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Benutzername: 
ikopiko
Wohnort: 
Hesel

Bewertungen

Insgesamt 221 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2019
Der fabelhafte Geschenkeladen / Valerie Lane Bd.5
Inusa, Manuela

Der fabelhafte Geschenkeladen / Valerie Lane Bd.5


sehr gut

Orchid, die den Geschenkeladen in der Valerie Lane führt, hat gespaltene Gefühle. Eigentlich liebt sie ihren Freund Patrick über alles. Aber während er ihr auf der einen Seite alle Wünsche erfüllt, zieht er sich trotzdem immer mehr in sein Schneckenhaus zurück und lässt Orchid außen vor. Sie kommt nicht an ihn ran und fühlt sich zurückgestoßen.

Nicht gerade positiv für die Beziehung ist, dass der gutaussehende Tobin, der in direkter Nähe zu Orchids Laden ein Blumengeschäft führt, ein Auge auf Orchid geworfen hat. Ihre Freundinnen sind sowieso alle der Meinung, Tobin würde besser zu ihr passen als Patrick …

Nach und nach lässt meine Begeisterung für diese Serie leider nach. Obwohl mir dieser Band besser gefällt, als der vorherige.

Patricks Geschichte war für meinen Geschmack zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Da hätte Orchid doch früher was merken müssen. Auch gefällt mir nicht, wie sie mit Tobin umspringt. Das passt nicht zu der Beschreibung einer immer gut gelaunten, für alle da seienden Orchid.

So langsam ist für mich die Luft aus dieser Serie raus. Trotzdem werde ich auch noch den letzten Teil lesen.

Bewertung vom 04.09.2019
Die Zeit der Entscheidung / Die Fotografin Bd.2
Durst-Benning, Petra

Die Zeit der Entscheidung / Die Fotografin Bd.2


sehr gut

Mimi Reventlow ist mittlerweile in Laichingen sesshaft geworden. Sie pflegt ihren kranken Onkel und hat Freunde gefunden. Die Fotografie bringt ihr nicht viel ein, aber es reicht zum Überleben. Nur ihre Beziehung zu Hannes will nicht so recht gedeihen.

Als der Chef der großen, örtlichen Weberei, Hermann Gehringer,ihr zum Firmenjubiläum einen Großauftrag erteilt, scheint das finanzielle Problem gelöst. Dafür aber kommen neue Sorgen, denn Mimis geliebter Onkel verstirbt.

Der erste Teil dieser Trilogie hatte mich enttäuscht zurückgelassen. Das Ende war eigentlich keines, alles blieb offen. Jetzt war ich vorgewarnt und bin daher auch mit dem „halboffenen“ Ende zufrieden. Mimis Geschichte fand ich in diesem zweiten Teil noch interessanter als im ersten. Ihre Nachbarn, Freunde und Widersacher waren nun schon alte Bekannte und ich konnte mich mit ihnen freuen und auch trauern.

Es war ein sehr schweres Leben für die damalige Dorfbevölkerung. Sehr viel Arbeit und trotzdem kaum genug Geld zum Leben …

Bewertung vom 02.09.2019
Mehr als tausend Worte
Beck, Lilli

Mehr als tausend Worte


sehr gut

Alida ist die Tochter eines jüdischen Arztes. Als die Nazis den Juden immer mehr Verbote aussprechen, erkennt ihr Vater trotzdem nicht das ganze geplante Ausmaß der Gräueltaten. Zu gutgläubig, aber wohl aus der verzweifelten Lage heraus, traut der den falschen Menschen und kann kaum noch seine Familie ernähren. Letztlich kratzen die Eltern alle letzten Ersparnisse zusammen um Alida gegen ihren Willen mit einem Kindertransport nach England zu schicken. Die Trennung von ihrem Verlobten und der Familie zerreißt ihr das Herz.

Mit Kriegsbeginn sind in England Deutsche nicht mehr gern gesehen, auch wenn sie Juden sind und keine Nazis. So hat es Alida auch dort nicht leicht. Doch sie findet Freunde und kehrt nach Kriegsende sogar in ihre Heimat zurück.

Ich lese viel über die Zeit des Holocaust, aber jetzt zum ersten Mal über die Zeit in England. Lilli Beck schreibt anschaulich, ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Wie Alida sich gefühlt haben muss, konnte ich gut nachvollziehen.

Manchmal dachte ich, dass es zum Ende hin vielleicht zu viele Zufälle gab. Aber der Krieg war ein Ausnahmezustand, und es hätte tatsächlich alles so passieren können.

