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SofieWalden

Bewertungen

Insgesamt 709 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2023
Fabiano, Germana

Mattanza


ausgezeichnet

Der Thunfischfang und ein Dorf, das davon lebt, im Wandel der Zeit

1960, Katria, eine Insel vor der Küste Siziliens, die hier angesiedelten Menschen leben von der Mattanza, der Thunfischjagd. Das Dorf, das sich hier mit dieser traditionellen und schonenden Fischfang-Methode seinen Lebensunterhalt sichert, ist fiktiv. Die Mattanza jedoch gab es wirklich, bis die Thunfischschwärme vor der Küste versiegten, weil internationale Fischfangflotten die Fische regelrecht abfischten.
Diese Geschichte, sie erzählt von diesem Wandel der Zeit, anhand einer kleinen dörflichen Lebensgemeinschaft. Sie erzählt, was diese Welt 'da draußen' mit denen macht, die ihre Arbeit nicht über die Natur hinweg, sondern im Einklang mit ihr, leben, so dass eine Balance erhalten bleibt. Das Wort Überfischung klingt in den Ohren. Dieses Buch, es erzählt aber auch von den inneren Strukuren in diesem menschlichen Verbund, auch hier im Wandel der Zeit. Und ganz vorne weg, erzählt dieses Buch vom Rais, der den Takt angibt, der vorgibt, was, wann zu tun ist, im Laufe der Jahreszeiten und im Lauf der Zeit. Der Vater dieser einen Familie, er überträgt diese Aufgabe auf seinen Sohn. So ist es Tradition. Doch dann werden über zwei Generationen 'nur' Töchter geboren und der Rais beschließt, seine Enkelin Eleonora zu seiner Nachfolgerin zu erziehen. Ein Bruch, zugleich ein Umbruch. Und die junge Frau, sie muss sie früh tragen, diese Bürde und für die Menschen, für die sie verantwortlich ist, das Richtige tun.
Ein beeindruckendes Buch, in seiner unausweichlichen Schicksalhaftigkeit, den menschlichen 'Begegnungen', in der Konsequenz, wohin es führt, 50 Jahre Leben.

Bewertung vom 29.08.2023
Hong, Sung-Hwa

Erster Kyu


ausgezeichnet

Das Go-Spiel trägt es in sich, koreanische Tradition, Mentalität und das Leben

Korea, Yeong-uk, Sohn einer angesehenen Familie, macht seinem Vater alle Ehre und erfüllt die Erwartungen in der Schule und darüber hinaus, mehr wie angemessen. Er macht seine Eltern, genau wie das seine Geschwister tut, sehr stolz und sein Weg ist, auch von ihm selbstverständlich angenommen, weitgehend vorbestimmt. Doch dann, eines Tages, erfährt er einen ersten Kontakt mit dem alterwürdigen tief in der koreonischen Tradition verwurzelten Spiel Go. Und fortan will er nur noch eins, ein professioneller Go-Spieler werden. So wie sich seine Fähigkeiten rund um dieses faszinierende Spiel entwickeln, verändert auch Yeong-uk sich, hin zum erwachsenwerdenden jungen Mann.
Wir erfahren viel, natürlich über das Go-Spiel, aber auch über die weitreichende Philosophie, die dieses Spiel in sich trägt und das Leben mit einbezieht. Wir lernen Menschen kennen, in ihrer Umtriebigkeit und ständigen Weiterentwicklung und so auch Korea selbst. Uns Lesern wird somit viel Neues eröffnet, das einem bisher verborgen blieb. Das Buch lädt einen sozusagen ein, Zeit zu verbringen, sich die Zeit zu nehmen, für dieses Spiel und das Land.
Dieses Buch, es ist eine gute Geschichte, die einen langsam heranführt, auch an all das, was anders ist. Und so soll auch das gewählte Ende genau so sein, wie wir es hier erfahren. Man akzeptiert es und es ist gut so. Schließlich gibt es viele Wege, wohin auch immer sie führen und zumindest dieses Teilstück hat 'seinen Dienst' getan.
Vielleicht ist ja auch hier, zumindest manchmal, der Weg das Ziel.

