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Vanny09

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 19.10.2020
Love & Bullets
Kolakowski, Nick

Love & Bullets


gut

Das Cover ist ein absoluter Hingucker. Schwarze Schrift und ein goldener Hintergrund werden lediglich von einem Elvis Anhänger unterstützt. So ist es im gesamten eher schlicht und trotzdem gelungen.

Fiona und Bill sind das perfekte Gangsterpärchen, so werden sie schon mit Bonnie und Clyde verglichen. Er mit dem Hang für Luxus, sie die Frau, die sich auch fürs Grobe nicht zu schade ist. Nach dem Bill seinen ehemaligen Arbeitgeber, die Rockaway-Gang, um ein paar Millionen erleichtert hat, befindet er sich von nun an auf der Flucht. Eine Reise durch amerikanische Provinzen, die Karibik und schließlich wieder nach Ney York. Unterwegs gilt es das ein oder andere Hindernis aus dem Weg zu räumen. Doch überleben sie diese rasante Achterbahnfahrt überhaupt?

Mit dem Schreibstil hatte ich doch das ein oder andere mal zu hadern, so musste ich manchmal ganze Sätze erneut lesen, weil das Gelesene so verwirrend erschien.
Flüssig lesen konnte ich die Geschichte nicht und ich musste das Buch immer wieder weg legen.

Aufgeteilt ist der Thriller in 3 Akte und 2 Zwischenspiele. Die Zwischenspiele sind dazu da, um sich ein besseres und detaillierteres Bild von den beiden Hauptprotagonisten machen zu können. Auch die vielen und doch recht kurzen Kapitel, konnten nicht zur Förderung meines Leseflusses beitragen.

Die Spannung ist für mich hier förmlich auf der Strecke geblieben. So konnten auch die wenigen wirklich spannenden Seiten, das Ganze nicht noch mal rumreißen. Plot twists waren hier Fehlanzeige. Die ganze Geschichte war einfach viel zu vorhersehbar und auch an Stellen, an den eine Überraschung möglich gewesen wäre, blieb sie leider aus. So muss man leider schon sagen, dass sich das Buch zum Teil wie Kaugummi gezogen hat.

Bill und Fiona sind unterschiedlich charakterisiert worden, so ergänzen sie sich perfekt. Er der Mann für die Feinheiten, sie die Frau fürs Grobe. Jeder kennt Bonnie und Clyde. Wenn hier schon ein Vergleich, zu dem berühmten Gansterpärchen schlechthin hezogen wird, hat man natürlich gewisse Erwartungen. Diese Erwartungen konnten leider nicht erfüllt werden. So habe ich keinerlei Bezug zu ihnen aufbauen können. Sie waren mir zu unauthentisch und zu konstruiert.

Fazit: Zum Glück, lässt sich ja über Geschmack bekanntlich streiten. Für mich defintiv zu viel Bullets und zu wenig Love.

Bewertung vom 01.10.2020
Final Control
Etzold, Veit

Final Control


sehr gut

Der Polit-Thriller "Final Control" ist das neueste Werk des deutschen Autors Prof. Dr. Veit Etzold.

Das Cover und der Titel sind auch bei diesem Buch wieder vollstens gelungen. Im Fokus steht hier eine Kamera, die einen bedeutenden Part in der Geschichte spielt. Die Fahne Chinas finden wir hier farblich im Titel untermalt, auch dies hat eine besondere Bedeutung für die Geschichte.

Ein Europa kurz vorm zerbrechen, ein drohender Bürgerkrieg, wäre nur eine der drohenden Folgen. Der Plan, eine totale Überwachung. Kann Tom, der Start-up Unternehmer, den milliardenschweren Investor Dairon Arakis noch rechtzeitig aufhalten oder ist die Welt, wie wir sie kennen, seinem Ende geweiht.

