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Eva_G

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Insgesamt 1565 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2025
Beerwald, Sina

Das Inselmädchen


ausgezeichnet

Turbulente Zeiten in der "Strandvilla"

Sylt, 1931: Auf Sylt ist das Hotel "Strandvilla" immer noch sehr erfolgreich, hat aber in den letzten Jahren, ebenso wie viele andere Hotels, unter den hohen Arbeitslosenzahlen und damit einhergehenden wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Doch Moiken kämpft für ihr Hotel und hält auch deshalb an der Ehe zu Adam fest, der ihr in den letzten Jahren immer fremder geworden ist. Da Adam eine Aufgabe fehlt, die in vollkommen erfüllt und ihm Anerkennung Stolz einbringt, wendet er sich nun mit Freude der NSDAP zu, die ihn zu ihrem Ortvorsteher ernennen möchte. Moiken kann diese Entscheidung nicht gutheißen und fordert von ihrem Mann Neutralität, doch mit verschiedenen Mitteln setzt er sie unter Druck, sodass sie einknickt und sich nicht weiter in seine politischen Belange einmischt. Dennoch widersetzt sie sich ihm in den kleinen Dingen des Alltags und lässt sich nicht vollkommen unterdrücken. Aber Adam ist nicht Moikens einziges Problem, hat ihre siebzehnjährige Tochter Frieda doch fest vor, den viel älteren Matthis zu heiraten. Dabei braucht das Hotel gerade jetzt einen zahlungskräftigen Mann, der sie aus der finanziellen Misere rettet und das ist Matthias, der Portier ist mit Sicherheit nicht. Also verbietet sie Frieda die Beziehung zu ihm und hofft, dass diese sich an ihre Anweisung hält. Die leisen Zweifel, ob ihre Entscheidung wirklich gut für ihre Tochter ist, unterdrückt sie geflissentlich.

Sina Beerwald lässt ihre Leser in diesem dritten Teil der Reihe nocheinmal in die "Strandvilla" auf Sylt zurückkehren. Da sie nahtlos an die beiden Vorgängerbände anschließt und keine ausufernden Wiederholungen der Geschehnisse aus den Büchern zuvor tätigt, gerät der Lesefluss zwischen den einzelnen Teilen kaum ins Stocken. Dieser letzte Band ist geprägt vom Nationalsozialismus und seinen Folgen für die Menschen und zeigt deutlich, wie begeisterungsfähig die Menschen für Hitler waren und wie arglos sie seine Gesetze, Regeln und das neue Gedankengut in ihren Alltag integriert haben.

Dieser letzte Teil der Reihe hat mich von allen dreien bisher am allermeisten gefesselt und berührt. Denn diese Blindheit gegenüber den Nazis, der Hass auf Juden und die Hoffnung der Menschen ist immer wieder schockierend, aber irgendwie auch nachvollziehbar. Genau deshalb möchte ich nicht, dass sich dieses schlimme Kapitel der deutschen Geschichte nochmals wiederholt. Die Art, wie Sina Beerwald schreibt ist ebenso kurzweilig wie fesselnd und hat mich nur so durch die Handlung fliegen lassen. Da nun alle Handlungsstränge, auch aus den Bänden zuvor, zu einem Ende finden, ist das Buch sehr rund und gelungen.

Bewertung vom 27.11.2025
Weninger, Brigitte

Gute Besserung Pauli


ausgezeichnet

Paulis Tag im Bett

Pauli fühlt sich gar nicht gut, denn er hat Bauchschmerzen und ihm ist übel. Dabei hat er nur Brombeeren vom Strauch im Garten genascht und die waren auch gar nicht schlecht, sondern wunderbar reif. Nun liegt er im Bett und fühlt sich so krank. Sogar so schlecht, dass seine Eltern den Besuch bei Oma verschieben wollen. Doch Pauli hat tolle Freunde und die wollen gut auf Pauli aufpassen, damit der Rest der Familie fortgehen kann. Zuerst bauen Kuki und Edi eine Stoffkaninchen-Rutschbahn, danach tragen sie das Bett mit Pauli hinaus an die frische Lust und schließlich sogar an den Teich. Denn Mama wollte zwar, dass Pauli im Bett bleibt, aber wo das Bett steht, davon hat sie nichts gesagt. So wird der Tag abenteuerlich und wild, aber Pauli ist immer nur in seinem Bett!

