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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 943 Bewertungen
Bewertung vom 17.09.2025
Boussaoud, Yassamin-Sophia;Dannhauer, Kareen;Dehnert, Celsy

Geboren & Geborgen


ausgezeichnet

Wundervoll zum immer wieder lesen
"Geboren & Geborgen" ist ein Buch, das in Briefform verfasst wurde. Es hat viele verschiedene Beiträge, von jeweils anderen Verfassern.
Und gerade diese Tatsache macht das Buch zu so einem wertvollen Leseerlebnis. Es schreiben verschiedene Expertinnen auf jeweils ihrem Gebiet und jeder Beitrag vermittelt Wissen, das auf Erfahrungen beruht.
Die Beiträge sind sehr hilfreich in den verschiedensten Situationen des Alltags in der Vorbereitung auf eine Geburt und auch im Alltag mit Baby.
Mir hat hier die Vielfalt sehr gefallen und auch die so ganz verschiedenen Ausdrucksweisen.
Es ist ein Buch, welches ich komplett einmal gelesen habe und danach zum nachschlagen, Mut machen und Stärke tanken nutze.
Ganz wichtig finde ich hier die ganzheitlichen Ansätze und vor allem immer wieder die Selbstfürsorge.
Das Buch ist sehr hübsch gestaltet und illustriert, wodurch es sich auch bestens als Geschenk für werdende oder junge Eltern eignet.

Bewertung vom 17.09.2025
Dark, Simone

Teufel, tanz mit mir!


gut

Hexenwerk
"Teufel, tanz mit mir!" von Simone Dark ist der vierte Teil einer Krimi-Reihe rund um die Bozner Ermittler Filippo Magnabosco und Carmela Pasqualina. Ich habe vorher noch keinen Teil gelesen und dieses ist auch nicht notwendig, es handelt sich um einen abgeschlossenen Fall.
In diesem Teil heiraten die beiden Ermittler und schon kurz nach ihrem Ja-Wort eilen sie noch in ihrer festlichen Kleidung an den Ort eines Verbrechens. In einer Burgruine wurde eine Leiche gefunden und es war kein natürlicher Tod.
Was ich an diesem Krimi mochte waren die ganzen alten Hexen-Sagen und Gebräuche, die gut geschildert und eingebunden wurden. Da gab es so einiges Geheimnisvolles.
Ich mochte auch sehr diese Landschaft dort, die gut geschildert und mir vor Augen geführt wurde.
Auch hat die Autorin einige Szenen mit Humor etwas aufgelockert, ihren Schreibstil mag ich.
Was ich nicht so mochte, für einen Krimi fehlte es mir oftmals einiges an Spannung und auch die Auflösung des Falles konnte mich nicht komplett überzeugen.

Bewertung vom 17.09.2025
Abel, Susanne

Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104


ausgezeichnet

Sehr emotional und unglaublich gut
"Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104" von Susanne Abel ist nicht mein erstes Buch der Autorin und sie hat es wieder geschafft, mich komplett mit in diese Geschichte zu ziehen.
Gegen Ende des zweiten Weltkrieges kommt ein kleiner Junge ins Heim, der sich nicht an seine Vergangenheit erinnern kann. Er ist fast starr vor Angst und Kummer und so bekommt er einfach einen neuen Namen zugewiesen. Er ist ab jetzt Hartmut, genannt Hardy. Im Heim ergeht es ihm gar nicht gut, bei den Nonnen herrschen kalte, ja unmenschliche Verhältnisse, mit denen jedes Kind überfordert wäre. Ein anderes Kind, Margret, kümmert sich ein wenig um ihn und die Kinder passen aufeinander auf.
Auch Margrets Geschichte wird erzählt, sie darf das Heim nämlich verlassen, in ihre weiteste Familie und auch dort passieren Dinge, die für sie unaussprechlich bleiben werden.
In der Handlung in der Gegenwart, in die das Buch immer wieder wechselt, begegnen wir hauptsächlich Emily, die bei ihren Urgroßeltern aufwächst. Wir bekommen eine Familie vorgeführt, in der Schweigen herrscht, ja, in der sich die Generationen untereinander nicht gut verstehen. Emily leidet sehr darunter und sie beginnt irgendwann Fragen zu stellen und möchte verstehen.
Viele Geschehnisse in der Geschichte erfahren wir hier nach und nach in Rückblenden von Margret oder Hardy. So setzt sich nach und nach die komplette Geschichte zusammen und man beginnt beim Lesen die Folgen und das Verhalten zu verstehen.
Das Buch ist sehr gut geschrieben, eindrücklich und einfühlsam, ohne ins kitschige abzurutschen. Es verbindet wahre Begebenheiten gekonnt mit Fiktion, was alles noch emotionaler macht.
Es ist eine Geschichte, die sic auf alle nachfolgenden Generationen auswirkt und ein Buch, das ich so schnell nicht vergessen werde,

Bewertung vom 13.09.2025
Boyle, T. C.

