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Eva_G

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2024
Wieso? Weshalb? Warum? Wir erforschen Sterne und Planeten
Erne, Andrea

Wieso? Weshalb? Warum? Wir erforschen Sterne und Planeten


ausgezeichnet

Eine Reise in das Weltall

Sonja hat heute etwas ganz besonderes mit ihren beiden Kindern Lara und Jona vor. Denn sie möchte mit ihnen ihrem Bekannten Ulf einen Besuch abstatten. Ulf ist Astronaut und kennt sich sehr gut mit den Sternen, Planeten und allen anderen Bereichen, die mit dem Weltall zusammenhängen aus. Im Planetarium reisen sie gemeinsam in die Weiten des Weltalls und erfahren so manches, wovon sie noch nie etwas gehört haben. Alle sind sehr beeindruckt und möchte unbedingt noch mehr erfahren. Deshalb lädt Ulf sie ein, ihn am nächsten Abend in der Sternwarte zu besuchen, denn mit dem Teleskop können sie dann selbst einen Blick in die unendliche Weite des Alls werfen.

Andrea Erne gibt in diesem Hörspiel für Kinder ab vier Jahren Einblicke in die Arbeit eines Astronauten, die Umlaufbahnen und Eigenschaften der Planeten, aber auch den Nachthimmel und die Sternenbilder, die es dort zu entdecken gibt. Da Ulf als Experte viele Informationen kindgerecht und möglichst leicht verständlich präsentiert, macht es Spaß seinen Erklärungen zu folgen. Die Kinder Lara und Jona, wie auch ihre Mutter Sonja dienen im Hörspiel vorallem als Fragensteller und Unterhalter, sodass es immer abwechslungsreich und interessant bleibt.

Meine Kinder und ich nutzen, gerade bei schlechtem Wetter, Hörspiele, um gemeinsam Zeit zu verbringen und ganz nebenbei gute Laune zu bekommen. Die "Wieso? Weshalb? Warum?"-Reihe befindet sich bereits in Form von einigen Büchern und Hörspielen in unseren Bücherregalen und kommt jedes Mal von Neuem sehr gut an. Da meine Kinder gerade sehr am Himmel, den Sternen und Planeten interessiert sind, passt dieses Hörspiel perfekt und hat so manche Frage beantwortet, aber auch dafür gesorgt, dass nun ein Teleskop auf dem Wunschzettel meines Sohnes steht.

Bewertung vom 12.09.2024
Töchter des Aufbruchs / Das Pensionat an der Mosel Bd.1
Pierre, Marie

Töchter des Aufbruchs / Das Pensionat an der Mosel Bd.1


ausgezeichnet

Eine mutige Pensionatsdirektorin und ihre Schülerinnen

Reichsland Elsaß-Lothringen, 1910: Pauline Martin hat erst vor Kurzem die Leitung des kleinen Pensionats für höhere Töchter übernommen. Für sie stehen neben den grundlegenden Benimmregeln auch die Vermittlung von Grundwissen und die Bildung einer eigenen Meinung im Mittelpunkt ihrer Erziehung. Deshalb genießt die Schule einen sehr guten Ruf in Elsaß-Lothringen, aber auch in ganz Preußen. Ihre momentan zehn Schülerinnen sind wie ihre Herkunftsorte auch in ihren gesellschaftlichen Hintergründen eine bunte Mischung. Eine Herausforderung für Pauline ist aber vorallem die neueste Schülerin und gleichzeitig die Tochter ihrer Cousine, Suzette. Diese ist widerspenstig und nicht bereit, sich den Regeln des Schulalltages zu beugen. Auf die Spitze treibt sie es aber damit, dass sie sich des Nächtens mit einem Leutnant der preußischen Armee trifft und dann morgens noch nicht wieder zurück ist. Doch nicht nur Pauline und die anderen Schülerinnen machen sich Sorgen um sie, sondern auch der Gärtner Vincent Lehmann, der erst vor wenigen Tagen seine Stelle im Pensionat angetreten und ein dunkles Geheimnis zu verbergen hat. Als er aber sieht, mit wem sich Suzette getroffen hat, sieht er die Hoffnung schwinden, jemals wieder ein ganz normales Leben führen zu können, denn seine Vergangenheit scheint ihn eingeholt zu haben. Und das schlimmste für ihn ist, er konnte Suzette nicht davor bewahren, einen schlimmen Fehler zu machen, denn er zu lange gezögert, ihr zu folgen. Eine turbulente Zeit für alle Bewohner und Bewohnerinnen des Pensionats an der Mosel beginnt...

