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Benutzername: 
Igelmanu
Wohnort: 
Mülheim

Bewertungen

Insgesamt 1033 Bewertungen
Bewertung vom 28.02.2022
Obsidian - Kammer des Bösen / Pendergast Bd.16
Preston, Douglas;Child, Lincoln

Obsidian - Kammer des Bösen / Pendergast Bd.16


sehr gut

»Proctor lehnte sich vor, starrte auf den Schirm, konnte kaum glauben, was er sah. Seine Welt brach über ihm zusammen.«

Es braucht einiges, um einen Mann wie Proctor zu erschüttern. Seit vielen Jahren steht er in Special Agent Pendergasts Diensten, als Leibwächter, Chauffeur, Vertrauter und Mädchen für alles. Normalerweise kein Problem für den waffenkundigen, hochintelligenten Nahkampfexperten, doch die augenblickliche Situation fordert alles von ihm. Pendergast selbst wird vermisst, bei seinem letzten Fall soll er ertrunken sein, alle Suchmaßnahmen blieben ohne Erfolg. Und nun ist auch noch sein Mündel Constance Greene verschwunden, offenbar entführt von einem nur zu gut bekannten bösen Geist aus der Vergangenheit. Proctor macht sich sofort auf die Suche, eine wilde und lebensgefährliche Jagd beginnt. Währenddessen nimmt in Pendergasts nun unbewachter Villa in New York das Unheil seinen Lauf…

Ich bin so ein wenig hin und hergerissen. Dieser 16. Band einer meiner Lieblingsreihen war spannend, aber so richtig glücklich bin ich nicht damit. Es gab sehr viel Raum für die Aktivitäten von Proctor und Constance, beides starke Charaktere, die ich mag. Aber noch mehr mag ich halt Pendergast selbst und der hatte nicht so viel Gelegenheit zu glänzen wie sonst. Überhaupt mag ich es am liebsten, wenn er schlicht und ergreifend Verbrecher jagt und Fälle löst, die sonst kein anderer knackt. Das finde ich persönlich fesselnder als der soundsovielte Rachefeldzug oder Angriff eines Erzfeindes. Möglicherweise stellt dieser Band aber tatsächlich einige Weichen im privaten Umfeld Pendergasts neu und zeigt einige noch nicht bekannten Entwicklungen auf, weshalb man ihn als Fan der Reihe nicht verpassen sollte. Ich lande bei 3,5 Sternen, die ich aufrunde, da ich mich trotzdem gut unterhalten fühlte.

Für einen Neueinsteiger wäre dieser Band kaum geeignet, man sollte schon wissen, welche Besonderheiten die einzelnen Charaktere aufweisen. Auch die Brisanz einiger Bezüge auf frühere Ereignisse dürfte ohne Vorkenntnisse nicht nachvollziehbar sein.

Fazit: Spannend und actionreich, man muss aber Vorkenntnisse haben. Und trotz interessanter Entwicklungen im privaten Umfeld Pendergasts hoffe ich sehr, dass er demnächst wieder einfach nur ermitteln darf.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.02.2022
Totenpfad / Ruth Galloway Bd.1
Griffiths, Elly

Totenpfad / Ruth Galloway Bd.1


sehr gut

»Wie kamen Sie eigentlich darauf, dass es sich um neuere Knochen handeln könnte?«
»Vor etwa zehn Jahren ist hier ganz in der Nähe ein Kind verschwunden. Wir haben nie eine Leiche gefunden. Ich dachte, vielleicht ist sie das ja.«

Bereits seit zehn Jahren sucht Detective Chief Inspector Harry Nelson von der Norfolk Police nach der kleinen Lucy. Das fünfjährige Mädchen verschwand spurlos, alle Suchaktionen blieben ohne Erfolg und die einzigen Hinweise für die Ermittler waren obskure Briefe mit kryptischen Nachrichten. Als in den Salzwiesen kleine Menschenknochen gefunden werden, hofft Nelson, den verzweifelten Eltern nun wenigstens die Leiche ihrer Tochter übergeben zu können. Doch Dr. Ruth Galloway, forensische Archäologin und als Expertin hinzugerufen, muss Nelson enttäuschen. Die Knochen sind für sie beruflich zwar hochinteressant, können aber nicht von dem verschwundenen Kind stammen.
Ruth, der das alles nahegeht, versucht Nelson weiter zu unterstützen und macht sich an die Entschlüsselung der Briefe. Bald gibt es tatsächlich einige Ansatzpunkte, aber auch eine weitere Zuspitzung des Dramas, denn erneut wird ein kleines Mädchen entführt, treffen neue Briefe ein. Ob die Ermittler wenigstens die kleine Scarlet retten können?

