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moontales

Bewertungen

Insgesamt 265 Bewertungen
Bewertung vom 04.07.2021
Albertalli, Becky

Kate in Waiting


gut

Es hat mir ganz gut gefallen, hatte aber einige Schwachpunkte

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Der Schreibstil ist locker und flüssig zu lesen und passend für den Jugendjargon gewählt, ohne das ständig Schimpfwörter oder ähnliches fallen. Ich fand das Buch durchweg angenehm zu lesen.

Kate und ihr bester Freund Anderson stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Beide fand ich schnell sehr sympathisch und konnte ihre Unsicherheiten und Probleme nachvollziehen. Generell war es mir aber oftmals zu viel Drama. Die beiden machen wirklich aus jeder Mücke einen Elefanten.
Was mir hingegen wirklich sehr gefallen hat war die Freundschaft der beiden. So ein bedingungsloser Zusammenhalt ist etwas wunderbares und das kann man sich selbst nur wünschen.

Leider war die Geschichte extrem vorhersehbar. Ich wusste bereits nach den ersten Seiten was passieren wird. Die Geschichte hat dennoch ihre schönen und amüsanten Seiten, die ich mochte. Allerdings war es mir überwiegend zu viel Drama für viel zu belanglose Dinge. Aber Hand aufs Herz, als jugendlicher Mensch verhält man sich wohl auch einfach oft genau so.

Diese sehr süße Freundschafts- und Liebesgeschichte voller Dramen und Unsicherheiten würde ich vor allem Jugendlichen empfehlen. Für mich mit 29 Jahren war es dann doch nicht mehr zu 100% geeignet.

Bewertung vom 04.07.2021
Caplin, Julie

Der kleine Teeladen in Tokio / Romantic Escapes Bd.5 (MP3-Download)


sehr gut

Wunderbare Atmosphäre und ganz süße Lovestory

Die Geschichte über Fiona, die nach Tokio reist um dort zu fotografieren konnte mich schnell überzeugen. Vom ersten Augenblick an gab es diese besondere Atmosphäre, die beim Hören des Hörbuches wunderbar mitgeschwungen ist. Die Autorin hat einen sehr beschreibenden und bildlichen Stil, durch den man direkt Bilder vor Augen hat und die Umgebung selbst vor sich sieht. Da es in Tokio gespielt hat und auch die japanische Kultur und Tradition nicht zu kurz kam, fand ich es besonders spannend.

Der Schreibstil ist sehr locker, teils humorvoll und einfach zu verstehen. Die Sprecherin hat eine angenehme Stimme mit Höhen und Tiefen, der man gut zuhören kann. Mir persönlich sind die Sprecher:innen immer sehr wichtig, weil ich sonst nicht gut zuhören kann, bzw. nicht gern zuhöre. Das Problem hatte ich bei diesem Hörbuch überhaupt nicht.

Die Charaktere fand ich gut. Fiona war mir teils etwas zu unsicher und ab und an kindisch. Sie hängt einen großen Teil des Buches noch sehr in einer Vergangenheit von vor 10 Jahren, was ich nur bedingt nachvollziehen konnte. Gabe hingegen ist mir anfangs etwas zu schnöselig und abweisend. Allerdings durchleben die beiden Charaktere einen Wandel und wachsen über sich hinaus, was ich persönlich sehr mochte. Deshalb konnte ich im Nachhinein dann auch die kleineren, etwas anstrengenden Seiten der beiden verzeihen.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden war für mich nicht das Highlight der Geschichte, allerdings war es dennoch schön und recht authentisch, was mir gefallen hat.

Das spannendste war für mich einfach die japanische Kultur, über die man wirklich einiges erfährt; sowie die Fotografie, die für mich als Hobby-Fotografin ebenfalls sehr spannend war.

Insgesamt hat mir das Hörbuch gut gefallen und ich mochte es, mich an verregneten Tagen in die Geschichte und Tokio zu träumen :)

Bewertung vom 24.06.2021
Greenwood, Kerry

Mord in der Mittsommernacht


ausgezeichnet

Sehr atmosphärischer Krimi mit einer unvergleichlichen Protagonistin

Wer Miss Fisher nicht kennt, sollte das unbedingt nachholen. Ob in Buchform oder als Fernsehserie, die berühmte Detektivin ist einfach genial! In diesem Buch werden wir wieder einmal in die 20er Jahre entführt und Phryne bekommt gleich zwei spannende Fälle, die es zu lösen gilt – einen Mord und ein familiäres Drama.

