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LaDragonia
Wohnort: 
Nettersheim

Bewertungen

Insgesamt 51 Bewertungen
Bewertung vom 07.08.2013
Ein Sommer der Leidenschaft
Peterson, Tracie

Ein Sommer der Leidenschaft


ausgezeichnet

Zum Inhalt:

Leah Barringer lebt mit ihrem Bruder Jacob, in der Einsamkeit Alaskas bei den Inupiaq, in einem kleinen Ort namens Last Chance Creek. Die beiden lieben die Einsamkeit weit abseits der Zivilisation und scheinen mit ihrem Leben vollauf zufrieden. Bis Jacob eines Tages von einer Fahrt nach Nome zurückkehrt und einen Besucher mitbringt.

Als Jayce wieder in Leahs Leben tritt, merkt diese, das selbst 10 lange Jahre nicht ausreichen um die Wunden zu heilen die Jayce ihr seinerzeit zugefügt hat, als sie ihm ihre Liebe gestand. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen will, sie liebt ihn noch immer, doch auch Jayce scheint es leid zu tun, Leah damals so verletzt zu haben.

Als dann auch noch Helaina Beecham auftaucht und ein merkwürdiges Interesse an Jayce hat, sieht Leah in ihr eine Konkurrenz und beginnt ihr Verhalten Jayce gegenüber zu überdenken. Doch Helaina hat ein Interesse ganz anderer Art an Jayce. Sie scheint etwas gegen ihn in der Hand zu haben. Auch Jacob wird misstrauisch ihr gegenüber, aber was plant die junge Frau?

Meine Meinung:

„Ein Sommer der Leidenschaft“ ist der erste Band der Alaska Trilogie „Alaska: Land der Sehnsucht“ der amerikanischen Autorin Tracie Peterson. Bisher kannte ich noch keine Bücher von ihr, obwohl sie schon über 70 Romane geschrieben hat. Von diesem Trilogie Auftakt allerdings bin ich wirklich begeistert und ich denke ich werde mir noch einige andere Bücher von ihr zulegen.

Sie zeichnet meiner Meinung nach ein Bild der Landschaft Alaskas, dass man wirklich selbst jetzt im absoluten Hochsommer, während ich dieses Buch lese, das Gefühl hat die kalte raue Landschaft des Alaska Territoriums regelrecht vor sich zu sehen. Aber nicht nur die Landschaft sondern auch ihre Charaktere sind wunderbar gezeichnet. Sie gibt ihre Schwächen und ihre Stärken wieder so dass sie einem absolut real und menschlich erscheinen. vor allem Leah mit ihren widerstreitenden Gefühlen Jayce gegenüber ist mir in dieser Hinsicht besonders ans Herz gewachsen. Aber auch die anderen Protagonisten haben alle ihren eigenen ganz besonderen Charme, selbst die Detektivin Helaina kommt dabei nicht nur schlecht weg. Sehr schön fand ich persönlich in diesem Zusammenhang auch die tiefgründigen Gespräche zwischen Helaina und Jacob und wie er versucht ihr den Glauben nahe zu bringen und dies zumindest auch in soweit schafft, das sie beginnt über ihre Handlungen nachzudenken. Diese christliche Seite des Romans bringt die Autorin so dezent rüber, das es meiner Meinung nach selbst auf einen nicht gläubigen Menschen nicht wirklich störend wirken wird.

Auch schafft die Autorin es in ihrem Roman einen Spannungsbogen zu bauen, der so kontinuierlich ansteigt, das man es vor allem im letzten Drittel des Buches kaum aushält Dieses auch nur für einen kurzen Moment aus der Hand zu legen, bevor er dann in einem wirklich tollen Finale endet. Dieses und der Cliffhanger am Ende lässt aber durchaus bereits Raum für Spekulationen, die weiteren Teile betreffend, offen.

