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leseratte1310
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Niederrhein
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Bewertungen

Insgesamt 3625 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2025
Still ruht der See   Der düstere Thriller, bei dem nichts so ist, wie es scheint (eBook, ePUB)
Nieland, Laura

Still ruht der See Der düstere Thriller, bei dem nichts so ist, wie es scheint (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Bestsellerautorin Charlotte Morin hat ihr bisheriges Leben in London mit all den unsäglichen Erinnerungen hinter sich gelassen. Sie ist in das kleine Dorf in Südfrankreich zurückgekommen, in dem ihre Tante Bernadine lebt. Charlotte hofft, dass sie hier wieder zu sich findet und dass ihr hier auch das Schreiben wieder gelingt. Am See trifft sie Claudine, ein Mädchen, dass mit seinen Eltern zurückgezogen in dem Dorf lebt. Charlotte fallen die blauen Flecken des Mädchens auf und sie sorgt sich. Doch als sie Herrn und Frau Michel begegnet, ist deren Verhalten sehr merkwürdig. Charlotte versucht der Sache auf den Grund zu gehen und ahnt nicht, in welche Gefahr sie sich begibt.

Der Schreibstil liest sich angenehm. Die Geschichte beginnt fast schon idyllisch, was sich aber schnell ändert, so dass ich gleich gepackt wurde. Zwischendurch gibt es Rückblicke in die Vergangenheit, die immer mehr eine düstere Stimmung aufbauen. Es wird auch ein wenig mystisch.

Die Charaktere sind gut dargestellt. Charlotte ist eine sympathische Person, die man leicht in Verlegenheit bringen kann. Ihr Selbstbewusstsein ist erheblich gestört, denn sie steckt voller Selbstzweifel. Sie ist aus London geflohen, aber auch in diesem Dorf machen ihr Erinnerungen zu schaffen. Ist das Mädchen wirklich in Gefahr oder bildet sich das Charlotte nur ein? Charlottes Tante gefällt mir gut. Sie ist eine Frau, die bodenständig ist und kein Blatt vor den Mund nimmt. Es ist gut, dass sie sich so um ihre Nichte kümmert, die immer häufiger an ihren Wahrnehmungen zweifelt. Auch der Polizist Younes hat ein Auge auf Charlotte.

Es ist eine Geschichte, deren Ende man nicht vorhersehen kann und die einen daher bis zum Schluss fesselt. Lesenswert!

Bewertung vom 03.05.2025
Staying Alive
Mirasol, Eva

Staying Alive


gut

Der Untertitel „Kein Arztroman“ irritiert anfangs etwas, aber es ist ja auch ein Ärztinnenroman und Frauen scheinen es da oft noch ein Stück weit schwerer zu haben als ihre männlichen Kollegen.
Die Jobsuche als Ärztin gestaltete sich für Nicki schon nicht ganz einfach. Aber nun ist sie in der Rettungsstelle eines großen Berliner Krankenhauses gelandet und gleich der erste Arbeitstag bietet ihr den ganz normalen alltäglichen Krankenhauswahnsinn. Nichts ist mit Einarbeitung, sie muss schauen, wie sie sich zurechtfindet. Die Dienste sind zu häufig und zu lange. Die Wartezimmer sind stets voll und die Patienten ungeduldig.
Mir hatte das Cover nicht gefallen, aber im Nachhinein muss ich sagen, dass es passt. Die Arbeit in der Notaufnahme ist wahrlich kein Zuckerschlecken, was ich aus dem Freundeskreis schon erfahren habe. Die Autorin Eva Mirasol beschreibt das Ganze auf eine humorvolle, etwas sarkastische Weise. Alles ist authentisch dargestellt, aber auch etwas überzogen.
Aber es werden auch Klischees bedient, denn Nicki verliebt sich ausgerechnet in den Oberarzt Michi.
Gut gefallen hat es mir, dass die Fachbegriffe erklärt wurden.
Das Buch ist unterhaltsam, aber nicht besonders tiefgründig, auch wenn ernste Themen behandelt werden.