No Way Home (deutschsprachige Ausgabe)


sehr gut

Schwierige Beziehungen
"No Way Home" von T.C. Boyle hat es wieder geschafft mich von der ersten Sete an in den Bann zu ziehen. Der Autor ist einer der ganz großen Erzähler und ich wurde auch von diesem Werk nicht enttäuscht.
Terry ist Assistenzarzt in L.A. und ständig im Stress. Als er telefonisch vom Tod seiner Mutter erfährt, bekommt er diese Nachricht fast gar nicht in seinen Kopf. Noch ganz benommen fährt er nach Boulder City in die Wüste Nevadas, um den Papierkram zu regeln und das Haus zu verkaufen.
Allerdings lernt er sofort Bethany kennen, die bei ihm einzieht, obwohl er das gar nicht möchte. So beginnt eine ganz eigenartige Geschichte, in der auch der Ex-Freund Jesse eine Rolle spielt.
Erzählt wird hier abwechselnd aus den drei Perspektiven, wobei Terry schon den größten Part behält. Die Charaktere werden sehr genau gezeichnet und vorgestellt, man kann sich ein gutes Bild machen. Ich mochte sie eigentlich alle nicht, wobei ich Terrys Reaktionen oftmals so gar nicht nachvollziehen konnte.
Die Geschichte hat ein langsames Erzähltempo, rasante Spannung findet man hier nicht, aber viele Informationen zwischen den Zeilen. Auch die Naturbeschreibungen der Wüste fand ich absolut gelungen.
Es gibt hier so einige Konstellationen an toxischen Beziehungen und an menschlichen Abgründen, beginnend mit Eifersucht und Abhängigkeit bis hin zu purer Gewalt aus Rache.
Ich mag den Schreibstil von Boyle sehr, er erzählt vieles mit schwarzem Humor und einem Augenzwinkern, hat allerdings auch immer die Ränder der Gesellschaft mit im Blick.

Bewertung vom 12.09.2025
Henry, James Alistair

Pagans - Ein Killer. Zwei Cops. Hunderte Götter


gut

Hätte gerne mehr Tiefe gehabt
"Pagans - Ein Killer. Zwei Cops. Hunderte Götter" von James Alistair Henry ist ein Krimi in einer Alternativwelt. Gerade davon habe ich mir soviel versprochen und vielleicht waren meine Erwartungen daran auch einfach zu hoch.
Es spielt in einem modernen England, allerdings ohne die industrielle Revolution. Auf den britischen Inseln leben Kelten, Sachsen und Pikten und es gibt gerade wieder eine große und wichtige Konferenz, die sich mit der Bildung eines »United Kingdom« befasst. Zu diesem Zeitpunkt wird einer der Diplomaten aufgefunden, ermordet und an einen Baum genagelt.
Die Ermittlungen werden von zwei sehr verschiedenen Ermittlern geführt, einer keltisch und sehr unabhängig, die andere sächsisch mit der Polizeitruppe hinter sich. Diese beiden Ermittler waren für mich sehr interessant und ich hätte gerne viel mehr über sie erfahren, gerade über Drustan, den Kelten.
Wenn man sich erstmal eingelesen hat, in dieser fremden Welt angekommen ist, entfaltet sich wirklich ein sehr spannendes Szenario. Die Ermittlungen sind spannend und verzweigen sich in verschiedene Richtungen, die Auflösung weiß mich durchaus zu überraschen.
Der Kriminalfall ist sehr intelligent aufgebaut und gelöst, das hat mir richtig gut gefallen.
Weniger gut fand ich, dass mir gerade beim Worlbuilding und den Protagonisten noch Tiefe fehlte, da wäre ich gerne noch tiefer eingestiegen, vielleicht auch als Reihen-Auftakt. So kamen mir viele Aspekte zu kurz und ließen mich mit vielen Fragen zurück.