Der Schreibstil hat mir auch in diesem Buch wieder sehr gut gefallen und es hat Spaß gemacht das Buch zu lesen. Einziger Makel sind hier, die vielen fachspezifischen Begriffe, die verwendet wurden. Diese waren zum Teil nicht sehr Lesefluss fördernd.

Insgesamt besteht der Thriller aus 3 Büchern, die wiederum in unzählige Kapitel unterteilt sind. Die unterschiedlichen Handlungsstränge spielen in verschiedenen Schauplätzen und so bekommen wir es auch mit dem ein oder anderen Charakter zu tun. Die einzelnen Handlungsstränge gehören indirekt zusammen und ergeben ein großes Ganzes.

Ich fand die ganze Geschichte sehr interessant und man hat gemerkt das hier sehr viel Fachwissen und eine gute und sicherlich auch sehr aufwendige Recherche eingeflossen ist. Nach dem Lesen sind mir auf jeden Fall so einige Dinge deutlicher geworden, die einem im ersten Moment vielleicht gar nicht so bewusst sind.

Mit Spannung tue ich mich hier schwer. Langweilig fand ich es aber in keinster Weise aber den typischen Spannungsbogen kann ich hier nicht erkennen. Die letzten ca. 150 Seiten haben aber noch mal an Fahrt aufgenommen. Auch das Ende war noch mal mit einer kleinen Überraschung gespickt. Für viele mag das alles nach reiner Fiktion klingen aber an dem Ganzen ist leider viel Wahrheit dran. Ich konnte sehr viele Bezüge zum reellen Geschehen herstellen.

Protagonisten gab es hier eine Vielzahl, deshalb finden wir eine Auflistung, aller mitwirkenden Protagonisten, zu Ende des Buches. Tom würde ich schon ein wenig als naiv bezeichnen. Meiner Meinung nach hätte ihm klar sein müssen, welche wirklichen Absichten Dairon Arakis hat und was er mit der ganzen Sache bezwecken will. Man kann buchstäblich sagen, dass er am Ende noch mal genau im richtigen Moment, den Absprung geschafft hat. An Dairon Arakis kann man sehen, welchen Einfluss Menschen mit viel Geld und weitreichenden Kontakten haben können. Man sagt nicht um sonst "Geld regiert die Welt". Die Geschichte zeigt zu dem wie schnell und mit welchen Mitteln sich der Mensch manipulieren/ beeinflussen lässt.

Fazit: Im Großen und Ganzen wieder sehr gelungen. Für mich hätte es aber gerne mehr Thriller und weniger Handlungsschauplätze und Protagonisten sein dürfen.

Bewertung vom 04.09.2020
Das Haus in der Claremont Street
Carolsfeld, Wiebke von

Das Haus in der Claremont Street


ausgezeichnet

Das Buch "Das Haus in der Claremont Street" ist der Debütroman von Wiebke von Carolsfeld. Das Cover mit seiner Motiv-und Farbauswahl konnte mich auf Anhieb überzeugen. Wir sehen hier einen einsamen Jungen, der auf einen See zu läuft.

Der neunjährige Tom muss mit eigenen Augen ansehen, wie seine Mutter auf grausame Weise ums Leben kommt. Dieses Ereignis hat ihn so traumatisiert, dass er das Sprechen komplett eingestellt hat. Doch bis er endlich wieder angekommen ist, erlebt er nicht nur ein paar räumliche Umzüge sondern auch so einige andere Dinge mit seinen Familienangehörigen. Was ist seinen Eltern wiederfahren und beginnt er je wieder zu sprechen?