Dieses Buch hatte mich sehr gereizt, denn alles rund um die Thematik forensische Archäologie finde ich sehr spannend. Trotzdem hatte ich Anlaufschwierigkeiten mit dem Buch, die vermutlich an der Gegenwartsform lagen, in der das Buch geschrieben ist. Aber je mehr ich mich an den Stil gewöhnte, desto mehr konnte ich die Handlung genießen. Neben der Archäologie sind auch Mythen, heidnische Kulte und Rituale bei der Suche nach dem Täter wichtig. Die Atmosphäre, die durch die Beschreibungen dieser Punkte sowie der überaus passenden Umgebung entsteht, ist einfach toll!

Die Protagonisten Ruth und Nelson waren mir beide sehr sympathisch. Beide sind sie Charakterköpfe, eigensinnig und nicht immer sehr umgänglich, aber bei ihrer Arbeit enorm engagiert und clever. Ich halte es für möglich, dass sich zwischen den beiden im Laufe der Reihe eine Beziehung entwickeln könnte, gegenseitige Anziehung ist vorhanden.

Der Fall selbst ist sehr spannend. Kleine entführte Mädchen sind eh schon an Dramatik kaum zu überbieten, aber hier entwickelt sich auch für Ruth eine extrem gefährliche Situation. So schwer ich mich zu Beginn mit dem Buch tat, so wenig mochte ich es nachher aus der Hand legen.

Fazit: Tolle Atmosphäre, spannend und mit sympathischen Charakteren: Das wird wieder eine Reihe für mich. Nach diesem ersten Fall für Ruth Galloway freue ich mich schon auf weitere Bände.

Bewertung vom 22.02.2022
Das verlorene Dorf
Kasper, Stefanie

Das verlorene Dorf


sehr gut

»Was, wenn es geradezu göttlicher Wille ist, eine so teuflische Gestalt aus unserer Mitte zu entfernen – aus den Reihen unschuldiger Kinder?«

Das Einzige, was die junge Waise Rosalie verbrochen hat, ist, dass sie als Albino geboren wurde, doch 1844 konnten in einer ländlichen Gegend weiße Haut und rote Augen noch ausreichen, um zu einem ewigen Außenseiter zu werden. Doch dann lernt Rosalie Romar kennen, der ebenfalls von allen anderen gemieden wird. Ihn stört ihr Aussehen überhaupt nicht und als er um Rosalie wirbt, nimmt sie seinen Antrag überglücklich an und folgt ihm in sein Dorf, das völlig isoliert tief im Wald liegt. Die Dorfgemeinschaft nimmt sie freundlich auf, Rosalie wähnt sich am Ziel all ihrer Träume. Die sich jedoch schon bald in Alpträume verwandeln, denn hinter der Fassade scheint etwas ganz und gar nicht in Ordnung zu sein. Da wird das neugeborene Kind der Nachbarin, das sie deutlich weinen hörte, am Folgetag als Totgeburt bezeichnet, ein anderer Nachbar begeht Selbstmord und eine junge Frau stirbt unter mysteriösen Umständen. Rosalie beginnt, Fragen zu stellen und kommt zu schockierenden Erkenntnissen…

Bücher dieser Art lese ich eher selten, ich brauchte daher auch eine Weile, um überhaupt richtig reinzukommen. Und ganz ehrlich: Als Rosalie begann, Romar anzuschmachten, war ich kurz davor, das Buch abzubrechen. Für das Durchhalten wurde ich aber belohnt, denn rund um das geheimnisvolle Dorf schwebte eine Atmosphäre, die ich sofort als gruselig empfand und die dann immer bedrohlicher wurde. Das Buch entwickelte einen Sog, der mich fesselte und bis zum Ende nicht mehr losließ. Immer wieder rief ich mir Rosalies Perspektivlosigkeit vor Augen, ihre fehlenden Alternativen. Das war schlicht beängstigend. Den Schluss empfand ich dann noch mal als richtig schaurig – wirklich gelungen!

