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misspider

Bewertungen

Insgesamt 685 Bewertungen
Bewertung vom 13.11.2023
Sigurðardóttir, Lilja

Höllenkalt / Die Áróra-Reihe Bd.1


gut

Im ersten Teil dieser neuen Reihe lernen wir vor allem die Protagonistin, Áróra Jónsdóttir, kennen. Als diese iher Mutter zuliebe auf der Suche nach ihrer vermissten Schwester von London nach Island reist, geht sie davon aus, dass Ísafold einfach abgetaucht ist, um ihrem brutalen Mann endlich zu entgehen. Doch je weiter sie nachbohrt, desto geheimnisvoller wird die Angelegenheit. Nebenbei löst Áróra auch noch einen Fall von Wirtschaftskriminalität und lernt den Polizisten Daniel kennen, der ihr bei der Suche nach Ísafold behilflich ist.
So richtig konnte ich mit Áróra nicht warm werden, und auch die Handlung wirkte insgesamt sehr konstruiert auf mich - echte Spannung zeigt sich eigentlich nur in den Kapiteln, in denen der eigenartige Nachbar von Ísafold auftaucht. Das Ende kommt dann so abrupt, dass ich erst dachte es fehlen ein paar Seiten - aber so kann man wohl auch eine Fortsetzung einleiten.
Fazit: brauchbarer Auftakt einer neuen Krimireihe aus Skandinavien - Teil zwei wird entscheiden ob ich dabei bleibe.

Bewertung vom 09.11.2023
Scott, J. Todd

Weiße Sonne


sehr gut

Dass es sich um den zweiten Band einer Reihe handelt, war mir beim Lesen des Buches nicht bewusst, ich hatte aber auch nicht den Eindruck dass mir viel Hintergrundinformation gefehlt hätte. Gerade bei den Hauptpersonen, den "Guten", den "Sheriffs", konnte ich die Charaktere gleich gut auseinanderhalten. Bei den "Bösen", den "Outlaws", viel mir das deutlich schwerer, und im Nachhinein habe ich den Eindruck, der Autor hat absichtlich einige Gangmitglieder am Rande eingebaut, um diese später als Kanonenfutter zu opfern. Wobei es bei den Opfer nicht bei Randfiguren blieb - es gab einige wilde Schießereien und beide Seiten mussten bluten.
Überhaupt mutet dieser Krimi wie ein moderner Western an. Nun gut, Verfolgungsjagden finden per Auto statt zu Pferde statt, aber ansonsten gibt es viele Parallelen, nicht zuletzt die karge Wüstenlandschaft von Texas, in der dieser Roman angesiedelt ist. Und so entspannt sich ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel, bei dem nicht immer klar ist wer gerade wen jagt. Überhaupt ist hier nicht alles so wie es auf den ersten Blick scheint, und die vielen Puzzleteile setzen sich erst am Ende zu einem erkennbaren Muster zusammen. Bis dahin genießt man einfach das action-reiche Spektakel.

Bewertung vom 07.11.2023
Tielmann, Christian

Countdown am Vulkan / The Game Bd.2


sehr gut

Die zweite Runde des GAME führt die Team Blau und die anderen Mitstreiter in eine Vulkanlandschaft, die genauso beeindruckend wie gefährlich ist. Macke und sein Team finden mehr über das GAME heraus, allerdings tun sich auch viele neue Fragen auf - und sie können niemandem trauen, vor allem nicht den anderen Teams.
Die Fortsetzung legt an Spannung und Gefahr glatt noch einen drauf, was aber auch immer wieder Einbußen in Sachen Glaubwürdigkeit mit sich bringt. Aber Logik steht bei diesem Action-Spektakel sowieso nicht im Vordergrund, dafür bietet es rasante Unterhaltung non-stop, und das darf ja auch mal sein. Auf ins nächste Level!

Bewertung vom 31.10.2023
Church, Daniel

The Hollows


gut

The Hollows is a chilling (not just due to the blazing snow storm in the book) - horror thriller that reveals not only a deadly kind of monster creature, but all kinds of human monsters as well.
The story behind the story - the origin of the threat that finds and overruns the little town - was original and fascinating. Equally compelling was the cast of characters the author created - from Ellie Cheetham, the officer who investigates the mysterious cause for the appearing dead bodies, her friends and fellow citizens to the criminal family that lives outside of town and has an agenda of its own.
Though I found the plot a bit dragging at times (though there had to be those three encounters, the fighting scenes seemed too repetitive), I was glued to the pages when it came time to face the monstrosities in a final deadly showdown.