Marie Pierre versteht es, die Geschehnisse im Mädchenpensionat fesselnd und packend zu erzählen. Oft wirkt es so realistisch, als wären die Leser selbst Teil der Handlung und könnten etwas bewirken, wenn sie nur immer weiterlesen und sich ganz in der Geschichte verlieren. Das macht einen ersten Band einer Reihe aus und spricht für das Können der Autorin.

Ich bin gerade noch ganz gefangen in diesem Auftaktband rund um das Pensionat an der Mosel. Ich bin begeistert, wie es der Autorin gelungen ist, mich durchgehend zu fesseln. Ich finde es bemerkenswert, wie es ihr immer wieder gelungen ist, Geheimnisse und Geschehnisse aus der Vergangenheit anzudeuten und nie aufzulösen, ohne dass es künstlich in die Länge gezogen wirkt. Die verschiedenen Personen neben der Protagonistin Pauline Martin, deren Erzählperspektiven in unregelmäßigen Abständen in die Handlung einfließen, sorgen für zusätzliche Spannung und weiteres Wissen, das sonst im Verborgenen geblieben wäre.

Nun bin ich schon sehr auf den zweiten Band gespannt und freue mich, wenn ich bald zu lesen beginnen kann! Dieser erste Band war auf jeden Fall ein Lesehighlight und bekommt von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.09.2024
Mein 100 Tiere-Wimmelbuch
Schumann, Sibylle;Lotz, Katharina

Mein 100 Tiere-Wimmelbuch


ausgezeichnet

Mit den Tieren durch das Jahr

Auch für Tiere ist das Jahr in Jahreszeiten untergliedert, während denen sich ihr Leben unterscheidet. So kommen im Frühling viele Tierkinder zur Welt und alles erwacht wieder zum Leben. Während des Sommers wachsen sie heran und erleben mit den anderen Tieren Abenteuer in der Natur. Wenn dann der Herbst kommt, bereiten sie sich auf den Winter vor, legen Vorräte an und suchen sich warme Verstecke. Damit sie im Winter nicht hungern müssen und der Schnee ihnen nichts anhaben kann. Allerdings gibt es auch in anderen Ländern viele Tiere und dort kennen sie eventuell gar keine so stark ausgeprägten Jahreszeiten wie hier in Deutschland oder aber der Jahresverlauf ist genau entgegen dem hier in Europa. Das alles gilt es zu erkunden.

Den beiden Autorinnen Sibylle Schumann und Katharina Lotz ist es gemeinsam mit Illustratorin Lucy Barnard gelungen, ein wunderschönes, interessantes und unterhaltsames Wimmelbuch rund um die Tierwelt und die Jahreszeiten zu gestalten. Die Wimmelbilder sind allesamt farbenfroh und stecken voller kleiner Details, die es zu entdecken gilt. Außerdem ist auf jeder Doppelseite einer kurzer Text zum Bild abgedruckt, der die Aufmerksamkeit auf bestimmte Tiere lenkt. Die Suchleiste an jedem rechten Doppelseitenrand benennt einige der Tiere und lädt dazu ein, sie auf dem Bild zu suchen.

Meine Tochter und ich lieben die Bücher dieser Reihe! Denn Lucy Barnard zeichnet wunderbar und bringt Kindern so auf ganz tolle Art und Weise die unterschiedlichsten Tierarten näher. Zudem ist dieses Buch wirklich umfangreich und überzeugt durch sein Preis-Leistungsverhältnis.

Bewertung vom 08.09.2024
In Liebe, Deine Paula
Hutzenlaub, Lucinde

In Liebe, Deine Paula


ausgezeichnet

Paulas Geschichte - sehr bewegend und berührend!

