Benutzer
Benutzername: 
Sabine
Wohnort: 
Köln
Über mich: 
https://buchmomente.blogspot.com
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 411 Bewertungen
Bewertung vom 26.01.2014
Canavan, Trudi

Die Rebellin / Die Gilde der Schwarzen Magier Bd.1 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Ich hatte viel Gutes gehört und gelesen über diese Fantasy-Trilogie und habe mir daher den ersten Teil „Die Rebellin“ als Hörbuch zugelegt. Zugegeben – ich bin kein eingefleischter Fantasy-Leser – und leider konnte mich dieses Hörbuch nicht überzeugen. Ob es an der starken Kürzung liegt – hier habe ich viel Kritik drüber gelesen, dass wichtige und schöne Teile der Geschichte aus dem Buch fehlen würden – oder an der Story selbst, kann ich nicht sagen.

Der Klappentext verspricht eigentlich ein spannendes Hörbuch. Doch für mich tröpfelt die Geschichte nur langsam vor sich hin. Langsam und langatmig werden die Figuren eingeführt, die Umgebung und die Stadt beschreiben. Richtig gefesselt war ich eigentlich nie, selbst bei den spannenden Abschnitten war ich nicht richtig in der Geschichte drin. Manches Mal musste ich sogar zurückspulen, weil ich mit meinen Gedanken abgeschweift bin. Dabei hat mir die Sprecherin Martina Rester gut gefallen, ihre Stimme ist angenehm und ich mochte sie gern hören, jedoch konnte sie mich nicht fesseln.

Sonea als Protagonistin ist mir durchaus ans Herz gewachsen. Dass sie nicht anstrebt, sich der Gilde anzuschließen, nachdem ihre Kräfte entdeckt worden sind, sondern lieber in ihren Hütten weiterleben will, hat mir sehr gut gefallen. Sie kämpft um ihren Freund Cery und zeigt sich damit als echte Freundin. Bei dem Magier Rothen bin ich sehr zwiegespalten, erst mochte ich ihn gar nicht, fand ihn arrogant und eitel, doch gegen Ende konnte auch er Sympathiepunkte durch sein Handeln gewinnen. Überhaupt hat mir die Gilde nicht richtig gut gefallen – irgendwie waren mir die meisten Mitglieder und Magier zu arrogant und abfällig den Menschen gegenüber.

Leider habe ich nach Hören des ersten Teils keine richtige Lust, die Trilogie fortzusetzen. „Die Rebellin“ konnte mich nicht richtig fesseln und begeistern. Ob es an der Geschichte selber oder an der Kürzung liegt, weiß ich nicht. Vielleicht werde ich in einem Anflug von Fantasy-Leselust das Buch mal lesen – und kann dann die Begeisterung von vielen anderen Lesern nachvollziehen und teilen.

Bewertung vom 26.01.2014
George, Nina

Das Lavendelzimmer


gut

So viel Gutes kann man über dieses Buch lesen und hören, so waren meine Erwartungen hoch und der Klappentext sprach mich ja auch sehr an. Die Idee der literarischen Apotheke, ein Bücherschiff, in dem man Romane als Medizin fürs Leben kaufen kann – eine fantastische Vorstellung.
Doch schon mit Beginn des Lesens schlich sich ein komisches Gefühl bei mir ein – ich war eben nicht von Anfang an gefangen. Der Schreibstil ist zwar angenehm und liest sich gut, wirkte auf mich aber manches Mal wie gewollt und nicht gekonnt. Schon bald merkte ich, dass die „pharmacie littéraire“ gar nicht so die zentrale Rolle spielte, sondern eben die Geschichte von Monsieur Perdu. Er ist schon sympathisch, der Franzose im mittleren Alter, der über eine alte Liebe nicht hinweg kommt. Aber manches Mal habe ich wirklich den Kopf geschüttelt über sein Verhalten, denn oft steht er sich selber einfach im Weg. Ich hätte ihn manchmal schütteln wollen, dass er wach wird und die Dinge selber angeht. Aber dennoch ist er eine Figur, die mir ans Herz gewachsen ist und dem ich natürlich sein persönliches Glück wünschte.
Doch leider konnte mich die Geschichte immer weniger fesseln und mit Beginn der Reise schlichen sich für mich auch langatmige Passagen ein. Natürlich gibt es auch Szenen, die mir wirklich gut gefallen haben (hier nenne ich mal die Tanz-Tango-Szene, die mich richtiggehend gefangen hat), aber im Ganzen war es für mich eher gepflegte Langeweile. Es gibt keinen Spannungsbogen, die Erlebnisse plätschern vor sich hin, es tauchen mehr oder wenige interessante Menschen auf und letztlich ist klar, wie das Buch enden wird.
Ich glaube, es war für mich einfach nicht der richtige Zeitpunkt, das Buch zu lesen und meine Erwartungen waren schlichtweg zu hoch. Denn es ist kein schlechtes Buch und ich kann schon verstehen, was viele mit der Faszination meinten, die diese Geschichte ausmachte. Nur ich war leider nicht gefangen – weder von der Geschichte noch vom Schreibstil der Autorin.