Bewertung vom 29.08.2023
Lehane, Dennis

Sekunden der Gnade


ausgezeichnet

Die Abgründe einer rassistischen Gesellschaft und eine Mutter, die nicht anders kann

Um der tatsächlich weit verbreiteten räumlichen Rassentrennung in den 1970er Jahren, die sich gerade auch in den Schulen abbildete, entgegen zu wirken, beschloss man von oberster Stelle, sogenannte Busing-Programme durchzufechten. Und so karrte man, u.a. auch in Boston, schwarze Schüler aus ihren Ghettos in die Schulen der weißen Wohnviertel und umgekehrt.
Mary Pat ist weiß und alleinerziehend. Sie lebt in einem heruntergekommenen Bostoner Viertel, in dem Gewalt und Drogen zum Alltag gehören. Ihr Mann ist tot, der spätere Freund hat sie verlassen, ihr Sohn ist an einer Überdosis gestorben. Was bleibt und ihr die Kraft gibt, weiterzumachen, ist ihre 17-jährige Tochter Jules. Doch dann verschwindet diese und die aufgewühlte Atmoshäre, der rassistisch aufgeschaukelte Hass gerade der weißen Bevölkerung, die gewalttätige Auflehnung in der Stadt, lässt ihre Mutter Schlimmes befürchten. Noch hat sie Hoffnung, doch dann bricht die Ordnung der Welt, ihrer Welt, vollends zusammen. Ihre Tochter ist tot und es gibt nichts mehr, was noch zählt. Da ist nur noch Verzweiflung und Trauer und das unbändige Verlangen auf Rache.
Dies ist ein unendlich intensives Buch, eine Geschichte, die seine Leser regelrecht mit hineinreißt in den Sog der Gefühlswelt, in den das Leben diese verlorene, betäubte Frau gestoßen hat und sie vorantreibt. Ihren Aufschrei der Verzweiflung, sie macht ihn hörbar und übt Vergeltung. Und der Lauf des Geschehens, er nimmt einem den Atem und man gibt sich ganz den Worten des Autors hin, denn man selbst hat keine mehr.
Für mich ist dieses Buch 'ein Ereignis'.

Bewertung vom 23.08.2023
Kelly, Erin Entrada

Irgendwo wartet das Leben


ausgezeichnet

Strukturen im Klassenverband und dann kommt die Neue

In der amerikanischen Kleinstadt Fawn Creek wird man vom Leben nicht gerade überrascht. Tagein tagaus Eintönigkeit und lähmende Alltäglichkeit. Und das ist natürlich in der dortigen Middle School nicht anders. Eine siebte Klasse, 12 Schüler, die inneren Strukturen, wo hat jeder seinen Platz in diesem Gefüge, alles ist längst festgelegt. Es gibt Cliquen, Außenseiter, die Untergebutterten, 'die Opfer', wann immer den anderen danach ist. Und dann geht die Tür auf und eine neue Schülerin, Orchid Mason, kommt herein. Alles an ihr ist anders, ihr Aussehen, ihre Art, in die Welt zu schauen, sich nicht dafür zu interessieren, was man von ihr denkt. Die Souveränität, die sie auszustrahlt, dieses einfach durch und durch sie selbst zu sein, da bleibt ihren Mitschülern erst einmal die Spuke weg. Und mit der Zeit wird die bisher einbetonierte Hackordung aufgebrochen, das Potest der Tonangebenden wackelt und es passiert einfach etwas, endlich einmal.
Die Geschichte, amerikanische Kleinstadt und doch irgendwie direkt vor unserer Haustür, für jugendliche Leser ist dies hier auf jeden Fall ganz nah dran an ihrem eigenen Schulerleben und darüber hinaus. Das so vor Augen geführt zu bekommen und eine Art Aufrütteln gleich noch mit dazu, das macht etwas mit seiner Leserschaft. Und neben dem unterhaltsamen Lesestoff hallt es so dann auch nach und eigenes Hinterfragen ist angesagt.
Finde ich richtig gut.