Fazit:

Ein großartiger Trilogie Auftakt über ein wunderbares Land und seine Menschen mit einer gehörigen Portion Liebe und Romantik, aber auch mit jeder Menge Spannung und Abenteuer. Ich fühlte mich wirklich fantastisch unterhalten und bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 25.07.2013
Die Assistentin des Fotografen
Hedlund, Jody

Die Assistentin des Fotografen


ausgezeichnet

Zum Inhalt:

Lily Young ist Vollwaise und lebt seit einigen Jahren bei dem Fotografen Oren, mit dem sie im Winter durch Michigans Holzfällerlager zieht um dort zu fotografieren. Gleichzeitig hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, jungen Frauen, die in diesen Lagern der Prostitution entfliehen wollen, bei ihrer Flucht zu helfen. Doch dies tut Lily nicht ganz uneigennützig, hofft sie doch so gleichzeitig irgendwann ihre Schwester Daisy wieder zu finden, die vor einiger Zeit, der Pflegefamilie in der sie untergebracht war, davon gelaufen ist.

So kommt Lily auch gemeinsam mit Oren Harrison. Dort findet sie in ihrer Pensionswirtin Vera, dem Journalisten Stuart und vor allem dem Holzhändler Connell McCormick einige Verbündete im Kampf gegen die Prostitution und explizit in Harrison auch gegen James Carr, der die Mädchen unter falschen Vorraussetzungen nach Harrison lockt und sie dort zur Prostitution zwingt. Doch so einfach wie Lily sich das alles vorstellt ist es nicht, da sie schon bald von Carr und seinen Männern bedroht werden. So stellt sich vor allem für Connell bald die Frage ob er seine Zukunft für die Such nach Lilys Schwester und den Kampf gegen Carr aufs Spiel setzen möchte.

Meine Meinung:

In „Die Assistentin des Fotografen“ hat die US-Amerikanische Autorin Jody Hedlund einige wahre Begebenheiten des späten 19. Jahrhunderts verarbeitet. Natürlich weiß man, das es derlei Ereignisse bzw. Vorkommnisse früher und in manchen Ländern vielleicht sogar heute noch gegeben hat. Aber irgendwie ist es dann doch noch mal etwas ganz anderes wenn man so etwas dann am Ende eines Romans liest. Alleine diese Tatsache macht diesen Roman schon zu etwas Besonderem.

Die Charaktere dieses Romans sind von der Autorin einfach wunderbar gezeichnet, wobei hier selbst die Nebencharaktere und Antagonisten in keinster Weise zu kurz kommen. Wobei ich auch sagen muss, das mir Lily manchmal doch ein wenig zu impulsiv war, sie handelte mir zu oft, absolut unüberlegt und würde dann oftmals nur durch das beherzte Handeln ihrer Mitstreiter vor dem Schlimmsten bewahrt.

Der Schreibstil der Autorin und die wirklich spannende und fesselnde Handlung machen diesen Roman zu einem echten Pageturner. Ein Buch das zeitweise sogar schon eher als wirklich guter Krimi durchgehen könnte, obwohl es durchaus einige christliche Aspekte aufweist, die aber hier so dezent gesetzt sind, dass sie selbst einen Atheisten in keinster Weise stören dürften.

Fazit:

Ein großartiger Roman, der das Amerika des 19. Jahrhunderts wunderbar einfängt. Spannend und mit einer gehörigen Portion Romantik an den richtigen Stellen und einem Ende, genauso wie Liebhaber amerikanischer Literatur es gerne mögen. Für mich seine 5 Sterne, die ich vergebe, absolut wert.

Bewertung vom 16.07.2013
Vertauschte Leben
Gassmann, Birgit

Vertauschte Leben


ausgezeichnet

Zitat:

„Du kannst nicht Gott in allem ignorieren und plötzlich, wenn du einen Schuldigen suchst, ihn in den Mittelpunkt stellen. Entweder er ist der Mittelpunkt in deinem Leben, dann kannst du ihn nach allem Guten und Schlechten befragen. Oder du ignorierst ihn, dann musst du ihn konsequenterweise auch im Schlechten ignorieren.“

Zum Inhalt:

Zwei grundverschiedene Familien. Auf der einen Seite die Familie Bender, Vater, Mutter und Sohn Tim, hochbegabter Gymnasiast und Klavierspieler, dem eine glänzende Zukunft in die Wiege gelegt zu sein scheint.