Mein Fazit
Eine schöne Idee um eine literarische Apotheke und eine Art Road-Movie mit einem etwas tollpatschigen, aber sympathischen Protagonisten – nur mich konnte die Geschichte leider nicht überzeugen, der Schreibstil leider nicht einfangen. Manches Mal war mir die Geschichte zu langatmig und der Schreibstil zu gestelzt, so dass ich von dem ganzen Buch leider nicht so berührt war wie manch anderer Leser. Dennoch kein schlechtes Buch, von daher gebe ich vor allem für die tolle Idee 3,5 Sterne.

15 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.01.2014
Follett, Ken

Die Brücken der Freiheit


sehr gut

Genau das Richtige für gemütliche Lesestunden auf der Couch: ein historischer Roman zum Ein- und Abtauchen, eine schöne Abenteuer- und Liebesgeschichte vor historischem Hintergrund. Dabei werden auch mal ungewöhnlichere Orte beleuchtet, zum Beispiel das Leben eines Kohleschürfers unter Tage in Schottland im 18. Jahrhundert – sehr interessant!

Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt, die jeweils in drei verschiedenen Ländern spielen und damit auch immer wieder einen neuen Schwerpunkt in die Geschichte bringen. Zunächst beginnt das Buch in Schottland, im zweiten Teil verschlägt es einen nach England und schließlich noch nach Virginia. Gerade den ersten und zweiten Teil fand ich sehr spannend und unterhaltsam, der dritte Abschnitt schwächelte in meinen Augen etwas und entpuppte sich mehr und mehr als Liebesabenteuer denn als historischer Roman – dennoch liest sich auch dieser Teil – wie bereits die beiden ersten – rasch und flüssig. Das liegt sicherlich auch an dem einfachen und sehr angenehmen Schreibstil, zum anderen aber auch an der spannenden und fesselnden Geschichte. Jeder einzelne Abschnitt hat einen eigenen kleineren Spannungsbogen, aber auch das gesamte Buch hält die Spannung bis zum zugegebenermaßen vorhersehbaren Ende.

Die Geschichte hat mich sehr angesprochen und das Thema Sklaverei in Schottland fand ich sehr interessant. Aber nicht nur die Passagen, die den Alltag eines Kohleschürfers in Schottland beleuchteten, auch der Abschnitt in London, in dem es indirekt auch noch um Kohle geht, der sich vor allem aber auch mit Aufständen und Unterdrückung beschäftigt, hat mir sehr gut gefallen.