Der Schreibstil war sehr angenehm und hat das Lesen zu einem wahren Vergnügen gemacht. Die Geschichte ließ sich super flüssig lesen und hat auch aufgrund der Emotionalität immer wieder mein Herz berührt. Bei zart besaiteten ist hier sicherlich die ein oder andere Träne geflossen. Zeitlich umfasst das Buch fast ein ganzes Jahr, so haben wir genug Zeit um uns mit Tom und seinem Schicksal vertraut zu machen und ihn auf diesem langen Leidensweg zu begleiten und auch seine Entwicklung mit zu verfolgen. Die Autorin hat es geschafft, konstant meine Aufmerksamkeit zu erlangen. Bereits von der ersten Seite an, wollte ich erfahren was Tom zu gestoßen ist und was jetzt aus ihm wird. Mir ist nicht eine Sekunde langweilig gewesen und ich hätte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt. Es ist schön mit anzusehen, was die Familie alles bewirken kann. Auch in schwierigen Zeiten ist man füreinander da, auch wenn man nicht immer einer Meinung ist oder vergangene Geschehnisse zwischen einem stehen. Mit Zusammenhalt kann man auch widrige Umstände meistern.

Eine sehr authentische Geschichte ums Überleben, die defintiv mein Herz berühren konnte. Tolle Protagonisten, die auch charakterlich sehr unterschiedlich sind, sich aber perfekt ergänzt haben und so für eine runde Geschichte gesorgt haben. Schön auch mal etwas von einer Autorin zu lesen, die eine Vergangenheit in diesem Verlag hat.

Fazit: Eine klare Leseempfehlung und eins meiner bisherigen Highlights in 2020. Ich hoffe auf noch viele weitere so tolle Bücher der Autorin.

Bewertung vom 30.08.2020
Ihr Königreich
Nesbø, Jo

Ihr Königreich


sehr gut

Der Stand-Alone "Ihr Königreich" ist das neuste Werk des norwegischen Krimi und Thriller Autors Jo Nesbø. Das Cover hat mich auf Anhieb angesprochen, die Farb-/Motivauswahl und der Titel sind stimmig und passend zur Geschichte.

Roy Opgard lebt alleine auf dem Familienanwesen, in den norwegischen Bergen. Bis eines Tages sein jüngerer Bruder Karl zurückkehrt, im Schlepptau eine Frau. Warum zieht es die beiden zurück in Carls Heimat, welche Pläne haben sie und was hat es mit den aufkeimenden Gerüchten um den Tod der Eltern auf sich?

Ich habe sehr lange gebraucht um in die Story reinzufinden und die ersten ca. 150 Seiten haben sich wie Kaugummi gezogen. Ich empfand das bis dahin erzählte sehr nebensächlich und es kam mir zum Teil sehr in die Länge gezogen vor. Dem Buch hätten sicherlich auch ein paar weniger Seiten keinen Abbruch getan. Den Schreibstil fand ich trotzdem sehr angenehm zu lesen und ich ich fand mehr und mehr in das Geschehen rein. Das Buch ist sehr übersichtlich in 7 Teile unterteilt und zu meiner Freude, bestach es mit recht angenehmen, kurzen Kapiteln. Erzählt wurde die Geschichte aus der Ich-Perspektive, von Roy.

Meiner Meinung nach, hatte es so einige Höhen und Tiefen und für mich war eine konstante Spannung hier leider Fehlanzeige. Manche Abschnitte haben mir besser gefallen und ließen sich so weglesen andere haben zum Teil dafür gesorgt, dass ich das Buch zwischen durch immer mal wieder weglegen musste, ich hatte einfach nicht das Bedürfnis es weiter zu lesen.

Das Hauptaugemerk lag hier mehr auf Roy Opgard, von ihm erfahren wir viel mehr, als von Carl. Roy hat seit seiner Kindheit Schuldgefühle, die er noch heute mit sich herum trägt. Er ist der ältere Bruder, der nichts unternommen und weg gesehen hat. Sobald Carl in Schwierigkeiten steckt, ist er da. Er räumt diese Probleme aus dem Weg und wenn er dafür über Leichen gehen muss.

Der Autor thematisiert hier so alltägliche Dinge, die in der heutigen Gesellschaft leider fast an der Tagesordnung stehen und zeigt auch die Folgen dessen auf, welchen Einfluss diese Geschehnisse auf deren Handeln und Denken haben.

