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Pip
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Belm

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Insgesamt 1110 Bewertungen
Bewertung vom 25.06.2023
Laurain, Antoine

Das Glück im Sternbild Zebra


gut

Xavier findet ein sehr altes aber gut erhaltenes Teleskop, er beobachtet damit den Himmel und die Nachbarn. Er entdeckt in einer Wohnung ein Zebra. Diese ungewöhnliche Entdeckung bringt Unruhe in sein Leben. Er hatte sich gerade an das Alleinsein gewöhnt und sich damit abgefunden seinen Sohn nur noch alle vierzehn Tage zu sehen. Jetzt ändert sich sein Leben von Grund auf. Parallel dazu erfahren wir die Geschichte des früheren Besitzer des Teleskop, Guillaume wollte damit auf einer Weltreise eine ungewöhnliche Planetenkonstellation beobachten. Beide suchen das Besondere im Leben, das Ungewöhnliche, etwas was kaum ein anderer je gesehen oder erlebt hat.
Dieser Gedanke gehört in jedes Buch von diesem Autoren. Ein leichter Humor, etwas Melancholie, liebenswerte Menschen die irgendwie besonders sind. Ihr Beruf oder die Lebensumstände unterscheiden sie von anderen. Bei dem Einem ist es das Zebra, bei dem anderem ist es die Venus. Trotz der Jahrhunderte die zwischen den beiden Männern liegen haben sie einiges gemeinsam.
Die Darstellung zieht sich zwar manchen Stellen in die Länge aber der Charme der Erzählung hilft darüber hinweg. Die Liebe wird hier sehr romantisch dargestellt.
Eben ein typischer Roman von Antoine Laurain

Bewertung vom 22.06.2023
Lüftner, Kai

Jessi, die Raubhäsin (Klein, aber oho!)


sehr gut

Jessi mal niedlich, mal grauslich
Das Cover zieht jeden sofort in seinem Bann. Dieses wirre Fell und der grimmige Blick, da muss man ins Buch schauen um zu erfahren worum es geht. Auch dieser Blick ins Buch lohnt sich. Es ist eine Geschichte mit vielen Abenteuern, unterschiedlichen Gefahren, nicht für Jessi aber für andere.
Jessi will wissen wie das Leben außerhalb ihres Stalls ist, bisher war sie sehr behütet und verwöhnt. Im Wald lebt es sich sehr viel rauer. Kein glattes glänzendes Fell mehr und das Fressen muss sie sich auch selber suchen, dafür ist da aber die Freiheit und sie kann zeigen was sie drauf hat.
Die Geschichte hat viele Facetten, es geht um Hilfe für Schwächere, um Mut und letztendlich um Freundschaft und Zugeben können das auch wenn man stark und mutig ist, trotzdem mal Hilfe braucht und auch ganz gern Gesellschaft hat.
Die Bilder sind innen und außen sehr gelungen, bis auf Jessi ( die eine Entwicklung durch macht ),sehen alle sehr kuschelig aus, dieser Kontrast wirkt sehr spannend. Die Abenteuer auf jeder Seite sind sehr verständlich gezeichnet und erzählt. Die Reime mal kurz, mal lang machen das Vorlesen leicht und die Kinder lieben Erzählungen in Reimen.
Das Happy End war ein folgerichtiger Schluss.

Bewertung vom 19.06.2023
Irwin, Sophie

Eine Lady hat die Wahl


sehr gut

Liebe und Intrigen
Eliza war sehr in Oliver verliebt, aber weil er keinen Titel und kein Vermögen hatte, verlangten ihre Eltern das sie seinen Onkel heiratete. Nun ist der alte Mann tot und hat Eliza ein Vermögen vermacht und Oliver ist der Erbe des Titels. Lieben sie sich immer noch oder bringt die Freiheit Eliza noch andere Verehrer? Zusammen mit ihrer Cousine probiert sie das Leben ohne Bevormundung in Bath aus. Aber Geld ist nicht alles, denn die bösen Zungen suchen an jeder Ecke und Kante um Schlechtes über Elizas Verhalten zu berichten.
Dieses Buch ist das Zweite der Autorin, beim Ersten habe ich gesagt: Nicht schlecht aber Luft nach oben. Diesen Spielraum hat die Schriftstellerin ausgeschöpft. Nach meinem Empfinden ist diese Geschichte gelungen. Nach dem traurigen Beginn gewann die Geschichte an Fahrt. Genau wie Elizas Entwicklung von einer jungen unerfahrenen, unterdrückten Ehefrau, zu einer schüchternen Witwe und dann zu einer immer mutigeren Frau, wurde die Geschichte immer vielseitiger, mehr Möglichkeiten der Liebe wurde diskutiert, vor allem die Intrigen wurden vielseitiger. Genau diese machten das Buch sehr unterhaltsam. Pfui wie kann man nur so handeln oder gar das noch gut heißen und billigen. Fremdschämen ist angesagt. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Die Autorin ist definitiv in der Welt des Regency angekommen.

