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Georg Bruder

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Insgesamt 111 Bewertungen
Bewertung vom 15.01.2023
Handbuch der Erwachsenenbildung / Erwachsenenbildung in fünf Kontinenten
BUCH - Pöggeler, Franz und Walter Leirman

Handbuch der Erwachsenenbildung / Erwachsenenbildung in fünf Kontinenten


ausgezeichnet

Franz Pöggelers Opus Magnum: Handbuch der Erwachsenenbildung in 8 Bänden
Hier Band 5 von 8: Erwachsenenbildung in fünf Kontinenten

32 Experten aus 20 Staaten haben am Band 5 des Handbuchs der Erwachsenenbildung mitgearbeitet, die Beiträge weisen daher sehr unterschiedliche politische und soziokulturelle Prägungen auf. Erschienen ist Band 5 im Jahre 1979 und umfasst 416 Seiten; ein vergleichbares Buch über den Stand der Erwachsenenbildung auf 5 Kontinenten dürfte es zuvor im deutschen Sprachraum nicht gegeben haben.
Nicht nur in wissenschaftlicher, sondern auch in politischer Hinsicht ist bemerkenswert, dass es gelungen ist, vielfältige Experten so verschiedener Grundauffassungen in einer gemeinsamen Aufgabe zu engagieren: im gemeinsamen Versuch, einen sachlichen Überblick über die globale Erwachsenenbildung zu geben. Alle Autoren erhielten vom Herausgeber ein Schema zur Gliederung ihrer Artikel, um eine Vergleichbarkeit der Fakten und Einsichten zu erreichen; dieses Schema wurde vermutlich wegen kontinentaler und regionaler Besonderheiten nicht überall eingehalten. Fremdsprachige Beiträge wurden extra für diesen Sammelband ins Deutsche übersetzt.
Über den Herausgeber: Franz Pöggeler (1926-2009) war Professor an der Pädagogischen Hochschule Aachen, Leiter des Instituts für Erwachsenenbildung und Direktor der Akademie für Jugendfragen in Münster. Der renommierte Fachbuchautor und Erwachsenenpädagoge zählt zu den Initiatoren und Wegbereitern des „lebenslangen Lernens“.
Überblick über die Themen aller 8 Bände:
Band 1: Einführung in die Andragogik
Band 2: Management und Recht der Erwachsenenbildung
Band 3: Anthropologie und Psychologie des Erwachsenen
Band 4: Geschichte der Erwachsenenbildung
Band 5: Erwachsenenbildung in fünf Kontinenten
Band 6: Soziologie der Erwachsenenbildung
Band 7: Didaktik der Erwachsenenbildung
Band 8: Neue Theorien der Erwachsenenbildung

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Bewertung vom 15.01.2023
Anthropologie und Psychologie des Erwachsenen. Handbuch der Erwachsenenbildung; Bd. 2
Zdarzil, Herbert und Richard Olechowski

Anthropologie und Psychologie des Erwachsenen. Handbuch der Erwachsenenbildung; Bd. 2


ausgezeichnet

Kenntnisreiche Synthese aus anthropologischen und psychologischen Lernperspektiven

In der Kinder- und Jugendpädagogik ist es seit langem selbstverständlich, Lernimpulse konkret auf bestimmte Jahrgänge, Lebensabschnitte, Entwicklungsphasen oder Sondersituationen zu beziehen.
Wie aber steht es in der Erwachsenenpädagogik? Meist arbeiten die Praktiker mit einem ziemlich diffusen Einheitsbild von „dem“ Erwachsenen, obwohl auch in der Erwachsenenbildung vielfältige Entwicklungsabschnitte, Lebensveränderungen sowie Ausdifferenzierungen nach Gruppen und sozialen Merkmalen anzutreffen sind. Vor diesem Hintergrund bekommt eine solche „Anthropologie und Psychologie des Erwachsenen“ einen starken Praxisbezug, zumal es den Forschungsstand der Anthropologie kenntnisreich mit dem Forschungsstand der Psychologie verbindet. Entstanden ist auf diese Weise eine kenntnisreiche Synthese aus anthropologischen und psychologischen Lernperspektiven, die trotz überholter Details (erschienen 1976) nach wie vor wegweisend ist. Dem Praktiker gibt das Buch umfangreiche Kriterien an die Hand, um „den“ Erwachsenen gründlich auf seine individuelle Lebenssituation, Interessen, Motive und Absichten zu befragen und jedem so in Bezug auf seine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung besser gerecht zu werden. Gerne wünscht man sich als Leser eine Neuauflage mit aktualisiertem Forschungsstand.
Herausgegeben und eingeleitet von Franz Pöggeler, erschienen als Band 3 seiner 8-bändigen Reihe „Handbuch der Erwachsenenbildung“, stammen Teil I des Buches („Anthropologie des Erwachsenen“) von Herbert Zdarzil und Teil II („Psychologie des Erwachsenen“) von Richard Olechowski. Beide Autoren haben ihre Beiträge (jeweils ca. 100 Seiten Umfang) nicht additiv, sondern kooperativ verfasst – ein großes Plus, das zur Stimmigkeit und Ausgewogenheit des Bandes beiträgt.

