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Krimihexe
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Hamm Westfalen

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Insgesamt 319 Bewertungen
Bewertung vom 13.10.2013
Ratut, Beile

Das schwarze Buch der Gier


sehr gut

Alba ist 6 Jahre alt als ihr 8-jähriger Bruder Samuel verschwindet. Er spielte mit einem Freund im Wald und stieg laut Aussage des Freundes in ein blaues Auto. Er wurde nie wieder gesehen. Dieses Ereignis läßt Alba ihr Leben lang nicht mehr los. Das Fehlen des Bruders verändert alles, die Eltern, die sie nun kaum noch wahrnehmen und ihr eignes Selbstbewußtsein, was kaum mehr vorhanden ist. Als sie 14 ist stirbt der Vater und es kommt zum Bruch mit der Mutter.

Alba bewegt sich bescheiden, leise und unscheibar durch ihr Leben und die Ungewissheit, was mit dem Bruder passiert ist, läßt sie nicht zur Ruhe kommen. Albträume blästigen sie Nacht für Nacht, sie ist nicht in der Lage sich an andere Menschen zu binden und wird zu einem einsamen und unglücklichen Menschen.

Dies ist ein sehr schönes Buch, trotz der großen Tragik findet sie Autorin so schöne Wort, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Hier ein Beispiel der großartigen Wortschöpfungen

Zitat:
Ich würde vom Flüstern meiner Eltern geweckt, würde Mutter im Haus und bei den Tieren helfen und Vatr am Mittag belegte Brote bringen. Ich glaubte, das Leben bestünde aus dem Duft von Kaffee und Wacholder, aus Haferbrei am Morgen, Kartoffeln mit Pilzen am Mittag und duftender Suppe mit grobkörnigem Brot am Abend, aus den Neckereien meines Bruders und dem Zwinkern meines Vaters. Ich glaubte, ich würde ewig im Garten sitzen und immer zu Samuel aufschauen, der mich in seine Arme schloss und dann auf seinem Fahrrad durch die Wälder fuhr. Was aber war geschehen ? Wie konnte es sein, dass unser gleichförmiges Leben so jäh endete ?

Zitat: Niemand konnte mein heimliches Vergnügen am Duft des Windes, meine ungeteilte Überraschung über Sonnenuntergänge, Sonnenaufgänge, die Sinnlichkeit, die ich genoss, wenn ich in meinem Korbstuhl saß und dem Wachsen meines Mohns zusah.

Das Ende ist für mich doch etwas überraschend, söhnt den Leser allerdings auch mit der Tragödie etwas aus. Für alle Leser, die etwas besonderes lesen möchten ist dieses Buch bestens geeignt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2013
Rhue, Morton

No place, no home


ausgezeichnet

Dan, Pitcher der Baseballmanschaft seiner Schule ist attraktiv und beliebt, seine Freundin Talia, eines der attraktivsten Mädchen der Schule. Als die Eltern wegen Arbeitslosigkeit ihr Haus verlieren, kommt die Familie erstmal bei Dans Onkel Ron unter. Da Ron wenig Verständnis für die Situation von Dans Eltern hat und der Meinung ist, wer arbeiten möchte, bekommt auch Arbeit, kommt es zum Bruch. Dan sieht sich mit seinen Eltern in der Zeltstadt Dignityville wieder, ein Camp für Obdachlose. Während Dans Eltern sich positiv zeigen, einigermaßen zurecht kommen und sich ihrem Schicksal fügen, verdrängt Dan die Tatsache der Obdachlosigkeit, schämt sich vor seinen Freunden und gibt bei Leuten, die Bescheid wissen an, diese Lösung sei ja nur vorübergehend.

Der Autor beschreibt aus der Sicht von Dan den sozialen Abstieg einer Familie und wie die einzelnen Familienmitglieder mit der Situation umgehen sowie die Reaktionen der Personen im unmittelbaren Umfeld.

Trotz des brisanten Themas schafft es der Autor die Geschichte locker und leicht zu erzählen, ohne auf die Tränendrüse zu drücken und ohne erhobenen Zeigefinger.

Ein tolles Jugendbuch, was sich gut auch als Schullektüre für den Deutsch- oder Politikunterricht eignen würde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.08.2013
Flynn, Gillian

Gone Girl - Das perfekte Opfer


ausgezeichnet

Nick und Amy sind ein tolles Paar, sie heiraten und wohnen in New York, wo sie ein sorgloses Leben führen, beide arbeiten als Journalisten und Amy ist sogar vermögend, da ihre Eltern mit der Buchserie - Amazing Amy - gutes Geld verdienst haben.

