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fuddelknuddel

Bewertungen

Insgesamt 405 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2023
Anatomy (eBook, ePUB)
Schwartz, Dana

Anatomy (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Anatomy hat mich extrem positiv überrascht. Ich war super gehyped auf das Buch und deshalb waren meine Erwartungen sehr hoch, beinahe schon astronomisch. Daher waren meine Verwunderung, aber natürlich auch die Freude, als ich der Geschichte sofort verfiel, umso größer.

Das Setting ist super spannend. Die medizinische Versorgung in der damaligen Zeit war noch sehr viel rückständiger, und Frauen durften da schon mal gleich gar nicht mitwirken. Dann zu sehen, wie die Protagonistin sich ihren Weg sucht, um an Wissen und Praxis zu gelangen, was die Chirurgie angeht, war äußerst faszinierend, wenngleich haarsträubend.

Der Erzählstil ist fesselnd, aber manchmal waren die Perspektivwechsel etwas schlecht gekennzeichnet beziehungsweise kamen zu abrupt. Das hat mich leider stellenweise rausgebracht, aber ist noch gerade so zu verzeihen, weil mir das Geschehen dank der Schreibweise sehr bildlich vor Augen stand. Die Beschreibungen von Leichen und Lebenden, wie sie zerteilt und operiert werden, waren teils sehr explizit. Das mag nicht für alle Lesenden was sein.

Die Protagonistin Hazel ist eine Kämpfernatur. Sie setzt sich für ihren Traum ein und gibt nicht auf, egal wie viele Steine ihr in den Weg gelegt werden. Das fand ich unglaublich bewundernswert, auch in Anbetracht ihrer Herkunft, die es ihr zusätzlich erschwert, diesen verbotenen Weg einzuschlagen. Die Liebesgeschichte zu Jack steht meiner Meinung nach nicht im Vordergrund, sondern ergänzt das Geschehen dezent, so etwas mag ich.

Mein Fazit:
Eine fesselnde Geschichte mit tollen Figuren und sehr interessantem Plot, die ich unfassbar gern verfolgt habe. Die holprigen Perspektivwechsel sorgen für eine Gesamtbewertung von 4,5 Sternen.

Bewertung vom 14.01.2023
Lightlark Bd.1
Aster, Alex

Lightlark Bd.1


weniger gut

Lightlark war wahrscheinlich meine größte Enttäuschung des vergangenen Jahres. Nicht weil ich keine schlechteren Bücher gelesen hätte, das habe ich leider sehr wohl, doch weil es dasjenige Buch war, bei dem der Fall von Erwartungen zur Realität am größten war.

Ich habe bis auf die ersten paar Seiten mehr oder weniger blind zu diesem Buch gegriffen, ohne mich intensiv einzulesen. Der Schreibstil schien mir passend, sodass ich nicht das Bedürfnis hatte, die Leseprobe direkt aus dem Fenster zu schmeißen. Als ich dann aber das komplette Buch in der Hand hatte und bereit war, tiefer in die Geschichte einzutauchen, wurde ich schnell enttäuscht. Der Info Dump war riesig, es gab gefühlt hunderte Begriffe, Völkerbezeichnungen und Namen, die ich nicht auf die Reihe bekommen habe.

Dazu kam dann, dass es mit der Protagonistin aber mal so überhaupt nicht matchte. Sie hat für mich kurz nach Beginn so schräge Situationen hinter sich gebracht, in denen sie für mich nicht nachvollziehbar reagierte, dass ich das Gefühl hatte, im komplett falschen Film gelandet zu sein. Ich habe es danach noch weiter probiert, aber mich so arg durch die Geschichte gequält und bin inhaltlich kaum hinterhergekommen, dass ich bald aufgegeben habe. Ehrlich gesagt hat es sich besser angefühlt als es sollte, das Handtuch zu werfen.

Mein Fazit:
Ich vergebe 1,5 Sterne. Einen, weil der eben sein muss, und den halben, weil der Stil nicht katastrophal war und ich das Setting ganz cool fand. Aber mehr wird es beim besten Willen nicht.