Bewertung vom 12.08.2019
So bitter die Rache
Berg, Eric

So bitter die Rache


sehr gut

Ellen Holst und ihr fast erwachsener Sohn wollen nach jahrelangem Wohnortwechsel durch die ganze Welt in einer noblen Siedlung in Heiligendamm an der Ostsee sesshaft werden. Dass in ihrem Haus vor vielen Jahren mehrere Morde begangen wurden, macht ein beklemmendes Gefühl, mehr aber auch nicht. Ellen freundet sich mit den Nachbarn an und hofft auf ein angenehmes Leben. Doch plötzlich verschwindet ein Schürhaken aus dem Haus. Keiner will es gewesen sein. War ein Fremder im Haus? Oder lügt Ruben, ein geistig beeinträchtigter junger Mann, der zu diesem Zeitpunkt zu Besuch war? Es folgen weitere unerklärliche Dinge und Ellen wird unruhig …

Eric Berg erzählt die in Heiligendamm spielende Geschichte auf zwei Zeitebenen. Die Geschehnisse, die Ellen in 2016 erlebt, ähneln stark denen aus 2010, die sich genau dort ereignet haben und in einem Dreifachmord endeten. Dies weiß der Leser, nicht aber Ellen, die die Zusammenhänge erst nach und nach herausfinden muss.

Spannender Krimi, der jedoch leider so gut wie kein Lokalkolorit beinhaltet und so überall hätte spielen können.

Bewertung vom 18.07.2019
Blind / Milla Nova ermittelt Bd.1
Brand, Christine

Blind / Milla Nova ermittelt Bd.1


sehr gut

Nathaniel ist blind und nutzt eine App mit der Sehende ihm helfen können. Als er eine Frau die Farbe eines Hemdes für ihn feststellen lässt, wird dieser Frau etwas angetan. Nathaniel hört es, aber kann keine Hilfe schicken. Die Nutzer der App sind anonym …

Nathaniel versucht die Polizei einzuschalten. Aber dort glaubt man ihm nicht, hält seine Wahrnehmung für überzogen. Einzig die Journalistin Milla, mit der er mal zusammengearbeitet hat, nimmt ihn ernst und hilft ihm. Gemeinsam finden sie heraus wer die Frau ist, die Nathaniel beraten hat und machen sich auf die Suche nach ihr.

Tatsächlich ist die Frau in höchster Gefahr. Ihr Leben, und das ihres ungeborenen Kindes, liegen in den Händen von Nathaniel.

Die Idee der Autorin ist nicht schlecht und durchaus vorstellbar. Nathaniel, dem ein Sinn fehlt, setzt seine anderen Sinne umso besser ein und ist sich sicher, ein Verbrechen gehört zu haben.

Die Szenen springen zwischen Nathaniel und Milla und ihrer gemeinsamen Suche und der gefangen genommenen Schwangeren hin und her. Ich finde, beides wurde ein bisschen ausgedehnt und ein, zwei Mal wurde mir etwas langweilig. Hierfür gebe ich einen Stern Abzug. Das Ende ist etwas abgedreht, aber ok. Es erklärt einiges Unglaubliches. Eine gute Idee finde ich das Raue am Bucheinband. Hier können auch wir Sehenden den Tastsinn einsetzen.

Ich gebe diesem Debutroman der Schweizerin Christine Brand vier Sterne.

Bewertung vom 28.05.2019
Glanzvolle Zeiten / Das Gutshaus Bd.1
Jacobs, Anne

Glanzvolle Zeiten / Das Gutshaus Bd.1


sehr gut

Franziska verlebte eine wundervolle Kindheit auf Gut Dranitz in Mecklenburg-Vorpommern. Als Tochter des Barons von Dranitz stand ihr die Welt offen – aber er Zweite Weltkrieg zerstörte alles. Franziska musste fliehen und lebte fortan in der BRD. Ihr erstes Ziel nach der Wende führt sie jedoch zurück in die alte Heimat. Das Gutshaus steht noch, ist aber kaum wiederzuerkennen. Franziska kauft den alten Familiensitz dennoch, und gemeinsam mit ihrer Enkelin will sie ihn im alten Glanz erstrahlen lassen.

Damit trifft sie im Dorf nicht nur auf Gegenliebe. Die „reiche Baroness“ wünschen sich viele dorthin zurück, wo sie herkommt. Und diesem Wunsch lassen sie Taten folgen.

Mir hat dieser Roman ausgesprochen gut gefallen, obwohl ich eher eine Geschichte aus der guten, alten Zeit erwartet hatte. Diese Rückblicke waren jedoch sehr kurz.

Trotzdem war es interessant zu lesen, wie die Dorfbewohner auf die Rückkehr ihrer einstigen „Herrin“ reagieren. Ich konnte beide Seiten gut verstehen …

Die Autorin schreibt flüssig und unterhaltsam. Ich werde gerne auch den nächsten Teil aus der „Gutshaus-Saga“ lesen.