Auf der anderen Seite Familie Liegers, Vater, Mutter, eine Tochter mitten im Jurastudium und der ebenfalls 17jährige Sohn David. David ist durch eine Virusinfektion seit 7 Jahren körperlich und geistig behindert, aber dennoch der absolute Sonnenschein der Familie.

Als Tim Bender bei einem Autounfall schwer verletzt wird, stellt sich heraus dass er nicht das leibliche Kind der Benders sein kann. Durch Nachforschungen der Ärzte und eines Privatdetektivs den Gerd Bender, Tims Vater, beauftragt, kommt das ungeheuerlich ans Licht. Tim und David wurden als Säuglinge direkt nach der Geburt im Krankenhaus vertauscht. Nun müssen beide Familien versuchen mit dieser unglaublichen Situation klar zu kommen, und stoßen dabei an ihre emotionalen und familiären Grenzen.

Meine Meinung:

„Getauschte Leben“ ist das erste Buch der Autorin Birgit Gassman. Sie lebt in Jordanien und leitet dort das von ihr gegründete „Center of Hope“. Ein Trainingszentrum für junge Erwachsene mit geistiger Behinderung.

Über die Rezension zu diesem Buch habe ich lange nachgedacht, und auch jetzt wo ich sie schreibe, bin ich mir immer noch nicht sicher, ob das was ich schreibe das Richtige ist und diesem wundervollen Buch überhaupt gerecht wird. Ich habe bereits einiges an Büchern aus christlichen Verlagen wie dem Gerth Medien Verlag gelesen und ein Paar dieser Bücher zählen mit zu meinen absoluten Lieblingen. „Vertauschte Leben“ allerdings hat sich an so gut wie allen dieser Bücher vorbei geschoben. Ich habe noch selten ein Buch gelesen in dem ich mir so viele wunderbare Zitate markiert habe. Um nur mal eines zu nennen: „Er war … ein Geliebter. Ein geliebter Sohn, geliebter Bruder, kostbar, geachtet, gebraucht, eben geliebt. Ohne ein Genie zu sein Ohne auch nur normal zu sein.“ Eine Stelle an der Tim über den behinderten Jungen David nachdenkt.

Die Autorin hat hier einen wundervollen Roman geschaffen, über den man noch sehr lange im Nachhinein grübelt. Mit Protagonisten wie sie liebevoller aber auch unterschiedlicher kaum gezeichnet sein könnten. Alles ist vorhanden, und das meist in den absoluten Gegensätzen. Vor allem in Gerd Bender wird wahrscheinlich fast jeder Leser, so wie ich selber auch, sehr schnell seine Hassfigur finden, wohingegen Rolf Liegers dann wieder das genaue Gegenteil verkörpert.

Fazit:

„Getauschte Leben“ ist eine Geschichte über das Schicksal zweier Familien, die durch eine Verwechslung miteinander verbunden sind. Eine Geschichte über die Liebe und das Vertrauen zueinander bzw. in unsere Mitmenschen, aber auch das Vertrauen zu sich selbst und das das Leben oft die sonderbarsten Wendungen für uns bereit hält, durch die man sich aber nicht unterkriegen lassen darf, sondern gestärkt daraus hervorgeht. Eine Geschichte die ich mit Sicherheit noch sehr oft weiter empfehlen werde und du mit Sicherheit noch mehr als 5 Sterne, die ich leider nur vergeben kann, verdient hätte.