Bewertung vom 11.01.2023
Book of Night
Black, Holly

Book of Night


ausgezeichnet

Book of Night hat ein Thema aufgegriffen, was mich sehr fasziniert hat: Manipulierte und lebendige Schatten. Menschen, die eine Beziehung zu ihrem führen, rivalisierend oder freundschaftlich, die ihn tragen wie ein Accessoire, mit ihm angeben wie mit einem preisgekrönten Hund, ihn verändern lassen wie bei der chirurgischen Korrektur einer Nase.
Solche, die einfach gern besonders wären, denen solche gegenüberstehen, die alles dafür tun würden, es nicht zu sein.

Mich hat das Buch sehr fasziniert. Es war düster, brutal, was eigentlich nicht immer meinen Lesevorlieben entspricht, aber mich hier so gut unterhalten hat, wie ich es im Vorfeld nie erwartet hätte.
Die Protagonistin Charlie bewegt sich durch eine Welt, in der Manipulation, Gefahr und Machtspielchen an der Tagesordnung stehen und sie gerät immer tiefer in diesen Strudel hinein. Dabei bewundere ich, dass sie sich sehr bedacht anstellt, immer ein Auge auf ihre Liebsten hat und sich nicht übers Ohr hauen lässt. Ich habe sie sehr gern dabei beobachtet, wie ihr Mut auf eine Probe gestellt wurde, wie sie kämpfen musste, wie sie die Nerven auch in der aussichtslosesten Lage nicht verliert.

Der Spannungsbogen zieht sich kontinuierlich durch die Geschichte, flacht manchmal allerdings etwas ab. Wenn es mal wieder sehr viele Erklärungen gab und das Geschehen dahinplätscherte, musste ich mir gut zureden, um nicht die Motivation zu verlieren, aber am Ball zu bleiben hat sich immer gelohnt. Ich wurde mit so vielen rasanten Szenen, schockierenden Enthüllungen und sogar hier und da emotionalen Gesprächen belohnt, dass ich das Buch und die Zeit, die ich damit verbracht habe, auf jeden Fall als sehr gelungenes Leseerlebnis bezeichnen kann.

Mein Fazit:
Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen, denn trotz dessen, dass ich manchmal einen kleinen Tritt brauchte, um dranzubleiben, war ich unglaublich fasziniert von dieser düsteren, einnehmenden Geschichte.

Bewertung vom 05.01.2023
Wenn ich falle / Dark Ivy Bd.1
Hotel, Nikola

Wenn ich falle / Dark Ivy Bd.1


sehr gut

Von Nikola Hotel habe ich bisher nur Gutes gehört, aber selbst noch keines ihrer Bücher gelesen. Ich empfand Dark Ivy als die ideale Gelegenheit, da ich eine große Schwäche für College-Romances habe und das Buch dazu noch so einen schicken Farbschnitt hat, bei dem ich nicht widerstehen konnte.

Die Rollenverteilung ist klar: Der reiche Schnöselbadboy trifft das Mauerblümchen mit der dunklen Vergangenheit, vor der es erfolglos zu fliehen versucht. Mit Klischees wird hier definitiv nicht gebrochen, geschweige denn gespart, aber das würde ich gerade in diesem Genre auch nicht mehr erwarten. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass mal wieder ein bisschen frische Luft durch die alten Hörsäle weht. Vielleicht beim nächsten Mal.

Die Annäherung der beiden Hauptfiguren war schön mit zu verfolgen, selbst wenn der Start kaum hätte mieser sein können. Ich kriege jedes Mal Ausschlag, wenn der angeberische, großkotzige Protagonist meint, sein Gegenstück mal wieder niedermachen und über es bestimmen zu müssen, weil er glaubt, er sei etwas besseres. Aber gut, man muss ja auch Raum für charakterliche Veränderungen lassen, nicht wahr?
Eden schlägt sich ganz wacker, selbst wenn ihr das Trauma der Vergangenheit noch nachhängt. Was ihr geschehen ist, ist wahrlich kein Pappenstiel und ich habe ordentlich schlucken müssen, als rauskam, wie die genauen Hintergründe dessen waren, was ihr geschehen ist.

Die Freundestruppe, mit der die zwei Hauptfiguren sich umgeben, konnte ich manchmal nicht recht einschätzen. Einige haben doch recht fragwürdige Verhaltensweisen an den Tag gelegt, besonders zum Ende hin. Aber ohne diese wäre auch das große Finale anders ausgegangen. Es wird besonders zum Schluss hin noch haarsträubend und ich dachte schon, ich hätte die entsprechenden Wendungen erraten, nur um dann doch eines besseren belehrt zu werden. Das gefiel mir, da besonders im New Adult Bereich die Plot Twists meist recht offensichtlich sind.