Bewertung vom 12.09.2025
Izquierdo, Andreas

Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Freundschaft und andere Katastrophen
"Über die Toten nur Gutes" von Andreas Izquierdo fängt ganz harmlos an und spitzt sich dann zum Ende zu einem knallharten Thriller zu.
Mads Madsen ist Trauerredner in Glücksburg an der Ostsee und er macht seinen Job gründlich und gut. Er versucht immer etwas positives über die Verstorbenen zu sagen und er versucht auch nicht zu lügen.
Dann erreicht ihn die Nachricht vom Unfalltod seines besten Freundes aus Kindertagen, Patrick. Sein letzter Wunsch: Mads soll die Rede halten. Und Mads beginnt zu ermitteln, sucht nach der Wahrheit in seinem Leben und Sterben.
Dabei kommt er auch ganz langsam seinen eigenen Erinnerungen auf die Spur, er hatte so viele der gemeinsamen Erlebnisse vergessen. Fast nebenbei wird er auch in ein komplett kriminelles Milieu gezogen und ist bald das Ziel des großen örtlichen Gangsters.
Alle Figuren, so wie Mads selber, sein kauziger Vater, sein bester Freund und die eiskalte Lady von der Polizei sind super gut ausgearbeitet und ich scheine sie nach der Lektüre gut zu kennen.
Der Humor zieht sich durch das ganze Buch, fein und schwarz, ich fand das absolut genial geschrieben.
Es ist ein ernsthafter, tiefsinniger und spannender Krimi mit genau dem richtigen Humor. Ich freue mich jetzt schon auf Fortsetzungen.

Bewertung vom 11.09.2025
Russ, Rebecca

Der Weg - Jeder Schritt könnte dein letzter sein


gut

Eine Wanderung
Rebecca Russ' Thriller "Der Weg" zog mich besonders aufgrund seiner landschaftlichen Kulisse an. Als Fan von Wander- und Roadtrip-Geschichten war dieses Buch ein Muss für mich.
Zwei beste Freundinnen begeben sich auf den Kungsleden in Schweden, um einen Teil des bekannten Weges zu wandern – ein Hochzeitsgeschenk von Nicki an Julia.
Schnell wird klar, dass die Freundschaft der beiden brüchig ist. Nach einem Sturm erwacht Julia allein im Zelt, doch nichts ist so, wie es zunächst scheint.
Die Landschaftsbeschreibungen und die steigende Bedrohungsatmosphäre sind ausgezeichnet gelungen.
Parallel dazu gibt ein Tagebucheinblick Einblick in eine Beziehung, die unerwartete Wendungen nahm – ohne zu viel zu verraten.
Leider war die finale Wendung für mich früh absehbar, was etwas schade war.
Dennoch empfehle ich den Thriller aufgrund der spannenden Erzählweise und der lebendigen Schilderung der Wanderung, die ich sehr genossen habe.

Bewertung vom 01.09.2025
Oldchess, May

Sophie Red Dot - Das Buch der magischen Kreaturen


ausgezeichnet

Gute Fantasy-Geschichte, für jedes Lesealter
"Sophie Red Dot: Das Buch der magischen Kreaturen" von May Oldchess ist der erste Teil einer geplanten Fantasy-Reihe ab 10 Jahren. Für Kinder habe ich jetzt weggelassen, denn ich finde das Buch absolut tauglich für jedes Alter. Ich hatte jedenfalls sehr viel Spaß damit.
Sophie Dupont wohnt in Paris und hat eine absolut umwerfende Familie und auch wirklich beste Freunde. Zu ihrem Glück fehlt ihr noch eine Katze, zu der sie jetzt. an ihrem zehnten Geburtstag, kommt, als Plüschtier.
Dieses Plüschtier, Taro, beginnt mit ihr zu sprechen und fordert ständig Futter ein. Das bleibt auch nicht die einzige Veränderung in ihrem Leben, es wird richtig magisch.
Das Buch ist in viele kurze Kapitel unterteilt, die jeweils eine ganz zauberhafte kleine Illustration erhalten haben, einen aussagekräftigen Titel und auch Zeit- und Ortsangabe.
Nach und nach lernt man alle Protagonisten kennen, auch die nicht menschlichen. Im Buch hinten befinden sich auch noch ausführliche Steckbriefe zu jedem.
Die Geschichte entfaltet sich langsam, nimmt sich Zeit, dafür bekommt man hier das volle Programm an Magie. Es gibt Hexen, Teleportationszauber, Oger, Schattenwölfe und Dämonen und das Highlight, es gibt Drachen!
Die Geschichte knüpft immer mal wieder an alte asiatische Traditionen an, das ist gut eingebunden in die moderne Erzählung.
Die Kinder müssen Vertrauen lernen, mutig sein und hilfsbereit, sich auf viel Neues einlassen.
Gut gefallen haben mir auch die verschiedenen Schauplätze, in Paris, in einem Baumhaus und einem magischen Institut auf einem Berg.
Zum Ende hin nimmt die Erzählung an Tempo zu, es wird noch spannender, aber auch komplizierter, mir gefallen die Lösungswege hier sehr. Es gibt keine unnötige Gewalt, der Sieg ist durch Gemeinschaft errungen, falls es denn einer ist.
Auf jeden Fall warte ich hier sehr gespannt auf eine Fortsetzung und freue mich auf das Wiedersehen mit den, mir lieb gewordenen, Charakteren.

