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SaintGermain
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Bewertungen

Insgesamt 967 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2022
Die unglaublichen Erlebnisse des Sevy Lemmots (eBook, ePUB)
Gorat Stommel, Yves

Die unglaublichen Erlebnisse des Sevy Lemmots (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sevy Lemmots will auch endlich von der Muse geküsst werden. Darum zieht er in eine Villa, deren vorherige Besitzer alle sehr kreativ und erfolgreich waren. Dort angekommen traut er allerdings seinen Augen und Ohren nicht, denn allerlei Wesen, wie Zwerge, Kobolde, Pixies, Feen und ähnliches hausen darin. Und die meisten davon machen im das Leben dort nicht gerade leicht. Durch einen Fluch können sie das Haus nicht verlassen. Plötzlich wird Sevy erpresst und 3 Wesen sollen jeden Tag sterben, wenn Sevy das Haus nicht verlässt.

Das Cover ist ein echter Hingucker und passt wie die berühmte Faust aufs Auge zum Buch.

Der Schreibstil ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft und witzig dargestellt.

Neben den Fantasy-Elementen besticht das Buch aber hauptsächlich durch seinen Humor; alleine die Kobolde und Leprechauns bringen einen durch ihre Handlungen und Reden immer wieder zum Lachen und Schmunzeln.

Das Buch ist mittlerweile in der 6. Auflage und würde sich definitiv noch einige mehr verdienen; denn mit ein wenig mehr Aufmerksamkeit in der Bücherwelt könnte man vielleicht trotzdem noch mit einer Fortsetzung rechnen, da das Buch definitiv eine zulassen würde.

Ansonsten hat der Autor allerdings ernsthafte Fantasy geschrieben und so ist es sicher nicht das letzte Buch das ich von ihm gelesen habe, denn alleine schon die Leseprobe eines anderen Buches am Ende des vorliegenden Romans hat definitiv Potential.

Dieses Buch ist definitiv für Jugendliche geeignet, die danach auch etwas mehr über Fabelwesen und ähnlichem wissen werden. Allerdings gibt es sicher nach oben keine Altersbeschränkung, denn Lachen kann und soll man in jedem Alter.

Das Ende hätte der Autor zwar noch etwas ausschmücken können, allerdings bin ich auch so nicht unzufrieden.

Fazit: Fun und Fantasy genial gemixt - für alle Jugendlichen und Junggebliebenen. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 11.03.2022
Pyramidenspiel
Arte, Juan

Pyramidenspiel


ausgezeichnet

COVID konnte 2021 besiegt werden, aber 2038/2039 kommt es schlimmer und tödlicher daher. Der Großteil der Weltbevölkerung ist ausgelöscht. Konzerne haben 2084 das Sagen, Kinder werden weit weg von ihren Eltern aufgezogen und der Großteil der Menschen hat einen Chip implantiert, mit dem man praktisch alles machen kann. Allerdings wird man dadurch auch überwacht und es gibt ein Sozialrating. Während man relativ schnell fällt, kommt man nur schwer wieder hoch. Und dieses Rating bestimmt schließlich auch den Job. Und bei 0 angelangt, wird der Chip explantiert. Damit ist man praktisch obdachlos und ohne Geld - ein Ausgestoßener, wie einige Chipgegner, die sich nie einen implantieren ließen bzw. deren Nachkommen. Die Londoner Chiplosen planen eine Rebellion und endlich haben sie, was sie dafür brauchen.

Das Cover passt natürlich perfekt zum Titel und letztendlich auch zum Buch, was aber etwas dauert, bis dass man die Verbindung versteht. Es ist düster und gefällt mir sehr gut.

Der Schreibstil ist hervorragend; Orte, Gegebenheiten und Charaktere werden bildhaft dargestellt.

Die Idee hinter dem Buch ist exzellent, auch wenn sie sich an Klassikern, wie "1984" und "Schöne neue Welt" Vorbilder genommen hat. Letztendlich ist aber die Handlung doch eine andere, die aber sehr zu überzeugen weiß.

Der Spannungsbogen ist das ganze Buch auf sehr hohem Niveau.

Dass COVID 2021 besiegt wurde, ist ja gottseidank/leider nicht wahr geworden, denn in einer Welt wie dieser wollen wahrscheinlich nicht viele leben.

Der Debütroman des österreichischen Autors konnte mich in allen Punkten überzeugen.

Ein weiterer Pluspunkt ist auch das immer sehr passende Zitat zu Beginn jeden Kapitels, die durch ihre Kürze immer zum Weiterlesen einladen.

Das Buch regt zum Nachdenken an und man hofft, dass es nie soweit kommen wird, obwohl die Zukunft, die hier gezeichnet wird, nicht so weit weg ist.