Der Schreibstil ist unglaublich atmosphärisch. Man hat das Gefühl alles live mitzuerleben und die Charaktere persönlich kennenzulernen. Mir hat das sehr gut gefallen, allerdings muss man einen sehr bildlichen und beschreibenden Schreibstil mögen.

Die Charaktere sind durch und durch wunderbar und toll beschrieben! Angefangen bei Phryne Fisher, die mit so viel Charme, Humor und Mut einfach nur unvergleichlich ist und die ich als extrem genialen und starken Charakter empfinde. Aber auch die Nebencharaktere sind großartig! Angefangen bei Mr. Butler, über Dot (die Phryne bei Ermittlungen hilft), bis hin zu ihren Adoptivtöchtern, von denen vor allem Jane schon ein großes Interesse an recht morbiden Themen zeigt. Diese Zusammenstellung ist einfach rundum gelungen!

Zu den Fällen möchte ich nicht viel verraten. Aber ich kann sagen, dass es nicht langweilig wurde und vor allem am Ende einige Überraschungen für mich bereit hielt. Währenddessen kann man wunderbar miträtseln.

Vielleicht kennt ihr Miss Fisher schon aus ihrer eigenen Fernsehserie, in der sie in den 20er Jahren in Melbourne Kriminalfälle löst?! Dieses wunderbare Buch ist ein weiterer Teil in der Buchreihe, rund um die ehrenwerte Miss Phryne Fisher und ich habe es von der ersten bis zur letzten Seite mit großer Begeisterung gelesen. Falls ihr Neueinsteiger seid, empfehle ich euch aber mit einem früheren Buch anzufangen oder vorher die Serie zu schauen, da es sonst evtl. schwierig werden könnte alle Charaktere zuzuordnen. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung!

Bewertung vom 20.06.2021
Scott, Emma

Be My Tomorrow / Only Love Bd.1


gut

Ganz süße Geschichte, aber in einigen Punkten noch verbesserungswürdig

In die Geschichte von Zelda und Beckett findet man sehr schnell einen Einstieg. Die beiden haben auf den zweiten Blick einiges gemeinsam, beide haben eine düstere Vergangenheit unter der sie sehr leiden. Kein Wunder, dass sie sich schnell gut verstehen und zusammen tun um sich gegenseitig zu unterstützen. Den Aspekt fand ich zuerst sehr schön. Allerdings fiel mir schnell auf, wie die beiden immer abhängiger voneinander werden und ich mag die Message dahinter „das man sich von jemandem retten lassen muss“ nicht so gern. Ich denke, dass man im Zweifelsfall auch alleine klar kommen muss. Trotzdem fand ich die Wandlung der beiden ganz schön.

Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr gut, bringt das ein oder andere Mal zum Schmunzeln und lässt sich sehr locker und flüssig lesen.

Die Charaktere haben mir größtenteils auch gut gefallen. Mit ihren Ecken und Kanten waren sie sehr authentisch.

Extrem übertrieben war das Ende für mich. Auf einmal ist alles so perfekt, wie es nur irgendwie ging. Es hätte nur noch gefehlt, dass die beiden im Lotto gewinnen. Das war mir zu viel des Guten. Reichen nicht auch kleine Fortschritte oder Erfolgserlebnisse? Wieso denken Autor:innen in dem Genre so oft, dass alles durchweg perfekt sein muss, obwohl sie vorher so authentische und imperfekte Charaktere erschaffen (was ich nebenbei bemerkt sympathisch finde). Das finde ich extrem schade, vor allem wenn die Geschichte vorher toll ist. Deshalb hat das Ende es hier für mich leider ziemlich kaputt gemacht.

Sehr schön fand ich die kleinen Einschübe aus der Graphic Novel, an der Zelda arbeitet. Ich mag kleine Besonderheiten wie diese in Büchern.