Die Charaktere sind vielleicht ein bisschen überzeichnet – Gute sind gut und Schlechte sind schlecht, dennoch sind sie lebendig und liebenswert und mir von Anfang an sympathisch. Mack verkörpert den Helden, der sich gegen seine Eigner auflehnt, dabei aber nicht nur an sich, sondern stets auch an seine Freunde und seine Lieben denkt. Mir war er von Anfang an sympathisch und ich habe mitgefiebert bei seinen Abenteuern. Natürlich gibt es in dieser Geschichte auch wieder eine Frau, die gegen die damals geltenden Konventionen verstößt, Lizzie, aber auch sie mochte ich und sie hat mich oft schmunzeln lassen. Die größte Entwicklung macht wohl Jay Jamisson durch, ist er zunächst eher ein liebenswerter, unter seinem Vater und Bruder leidender junger Mann, der auch mal ungewöhnliche Wege bestreitet und damit zunächst auch sympathisch erscheint, wird er zum skrupellosen Egoisten, der auf nichts und niemanden Rücksicht nimmt.

Ich habe mich sehr wohl gefühlt beim Lesen dieses Schmökers – es war spannend, fesselnd und unterhaltsam, bot neben Abenteuer auch eine Liebesgeschichte und war obendrein lehrreich durch gute historische Recherche. Der letzte Abschnitt ist im Vergleich zu den beiden Ersten leider ein bisschen abgefallen, daher ziehe ich einen Stern ab – dennoch wird das sicherlich nicht das letzte Buch von Ken Follett gewesen sein, zu dem ich gegriffen habe!

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.01.2014
Leconte, Patrice

Heute wegen Glück geschlossen


gut

Genau das richtige Buch für einen verregneten Lesenachmittag auf der Couch! Das liebevoll gestaltete Buch mit dem romantischen Cover hat mich verzückt, es ist sehr kurzweilig und herzlich, ein warmer Roman über die Liebe. Zwar ist der Protagonist Thomas manchmal ein wenig skurril mit seinen Vorstellungen über die Leben, speziell auch über die große Liebe, die in seinen Augen kurze Haare haben muss, dennoch ist er ein liebenswerter Charakter, mit dem ich mitgefiebert habe, seine Colette zu finden. Manchmal wirkt er ein wenig tollpatschig und naiv, und man möchte ihn schütteln, oft musste ich schmunzeln und manches Mal den Kopf schütteln über seine Gedanken und Taten.
Gefallen hat mir vor allem die Szenerie der 4 Frauen und Thomas in der Papeterie, in der sie alle arbeiten. Es ist eine kleine eigene Welt, in der sie da leben und arbeiten, eine eingeschweißte Gemeinschaft, auch wenn die Charaktere sehr unterschiedlich sind. Und nicht zu vergessen das kleine Aquarium, in dem nur 5 Fische leben, jeder mit dem Namen eines Angestellten…
Zwar ahnt man in der Mitte des Buches, wie es ausgehen wird, dennoch hat es der Lesefreude keinen Abbruch getan. Das Büchlein mit seinen gut 200 Seiten ist schnell gelesen, das sicherlich auch durch den einfachen, aber sehr herzlichen Schreibstil. Die Geschichte ist genau das Richtige für zwischendurch, wenn man mal wieder etwas Warmherziges lesen mag, das einen verzaubert und in eine eigene Welt entführt.

Bewertung vom 05.01.2014
Hall, Juliet

Julias Geheimnis


gut

Ich mag Romane um Familiengeheimnisse, die auf zwei Zeitebenen spielen und auch in diesen bin ich rasch reingekommen. Die Geschichte liest sich leicht und flüssig, der Schreibstil ist einfach und angenehm zu lesen. Die verschiedenen Personen werden gut eingeführt und zunächst scheint jeder irgendwie ein Geheimnis zu hüten. Ruby auf der Suche nach ihren Eltern, der Maler Andrés, der seine Heimat wegen eines Streits mit seinem Vater verlassen musste und Julia, die im spanischen Bürgerkrieg eine Liste führt, die man zunächst nicht zu deuten vermag.
Die einzelnen Handlungsstränge, die ja in verschiedeneren Zeiten und an verschiedenen Orten spielen, lassen sich gut auseinanderhalten, denn jeweils ist ein Kapitel einer Person gewidmet. Dadurch bin ich nie „durcheinander“ gekommen und konnte den Handlungssträngen gut folgen. Ruby ist mir gleich zu Beginn sympathisch. Sie umgibt ein Hauch von Melancholie, was ja nach dem plötzlichen Tod der Eltern sehr gut nachzuvollziehen ist. Als sie dann auf merkwürdige Gegenstände im Haus ihrer Eltern stößt und sie schon ahnt, adoptiert worden zu sein, wird ihre Neugierde geweckt und sie hat nur noch ein Ziel im Kopf: das Geheimnis zu lüften.
Andrés macht im Buch für mich die größte Entwicklung mit: wirkt er zunächst distanziert und in sich zurückgezogen, kann er schließlich doch über seinen Schatten springen. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte um Julia hatte meines Erachtens das größte Potential, was aber leider nicht genutzt wurde. Eher wie eine nüchterne Schilderung erscheint mir Julias Leben und ihr Geheimnis, der spanische Bürgerkrieg wird nur angerissen und leider springt kein Funke auf mich über.