Sehr interessant fand ich auch einen kurzen Bericht samt Fotos im Anhang. Die Autorin ließ sich von einer Legende im Allgäu inspirieren und fand, als sie ihr nachforschte, die Reste eines Dorfs, das bis 1845 tief im Sachsenrieder Forst stand. Natürlich ist die Geschichte hier fiktiv. Aber andererseits… wer weiß das schon?

Fazit: Das Durchhalten hat sich gelohnt. Nach Anlaufschwierigkeiten fesselte mich das Buch mit seiner ganz speziellen gruseligen Atmosphäre.

Bewertung vom 22.02.2022
Prost, auf die Jugend
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf die Jugend


sehr gut

»Das hättest du dir heute Morgen nicht gedacht, oder, Resi? Wanderung mit dem Herrn Kommissar, Natur, Kühe, eine Leiche … Ja, auf dem Land, da erlebt man noch was.«

Sein freies Wochenende hatte Kommissar Constantin Tischler sich anders vorgestellt. Doch Dackeldame Resi stellt mal wieder ihre besondere Fähigkeit unter Beweis und findet abseits eines einsamen Wanderweges in den Chiemgauer Alpen die Leiche eines jungen Mannes. Tom Wiesinger, Sohn aus gutem Haus und frischgebackener Abiturient, hatte diesen Anlass mit seinen Mitschülern auf einer Almhütte gefeiert und dann auf dem Rückweg den Tod gefunden. Tischler und sein junger Kollege Felix Fink nehmen die Ermittlungen auf und suchen zwischen Eishockey und Partydrogen denjenigen, der den angeblich überall beliebten Tom eben doch nicht so mochte…

Auch dieser dritte Fall für Tischler und Fink hat mir gut gefallen. Hatte ich beim ersten Band aufgrund des Covers noch mit reichlich Kalauern gerechnet, weiß ich es nun besser. Die Fälle sind zwar unterhaltsam und haben witzige Momente, die Spannung kommt aber auch nicht zu kurz. Es gibt verschiedene Verdächtige, reichlich Ermittlungsarbeit und eine schlüssige Auflösung, also alles, was einen ordentlichen Krimi richtig rund macht.

Daneben lebt die Reihe von den unterschiedlichen Charakteren der Ermittler. Während Tischler aus München kommt und für einen durchweg modernen Lebensstil steht, liebt Fink alles Traditionelle. Seine Heimat, seine Mama, die gute bayerische Küche und seinen Janker, den er stets trägt. Und dann ist da ja auch noch die Resi, die immer mal wieder durch die Handlung dackelt und der schon lange mein Herz gehört.

Die Fälle der Reihe sind in sich abgeschlossen, doch merkt man, dass sich an Nebenschauplätzen weitere Handlungsstränge durchziehen. Einer führt auch zurück in Tischlers Vergangenheit und lässt erwarten, dass in künftigen Bänden dadurch noch mächtig Probleme auf ihn zukommen werden. Ich werde es rausfinden!

Fazit: Spannend und unterhaltsam zugleich, ich mag diese Reihe. Und Resi ;-)

Bewertung vom 18.02.2022
Die Vanderbeekers und der versteckte Garten / Vanderbeekers Bd.2
Glaser, Karina Yan

Die Vanderbeekers und der versteckte Garten / Vanderbeekers Bd.2


ausgezeichnet

»Ein Garten. Das wäre etwas, was wir für Miss Josie und Mr. Jeet tun könnten. Miss Josie bittet sonst nie um irgendwas, aber sie redet jetzt schon seit Jahren von diesem Garten. Und Mr. Jeet fehlt es, dass er draußen sein und sich mit seinen Freunden treffen kann. Wir könnten ihn mit dem Garten überraschen, wenn er aus dem Krankenhaus zurückkommt.«

Die Vanderbeekers lernte ich mit einem Weihnachtsbuch kennen. Sofort eroberte diese tolle Familie aus Harlem mein Herz und mir war klar, dass ich mehr von ihnen lesen wollte. Die Vanderbeekers, das sind neben den Eltern fünf Geschwister, ein Junge und vier Mädchen. Sie sind grundverschieden, alle haben unterschiedliche Vorlieben und Talente. Natürlich gibt es Differenzen und Eifersüchteleien, aber was sie auszeichnet ist ein großer Zusammenhalt, wenn es darauf ankommt.