Ich hätte mir mehr "Kriminalroman" gewünscht. Manchmal hatte ich das Gefühl eher eine Familiengeschichte zu lesen, die nur so vor Dramatik strotzte. Das Ende konnte aber noch mal so einiges wieder gut machen und damit hätte ich definitiv so nicht gerechnet.

Fazit: Es konnte mich leider nicht vollstens überzeugen, da mir die Krimielemente hier teilweise zu kurz kamen. Von mir eine bedingte Leseempfehlung und nicht zu vergleichen mit der Harry Hole Reihe. Ich vergebe 3,5 - 4 Sterne.

Bewertung vom 04.08.2020
Das Leben ist ein wilder Garten
Buti, Roland

Das Leben ist ein wilder Garten


gut

Das Cover ist wenigen Farben gehalten, so besteht der Großteil aus weiß und mehreren Graustufen. Als Motiv wurde hier ein junges Mädchen/Dame auf einem Fahrrad gewählt. Mir gefällt es persönlich nicht, da ich es sehr altmodisch finde, zur Geschichte passt es jedoch. Was es mit dem Cover auf sich hat und wen es abbildet, erfahren wir im Buch.

Carlo ist Landschaftsgärtner und sein Leben wird vollkommen auf den Kopf gestellt. Erst wird er von seiner Frau verlassen, dann zieht es seine Tochter, zum Studium nach London. Doch Agon, sein Hilfsgärtner, bleibt ihm treu. Mit ihm erlebt er so einiges, auch im Bezug auf die glamoröse Vergangenheit, seiner demenzkranken Mutter.

Der Schreibstil war sehr angenehm und vor allem bildhaft. Der Autor hat versucht uns jede mögliche Szene bildlich rüberzubringen, damit man das Gefühl hat, direkt an der Geschichte teilzuhaben. Auch anhand der bildhaften Beschreibungen der Handlungsorte, ist dies immer wieder deutlich geworden. Egal welchen Charakter wir uns hierzu genauer anschauen, alle hatten eines gemeinsam, die besondere Verbindung zur Natur. Auch war der Roman sehr kurzweilig, was u.a. sicherlich mit der generellen Kürze des Buches zu tun hat. Der Autor hat es meiner Meinung nach leider nicht geschafft, Spannung in dieser Geschichte aufzubauen. So plätscherte das Geschehen leider so vor sich hin, da auch viele Aspekte einfach zu vorhersehbar waren. Mit den Charakteren konnte ich mich leider so gar nicht identifizieren. Ich empfand sie einfach viel zu oberflächlich, man hat viel zu wenig von ihnen erfahren, so als hätte der Autor sie nur anskizziert. Mir fehlten hier mehr Gefühle, Gedanken oder auch Eigenschaften, die den Protagonisten auszeichen und ihn so besonders machen. Das Buch beinhaltete auch so einige sehr traurige Momente, bei denen der Autor es leider nicht geschafft hat, diese Gefühle in seinen Worten zu transportieren, denn mitgefühlt/mitgelitten, habe ich leider in keinster Weise.

Fazit: Ein nettes Buch für zwischendurch. Ich fand es nicht überragend oder auch nicht richtig schlecht aber ich weiß immer noch nicht so genau, was ich davon halten soll. Da Geschmäcker ja zum Glück verschieden sind, macht euch am Besten selbst ein Bild von dem Buch!

Bewertung vom 02.08.2020
Die verstummte Frau / Georgia Bd.10
Slaughter, Karin

Die verstummte Frau / Georgia Bd.10


ausgezeichnet

Der Thriller "Die verstummte Frau" ist bereits der achte Band, der Will Trent Reihe, mit Handlungsort in Georgia.

Das Cover hat mir wieder auf Anhieb gefallen, dass Motiv und die Farbauswahl sorgen für eine bedrückende, düstere Atmosphäre. Auch der Buchtitel ist wieder einmal absolut passend und gelungen. Warum das Buch so heißt und welche Bedeutung es für die Geschichte hat, versteht man, wenn man das Buch gelesen hat.