Die Hauptüberschriften des Inhaltsverzeichnisses mögen die Synthese verdeutlichen:
Teil I – Anthropologie des Erwachsenen (Herbert Zdarzil)
1. Pädagogische Anthropologie und Anthropologie des Erwachsenen
2. Der Mensch als Lernwesen
3. Das Bildungsziel als anthropologisches Problem
Teil II – Psychologie des Erwachsenen (Richard Olechowski)
1. Die Frage der „Stufen“ und „Phasen“ in der Entwicklung
2. Das Lernen als Entwicklungsprinzip
3. Biopsychologische Gegebenheiten
4. Das Bewußtwerden des Alterungsprozesses
5. Veränderungen der geistigen Leistungsfähigkeit
6. Veränderungen der psychischen Kräfte
Teil III – Literaturverzeichnis, Sachregister, Personenregister
(jeweils gesondert für Teil I und Teil II des Buches)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2023
Handbuch der Erwachsenenbildung / Neue Theorien der Erwachsenenbildung
Pöggeler, Franz und Bernt Wolterhoff

Handbuch der Erwachsenenbildung / Neue Theorien der Erwachsenenbildung


ausgezeichnet

Band 8 „Neue Theorien der Erwachsenenbildung“ des 8-bändigen Opus Magnum von Franz Pöggeler

In den 1970er Jahren erlebte der wissenschaftstheoretische Diskurs in der Erwachsenenbildung insofern eine Entspannung, als Empirie auf der einen Seite und Normativität bzw. Hermeneutik und Phänomenologie auf der anderen Seite allmählich nicht mehr als einander ausschließende Alternativen verstanden wurden, sondern als zwei Seiten, die beide zum Pendelausschlag gehören.
Verfechter scheinbar sich ausschließender Positionen begannen sich mehr zu tolerieren, ein Plural von Theorieofferten zeichnete sich ab, gute Mittelpositionen zwischen den beiden konkurrierenden Polen wurden deutlich, extreme Einseitigkeiten oder Überbewertungen der einen oder anderen Forschungsmethode konnten vermieden werden. Harte Empiriker begannen einzusehen, dass sie – bewusst oder unbewusst – anthropologische und weltanschauliche Prämissen in ihr Forschen einbringen, und auch die Hermeneutiker erkannten zunehmend, dass sie den Erkenntnissen der Erfahrung nicht entrinnen können.
Diese allmähliche wissenschaftstheoretische Entspannung im Forschungsfeld der Erwachsenenbildung spürt man insbesondere im vorliegenden 8. Band, der auf 264 Seiten „neue Theorien der Erwachsenenbildung“ vorstellt.
Insofern bietet dieser Band kein konsistentes und harmonisches System, sondern eine Varietät von Forschungsansätzen, und auch dies nicht in ausführlichen monografischen Darstellungen, sondern als Theorieskizzen und Konzentrate origineller und profilierter Forscher im Bereich der didaktisch-methodischen Aus- und Weiterbildung. Dementsprechend betont das Vorwort, die 15 einzelnen Verfasser hätten ihre Beiträge nicht miteinander abgesprochen, und seitens der Herausgeber sei ganz bewusst die „Profilierung von Unterschieden und Gegensätzen der Konzepte“ erwünscht gewesen.
Eine wissenschaftstheoretische Verortung der Einzelbeiträge ist damit bewusst dem engagierten Leser überlassen – ein Vorbild für guten Wissenschaftsjournalismus, der jeder Seite zuhört und widersprüchliche Positionen miteinander ins Gespräch bringt. So geht das!