Bewertung vom 22.08.2023
Miss Prickly;Kid Toussaint

Animal Jack - Der verwunschene Berg


sehr gut

Ein Comicabenteuer mit einem sehr wandelbaren Helden

Animal Jack ist ein ziemlich besonderer Superheld, der eigentlich lieber ein ganz normaler Junge sein will, aber gerade in dieser Gestalt fühlt er sich immer krank. Er hat tolle Eltern, aber die haben große Sorgen. Seine Mutter ist auf Stellensuche, aber sie bekommt nur Absagen und wenn sich das nicht bald ändert, müssen sie ihr Haus verkaufen. Da muss Jack doch unbedingt etwas unternehmen. Er weiß von einem Schatz, der nicht allzu weit unter einem Berg liegt. Und so macht er sich zusammen mit seiner Freundin Gladys auf den Weg dorthin, denn mit dem Schatz in den Händen wären seine Eltern alle Sorgen los. Doch erstmal gilt es, heftige Abenteuer zu bestehen. Vor ihnen, dahinter, überall lauern Gefahren und es ist nur Jack's Fähigkeit, sich in verschiedenste Tiere zu verwandeln, zu verdanken, dass das Ganze nicht aussichtslos ist.
Eine spannende Comicgeschichte erwartet uns hier, toll gezeichnet und die Farben dazu spiegeln wieder, wie gefährlich es für die beiden Kinder immer wieder wird. Die Mischung aus alltäglichen Problemen und Fantasie und dann das schöne Ende, das uns aufzeigt, was wirklich wichtig ist im Leben, macht richtig viel her und überzeugt kleine und auch die großen (Mit)-Leser auf ganzer Linie.

Bewertung vom 21.08.2023
Michaelis, Antonia

Scheißglitzertage


sehr gut

Jugendliches Treiben auf Usedom und wo endet das Reale und beginnt der Fake

Ein Sommer auf Usedom, die Touristen verleben hier ihren Urlaub, der 17-jährige Finnley dagegen ist hier zu Hause. Er lebt im Plattenbau, geht auf eine Förderschule und verkauft zum Geldverdienen Eis in Zinnowitz, um den gemeinsamen Traum, mit seinen Freunden Leif und Neil nach Berlin zu entfliehen, voranzutreiben. Ihrer aller Leben scheint desillusionierend und trostlos, als plötzlich die geheimnisvolle Ulja auftaucht. Angeblich vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet, erzählt sie obskure Dinge, die das Trio nicht so richtig einordnen kann. Aber gleichzeitig sind sie fasziniert. Und dann wird es mysteriös, Nachrichten machen die Runde, von einem russischen Angriff ist die Rede und die FURU-Sticker, die plötzlich in Umlauf sind, was soll das bedeuten. Die Lage fühlt sich bedrohlich an und eine gefundene Leiche ist ja auch mehr wie eine Randerscheinung.
Die Geschichte dieses, ihres Sommers, letztendlich von Zusammenhalt und Freundschaft getragen, sie nimmt uns Leser mit auf eine Reise. Die Haare flattern im Usedomer Wind und man ist ganz nah dran am Geschehen, das die Autorin in einer ganz eigenen Taktung voranbringt. Es beginnt langsam, das Leben der jungen Leute bekommt ein Gesicht und dann nimmt die Geschichte Fahrt auf, bis hin zu einem fesselnden Finale, das wirklich überzeugt. Sprachlich präzise und authentisch hat das Buch eine Menge relevanter Themen mit dabei, die nicht nur für Jugendliche wichtig und aktuell sind.
Ein Roman, der anders ist und jede Menge zu bieten hat, auch wenn man zu denen gehört, die sich erwachsen nennen.