Bewertung vom 30.06.2013
Am Anfang eines neuen Tages
Austin, Lynn

Am Anfang eines neuen Tages


ausgezeichnet

Zum Inhalt:

„Drei Frauen – drei Schicksale – eine Sehnsucht“

Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg steht Eugenia Weatherly mit ihren beiden Töchtern Josephine und Mary und ihrem Sohn Daniel vor dem Nichts. Von der ehemals gut florierenden Plantage White Oak in der Nähe von Richmond ist nicht mehr viel zu sehen. Einzig Lizzie und ihr Mann Otis sind mit den Kindern geblieben, jetzt nachdem die Sklaven alle frei sind. Doch wie soll man mit einer Handvoll ehemaliger Sklaven eine Plantage bewirtschaften, oder sogar Baumwolle anpflanzen, damit irgendwann wieder Gewinn abfällt.

Während Josephine die ältere der beiden Töchter sich schnell mit den neuen Gegebenheiten abfinden kann, halten sich Eugenia, Mary und Daniel weiter an den alten Gepflogenheiten fest, und denken alles wird wieder so wie vor dem Krieg. Doch nach und nach müssen auch sie erkennen, das es so nicht weitergeht, und das die Sklaven nun freie Menschen sind, und man sie nun auch als solche behandeln sollte um gemeinsam voran zu kommen und die Plantage wieder auf zu bauen.

Meine Meinung:

„Am Anfang eines neuen Tages“ ist nach „Die Apfelpflückerin“ das zweite Buch der Autorin Lynn Austin, das ich nun gelesen habe. Wie der Titel schon sagt, stehen in diesem Roman drei Frauen, nach den schrecklichen Zeiten des amerikanischen Bürgerkrieges am Anfang. Sie haben alles verloren was ihnen lieb und teuer war, aber auch eines gewonnen, auch wenn ihnen dies am Anfang des Buches noch nicht unbedingt bewusst ist: Ihre Freiheit. Ihre Freiheit das zu tun, was sie für richtig halten. Es besser zu machen und aus alten Fehlern zu lernen, auch wenn die Einsicht dieser Fehler nicht immer einfach ist.

Die Autorin hat mit den drei Frauen Josephine, Eugenia und Lizzie drei wunderbare, und auf ihre jeweils ganz eigene Art sehr starke, Charaktere gezeichnet. Vor allem zu Beginn des Buches fällt einem in dieser Hinsicht Josephine auf, da sie diejenige der Drei ist, die sich mit der neuen Situation am ehesten und schnellsten abfinden kann. Aber auch Lizzie und Eugenia werden im Laufe des Buches zu immer stärkeren Persönlichkeiten. Vor allem Eugenia macht da wohl im Verlaut des Plots die größte Entwicklung durch.

Ein wunderbares Buch, das einem vor Augen hält, das es auch mit den geringsten Mitteln möglich ist alles zu schaffen, solange man nur fest genug glaubt und vertraut. Auf sich selbst, seine Mitmenschen und vor allem auf Gott.

Fazit:

Ein wunderbar geschriebener Roman mit liebenswerten Charakteren und mit einer guten Mischung aus Spannung und Romantik. Ein wirklich wieder sehr gelungenes Buch der renommierten Autorin Lynn Austin, das jeden einzelnen der 5 Sterne mehr als verdient hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2013
Tränenperle
Kunellis, Christina

Tränenperle


ausgezeichnet

Zum Inhalt:

Merle ist 17 Jahre, geht aufs Gymnasium und lebt mit ihrer allein erziehenden Mutter in einer Stadt in Norddeutschland. Wirklich glatt läuft nicht in ihrem Leben. Sie und ihre Mutter leben eher neben- als miteinander und wichtige Dinge die erledigt oder besprochen werden müssen regeln die beiden über Notizzettel auf dem Küchentisch. Da ihre Mutter den ganzen Tag arbeiten ist und ihr bisschen Freizeit lieber mit ihrem Freund anstatt ihrer pubertierenden Tochter verbringt, fehlt Merle der notwendige emotionale Rückhalt, den ein junges Mädchen in diesem Lebensabschnitt braucht.