Die Dynamik zwischen den Eden und William wurde im Laufe des Buches immer angenehmer. Ich hatte beinahe Spaß dabei, ihnen zuzusehen, wie ihre Beziehung sich festigt und sie einander immer näher kommen, auch wenn nicht immer zu 100% die Emotionen bei mir angekommen sind, was wohl daran liegt, dass mir die anfängliche Abneigung William gegenüber noch lange im Magen lag. Fairerweise muss man sagen, dass er sich deutlich wandelt bzw. man irgendwann einfach besser unter seine harte Schale gucken konnte.

Mein Fazit:
Ein interessantes Buch, was mich gut unterhalten und am Ende sogar noch überrascht hat, mir jedoch den Einstieg sehr schwer machte. Daher gibt es 4 von 5 Sternen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 07.12.2022
The Other Side of the Sky - Die Göttin und der Prinz
Kaufman, Amie;Spooner, Meagan

The Other Side of the Sky - Die Göttin und der Prinz


weniger gut

The other side of the sky hat mich ehrlich gesagt nicht wegen des Covers oder des Inhaltes so gelockt, selbst wenn mich beides angesprochen hat, sondern wegen des Autorinnen-Duos. Ich habe seit meiner ersten Begegnung mit den beiden keine so gute Erfahrung wie damals mehr gemacht und hoffe seitdem, ein Buch von ihnen zu finden, was meine Erinnerung noch übertreffen kann. Leider ist das auch mit dieser Geschichte nicht gelungen, was ich schade finde, denn das Potenzial war da.

Das Verweben von Fantasy und Science Fiction, von Moderne und Vergangenheit, von fortschrittlichster Technik und einer abergläubischen Kultur, die Gottheiten und Zauber verehrt, hätte ein Fest für die Lesenden werden können. Meiner Meinung nach wurde allerdings die Brücke zwischen beidem sehr brüchig gebaut, sodass ich mich als Leserin nicht getraut habe, mich vollständig darauf einzulassen, und die Verbindung nicht immer als gelungen empfand.

Zum einen dauerte es gefühlt eine kleine Ewigkeit, bis die beiden Protagonisten aufeinandertreffen, zum anderen wurden die Unbeholfenheit und Ungläubigkeit dem jeweils anderen gegenüber, welche anfangs noch ganz amüsant zu verfolgen waren, mit der Zeit anstrengend, selbst wenn es nachvollziehbar war, wie sie empfanden. Ich erwischte mich trotzdem häufig dabei, wie ich über das mangelnde Verständnis der Figuren für die Gegenseite die Augen verdreht habe.
North und Nimh könnten unterschiedlicher kaum sein, was es spannend hätte machen können, hier für mich allerdings nicht zu 100% funktioniert hat. Ich habe nur eine lockere emotionale Beziehung zwischen den beiden gespürt, keine Funken, kein Knistern. Das fand ich sehr schade, denn neben der nicht ganz so engen Bindung zueinander gelang es mir selbst auch nicht, Nähe zu den Figuren aufzubauen.

Die Idee hinter der Story war spannend, das muss ich zugeben. Allerdings fußt das ganze Drama, der komplette Konflikt der Geschichte auf einer wackeligen Behauptung, die Nimh einfach hinzunehmen bereit ist. Das war für mich kein überzeugender Sockel für dieses Konstrukt und hat mich eher geärgert als für sich eingenommen.

Trotz all dieser Kritikpunkte, die mir eigentlich das Leseerlebnis komplett hätten verhageln müssen, war ich noch neugierig. Ich mochte den Schreibstil, der zwar langatmig war, mich aber trotzdem irgendwie bei der Stange hielt, ich wollte wissen, wie es weitergeht, ich musste herausfinden, wie es endet. Es scheint einem unwahrscheinlich, wenn man hört, was ich alles negatives zu sagen hatte, aber irgendwie konnte ich das Buch beinahe leiden. Wir konnten nicht gut miteinander, aber anscheinend konnten wir auch nicht ohne einander.

Mein Fazit:
Ich beginne zu glauben, dass die Autorinnen und ich einfach nicht kompatibel sind. Mich hat das Buch nicht überzeugen können und so schließe ich mich den vielen begeisterten Stimmen leider nicht an. Aber für 2,5 von 5 Sternen reicht es noch, der Idee und meiner Neugierde wegen, die ein Indiz dafür ist, dass nicht alles schlecht gewesen sein kann.