Bewertung vom 16.06.2023
George, Nina

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu


ausgezeichnet

Die Apotheke hat wieder geöffnet
Es ist eine nahtlose Fortsetzung des Lavendelzimmers. Die Menschen, die Bücher die Düfte alles ist wieder da, wie ein lang vermisster Freund.
Für mich sind Bücher Freunde hier in diesem Buch sind sie auch Medizin. Ohne Rezept, frei verkäuflich, aber es braucht einen guten Apotheker um das Richtige für die eigenen Probleme zu finden.
Man kann nicht Anna Karenina lesen wenn man übervoll vor Glück ist. Das ist die Lehre die ich aus diesen beiden Büchern gelesen habe. Es muss in der jeweiligen Situation ein Buch sein, das ähnliche Gedanken, Gefühle und oder Probleme aufweist. Denn dann stehen auch die dazu gehörigen Lösungen darin.
Liest sich einfach, ist es aber nicht. Denn es gibt eine Vielzahl sehr guter Bücher denn schlechte gibt es nicht. Jeder hat einen anderen Geschmack und daher ist das Buch was für mich gut ist, für andere schlecht. Das Buch was mir hilft, würde andere ins Unglück stürzen.
Der Schreibstil ist eindringlich, die Menschen werden zu Fleisch und Blut, besonders ist es mir bei einem Beamten aufgefallen. Ich konnte förmlich sehen wie die Paragraphen hinter seiner Stirn ratterten und das er kein Leser war, das ging aus seinem beschriebenen Gehabe hervor.
Das ist es was die Autorin ausmacht, ich lese nicht nur, ich sehe echte Bilder, ich rieche die Gewürze und den Lavendel, ich schmecke den Wein und das Brot. Ich sehe die Vorfreude in den Augen der Leser auf ein für sie neues Buch. Ich erlebe das Eintauchen in eine neue Geschichte mit.
Diese Faszination an Büchern die auch mir zu eigen ist, wird hier ausgelebt und nicht nur beschrieben.

Bewertung vom 13.06.2023
Ironmonger, John

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen


gut

Der junge Student Tom wettet mit dem Politiker Monty das dessen Haus auf den Klippen von Cornwall vom Meer verschlungen wird wenn wir alle nichts gegen den Klimawandel machen. Wer ertrinkt in fünfzig Jahren Monty in seinem Wohnzimmer oder Tom weil er ins Meer gehen muss. Eine Wette gegen die Zeit, die wir jeden Tag neu eingehen.
Das Buch erzählt in Jahresabschnitten was sich seit diesem Tag getan hat. Ob wir gegen den Klimawandel kämpfen, ob aus Klimaleugnern Kämpfer für das Ende von CO² werden, ob immer mehr Menschen das Problem erkennen und versuchen ihren Fußabdruck zu verkleinern. Es erzählt von Träumen wie die Welt von morgen aussehen könnte, es erzählt aber auch von den Sorgen der Menschen die jetzt schon unmittelbar vom Wandel betroffen sind.
Das Buch ist ein hoffnungsvolles Märchen, denn noch leben zu viele Menschen mit dem Gefühl "nach mir die Sintflut". Sie sind nicht unbedingt Leugner des Klimawandels aber sie können mit den kolportierten Fakten wenig anfangen, denn früher gab es auch heiße Sommer, Dürren und dann auch wieder Überschwemmungen. Warum ist es heute unnatürlich während wir in unserer Kindheit oder der unserer Eltern so etwas als normal angesehen haben.
Es hilft nicht, sich auf der Straße zu kleben, die Informationen müssen verständlicher werden, Zentren wie das Klimahaus in Bremerhaven müsste es öfter geben -denn dort ist das Klima erlebbar, die Informationen sind klar und deutlich-. Es helfen keine Verbote, das Geld das für klimaschädliche Optionen ausgegeben wird muss umgeschichtet werden.
Genau das verlangt der Autor in seinem Roman, in der Phantasie ist es möglich, warum auch nicht im wirklichen Leben?
So empfinde ich die Bücher dieses Autors. Er regt an, nachdenken und nochmal nachdenken und dann handeln. Vielleicht klappt es dann.
Das Einzige was mich an diesem Buch gestört hat, es war zu ausschweifend geschrieben, angesichts der Brisanz des Themas hätte es knackiger werden müssen.