Als Merle auch an Heiligabend wieder einmal alleine zuhause sitzt, klingelt es an ihrer Wohnungstür. Eine Frau bittet sie um Hilfe, da sie vor Merles Haus einen Hund überfahren hat. Merle bringt den Hund, da die Frau direkt wieder verschwunden ist, zu einer Tierarztpraxis und trifft dort auf Johannes. Durch ihn bekommt sie die Möglichkeit ein Praktikum auf einem Bauernhof in Süd-Deutschland zu machen. Sie packt die Gelegenheit beim Schopf, und da ihre Mutter mit ihrem Freund einige Tage in Urlaub ist, reist sie noch in der Nacht mit Johannes Richtung Süden.

Doch wer ist Johannes eigentlich? Warum kann ihn auf dem Bauernhof niemand außer ihr, dem steinalten Großvater und dem Baby sehen? Anfangs lebt Merle sich wunderbar in ihrer Gastfamilie ein, doch dann kommen plötzlich ihre alten Selbstzweifel zurück und sie droht wieder in ihr altbekanntes Muster der Verdrängung durch Drogen, Alkohol und Ritzen zu verfallen.

Meine Meinung:

Nachdem mir das Buch „Tränenperle“ schon mehrfach empfohlen wurde, bin ich nun durch einen glücklichen Zufall endlich in den Genuss der Lektüre gekommen und ich muss sagen, man hatte mir nicht zuviel versprochen. Ich bin absolut begeistert von diesem Buch und von der überaus fantastischen Art und Weise wie die Autorin Christina Kunellis ein solch brisantes Thema behandelt hat.

Durch ihre Protagonistin Merle bringt die Autorin wunderbar zum Ausdruck wie extrem verletzlich Jugendliche in diesem Alter sind, sowohl körperlich wie auch emotional, auch wenn sie uns nach außen hin, doch meist etwas ganz anderes weismachen wollen. Obwohl man es während der Lektüre und den ganzen schrecklichen Dingen die Merle zeitweise widerfahren manchmal nicht glauben möchte, gibt es am Ende doch ein Happy End. Merle findet eine gewisse Stabilität, sie kann sich auf dieses Leben einlassen und begreift, dass es tatsächlich Menschen gibt, die sie lieben. Sie wird mit Sicherheit auch in ihrem Leben den einen oder anderen Rückschlag hinnehmen müssen, aber ich bin trotzdem felsenfest davon überzeugt, dass sie jedes Mal gestärkt daraus hervorgehen wird.

Merles Geschichte hat mich sehr bewegt, zum einen habe ich mich tierisch über eine solch herzlose Mutter aufgeregt und zum anderen habe ich mich über jeden einzelnen, wenn auch manches Mal noch so kleinen Lichtblick und Fortschritt in Merles Leben gefreut. Jedes Mal wenn Merle einen Rückfall hatte, habe ich mit ihr gelitten und so manches Mal gedacht sie packt es nicht, um dann zu sehen, das sie mich vom Gegenteil überzeugt. Ich war absolut begeistert von dieser auf der einen Seite so verletzlichen jungen Protagonistin, die sich dann aber andererseits als doch so stark erwies und letztlich in ihrem neuen Umfeld all das gefunden hat, was sie braucht um zu gesunden. Den Glauben, den sie verloren dachte, die Liebe die man ihr von allen Seiten reichlich schenkt und ganz ganz viel Hoffnung dass es auch wieder bergauf gehen kann.

Fazit:

An dieser Stelle möchte ich der Autorin ganz herzlichst „Danke“ sagen, für dieses wunderschöne hochemotionale Buch, das mich mehr als nur bewegt hat und mich wirklich selbst jetzt im nachhinein noch viel nachdenken lässt. Ich kann und werde das Buch sehr gerne weiterempfehlen. Ich denke es wäre auch eine wunderbare Klassenlektüre, da die Thematik doch wirklich hervorragend für unsere Jugendlichen passt.