Bewertung vom 29.04.2025
Kummersee (eBook, ePUB)
Schwarz, Iver Niklas

Kummersee (eBook, ePUB)


sehr gut

Obwohl es verboten war in dem abgesperrten Kummersee zu baden, muss die neunjährige Lena mit ansehen, wie ihr Bruder Tom in die Tiefe gezogen wird.
Nun, etwa dreißig Jahre später, soll Lena mit einem Kollegen eine Gruppe von Vermessern schützen, die prüfen sollen, ob der Kummersee als potentielle Endlagerstätte geeignet ist. Schon bald gibt es grausame Morde. Obwohl die traumatischen Erinnerungen Lena belasten, stürzt sie sich in die Ermittlungen. Dabei gerät sie in Gefahr.
Natürlich ist niemand begeistert, wenn vor seiner Haustüre ein Endlager errichtet wird. Daher sind die Bewohner von Horlow natürlich dagegen, aber auch Umweltaktivisten protestieren gegen das Vorhaben. Aber Lena hat auch ihre eigenen Interessen. Sie hat miterlebt, wie ihr Bruder damals starb. Es konnte nie geklärt werden, was tatsächlich mit Tom geschah. Es gibt jedenfalls verstörende Geschichten rund um den See. Nun will sie endlich wissen, was für ein Geheimnis der See birgt und was zum Tod ihres Bruders führte. Die Bewohner von Horlow erinnern sich an die schwer traumatisierte Lena und machen es ihr nicht leicht. Sie verhalten sich regelrecht feindselig. Doch Lena lässt sich nicht beirren und wächst über sich hinaus.
Von Beginn an ist die Atmosphäre düster und unheimlich. Die Rückblenden in die Vergangenheit vermitteln einen Eindruck von Lenas Ängsten. Wem in ihrem Umfeld kann sie trauen?
Es gibt immer wieder Wendungen, die dafür sorgen, dass man nicht weiß, worauf die Geschichte hinausläuft. So bleibt es die ganze Zeit über spannend. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse. Nicht alles fand ich ganz glaubwürdig, dennoch hat mich dieser Thriller gut unterhalten.

Bewertung vom 28.04.2025
Die Schanze (eBook, ePUB)
Menz, Lars

Die Schanze (eBook, ePUB)


sehr gut

Nach einer Trennung bricht die Ärztin Ellen Roth die Brücken hinter sich ab und kehrt in ihren Geburtsort am Rand der Alpen zurück. Sie übernimmt die Hausarztpraxis in dem Ort. Doch die Rückkehr holt auch schmerzhafte Erinnerungen hoch. Nicht alle im Dorf sind erfreut, dass Ellen zurück ist. Dann gibt es an der Schanze auch noch einen Toten. Der Mörder hat ihn dorthin getrieben, ihm ein Seil um den Hals gelegt und hinuntergestoßen. Ellen kennt den Toten und sie hätte ein Motiv. Wie lange wird es dauern, bis jemand auf sie und ihre Vergangenheit stößt?
Dieser Thriller ist spannend und der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und es gibt auch immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit.
Schon der Prolog vermittelt eine düstere Stimmung. In dem kleinen Ort kennt jeder jeden und jeder hat auch seine Geheimnisse. An den alten Geschichten möchte niemand rühren. Es herrscht Misstrauen, und Verdächtigungen machen die Runde. Dabei sind die meisten Personen nicht gerade sympathisch, das gilt auch für Ellen, deren Verhalten ich oft nicht nachvollziehen konnte. Ellen ist mit einem unguten Gefühl zurückgekehrt, doch die Argumente ihrer Schwester Saskia hatten sie überzeugt. Doch nachdem sie den Toten erkannt hat, verursachen ihr die Erinnerungen, die hochkommen, auch noch Albträume. Ich konnte ihre Ängste gut nachfühlen. Der unterforderte Journalist Merab sieht in diesem Fall Chancen für sich.
Es dauert etwas, bis die Geschichte wirklich Fahrt aufnimmt. Mit der Zeit wird klar, was sich damals abgespielt hat. Bis fast zum Ende traute ich jedem der Beteiligten die Taten zu. Am Ende wird es dann noch dramatisch.
Dieser Thriller, in dem es um Schuld und alte Rechnungen geht, und der menschliche Abgründe offenlegt, hat mir gefallen.