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Bewertung vom 15.01.2023
Die Zeit der Konfessionen.

Die Zeit der Konfessionen.


ausgezeichnet

Band 8 der 14-bändigen Herder-Reihe „Die Geschichte des Christentums“

Nach Band 6 erschien Band 8, als zweiter der 14 Bände, im Jahre 1992. Er setzte die ökumenisch-universalgeschichtliche Herder-Reihe „Die Geschichte des Christentums – Religion, Politik, Kultur“ (französischer Originaltitel: „Histoire du christianisme“) fort. Mit seinen 14532 Seiten (!) und mehr als 1500 Abbildungen, Karten und Grafiken (!) bietet das 14-bändige Gesamtwerk eine Fundgrube für alle, die sich persönlich oder wissenschaftlich mit der Geschichte des Christentums beschäftigen, sozusagen eine geordnete Gesamtschau von 2000 Jahren Zeitgeschichte.
Das Werk entfaltet eine Kulturgeschichte vom Zeitalter des römischen Kaisers Augustus bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, außerdem verknüpft es gekonnt Ideengeschichte, Faktengeschichte, Mentalitätsgeschichte, Sozialgeschichte, Frömmigkeitsgeschichte und Theologiegeschichte miteinander, und das Werk gilt auch als die erste Universalgeschichte des Christentums mit konsequent ökumenischer Ausrichtung. Zahlreiche Zeit- und geistesgeschichtliche Verflechtungen, die Verknüpfung von Spiritualität und Lehre, von Institutionen und Politikgeschichte, aber auch der interkonfessionelle Rahmen des Werkes tragen zum Alleinstellungsmerkmal bei.
Um das Jahr 1530 begann für die Geschichte der abendländischen Christenheit die Zeit des Bekenntnisses und damit der Konfessionalisierung. Hier setzt der 8. Band „Die Zeit der Konfessionen“ an und erörtert diese Prozesse tiefgehend; etwa bis zum Jahre 1630, als die allererste Zeit der Formung christlicher Weltsichten, der Akzentuierung, der Konfessionalisierung ihren vorläufigen Höhepunkt findet. Gerade die Lektüre dieses 8. Bandes bedeutet daher, sich ein Stück internationaler, umfassender Christentumsgeschichte vor Augen zu führen und dadurch in einer Zeit, in der die Welt immer mehr zusammenrückt, Verständnis für das Ganze des einen Leibes Christi und seine je verschiedenen Bekenntnisakzentuierungen zu finden.
Mit der Vielfalt des christlichen Bekenntnisses in diesem Zeitraum wird auch die Detailtiefe dieses historiographisch wohl einmaligen Werkes sichtbar: mehr als 12 Seiten pro Jahr. Generell empfehle ich bei diesem voluminösen Werk die gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag – die Bände verknicken nicht so leicht wie die preiswertere Taschenbuchausgabe.

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Bewertung vom 15.01.2023
Die Geschichte des Christentums, Gesamtregister

Die Geschichte des Christentums, Gesamtregister


ausgezeichnet

Vorzüglich gemachter Registerband, hoher wissenschaftlicher Anspruch

Mit diesem Registerband 14, erschienen im Jahre 2004, schließt das monumentale 13-bändige Werk „Die Geschichte des Christentums – Religion, Politik, Kultur“ ab. Mit seinen 14532 Seiten (!) und mehr als 1500 Abbildungen, Karten und Grafiken (!) bietet das Gesamtwerk eine Fundgrube für alle, die sich persönlich oder wissenschaftlich mit der Geschichte des Christentums beschäftigen, sozusagen eine geordnete Gesamtschau von 2000 Jahren Zeitgeschichte.
Neben den Inhaltsverzeichnissen aller 13 Bände enthält der 659 Seiten (!) starke Registerband etliche gut strukturierte Verzeichnisse, die dem Leser helfen, das Hauptwerk systematisch für Recherchen zu nutzen: Autorenverzeichnis, bibliographische Hilfsmittel, Quellenwerke, Fachglossare, Abbildungsverzeichnisse, Register zu Personen, Orten und Sachbegriffen. Eine Einleitung erläutert unter anderem die Übersetzung aus dem Französischen und die Bearbeitungsmethodik bei der deutschen Ausgabe.
Mit diesem Apparat unterstreicht das Werk nochmals und abschließend seinen wissenschaftlichen Anspruch. Generell empfehle ich bei diesem voluminösen Werk die gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag – die Bände verknicken einfach nicht so leicht wie die preiswertere Taschenbuchausgabe.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2023
Die Zeit der Zerreißproben (1274-1449) / Die Geschichte des Christentums 6