Bewertung vom 30.10.2023
Orgel, T. S.

Die Schattensammlerin - Dichter und Dämonen


ausgezeichnet

Nach einem Diebstahl im Senckenberg-Museum, in dem sie arbeitet, wird Milli in die Suche nach dem gestohlenen Gegenstand - bei dem es sich um nichts geringeres als Schillers Totenschädel handelt - hineingezogen. Da nur Milli den Täter gesehen hat und identifizieren kann, soll sie Abaris, den Adlatus von Goethe, welcher den Schädel dem Museum ausgeliehen hatte, unterstützen. Doch die Suche gestaltet sich schwieriger als gedacht und wird zu einer gefährlichen Schnitzeljagd, deren Spur bis zu einem Geheimkult und dessen dunklen Ritualen führt.
Trotz des düsteren Themas ist das Buch mit einer humorvollen Leichtigkeit geschrieben, die einfach nur Spaß beim Lesen macht. Die Charaktere sind vielschichtig gezeichnet. Vor allem der geheimnisvolle Abaris gab mir anfangs Rätsel auf und auch Heinrich ist mir ans Herz gewachsen, während Goethe mit seiner grummeligen Art auf sympathische Weise nervt. Milli ist eine dickköpfige, starke und kluge junge Frau, die sich nichts vorschreiben lässt und auch nicht zimperlich ist. Die Handlung ist durchweg fesselnd und voller fantasievoller Überraschungen. Der Untertitel "Dichter und Dämonen" beschreibt das Gelesene sehr treffend, einzig der Bezug des Titels "Schattensammlerin" zum Inhalt des Buches entzieht sich mir nach wie vor, aber dieses Geheimnis wird hoffentlich bald in einer Fortsetzung gelüftet...
Fazit: ein spannender historischer Roman mit Horror- und Fantasy-Elementen.

Bewertung vom 30.10.2023
Spencer-Smith, Edward

Das Netzwerk des Blutes: Ein Krimi aus London


sehr gut

Im zweiten Teil der Reihe steht Abigail 'Ab' im Mittelpunkt des Detektiv-Trios, und der vorliegende Fall eines vermissten Mannes bringt das Trio nicht nur auf die Spur einer ganz üblen Bande von Menschenschändern, sondern zwingt Ab auch alles, was sie vergessen wollte (aber nicht kann) wieder ins Gedächtnis zu rufen und sich den Schatten der Vergangenheit zu stellen.
Ab ist eine starke Frau, die gerne alles unter Kontrolle hat - aber hinter dieser Fassade steckt eine sehr verletzliche (und verletzte) Person, die niemanden mehr an sich heranlassen will.
Der aktuelle Fall, der ausgerechnet zum Jahrestag des Todes ihres geliebten Bobbys im Büro eintrudelt, wirft Ab völlig aus der Bahn, scheint er doch Parallelen aufzuweisen, die immer wieder zu Bobby und der Bande, die seinen Tod verschuldet hat, zurückführen. Auf der Suche nach der Wahrheit lässt Ab alle Regeln außer Acht und ihr Leichtsinn bringt sie in höchste Gefahr. Doch zum Glück kann sie sich immer auf ihre beiden Freundinnen und Partnerinnen Isla und Em verlassen - und auf einige andere Personen, die sie unterstützt und die ihr im Gegenzug bei ihren Fällen behilflich sind. Über weite Teile waren die Intention und wer hinter den Verbrechen steht ein großes Rätsel - es gab mehrere glaubwürdig verdächtige Personen und verschiedene Möglichkeiten für ein Motiv, die es einem unmöglich machten die Wahrheit auf Anhieb zu erkennen. So konnte die Spannung konstant aufrechterhalten werden bis das Ende die entscheidenden Hinweise und eine völlig überraschende Wendung lieferte, die den Fall auflösten. Auch wenn ich dem Finale mit gemischten Gefühlen gegenüberstehe, konnte mich das Buch überzeugen.
Fazit: konstantes Spannungsniveau, dichte Plot-Komplexität und eingängige Charaktere machen das Buch zu einem echten Highlight.