Eine junge Frau, wird brutal angegriffen und vom Täter sterbend zurückgelassen. Dieser Fall erinnert, an einen alten Fall aus der Vergangenheit, bei dem Saras verstorbener Mann, Polizeichef Jeffrey Tolliver, die Ermittlungen in Grant Country leitete. Der im Gefängnis sitzende Täter, beteuert jedoch bis heute seine Unschuld. Aufrund der Ermittlungen im Staatsgefängnis, bei der ein Insasse ermordet wurde, bekommt dieser Fall eine neue Bedeutung und wird neu. Schafft Will Trent es den Fall aufzuklären, sitzt wirklich der richtige Täter im Gefängnis und welche Bedeutung hat Sara Linton, seine Freundin, in dem Fall?

Mit großer Vorfreunde, habe ich auch auf diesen Teil wieder gewartet und ich muss sagen, dass ich ein keinster Weise enttäuscht wurde. Sie hat auch mit diesem Buch, wieder einen absolut packenden und klasse Thriller geschrieben.
Der Schreibstil ist so einzigartig und sprüht förmlich von Bildhaftigkeit, auch aufgrund vieler detaillierter Beschreibungen, zum Teil nichts für schwache Nerven. Das Buch strotzt nur so von Spannung, von Anfang bis Ende einfach nur packend. Das Buch beginnt direkt mit dem aktuellen Fall und endet mit der Aufklärung. Doch bis es soweit war, sind einige Seiten vergangen. Die Autorin ist ja bekannt für ihre dicken Bücher und langen Kapitel. Das Buch ist in zwei Handlungsstränge unterteilt, den aktuellen Fall Will Trents und der acht Jahre zurückliegende Fall, Jeffrey Tollivers, in Grant Country. So werden die Handlungsstränge zunächst noch parallel erzählt, gehen diese im laufe der Geschichte immer mehr in einander über, bis sie schließlich vollkommen ineinander verwoben sind. Der Fall aus der Vergangenheit trägt dazu bei, dass man die Hintergründe versteht und der Fall letztlich auch aufgeklärt werden kann. Die unerwarteten Wendungen und die Ermittlung des eigentlichen Täters ließen keine Langeweile aufkommen, ich fühlte mich bestens unterhalten. Ein absoluter Pageturner und ein Täter mit dem ich niemals gerechnet hätte, so muss ein guter Thriller sein, auch wenn das hier thematisierte Thema, alles andere alles leichte Kost war. Gewalt an Frauen, wird leider heutzutage immer öfter und man muss daher leider schon sagen, hat es einen großen Stellenwert im Alltag.

Diese Charaktere muss man einfach mögen und lieb haben. So haben wir es auch diesmal wieder mit Sara Linton, Faith Mitchell, und Will Trent zu tun bekommen. Diese aufgeführten Charaktere, sind nur ein Teil derer, die im gesamten Buch vorkommen und deren ich einen besonderen Stellenwert bemesse. Aber auch aufrund des Handlungsstrangs vor acht Jahren, bekommen wir es diesmal auch mit Charakteren, der Grant Country Reihe, Jeffrey Tolliver und Lena Adam zu tun. Sie überzeugen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und ergänzen sich so perfekt, dass macht eine gute Geschichte aus. Die Geschichten sind an sich zwar in sich abgeschlossen aber aufrund der Beziehungen der einzelnen Charaktere zueinander und deren persönlichen Entwicklungen empfehle ich, die Bücher in der Reihenfolge zu lesen, sonst ist der ein oder andere Spoiler möglich.

Fazit: Wieder absolut gelungen und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil. Ein absolutes Muss, für alle Fans von guten Thrillern. Eine klare Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 22.07.2020
Verschollen in Palma
Kallentoft, Mons

Verschollen in Palma


gut

Der Krimi "Verschollen in Palma" ist der Auftakt einer neuen Reihe, des bekannten, schwedischen Autors Mons Kallentoft.