Mein Fazit
Insgesamt ist dies ein netter Roman, der leicht und locker zu lesen ist, mich aber leider nicht fesseln konnte. Die Geschichte ist recht vorhersehbar und bietet wenig Überraschungen. Dabei hatte das Thema echt Potential. So bin ich leider ein bisschen enttäuscht, denn ich hatte mir mehr versprochen. Dennoch ist dies kein schlechtes Buch, nur mich konnte es leider nicht fesseln oder begeistern.

Bewertung vom 31.12.2013
D'Avenia, Alessandro

Die Welt ist eine Muschel


ausgezeichnet

Zum Inhalt
Ihren 14. Geburtstag verbringt Margherita noch mit ihrem Vater auf dem Segelboot, nicht ahnend, dass es erst mal das letzte gemeinsame Erlebnis ist. Denn ihr Vater verlässt kurz darauf ohne Erklärung die Familie und lässt seine kleine Tochter mit einem unaussprechlichen Gefühl der Trauer und vielen Fragen zurück. Dass sie zudem eine neue Schule besucht, hilft ihr zunächst auch nicht weiter. Und doch findet Margherita hier Verbündete. Sie lernt Guilio, einen geheimnisvollen jungen Mann, kennen, der sie fasziniert und der trotz seiner Traurigkeit ihr Wärme und Sicherheit spendet. Und ihren Lehrer, der vor lauter Literatur und Büchern sein richtiges Leben nicht zu leben weiß. Jeder von ihnen hadert auf seine Weise mit dem Schicksal, doch Margherita will sich nicht geschlagen geben und macht sich auf die Suche.

Meine Meinung
Ein wundervolles Buch, dass ich gar nicht beenden wollte, so fasziniert war ich von der Geschichte und fast noch mehr von dem mich berührenden Schreibstil. Es ist kein Buch, das man mal eben weg liest, vielmehr eines, für das man sich Zeit nehmen sollte, um die ganzen großen und kleinen Weisheiten zu überdenken und die vielen Metaphern zu verstehen. Die Muschel zum Beispiel zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch, mal mit größerer, mal mit kleinerer Bedeutung. Auch das Buch „Die Odyssee“ spielt eine wichtige Rolle und mir hat diese Verknüpfung zur Geschichte Margheritas sehr gut gefallen. Die blumige Sprache mit ihren vielen Bildern und Metaphern hat mich sehr beeindruckt und bestimmt werde ich noch häufiger zu dem Buch greifen, um einzelne markierte Stellen nochmal zu lesen.
Die Charaktere sind alle sehr gut gezeichnet, gerade Margherita, Guilio und der Lehrer haben mir sehr gut gefallen. Vielleicht wirken alle drei Figuren und jede auf ihre Art traurig und frustriert, dennoch mochte ich sie gerade wegen ihrer reflektierenden Art und der Verzweiflung, die das Leben in ihnen auslöst. Dabei zeigen gerade Guilio und der Lehrer eine tolle Entwicklung, die mich zufrieden das Buch beenden lässt. Aber auch andere Charaktere sind einfach nur rührend. Der kleine Andrea, der Dinge so einfach und verständlich erklärt, dass es berührt und manchmal auch traurig stimmt, oder die Großmutter Nonna mit ihren sizilianischen Weisheiten, die oft den Nagel auf den Kopf trifft. Und noch erwähnen möchte ich Stella, die mit ihrem Liebesbrief an den Lehrer auch in mir etwas bewegt hat und mich damit tief berührte.
Die Stimmung im Buch ist fast durchweg melancholisch und dennoch ist es kein Buch, das herunterzieht, sondern Mut macht, Dinge anzugehen und dass es lohnt, auch ein Wagnis einzugehen. Ein Buch über die Freundschaft und die Liebe, über das Wagnis und den Schmerz und nicht zuletzt auch über die Hoffnung, die man niemals aufgeben sollte.

