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Feliz
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Bielefeld

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Insgesamt 276 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2025
Hotel, Nikola

Breathing for the First Time / Lost Girls Bd.1


ausgezeichnet

Die Gestaltung des Buches ist wirklich hervorragend gelungen. Ich finde, dass das dunkle Violett, das manchmal fast in ein schwarz übergeht, in Kombination mit der goldenen Schrift ästhetisch schon sehr gelungen ist. Es passt aber auch mit der Darstellung der fliegenden Scherben nahezu perfekt zum Inhalt des Buches.

Die Geschichte hat mich ebenfalls direkt gereizt: Nach außen hin führt die 21-jährige Darcy Sullivan ein perfektes Leben. Sie ist mit dem erfolgreichen Quarterback Jason Miller verheiratet, der sie auf Händen trägt und wohnt in einem wunderschönen Strandhaus. Doch in Wahrheit ist ihr Leben ein wahrer Albtraum. Jason kontrolliert jeden ihrer Schritte und erwartet absolute Perfektion von seiner Frau. Wenn sie einen Fehler macht, wird sie bestraft. Jeden Tag plant Darcy ihre Flucht, immer mit der Angst, dass ihr Mann entdecken könnte, was sie vorhat. Während ihrer Vorbereitungen trifft sie auf den Engländer Ellis, der scheinbar auf den ersten Blick erkennt, was Darcy so verzweifelt zu verbergen versucht. Doch sie kann sich auf keinen Fall erlauben, einen anderen Menschen in ihre Nähe zu lassen, schließlich weiß sie genau, dass Jason sie erst gehen lassen wird, wenn sie tot ist.

Ich bin immer ein bisschen unsicher, wenn in Büchern toxische Beziehungen behandelt werden, weil sie nicht immer als solche eingeordnet werden, sondern zum Teil romantisiert werden. Doch ich mochte die vorherigen Bücher von Nikola Hotel immer sehr gerne und wollte mal sehen, wie es hier umgesetzt wurde. Ich bin froh, dass ich das getan habe, weil das Buch mich wirklich mitreißen konnte. Dazu trägt der Schreibstil sein Wesentliches bei. Ich habe in letzter Zeit einige gute Bücher gelesen, aber es ist schon eine Weile her, dass ich noch bis tief in die Nacht gelesen habe, um zu wissen, wie die Geschichte ausgeht. Doch dieses Buch hat es geschafft, die gelungene Mischung aus Zeitungsartikeln und der Geschichte sorgt dafür, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin.

Aber auch die Story als solche fand ich wirklich gut. Man merkt auf jeder Seite, wie groß die Angst von Darcy vor Jason ist und wie gut er es schafft, diese aufrechtzuerhalten. Seine Unberechenbarkeit sorgt dafür, dass sie sich nie sicher sein kann, welche Person sie gerade antrifft und seine Beliebtheit dafür, dass sie sich niemandem anvertrauen kann. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schrecklich es sein muss, immer in dieser Anspannung leben zu müssen und sich niemals sicher zu fühlen, während man komplett isoliert von der Außenwelt ist und niemanden hat, dem man sich anvertrauen kann. Ich fand, dass gut gezeigt wurde, wie er Darcy genau in diese Position bringen konnte und es ihr dadurch so schwer macht, sich von ihm zu lösen. Zunächst fand ich es nicht ganz nachvollziehbar, warum sein Verhalten nach den drei Jahren, die sie jetzt zusammen sind, plötzlich eskaliert, aber mit der Zeit wird deutlich, dass er seine Art mit ihr umzugehen sich einfach nur weiterentwickelt, weil er merkt, dass sie versucht, sich ihm zu entziehen. Ich mochte den Gegensatz den Ellis zu Jason darstellt. Er ist sich den Grenzen immer bewusst und überschreitet sie nie, selbst wenn es Darcy schwerfällt, überhaupt welche zu setzen, sie durfte es in ihrer Beziehung schließlich nie. Außerdem ist er deutlich reflektierter, er hinterfragt vieles, egal ob es Gespräche mit Darcy oder patriarchale Strukturen sind, was ihn mir wirklich sympathisch gemacht hat.

Alles in allem hat mir das Buch trotz des schwierigen Themas wirklich gut gefallen, ich musste ein paar Mal tief durchatmen, weil ich mit dem toxischen Umfeld von Darcy so schwer umgehen konnte und es mir weh tat, wie viel Schmerz sie in der Beziehung erleiden musste. Umso mehr hätte ich mir ein bisschen anderes Ende der Geschichte gewünscht, aber leider ist es so deutlich realistischer.

Bewertung vom 07.09.2025
Gablé, Rebecca

Das zweite Königreich / Helmsby Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich mag die neue Gestaltung des Buches wirklich gerne, weil es das ursprüngliche Design perfekt einfängt und neu interpretiert. Außerdem ist der Farbschnitt einfach wunderschön.

Die Story mag ich immer noch ebenso gerne wie beim ersten Mal: Die Kindheit von Caedmon of Helmsby endet jäh, als dänische Piraten das benachbarte Dorf überfallen und ihm einen Pfeil ins Bein schießen. Auch wenn seine Mutter eine erfahrene Heilerin ist, bleibt das Bein steif und sein Vater gibt ihn bei nächster Gelegenheit Harold Godwinson mit, als der in Normandie zu Herzog William reist. Gegen seinen Willen bleibt Caedmon dort als Übersetzer für den Herzog zurück und wird zum Krieger ausgebildet. Jahre später kehrt er mit dem Erobererheer von William zurück und gerät in eine Vermittlerrolle, die er nie wollte. Er wird einer der engsten Berater des neuen Königs, bis sich Caedmon in die falsche Frau verliebt.

Ich liebe die Art, wie Rebecca Gablé schreibt. Sie hat einfach eine besondere Art, den Leser ab der ersten Seite zu fesseln und komplett in die Geschichte zu ziehen. Ich kenne wenige Autorinnen und Autoren, die es schaffen, mich so sehr für eine Geschichte zu begeistern und dafür zu sorgen, dass ich unbedingt mehr über die Zeit erfahren will und gar nicht mehr aufhören kann zu lesen.