Fazit: Gesellschaftskritische Dystopie vom Feinsten. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 09.03.2022
Der Evangelist
Rusam, Dietrich

Der Evangelist


sehr gut

Lukas wächst in Alexandria Troas und wird nach deren Tod Arzt. Er lernt in der Bücherei von Alexandria neues Wissen und reist schließlich nach Jerusalem, wo er von den Römern für kurze Zeit festgenommen und in den Kerker geworfen wird. Das Blatt wendet sich, als er Simon Petrus kennenlernt, der ihm von Jesus erzählt. Nachdem er sich taufen lässt, fährt er wieder nach Hause, ist jedoch nachhaltig beeindruckt von den neuen Geschichten, die er erfahren hat. In seiner Heimatstadt trifft er kurze Zeit später auf Paulus, den er schließlich auf seinen Reisen begleitet. Doch Petrus und Paulus sind sich bei der neuen Religion nicht einig.

Das Cover des Buches passt zum Buch ist aber unscheinbar gestaltet, was aber nicht wirklich stört.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden hervorragend dargestellt. Dazu wirkt das Buch auch glänzend recherchiert, es sind auch Bibelstellen angegeben.

Allerdings dürfte lt. Bibel Jakobus der ältere Bruder von Jesus gewesen sein und nicht wie in diesem Buch der jüngere.

Das Buch ist trotz des Themas die meiste Zeit spannend aufgebaut, nur am Ende des Mittelteils wirkte es etwas langatmig für mich.

Auch wenn man nicht gerade ein sehr religiöser oder religiös-interessierter Mensch ist, kann das Buch doch Spannung und Wissen erzeugen.

Auch der eine oder andere humorvolle Einwurf tat der Lesbarkeit ein zusätzlich Gutes, genauso wie, dass Lukas als Ich-Erzähler gewählt wurde.

Fazit: Unterhaltsamer Roman über das Leben und Wirken von Lukas und die Beginne des Christentums. 4,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 27.02.2022
SIMULATION
Clostermann, Matthias

SIMULATION


ausgezeichnet

Alex Stein, ein engagierter Computerspiele-Entwickler gelingt eine Erfindung, die über alles Dagewesene triumphieren kann. Mittels künstlicher Intelligenz und Steuerung des menschlichen Nervensystems gelingt ihm die perfekte virtuelle Realität. Doch vernachlässigt er sein Privatleben sehr stark und merkt schon bald, dass er eine neue Droge entwickelt hat. Zudem muss er sich auch seiner Vergangenheit stellen.

Das Cover ist nicht nur absolut passend für das Buch; es ist auch sehr detailreich und grenzgenial gemacht worden. Die Rückseite des Buches ist allerdings zu bemängeln. Die Schriftgröße der Inhaltsangabe ist wirklich schwierig zu entziffern, wenn man nicht gerade perfekte Augen hat.

Das Buch beginnt nicht nur direkt; es geht auch rasant weiter. Man fühlt sich wie in einer Geschichte von "Twilight Zone" oder "Outer Limits". Dieser Eindruck verhärtet sich auch mit Fortdauer der Story bis zum Ende.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden sehr gut dargestellt.

Nicht nur durch den rasanten Schreibstil - der aber nicht zu schnell ist - sondern auch durch die meist relativ kurzen Kapitel wird das Buch zum echten Page-Turner. Zudem wurde ein toller Plot mit interessanten Charakteren gewählt.

Einige kleine Grammatik-/Rechtschreibfehler konnten das Legevergnügen nicht beeinträchtigen.

Das Ende des Buches war dann einfach nur genial und zeigt in einem düsteren Zukunftsbild auch einen Funken Hoffnung.

Fazit: SF-Thriller, der im Sinne von "Twilight Zone" positiv überraschen konnte. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 25.02.2022
connect
Mengeler, Thea

connect


ausgezeichnet

Die 28-jährige Ava arbeitet bei einer Werbeagentur. Sie schiebt täglich Überstunden und weiß in ihrer Freizeit eigentlich nichts mit sich anzufangen. Sie beginnt langsam aber sicher in ein Burn-Out zu schlittern. Ihre alte Schulkollegin Lina, die sie plötzlich wieder trifft, nimmt sie mit zu "connect", einer Gemeinschaft, die die Menschen einander näher bringen will. Mehr real, weniger digital, so lautet die Devise von Dev, dem Gründer der Gemeinschaft. Ava fühlt sich immer wohler dort und vernachlässigt dabei ihren Job und ihre bisherigen Freundinnen, die in "connect" eine gefährliche Sekte sehen.

Das Cover ist einfach wunderschön gestaltet, wie auch das ganze Buch in hochwertiger Qualität daherkommt. Auch der Querschnitt des Buches ist wundervoll gestaltet; eigentlich fehlt nur noch ein Lesebändchen zum perfekten Design.

Der Schreibstil der Autorin ist in ihrem Debütroman einfach grenzenlos gut; Orte und Charaktere werden ausgezeichnet dargestellt.