Mein Fazit
Ich bin wirklich froh, dieses Buch gefunden zu haben, denn es hat mir sehr bewegende Lesestunden beschert. Wundervolle Charaktere, eine berührende Geschichte und ein Schreibstil zum Eintauchen und mit vielen Möglichkeiten zum Nach- und Überdenken. Ein Buchschatz, den ich nicht mehr missen möchte!

Bewertung vom 27.12.2013
Corry, Jane

Perlentöchter


sehr gut

Ich mag Familiensagas und diese hier hat nicht zu viel versprochen – die Geschichte der Frauen einer Familie, die eine Perlenkette an die jeweils nächste Generation vererben, hat mich gut unterhalten.
Jeder der vier Frauen ist ein eigenes großes Kapitel gewidmet, in dem man sie kennenlernt, ihr Leben verfolgt und vielleicht in manchen Dingen auch verstehen lernt. Dabei sind die Frauen ganz verschieden – nicht nur wachsen sie zu unterschiedlichen Zeiten in völlig verschiedenen Landstrichen auf, nein, sie sind auch völlig verschiedene Charaktere. Nur eins scheint ihnen gemeinsam – ihre Ehen sind nie glücklich. Bis hin zu Caroline, die letzte Tochter mit der Perlenkette, die in Tagebüchern ihrer Großmutter Rose liest und damit den Kreis der Perlentöchter schließt.
Ich habe mich wohlgefühlt in der Geschichte, wenn ich zunächst auch etwas Schwierigkeiten hatte, mich in dem jeweiligen Kapitel einzufinden. Die Charaktere sind alle gut gezeichnet und jede hat nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen. Einzig über Louise, die erste der Frauen, erfährt man nur wenig – aber mit ihr kommen die Perlen in die Familie. Eine ihrer Töchter, Rose, heiratet den Plantagenbesitzer Charles und zieht mit ihm nach Borneo – diese Geschichte hat mich schon beeindruckt. Aber auch wie deren Tochter Helen das Land erlebt, es mit Kinderaugen betrachtet, war ein sehr schöner und spannender Abschnitt. Doch Helen wird nach England geschickt und hat hier eine entbehrungsreiche Zeit, so dass sie mir oft wirklich leid getan hat. Doch auch sie findet einen Weg und lernt, das Leben in die Hand zu nehmen. Die letzte Perlentochter ist Caroline, ihr Leben ist das einer typischen Ehefrau und Mutter in der Gegenwart. Und auch sie unterliegt dem Charme des Familienschmucks und muss sich im Verlauf eine schmerzhafte Wahrheit eingestehen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht zu lesen, Beschreibungen waren so gesetzt, dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Gerade die Abschnitte in Borneo waren sehr eindrücklich und haben Bilder vor meinen Augen geschaffen.
Nur das Ende hat mir leider nicht so gefallen. Ich werde natürlich nicht verraten, um was es geht, aber ich mag solche Lösungen nicht in Familiengeschichten, auch wenn sich dadurch der Kreis schließt und die Geschichte zu einem guten Abschluss kommt.
Alles in allem aber ein gutes und unterhaltsames Buch – daher von meiner Seite 4 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.12.2013
Flagg, Fannie