Das liegt auch daran, dass ich die Charaktere so gerne mochte. Caedmon tat mir besonders zu Beginn der Geschichte extrem leid. Nicht nur hat er einen älteren Bruder, der eine sadistische Ader hat, die er nur zu gerne auslebt und dann wird er auch noch so schwer verletzt, dass er seine vorherigen Aufgaben nicht mehr erledigen kann. Und dann wird er auch noch von seinem Vater in die Normandie geschickt, was für ihn einer Strafe gleichkommt, schließlich will er einfach nur in seiner Heimat bleiben. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie einsam er sich in einem fremden Land ohne irgendwelche Freunde fühlen muss und er dann auch noch von seinen Landsmännern zurückgelassen wird. Dennoch sorgt es dafür, dass er sich unabhängig vom kleinen Helmsby entwickeln kann und dadurch in die Welt der englischen Könige eintauchen.

Ich finde das Setting des Buches ebenfalls gelungen. Ich fand es spannend, einen Einblick in das Leben am Hof zu bekommen und dadurch auch, wie unterschiedlich die verschiedenen Kulturen sind. Es ist wirklich faszinierend, dass viele der Eigenschaften, die man heute mit dem englischen Mittelalter verbindet ursprünglich in der Normandie von Bedeutung waren und erst mit König William ihre Tradition in England bildeten.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich gerne gelesen, einmal weil ich den Schreibstil von Rebecca Gablé wirklich liebe, zum anderen weil ich Caedmon einfach wirklich ins Herz geschlossen habe und unbedingt wollte, dass er sein Glück findet

Bewertung vom 07.09.2025
Tack, Stella

Kiss Me Once: Die Graphic Novel (Kiss the Bodygard, 1)


sehr gut

Ich mag die äußere Gestaltung des Buches richtig gerne. Es gefällt mir wirklich gut, dass es eine große Ähnlichkeit zu dem ursprünglichen Buch gibt, aber durch die Abbildung von Ivy und Ryan auf dem Cover wird direkt deutlich, dass es sich hierbei um die Graphic Novel handelt.

Die Geschichte gefiel mir direkt gut: Ivy will auf der Universität of Florida endlich das Leben einer normalen Studentin führen, ohne dass ihre Kommilitonen wissen, wie viel Geld sie hat oder wer ihr Vater ist. Gleich nach ihrer Ankunft lernt sie Ryan kennen, der sie mit seinen frechen Art und seinen beeindruckenden Tattoos direkt aus der Bahn wirft. Schnell kommen sie sich näher, doch dann erkennt Ivy, dass es sich bei Ryan keineswegs um einen normalen Studenten handelt, sondern um ihren Bodyguard, der sie im Auftrag ihres Vaters im Auge behalten soll. Genervt versucht Ivy soweit wie möglich Abstand von Ryan zu halten, doch das ist schwierig, wenn er auf sie aufpassen soll und sie dummerweise immer noch diese Anziehung fühlt.

Ich habe das Buch von Stella Tack schon seit Ewigkeiten in meinem Regal stehen und habe es dennoch nie gelesen. Umso mehr habe ich mich über die Graphic Novel gefreut, weil ich die Geschichte so auf eine andere Art erleben zu können. Ich mochte die graphische Gestaltung wirklich gerne, weil mir zum einen die Darstellung der Charaktere wirklich gefiel und ich zum anderen die Farben in Schwarz, Weiß und Pink extrem passend fand. Mein einziges Problem war, dass manche Bilder und vor allem die Gedanken von Ryan und Ivy wirklich extrem klein waren und ich mich oft echt anstrengen musste, um alles lesen zu können. Zumal ich die Reihenfolge der Panels nicht immer logisch fand und manchmal eine Seite dann nochmal in der richtigen Reihenfolge lesen musste. Dennoch passte die fast schon chaotischen Bilder mit vielen Infos perfekt zu Ivys leicht verpeilten Art.

Die Story mochte ich ebenfalls recht gerne, was vor allem an Ivy und Ryan selbst lag. Man merkt ihre Verbindung direkt, vor allem als sie noch nicht wissen, wer der jeweils andere ist. Ich mochte Ivys Wille, sich endlich alleine und ohne das Geld ihres Dads zu behaupten, auch wenn er es leider nicht zulässt. Aber wahrscheinlich ist das sogar nachvollziehbar, schließlich gibt es eine tatsächliche Gefahr, dass sie wegen des Geldes und ihres Namens entführt wird. Auch Ryan habe ich direkt ins Herz geschlossen. Er ist einfach ein guter Kerl, der sich für die Menschen einsetzt, die ihm etwas bedeuten, in dem Fall vor allem Ivy. Sie passen einfach gut zusammen und ich mochte, dass sie einander immer wieder herausfordern, sich aber auch dabei unterstützen, sie selbst zu sein. Allerdings hatte ich manchmal ein wenig das Gefühl, dass mir Einzelheiten der Geschichte fehlen, als ich die Geschichte gelesen habe, aber das ist vermutlich nachvollziehbar, schließlich ist es schwierig, eine recht lange Geschichte in wenigen Bildern und Worten wiederzugeben.

Alles in allem mochte ich die Graphic Novel wirklich gerne. Ich habe sie an einem Tag durchgelesen und mochte die Charaktere wirklich gerne, allerdings hatte ich manchmal das Gefühle, die Geschichte nicht in seiner Gänze erfassen zu können, weil mir ein paar Einzelheiten fehlten, wahrscheinlich werde ich das Buch noch einmal komplett lesen, damit ich auch die ganze Geschichte von Ivy und Ryan erleben kann.

Bewertung vom 29.08.2025
Sterling, Lucia

The waves that swept us away / Lifeguard Bd.2


gut

Achtung Spoiler für alle, die den ersten Teil nicht gelesen haben.