Ich habe bei der Bewertung sehr mit mir gehadert und zwischen 3 und 3,5 Sternen hin und her überlegt. Wenn ich das Buch allerdings mit anderen Büchern aus dem Genre vergleiche, ist das Buch für mich aber nur ganz gut, weshalb ich 3 Sterne vergebe. Trotzdem glaube ich, dass das Buch seine Liebhaber:innen finden kann.

Bewertung vom 20.06.2021
Maly, Beate

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe / Ikonen ihrer Zeit Bd.4


sehr gut

Historisch sehr gut ausgearbeitet und toll zu lesen, allerdings könnten manche Charaktere präsenter sein

Das Buchcover ist recht schlicht gehalten und für einen historischen Roman ein typisches Cover.

Etwas über Mozarts Schwester Nannerl zu erfahren fand ich toll! Denn als Frau hatte man es damals gewiss nicht leicht und vor allem nicht, wenn man im Schatten seines berühmten Bruders steht. So erhält sie z. B. nicht ansatzweise die Unterstützung, die ihr Bruder bekommt, obwohl auch sie musikalisch sehr begabt ist. Trotzdem ist Nannerl eine sehr sympathische Frau, die ihren Bruder in nichts nachsteht. Im Roman erleben wir, wie sie versucht ihr eigenes Glück zu finden. Die Familie spielt dabei eine große Rolle und man merkt die tiefe Verbundenheit.
Auch wenn die meisten Charaktere sehr schön ausgearbeitet und authentisch sind, so bleibt Nannerls Liebhaber sehr blass. Obwohl er ebenso eine zentrale Rolle im Roman einnimmt, erfährt man verhältnismäßig wenig über ihn. Das fand ich sehr schade.

Historisch gesehen fand ich das Buch sehr interessant und gut ausgearbeitet. Auch wenn ich keine Expertin der Zeit bin, wirkte es auf mich sehr authentisch und lebensecht, was mir gut gefallen hat.
Auch mit dem Schreibstil konnte ich mich schnell anfreunden. Zwar gab es den ein oder anderen Begriff, den ich erst einmal nachsehen musste, aber das habe ich nicht als störend empfunden.

Alles in allem ein gelungener historischer Roman und eine spannende Biografie, die ich weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 14.06.2021
Bardugo, Leigh

Rule of Wolves - Thron aus Nacht und Silber / King of Scars Bd.2


ausgezeichnet

Stärker als der erste Teil, sehr überraschende und rasante Geschichte

Rule of Wolves setzt genau dort an, wo King of Scars geendet hat. Auch in diesem Buch treffen wir wieder auf unsere geliebten Charaktere und erleben die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, was es für mich sehr abwechslungsreich und authentisch gemacht hat. Im Gegensatz zum Vorgänger legt dieses Buch ordentlich an Tempo zu genau so, wie ich es mir erhofft hatte. Es gibt einige Überraschungen und Plottwists und die Handlung schreitet rasant voran. Dadurch lässt sich das Buch nur schwer wieder aus der Hand legen. Wie auch im Vorgängerband ist die Entwicklung der einzelnen Charaktere etwas, in das Leigh Bardugo sehr viel Zeit und Mühe investiert hat, was sich meiner Meinung nach wirklich lohnt. Es macht einfach sehr viel Spaß die Geschichte zu verfolgen und mit seinen liebsten Charakteren mitzufiebern und zu hoffen.

Das Buch war alles, was ich mir nach der Beendigung von King of Scars erhofft hatte. Es ist eine Reise von Menschen, die für ihr Land kämpfen, der Traum einer besseren Welt, eine Welt, in der Grisha frei sein können und in der Ravka wieder ganz ist. Die Geschichte handelt davon, für diese Hoffnung und den Traum zu kämpfen, und vor allem auch darum, seine Wunden mental zu heilen und sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist. Das Buch hat auf brillante Art und Weise alle Grisha-Bücher zusammengebracht und die einzelnen Geschichten zu einem Ganzen verbunden. Vor allem das letzte Kapitel lässt sehr viel Raum für Spekulationen ... viel mehr möchte ich dazu aber nicht verraten, um die Überraschung nicht zu verderben ;-)

Ich mochte Rule of Wolves noch einmal sehr viel lieber als King of Scars und kann die Dilogie an alle Grisha-Fans bedenkenlos weiterempfehlen!