Das Cover hat mir auf Anhieb gefallen. Wir sehen einen strahlend blauen Himmel und eine Sehenswürdigkeit Mallorcas, die Kathedrale von Palma. Da kommt doch direkt Urlaubsfeeling auf.

In dem Krimi bekommen wir es mit dem Hauptprotagonisten Tim Blanck zu tun. Der ehemalige schwedische Polizist, hat es sich zur Hauptaufgabe gemacht, seine vor 3 Jahren auf Mallorca verschwundene, Tochter wieder zu finden. Mittlerweile als Privatdektiv tätig, bekommt er den Auftrag, die untreue Ehefrau des deutschen Millionärs zu beschatten. Doch dabei bleibt es nicht. Ein verworrenes Spiel, mit Morden und verschwundenen Personen. Auf die Hilfe der Polizei, brauch er, erst gar nicht zu setzen. So beginnt er seine eigenen Ermittlungen und macht Bekanntschaften mit Mallorcas High Society.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, trozdem hat der Autor es nicht geschafft, die Spannung während des gesamten Buches durchweg zu schaffen. Das Buch ist in 4 Teile unterteilt, davon sind die ersten 2 Teil, nur so dahin geplätschert. Spannend fand ich es erst ab dem 3 Teil. Gestört haben mich und meine Lesefluss auch die ganzen Straßen- und Stadtteilnamen, sicherlich nett gemeint, aber so hatte ich eher das Gefühl auf Rundreise/Sightseeing Tour zu sein, statt in dem Geschehen eines Krimis. Auch Tim's Gedankengänge im Bezug auf seine Tochter Emme fand ich verwirrend, da diese kurzzeitig mitten bzw. zwischen andere Handlungen eingeworfen wurden.

Der Protagonist Tim Blanck ist ihm wiederum gut gelungen, ein sehr authentischer Charakter. Ein verzweifelter Vater, mit all seinen Gefühlen und Abgründen.

Der Autor hat es meiner Meinung nach gut geschafft, uns Mallora mal von einer anderen Seite aus zu zeigen. Denn bekannt ist es vielen ausschließlich als "Das" Reiseziel für Partytouren. Doch oftmals trügt der Schein, tief im Inneren hat jeder auch eine dunkle Seite. An der Tagesordnung stehen Gier, Korruption und Gewalt.

Der eigentliche Part, sprich das Auffinden seiner Tochter, sind mir auch aufgrund der Bedeutung für den Hauptprotagonisten, doch deutlich zu kurz gekommen. So wurde dies am Ende lediglich gefühlt in einem Satz abgehandelt. Auch das Ende ist offen, so endet das Buch mitten im Satz. Ich weiß nicht was der Autor damit bezwecken will. Soll sich der Leser den weiteren Verlauf selber denken?

Fazit: Ein netter Krimi, der mich nur bedingt überzeugen konnte. Ob ich noch ein weiteres Buch des Autors lesen werde, darüber habe ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht entschieden. Für mich daher nur 3,5 Sterne.

Bewertung vom 21.06.2020
Der Fahrer / Kerner und Oswald Bd.3
Winkelmann, Andreas

Der Fahrer / Kerner und Oswald Bd.3


ausgezeichnet

Der Thriller " Der Fahrer" von Andreas Winkelmann, ist bereits der dritte Teil der Reihe um das Ermittlerduo Oswald und Kerner.

Das Cover ist auch bei diesem Teil wieder sehr gelungen und erinnert mich optisch doch sehr stark an seine Vorgänger. Als Motiv wurde hier ein zersprungener und blutiger Autospiegel gewählt. Meiner Meinung nach auch sehr passend aufgrund des Titels und der Geschichte.