Bewertung vom 26.10.2023
Krappweis, Tommy;Krappweis, Sophia;Aster, Christian von

Kohlrabenschwarz


ausgezeichnet

Hinter diesem kitschig-skurillen Cover verbirgt sich eine Geschichte, die es in sich hat. Wie in dem alten Märchenbuch, um das es hier ja auch geht, erzählen die einzelnen Episoden Märchengeschichten - aber auf besonders grauenvolle Art. Denn jemand mordet in der Tradition alter schauriger Märchen, und da geht es durchaus blutig zu, eine ordentliche Prise Fantastik inbegriffen.
Der Psychologe Stefan Schwab ist ein eigenwilliger aber durchweg sympathischer Zeitgenosse, und die buntgemischte Truppe, mit der er schließlich die Verbrechen auflöst, ist herrlich kauzig, nervig und witzig.
So ergibt sich eine auffallend ungewöhnliche aber überzeugende Mischung aus Gruselfaktor und Komödie, die ich so noch nicht erlebt habe - aber gerne mehr davon hätte.
Insofern passt der Titel gleich doppelt - bezieht man ihn auf die grausigen alten Märchen und den vorherrschenden Humor im Buch. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 24.10.2023
Clothier, Meg

Das Buch Eva


sehr gut

Das Buch besticht schon rein äusserlich durch sein wunderschön gestaltetes Cover. Der Titel klingt zunächst sehr feministisch, weckt aber auch die Neugier. Letztendlich bin ich froh, mich für das Buch entschieden zu haben, das einmal mehr von meinen üblichen Lesegewohnheiten abweicht, mir dafür aber eine wundervolle Geschichte offenbart hat.
Beatrice ist die Bibliotheksschwester des Klosters, und als zwei fremde, schwerverletzte Frauen im Kloster ankommen und kurz danach sterben, lassen sie ein geheimnisvolles Buch zurück, das Beatrice an sich nimmt. Zunächst sind die Seiten leer, doch je mehr sich Beatrice mit dem Buch beschäftigt, desto rätselhafter wird sein Inhalt. Doch das Buch wird von Männern gesucht, die vor nichts zurückschrecken - und so muss die scheue Beatrice, die sich bisher stets hinter ihren Büchern versteckt hielt, über sich selbst hinauswachsen, um das Buch zu beschützen. Dabei bringt sie nicht nur sich, sondern das ganze Kloster und sogar ihre eigene Familie in Gefahr.
Die Geschichte erzählt viele Facetten aus dem Leben von Frauen der damaligen Zeit, vor allem natürlich aus dem Leben im Kloster, hinter dessen Mauern letztendlich dieselben Ränke und Zwiste herrschen wie davor. Trotzdem ist das Kloster mit seinen unüberwindlichen Mauern eine Zuflucht für alle Frauen, die Männern verwehrt bleibt. Mit dem Auftauchen des Buches, das einige für gesegnet, andere für ein Werk des Teufels halten, gerät dieses Gleichgewicht im Kloster jedoch ins Wanken und es wird angreifbar. Dabei bietet das Buch aber auch einen Ausweg, indem es die Frauen lehrt, für ihr Schicksal zu kämpfen. Am Beispiel von Beatrice wird diese Verwandlung von einer scheuen stillen Frau zu einer mutigen Kämpferin auf spannende Weise erzählt.
Fazit: ein gewaltiger historischer Roman mit feministischen Zügen, dessen Magie man sich schwerlich entziehen kann.

Bewertung vom 24.10.2023
Dorweiler, Ralf H.