Bewertung vom 03.06.2021
Bardugo, Leigh

Thron aus Gold und Asche / King of Scars Bd.1


sehr gut

Nikolai Lantsov war schon in der Grisha-Trilogie einer der großartigsten Charaktere für mich, weshalb ich unglaublich gespannt auf seine eigene Dilogie war. Vorab sei dazu gesagt: Ich wurde nicht enttäuscht! Für mich gab es zwar ein paar kleinere Kritikpunkte, aber insgesamt fand ich es großartig mehr über Nikolai zu erfahren, Nina Zenik wieder zutreffen und erneut in die Grisha-Welt einzutauchen!

King of Scars versetzt uns in die Zeit drei Jahre nach dem finalen Grisha-Band, in der die Welt zu kollabieren beginnt. Die Auswirkungen des Dunklen sind immer noch greifbar und belastend und haben tiefe Spuren hinterlassen.

Das Buch wird größtenteils aus der Sicht von Nikolai, Nina und Zoya erzählt, was mir persönlich sehr gefallen hat. Es ist die besondere Aufmerksamkeit und Sorgfalt, die Bardugo in ihre Charaktere steckt – in ihr Versagen, ihre Erfolge, ihre Handlungen im Angesicht eines schrecklichen Traumas und ihre Reaktionen auf Bedrohung, Konflikt und Ungewissheit – was sich wirklich bezahlt macht. Bardugo hat ein untrügliches Talent, ihre Figuren lebendig werden zu lassen, indem sie ihre Gedanken für den Leser offenlegt; sie enthüllt das Wesen der Figuren mit all ihrer Verletzlichkeit. Das hat mir eine besondere Nähe zu den einzelnen Charakteren gegeben, die ich in anderen Büchern oft vermisse.
Dabei war Nikolai für mich der spannendste Charakter. Ein Bastard-Prinz, der den Thron bestiegen hat, aufgebaut auf dem Fundament einer Lüge. Seinen Namen trägt er allerdings nicht als Berechtigung, sondern eher als eiserne Last, die auf ihm ruht. Trotzdem hat er für mich nicht seinen Nikolai-Charme verloren, durch den ich ihn in der Trilogie schon so großartig fand.
Wer Six of Crows gelesen hat, kennt und liebt (vermutlich) auch Nina Zenik. Ihr Schicksal hat mir in der Dilogie das Herz gebrochen, weshalb ich froh war zu lesen, dass sie trotz allem weiter macht. Hierbei fand ich es besonders spannend, wie Bardugo das Gefühl vermittelt hat, dass Nina noch immer die selbe starke und sympathische Frau ist, aber sie sich trotzdem auch sehr verändert hat.

Der Grund, weshalb ich „nur“ 4 Sterne vergebe ist, dass der Plot für meinen Geschmack recht gemächlich und langsam anläuft. In dem Punkt fand ich das Pacing einfach nicht ideal. Als es richtig spannend für mich wurde, war das Buch schon fast vorbei. Beim Lesen hatte man teilweise des Gefühl, dass man immer noch im Prolog steckt, bevor es dann richtig losgeht. Das fand ich schade, denn vor allem die Charaktere waren wieder einmal absolut genial und haben so viel Potential mit sich gebracht. Dennoch fand ich es lesenswert und denke, dass der Plot im zweiten Teil wieder mehr Stärke zeigt.

Fans der Grisha-Trilogie (& natürlich der Six of Crows Dilogie) kann ich dieses Buch ans Herz legen! :)

Bewertung vom 24.05.2021
Cosway, L. H.

Beyond the Sea


sehr gut

Spannende, überraschende Lovestory mit tollem Setting, aber ein paar kleineren Schwächen

In die spannende Geschichte von Estella habe ich sehr schnell hineingefunden. Das lag zum einen am Schreibstil, den ich sehr angenehm zu lesen fand und zum anderen an der Art der Geschichte, die etwas düsterer war als erwartet, was mich positiv überrascht hat. Schnell merkt man, dass die Dinge nicht einfach schwarz oder weiß sind und ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit auf der Gegenwart lastet.