Ich mag das Cover recht gerne, es passt perfekt zum ersten Teil, unterscheidet sich aber farblich doch sehr, dass man auch auf den ersten Blick erkennen kann, welches Buch der erste und welches der zweite Band ist. Allerdings sticht es für mich ebenso wie der erste Teil nicht so richtig aus der Masse heraus, sondern sieht aus wie ein typisches Sommerbuch.

Mich konnte der erste Teil der Geschichte nicht vollkommen überzeugen, aber ich wollte dennoch wissen, wie es ausgeht und vor allem warum Clarissa sterben musste. Leider bin ich auch von dieser Geschichte nicht so ganz überzeugt. Dabei ist der Schreibstil recht gut. Ich habe auch hier ein bisschen gebraucht, um mich an ihn zu gewöhnen, aber als ich einmal in der Geschichte war, bin ich nur so durch sie geflogen.

Größere Probleme hatte ich hingegen mit den Charakteren. Man kennt beide ja schon aus dem ersten Teil, aber ich habe dennoch das Gefühl, nicht wirklich zu wissen, wer sie sind. Bei Jackson fand ich das noch halbwegs realistisch, weil er sich einfach eine Rolle ausgedacht hat, die er der Welt präsentiert und seine Herkunft spielt dabei keine Rolle. Außerdem konnte ich gut verstehen, dass er durch die Verhaftung plötzlich damit konfrontiert ist, dass er die Fassade nicht mehr wirklich aufrechterhalten kann. Deswegen fand ich es sehr nachvollziehbar, dass man ihn noch einmal vollkommen neu kennenlernen musste. Ich fand dennoch den Wandel von dem lustigen, immer gut gelaunten Rettungsschwimmer, der gerne auf Partys geht, zu dem Sohn einer berühmten Schauspielerin, der der Oberflächlichkeit Hollywoods nichts abgewinnen kann, etwas extrem. Es hätte geholfen, wenn es schon im ersten Teil mehr Andeutungen in diese Richtung gegeben hätte, aber der Fokus lag da so stark bei Sutton und Ben, dass alle Personen um sie herum so verblasst sind, dass sie nur reine Statisten waren. Noch auffälliger fand ich das bei Layla. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich schon einen ganz guten Eindruck von ihr hatte und in gewisser Hinsicht stimmte das auch, aber manche Sachen passten irgendwie nicht so ganz in das Bild. Natürlich wusste ich, dass sie gerne liest und sich am liebsten in fantastische Welten flüchtet, während sie in sozialen Settings immer ein bisschen zurückhaltend ist. Aus diesem Grund habe ich nie so richtig verstanden, warum sie unbedingt zu den Rettungsschwimmern wollte. Ich habe gedacht, dass man das in diesem Buch besser verstehen könnte, aber ich fand die Begründung weiterhin etwas dünn und unverständlich. Auch dass sie Filmwissenschaften studiert, passte für mich überhaupt nicht zu dem Bild, das ich mir von ihr gemacht habe. Das bedeutet überhaupt nicht, dass ruhige, zurückhaltende Frauen sich nicht für Filme, für Screenwriting oder Schauspielerei interessieren dürfe, aber ich fand es komplett absurd, dass Sutton es im ersten Teil nicht zumindest erwähnt, wenn sie über ihre beste Freundin nachdenkt. Genau diese Kleinigkeiten sind für mich das größte Problem der Reihe. Ich hatte das Gefühl, dass die Personen nur innerhalb der Geschichte existieren und kein Leben außerhalb Malibus haben, obwohl das ja nicht zutrifft. Layla und Sutton leben eigentlich in Bakersfield und befinden sich nur für den Sommer in Malibu. Das wird natürlich kurz zu Beginn thematisiert, spielt danach aber keine Rolle mehr. Beide telefonieren nicht mit ihrer Familie und reden erstaunlich wenig über ihr Leben abseits des Sommers, was es schwierig macht, die Personen kennenzulernen. Ich hatte fast ein wenig das Gefühl, dass gewisse Hobbies oder Berufe nur erwähnt werden, wenn es gerade zur Handlung passt, sodass ich mein Bild der Person immer wieder sehr stark anpassen musste.

Dadurch hatte ich auch ein bisschen Probleme damit, die Geschichte richtig zu genießen. Mir fehlte auch hier ein bisschen, Jackson und Layla dabei zu begleiten, wie sie als Rettungsschwimmer arbeiten. An einer Stelle überlegt Layla, alles an den Nagel zu hängen, weil sie sich unsicher ist, ob sie die Rolle gut ausfüllt und ihr Vorgesetzter zählt im Anschluss auf, was sie alles in den letzten Wochen alles gemacht hat und wie wichtig sie deswegen für das Team ist. Ich hätte all das gerne mehr miterlebt, weil der Beruf als Rettungsschwimmer eigentlich die zentrale Rolle im Sommer für Layla, Sutton, Ben und Jackson spielen sollte und es wird vielleicht mal in einem halben Kapitel erwähnt. Bei Jackson hat mich das sogar noch mehr gestört, weil das sein Hauptjob ist, nicht nur etwas, das er den Sommer über macht.

Bewertung vom 29.08.2025
Stein, Tina

Secret Forest Academy. Avas Bestimmung


sehr gut

Das Cover des Buches gefällt mir wirklich gut. Mir gefällt die Darstellung von Ava und Urs in einem Wald, weil sie direkt ein gutes Gefühl für die Stimmung des Buches vermittelt.

Die Story fand ich direkt spannend: Seit dem Brand ihres Zuhauses und dem Verschwinden ihrer Eltern wacht Ava jede Nacht im Wald auf und kann sich nicht erklären, wie sie dorthin gekommen ist. Eines Tages taucht ein unheimlicher Fremder auf, der ihr verspricht, sie zu ihren Eltern bringen zu können, doch als sie zögert, greift er sie an. Zum Glück bekommt sie unerwartete Hilfe von einem sprechenden Bären. Urs kennt Avas Eltern noch von früher und soll sie in eine geheime Akademie bringen, die ihr alle ihre Fragen beantworten kann. In der Secret Forest Academy trifft sie auf magische Wesen, tolle Mitschüler und lernt alles über die Welt, in die sie hineingeworfen wurde. Doch dann bemerkt sie, dass ihre Mitschüler etwas vor ihr verbergen und dass die Akademie vielleicht doch nicht so sicher ist, wie Ava gedacht hat.