Bewertung vom 28.04.2025
Wut und Liebe
Suter, Martin

Wut und Liebe


ausgezeichnet

Noah Bach ist Anfang dreißig und Künstler. Für den Lebensunterhalt sorgt seine Freundin Camilla. Doch sie hat sich mehr vom Leben erhofft und verlässt Noah, obwohl sie ihn liebt. Noah will Camilla zurückerobern, doch dazu braucht er Geld, viel Geld. Dann lernt er die ältere Dame Betty Hasler kennen und lässt sich auf einen bedenklichen Deal ein.
Dies ist mein erstes Buch des Autors Martin Suter. Es hat mich von Anfang an gefesselt. Man fragt sich, wie weit Menschen wohl gehen, wenn sie lieben und diese Liebe festhalten wollen.
Es ist interessant mitzuverfolgen, wie die Protagonisten handeln. Camilla trifft die Entscheidung, Noah zu verlassen, weil sie mit dem Leben unzufrieden ist. Dabei spielen ihre Gefühle kaum eine Rolle, sondern sie entscheidet ganz nüchtern. Noah kann das nachvollziehen, aber er leidet unter der Trennung und möchte seine Freundin zurück. Er weiß aber auch, dass er ihr ein anderes Leben bieten muss. So geht er ohne Skrupel zu haben auf das Angebot von Betty ein. In Betty schwelt Hass auf einen Mann, dem sie die Schuld am Tod ihres Mannes gibt.
So viele unterschiedliche Gefühle gibt es bei den Protagonisten, aber es gibt auch ebenso viele Wendungen in der Geschichte, so dass es spannend bleibt und das Ende einen unerwartet trifft.
Der Erzählstil des Autors hat mir gut gefallen und er hat es geschafft, auch in mir sehr unterschiedliche Gefühle auszulösen. Ich kann diesen Roman nur empfehlen.

Bewertung vom 24.04.2025
Grenzfall - Ihre Spur in den Flammen / Jahn und Krammer ermitteln Bd.5 (eBook, ePUB)
Schneider, Anna

Grenzfall - Ihre Spur in den Flammen / Jahn und Krammer ermitteln Bd.5 (eBook, ePUB)


sehr gut

Die traditionellen Sonnwendfeuer auf den Bergen im Karwendel bleiben in diesem Jahr nicht die einzigen Brände. Bei Bad Tölz ist ein Wagen von der Straße abgekommen und völlig ausgebrannt. Der Fahrer kam dabei ums Leben. Doch dann gibt es noch weitere Feuer auf beiden Seiten der Grenze. Zusammenhänge sind auf den ersten Blick nicht erkennbar. Doch dann taucht auch noch ein anonymes Schreiben auf. Die Zeit drängt und wieder einmal müssen Oberkommissarin Alexa Jahn und Chefinspektor Bernhard Krammer zusammenarbeiten.
Dies ist bereits der fünfte Band aus der Reihe „Grenzfall“, in dem das deutsch-österreichische Ermittlerteam zusammenarbeitet. Auch wenn es nicht unbedingt notwendig ist, die Vorgängerbände zu kennen, denke ich, dass es sinnvoll ist, die Bücher in der Reihenfolge zu lesen.
Abwechselnd wird aus der Perspektive von Alexa und Bernhard berichtet. Zwischendurch gibt es noch Informationen von einer unbekannten Frau. Der Schreibstil der Autorin Anna Schneider lässt sich angenehm flüssig lesen. Die Handlungsorte sind schön bildhaft dargestellt.
Aber auch die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Erst kürzlich hat sich herausgestellt, dass Krammer und Jahn Vater und Tochter sind. Sie verstehen sich sehr gut und auch bei den Ermittlungen gehen sie ähnlich vor. Der letzte Fall aber hat seine Spuren hinterlassen. Alexa und ihr Kollege Florian Huber verstehen sich auch immer besser.
Auch wenn sich am Ende alles nachvollziehbar auflöst, so hielt sich meiner Meinung nach die Spannung in Grenzen. Dennoch habe ich diesen Krimi gerne gelesen.