Bewertung vom 07.12.2022
The Boy Who Steals Houses
Drews, CG

The Boy Who Steals Houses


sehr gut

The Boy who steals Houses und ich hatten eine sehr emotionale Lesezeit. Mir war klar, dass diese Geschichte nichts für schwache Nerven wird und ich gefühlstechnisch stark involviert werde. Dass ich aber derart mitfühlen und leiden, sowie auch lachen und hoffen würde, hätte ich nicht gedacht.

Sam ist einer dieser Protagonisten, die man für ihrem Mut und ihr Durchhaltevermögen nur bewundern kann. Er ist erst 15 Jahre alt, aber besitzt so viel Herz und Stärke, dass mir mehr als nur einmal vor Staunen der Mund offen stand. Er tut, was getan werden muss, um ihm und seinem Bruder das Überleben zu ermöglichen, eine Lage, die sich viele von uns nur schwer vorstellen können. Daher habe ich von vornherein auf ein Happy End gehofft, die beiden hätten es sich zu 100% verdient. Auch wenn Sam ein Dieb ist, da gibt es nichts zu beschönigen, sein Beschützerinstinkt seinem Bruder gegenüber macht ihn derart sympathisch, dass ich gar nicht anders konnte, als ihm jede Tat zu verzeihen.

Es werden viele ernste Themen behandelt im Laufe der Geschichte. Sei es die finanzielle und auch materielle Not der Geschwister, Gewalt an Kindern, Verlust. Doch all die bedrückenden Aspekte hielten sich mit den aufmunternden Szenen die Waage, sodass man die Hoffnung nicht verliert.
Dank des fesselnden Schreibstils hing ich gebannt an den Seiten, musste mir aber ab und zu Pausen verordnen, da mich die Gefühle sonst überwältigt hätten. Man sollte während des Lesens auf sich aufpassen und einen Schlussstrich ziehen, wenn man den Themen nicht gewachsen ist.

Mein Fazit:
Alles in allem habe ich das Buch sehr genossen. Es war traurig, aber auch hoffnungsvoll, bedrückend aber auch aufbauend. Knapp vorbei an einem Highlight, aber 4,5 Sterne bekommt es dennoch. Zudem hätte ich eine Warnung bezüglich eventuell triggernder Inhalte gut gefunden.

Bewertung vom 07.12.2022
Zimmer gesucht, Liebe gefunden
Brinkmann, Caroline

Zimmer gesucht, Liebe gefunden


ausgezeichnet

„Zimmer gesucht, Liebe gefunden“ hat mich so gut unterhalten wie es lange kein Liebesroman mehr geschafft hat. Ich mag vor Emotionen triefenden Romanzen sehr, aber hin und wieder darf es auch eine ordentliche Portion Humor sein, und letzteres hat mich hier zum Glück erwartet. Nicht, dass das Buch nicht emotional gewesen wäre, aber die lustig-unterhaltsame Schiene hat eindeutig überwogen, was ich sehr schätze, da es genau das war, was ich zur Zeit der Lektüre gebraucht habe.

Emma ist in einer sehr misslichen Lage, wenn man es so herunterbrechen darf. Verlassen von dem Mann, mit dem sie eigentlich schon einen Umzug in eine gemeinsame Wohnung geplant hat, sieht die Welt alles andere als rosarot aus. Allerdings wird Emmas Situation durch ihre manchmal herrlich selbstironische Art und ihren einnehmenden Humor begleitet, dazu kommt die Unterstützung ihrer besten Freundin, sodass bald alles gar nicht mehr so düster aussieht.

Unsere Protagonistin beweist eine beachtliche Stärke, die vermutlich nicht jede*r an ihrer Stelle aufbringen könnte, und daher war es mir ein innerliches Blumenpflücken, während dieser leider viel zu kurzen Geschichte an ihrer Seite zu stehen, ihre Gedanken und Gefühle zu verfolgen und einfach ein begeisterter Teil ihrer Welt zu sein. Ich habe sie schlichtweg bewundert, wollte in den glücklichen Momenten mit ihr lachen und feiern, wollte ihr in den traurigen Momenten den Rücken stärken und für sie da sein.