So wie im aktuellen Fall. Miss Josie und Mr. Jeet sind so was wie Großeltern für die Kinder. Als richtig gute Nachbarn helfen sie bei der Kinderbetreuung, denn die Eltern sind einfache Leute, alles andere als Großverdiener, und daher ständig beschäftigt, um Geld für den Unterhalt der großen Familie zu verdienen. Das tun sie mit enormem Einsatz und viel Liebe. Und einen solchen Einsatz zeigen nun auch die Kinder, als es darum geht, für die Lieblingsnachbarn einen Garten auf einem verwilderten Grundstück in der Nähe anzulegen. Mr. Jeet, der gerade mit einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt, soll sich dort wohlfühlen, wenn er wieder nach Hause kommt.

Die Kinder knien sich voll rein, schuften jeden Tag und investieren all ihr Ersparnisse, um Gartengeräte und Pflanzen zu erwerben. Der Traum vom Garten scheint wahr zu werden, doch dann taucht ein Makler mit Bebauungsplänen für das Grundstück auf. War nun alles vergebens? Anfangs macht sich Verzweiflung breit, doch die Vanderbeekers geben nicht so leicht auf…

Meine Güte, was habe ich mit den Geschwistern gezittert! Obwohl ich mir natürlich dachte, dass es ein gutes Ende geben wird, war das Buch sehr spannend. Witzige Momente gab es natürlich auch und dazu die liebenswerten Eigenarten der Kinder, über die ich immer wieder schmunzeln konnte. Gut gefielen mir auch die Illustrationen im Buch, die häufig Bilder des Gartens und von Pflanzen zeigten, aber auch die Wohnung der Vanderbeekers oder gleich vorne eine große Karte ihres Stadtteils, in dem alle wichtigen Orte der Handlung eingezeichnet sind.

Fazit: Ich liebe diese Familie! Eine spannende und witzige Geschichte, bei der sicher jeder einen oder mehrere Lieblingscharaktere finden wird.

Bewertung vom 15.02.2022
Wen der Tod betrügt / Kripochef Alexander Gerlach Bd.15
Burger, Wolfgang

Wen der Tod betrügt / Kripochef Alexander Gerlach Bd.15


sehr gut

»Obwohl nach wie vor alle Indizien auf einen Selbstmord hindeuteten, sagte mir mein Instinkt, dass irgendetwas faul war an Juliana von Lembkes Tod.«

Eine Leiche im Fluss, keine Hinweise auf Gewalteinwirkung und dazu eine Abschieds-SMS auf dem Handy des Ehemanns – alles deutet darauf hin, dass Juliana von Lembke freiwillig von einer Brücke in den Tod sprang. Aber irgendein Gefühl warnt Alexander Gerlach, den Chef der Kripo Heidelberg, die Akte einfach zu schließen. Er beginnt zu ermitteln und entdeckt immer mehr Ungereimtheiten, zum Beispiel schlicht und ergreifend kein Motiv für einen Selbstmord. Die Tote war eine Top-Managerin, gehörte zur absoluten Elite, reich, erfolgreich, begehrt und gefürchtet zugleich. Eine Frau, die sich neben dem Ehemann diverse Liebhaber hielt und niemals Skrupel zeigte. Wäre da ein Mord nicht viel wahrscheinlicher…?

An Verdächtigen für einen möglichen Mord ist bald schon kein Mangel. Zudem wird um ihre aktuellen beruflichen Aktivitäten ein Geheimnis gemacht, war Juliana möglicherweise in etwas Illegales verstrickt? Als der nächste Tote aus ihrem Umfeld aufgefunden wird, ist endgültig Alarmzustand im schönen Heidelberg angesagt.

Ich mag diese Krimireihe, habe mit diesem hier bereits dreizehn Bände gelesen. Zwei fehlen mir irgendwo (das hier ist Band 15), aber das macht nichts. Es gibt zwar einige nette private Handlungsstränge, denen kann man aber auch ohne Vorkenntnisse gut folgen. Alexander ist alleinerziehender Vater von fast erwachsenen Zwillingstöchtern, das ist recht unterhaltsam zu lesen. Ziemlich lebensnah empfand ich auch den Stress, den er mit seinen eigenen, aktuell schwer zerstrittenen, Eltern hat.