Bewertung vom 14.02.2013
Paradiessucher
Dumont, Rena

Paradiessucher


sehr gut

Zum Inhalt:
Lenka lebt mit ihrer Mutter in der tschechischen Kleinstadt Prerov. Ihre Mutter arbeitet als Friseurin, während Lenka von einer Schauspielkarriere träumt. Bereits seit einigen Jahren warten die beiden auf ein Visum für einen 14 tägigen Urlaub nach Deutschland. Für beide steht fest, sollte sie die Erlaubnis bekommen, werden sie versuchen in Deutschland Asyl zu bekommen, um endlich dem Leben in Tschechien den Rücken kehren zu können.
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Dann endlich, Ende 1986 ist es soweit. Der langersehnte Brief liegt im Briefkasten. Nun heißt es Vorbereitungen treffen, denn niemand darf auch nur annähernd Verdacht schöpfen, was die beiden vorhaben, dementsprechend nervös sind die beiden dann auch die letzten Tage vor und am Tag der Abreise.
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Doch in Deutschland angekommen, ist alles ganz anders als die beiden sich das gedacht haben. Es fliegen einem keine „gebratenen Tauben in den Mund“, wie man so schön sagt. Und der Abschied von Freunden und Familie war auch nicht so leicht wie gedacht. Aber was sollen sie nun tun? Zurück können sie nicht!
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Meine Meinung:
„Paradiessucher“ ist der Debütroman der Autorin Rena Dumont. Sie selber schreibt zu Anfang des Buches „Dies ist eine fiktive Geschichte, die ich im Kern so erlebt habe.“ Da ich das große Glück hatte, dieses Buch im Zuge einer Leserunde zu lesen, habe ich noch einige Eindrücke mehr von der Autorin erhalten, als ein normaler Leser des Buches und ich muss ehrlich zugeben, wenn schon nur der Kern dieser Geschichte war ist, ist es schrecklich was Menschen wie Lenka, die damals geflohen sind, erleiden mussten. Dieses Buch stimmt einen wirklich sehr nachdenklich. Nicht nur über die diktatorische Politik solcher Länder, zu dieser Zeit, sondern auch über das Vorgehen mit Asylbewerbern hier in Deutschland. Und man fragt sich, ob das heute immer noch so ist.
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Mit ihrer Protagonistin Lenka, hat Rena Dumont eine Person gezeichnet, die in mir persönlich sehr zwiespältige Gefühle hervorruft. Einerseits hat mir Lenka gefallen, da sie sich doch im Buch weiterentwickelt zumindest was ihre Pläne für die Zukunft angeht. Aber andererseits habe ich mich über Dinge wie ihre Verantwortungslosigkeit beim unverhüteten Sex, doch maßlos aufgeregt. Man sollte in der Hinsicht schon von einer 17jährigen mehr Verantwortung verlangen können, vor allem wenn sie die schlechten Beispiele ständig vor Augen hat.
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Das Buch ist im Kinder- und Jugendbuch Bereicht angesiedelt. Aber ich bin mir ehrlich gesagt nicht so sicher ob es dort wirklich so gut hinpasst. Dafür wird mir mit Themen wie Verhütung und Sex hier doch zu lasch umgegangen. Vom Schreibstil, dem Lesefluss und der Geschichte selber war es ansonsten allerdings ein Buch das sich wirklich gut lesen lässt und auch wirklich fesselnd geschrieben ist.
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Fazit:
Ein Buch das berührt und zum Nachdenken anregt. Es gab zwar für mich ein zwei kleinere Kritikpunkte, aber im Großen und Ganzen war es trotzdem ein wunderbarer Roman, von einer Autorin, von der wir hoffentlich noch mehr zu lesen bekommen werden. Von mir gibt es für Paradiessucher 4 Sterne.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.