Ich fand die Idee der Geschichte wirklich spannend und wollte wissen, wie das Akademie-Setting gestaltet war, komplett überzeugen konnte mich die Story aber leider nicht. Das liegt auch ein bisschen am Schreibstil. Ich musste mich erst daran gewöhnen, dass er manchmal ein bisschen holprig war, sodass ich ein wenig gebraucht habe, um in die Geschichte zu finden. Als ich mich aber erst einmal daran gewöhnt hatte, konnte ich das Buch dennoch recht schnell durchlesen.

Bei der Story bin ich ebenfalls etwas zwiegespalten, einerseits mochte ich das Akademie-Setting richtig gerne, andererseits hatte ich manchmal ein wenig Probleme, die Regeln der Welt richtig zu verstehen. Ich fand nicht alle Dinge immer ganz logisch und habe mich vor allem immer wieder gefragt, warum die Erwachsenen in der Schule nicht mehr tun, um herauszufinden, was mit Avas Eltern passiert ist und dass Ava es scheinbar nach einer Zeit auch fast ein bisschen verdrängt. Auch die Rolle der Putoren, die versuchen, für ihren Meister etwas über Avas Eltern herauszufinden, habe ich nicht immer so ganz verstanden. Mir fehlte allgemein so ein bisschen der Überblick über die Regeln, die in der Welt herrschen und die auch Ava erst nach und nach erklärt werden. Allerdings kann es bei diesem Buch sehr gut sein, dass ich deutlich mehr hinterfrage, als das die Leser, die eigentlich zur Zielgruppe gehören, tun würden. Was mir allerdings unglaublich gut gefällt, ist, dass man wirklich viel über verschiedene Pflanzen und Tiere erfährt. Diese Informationen spielen für die Geschichte eine große Rolle und werden dennoch nebenbei vermittelt. Dadurch wird den Lesern direkt ein Verständnis für die Wichtigkeit des Umweltschutzes vermittelt, ohne dies in einer belehrenden Art zu tun.

Die Charaktere mochte ich ebenfalls zumeist recht gerne, auch wenn ich bis auf Ava nicht bei allen das Gefühl hatte, sie richtig kennenlernen zu können, dafür bleibt einfach zu wenig Zeit, weil auf den recht wenigen Seiten doch sehr viel passiert. Mir gefiel aber, dass die Kinder an der Akademie aus verschiedenen Ländern kamen und man dadurch ein bisschen was darüber erfährt.

Alles in allem mochte ich das Buch vor allem deswegen gerne, weil man viel über Naturdiversität in verschiedenen Ländern erfährt, auch weil man ein tolles Glossar zum Ende hat, in dem man noch einmal verschiedenes nachlesen zu können. Allerdings endet die Geschichte wirklich sehr offen, was ich bei Kinder- und Jugendromanen mit mehreren Teilen immer etwas schwierig finde, da hätte ich es besser gefunden, die Story früher enden zu lassen, damit man nicht einfach an der spannendsten Stelle hängen gelassen wird.

Bewertung vom 29.08.2025
Wilson, Misty

Falling Like Leaves


ausgezeichnet

Ich liebe die Gestaltung des Buches, weil sie einfach ein perfektes Herbstbuch verspricht. Ich mag, dass man zwar einen kleinen Eindruck der Personen bekommt, aber dennoch Raum bleibt, sich ein eigenes Bild von Ellis und Cooper zu machen.

Ich brauchte unbedingt ein Herbstbuch für die heißen Tagen, auch um mich darauf zu freuen, wenn es wieder kühler wird und man sich schön mit einem Buch und einem heißen Kakao auf die Couch setzen kann. Dafür ist dieses Buch wirklich perfekt, obwohl ich ein bisschen gebraucht habe, um komplett in der Geschichte zu versinken. Das liegt für mich vor allem am Schreibstil oder vielleicht in diesem Fall auch an der Übersetzung, weil die für mich nicht immer ganz konstant ist. Mir ist klar, dass es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt und man vielleicht mehr ins Deutsche übersetzt als es bei einem Young Adult Roman oder einem belletristischen Roman der Fall gewesen wäre, aber mich hat es vor allem zu Beginn etwas irritiert. So hätte ich beispielsweise den Namen von Schnecke oder den des Herbstlaubfests einfach im Original gelassen, weil vor allem ersterer eher ein Kosename (mehr oder weniger) für Frauen oder Mädchen ist und ich jedes Mal irritiert war, wer gemeint ist. Das ist wahrscheinlich eine absolute Kleinigkeit, aber mich hat es mehr gestört als ich zu Beginn gedacht hätte. Dadurch wirkte es zudem manchmal ein bisschen holprig und umständlich, was zumindest zu Beginn den Lesefluss ein bisschen gestört hat. Als ich mich damit aber arrangiert hatte, bin ich nur so durch die Geschichte geflogen.