Den Stil mag ich, er liest sich locker und hat oft einen sarkastischen Unterton. Spannend wird es auch, Alexander und sein Team werden mächtig gefordert. Überhaupt sein Team: Ein paar sehr unterschiedliche Charakterköpfe, die alle sehr sympathisch wirken. Wenn ich etwas an Alexander zu bemängeln habe, dann seine Art, manchmal zu viel im Gespräch mit Zeugen und/oder Verdächtigen preiszugeben. Das wirkt unprofessionell von einem Kripochef, aber irgendeine Schwäche hat ja jeder.

Fazit: Ein weiterer spannender Band dieser umfangreichen Reihe. Ich fühlte mich gut unterhalten und lese gerne weiter.

Bewertung vom 13.02.2022
Dunkler Grund / Theo Krumme Bd.7
Berg, Hendrik

Dunkler Grund / Theo Krumme Bd.7


gut

»Krumme hockte sich hin, betrachtete die Tote nachdenklich. Für einen Augenblick verspürte er tiefe Trauer. … Bei seiner früheren Arbeit bei der Neuköllner Sitte hatte er schlimmer zugerichtete Opfer gesehen. Aber das war etwas völlig anderes gewesen. Berlin war eine Großstadt, in deren dunklen Ecken sich viele unheimliche Überraschungen versteckten. Aber hier in den friedlichen Norden gehörte so ein Anblick einfach nicht hin.«

Kommissar Krumme ist erschüttert. So sehr liebt er seine neue Wahlheimat in Nordfriesland – und nun steht er vor der Leiche einer jungen Frau, die erstochen auf einer Segeljacht im Husumer Hafen liegt. Ein schreckliches Ende für die in der Gegend sehr beliebte Nantje. Niemand kann sich vorstellen, weshalb jemand einen Grund haben könnte, sie zu ermorden. Krumme verdächtigt, im Gegensatz zu seinen Kollegen, den Ehemann. Doch dann ist der plötzlich verschwunden…

Der siebte Fall für Theo Krumme, ich habe alle Teile gelesen und mag die Reihe sehr. Wie auch in den Vorgängerbänden darf man sich hier über eine tolle Atmosphäre und eine spannend geschriebene Handlung freuen. Dazwischen gibt es unterhaltsame Abschnitte, beispielsweise mit Krummes Versuchen, seinen Hund zu erziehen. Auch Harke, ein sehr spezieller Charakter, hat wieder einen seiner typischen Auftritte mit Kultcharakter.

Der Fall war auch durchaus reizvoll, Krummes Ermittlungstätigkeiten haben mich aber diesmal enttäuscht, das kann er besser. Alles wirkte auf mich leicht gezwungen, manchmal zufällig und planlos. Trotzdem fühlte ich mich von dem flott zu lesendem Buch gut unterhalten und werde auch den nächsten Band wieder lesen.

Fazit: Es gab schon bessere Fälle für Krumme, aber das Buch liest sich flott und unterhaltsam.

Bewertung vom 04.02.2022
Demon - Sumpf der Toten / Pendergast Bd.15
Preston, Douglas;Child, Lincoln

Demon - Sumpf der Toten / Pendergast Bd.15


sehr gut

»Und Sie glauben tatsächlich, dass dort drin ein Mensch eingemauert war?«
»Ja.«
»Und dass dieser ganze Diebstahl inszeniert worden ist … um das Skelett fortzuschaffen?«
»Zweifellos.«

Die Tatsache, dass New York City momentan „auf deprimierende Art frei von Serienmördern“ ist und die Verlockung einer sehr seltenen Flasche Wein als Bezahlung lässt Special Agent Pendergast einen für ihn höchst ungewöhnlichen Auftrag annehmen. Als Privatermittler macht er sich auf in die Kleinstadt Exmouth, um dort den Diebstahl einer wertvollen Weinsammlung aufzuklären. Bei der Untersuchung des Tatorts macht er jedoch eine gruselige Entdeckung, nämlich eine frisch zugemauerte Nische und dahinter ganz eindeutige Hinweise, dass ein Mensch dort lebendig zum Sterben eingemauert wurde. Das Skelett jedoch fehlt. Ein großes Rätsel und genau die richtige Herausforderung für Pendergast. Gemeinsam mit Constance Green macht er sich an die Ermittlungen und stellt schnell fest, dass das so harmlos wirkende Städtchen eine sehr dunkle Vergangenheit hat…

Ich glaube, ich habe schon einige Male erwähnt, dass diese Reihe eine meiner Lieblingsreihen ist? Auch dieses Buch machte wieder viel Spaß! Der Fall wirkt skurril: Warum stiehlt jemand ein Skelett? Und natürlich folgen weitere Verbrechen, beispielsweise der rätselhafte Tod eines Historikers, der vor Ort forschte. War er einer Sache auf der Spur, die in der Stadt lieber verschwiegen wird? Constance, die Pendergast vor allem bei den historischen Nachforschungen unterstützt, stößt auf einige sehr mysteriöse Dinge in der Stadtgeschichte.