Bewertung vom 16.04.2025
Bis die Sonne scheint
Schünemann, Christian

Bis die Sonne scheint


sehr gut

Es ist das Jahr 1983. Daniel freut sich auf seine Konfirmation und den Schüleraustausch nach Frankreich. Doch dann bekommt er eine Unterhaltung der Eltern mit und ahnt, dass er wohl einige Enttäuschungen verkraften muss. Die Eltern sind pleite. Sie wissen nicht, wie sie über die Runden kommen sollen, aber es darf nichts nach außen dringen. Auch die Großmütter dürfen nichts darüber wissen. Doch dann steht der Gerichtsvollzieher vor der Tür.
Der Autor Christian Schünemann erzählt diese Geschichte locker, oft humorvoll, aber auch recht emotionslos. Erst am Ende habe ich aus dem Nachwort erfahren, dass er seine Kindheitserinnerungen in diesem Buch verarbeitet hat. Das Leben in den achtziger Jahren ist gut dargestellt und weckte Erinnerungen. Erzählt wird aus der Perspektive von Daniel.
Zwischendurch erfahren wir viel aus der Vergangenheit der Familien, was ich am interessantesten fand.
Es gab Zeiten, da ist es den Hormanns gutgegangen, doch inzwischen steht ihnen das Wasser bis zum Hals. Allerdings betrachten sie ihre Misere mit Gleichmut, denn Konsequenzen haben die Erkenntnisse nie. Tatsache ist, sie können nicht mit Geld umgehen. Kaum haben sie etwas eingenommen, wird es für Unnötiges ausgegeben. Sie handeln nach dem Motto: Man muss sich auch in schlechten Zeiten was gönnen. Es berührt sie auch nicht, was das alles für ihre vier Kinder bedeutet. Besonders der Erzähler Daniel kann einem leidtun. Seine Träume von einer tollen Konfirmationsfeier erfüllen sich nicht und auch der Schüleraustausch findet nicht statt. Selbst als der Gerichtsvollzieher den Fernseher und das Klavier mit einem Kuckuck versieht, finden die Eltern das nicht schlimm, denn die Zettel sind nicht sichtbar. Hauptsache, niemand kriegt was mit.
Meist konnte ich die Handlungsweisen der Protagonisten nicht nachvollziehen. Daher kamen sie mir auch nicht nahe. Allerdings habe ich gehofft, dass sie irgendwann doch noch den Dreh bekommen, doch das Ende bleibt relativ offen.
Es ist eine ruhige, authentische Familiengeschichte.

Bewertung vom 16.04.2025
Verlassen (eBook, ePUB)
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Familie Snæberg ist zu einer Feier in einem abgelegenen Hotel in den Lavafeldern Westislands zusammengekommen. Anlass ist der 100. Geburtstag des längst verstorbenen Familienoberhauptes. Das minimalistisch eingerichtet Hotel verbreitet keine Wohlfühlatmosphäre und schon bald spielt auch das Wetter nicht mit. Dann verschwindet auch noch einer von ihnen und später werden die Polizisten Hörður und Sævar von der Kriminalpolizei in Arkranes hinzugezogen, weil in der Nähe eine Leiche aufgetaucht ist.
Dies ist bereits der vierte Band aus der Reihe „Mörderisches Island“ von der Autorin Eva Björg Ægisdóttir. Die unbehagliche Atmosphäre ist sehr eindrucksvoll beschrieben. Auch wenn dieser Krimi eher ruhig verläuft, so ist die Spannung doch immer gegeben. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, wenn man sich erst einmal mit den ungewohnten Namen vertraut gemacht hat. Zu Beginn gibt es einen Stammbaum, der dabei hilfreich ist. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven. So kommt auch die Hotelangestellt Irma zu Wort, die einen Blick von außen auf die Familie hat.
Die Charaktere sind gut und vielschichtig, aber nicht besonders sympathisch beschrieben. Innerhalb der Familie hat jeder so seine Probleme und es gibt Konflikte untereinander. Auch wenn nicht so viel dahintersteckt, muss der äußere Schein doch gewahrt werden. Der Konsum von Drogen und Alkohol macht die allgemeine Stimmung nicht besser und man kann das Misstrauen untereinander gut spüren.
Sehr lange bleibt unklar, wer da als Leiche aufgetaucht ist. So nach und nach kommen einige Geheimnisse ans Licht, bis es dann mit der schockierenden Wahrheit endet. Die Auflösung ist unerwartet, aber schlüssig
Mir hat dieser atmosphärische und spannende Krimi gut gefallen.