Esther befindet sich auf ihrem Dachboden in Gablenberg in der Nähe von Stuttgart, wohin ihre Tochter Linda sie geschleppt hat, um nach einem passenden Kleid für das Kostümfest am Wochenende zu suchen. Zufällig ist Linda dabei ein Brief von Paula, Esthers Mutter, in die Hände gefallen. Dabei hat Esther diese doch überall gesucht und sorgfältig versteckt, um niemals mehr an die Vergangenheit erinnert zu werden. Nun ist die Neugier der jungen Frau geweckt und Esther ist gezwungen, sich mit ihren fünfundachtzig Jahren noch einmal an Paula und deren Leben zu erinnern. Doch die Wut, die Esther immer gespürt hat, sobald sie an ihre Mutter gedacht hat, ist verschwunden und es ist nur die Trauer geblieben. Linda lauscht gebannt, als Esther zu erzählen beginnt und plötzlich fält auch Esther auf, wie mutig Paula war. Denn mit neunzehn Jahren nach New York zu gehen und die Familie in der Heimat zurückzulassen, ist schwer. Dennoch ist Paula der Start in der Metropole gelungen und sie hat erst im Fotoladen des besten Freundes ihres Vater gearbeitet, bis sie eine Stelle als Kindermädchen bei den Goodmans bekommen hat und der Kontakt zu dem jungen Mann Norman Anderson enger wurde...

Lucinde Hutzenlaub versteht es, die Geschichte von Paula auf eine sehr berührende Art zu erzählen. Hierzu tragen nicht nur die vielen Briefe bei, sondern auch Esthers Gefühle, die bis in die Gegenwart von Trauer erfüllt ist und die besondere Weise, wie die Autorin das Geschehene beschreibt. Die beiden Schauplätze sind sehr gegensätzlich und machen das Buch noch spannender, denn New York ist eine fortschrittliche, moderne Stadt, während Gablenberg ein kleines schwäbisches Dorf ist, in dem jeder jeden kennt und wo in den Dreißigern leider auch der Nationalsozialismus immer mehr die Denkweise der Menschen beherrscht.

Dieser Roman konnte mich schnell packen und hat mich gedanklich sehr gefesselt. Denn auch wenn ich gerade nicht weiterlesen konnte, musste ich immer wieder an Paula, aber auch ihre Nachkommen, denken und habe mich immer wieder gefragt, wie es denn weitergegangen ist mit Paula und ihrem Leben in Amerika. Dazu hat vorallem auch das erste Kapitel beigetragen, das 2023 spielt und in dem erwähnt wird, dass Esther, die Tochter Paulas, in Deutschland aufgewachsen ist, während in den Kapitel darumherum immer davon zu lesen ist, wie gut es Paula geht und wie sie das Leben in New York genießt... Mehr möchte ich dazu aber nicht verraten, denn ich möchte keinesfalls spoilern...

Ein wirklich packender und berührender Roman!

Bewertung vom 07.09.2024
Mamma Mia
Cucchiara, Graciela

Mamma Mia


ausgezeichnet

Großartige italienische Küche à la Graciela Cucchiara

Graciela Cucchiara ist keine gebürtige Italienerin, wie es ihr Name vermuten lässt, sondern wurde 1957 in Argentinien geboren. Denn ihr Urgroßvater ist bereits mit 14 Jahren dorthin ausgewandert. Trotzdem sind die italienisch-sizilianischen Wurzeln nie in Vergessenheit geraten und mit Gracielas Großmutter kamen nochmals italienische Einflüsse in die Familie. So lernte sie die authentische italienische Küche kennen und lieben. Auch deshalb fiel ihr die Wahl der 65 Rezepte für dieses Kochbuch gar nicht leicht.

Die Einteilung des Kochbuchs hält sich an die Speisenfolge eines traditionellen italienischen Menüs. So beginnt es mit Aperitivi, gefolgt von Antipasti, Primi, Secondi, Dolce und schließlich noch Digestif und Likören. Die Rezepte sind allesamt sehr übersichtlich aufgebaut und werden durch tolle Fotografien ergänzt. Obwohl es sich um authentische Rezepte handelt, sind die Zutaten auch in einem gut sortierten deutschen Supermarkt zu bekommen. Die Tipps, die von der Autorin häufig zu den einzelnen Rezepte hinzugefügt wurden, sind hilfreich und liefern zusätzliche Informationen und erleichtern die Zubereitung der Gerichte.