Ich habe auch die Charaktere schnell ins Herz geschlossen, obwohl Ellis manchmal ein bisschen anstrengend ist. Das liegt aber daran, dass zum einen erst siebzehn ist und zum anderen von ihrem Vater immer in eine Richtung geschoben wurde, die ihr überhaupt nicht erlaubt hat, zu erkunden, wer sie überhaupt ist. Außerdem mochte ich nicht, dass ihre Mutter nicht ehrlich zu ihr ist, sie muss ihrer Tochter nicht die Einzelheiten ihrer Ehe erzählen, aber sie hätte ehrlicher sein müssen, dass es Gründe dafür gab, dass sie nach Bramble Falls gegangen ist. Außerdem hat es mich fast schon wütend gemacht, dass sie ihre Tochter nicht besser vor dem Druck ihres Vaters geschützt hat. Es ist sehr deutlich, dass Ellis ihrem Vater alles recht machen will und so sein will wie er, sich dabei aber so sehr selbst unter Druck setzt, dass ich manchmal das Gefühl hatte, sie gar nicht wirklich zu kennen. Ich habe auch Verständnis für ihre Mutter, aber ich finde dennoch, dass sie manche Sachen hätte anders händeln sollen. Aber aus genau dem Grund habe ich immer viel Verständnis für Ellis und ihr Verhalten, auch wenn ich es nicht immer richtig fand, wie sehr sie ihre neuen Freunde auf Abstand gehalten und zum Teil hängen gelassen hat. Genau aus diesem Grund mochte ich Cooper, Sloane, Jake und Fern so gerne. Sie alle stehen trotzdem hinter Ellis, unterstützen sie und sind für sie da, selbst wenn sie selbst dafür deutlich länger braucht. Vor allem Cooper mochte ich ab der ersten Minute, selbst wenn er sauer auf Ellis ist ist er trotzdem ein guter Kerl. Er fordert sie außerdem immer heraus, zu hinterfragen, was sie wirklich will und ob sie glücklich ist, was sonst niemand in ihrem Leben tut. Ich mochte gerne, dass er sie nie unter Druck setzt, aber genau sieht, wenn sie etwas tut, weil es erwartet wird und nicht, weil sie liebt, was sie tut. Dass er dabei seine Träume verfolgt und unbedingt mit seinen Cookies erfolgreich sein, habe ich geliebt. Ihm ist es nicht unangenehm, dass er backt und alle seine Freunde unterstützen ihn darin und schwärmen bei jeder Gelegenheit von ihnen. Deswegen mochte ich die gesamte Dynamik zwischen der Clique so gerne. Sie sind wirklich füreinander da, sind dabei aber trotzdem ehrlich und handeln zum Teil deutlich verantwortungsbewusster als die Erwachsenen. Das gilt in besonderem Maße für Jake, von dem ich das zu Beginn gar nicht erwartet hätte, den ich aber mit jeder Seite mehr liebgewonnen habe.

Die Story ist nicht super außergewöhnlich, aber das braucht das Buch allerdings auch nicht. Sie wird von den Charakteren und dem Setting getragen, was wirklich sehr an Stars Hollow aus Gilmore Girls erinnert, dadurch aber noch mehr dafür sorgt, dass ich mich direkt wohlgefühlt habe. Ich mochte die absolut herbstlichen Veranstaltungen, die ich zum Teil ein bisschen absurd, aber meistens auch extrem niedlich fand und würde ehrlich gesagt wirklich gerne mindestens eine Woche in Bramble Falls verbringen, einfach um ein richtiges Herbst-Feeling zu bekommen.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich genossen, auch wenn ich etwas gebraucht habe, um komplett in die Geschichte einzutauchen, vor allem weil der Schreibstil manchmal etwas holprig wirkte. Allerdings habe ich sowohl die Charaktere als auch das Setting geliebt und hätte nichts dagegen, noch einmal nach Bramble Falls zurückzukehren, weil diese Stadt es wunderbar schafft, ein herbstliches Gefühl zu erzeugen.

Bewertung vom 11.08.2025
Cherry, Brittainy

Was wir leise hofften / Problems Bd.3


ausgezeichnet

Ich mag die Gestaltung des Buches richtig gerne, es passt hervorragend zu den anderen Büchern der Reihen und sieht einfach hervorragend im Regal aus. Der einzige Kritikpunkt ist vielleicht, dass sich die Teile wirklich sehr ähneln und ich zwischendurch doch noch einmal nachschauen musste, welches jetzt welches ist.

Auf die Geschichte habe ich mich schon die ganze Zeit gefreut: Willow Kingsley ist immer unterwegs, selten hält sie es länger an einem Ort aus, selbst wenn sie ihren Heimatort Honey Creek und ihre Familie von Herzen liebt. Deswegen nimmt sie auch das Angebot ihrer Freundin Molly an, ihren Sommer bei ihr und ihrem Mann zu verbringen, die unbedingt Hilfe in ihrem Restaurant brauchen. Während dieser Zeit kommt Willow bei Mollys mürrischen Enkel Theo Langford unter, der überhaupt nicht weiß, wie er mit der quirligen Frau umgehen soll. Doch je mehr sie sich kennenlernen, desto mehr erkennt Willow, dass sich hinter der kalten Fassade ein zutiefst verletzter Mann verbirgt, der alles für die Menschen gibt, die ihm wichtig sind. Diese Gefühle kennt sie selbst besser, als sie sich eingestehen will und Theo schafft es, mit nur einem Blick hinter die Fassade zu schauen, die sie sich so mühevoll aufgebaut hat. Doch Willow ist noch nicht bereit, sich ihrer Vergangenheit zu stellen, während Theo von seiner längst eingeholt wurde.

Ich liebe den Schreibstil von Brittainy Cherry einfach. Sie schafft es jedes Mal wieder, mich ab der ersten Seite in die Geschichte zu ziehen und mich so sehr zu fesseln, dass ich kaum aufhören konnte, zu lesen. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen, weil es mir der leichte, poetische Schreibstil es so leicht gemacht hat, in die Geschichte zu finden.