Bewertung vom 09.06.2023
Lane, Soraya

Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Wer war meine Großmutter
Lilyy bekommt eine geheimnisvolle Schachtel von einem Anwalt, ein Erbe ihrer Großmutter. Warum, Wieso, Weshalb? Die Geschichte dazu ist sehr ungewöhnlich. Es ist ein Erinnerungsstück einer Mutter an ihrer Tochter, gefunden in einem ehemaligen Londoner Frauenhaus. Eigentlich hat sie keine Zeit für eine Spurensuche denn sie hat gerade eine neue Stelle als Winzerin in Italien angefangen. Trotzdem beginnt sie beides, Unterstützung findet sie bei Antonio dem Sohn ihres neuen Arbeitgebers.
Das Buch ist natürlich in zwei Zeitebenen geschrieben. Die Jetztzeit mit Lily und Antonio und die Vergangenheit mit ihrer Urgroßmutter. Es sind natürlich Liebesgeschichten aber sehr spannend erzählt. Erst erinnert der Klappentext und die Einführung sowie der Titel an die Schwestern Serie von Lucinda Riley. Diese neue Buchreihe scheint sich nicht dahinter verstecken zu müssen. Denn das erste Buch ließ sich sehr gut lesen. Die Zeit Sprünge waren nicht abrupt, jeder Abschnitt hatte einen Punkt an dem man gut aufhören konnte zu lesen ( manchmal habe ich das Bedürfnis bei solchen Gegebenheiten, vor zu blättern um an diesem Zeitpunkt weiter zu lesen, das Ende war dann mitten im Geschehen und das störte extrem). Für mich waren die Figuren aus der Vergangenheit etwas besser dargestellt, sie gingen mehr in die Tiefe, lag natürlich auch daran das die Familie in der Zeit einen größeren Einfluss auf die jungen Erwachsenen hatte. In der heutigen Zeit sind die Kinder selbstständiger und mutiger.
Gut fand ich außerdem das die Frauen die dieses Erbe erhielten, nichts miteinander zu tun hatten. Es wird jedes mal ein unabhängiges Buch sein.

Bewertung vom 07.06.2023
Riebe, Brigitte

Das Haus der Füchsin / Eifelfrauen Bd.1


sehr gut

Johanna erbt von einer unbekannten Tante ein Haus in der Eifel. Warum gerade sie, ihre Eltern sind dagegen das sie die Erbschaft annimmt aber Johanna, gerade volljährig geworden setzt ihren Willen durch. Sie fühlt sich auf Anhieb wohl in dem kleinen Ort und findet dort Freundinnen und auch Unterstützung. Im Laufe der Jahre entwickelt sie eine künstlerische Ader. Sie wird immer selbstständiger, unabhängiger von ihrer Familie.
Das Buch beginnt 1920 und endet 1938. In diesen 18 Jahren erleben wir nicht nur Johannas Entwicklung sondern auch die Entwicklung Deutschlands und vor allem wie die Frauen es schaffen sich nach und nach zu emanzipieren. Wie Johanna sagt: erst stehe ich unter der Fuchtel meines Vaters und dann unter der meines Mannes, das will ich nicht. Der erste Weltkrieg war eine Zäsur. Für alle Menschen aber für die Frauen besonders, denn auf einmal war Platz im Leben für sie. Durch die vielen verstorbenen Männer waren Lücken entstanden, doe Frauen mussten Männerarbeit verrichten. Dadurch entstand ihr Selbstbewusstsein.
Die Autorin beschreibt am Beispiel der Eifelfrauen wie diese Entwicklung von statten ging. Spannend aber ruhig wird die Geschichte erzählt. Nicht nur die Frauen an sich, die ganzen Familien sowie Stadt- und Dorfbewohner sind als Beispiel für die Entwicklung die nicht nur in Deutschland sondern in der ganzen Welt stattfand.
Ich bin gespannt wie die Entwicklung über den Zweiten Weltkrieg hinaus weiter geht. Allein die Beschreibung der Eifel an sich ist das Buch schon wert. Die Mischung aus Geschichte, Fiktion und der Beschreibung der Eifel machen neugierig auf mehr.