Meine beiden Kinder, mein Mann und ich lieben die italienische Küche. Deshalb gibt es häufig Pasta, gerne mit neuen, schmackhaften Saucen oder auch ganz neue Gerichte, wie die Caponata Siciliana, die wir noch gar nicht kannten. Aus diesem Kochbuch werden wir sicherlich noch mehr Rezepte ausprobieren und uns geschmacklich nach Italien träumen.

Bewertung vom 06.09.2024
Muschelsommer
König, Karin

Muschelsommer


ausgezeichnet

Isa und das Landleben

Isabella ist Foodbloggerin und liebt ihre Arbeit für ihre Follower. Anders ist es mit ihrer Stelle als Köchin in einem italienischen Restaurant in Berlin. Denn daran hat sie schon lange keine Freude mehr. Dabei war es das wunderbare Gefühl, andere mit ihren Gerichten glücklich zu machen, weshalb sie eine Ausbildung zur Köchin absolviert hat. Doch nun wittert sie die Chance, endlich eine Kooperation mit einem großen Unternehmen einzugehen und ihren Job in der Restaurantküche an den Nagel hängen zu können. Was sie allerdings erst später erfährt ist, dass sie einen Monat auf einem Bauernhof an der Ostsee verbringen muss, um dort zu zeigen, wie Nahrungsmittel angebaut und produziert werden. Isa freut sich auf den Monat, doch der Landwirt Tim macht ihr den Einstieg ins Landleben nicht leichter...

Karin König erzählt in diesem Sommerroman die wunderschöne und unterhaltsame Geschichte über Isa und das Landleben. Natürlich widmet sich die Handlung nicht nur dem Alltag auf einem Bauernhof, sondern auch Isas Foodblog, der etwas anstrengenden Kooperation mit Betterplate und Isas Neuanfang auf dem Land. Da die gesamte Handlung sehr emotionsgeladen ist, bleibt es durchweg interessant. Einzig der Titel "Muschelsommer" ist etwas irreführend, denn es dreht sich doch eher um einen Bauernhof in der Nähe der Ostsee und eine Foodbloggerin, weniger um den Strand und den dort befindlichen Muscheln.

Dieser Roman hat mich sofort angesprochen, denn ich kann die Liebe zu gutem Essen vollkommen nachvollziehen und auch die sommerliche Stimmung und die emotionale Handlung haben mir sehr gut gefallen. Deshalb hatte ich einige sehr unterhaltsame und wunderschöne Lesestunden und war leider viel zu schnell am Ende angelangt.

Bewertung vom 05.09.2024
Toni & Lou. Toni lernt Rad fahren
Lambert, Jonny

Toni & Lou. Toni lernt Rad fahren


ausgezeichnet

Hab Mut und gib nicht auf!

Der große Bär Toni und Vogel Lou sitzen im Gras und überlegen, was sie machen können, als ihre Freunde sie besuchen kommen. Sie fahren alle mit dem Fahrrad und Toni hat auch Lust, das einmal auszuprobieren. Zuerst klappt es echt gut und Toni fährt sicher den Berg hinunter. Doch dann liegt ein Stein auf dem Weg und Toni fällt hin. Sein Knie und Ellenbogen tun weh und er ist sich sicher, dass er das einfach nicht kann. Aber seine Freunde machen ihm Mut und Toni wagt es noch einmal. Diesmal klappt es wunderbar und Toni kann sogar über einen Stein springen, der im Weg liegt. Toni ist unheimlich stolz auf sich und weiß nun, dass er nicht so schnell aufgeben darf.

Jonny Lambert erzählt in diesem Band über Toni und Lou darüber, wie wichtig es ist, nicht so schnell aufzugeben und auch nach einer Niederlage weiterzumachen. Die Illustrationen sind wieder einzigartig in Jonny Lamberts Stil und stellen die Szenen farbenfroh und detailreich dar. Die Texte sind in einfacher Sprache verfasst und lassen sich sehr gut und flüssig vorlesen.