Brigitte Weninger erzählt in diesem Buch eine ganz besondere Geschichte, die zeigt, wie wichtig Freunde sind und dass sie an der Genesung auch ihren Anteil haben können. Denn Pauli erlebt einen großartigen, abenteuerlichen und unvergesslichen Tag, ohne auch nur einmal das Bett zu verlassen. So hat er Spaß und wird ganz nebenbei wieder gesund. Da Eve Tharlet das Buch mit ihren farbenfrohen und detailreichen Illustrationen vervollständigt hat, ist das Bilderbuch gewohnt schön.

Meine Tochter und ich lieben Pauli sehr. Denn er erlebt die tollsten Abenteuer und hat dabei so viel Spaß, der sich automatisch auch auf die Leser überträgt. Ich finde es hier sehr schön, wie die Freundschaft in den Vordergrund rückt und bei der Genesung des kleinen Hasen einen maßgeblichen Anteil hat. Deshalb empfehlen wir das Buch gerne weiter!

Bewertung vom 26.11.2025
Bennett, Isabell

Love will stay / Mountain Dreams Bd.3


ausgezeichnet

♡ Willow & Samuel ♡

Willow liebt das Leben in der pulsierenden Großstadt New York. Sie braucht diese stete Unruhe und die vielfältigen Motive, die sie voller Hingabe fotografieren kann. Doch ihr Chef David hat einen neuen Auftrag für sie, der sie wahrlich herausfordernd wird. Soll sie doch in eine Kleinstadt mitten im Nirgendwo, um eine Fotoreportage über die Adirondacks zu machen. Willow hat eigentlich keine Lust auf Wildnis und so viel Natur, aber sie fühlt sich herausgefordert und macht sich kurze Zeit später auf den Weg. Und sie muss sich eingestehen, dass der kleine Ort liebenswürdig ist und mit einer Wohlfühlgarantie ausgestattet ist. Was man von den ersten Treffen mit ihrem Guide Samuel nicht behaupten kann. Denn er kann seine Genervtheit von ihr und seinem aktuellen Job kaum verbergen. Allerdings muss man ihn auch verstehen, denn eigentlich ist er Tierarzt und vertritt nur seinen Bruder Hudson, der aufgrund seines Beinbruchs für einige Wochen ausfällt. Doch Willow sieht es nicht ein, ihre Zeit mit einem Griesgram zu verbringen und setzt sich das Ziel, Samuel endlich zum Lachen zu bringen. Und es gelingt ihr mit der Zeit... Doch nicht nur das, er hat sich auch in ihr Herz geschlichen und lässt sie nicht mehr los, denn sie ahnt, dass hinter dieser miesepetrigen Fassade mehr steckt. Aber auch Samuel muss häufiger als ihm lieb ist an Willow denken.

Isabell Bennett hat die Reihenfolge der Reihe wirklich gut gewählt, denn Samuel, der unnahbarste der drei Brüder bildet den Abschluss und schleicht sich schnell auch in die Herzen der Leser. Da beide Protagonisten mit Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit gequält werden, heilen sie sich gegenseitig und spenden sich Kraft, wenn diese notwendig ist.

Ich habe die Reihe geliebt und voller Freude die unterschiedlichen Liebesgeschichten der Brüder gelesen. Nun ist auch Samuel glücklich vergeben und die Trilogie an ihrem Ende angelangt. Was wirklich schade ist, denn ich wäre gerne noch häufiger in die Adiraondacks zurückgekehrt. Denn die drei Bücher haben sich so flüssig und gut gelesen, dass ich immer viel zu schnell am Ende des jeweiligen Bandes angekommen bin. Liebe Isabell Bennett, ich wünsche mir noch mehr solcher Liebesgeschichten mit Wohlfühlgarantie!