In der Summe ergibt das einen interessanten Mix aus Thriller, etwas Mystery und einem Schuss Horror. Mir gefielen besonders eine überraschende Entwicklung und mal wieder die Tatsache, dass die Autoren großen Wert auf starke Frauencharaktere legen. Constance ist entscheidend an der Aufklärung beteiligt und ohne ihre Mitwirkung wäre Pendergast aufgeschmissen. Zudem ist sie ein mindestens so ungewöhnlicher Charakter wie Pendergast selbst. Ich denke nur, dass Leser, die die Vorgängerbände nicht kennen, ihre Besonderheiten nicht richtig einordnen können.

Etwas traurig war ich, dass D’Agosta nicht dabei war. Auch auf Corrie, Margo oder Laura hoffte ich vergeblich. Dafür taucht am Ende mal wieder ein unliebsamer Besuch aus Pendergasts Vergangenheit auf und macht richtig Ärger. Dieses Problem wird wohl erst im kommenden Band gelöst, ich werde es bald herausfinden.

Fazit: Eine Reihe mit Suchtpotential. Faszinierende Charaktere tun spannende Dinge – das mag ich sehr!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.01.2022
Old Bones - Das Gift der Mumie / Nora Kelly und Corrie Swanson Bd.2
Preston, Douglas;Child, Lincoln

Old Bones - Das Gift der Mumie / Nora Kelly und Corrie Swanson Bd.2


ausgezeichnet

»Hören Sie, Sie sind diejenige, die an meiner Ausgrabungsstätte aufgetaucht ist und mich um Hilfe angefleht hat. Sie haben mein Interesse an der Sache geweckt, und zwar im genau falschen Moment meiner beruflichen Laufbahn. Und jetzt werden wir das Richtige tun und aufdecken, was da passiert ist, die ganze Geschichte.«

Der zweite Fall für die junge FBI-Agentin Corrie Swanson und die Archäologin Dr. Nora Kelly – ich war sehr gespannt und wurde nicht enttäuscht! Die beiden starken Frauencharaktere gehen sich regelmäßig fürchterlich auf die Nerven, ergänzen sich aber sehr gut.

Als in der Geisterstadt High Lonesome eine mumifizierte Leiche gefunden wird, erkennt Corrie, dass sie für die weiteren Untersuchungen Nora hinzuziehen sollte. Die Ausgrabungen bringen dann auch faszinierende Erkenntnisse: Das Opfer starb einen fürchterlichen, ganz und gar nicht natürlichen Tod und hatte ein historisch bedeutendes, enorm wertvolles Goldkreuz bei sich. Und aus irgendeinem Grund scheint dieses alte Verbrechen auch Kreise in die Gegenwart zu ziehen. Es wird gefährlich!

Die folgenden Ermittlungen gestalten sich spannend und faszinierend. Nora zieht wieder alle Register ihrer Fähigkeiten als Archäologin, da wird ausgegraben, Funde werden untersucht und analysiert und Corrie tut dasselbe mit ihren Kenntnissen als forensische Anthropologin. Wie immer bei den Thrillern von Preston und Child liegt ein Fokus auf den wissenschaftlichen Vorgängen und Methoden, ich mag das sehr.

Was diesmal für einen zusätzlichen Unterhaltungswert sorgt, sind die Örtlichkeit samt interessanter Historie und einige Charaktere, die dem Ganzen einen ordentlichen Touch von Wildem Westen verleihen. Das habe ich sehr gerne gelesen! Großen Spaß hatte ich auch an einem Kurzauftritt meines absoluten Lieblingscharakters der beiden Autoren. Diesen gab es auch im ersten Band und ich hoffe, dass daraus ein Running Gag wird.

Fazit: Eine Schatzsuche, interessante Historie und das FBI im Wilden Westen. Das hat Spaß gemacht und ich bin schon jetzt gespannt, was den Autoren für den im Sommer erscheinenden dritten Band eingefallen ist.