Aber auch die Charaktere konnten mich direkt für sich einnehmen. Ich kannte Willow schon aus den vorherigen Teilen und wollte unbedingt wissen, was hinter ihrer immerzu fröhlichen Fassade und der ständigen Unruhe steckt. Ich mochte sie schon vorher, weil sie trotz dessen, dass sie immer unterwegs ist, doch immer für ihre Familie da ist. So richtig in mein Herz geschlossen, habe ich sie dann aber in diesem Buch. Ich mochte zu sehen, wie sehr sie sich für Molly einsetzt, die trotz des Altersunterschiedes eine gute Freundin geworden ist, sodass sie nicht zögert, sie zu unterstützen, als ihr Mann krank wird. Das zeigt einfach schon, was für ein guter Mensch Willow ist. Ihre Fröhlichkeit und Unbeschwertheit ist zwar manchmal aufgesetzt, aber sie interessiert sich dennoch aufrichtig für Menschen und versucht diesen zu helfen, das liegt einfach in ihrer Natur. Im Gegensatz dazu scheint es zunächst, als würde Theo Menschen grundsätzlich aus dem Weg gehen, es sei denn es handelt sich um seine Großeltern oder seinen Neffen. Erst im Laufe der Geschichte wird deutlich, dass er zwar das Alleinsein durchaus mag, aber dass es aber auch pure Notwendigkeit ist, um sich vor weiteren Verletzungen durch andere Menschen zu schützen. Es hat mir das Herz gebrochen zu sehen, wie sehr Theo immer wieder im Stich gelassen wurde, obwohl diese Personen sich eigentlich um ihn hätte kümmern sollen. Umso glücklicher war ich, dass seine Großeltern Molly und Henry ihm eine so wichtige Stütze in seinem Leben sind und er dieses Gefühl auch seinem Neffen mitgeben kann, der immer mal wieder Abstand zu seinem Vater braucht. Ich fand ihn anderen gegenüber zwar oft unnötig grob, aber mir war gleichzeitig auch klar, dass er selbst nie auch nur etwas Verständnis bekommen hat und sich dadurch nur zu schützen versucht.

Die Story war nicht besonders außergewöhnlich. Das muss sie aber auch nicht sein, weil vor allem die Beziehung zwischen Theo und Willow im Vordergrund steht. Bei vielen anderen Büchern hätte es mich gestört, wie sich die Geschichte um die beiden dreht, aber hier ist das nicht der Fall. Das liegt vor allem daran, dass bei beiden eine große charakterliche Weiterentwicklung stattfindet, an der der jeweils andere seinen Anteil hat, aber sie dadurch dennoch nicht ihre Persönlichkeit verlieren. Ich fand es unglaublich spannend zu sehen, wie sie einander gegenseitig den Raum geben, sich zu entfalten, aber dennoch den anderen konstant dabei unterstützen.

Alles in allem habe ich die komplette Reihe unglaublich gerne gelesen und mich gefreut, dass alle Kingsley-Schwestern die perfekten Partner gefunden haben und ich kann Honey Creek mit einem guten Gefühl hinter mir lassen, auch wenn ich die angenehme Atmosphäre der Kleinstadt durchaus vermissen werde.

Bewertung vom 27.07.2025
Tjagvad, Tess

In Case We Forget / Gold, Bright & Partners Bd.3


ausgezeichnet

Ich bin beim Cover etwas zwiegespalten, weil es perfekt zur Geschichte passt, indem es wie eine Akte für einen Gerichtsprozess aussieht. Allerdings sind sich die Cover bei allen Teilen so ähnlich, dass ich jedes Mal nachgucken musste, welches welches ist.

Die Story war da schon außergewöhnlicher: Jude Darling hat es als Neffe einer der Partnerinnen bei Gold, Bright & Partners nicht leicht, er muss sich doppelt so hart beweisen und liegt im Ranking trotzdem weit hinten. Eine letzte Chance hat er noch, als er in einer Kneipe eines Abends auf Nathan trifft und betrunken zustimmt, ihn bei seiner Scheidung zu vertreten. Obwohl er sich eigentlich auf Wirtschaftsrecht spezialisieren wollte, beginnt sich Jude in die Details des Familienrechts einzulesen, um seinen Mandanten, der sich zudem noch auf seiner Couch einquartiert hat, bestmöglich zu vertreten. Doch dann trifft er die Anwältin der Gegenseite, bei der es sich ausgerechnet um seine Ex-Freundin Nora handelt, die ihn damals ohne ein Wort verlassen hat. Während intensiver Verhandlungen der Scheidung kommen sich die beiden wieder näher, doch dabei reißen auch alte Wunden wieder auf und diesmal könnte es die beiden endgültig zerstören.

Ich mochte die vorherigen Bücher der Reihe und vor allem die Geschichte von Laurel und Aaron wirklich gerne, aber ich habe trotzdem recht lange gebraucht, um dieses Buch anzufangen. Als ich dann aber die ersten Seiten gelesen hatte, habe ich das echt bereut, weil mich die Geschichte direkt gefesselt hat. Das liegt auch an dem wirklich guten Schreibstil, der zwar ebenso ruhig ist wie in den anderen Teilen, aber durch die Dynamik der Geschichte schnell an Fahrt gewinnt und ich nur so durch die Geschichte geflogen bin.

Ich mochte Jude schon in den ersten beiden Teilen, weil klar war, dass hinter seinem Verhalten deutlich mehr steckt, als dass er einfach gemein ist. Außerdem hat er sowohl gegenüber Gracie als auch Laurel schon bewiesen, dass er anders kann. Das wird in diesem Buch einmal mehr deutlich. Man merkt deutlich, wie tief er in seiner Kindheit immer wieder verletzt wurde und dass er sich davon nie erholt hat. Es tat weh, mitzuerleben, wie wenig er sich selbst mag. Ich habe gehasst zu sehen, wie er sich immer wieder selbst verletzt, indem er andere ausschließt und es ihnen so gar nicht möglich macht, ihn zu mögen. Gerade deswegen war ich so froh zu erleben, als er langsam auftaut. Nathan zwingt ihn durch seine bloße Anwesenheit natürlich förmlich dazu, aber ich mochte zu sehen, wie er immer wieder seine Mauern durchbricht und dafür sorgt, dass Jude auch anderen Menschen wieder zugänglicher wird. Bei Nora ist es anders, weil sie ihn schon aus ihrer gemeinsamen College Zeit kennt und mehr über ihn weiß, aber trotzdem hat er sie nie wirklich an sich herangelassen. Ich konnte gut verstehen, warum sich beide so schwer damit getan haben, wieder aufeinander zuzugehen, obwohl von Anfang an klar war, dass sie einander nie aufgehört haben zu lieben. Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass sie es schaffen, ihre Dämonen zu überwinden und zusammen glücklich zu werden.