Bewertung vom 15.04.2025
Wo wir uns treffen
Hope, Anna

Wo wir uns treffen


sehr gut

Philip Brooke ist gestorben und hinterlässt ein großes Erbe. Seine Kinder Frannie, Milo und Isa kommen zur Beerdigung auf dem Familienanwesen in Sussex zusammen. Jeder von ihnen hat andere Vorstellungen, wie es mit dem Familienbesitz weitergehen soll. Dann trifft auch noch die außereheliche Tochter Clara ein, die mehr über die Familie weiß als die ehelichen Kinder von Philip.
Die Autorin Anna Hope berichtet über fünf Tage lang aus unterschiedlichen Perspektiven, wie die Familie in dieser Situation miteinander umgeht. Der Schreibstil ist fließen und lässt sich gut lesen, allerdings manchmal etwas ausufernd.
Die Charaktere sind gut gezeichnet, waren mir aber allesamt nicht besonders sympathisch. Philips Frau Grace kann nun endlich ihr eigenes Leben führen und muss keine Rücksicht mehr nehmen. Sie war nicht glücklich in ihrer Beziehung. Frannie hat die letzten Jahre mit ihrem Vater zusammen an der Renaturierung der Ländereien gearbeitet. Das alles möchte sie für ihre Tochter erhalten, denn sie ist die Haupterbin. Doch ihrem Bruder Milo gefällt das nicht, denn sein Vater hatte ihm zugesagt, was allerdings nicht schriftlich festgehalten wurde. Isa ist mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Zudem hat sie Clara, die Tochter aus einer Affäre ihres Vaters, eingeladen. Lange schwellende Konflikte brechen auf und Geheimnisse werden aufgedeckt.
Man spürt gleich, dass in der Familie etwas nicht stimmt. Die Atmosphäre ist von Anfang an angespannt. Philip Brooke hat nie viel Interesse an seiner Familie gezeigt, er hat sein Ding durchgezogen. Seine Frau hat er betrogen und sich wenig um die Kinder gekümmert. Die Familie Brooke ist also eine Familie, die keine innige Beziehung hat. All das kommt nun nach dem Tod des Vaters hoch. Man ist gezwungen, sich mit der Familiengeschichte, den eigenen Befindlichkeiten und dem Erbe auseinanderzusetzen.
Ich habe diesen Roman über eine Familie mit Konflikten und Geheimnissen gerne gelesen.

Bewertung vom 12.04.2025
The Surf House
Clarke, Lucy

The Surf House


gut

Bea hat schon lange genug von ihrem Model-Job. In Marokko schmeißt sie unverhofft ihren Job hin und lässt sich durch die Gassen von Marrakesch treiben. Dass ist nicht ungefährlich, wie sie bald merkt. Geld und Papiere sind weg, aber Marnie, die ihr zu Hilfe geeilt ist, hat einen Job in ihrem Surfhotel für sie. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt, das spürt Bea auch hier schon bald. Sie hört von einer verschwundenen Urlauberin und dann wird eine Leiche angespült.
Dies ist nicht mein erstes Buch der Autorin Lucy Clarke. Ihr Schreibstil liest sich angenehm flüssig und die Atmosphäre in Marokko ist gut dargestellt. Das Geschehen wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und bringt auch die Gedanken der Protagonisten zum Ausdruck.
Die Charaktere sind fast alle etwas undurchsichtig, so dass man nie sicher sein kann, wer welche Absichten verfolgt. Bea ist zwar sympathisch, aber anfangs auch etwas naiv. Doch im Laufe der Zeit entwickelt sie sich weiter. Seth taucht auf, weil er auf der Suche nach seiner verschwundenen Schwester Savannah ist. Bea unterstützt ihn bei der Suche. Aber auch die anderen Personen sind interessant dargestellt.
Auch wenn es einige Wendungen gab, so hatte ich schon frühzeitig jemanden im Visier und wurde daher am Ende nicht mehr überrascht. Auch den Showdown am Ende fand ich übertrieben, da sich die Spannung zwischendurch in Grenzen hielt, da es immer wieder auch Längen gab.
Ein unterhaltsamer, aber mäßig spannender Thriller.