Bewertung vom 25.11.2025
Walczyk, Jana

Was schleicht durch die Nacht?


ausgezeichnet

Das perfekte Buch für alle Naturentdecker!

Abends wenn die Sonne untergeht und es langsam dunkler wird, erwachen so manche Tierarten in der Natur um uns herum, denn tagsüber schlafen sie und werden erst mit Einbruch der Dämmerung aktiv. So begeben sich Rotfuchs, Feldhase, Fledermäuse, Igel, Dachse, Waschbären und viele andere Tiere nun auf Nahrungssuche.

Jana Walczyk hat dieses Sachbilderbuch für Kinder ab vier Jahren geschrieben und illustriert. Sie hat einen sehr naturgetreuen und realistischen Zeichenstil, sodass die Tiere sehr lebensnah wirken. In den Texten werden viele Informationen und Wissenswertes rund um die dargestellten Tierarten vermittelt und in den Illustrationen verdeutlicht. Anhand kleiner Suchaufgaben werden die Leser durch das Buch geführt, denn die Lösung für die Fragen befindet sich immer auf der nächsten Seite.

Da meine Kinder große Natur- und Tierliebhaber sind, kommen Bücher, in denen sich alles um unsere heimische Umwelt dreht, immer sehr gut an. Da der Zeichenstil von Jana Walczyk so bezaubernd schön ist, haben wir viel Zeit nur mit dem Betrachten der doppelseitigen Lebensräume verbracht und meist erst danach die entsprechenden Texte gelesen. Für uns ist dieses Buch rundum perfekt gelungen und kommt auf die Liste der Geschenkideen für andere Kinder.

Bewertung vom 24.11.2025
Nikolai, Maria

Der Duft der Neuen Welt / Little Germany Bd.1


ausgezeichnet

Ein Neuanfang in einer fremden Welt

Stuttgart und Hannover, 1901: Lissi ist als Hausmädchen bei einer Stuttgarter Familie beschäftigt. Das Leben ist hart, aber sie verdient Geld und liegt ihrer Familie nicht länger auf der Tasche. Als sie aber auf die Liebesschwüre von Sohn Isidor hereinfällt und letztlich mit einer Schwangerschaft, aber ohne Mann und Arbeitsstelle dasteht, weiß sie nicht mehr weiter. Da kommt die, auf den ersten Blick mildtätige und freundliche Dame mit der Unterkunft für ledige Schwangere gerade richtig. Aber Lissi durchschaut sie und erblickt hinter der Fassade eine gierige, berechnende Frau, die die Babys an Fremde verkauft. Lissi beschließt zu flüchten und macht sich auf den Weg nach Amerika, in eine hoffentlich bessere Zukunft. Zeitgleich fasst auch Julia von Varrell einen Plan. Denn auch sie möchte nicht länger unglücklich in der Ehe mit dem Gutbesitzer Frederick gefangen sein, der sie nicht achtet und sogar ihren Hengst gewinnbringend verkauft, der sie seit ihrem zehnten Lebensjahr begleitet hat. Ihre Freiheit sieht sie nur fernab der Heimat in Amerika. So treffen die beiden jungen Frauen in Bremen aufeinander und beschließen, sich auf der langen Reise gegenseitig Kraft zu schenken. Und das tun sie, denn auch die Fahrt auf dem Dampfer ist schwierig und erfordert Zusammenhalt. In New York angekommen steht fest, dass sie ab nun gemeinsam für ein selbst bestimmtes Leben kämpfen wollen.

Maria Nikolai schildert das Schicksal der beiden jungen Frauen auf eine sehr eindrückliche und berührende Weise. So fesselt sie die Leser und Leserinnen und sorgt für unvergessliche Lesestunden. Denn die historischen Begebenheiten entsprechen der Realität, lediglich die Protagonistinnen und die anderen Charaktere, die den Freundinnen nahestehen, sind fiktiv. Das ist auch sehr ausführlich am Ende des Buches nachzulesen.