Bewertung vom 06.06.2023
Chatwin, Thomas

Vier Schafe und ein Todesfall / Cosy Cornwall Crime Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine große Familie hält zusammen, egal um was es geht, sei es ein Geburtstag, ein Jobwechsel, die Schule oder eben einen Mord. Obwohl die Verdächtige schon lange nichts mehr von sich hat hören lassen, sind alle Mitglieder der Familie Doyle überzeugt sie hat nichts mit den Mord zu tun. Allenfalls gehört sie zu den Opfern aber mehr nicht. Mit dieser Überzeugung werden die Ermittlungsarbeiten verteilt, Jeder bekommt ein Ressort in dem er besonders gut ermitteln kann zugeteilt. Und schon geht es los, schneller als die Polizei erlaubt, vor allem ohne die.
Mit sehr viel englischen Humor, Spannung und einer gehörigen Portion Seitenhieben gegen die gängigen Klischees wird gerätselt, gefragt und auch Antworten gefunden.
Es ist nicht eine einzelne Person die die Arbeit macht, eine ganze Familie aus sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten und mit sehr verschiedenen Berufen ist voller Inbrunst dabei. Egal ob mit modernen Hilfsmitteln oder schlicht Rumfragerei sie kommen ans Ziel. Die vier Schafe sind schmückendes Beiwerk. Denn da ein Teil des Teams auf einer Schaffarm lebt, bleibt es nicht aus das die Schafe auch den einen oder anderen Kommentar abgeben. Dazu bieten sie eine gute Plattform zur Verhaltensforschung an, denn ein kluges Schaf übertrifft allemal einen dummen Mörder.
Ein gelungener Anfang für eine neue Serie, ich hoffe jedenfalls das es eine wird, denn alle Anzeichen stehen dafür.

Bewertung vom 04.06.2023
Jeffries, Sabrina

Ein Duke wider Willen / Elegant Occasions Bd.1


sehr gut

Ganz überraschend ist Geoffrey Herzog geworden, eigentlich ist er Ingenieur der Brücken, Tunnel und Schleusen baut und damit seinen Lebensunterhalt verdient. Durch besondere Umstände ist er nun ein Aristokrat und hat keine Ahnung von den gesellschaftlichen Regeln. Um seiner Schwester einen besseren Start zu ermöglichen engagiert er Lady Diana und ihre Schwestern die von der Vorstellung bei Hofe bis zum Einführungsball alles organisieren. Sie ordern Kleider, Musik und exzellentes Essen für die angeblich bessere Gesellschaft.
Da sind die beiden einer Meinung, es gibt zu viele schwarze Schafe in der Gesellschaft deren Lebenszweck nur der Klatsch und Tratsch ist. Ansonsten sind sie wie Hund und Katze. Aber ein Paar was sich ständig streitet, findet auch die guten Seiten am Gegenüber.
Die beiden Hauptfiguren sind sympathisch und haben Ecken und Kanten. Ihre Gefühle und Gedanken sind nachvollziehbar. Auch die Nebenfiguren sind gut dargestellt, sie wirken nicht wie schmückendes Beiwerk sondern stehen auch zeitweise im Vordergrund.
Die Kabbeleien der beiden sind humorvoll und haben Wortwitz. Die Beschreibungen der erotischen Szenen sind stilvoll und passen zur Rahmenhandlung.
Das gesellschaftliche Leben das hier dargestellt wird, ist in der heutigen Zeit kaum nachvollziehbar, als ob niemand andere Sorgen gehabt hätte. Aber wie die Protagonisten das umgehen ist sehr unterhaltsam.

Bewertung vom 04.06.2023
Hülsmann, Petra

Morgen mach ich bessere Fehler


sehr gut

Elli ist bunt, in ihrer Kleidung, in ihren Ansichten und Taten. Sie steht für Umweltschutz, Gleichberechtigung und das wirklich alle Menschen gleich sind, egal wie ihre Herkunft, religiöse Ausrichtung oder sexuelle Überzeugung ist. Gleichzeitig muss sie allein ihre Tochter groß ziehen und mit sehr wenig Geld auskommen. Trotz allem verliert sie nicht den Mut und lernt vor allem aus ihren Fehlern. Sie ist durch und durch sympathisch. Chaotisch zwar trotzdem liebenswert. Genau wie ihre Tochter, die kess und nicht auf den Mund gefallen ist. Die Männer in diesem Roman wirken dagegen unbeholfen, entweder alt und grantig oder so in den eigenen Grenzen gefangen das ein Ausbruch kaum möglich zu sein scheint.
Eine kuriose Menschengruppe die sich aufgrund der Umstände gemeinsam in einem alten klapprigen Auto auf den Weg von Plön in Schleswig Holstein nach dem Allgäu in Bayern macht. Mit einem Abstecher in München.
Es kommt wie es kommen muss. So viele Hindernisse, chaotische Szenen und Streitereien wie auf diesem Trip habe ich noch nie gelesen, gehört oder gesehen. Es war einfach alles drin was das Leben und die Phantasie einer Schriftstellerin hergibt.
Das einzige was an diesem sehr unterhaltsamen Roman gestört hat war, das einige Sätze wie zum Beispiel der Titelsatz in jedem Kapitel seine Wiederholung fand. Dieses Mantra war dann irgendwann mal abgenutzt und störte etwas.

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