Der Plot ist nicht nur gut gewählt, man wird auch selbst immer mehr in die Welt von "connect" hineingezogen. Und man weiß als Leser selbst nicht, was man von dieser Gemeinschaft halten soll. Hat sie gutes im Sinn oder ist es wirklich eine gefährliche Sekte? Der kurze Abschnitt vor dem 1. Kapitel mag dem einen oder anderen Leser bereits ein Urteil erlauben, doch ist es wirklich so einfach?

Einerseits sind die Ideen von "connect" einfach wunderbar ohne in irgendeiner Form religiös zu sein oder andere ausnutzen zu wollen, andererseits zeigt das Buch aber auch die andere Seite der Gemeinschaft.

Obwohl es ein klares Ende gibt, bleibt es letztendlich dem Leser überlassen, wie er "connect" sieht, denn eine endgültige Antwort darüber gibt das Buch nicht, auch wenn der ein oder andere das anders sehen wird.

Mich konnte dieses Debüt-Werk auf jeden Fall in den Bann ziehen und ich wünsche mir mehr von dieser talentierten Autorin.

Fazit: zeitgenössische Literatur vom Besten. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 25.02.2022
Braves Kind (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Braves Kind (Thriller)


ausgezeichnet

Im Internet geht ein Video viral, in dem ein totes Mädchen und eine blutverschmierte Puppe zu sehen sind. Die Kommissarin Sina Classen und ihr Kollege Eric Bartels finden dort allerdings nur die Puppe, aber kein totes Kind. Auf ihrer Brust steht ein Datum. Kurz darauf wird aber an der gleichen Stelle die gefolterte Leiche des hiesigen Bausenators gefunden. Gleichzeitig hat Sina aber auch an anderen Fronten zu kämpfen: ihr Mann möchte, dass sie ihren gefährlichen Job aufgibt und ihre Schwester hat einem Gangsterboss, mit dem sie zusammen ist, ein Paket Koks gestohlen.

Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker und passt auch zum Buch, auch wenn die Abbildung und die Beschreibung der Puppe im Buch doch deutliche Unterschiede aufweisen.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben.

Der Spannungsbogen ist von der ersten bis zur letzten Seite auf sehr hohem Niveau. Auch wenn geübte Krimi-Leser einen Teil der Auflösung wohl spätestens bei der Hälfte kombinieren und erraten können.

Die beiden neuen Protagonisten sind ebenfalls ein echter Volltreffer geworden: Auf der einen Seite Sina, die Draufgängerin, die allerdings in ihrem privaten Umfeld Probleme von mehreren Seiten hat, und auf der anderen Seite der etwas besonnenere Eric, der ein Flirt-Weltmeister ist.

Auch mit dem weiteren Umfeld (Maya, Wolfgang, Sörensen, Finn, …) wurden interessante Charaktere geschaffen. So steht einem weiteren Band um die beiden Ermittler eigentlich nichts mehr im Wege.

Fazit: Spannender und emotionsgeladener Thriller um ein neues Ermittlerpaar. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 18.02.2022
Nur Bärbel backte besser
Wood, Dany R.

Nur Bärbel backte besser


ausgezeichnet

Da sich Inge Backes den Fuß gebrochen hat, suchen sie eine Putzfrau. Doch nach dem ersten Tag liegt sie tot auf der Straße - vom Balkon heruntergefallen. Aber war es ein Unfall oder doch Suizid - oder vielleicht gar doch ein Mord? Auf jeden Fall hatte die Verstorbene ihre Geheimnisse, wie auch all ihre Nachbarn, die allesamt ein Motiv zu haben scheinen.

Das Cover des Buches ist wieder sehr passend und auch gut gemacht und passt perfekt zu diesem Buch und auch zur bisherigen Reihe.
Der Schreibstil des Autors ist sowieso grandios. Die verschiedenen Charaktere sind einfach toll gezeichnet. Auch die Orte werden super beschrieben. Und die Hauptprotagonisten entwickeln sich leicht weiter, während sie doch die selben bleiben.

Auch die Spannung ist diesmal wieder sehr hoch, denn hier ist es auch ein wirklich spannender Kriminalfall, den die Backes zu lösen haben - obwohl natürlich auch der Humor nicht zu kurz kommt.

Oma Käthe ist wie immer das absolute humoristische Highlight.

Es ist ein echtes Highlight der Reihe und kann problemlos auch für sich alleine gelesen werden.

Den richtigen Täter hatte ich zwar relativ bald auf dem Schirm, aber die Spannung riss nie wirklich ab und der Humor riss nie ab. Besonders kurios, interessant und lustig ist am Ende, wo Jupp die Verdächtigen in einem Raum bringt.

Fazit: Krimödie, die durch Humor, aber auch Spannung voll überzeugen kann. Bitte mehr davon. 5 von 5 Sternen