Bewertung vom 26.07.2023
Fromental, Jean-Luc

Miss Kat - Fall 1 - der entführte Kanari


sehr gut

Die Katzendetektivin löst ihren ersten kniffligen Fall

Die Katzendetektivin Miss Kat hofft auf einem neuen Fall. Es läuft gerade nicht so gut und ihr Essen ist somit recht karg. Doch dann betritt ein alter trauriger Herr ihr Büro und erzählt, dass sein Kanarienvogel Harry entführt worden ist. Geld wäre nicht das Problem, die Hauptsache, sein Freund, der ihm in seiner Einsamkeit in den letzten Monaten beigestanden hat, würde gefunden. Kat hört das natürlich gern, der Fall scheint nicht schwer zu lösen zu sein und sie bekommt auch gleich einen ordentlichen Vorschuss. Und dann, nach ersten Recherchen, merkt die Katzendektektivin, dass da eine richtig knifflige Sache dahinter steckt, in die nicht nur Herr Titula, der alte Herr selbst, sondern auch seine Schwiegertochter und ein ganz komischer Hund, der sprechen kann, verwickelt sind.
Diese Geschichte ist schon ziemlich anders. In einer Mischung aus Comic und Textpassagen trifft man hier auf Magie und anderes Fantastisches. Es geht um Familie, um die Liebe und darum, dass man Dinge tut, die einem nachher sehr leid tun. Aber vielleicht schafft man es ja, seine Fehler in Ordnung zu bringen und dass am Ende alle wieder gut miteinander sind. Ein bisschen schwingt dabei auch mit, dass Toleranz wichtig ist und zu einem funktionierenden Zusammenleben einfach dazu gehört.
Das Buch bietet ein fantasievolles Leseerlebnis, dass richtig Spaß macht.

Bewertung vom 24.07.2023
Walker, Christina

Kleine Schule des Fliegens


sehr gut

Die zaghafte Reflexion eines Lebens, zu dem man erst zurück finden muss

Alexander Höch, durch eine Krebserkrankung geradezu herauskatapultiert aus dem eigenen Leben, wird nach einer erfolgreichen Chemotherapie entlassen und findet sich, eher fremdbestimmt, in der kurzzeitig verwaisten Wohnung seines Bruders wieder. Hier soll er sich langsam erholen, während seine Frau mit der Renovierung ihrer beiden eigentlichen Zuhauses beschäftigt ist. Alexanders nahezu einziger Kontakt in dem fremden Domizil sind die Krähen, die der beim Nestbau in einer in der Nähe stehenden Platane beobachtet. Er, der verunsicherte und durch die zurückliegenden Monate in seinen Grundfesten erschütterte Mann, erfreut sich an dem Tun der Vögel, genauso wie die Bewohner der nebenstehenden Senieorenresidenz. Doch dann formiert sich Widerstand gegen die Tiere. Melitta Miller, die organisierte Hilfe, zuständig sowohl für die Bewässerung der Pflanzen wie auch der Versorgung seiner Person, sie will die Anwohner dazu bringen, die Vögel zu verjagen und dafür müssen teils schon recht drastische Mittel herhalten. Und Alexander, er fühlt sich den Wesen dort im Baum eigentümlich verbunden und sie schwingen mit, in seinem Kopf, in dem es so viel zu ordnen gibt, in Zuständen, Träumereien und dazu diese surreale Realität, dieser abstruse Streit um nichts oder symbolisch doch um ganz viel.
Dies ist eine von der Schwere eines längeren Lebensmoments getragene Geschichte, an sich einfach gestaltet, aber voller Metaphern und Symbolkraft für das reale Leben, versehen auch mit einem leisen Hauch von Humor, der dann aber auch manchmal bitter wirkt, ein Werk, das nachhallt und offen genug bleibt, um seine eigenen Gedanken wanderen zu lassen, wo immer hin es sie gerade trägt.