Die Zeit der Zerreißproben (1274-1449) / Die Geschichte des Christentums 6


ausgezeichnet

Band 6 der 14-bändigen Herder-Reihe „Die Geschichte des Christentums“

Als erster der 14 Bände erschien Band 6: Er eröffnete im Jahre 1991 die ökumenisch-universalgeschichtliche Herder-Reihe „Die Geschichte des Christentums – Religion, Politik, Kultur“ (französischer Originaltitel: „Histoire du christianisme“). Mit seinen 14532 Seiten (!) und mehr als 1500 Abbildungen, Karten und Grafiken (!) bietet das Gesamtwerk eine Fundgrube für alle, die sich persönlich oder wissenschaftlich mit der Geschichte des Christentums beschäftigen, sozusagen eine geordnete Gesamtschau von 2000 Jahren Zeitgeschichte.
Das Werk entfaltet eine Kulturgeschichte vom Zeitalter des römischen Kaisers Augustus bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, außerdem verknüpft es gekonnt Ideengeschichte, Faktengeschichte, Mentalitätsgeschichte, Sozialgeschichte, Frömmigkeitsgeschichte und Theologiegeschichte miteinander, und das Werk gilt auch als die erste Universalgeschichte des Christentums mit konsequent ökumenischer Ausrichtung. Zahlreiche Zeit- und geistesgeschichtliche Verflechtungen, die Verknüpfung von Spiritualität und Lehre, von Institutionen und Politikgeschichte, aber auch der interkonfessionelle Rahmen des Werkes tragen zum Alleinstellungsmerkmal bei.
Mit diesem 6. Band kommen wir bei den ökumenischen Unionsversuchen im Spätmittelalter an: Der 912 Seiten starke Band thematisiert die Zeit vom Zweiten Konzil zu Lyon (1274) bis zum Konzil zu Basel (1449) unter dem Titel „Die Zeit der Zerreißproben“. Mit der Vielfalt des christlichen Bekenntnisses in diesem Zeitraum wird auch die Detailtiefe dieses historiographisch wohl einmaligen Werkes sichtbar: mehr als 5 Seiten pro Jahr.

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Bewertung vom 15.01.2023
Das Kloster jenseits der Zeit
Theophan der Einsiedler

Das Kloster jenseits der Zeit


gut

Zeitgenössisches spirituelles Storytelling, theologisch leider dünn

Die Geschichten in diesem Buch stammen von einem zeitgenössischen franziskanischen Zisterziensermönch. Sein wirklicher Name ist unbekannt, als Pseudonym wählte er den Namen „Theophan der Mönch“. Bekannt ist nur, dass er in New York geboren wurde, im Jahr 1950 in eine Abtei in Massachusetts eintrat und Menschen bei Exerzitientagungen (geistliche Übungen) begleitete. Beim Verfasser handelt es sich also nicht um Theophan Goworow, genannt Theophan der Einsiedler, welcher von 1815 bis 1894 lebte.
Auf den ersten und zweiten Blick mögen die Geschichten von Mönch Theophan eigenwillig, ja fast surrealistisch wirken. Sieht man genauer hin, so zeigen sie tiefe Einsichten, bezeugen heilsame Selbstironie und verblüffen durch ungewohnte Perspektiven.
So gewinnen Theophans Geschichten Sympathiepunkte, weil der Verfasser seine geistlichen Erfahrungen nicht in Lehrsätze kleidet, sondern in Erzählungen; in Storys, die das Herz berühren und auch den Verstand inspirieren. Zeitgenössisches spirituelles Storytelling – so könnte es aussehen.
Allerdings ist der Gottesbezug bzw. der theologische Bezug auf die evangeliumsgemäße Nachfolge Jesu Christi in diesem Buch etwas dünn geraten, sogar ziemlich dünn. Daher der Punktabzug.