Die Geschichte hat mich ebenfalls mehr gefesselt, als ich zu Beginn erwartet habe. Ich wollte unbedingt wissen, was zwischen Nora und Jude damals vorgefallen ist, aber mindestens ebenso sehr hat mich die Scheidung von Nathan und Lilah gefesselt, weil ich wirklich nicht wusste, was ich beiden gewünscht habe. Es hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass es auch im Familienrecht Anwälte gibt, die sich für ihre Mandanten einsetzen und dafür kämpfen, dass ihre Rechte durchgesetzt werden.

Alles in allem habe ich das Buch deutlich mehr geliebt, als ich es zu Beginn erwartet hättet, was vor allem an Jude und Nora als Charakteren liegt, die ich direkt fest in mein Herz geschlossen habe und mit denen ich verzweifelt auf ein Happy End hingefiebert habe.

Bewertung vom 22.07.2025
Yarros, Rebecca

Variation - Für immer oder nie


ausgezeichnet

Die Gestaltung des Buches trifft nicht so ganz meinen Geschmack. Ich finde, dass die Abbildung eines Seerosenteichs mit schwimmenden Fischen irgendwie so gar nicht zur Geschichte passt. Ich habe mir das Buch ehrlich gesagt nur genauer angesehen, weil es von Rebecca Yarros ist und ich ihre Art eine Geschichte zu erzählen sehr gerne mag. Zudem passt der Titel hervorragend zu der Geschichte, allerdings hätte man auch das Cover eher in die Ballett-Richtung gestalten oder anstatt des Teichs das Meer abbilden können.

Die Story hat mich da schon mehr gereizt: Als Allie Rousseau nach einer schweren Ballett-Verletzung in ihr Haus an der Küste von Cape Cod zurückkehrt, ist sie am Ende. Sie versucht, sich ganz auf ihre Genesung zu konzentrieren, während sie sich immer mehr zurückzieht. Das ändert sich, als eines Tages Juniper vor der Tür steht und ihre leibliche Mutter sucht. Dabei handelt es sich ausgerechnet um die Nichte ihres ehemaligen besten Freundes Hudson, der sie im Stich gelassen hat, als sie ihn am meisten gebraucht hätte. Nun muss sie widerwillig mit Hudson zusammenarbeiten, denn Juniper möchte nichts lieber als ebenso wie Allie und ihre drei Schwestern Ballett tanzen, ihre Mutter ist aber strikt dagegen. Um sie überzeugen zu können, schlägt Hudson vor, dass Allie sich als seine Freundin ausgeben und ihn auf Familienfeste begleiten kann. Um Junipers Willen stimmt sie zu und stellt im Laufe der Zeit fest, wie viel ihr Hudson noch immer bedeutet. Doch nach und nach kommen Geheimnisse ans Licht, die die zarte Verbindung der beiden auf eine harte Probe stellen.

Ich war mir nicht so richtig sicher, was ich von dem Buch erwarten sollte, weswegen es mir vermutlich deutlich besser gefallen hat, als ich zunächst erwartet hätte. Das liegt auch an dem wirklich tollen Schreibstil von Rebecca Yarros, der mich von den ersten Seiten komplett in die Geschichte gezogen hat und ich wirklich förmlich durch sie hindurch geflogen bin.

Dazu tragen auch die Charaktere einen erheblichen Teil bei. Ich mochte Hudson und Allie schon ab ihrem ersten Aufeinandertreffen und habe sie im Laufe der Geschichte nur umso mehr in mein Herz geschlossen. Ich habe mit Allie mitgelitten, als sie sich durch die Aufführung ihrer wichtigsten Rolle trotz großer Schmerzen quält und letztlich sogar ihre Achillessehne reißt. Viel schlimmer fand ich aber, wie enttäuscht ihre Mutter ist und wie viel wichtiger dieser der Erfolg ihrer Töchter ist, als dass sie glücklich sind. Es tat wirklich weh zu sehen, dass dies Allie immer irgendwie quält und wie sehr sie versucht, wieder fit zu werden, obwohl ich mir nie sicher war, ob sie das Tanzen wirklich liebt oder es mehr aus Gewohnheit macht und weil sie gut darin ist. Gerade deswegen mag ich Hudson auch so gerne. Er fordert sie immer wieder heraus, sich ihren Gefühlen zu stellen, ihre Emotionen rauszulassen und ihre Entscheidungen doch zu hinterfragen. Natürlich war es nicht gut, dass er Allie nach ihrem furchtbaren Unfall alleine gelassen hat, aber es gefiel mir, wie er ihr immer wieder zur Seite steht, dass er immer ehrlich damit ist, wie viel sie ihm bedeutet und sich selbst von ihren hohen Mauern nicht abschrecken lässt. Auch die Nebencharaktere mochte ich recht schnell. Vor allem Juniper fand ich unglaublich unterhaltsam, sie ist zwar erst zehn, weiß aber ganz genau, was sie will und wie sie es bekommt. Ich fand faszinierend mit was für einer Präzision sie die Umsetzung ihrer Pläne verfolgt und damit erstaunlich oft Erfolg hat. Ich finde zwar auch, dass Hudson und Allie viel früher mit Junipers Mutter Caroline über deren Pläne hätten sprechen müssen, schließlich sucht sie ihre leiblichen Eltern und dabei sollten ihre Adoptivmutter definitiv mit eingebunden sein. Gleichzeitig verstehe ich aber auch, dass Caroline seit dem Tod ihres Mannes übervorsichtig ist und Allie sehr wahrscheinlich jede Chance verwehren würde, mehr Zeit mit ihrer Nichte zu verbringen. Bei Allies Schwestern fiel es mir ein wenig schwerer, sie in mein Herz zu schließen. Anne mochte ich noch recht gerne, auch wenn ich es mir nicht gefiel, dass sie Allie so wenig gegen ihre Mutter unterstützt, aber Eva hat es mir schon sehr schwer gemacht. Ich habe verstanden, warum sie auf bestimmte Arten handelt, aber das bedeutet nicht, dass es gut geheißen habe, besonders wenn sie die Gefühle ihrer Schwestern mal wieder übergangen hat.