Die Charaktere Estella, Noah und Vee habe ich als besonders interessant empfunden. Vor allem Estellas Entwicklung war sehr spannend zu beobachten, aber auch Noah und Vee haben sehr viel dazu gelernt und sich verändert. Alle Charaktere haben ihre Ecken und Kanten, wodurch mir niemand durchgehend sympathisch war, allerdings hat es das auch authentischer und vielschichtiger gemacht. Estella und Noah wirken zunächst total gegensätzlich, finden aber dennoch ihre Gemeinsamkeiten und wachsen zusammen an Herausforderungen. Ihre Liebesgeschichte ist definitiv unkonventionell und hat mir gefallen.

Dieses Buch steckt voller Geheimnisse, die über die Geschichte hinweg langsam aufgeklärt werden. Mir hat es total Spaß gemacht mitzurätseln und dennoch festzustellen, dass es am Ende (zumindest zum Teil) anders kam, als ich erwartet hatte.

Sehr interessant war für mich vor allem die Geschichte rund um das Haus und die Vergangenheit von Noah und Vee. Mich hat das Haus ein bisschen an das in der Serie „Spuk in Hillhouse“ erinnert, was mir gut gefallen hat. Das Setting in Irland und Ard na Mara war ebenfalls etwas besonderes und hat super zur Geschichte gepasst.

Das Thema Religion spielt in dem Buch eine größere Rolle und obwohl ich damit selbst nicht viel zu tun habe, empfand ich es nicht als störend oder langweilig.

Einen Stern ziehe ich ab, weil es mir teilweise (vor allem am Ende) ein bisschen zu viel Drama gab. Das hätte nicht sein müssen und dadurch hat es in meinen Augen an Authentizität verloren. Sehr geschadet hat es der Geschichte aber auch nicht, es war nur ein kleiner Störfaktor für mich.

Wer an einem spannenden, überraschendem Buch mit modernem Märchencharakter interessiert ist, sollte hier unbedingt zugreifen :)

Bewertung vom 22.05.2021
Schwab, V. E.

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine hohen Erwartungen wurden sogar noch übertroffen

Dies ist eine einzigartige Geschichte über eine junge Frau, die sich niemandes Willen beugen möchte und sich ein freies und selbst bestimmtes Leben wünscht, für das sie bereit ist, das Unmögliche zu tun.
Das Buch beginnt im Jahr 1714, in dem die junge Adeline LaRue alles aufgeben soll, was sie sich vom Leben erhofft. Aus Verzweiflung betet sie zu den alten und neuen Göttern, aber niemand erhört sie. Am Tag ihrer Hochzeit betet sie aus Verzweiflung zu ihm und der Teufel macht ihr ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann.

Die Geschichte startet ohne langes Vorgeplänkel und war für mich ab der ersten Seite spannend und faszinierend. Besondern hervorheben möchte ich den absolut genialen Schreibstil der Autorin. Ich fand das Buch durchgehend spannend, oft sehr gefühlvoll und emotional, bildlich, poetisch, aber dennoch sehr locker zu lesen. Sehr gefallen haben mir auch die Zeitsprünge zwischen der Vergangenheit (in der wir Addies Geschichte erfahren) und der Gegenwart (ihrem Leben in New York).

Addie beginnt ihr episches Abenteuer, in dem sie die Weltgeschichte miterlebt, wobei sie ihre Zeit hauptsächlich in europäischen Ländern verbringt und die Französische Revolution, die Weltkriege, künstlerische, politische, sozialökonomische Bewegungen und das Erwachen der Städte miterlebt. Das war für mich als Leserin sehr spannend, da man so nicht nur Addies Geschichte mitverfolgt, sondern auch noch auf einige geschichtliche Ereignisse und wahre Größen der Kunst und Musik trifft.