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Bewertung vom 15.01.2023
Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers
Jungclaussen, Emmanuel

Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers


ausgezeichnet

Einübung ins Jesusgebet: immer wieder inspirierend und ermutigend

Es ist immer wieder inspirierend und ermutigend, die „Aufrichtigen Erzählungen eines russischen Pilgers“ zu lesen. Im Wesentlichen beruht das immerwährende Gebet bzw. Jesusgebet aus inneren Wiederholungen von Sätzen wie z.B. „Herr Jesus Christus, du Sohn Gottes, erbarme dich meiner“, die einem irgendwann in Fleisch und Blut übergehen und zu einer immerwährenden Anbetung Gottes führen.
So verwirklicht der orthodoxe Gläubige die biblische Aufforderung des Apostels Paulus in seinem 1. Brief an die Thessalonicher (1. Thess. 5,17): „Betet ohne Unterlass!“
Ich besitze die gebundene Ausgabe des Herder-Verlags mit dem goldfarbenen Schutzumschlag seit über 30 Jahren, es handelt sich dabei um die 16. Auflage aus dem Jahre 1987. Das Einleitungskapitel von Emmanuel Jungclaussen OSB führt kenntnisreich in die orthodoxe Spiritualität des Pilgers ein und erleichtert dem heutigen Leser das Kontextverständnis dieses wichtigen Erfahrungsbuches.
Den „Aufrichtigen Erzählungen“ verdanke ich auch den Hinweis auf die Philokalie, jene berühmte mehrbändige Anthologie mit mystisch-aszetischen Textauszügen christlich-orthodoxer Schriftsteller aus dem 4. bis 15. Jahrhundert, die auch heute noch nichts von ihrer geistlichen Strahlkraft verloren hat.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2023
Leben und Lehre der Starzen. Der Weg zum vollkommenen Leben
Smolitsch, Igor

Leben und Lehre der Starzen. Der Weg zum vollkommenen Leben


ausgezeichnet

Leben und Lehre der Starzen, lebendig und anschaulich dargestellt

Igor Smolitsch (1898–1970) war ein namhafter Kirchenhistoriker der russisch-orthodoxen Kirche. Zu seinen bekanntesten Werken gehört das Buch „Leben und Lehre der Starzen – Der Weg zum vollkommenen Leben“, das er bereits 1936 publizierte.
Starzen (Singular: Starez), das waren (und sind) meist ältere, weise, erfahrene Seelsorger und Seelenführer, oft ausgestattet mit geistlichen Gaben wie Herzenserkenntnis, Herzensschau und Heilungsgaben, zuweilen auch Prophetie im Gewand vermeintlicher Torheit.
So ist denn das vorliegende Buch keine trockene wissenschaftliche Historie des russischen Starzentums, sondern eher eine anschauliche Wesensbestimmung dieses wichtigen geistlichen Zweiges der russisch-orthodoxen Spiritualität, die er anekdotisch anhand herausragender Hauptgestalten beschreibt und so auch der abendländischen Christenheit lebendig näherbringt.
Das Buch ist in fünf Hauptteile geteilt, die chronologisch aufeinander aufbauen:
Vorwort
1. Der Boden
- Die geistige Führung in der alten Asketik
- Mystik der Ostkirche und Starzentum
2. Die Entwicklung
- Aus einer Lehrschrift des 15. Jahrhunderts
- Starez Nil Sorskij
3. Die Blüte
- Starez Paisij
- Starez Feofan
- Starez Leonid
4. Die Ernte
- Starez Makarij von Optina
- Bischof Ignatij Briantschaninow
- Bischof Feofan, der Klausner von Wyschen
- Starez Amwrosij von Optina
5. Der Heilige
- Der heilige Serafim von Sarow
Anmerkungen (Anhang)
- Der Werdegang der im Buch erwähnten Starzen
- Lage der Klöster und der Einsiedeleien
Nachwort von Emmanuel Jungclaussen

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.