Als beide arbeitslos werden und Nicks Mutter krank wird, ziehen sie in Nicks Heimatstadt. Die Buchreihe von Amys Eltern verkauft sich nicht mehr gut und wird eingestellt, woraufhin sich Amys Eltern von Amy den Trustfond geben lassen, vom Restgeld kauft Nick sich mit seiner Schwester Margo eine Bar. Die Beziehung der beiden verschlechtert sich zusehens. So ein Leben hat Amy nicht gewollt, vor allem wollte sie New York nicht verlassen und schon gar nicht als Hausfrau jeden Tag auf ihren Mann warten. Nick bleibt immer länger und häufiger weg von zu Hause und am 5. Hochzeitstag ist Amy verschwunden. Alles deutet darauf hin, dass Amy entführt wurde, als dann die Polzei eine große Menge Blut in der Küche findet, das offensichtlich gründlich weggewischt wurde, hat Nick ein Problem, denn alles spricht gegen ihn und fast täglich gibt es neue Hinweise, die die Schlinge um Nicks Hals immer weiter zuziehen läßt. Nick fragt sich, wer bist du, Amy und wo bist du ?? Nicks ständige Lügen der Polizei gegenüber sind jetzt so gar nicht hilfreich.

Ich kann nur sagen, dieses Buch ist mal eine Leistung. Die einzelnen Abschnitte, wie das Kennenleren, der erste Hochzeitstag usw. wird abwechselnd aus Amys und aus Nicks Perspektive erzählt. Bei jedem Abschnitt lernt man Nick und Amy besser kennen, ist Nick unschuldig, ist Amy hier das Opfer - wer ist gut und wer ist böse ?? Es gibt ständig neue Wendungen, die Karten werden immer wieder neu gemischt !! Selbst das Ende hat noch eine Überraschung bereit, absolut perfide. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und einige Male nach Luft geschnappt. Ich wurde als Leser clever manupuliert und habe es genossen, das war bestimmt von der Autorin gewollt.

Ein großes Kompliment an die Autorin, ein Psychothriller der besonderen Art.

14 von 21 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.08.2013
Ullrich, Hortense

Hühner Voodoo


ausgezeichnet

Gwendolyn erfährt durch einen Mitarbeiter ihres Anlageberaters, dass ihre kompletten Ersparnisse weg sind. Der Anlageberater ist mit dem Geld sämtlicher Kunden durchgebracht und Gwendolyn (Witwe ewige 59 Jahre alt) muss sich was einfallen lassen. Ihr ist nur das Haus geblieben. Durch eine Verwechslung kommt sie auf die Idee sich nun im Untergeschoss ihres Hauses selbstständig zu machen und zwar als Psychologin. Ihr erster Kunde, Frederick Ackermann, Beerdigungsunternehmen, hat ein besonders interessantes Problem, immer wenn er einer Frau einen Heiratsantrag macht, fällt die Angebetete tot um. Nun hat Ackermann Angst seiner aktuellen Freundin einen Heiratsantrag zu machen, sie ist auch nicht sehr begeistert darüber immer mit einen Leichenwagen abgeholt zu werden.



Durch Zufall lernt sie Bernadette kennen, deren besonderes Hobby, zur Lebensberatung Hühnerknochen zu Hilfe zu nehmen, vervollständigt die Praxis im Untergeschoss. Gwendolyn lügt und betrügt, um kostenlos Lebensmittel und auch Möbel abzustauben, dass es eine Freude ist. Zu allem Überfluss taucht auch noch Gwens Nichte Britta auf, als diese wieder einmal herausgefunden hat, dass der aktuelle Freund schon verheiratet ist. Sie besorgt ihrer Nichte einen Job in einem Blumenladen und hofft, dass diese sich dann bald eine Wohnung sucht. Als Britta Frederick Ackermann kennenlernt und sich in ihn verliebt, ist das Chaos perfekt.



Dieses Buch ist eine Aneinanderreihung von Absurditäten, herrlich skuril. Da stört es auch nicht, dass die ganze Geschichte ziemlich unrealistisch ist. Gwen ist einfach nur dreist und Bernadette eher naiv und langweilig. Ein interessanter Charakter ist der Beerdigungsunternehmer. Ich habe oftmals laut lachen müssen, 4 Sterne für den hohen Unterhaltungswert.