Meine Kinder und ich finden Jonny Lambert schon immer richtig gut und freuen uns jedes Mal, wenn wieder ein neues Kinderbuch von ihm erscheint. Gerade die ganz besonderen Illustrationen haben es uns angetan, aber auch die Geschichten überzeugen jedes Mal aufs Neue und sind wunderschön.

Bewertung vom 04.09.2024
Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
Gilmore, Laurie

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance


sehr gut

Ein wunderbarer Roman für gemütliche, herbstliche Stunden!

Jeanie ist neu in Dream Harbor, der beschaulichen Kleinstadt, in der ihre Tante Dot bis vor kurzem noch das "Pumpkin Spice Café" betrieben hat. Doch nachdem Jeanie ihren Chef tot an seinem Schreibtisch finden musste, ist sie nachdenklich geworden und hat sich überlegt, ob sie durch die Arbeit auch so einsam werden möchte wie ihr Chef. Da kam ihr das Angebot ihrer Tante ganz recht, obwohl diese Jeanie wohl eher vor die Aufgabe gestellt hat, das Café zu übernehmen, als ihr noch viel Zeit zum Nachdenken zu geben. Niemals hätte Jeanie erwartet, dass ihr so ein freundlicher Empfang in ihrer neuen Heimat gemacht werden möchte. Und ihr erster Bekannter ist ausgerechnet Logan, der sexy Farmer, den sie versehentlich beinahe mit dem Baseballschläger niedergeschlagen hätte. Schnell merkt sie, wie freundlich und hilfsbereit ist und bekommt ihn irgendwie nicht mehr aus ihren Gedanken...

Laurie Gilmore versteht es in diesem Roman wirklich, die herbstliche Kleinstadtathmosphäre einzufangen und regelmäßig Erinnerungen an die Gilmore Girls zu wecken. Jeanie ist eine besondere Protagonistin, die immer etwas zu viel redet, aber deshalb noch liebenswürdiger und nahbarer wirkt. Logan dagegen wirkt gerade am Anfang eher etwas zurückhaltender, ist aber immer sehr aufmerksam und überzeugt Jeanie nicht nur mit seinem guten Aussehen von sich. Der Titel kündigt eine spicy Story an, was durchaus stimmt, allerdings sind die Szenen nicht zu übertrieben häufig und bedürfen meiner Meinung nach auch nicht einer Ankündigung im Titel.

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie gut manche Romane in die momentane Lebenssituation passen können. Denn gerade war mir nach einem herbstlichen Buch, das unterhaltsam ist, aber nicht mit großen Aufregungen oder Problemen aufwartet, sondern mir einfach nur unterhaltsame, kurzweilige und cosy Lesestunden beschert. Und genau das habe ich bekommen!

Bewertung vom 03.09.2024
Fritzi und Bille - Bloß nicht allein ins Bett
Klaßen, Stefanie

Fritzi und Bille - Bloß nicht allein ins Bett


ausgezeichnet

Die leidige Sache mit dem Einschlafen...

Fritzi und ihre Stoffente Bille können einfach nicht einschlafen. Nachdem sie schon einige Bilderbücher angesehen, eine Kissenschlacht gemacht und zusammen gespielt haben, beschließen die Beiden, mal zu Mama und Papa zu gehen. Vielleicht ist ja dort noch Platz im großen Bett und sie können endlich einschlafen. Irgendwann schlafen auch alle. Als am nächsten Abend der Schlaf wieder nicht kommen mag, beschließen Fritzi und Bille schon früher, zu Mama und Papa zu ziehen, denn dort ist es nachts immer so schön und gemütlich. Doch am dritten Abend kommt dann die große Überraschung, denn auch Mama und Papa können nun plötzlich nicht mehr schlafen und bitten Fritzi und Bille, diese Nacht doch bei ihnen verbringen zu dürfen. Leider haben die Beiden so viele Sachen dabei, dass einige Dinge aus dem Kinderzimmer weichen müssen. Auch deshalb sind Fritzi und Bille dann einverstanden, dass nun doch wieder jeder in seinem eigenen Bett schläft.

