Der Weg der Töchter

sehr gut

Der Weg der Töchter" handelt von dem jungen, nigerianischen Mädchen Morayo. Im Buch begleiten wir als Leser sie über einen Zeitraum von etwa 25 Jahren. Aufgewachsen in einem strengen, aber liebevollen Elternhaus freut sie sich riesig, als ihr wenige Jahre älterer Vetter Bros T (m Buch mehrmals auch Tayo genannt) ins Haus einzieht. Schließlich kennt sie ihn nett und humorvoll, immer eine spannende Geschichte auf den Lippen.
Das ändert sich aber schlagartig. Während ihre Familie auf einer Feier ist, bleibt Morayo leicht kränkelnd zu Hause. Betrunken von einem Gelage mit Freunden vergewaltigt Tayo sie. Anfangs noch in dem Glauben, dies würde nie wieder passieren, wird für Morayo bald ein Monate andauerndes Martyrium daraus.
Als sie es endlich schafft, es ihren Eltern zu gestehen, wird Tayo aus dem Haus verbannt und eisiges Schweigen zu dem Geschehenen legt sich über die Familie…
Neben Morayos Geschichte wird aber auch die ihrer „Aunty“ Morenike erzählt, welche mit einem ähnlich schweren Schicksal zu kämpfen hat. Sie hilft Morayo bei der Verarbeitung des Erlebten. Doch Jahre später treten diese wieder in ihr Leben...
Anfangs sah ich dem Buch sehr skeptisch entgegen, da es dem Klappentext nach eigentlich so gar nicht meinem Lesegeschmack entsprach. Doch mit dem Lesen einmal begonnen, änderte sich meine Meinung ganz schnell. Die Autorin schaffte es mit ihrem fließend leichten Schreibstil mich so tief in die Geschichte zu ziehen, dass ich das Buch nur schlecht aus der Hand legen konnte. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet, dass man sich sehr gut in sie hineinversetzen kann. Die Umgebung und die dortigen Traditionen sind mit einer ebensolchen Treue zum Detail beschrieben.
Mich hat mein 1. "Buchflüsterer"-Werk jedenfalls richtig mitgerissen. Hoffentlich schreibt die Autorin noch weitere Bücher wie dieses, dass das Herz seiner Leser so erfreuen kann wie dieses.

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