Der Schreibstil ist wirklich unnachahmlich. Ich habe mich selten so sehr amüsiert beim Lesen, sei es über die trockenen Kommentare von Dirk, die beschützende aber manchmal unfassbar schrullige Art von Emmas Mutter, die Situationskomik im Allgemeinen. Man schlittert mit Emma von einer schrägen Szene in die nächste, den Untertitel „Disaster-Diary“ hat sich das Buch redlich verdient. Nebenbei kommt aber auch die Romantik nicht zu kurz, wobei es hier für mich zu keinen Zeitpunkt unangenehm wurde, sondern alles wohldosiert war.

Mein Fazit:
Das Buch ist ein Highlight, was ich allen Romantik-Fans mit einem Faible für humorvolle Erzählungen nur wärmstens ans Herz legen kann. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und jede Sekunde der Geschichte einfach nur geliebt!

Bewertung vom 06.12.2022
Die Entdeckung der Talente / Die Duftakademie Bd.1
Ruhe, Anna

Die Entdeckung der Talente / Die Duftakademie Bd.1


ausgezeichnet

Die Duftapotheke ist eine der Reihen, die schon jahrelang auf meinem Wunschzettel stehen, die ich jedoch nie komplett angeschafft oder gelesen habe. Ich habe lediglich viele, viele positive Stimmen gehört, die es mich jetzt nach der Akademie Tag um Tag bereuen lassen, dass ich nicht schon früher einen Ausflug in das Duftuniversum gemacht habe.

Ich kann guten Gewissens behaupten, dass man auch ohne Vorwissen aus der Apotheke diese neue Reihe bestens nachvollziehen und alle Zusammenhänge verstehen kann. Man wird zuverlässig in alles eingeführt, es wird viel erklärt, allerdings ohne dabei zu trocken und belehrend zu wirken. Ganz natürlich taucht man langsam in die erschaffene Welt ein, findet sich mit den Lernenden an der Akademie zurecht und erkundet alles, was sich einem bietet, mit Staunen und Neugierde.
Durch den detaillierten Schreibstil tauchte die Umgebung wie ein Film vor meinem inneren Auge auf und ich konnte mir alles so gut vorstellen, als sei es eine Erinnerung an einen Ort, den ich tatsächlich schon einmal leibhaftig besucht habe.

Ella ist eine zauberhafte Protagonistin. Sie ist mutig, kreativ und clever, eine Kombination, die auf jeden Fall nie langweilig wird. Man schaut ihr einfach gern über die Schulter, finde ich, und es macht Spaß, sie im Akademiealltag zu begleiten, sowohl noch zu Beginn aber auch insbesondere zur zweiten Hälfte des Buches hin, als sich die Situation merklich zuspitzt.

Dass es direkt im ersten Band so aufregend und packend wird, hätte ich tatsächlich nicht gedacht. Ich erwartete eine Einführung, in der die Lage zwar zunehmend brenzliger für die Hauptfiguren wird, es aber noch nicht zu einem Showdown kommt. So falsch wie ich damit lag, so sehr habe ich auch während des großen Finales mitgefiebert. Ich wurde in Atem gehalten und konnte das Buch nicht eine Sekunde aus der Hand legen!

Mein Fazit:
Ich werde auf jeden Fall dranbleiben und nicht nur die Akademie weiter verfolgen, sondern auch mal zusehen, dass ich mit die Duftapotheke einverleibe. Ein sehr empfehlenswerter Auftakt, der mich wunderbar unterhalten hat!

Bewertung vom 02.12.2022
Everlove - Bis übers Ende dieser Welt hinaus
Byrne, Tanya

Everlove - Bis übers Ende dieser Welt hinaus


ausgezeichnet

Everlove ist eines dieser Bücher, was ich zwar auf dem Schirm hatte, bei dem ich im Vorfeld aber nie gedacht hätte, dass es mich so mitreißen würde. Die Thematik ist total abgefahren und wer beim Lesen des Klappentextes nicht schon erkennt, wie emotional diese Reise wird, der ist selbst Schuld.
Ash und Poppy haben eine besondere Verbindung, so besonders, dass sie sogar den Tod überwinden kann. Das klingt gewaltig und das ist es auch. Allerdings hat es auch unvorhergesehene Folgen, denen die beiden sich stellen müssen.