Die Polizei findet einen verlassenen Wagen vor, von der Fahrerin, einer jungen Frau, fehlt jedoch jede Spur. Gezeichnet ist das Auto mit dem fluoreszierenden Hashtag #FINDEMICH, welcher sich in den den sozialen Netzwerken wiederfinden lässt. Welche Rolle das Transportunternehmen MyDriver in dieser Geschichte spielt, welche Motive der Täter hat und auf welche abenteuerliche Irrfahrt er die Polizei in diesem Fall schickt, erfahrt ihr wenn ihr das Buch lest.

Andreas Winkelmann hat es wieder von Anfang an geschafft, mich auf seine Seite zu ziehen. Bereits mit der ersten Seite, war ich in der Story drin. Sein Schreibstil ist einzigartig und es macht immer wieder Spaß seine Bücher zu lesen.

Das Buch besteht aus 5 Hauptkapiteln, welche eine Vielzahl von Unterkapiteln aufweisen. Genau nach meinem Geschmack, denn ich bevorzuge kurze und knackige Kapitel, die mir viel mehr Lesevergnügen bereiten.

Die Geschichte war spannend von Anfang bis Ende und ich habe mich immer bestens unterhalten gefühlt. Auch die Auflösung des Falles sprich die Ermittlung des Täters und des Motives haben sich bis zum Ende gezogen. Man wurde immer wieder auf die falsche Fährte geführt und konnte sich dem Ende nie ganz sicher sein. Der Autor hat immer mal wieder unerwartete Ereignisse und Wendungen eingebaut, die zu alledem beigetragen haben. Eine packende Geschichte mit der man einfach bis zum Ende mitfiebern musste.

Das Smartphone, als zeitgemäße Thematik wurde hier bestens eingebaut, denn dieses ist großer Bestandteil der heutigen Gesellschaft und wichtiger Bestandteil der Geschichte, aus verschiedenen Gründen.

Auch die sympathischen und bereits duch die vorherigen Teile, liebgewonnenen Charaktere wie Becca Oswald, Jens Kerner und Rolf Hagenah waren wieder vertreten. So zeichnen (und unterscheiden) sich diese durch ihre verschiedenen Eigenschaften und Vorlieben aus.

Fazit: Von mir eine klare Leseemfehlung! Thrillerfans kommen hier voll auf ihre Kosten. Ich freue mich jetzt schon, auf den hoffentlich nächsten Teil. Da die Handlung an sich abgeschlossen ist, auch problemlos ohne Vorkenntnisse zu lesen. Wer jedoch Wert auf die persönliche Entwicklung legt, sollte besser mit Band 1 beginnen.

Bewertung vom 09.06.2020
Wozu wir fähig sind
El Omari, Laila

Wozu wir fähig sind


ausgezeichnet

Das Jugendbuch "Wozu wir fähig sind" von Laila el Omari besticht direkt mit seinm wundervollen Cover. Gehalten in verschiedenen Graustufen, hebt sich vorallem der knallige orangene Titel ab. Außerdem punktet es, mit seiner spürbaren riffeligen Oberfläche.

Alina und Patrick sind das makellose Paar an der Uni und im Freundeskreis. Gutaussehend, beliebt und erfolgreich. Bis eines Tages der charmante Alexander aus dem Nichts auftaucht. Im Schlepptau die undurchschaubare Leonora. Doch im welchem Verhältnis stehen sie zueinander und warum wissen sie so viel über die Clique? Als Alina eine Erkenntnis aufflammt, ist es womöglich schon zu spät.

Das Buch ist in 16 Kapitel unterteilt. Zu Beginn jedes Kapitels finden wir immer Interviewausschnitte einzelner Protagonisten. Was es damit auf sich hat und welchen Stellenwert sie haben, erfährt man im Laufe der Handlung. Eingeworfen werden hier auch immer Abschnitte die Nico betreffen und in der Vergangenheit spielen.