Dieser Roman hat sich extrem schnell lesen lassen, trotz der über sechshundert Seiten, denn der Autorin ist es von Beginn an gelungen, mich zu packen und mitzureißen. So konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen und wollte einfach nur wissen, wie es mit Lissi, Julia und all den anderen weitergeht. Als dann das Ende so offen und mit einem (eigentlich) großartigen Cliffhanger aufhört, war ich zuerst genervt, denn ich habe den zweiten Band noch nicht. Bin aber auch begeistert, wie gut es der Autorin gelingt, die Spannung hochzuhalten und in den nächsten Teil zu transportieren.

Bewertung vom 23.11.2025
Sodha, Meera

Happy - weil diese Rezepte glücklich machen


ausgezeichnet

Ein Buch voller Wohlfühlgerichte

Meera Sodha hat über zehn Jahre ihres Lebens nur nach neuen Gerichten und dem Kochen für andere ausgerichtet, denn ihre Arbeit erforderte es. Doch als sie dann in ein tiefes Loch gefallen ist und keine Lust mehr auf Essen und die damit zusammenhängenden Gefühle hatte, fehlte ihr der Sinn des Lebens. Während dieser schwierigen Zeit hat vorallem ihr Mann Hugh sich um die zwei kleinen Töchter, den Lebensunterhalt und den gesamten Alltag gekümmert. Als er Meera aber gesteht, dass er bald unter dieser Last zusammenbricht, überwindet sie sich, schnappt sich einen Topf und kocht für ihre Familie. Dieser Moment, ihren Mann unterstützen zu wollen, war der Wendepunkt. Seither kocht sie wieder gerne, allerdings am liebsten für Freunde und Familie. Damit ihre besten Gerichte nicht vergessen werden und nochmals gekocht werden können, hat sie die Rezepte in einem orangen Notizbuch notiert. Immer gemeinsam mit den wichtigsten Ereignissen an diesem Tag. Somit ist dieses Kochbuch sehr persönlich und ein Herzensprojekt von Meera Sodha.

Der Inhalt wurde von der Autorin eher unüblich nach den unterschiedlichen Hauptzutaten kategorisiert. So gibt es zum Beispiel einzelne Kapitel nur mit Rezepten mit Aubergine, Eiern und Käse, Kürbis oder Hülsenfrüchten. Allerdings existieren zwei weitere Inhaltsangaben, die einmal nach Saison und einmal nach Schnelligkeit und Zubereitungsarten sortiert wurden. Auf genaue Zeitangaben bei den einzelnen Rezepten verzichtet die Autorin komplett, lediglich eine Portionsangabe existiert. Das Layout der Rezepte ist aber immer gleich, sodass ein Überblick über Zutaten und Zubereitungsschritte schnell gegeben ist. Allerdings gibt es nicht zu jedem Gericht auch ein Foto.

Meine Familie und ich sind große Fans der schnellen Küche, die aber immer gerne besondere Geschmacksrichtungen und Einflüsse aus anderen Ländern haben darf. Da die Rezepte allesamt vegetarisch oder vegan sind und wir seit einiger Zeit immer weniger Fleisch essen, passt das Buch perfekt. Insgesamt haben wir fünf Rezepte ausprobiert und waren von ihnen allen begeistert. Unser Favorit ist das Kartoffel-Weißkohl-Curry aus Gujarat. Die XXL-Kartoffel-Curry-Taschen, das einfache Tomaten-Dal, die Kimchi-Tomaten-Spaghetti und das gelbe Thai-Curry mit grünen Bohnen und Kartoffeln waren aber auch unheimlich lecker. Somit werden wir auch weiterhin noch Rezepte aus diesem Kochbuch testen und uns von den besonderen, fernöstlichen Geschmäckern verzaubern lassen.