Was mir bei der Autorin immer wieder auffällt, sind ihre genialen Charaktere, die man nicht so schnell wieder vergisst. Zum einen natürlich Addie, eine sehr starke Frau, die dennoch auch eine emotionale und weiche Seite besitzt, was sehr sympathisch ist. Zum anderen den Teufel Luc, der nicht einfach nur böse ist, weil er der Teufel ist, sondern unglaublich facettenreich, teilweise sogar sympathisch ist. Der dritte Hauptcharakter – Henry – ist ebenso grüblerisch, melancholisch, wie auch liebenswert. Die Charaktere im Buch sind eben nicht einfach schwarz oder weiß und man kann ihr Denken und Handeln immer gut nachvollziehen, was sie für mich sehr authentisch gemacht hat.

„Sie will dieses Gefühl in ein Gefäß füllen, mit sich durch die Dunkelheit tragen.“ (Das unsichtbare Leben der Addie LaRue, Seite 469)
Genauso geht es mir mit dem Buch, die Gefühle, die man beim Lesen hat sind unglaublich. Die Message, die die Autorin mit dem Buch vermitteln möchte kommt definitiv an und ich fand es sehr inspirierend, anregend, poetisch und vor allem wunderschön.

Addies Geschichte mitzuverfolgen und vor allem mitzufiebern hat unglaublich viel Spaß gemacht und mich zutiefst berührt. Für mich ein perfektes Buch! Deshalb eine ganz, ganz große Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 12.05.2021
Kristoff, Jay

Stormdancer / Der Lotuskrieg Bd.1


sehr gut

Interessantes und komplexes Setting, tolle Hauptprotagonistin!

Der erste Teil des Lotuskrieges von Jay Kristoff entführt die Leser*innen in eine sehr komplexe Steampunk-Welt, in der eine junge, sympathische Frau einen gefährlichen Auftrag erhält.

Die Geschichte startet mit einer sehr ausführlichen Beschreibung der Welt. Hierbei sei gesagt, dass ich persönlich es nicht als negativ empfunden habe, mir aber vorstellen kann, dass dieses Ausmaß an Komplexität einigen Leser*innen zu viel sein könnte. Es gibt sehr viele „Fachbegriffe“, die man sich für ein flüssiges Verständnis merken muss. Am Ende des Buches befindet sich auch ein Register, in dem alle Begriffe erklärt werden. Das ist für Leser*innen des Buches sicherlich sehr nützlich, für eBook Leser*innen allerdings sehr umständlich. Man erfährt unglaublich viel über den Weltenaufbau, die Architektur, die Kleidung, das Essen, die Kultur, das Leid der Menschen ... und eben alles, was zu einer komplexen Welt gehört. Ich persönlich mag es so ausführlich, weil man dadurch ein sehr allumfassendes Leseerlebnis hat, allerdings hat es mich etwas gestört, dass all diese Informationen direkt zu beginn der Geschichte auf einen niederprasseln. Etwas verteilter hätte es mir besser gefallen. Denn dadurch wurde die Spannung recht langsam aufgebaut, weil anfangs sehr wenig passiert ist (ca. 1/3 der Geschichte).

Ist man einmal in der Geschichte drin, findet man aber schnell gefallen daran und weiß auch den mühevollen Aufbau zu schätzen. Das Steampunk-Setting kommt wirklich toll rüber!

Über die einzelnen Charaktere erfährt man auch genug, sodass man sie recht schnell einschätzen kann und sympathisch findet (oder in manchen Fällen eben auch nicht). Über die Hauptprotagonistin Yukiko erfährt man auch einiges aus der Vergangenheit, was wie eine Art Flashbacks geschrieben ist. Das fand ich sehr interessant, weil sie für mich dadurch nahbarer wurde. Generell mochte ich Yukiko sehr gern und habe mit ihr mitgefiebert, aber auch einige andere Charaktere fand ich toll! Besonders gefallen hat mir auch die Aufteilung in die Clans und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen ihnen herauszufinden.

Der Schreibstil ist – bis auf die Fachbegriffe – gut und flüssig zu lesen, bildlich und sehr beschreibend.
Da mit dem ersten Band die Grundsteine gelegt sind, hoffe ich im zweiten Band auf ein bisschen mehr Spannung und Action. Generell kann ich das Buch aber weiterempfehlen (sofern man komplexe Fantasy mag). Vor allem das Setting dürfte für viele Leser*innen etwas ganz besonderes sein.