Der Schreibstil war super angenehm und die Spannung bis zum Ende definitv gegeben. Da die von der Autorin eingebauten Höhen und Tiefen, keine Langeweile aufkommen ließen. Zwischendurch war ich zwar auf der falschen Fährte aber nach und nach hat sich alles in meinem Kopf zusammengesetzt und aufgelöst. So konnte ich für mich, immer mehr nachvollziehen um was es hier eigentlich geht und was deren Absichten sind. Ich habe tatsächlich etwas gebraucht um in das Buch hinein zu finden, geschuldet war dies vorallem der Vielzahl der Charaktere, die gleich zu Beginn auftreten und dem abrupten Beginn des Buches, den ich erst gar nicht einordnen konnte.

Die Charaktere haben mir zum Großteil alle gefallen. Wobei natürlich ja jeder seine eigenen Vorlieben hat, was das betrifft. Der eine zu naiv, die andere zu gutgläubig. So hat die Autorin sich hier echt authentische Charaktere geschaffen, die alle mit verschiedenen Eigenschaften gespickt sind. Zu guter letzt der Titel, meiner Meinung nach absolut aussagekräftig und passt 100%ig zu der Geschichte.

Fazit: Ein absolut gelungenes Jugendbuch, mit Nuancen eines Thrillers. Egal ob Jung oder Alt, jeder wird auf seine Kosten kommen. Das Buch hat mir auch mal wieder gezeigt, dass man jedem Menschen nur vor den Kopf schauen kann. So hat jeder eine Vergangenheit, ob düster oder nicht, an die man noch nicht mal im Traum gedacht hätte.

Bewertung vom 05.06.2020
Das Gegenteil von Hasen
Freytag, Anne

Das Gegenteil von Hasen


ausgezeichnet

Bei dem Buch "Das Gegenteil von Hasen" von Anne Freytag handelt es sich um einen Jugendroman ab 14 Jahren.

Der Roman thematisiert u.a. die unbekannten Bedrohungen die Seitens des Internets ausgehen und das immer wieder auftretende große Thema Mobbing. Julias bis dato privaten und sentiven Blogeinträge werden für jeden sichtbar und dadurch verbreitet sich ein rasendes virales Lauffeuer. Wer hinter dieser Aktion steht und welche Motive dahinterstecken, lest ihr am Besten selbst.

Das Cover hat mir auf Anhieb gefallen, ein absoluter Eyecatcher für alle Fans von Hasen und Kaninchen. Warum grade das Motiv verwendet wurde und was es mit dem Titel aufsich hat, wird immer Verlauf der Geschichte immer deutlicher.

Der Roman ist zu einem absoluten Pageturner für mich geworden, damit hatte ich am Anfang absolut nicht gerechnet. Ich bin zwar keine 14 Jahre mehr aber ich habe mich trotzdem bestens unterhalten gefühlt. Der Schreibstil hat mir auf Anhieb gefallen, er war so angenehm und bildlich, dass ich das Buch leider schon in kürzester Zeit beendet hatte. Auch der Aufbau hebt sich deutlich von anderen Büchern ab. Neben der Einteilung in Tage und Uhrzeiten, finden wir hier auch immer wechselnde Gedankengänge der Protagonisten. Unterstützt wird dieses durch Textnachrichten, Gesprächsprotokolle oder auch Gesprächen untereinander. Dieser Aufbau sorgt für eine gelungene Abwechslung. Das Ende hatte es noch mal echt in sich, denn damit hätte ich nicht gerechnet.

Die Charaktere waren zahlreich, so war für jeden was dabei. Besonders ans Herz gewachsen sind mir Linda und Julia. Sie haben eine tolle Entwicklung genommen und sorgen auch noch mal für die ein oder andere unerwartete Überrraschung.

Fazit: Ein Buch, welches nicht durch jungen Lesern gefallen dürfte. Ich nehme auf jeden Fall einige Aspekte mit, die man noch mal überdenken sollte wie z.B. den Passwort- bzw. Schutz der eigenen Daten vorallem im Internet. Die Geschichte hat gezeigt, dass es wichtig ist nicht immer mit dem Strom zu schwimmen. Macht euch euer eigenes Bild und lasst euch nicht von den Vorurteilen anderer leiten.