Bewertung vom 22.11.2025
Ashcroft, Donna

24 Küsse bis Weihnachten


ausgezeichnet

Ein ganz besonderer Adventskalender mit Nebenwirkungen

Holly Devine hat ihr Zuhause vollkommen überstürzt verlassen. Denn nachdem sie ihre Zwillingsschwester und ihren Freund knutschend unter dem Mistelzweig erwischt hat, wollte sie nur noch weg. Deshalb hat sie einfach ein paar Sachen in ihren Koffer geworfen und ist zu ihrer Tante Clara auf Sunflower Island gefahren. Dort hat sie endlich Ruhe und kann diese schreckliche Situation, die sie so tief getroffen und verletzt hat, verarbeiten und hat dabei großartige Unterstützung von den Frauen des WI. Sie haben sich auch den ganz speziellen Adventskalender für Holly ausgedacht, der ihr jeden Tag eine neue Aufgabe gibt, die sie erfüllen muss. Denn auf diesem Weg soll sie endlich wieder herausfinden, wer sie eigentlich wirklich ist. Da ihre erste Aufgabe sie gleich in ein Date schickt, hat sie kein Problem, die spontaneFrage von Finn, dem Barbesitzer und Frauenhelden des Dorfes, anzunehmen. Dass sich aus diesem einen Treffen aber eine Freundschaft entsteht, damit hätte sie nicht gerechnet.

Donna Ashcroft hat mit diesem Roman so viel mehr als nur eine Weihnachtsgeschichte erschaffen. Denn neben dem wundervollen romantischen, weihnachtlichen Flair, das überall auf der Insel herrscht, haben auch Themen wie Selbstfindung, Trauer und die Aufarbeitung davon Platz in der Handlung, dennoch bleibt die Stimmung positiv. Da sich der Erzählstil und die Sprache der Autorin sehr flüssig lesen und es nie zu langatmigen Situationen kommt, fliegen die Seiten nur so dahin.

Es ist wirklich schön, wie gut es der Autorin gelingt, eine weihnachtliche Wohlfühlstimmung in mir zu wecken, die sehr wohltuend ist. Ich mochte die Idee des Adventskalenders so gerne, dass ich immer ganz auf die nächste Aufgabe gewartet habe und gespannt war, was Holly noch so erleben darf. Aber auch die Kombination mit Finn und seiner unverarbeiteten Trauer, den ernsteren Gesprächen und Gedanken, ist perfekt gelungen und verleiht dem Roman mehr Tiefe. Ein rundum gelungener Weihnachtsroman!

Bewertung vom 21.11.2025

Aufklappen und Entdecken: Das Leben in der Nacht


ausgezeichnet

Nachts, wenn alle schlafen...

... sind doch noch mehr Menschen und Tiere wach, als es zuerst den Anschein hat. Denn in den Städten gibt es Läden, Bars, Krankenhäuser, Märkte und viele andere Institutionen, die rund um die Uhr geöffnet haben. Auch die Sanitäter, Hubschrauberpiloten und Bauarbeiter gehen nachts ihrer Arbeit nach. An den großen Häfen und auf den Straßen werden auch in der Nacht Waren transportiert. In der Wüste genießen die Bewohner, Tiere und Pflanzen die nächtliche Kälte, die das Leben und Tun etwas erträglicher macht. Wohingegen im Winter am Nordpolarkreis beinahe rund um die Uhr Nacht ist, während im Sommer die Sonne fast immer zu sehen ist. Sogar im Meer gibt es Fische und andere Lebewesen, die die Nächte den hellen Tagen vorziehen.

Die Autorin Emily Bone und Illustrator Brian Lambert widmen sich in diesem Kinderbuch mit über siebzig Klappen ganz dem Leben bei Nacht. Auf sechs Doppelseiten werden unterschiedliche Orte, wie Städte, Wüste, Meere oder der Nordpolarkreis, in den Fokus gestellt. Da die Szenen ohne das Öffnen der Klappen bereits voller Details stecken, die es zu entdecken gilt, werden sie zusammen mit den Überraschungen hinter den Klappen noch interessanter.

Meine Kinder, meine Neffen und ich lieben Bücher, die dank der unzähligen Klappen voller unerwarteter Momente stecken. Ich mag es, wie realistisch und facettenreich das Leben bei mir Nacht in diesem Buch dargestellt wird. Daher empfehle ich das Buch gerne weiter!