Grüne Tomaten


gut

Ninnie Threadgoode lebt im Altersheim und lernt dort die deutlich jüngere Evelyn kennen, die zwar eigentlich ihre Schwiegermutter besuchen will, aber vor diesem Drachen in den Aufenthaltsraum flüchtet. Ninnie versinkt in Erinnerungen und erzählt Evelyn ihre Lebensgeschichte, von ihren Freunden Ruth und Idgie, deren Café in Whistle Stop und der Verbundenheit der Menschen in dieser schwierigen Zeit.
Ich hatte hohe Erwartungen an dieses Buch und wie das leider ja oft so ist, wurden diese nicht erfüllt. Dabei ist die Geschichte wirklich schön, die Charaktere sympathisch und der Schreibstil angenehm. Was es mir aber schwer gemacht hat, sind die wechselnden Perspektiven und die Zeitsprünge im Buch.
Es hat lange gedauert, bis ich die verschiedenen Zeitebenen und Personen endlich mal sortiert hatte, und selbst dann noch hat mich das Hin und Her zwischen den Zeiten im Lesefluss gestört. Dabei ist die Geschichte wirklich schön. Es geht nicht nur um die Freundschaft zwischen Idgie und Ruth und die Erlebnisse in ihrem Café, sondern auch um das merkwürdige Verschwinden von Ruths Ehemann – Frank Bennett. Und ganz nebenbei verändert sich auch Evelyn, die zunächst als unselbstständige und verschüchterte Frau im Pflegeheim auftaucht, sich aber zu einer selbstbewussten Frau entwickelt.
Der Schreibstil ist locker und leicht, immer auch mit einer Prise Humor, die mich oft hat schmunzeln lassen. Immer wieder werden auch Artikel aus dem lokalen Wochenblatt „The Weems Weekly“ eingestreut, so dass man auch über Geschichten und Zwischenfälle in dem Örtchen informiert ist.
Die Charaktere sind allesamt gut gezeichnet, dabei gibt es nicht nur gut oder böse, sondern jeder hat Ecken und Kanten. Das macht sie so natürlich und glaubwürdig. Besonders gefallen hat mir die Erzählerin Ninnie, die ich mir immer mit einem Zwinkern in den Augen vorgestellt habe und mit einem Lächeln auf dem Lippen. Außerdem mochte ich die Köchin Sipsey und Big George sehr gerne, ihre Freundschaft und Loyalität haben mir sehr gut gefallen.
Wäre die Geschichte zusammenhängender gewesen und nicht so zerrissen durch die Sprünge zwischen den verschiedenen Zeiten und Orten, hätte ich dem Buch sicher mehr Sterne gegeben. So sind es leider - obwohl die Geschichte selber interessant war, die Charaktere sympathisch und der Schreibstil angenehm zu lesen - nur 3,5 Sterne geworden.

Bewertung vom 25.12.2013
McCarthy, Ava

Passwort: Henrietta / Henrietta Martinez Bd.1


gut

Harry ist Hackerin und arbeitet Undercover, um für große Unternehmen Sicherheitslücken im Computersystem aufzudecken. Als plötzlich 12 Millionen Euro auf ihrem Konto verbucht sind und sie nur knapp einem Anschlag entgeht, beginnt eine spannende Jagd auf den großen Unbekannten – den Propheten.
Schon der Beginn ist spannend und direkt bin ich drin in der Geschichte. Dass diese mal in einem ganz anderen Umfeld angesiedelt ist, nämlich zwischen Hackern, Börsengeschäften und Pokerspielen, hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn man sich nicht auskennt in diesen Bereichen, fällt das Lesen leicht, denn alles ist gut erklärt und bietet einen interessanten Einblick vor allem in das Agieren von Hackern. Die Geschichte ist fast durchweg spannend, so dass ich das Buch rasch durchgelesen habe. Dazu trägt natürlich auch der eher einfache und gut zu lesende Schreibstil bei.
Das Buch ist sehr actionreich, die eine oder andere Person muss dann auch ihr Leben lassen, doch das kann Harry nicht wirklich erschüttern. Konsequent hat sie ihr Ziel im Auge, die verschiedenen Anschläge scheint sie nur kurz zu berühren. Das hat mich ein bisschen verwundert, wie cool die Hackerin mit den Gefahren und den sie verfolgenden Menschen umgeht, so als ob ihr Leben immer schon aus Verfolgungsjagden und Mordanschlägen bestanden hätte. Harry ist aber dennoch sympathisch, ich habe mit ihr gefiebert, das Rätsel zu lösen. Dabei hatte ich zwischendurch zwar eine Ahnung, wer sich hinter dem Propheten versteckt, aber geschickt hat die Autorin verschiedene Spuren gelegt, so dass ich immer wieder zweifelte.
„Passwort: Henrietta“ ist ein actionreiches Buch mal vor einem anderen Hintergrund, das sich schnell lesen lässt und spannende Lesestunden beschert. Vielleicht keine Geschichte, die nachhaltig in meinem Kopf bleibt, aber gut unterhalten war ich allemal.