Die Rückseite des Buches verrät zunächst nicht viel über den konkreten Inhalt, daher versuche ich meine Ausführungen so spoilerfrei wie möglich zu halten. Ich kann aber definitiv sagen, dass vieles ganz anders war, als ich im Vorfeld erwartet hatte.
Die Figuren, allen voran Ash, gefielen mir unheimlich gut. Sie sind vielschichtig gestaltet, liebenswert, detailliert und authentisch, sodass ich zu jeder Zeit mit ihnen mitgefiebert und mitgefühlt habe. Ich habe es genossen, an ihrer Seite zu stehen und dank des intensiven Schreibstils damit auch Teil der Geschichte zu sein.

Die Liebe von Ash und Poppy überwindet Grenzen. Diese süße queere Love Story bietet mehr als „nur“ ein bisschen Prickeln, sie bietet tiefe Gefühle, die ganz großen Emotionen und einen Appell an noch mehr Toleranz. Ich wurde von Anfang an mitgerissen, erst am Ende des Buches sanft wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht und musste meine Gedanken dann erst einmal sortieren. Fest steht jetzt: Ich habe es geliebt!

Mein Fazit:
Wer ein emotionales Jugendbuch mit Höhen, Tiefen und einer super süßen queeren Liebesgeschichte sucht, ist hier genau richtig und wird begeistert werden. Ich spreche eine große Leseempfehlung aus!

Bewertung vom 02.12.2022
Die Schattenrebellin / Prison Healer Bd.2
Noni, Lynette

Die Schattenrebellin / Prison Healer Bd.2


sehr gut

Prison Healer Band eins war seinerzeit ein Highlight, was bis heute für mich im Jugendbuchbereich unübertroffen ist. Das Setting war der absolute Hammer und für mich komplett neuartig, daher war ich sehr gespannt, wie es wohl wird, wenn wir die Figuren außerhalb Zalindovs erleben. Vorweg kann ich direkt sagen, dass das Buch mich zwar wieder sehr gut unterhalten, allerdings nicht so sehr geflasht hat wie Teil eins.

Im Mittelpunkt steht dieses Mal der Palast der Familie von Jaren inklusive der Stadt und Umgebung. Ich habe mich auch hier wieder wunderbar zurechtfinden können und es genossen, das Setting mit Kiva zusammen zu entdecken, auf Streifzüge zu gehen und sich langsam einzuleben. Es gibt viel zu entdecken und es wurde auch nicht langweilig, wenngleich es deutlich ruhiger zugeht als noch im vorigen Band.

Kiva hat meiner Meinung nach hier im Vergleich zur „Schattenheilerin“ abgebaut, was ihren Schneid angeht. Sie scheint nicht mehr so durchdacht und weitsichtig, sondern deutlich naiver und verbaut sich damit auch das ein oder andere Mal auf unnötige Weise den Weg. Das war sehr schade, eben weil man sie als starke, unerschütterliche, unabhängige Persönlichkeit kennengelernt hat, die sich nicht so schnell unterkriegen und hinters Licht führen lässt.
Nichtsdestotrotz empfand ich es stets als unterhaltsam, ihr über die Schulter zu schauen und ihre Gedanken und Gefühle zu erleben. Auch die anderen Figuren waren spannend, bei manchen erlebt man auch noch die ein oder andere Überraschung.

In diesem Band wurde es plottechnisch sehr politisch. Man erfährt mehr über die Verbündeten und Widersacher der Königsfamilie, auch die Rebellen geraten nicht in Vergessenheit. Es wird mehr Hintergrundinformation ausgepackt, Zusammenhänge und Bündnisse erklärt, Vergangenheit aufgearbeitet. Das steht wieder im Kontrast zu Teil eins, gefiel mir jedoch gut.

Der Schreibstil der Autorin führte mich erneut zuverlässig durch ihre Geschichte und begleitete mich flüssig von der ersten bis zur letzten Seite. Auch wenn es wie schon erwähnt ruhiger zugeht, war es dennoch ein vergleichbar spannendes Leseerlebnis, was sich mir hier bot.

Mein Fazit:
Nicht so stark wie Band 1, ein deutlicher Zwischenband vor dem (hoffentlich) großen Finale. Kiva hat einiges an Weitsicht eingebüßt und wurde naiver gezeichnet als noch zuvor, das hat das Buch etwas heruntergezogen. Aber dennoch habe ich die Geschichte genossen und vergebe 4 von 5 Sternen für diese lesenswerte Fortsetzung mit der Hoffnung auf einen epischen Abschluss.