Bewertung vom 20.11.2025
Bishop, Emma

You Make Me Feel Like Christmas


ausgezeichnet

Eine unvergessliche Weihnachtszeit in Fairlie

Annie lebt seit einigen Jahren in der kleinen schottischen Ortschaft Fairlie und wurde wunderbar in der engen, hilfsbereiten Dorfgemeinschaft integriert. Seit diesem Ausbruch aus ihrem alten Leben in London, wo sie in der Firma in ihrer Familie tätig war und ein extrem stressiges Leben geführt hat, dass sie niemals mit Glück erfüllt hat, geht sie endlich dem nach, was ihr wirklich Freude bereitet - sie darf mit Büchern arbeiten und schließt bald ihre Fortbildung zur Bibliothekarin ab. Eine ihre besten Freundinnen ist Sybil, die vom Alter her ihre Mutter sein könnte und diese auch in so manchen Belangen ersetzt. Als diese nach einem sehr niederschmetternden Erlebnis in die Bibliothek kommt und dort bewusstlos zusammensackt, macht Annie sich große Sorgen. Und schwört sich in diesem Moment, Sybils Sohn ausfindig zu machen und ihr endlich das langersehnte Treffen mit ihm zu ermöglichen. Denn vor dreiundzwanzig Jahren hat der zehnjährige Marc Fairlie gemeinsam mit seinem Vater verlassen und seit diesem Moment hat auch Annie niemals mehr etwas von ihrem Sohn gehört. Annie gelingt es tatsächlich, den verschwundenen Sohn ausfindig zu machen und ihn zu einer Reise nach Schottland, in seine alte Heimat, zu bewegen. Doch obwohl Annie ihn eigentlich nicht mögen will, nach allem was er seiner Mutter angetan hat, spürt sie eine gewisse Anziehung, die sich mit der Zeit kaum mehr verleugnen lässt...

Emma Bishop gelingt es von der ersten Seite an, eine winterliche, weihnachtliche Wohlfühlstimmung zu erschaffen. Denn Fairlie ist ein bezaubernd schönes Dorf mit liebenswürdigen Bewohnern und bildet somit die perfekte Kulisse. Da die Handlung weit mehr Inhalt als "nur" eine Liebesgeschichte hat, bleibt es durchgehend interessant.

Ich habe diesen Roman geliebt und mir dank ihm die Stunden, die ich krank im Bett liege, verschönern lassen. Ich mag Annie und Marc sehr und fand sie rundum sympathisch. Denn jeder Mensch hat Erfahrungen in der Vergangenheit machen müssen, die seinen Charakter und sein Denken geprägt haben, somit haben auch sie ihre Ecken und Kanten und wirken realistischer. Trotzdem ist die Grundstimmung im Buch immer positiv und hat mich wunderbar auf die kommende Weihnachtszeit eingestimmt.

Bewertung vom 19.11.2025
Helena Kraljic

Ein Geschenk für Schnecke Lilly


ausgezeichnet

Schnecke Lilly hat Geburtstag

... und Ameise Minnie ist ratlos. Denn ihr will einfach kein passendes Geschenk für ihre Freundin einfallen. Dabei haben alle ihre Freunde so tolle Ideen. Doch mit jedem Geschenk, das diese an ihr vorbeitragen, wird sie trauriger. Bis sie schließlich eine tolle Idee hat...

Helena Kraljic erzählt in diesem Kinderbuch ab drei Jahren über die Macht der kleinen Gesten und wie schön und wichtig Freundschaft ist. Zusammen mit den stimmungsvollen und einzigartigen Illustration von Rebecca Harry wird das Buch wunderbar abgerundet.

Ich bin ganz begeistert von dieser kleinen, aber doch so wichtigen Botschaft, die das Buch vermittelt. Denn egal wie groß ein Geburtstagsgeschenk sein mag, die Freundschaft und der Zusammenhalt untereinander sind viel wichtiger und das wahre Geschenk an einem Geburtstag.