Bewertung vom 25.12.2013
Musso, Guillaume

Ein Engel im Winter


ausgezeichnet

Ich mag Guillaume Mussos Bücher sehr, vor allem wegen seiner spannenden Geschichten verknüpft mit einem Hauch Magie und wegen des tollen und sehr eigenen Schreibstils.
Dies war der erste erschienene Roman von Guillaume Musso und vielleicht ist das der Grund, dass er mich nicht richtig überzeugen konnte. Der Klappentext hat mich noch angesprochen, doch was dann aus der Geschichte geworden ist, konnte mich nicht überzeugen. Die Mischung aus Liebesgeschichte, Entwicklungsroman und Abenteuer war mir einfach zu viel, die Botschaft, sein Leben zu leben und zu genießen, denn es könnte rasch vorbei sein, zu sehr mit dem Zaunpfahl gewunken. In späteren Büchern ist es dem Autor besser gelungen, eine Botschaft zu vermitteln, ohne dabei zu übertreiben.
Den Schreibstil kann zwar schon als der von Guillaume Musso zu erkennen, aber längst ist er nicht so ausgefeilt wie in seinen kommenden Büchern und vermag mich noch nicht richtig zu fesseln. Doch er liest sich leicht und flüssig, außerdem schreitet die Geschichte rasch voran, so dass ich das Buch in wenigen Tagen beendet hatte.
Der Protagonist Nathan ist mir leider gar nicht sympathisch. Das immer wieder Betonen, wie schwer er für seinen Erfolg arbeiten musste, um auch gesellschaftlich einen gewissen Rang zu erhaschen, hat mich genervt. Seine Exfrau hat schon Recht – wichtig ist doch nicht eine gesellschaftliche Stellung, sondern das Miteinander und die Beziehungen der Menschen untereinander. Doch er ändert sich, als er die Botschaft des geheimnisvollen Arztes erhält und glaubt, bald sterben zu müssen. Doch seine Wandlung war mit zu extrem, vom egoistischen Staranwalt wird er zum aufopferungsvollen Vater du Schwiegersohn, der alle Schuld auf sich nimmt.
Die anderen Figuren waren mir ein wenig zu blass gezeichnet und ließen sich gut in Schubladen packen. Die reiche Tochter Mallory, die in sozialen Projekten aufblüht, der Schwiegervater, der den Ehemann seiner Tochter einfach nicht leiden kann und ihm das Leben schwer macht und schließlich noch das liebe Töchterchen, das wohlerzogen, schlau und artig daherkommt (auch wenn sie wirklich sehr niedlich war.)
Das klingt jetzt alles sehr negativ, aber nur, weil ich weiß, dass der Autor es besser kann und mich mit seinen nachfolgenden Romanen auch überzeugen konnte. So fällt diesmal die Bewertung etwas schlechter aus, dennoch – es ist ein gutes Buch, das unterhält und das schon erahnen lässt, welches Potential in dem Autor steckt. Von mir 3,5 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.