Stefanie Klaßen hat für dieses Kinderbuch die Geschichte geschrieben und die Bilder dazu gezeichnet. Die Art, wie sie über die nächtlichen Ausflüge der Familie erzählt, ist sehr unterhaltsam und bringt ihre Leser immer wieder zum Lachen. Auch die vielen kleinen Kästchen, die die Geschichte mit zusätzlichen lustigen Informationen ergänzen, sind perfekt und oft echt witzig. Die Illustrationen sind farbenfroh gestaltet und stecken voller kleiner Details, die während dem Vorlesen entdeckt werden können.

Meine Tochter und ich finden das Buch gleichermaßen lustig, denn jede von uns kennt eine Seite und wir mussten immer wieder lachen, weil wir auch schon solche Nächte hatten. Ein rundum gelungenes und wirklich lustiges Bilderbuch!

Bewertung vom 02.09.2024
Ich verspreche, dich zu finden
Dobson, Melanie

Ich verspreche, dich zu finden


ausgezeichnet

Eine spannende Suche

London, 2017: Die Journalistin Quenby Vaughn liebt ihren Job und geht in den Recherchen für ihre investigativen Artikel auf. Seit einiger Zeit ist sie auf der Spur einer reichen Amerikanerin, die vor dem Zweiten Weltkrieg nach Großbritannien gezogen ist, und nun im Verdacht steht, die Deutschen unterstützt zu haben. Doch die Familie Ricker mauert und droht mit ihren Anwältin, sodass Quenby viel Aufwand betreiben muss, um an weitere Informationen zu kommen und ihren Verdacht bestätigen zu können. Denn nichts ist ihr wichtiger, als die Wahrheit ans Licht zu bringen! Überrascht ist sie dann aber schon, als sich der Anwalt Lucas Hough bei ihr meldet und sie bittet, einen Auftrag seines Mandanten zu übernehmen. Dieser wolle aber nur, dass sie jemanden finde, sie dürfe aber niemals einen Artikel oder ähnliches darüber verfassen. Quenby ist hin- und hergerissen, nimmt schließlich an und ist schon bald überrascht, welche Wende diese Suche nimmt...

Moseltal, 1940: Brigitte und der zwei Jahre ältere Dietmar sind sehr gute Freunde und verbringen viel Zeit damit, gemeinsam Ritter und Prinzessin zu spielen. Obwohl der Zweite Weltkrieg voll im Gang ist und die übrigen Dorfbewohner argwöhnisch auf die Familien der Beiden blicken, da sie noch nicht Mitglied der NSDAP sind und verdächtigt werden, Juden zu verstecken, ist ihr Leben noch beschaulich. Das ändert sich aber innerhalb von Sekunden und Dietmar sieht, wie seine Eltern von der Gestapo verschleppt werden, auch Brigittes Vater wird Opfer dieser bösen Menschen und sie wissen, dass sie fliehen müssen, um nicht auch in deren Fänge zu gelangen. Ihr Ziel ist London und es gelingt ihnen nach Wochen in Wäldern, ohne viel zu Essen und zu Trinken, tatsächlich den Ärmelkanal zu erreichen. Doch auf der britischen Insel angelangt, werden die beiden Freunde getrennt...

Melanie Dobson beginnt ihren Roman aus der Perspektive der beiden Kinder, die aus ihrem beschaulichen Dorf fliehen müssen und plötzlich auf sich gestellt sind. Parallel beginnt sie aber auch über Quenby und deren Alltag zu erzählen. Sodass die Leser am Ende bereits große Einblicke in das Geschehen haben, welches den Protagonisten selbst aber noch fehlt. Dadurch steigt die Spannung stetig an und die Handlung fesselt die Leser.

Dieser Roman hat mich von der ersten Seite an so begeistert, dass ich ihn innerhalb von zwei Tagen beendet habe. Ich liebe die Art, wie die Autorin auf zwei Zeitebenen erzählt und sich die beiden Recherchefälle von Quenby bald zu einem großen Fall zusammenfügen. Da alle Protagonisten sympathisch sind, habe ich schnell begonnen, mit den Personen mitzufiebern und mir immer nur das Beste für sie zu wünschen.

Dieser Roman ist ein Lesehighlight und wird von mir ohne Kritikpunkte weiterempfohlen!