Bewertung vom 23.07.2013
Singer, Randy

Der Code des Richters


ausgezeichnet

Richter Finney hat nur noch eine begrentzte Zeit zu leben und entscheidet sich daher an einer Realiyshow teilzunehmen, in der Teilnehmer verschiedener Glaubensrichtungen auf einer geheimen einsamen Insel ihren Glauben vertreten werden und auch schwere Prüfungen bestehen müssen. Sie müssen gegenüber den anderen Kandidaten ihren Glauben als den einzig wahren darstellen und es ist sogar ein Richter anwesend, der die Teilnehmer alle ins Kreuzverhör nimmt. Voraussetzung für die Teilnahme an der Show ist es eine tödliche Krankheit zu haben und der Beruf muss etwas mit Justiz zu tun haben. Natürlich ist kein Außenkontakt erlaubt, also werden Handys abgenommen und es gibt kein Internet. Außerdem kursiert das Gerücht, dass die Finalisten bzw. der Finalist seinen Sieg nicht überlebt. Ein gestreutes Gerücht um die Einschaltquoten zu erhöhen oder spielt das jemand ein perfides Spiel ?

Zumindest sind die Verantwortlichen der Sendung wegen der Einschaltquoten bereit sehr weit zu gehen.

Eine intelligente und spannende Geschichte, spannend und lehrreich bis zum Schluß. Ich kann das Buch nur jedem ans Herz legen und nicht nur Liebharber von Gerichtskrimis werden ihre Freude daran haben. Ich habe von dem Verlag schon "Tödliche Erbschaft" gelesen und das wird nicht mein letztes Buch sein.

Ich fand den Einstieg etwas schwierig, doch dann hat mich die Geschichte nicht mehr losgelassen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.05.2013
Sten, Viveca

Mörderische Schärennächte / Thomas Andreasson Bd.4


sehr gut

Mördersische Schärennächte

Dies ist nun der 4. Teil der Krimiserie rum um Thomas und Nora.

Thomas ist wieder im Dienst, allerdings noch nicht so ganz wieder hergestellt. Das Team wird zu einem Selbstmord gerufen. Ein junger Mann wird in seiner Studentenbude erhängt aufgefunden. Alles sieht zumindest nach Selbstmord aus, aber Thomas glaubt nicht daran, die Gespräche mit Freunden und Eltern von dem Psychologiestudenten Markus läßt ihn zusätzlich zweifeln. Leider kann Thomas seinen Chef erstmal nicht überzeugen und es warten noch viele andere Fälle. Als er allerdings von einer Professorin hört, dass Markus an einer Arbeit über die Küstenjäger geschrieben hat und mit einigen Männern aus einer Einheit vor 40 Jahren gesprochen hat, beginnt er zu recherchieren. Der zweite Tote läßt nicht lange auf sich warten, es ist ein Küstenjäger, der seine Ausbildungszeit in der Zeit absolviert hat, über die Markus geschrieben hat.

Nun ist klar, dass Markus keinen Selbstmord verübt hat und die Telefonkontakte von ihm ergeben zusätzlichen Aufschluss.

Thomas ist nun voll motiviert und kniet sich mit seinen Team sofort in den Fall, der erstmal immer rätselhafter wird.

Nora geht es nach der Trennung von Henrick ganz gut, als sie mit ihren Kindern ein Wochenende in Sandhamn verbringt, lernt sie ihren Mieter näher kennen und verbringt einige Zeit mit ihm. Nachdem sie mit Thomas gesprochen hat, beginnt sie sich für die Küstenjäger zu interessieren, die ganz in der Nähe ihre Ausbildungsstätte hatten. Das Ende der Story gibt ein spannendes Show down und überrascht. Auf jeden Fall eine gelungene Geschichte.

Wieder mal ein super Krimi, die Charaktere gut beschrieben und für mich als Fan der Serie schon alte Bekannte und die Story interessant und spannend umgesetzt. Ich freue mich schon auf den 5. Teil.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.05.2013
Lankers, Katrin

New York Love Story / Rebella Bd.7


ausgezeichnet

Nikki ist glücklich mit ihrem Freund Simon, der ein cooler angesagter Junge und ist und zudem noch in einer Band spielt. Als der die Möglichkeit hat mit seiner Band in New York zu spielen, trennt er sich von Nikki.