Bewertung vom 23.07.2023
Borrély, Maria

Mistral


ausgezeichnet

Die raue Naturwelt der Hochprovence spiegelt es wieder, das Innere eines Menschen

Marie, die älteste Tochter einer großen Bauernfamilie, ist tief eingebunden in ihre Welt, ein hart arbeitendes Familienmitglied in Haus und Hof und herzlichst die jüngeren Geschwister betreuend. Das Leben ist schwer, aus dem Einklang mit der Natur ist inzwischen ein stetiger Kampf darum geworden, dem Klima, den ausgemergelten Böden noch etwas abzugewinnen, genug zu ernten, um die Familie durch das Jahr zu bringen. Und trotzdem liebt das junge Mädchen ihr Dasein, die Natur um sie herum. Für sie ist sie mehr Einklang wie Feind. Doch dann macht Marie die Bekanntschaft eines jungen Knechts, dem sie erste Zärtlichkeiten gewährt. Für sie ist es die große Liebe, für ihn ein Spiel, denn bald darauf heiratet er eine Mitgiftstarke junge Frau aus der Umgebung. Marie wirft dies vollkommen aus der Bahn. Es reißt sie hinab in einen Strudel voller Verzweiflung und überwallenden Gefühlen. Und an ihrer Seite ist dabei nur der Mistral, ein Fallwind, der ähnlich ihrer inneren Verletztheit, über das Land hinwegweht und ihr ihr einst sonniges harmonisches Gemüt entreißt. Wird sie die Kraft aufbringen, sich ihm zu entwinden und wieder aufzustehen, die Balance zu ihrer Seite hin zurückzugewinnen, wie es den Menschen, die hier leben und ihrem bäuerlichen Tagewerk nachgehen, immer wieder geradeso gelingt.
Dies ist ein hochgradig poetisches vom Naturerleben geprägtes kleines auf seine ganz eigene Art faszinierendes Werk, das einen, nach einer gewissen Anlaufzeit, hineinzieht in einen
Takt, der bald zu einem fulminanten Strudel wird, der einen immer tiefer hineinzieht in sein und ihr inneres Sein und bei dem die Entscheidung noch aussteht, ob Marie dieser Rausch entgültig verschlingt oder man ihm obsiegt.
Man würde diese Geschichte wohl dem Genre Naturewriting zuordnen, verbunden mit einem menschlichen Gegenüber, dem 'sein Schicksal' widerfährt. Für mich steht dies hier einfach für die Kunst des Wortes, welches die Autorin bis an die Grenzen 'naturbelassen' ausreizt.
Und das sollte man sich unbedingt einmal erleben lassen.

Bewertung vom 22.07.2023
Mahlknecht, Selma


sehr gut

Zemez verbrennt und lebt weiter, dafür steht diese Familiengeschichte

Ein Großbrand am 5. September 1872, der das schweizerische Dorf Zemec zu dreiviertel zerstörte, diese Tragödie dient als realer Ausgangspunkt für diese 'eine Familiensaga', die so gar nicht der gängigen Handhabung dieses Genres entspricht. Fünf Generationen weit führt diese Geschichte bis hinein in unsere heutige Zeit, zu einem Zemez, 1500 Einwohner stark und dem Tourismus zugewandt. Und die Menschen in diesem Buch, auf die ein oder andere Art lässt sie das Feuer nicht los und wenn es nur eine lodernde Kerze ist. Jede Generation hat ein schmales Kapitel Platz, um sich zu zeigen, den Lesern einen Eindruck zu vermitteln, von dem, was sie prägt, was sie fühlen, ihre Bedürfnisse, das Aufbegehren gegen Famiilienstrukturen, gesellschaftliche Vorgaben, gerade auch in dieser in mehrerlei Hinsicht engen Konstellation eines Dorfgemeinschaft. Für allzuviel Ambiente drumherum ist kein Platz und so überträgt sich diese Dezimierung auch ein wenig auf die Leser und hinterlässt so eine gern wahrgenommene Gelegenheit, Focussierung zu schaffen, auf das Eigentliche, 150 Jahre menschliche Lebenszeit. Es verändert sich vieles und das eigene Sein spielt eine große Rolle dabei, mehr wie man oft denkt.
Ein gut zu lesendes kleines Werk, ungewöhnlich in seiner Aufstellung, interessant und anders.
Mich hat diese Geschichte, gerade auch durch ihre authentischen Art, überzeugt.