Alles in allem habe ich die Geschichte wirklich gerne gelesen. Ich mochte den fesselnden Schreibstil ebenso wie die Charaktere, die ich von Anfang an in mein Herz geschlossen habe. Die Story ist vielleicht nicht außergewöhnlich, aber das braucht das Buch auch gar nicht, weil die Verbindungen zwischen den verschiedenen Personen komplett ausreichend sind, um die Spannung aufrecht zu erhalten.

Bewertung vom 19.07.2025
Sterling, Lucia

The summer that broke us / Lifeguard Bd.1


gut

Das Cover des Buches ist recht gelungen. Ich mag die Darstellung des aufgewühlten Wassers unter den Klippen, weil es zum einen perfekt zum Setting passt und zum anderen ein schönes Sommerbuch verspricht. Allerdings sticht es nicht besonders aus der Masse heraus und ich bin mir nicht sicher, ob ich es in der Buchhandlung in die Hand genommen hätte.

Ich habe mich bei diesem Buch sehr auf ein sommerliches Setting an den Stränden Malibus in Kombination mit etwas Geheimnis und Liebesgeschichte gefreut, leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht so ganz erfüllen. Dabei ist der Schreibstil durchaus gut. Ich brauchte zwar ein bisschen, um so richtig in die Geschichte zu finden, aber danach konnte ich dann durchaus gut in einem Zug durchlesen.

Mein Problem war eher, dass ich mich auf ein bestimmtes Setting gefreut habe und das nur ganz am Anfang wirklich eingefangen wurde. Ich hatte mich wirklich darüber zu lesen, wie die Rettungsschwimmer arbeiten, wie sie als Team zusammenwachsen und eben auch wie hart die Einsätze mitunter sein könne. Das spielt aber in meiner Wahrnehmung eine erstaunlich kleine Rolle in der Geschichte, obwohl nahezu alle handelnden Personen Lifeguards sind. Man erlebt gefühlt zwei Einsätze mit und der Rest der Handlung kreist vor allem um Ben und Suttons Beziehung. Das fand ich ein bisschen schade, dabei geht mir gar nicht darum, dass es immer dramatische Momente geben muss, bei denen es um Leben und Tod geht, dass das nicht einen Großteil des Alltags ausmacht, ist mir auch bewusst. Aber genau von diesem Alltag hätte ich gerne mehr gesehen. Egal ob es um Patrouillen am Strand, Aufsicht in den Türmen oder Versammlungen im Hauptquartier handelt. Ich hatte immer das Gefühl, als würde ich davon hören, es aber nicht wirklich miterleben. Das führt auch dazu, dass die Nebencharaktere kaum kennengelernt habe. Klar fand ich Jackson ganz unterhaltsam, aber er kam oft mehr in Bens Gedanken vor, als dass ich ihn wirklich treffen konnte. Ähnlich ging es mir mit Layla. Sutton erklärt immer wieder, wie gut sie befreundet sind, aber man merkt das während des Lesens nicht so richtig, weil Sutton sich entweder wegen der Ereignisse von vor einem Jahr vor ihr zurückzieht oder weil sie Gefühle für Ben hat. Ich hatte nie das Gefühl, Layla richtig kennenlernen zu können und konnte deswegen auch nur theoretisch verstehen, warum Ben eigentlich tabu für Sutton sein sollte. Ich dachte auch recht lange, dass die beiden nicht wirklich zusammen waren, sondern zwar viel Zeit miteinander verbracht haben und da auch mehr war, aber dass sie ein richtiges Paar waren, kam erst recht spät in einem Gespräch zur Sprache, was mich dann doch leicht irritiert hat. Hier hätte ich es einfach besser gefunden, wenn Sutton ehrlich gewesen wäre. Sie kennt ihre Freundin schon ewig, aber sie sprechen beide nie so richtig miteinander. Ich hatte oft den Eindruck, dass sie sich lediglich flüchtig kennen, aber nicht, dass sie schon lange beste Freundinnen sind. Ich hatte immer ein bisschen das Gefühl, ein Beobachter der Charaktere zu sein. Eine Person, die neben ihnen steht, aber nicht alles mitbekommt und wenn, dann nur in kleinen Häppchen, die immer wieder neu zusammengesetzt werden.

Die Handlung hat mich leider auch nicht so richtig gefesselt. Ich habe mir das, was im letzten Jahr passiert ist, schon vorher grob zusammengereimt. Natürlich wusste ich nicht alle Einzelheiten, aber zumindest einen großen Teil habe ich mir so ähnlich gedacht. Das hat deswegen nicht unbedingt dazu geführt, dass mich die Geschichte komplett gefesselt hat, da war der Sturz von den Klippen und das unbekannte Tagebuch schon deutlich spannender. Mir ist bewusst, dass das alles zusammenhängt, aber es wird für meine Begriffe trotzdem viel zu wenig thematisiert. Das wird natürlich bei Layla und Jacksons Geschichte noch einmal eine größere Rolle spielen, aber mich hat es eher enttäuscht, dass es nicht mehr Entwicklung in der Hinsicht gab, selbst wenn dies dann im nächsten Ban vertieft wird.

Alles in allem hätte ich das Buch besonders wegen des Settings gerne richtig gut gefunden, aber leider konnte es mich nicht so richtig überzeugen. Ich mochte die Charaktere, aber hatte nie das Gefühl, sie wirklich kennenlernen zu können. Außerdem konnte mich die Story nie so fesseln, wie ich es zu Beginn gehofft hatte. Ich denke, ich werde dennoch den zweiten Band lesen, weil ich trotzdem wissen will, was genau jetzt an den Klippen passiert ist und was Jackson damit zu tun hat (oder auch nicht).