Bewertung vom 22.08.2025
Grandl, Peter

Reset


ausgezeichnet

Sehr glaubwürdig
"Reset" von Peter Grandl ist ein herausragender Thriller. Er ist zeitgemäß und relevant, so nah an der Wirklichkeit, dass er beunruhigend wirkt. Er ist von Beginn an fesselnd und klug konstruiert.
Wir erleben hier mit, wie die vertraute Welt zusammenbricht. Nicht allmählich, sondern abrupt und schonungslos. Alle Computer, Smartphones und digitalen Geräte verfolgen ihr eigenes Ziel. Sie zeigen den Menschen nicht die Realität, sondern täuschend echte Falschmeldungen. So überzeugend, dass sie häufig Glauben finden. Das hat verheerende Folgen. Sehr rasch eskaliert die Lage global und umfassend. Gezeigt wird das gekonnt an individuellen Schicksalen.
Nun arbeitet eine Gruppe von Menschen zusammen, aus verschiedenen Nationen und Fachgebieten, um zu ermitteln, die führenden Experten ihrer Disziplinen.
Diese Personen begleiten wir nun auf ihrem weiteren Weg und das ist äußerst packend umgesetzt. Es sind auch Menschen, die geschildert werden und jeder von ihnen trägt zudem seine persönliche Last. Die Hauptfiguren wirken authentisch und glaubwürdig.
Ich konnte das Buch kaum weglegen, die Kapitel sind knapp und lesen sich flüssig.
Das Buch ist beängstigend nah an der Realität, alles erscheint plausibel und man hat nach der Lektüre etliche Themen zum Reflektieren. Es bleibt im Gedächtnis.

Bewertung vom 22.08.2025
Goldewijk, Yorick

1000 und ich. Zweifle nicht, zögere nicht, hinterfrage nicht.


gut

Schwierig zu lesen
"1000 und ich" von Yorick Goldewijk ist hier als Jugendbuch ab 12 Jahren empfohlen und ich frage mich, ob das jetzt mein Problem dabei war. Ob sich Jugendliche damit besser zurechtfinden und identifizieren können.
Die Ich-Stimme in dieser Welt ist 8, eine von vielen, im gleichen Ablauf, gleichen Alltag. Es erinnert mich ein wenig an "1984", aber nur von den Beschallungen und Abläufen.
Die Protagonistin fängt an zu hinterfragen, aufzuschauen, aus der Reihe zu treten und findet 1000, eine andere wie sie.
Wir reisen hier in den Gedanken, den Träumen, den Vorstellungen der Protagonistin mit und ich fühlte mich dabei oftmals ziemlich verloren.
Ich habe beim Lesen den Faden verloren, gedacht, ich habe was verpasst, was nicht verstanden. Mir war eigentlich klar, worauf es hinauslaufen wird, trotzdem hat es mich nicht mitnehmen können.
Es gibt Probleme, die in dem Buch thematisiert werden, die ich als sehr wichtig und richtig erachte darüber zu reden und nachzudenken, da sie uns wohl bald betreffen könnten. Also ist es vielleicht sogar eine gute Diskussionsgrundlage, gerade für Jugendliche, wobei man das als Elternteil begleiten sollte.