Nikki ist untröstlich und faßt den Plan nach New York zu fliegen und Simon zurück zu gewinnen. Wie der Zufall es will, hat ihre Mutter den Plan gefaßt mit ihrem neuen Freund Urlaub zu machen und Nikki soll während der Zeit zu einer Bekannten nach New York fliegen und dort als Aupair im Haushalt und bei den Kindern helfen. Nikki ist außer sich vor Glück, fühlt sich aber gleichzeitig von ihrer Mutter abgeschoben.

In NY angekommen kommt alles ganz anders als sie sich vorgestellt hat, die Hausherrin stellt große Ansprüche und sie hat schnell einen vollen Terminkalender. Die Zwillinge Gwen und Gwin sind der blanke Horror, da sie so tun, als wäre Nikki gar nicht da und sie immer wieder in Schwierigkeiten bringen. Nur die Haushaltshilfe Danuta ist ihr eine Stütze. Nach ein paar Tagen und sie fix und fertig und wünscht sich nichts sehnlicher als nach Hause fliegen zu können. Allerdings verfolgt sie ja noch das Ziel, in einem der Clubs Simon zu finden.

Ich habe das Buch zusammen mit meiner 12-jährigen Tochter gelesen und es hat uns sehr gut gefallen. Wir haben mit Nikki unter den Zwillingen gelitten und sind mit ihr durch NY gestreift. Haben uns mit ihr gefreut und haben mit ihr geweint. Das ist wirklich eine schöne Geschichte, nachvollziebar und der Schreibstil ist locker und flüssig. Das Buch ist für alle Teenies und jung gebliebene Erwachsene, wir haben uns zu keinem Zeitpunkt gelangweilt.

Bewertung vom 29.04.2013
Hahn, Nikola

Der Garten der alten Dame, Schmuckausgabe


ausgezeichnet

Der Garten der alten Dame

Für Eli ändert sich mit einmal alles, sie muss mit der Trennung der Eltern zurecht kommen, zieht mit ihrer Mutter in eine neue kleine Wohnung und wechselt die Schule, wo sie nur schwer Anschluß findet. Ihren Vater sieht sie nicht mehr so oft wie sie möchte. Alles ist anders und alles ist doof, ihre ganze bisherige Welt bricht zusammen. Emma, ein Mädchen aus ihrer Klasse möchte gern mit ihr befreundet sein, eher halbherzig, da Emma so langweilig ist, geht Eli drauf ein.

Eines Tages sieht sie von Emmas Balkon aus einen wild bewachsenen Garten mit einem kleinen verfrallenen Haus und ist neugierig geworden. Emma spricht eher abfällig von dem Schandfleck jenseits der Mauer, Frau Meyer, die Besitzerin des Hauses lebt schon seit vielen Jahren nicht mehr und daher sollte das Haus und der Garten auch endlich dem Erdboden gleichgemacht werden. Für Eli hat der Garten eine ungeheure Anziehungskraft und sie traut sich einen Blick hineinzuwerfen und ist enzückt.

Frau Meyer erinnert sie stark an ihre verstorbene Oma und plaudert bei einer Tasse leckeren Pfefferminztee mit ihr über Blumen und Kräuter, über den kleinen Prinzen und hat auf alles eine Antwort. Eli fühlt sich zu Hause und der verwunsche Garten erfüllt all ihre Sehnsüchte und Hoffnungen. Nidodemus ist eine Steinfigur und betrachtet das Leben eher von einer philosophischen Seite, mit ihm hat Eli interessante Gespräche. Luigi ist eine kleine Lock und mit ihm macht sich Eli auf wunderbare Reisen in den Himmel. Ihre Beziehung zu Emma wird enger und sie werden wirkliche Freundinnen, ihr Vater hat eine Freundin, was für Eli sehr schmerzhaft ist.

Das Buch beschreibt alle 4 Jahreszeiten, dies ist vor allem wegen der Pflanzen und Kräuter interessant, weil auch spielerisch beschrieben wird, was wann wächst und warum nicht. Es spielt letztendlich keine Rolle mehr, was in dieser Geschichte Traum ist und was Realität.

Eine zauberhafte Geschichte über Schmerz, Freude, Sehnsucht, Veränderung, Hoffnung, Geborgenheit, Erwachsenwerden. Eine Geschichte zum schmunzeln, wohlfühlen und sich fallenlassen. Ich habe das Buch gern gelesen und konnte mich darin verlieren, ich habe den wunderschönen Garten vor mir gesehen und die Blumen gerochen, den Pfefferminztee getrunken und die Kirschen und Beeren gekostet, im Gedanken bin ich noch dort. Jeder der dieses Buch liest, nimmt ein kleines Stück von dem Garten in sich auf.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.