Die Mission des Goldwäschers


sehr gut

Das beschwerliche aber ruhige Leben des Goldwäschers Frieder wandelt sich in ein gefährliches Abenteuer, als er und seine zwei Freunde durch Zufall auf den Buchhändler Magnus von Auenstein, dessen Tochter Leo und einen Mönch trifft. Diese sind auf der Suche nach dem legendären Schatz des Nibelungen. Den Weg dorthin weist ein Buch, das sich in ihrem Besitz befindet. Doch es gibt auch Verfolger, die ihnen das Buch abnehmen wollen und dabei auch vor Gewalt nicht zurückschrecken.
Es beginnt eine aufregende Reise an verschiedene Orte, an denen es laut Buch versteckte Hinweise zum Verbleib des Nibelungengoldes geben soll. Auf dem Weg gabelt die Gruppe noch den jungen Wolfgang von Goethe auf, der sich alsbald als tatkräftige, äusserst gesprächige und moralische Untestützung erweist.
Natürlich geht es während dieser Schnitzeljagd auch um die Protagonisten selbst und immer wieder um deren Gefühle. Es scheint sich eine Romanze zwischen Frieder und Leo zu entspinnen, Frieders Freund Armin wird sich seiner wahren Liebe zu seiner Freundin klar, und Leo macht eine erstaunlich moderne Entdeckung.
Zwischendurch wird immer wieder zu Schwert und Stock gegriffen, um die französischen Widersacher abzuwehren. Und natürlich wird gerätselt - schliesslich müssen die Sprüche aus dem Buch entschlüsselt und die passenden Stellen gefunden werden, an denen sich der Hinweis auf das nächste Ziel der Reise befindet.
So entspinnt sich eine vergnügliche Geschichte, die einem die ein oder andere Figur ans Herz wachsen lässt, aber auch Antipathien schürt. Es wird romantisch, gefährlich, rätselhaft und auch lustig bis zum wahrlich glänzenden Finale, das keine Wünsche offen lässt.
Nebenbei habe ich noch interessante Details über die alte Kunst des Goldwaschens gelernt und dass es dazu mehr braucht als das gemeinhin bekannte Sieb. Und für die Reisenden (und Lesenden), die die Sage des Nibelungenschatzes noch nicht kannten, wird diese vom Mönch als spannende Gutenachtgeschichte erzählt.
Auch wenn das Buch die ein oder andere Länge aufweist, und das Auftauchen mancher Personen nicht ganz schlüssig wirkte, habe ich mich insgesamt sehr gut unterhalten gefühlt und gebe dem Buch ein "Daumen hoch".

Bewertung vom 23.10.2023
Disney

Gaukeley


sehr gut

In diesem Comic lernen wir Gundel Gaukeley in ihrer Jugendzeit kennen, als sie noch zur Schule ging und bei ihrer Tante, der Großhexe Gloria, lebte - in einer Welt, in der alles von Magie betrieben wird. Nachdem Gundel unwissend einen verbotenen magischen Spruch anwendet, setzt sie alles daran, seine Auswirkung rückgängig zu machen. Dazu benötigt sie aber das Buch der Verdammnis - und die Hilfe einer Gruppe von drei nerdigen Kids, die zu unerwarteten Freunden werden.
Unabhängig betrachtet von der Gundel Gaukeley, die ich aus den frühen Entenhausener Abenteuern kenne, hat mir das Buch sehr gut gefallen - es erzählt eine spannende Abenteuergeschichte in eindrucksvollen Bildern voller rauschender Farbwirbel. Gundel steht unter hohem Leistungsdruck, in die magischen Fußstapfen ihrer Tante zu treten, und ist gleichzeitig ganz allein und kann sich niemandem anvertrauen - eigentlich ein typisches Teenager-Drama, nur eben mit magischen Effekten.

Allerdings kann ich diese Gundel so gar nicht mit der Hexe Gaukeley in Einklang bringen, die in Entenhausen Unheil stiftet und Dagobert seinen geliebten Kreuzer abluchsen will. Das liegt vor allem an der modernen Umgebung, in der Gaukeley spielt. Auch wenn es nur Details sind wie Handys oder Computer, passt dies in meinen Augen einfach nicht mit der Welt von Dagobert&Co zusammen, die ich aus meiner Kindheit kenne. Das mag bei den heutigen lustigen Taschenbüchern anders sein, aber das kann ich nicht beurteilen. Noch ein kleiner Kritikpunkt zum Buch an sich: da die Seiten an der Innenkante keinen Rand haben, sind manche Texte nur sehr schwer zu lesen, da sie fast in der Bindung verschwinden.
Fazit: für sich allein betrachtet bietet 'Gaukeley' ein mitreißendes und spannendes Fantasy-Drama, das vor allem optisch zu überzeugen weiß.