Bewertung vom 17.05.2019
Der zauberhafte Trödelladen / Valerie Lane Bd.3
Inusa, Manuela

Der zauberhafte Trödelladen / Valerie Lane Bd.3


ausgezeichnet

Ruby ist die dritte Geschäftsinhaberin in der Valerie Lane, deren Geschichte hier erzählt wird. Nach einem Teeladen und einer Chocolaterie entführt uns die Autorin nun in ein Antiquitätengeschäft.

Ruby hat es nicht einfach. Ich Job befriedigt sie nicht, und ihr Vater ist dement. Aber sie hat ein großes Herz und die besten Freundinnen.

Natürlich ist auch diese Geschichte vorhersehbar. Aber gleichzeitig so warmherzig geschrieben, dass man gute Laune bekommt und dankbar auf sein eigenes Leben blickt.

Die Serie aus der Valerie Lane ist für mich eine der besten, die aktuell auf dem Markt ist.

Bewertung vom 16.05.2019
Marina, Marina
Landau, Grit

Marina, Marina


sehr gut

Die Geschichte spielt in den 60ger Jahren an der italienischen Riviera. Zu der Zeit, als auch die Deutschen die italienische Mittelmeerküste als top Urlaubsziel auserkoren haben.

Nuno, ein stiller, kluger Teenager verliebt sich in Marina, die Mutter seines Freundes. Der Altersunterschied ist enorm, aber für ihn ist sie trotzdem die Frau seiner Träume. Nur blöd, dass Marina ausgerechnet die (verheiratete) Geliebte seines Vaters ist. Das erfährt Nino zum Glück aber erst viel später…

Die Autorin beschreibt in ihrem Roman eine Leichtigkeit, wie man sie von den Südländern erwartet. Aber natürlich ist auch dort nicht immer eitel Sonnenschein. Das Bild wird verzerrt, weil man seine Urlaubslaune mit hinein interpretiert.

Mich hat dieser Roman an alte Filme erinnert. Ich wurde gut unterhalten.

Bewertung vom 29.03.2019
Die relative Unberechenbarkeit des Glücks, 2 MP3-CD
Hayes, Antonia

Die relative Unberechenbarkeit des Glücks, 2 MP3-CD


gut

Ethan ist ein Junge mit einer besonderen Begabung. Er interessiert sich für Physik und Astronomie und kann Schallwellen und Luftdruck sehen. Unter Gleichaltrigen wird er dafür als Freak abgestempelt.

Ethan lebt bei seiner Mutter. Den Vater kennt er nicht. Über Anspielungen und durch Schnüffeleien in den Unterlagen seiner Mutter kriegt er raus, dass sein Vater im Gefängnis war. Er nimmt heimlich Kontakt zu ihm auf. Um dessen Unschuld zu beweisen, baut Ethan eine Zeitmaschine. Mit schlimmen Folgen …

Antonia Hayes erzählt Ethans Geschichte zum Teil in der Vergangenheit, überwiegend jedoch in der Gegenwart. Sie hat einen lockeren, einfühlsamen Schreibstil.

Ich habe Physik schon in der Schule gehasst. Die ausführlichen Abschweifungen in den Bereich von Physik und Astronomie fand ich daher äußerst störend. Ich habe sie dann letztlich gar nicht mehr gelesen.

Bewertung vom 28.03.2019
Das Licht zwischen den Meeren
Stedman, M. L.

Das Licht zwischen den Meeren


ausgezeichnet

Tom und Isabel leben als Leuchtturmwärter völlig abgeschnitten von der Welt auf einer kleinen Insel vor der Küste Australiens. Alle drei Monate kommt ein Versorgungsboot, ansonsten sind sie auf sich gestellt.

Mit ihrem Leben dort draußen sind sie glücklich, nur die Kinderlosigkeit macht vor allem Isabell zu schwer zu schaffen.

Als ein Boot mit einer männlichen Leiche und einem Baby angespült wird, nehmen sie das Kind als ihres an und überschütten es mit Liebe. Aber das Baby ist keine Vollwaise. Und dann begegnen sie der verzweifelten Mutter …

Wow! Das ist ein starkes Buch, das mich alle 444 Seiten gefesselt hat. Ein Buch über Einsamkeit, Abgeschiedenheit, vor allem aber Liebe. Und das ohne auch nur ansatzweise schnulzig zu sein.

Tom und Isabel lieben sich über alles und würden ihr eigenes Leben für das des anderen geben. Bis zu einem Ereignis, das Liebe in Hass umschlagen lässt. Aber hält wahre Liebe nicht ewig?

Ich bin sehr begeistert von diesem Roman. Der Ausgang der Geschichte war bis zum Schluss völlig offen, das Ende absolut realistisch.