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katthi
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Leipzig
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Bewertungen

Insgesamt 55 Bewertungen
Bewertung vom 05.07.2022
Fuchs, Felicitas

Minna. Kopf hoch, Schultern zurück / Mütter-Trilogie Bd.1


sehr gut

Im ersten Band ihrer Mütter-Trilogie entführt die Autorin den Leser zunächst in die Goldenen Zwanziger, die Minna an der Seite ihres wohlhabenden Ehemannes in vollen Zügen erleben und genießen kann. Überschattet allein durch die gesellschaftlichen Konventionen vonseiten ihrer neuen Schwiegereltern taucht sie ein in eine fremde, mondäne Welt voller Glamour. Die gelernte Schneiderin macht sich schnell einen Ruf und gründet ein eigenes, florierendes Unternehmen ...
Schon bald jedoch nimmt die Tragödie ihren Lauf – Weltwirtschaftskrise, Ausbruch des 2. Weltkriegs, ganz zu schweigen von den nicht abreißen wollenden Schicksalsschlägen im privaten und familiären Umfeld der Protagonistin.
Ein ergreifender Roman über eine starke Frau und die Widrigkeiten einer – noch gar nicht allzu lange zurückliegenden - Vergangenheit. Sicher auch unabhängig von den beiden Folgebänden ein interessanter Lesegenuss für alle Freunde von Familiensagas und -geheimnissen.

Bewertung vom 01.06.2022
Roedig, Andrea

Man kann Müttern nicht trauen


sehr gut

Dieses autobiografisch angelehnte Buch sprach mich sofort an, denn auch ich sah mich vor Jahren gezwungen, mit meiner eigenen Mutter zu brechen. Ein wunder Punkt, dennoch bin ich gerne an den Erlebnissen und Erfahrungen anderer betroffener Personen interessiert.
A. Roedig beschreibt in ihrem Werk gekonnt und erschütternd die sich schleichend entwickelnden familiären Schwierigkeiten – von fraglichen Erziehungsmethoden bis hin zur großen Eskalation – wie auch ihre spätere Beziehung als erwachsene Frau zu einer narzisstischen Mutter, zu der sie bis zuletzt keinen Zugang findet.
Anhand authentischer Schriftstücke (Briefe, Notizen, Tagebucheinträge) gibt A. Roedig einen realen Einblick in die Psyche und Seele der betroffenen Geschwister und lässt den Leser oft kopfschüttelnd zurück. Die in anderen Rezensionen kritisierten mangelnden Emotionen im Schreibstil der Autorin kann ich wiederum sehr gut nachvollziehen, denn auch ich bin mit den Jahren abgestumpft und traue mich nicht, dieses Thema nah an mich heranzulassen.

Bewertung vom 20.04.2022
Navarro, Fabian

Miez Marple und die Kralle des Bösen / Miez Marple Bd.1


sehr gut

Ein heiterer Roman für Katzenfreunde und Katzenbesitzer gleichermaßen, vor allem aber für Liebhaber gekonnter Wortspiele und Pointen. Als noch relativ frisch gebackene Katzenmama bin auch ich erst kürzlich in die Welt von Katzengras, Katzenminze und natürlich Baldrian eingestiegen und werde tagtäglich Zeuge der verlockenden Wirkung eines Kratzbaums und natürlich leerer Kartons. Deshalb hat mir diese gekonnte Mischung aus Humor, Krimi und Katzenuniversum sehr gut gefallen. Gerne mehr davon …

Bewertung vom 26.01.2022
Frey, Dan

Future - Die Zukunft gehört dir


gut

Zunächst war ich ein bisschen schockiert von der Art des Buchaufbaus und tat mich das erste Drittel recht schwer damit. Dann aber stieg die Spannung und ich war fast froh, nicht durch unnötiges Alltagsgeplänkel im Fließtext-Format abgelenkt zu werden. Die Idee aus dem Roman setzte sich in meinem Kopf fest und auch heute noch ertappe ich mich hin und wieder bei dem Gedanken, was wäre, wenn … Würde ich mich trauen, eine solche Technologie nutzen? Was könnte mir das bringen? Wie weit ist die Forschung diesbezüglich wohl tatsächlich? Sind „echte“ Zeitreisen wirklich reine Utopie? Zugegeben, ich bin eigentlich kein Sci-Fi-Fan, dennoch faszinierten mich im Anschluss solche Vorstellungen.
Fazit: Auch für Laien in Sachen Quantenphysik, wie ich einer bin, bietet dieser Roman durchaus Spannung, es braucht zunächst nur etwas Geduld.

Bewertung vom 12.11.2021
Sepulveda, Karyn

Drei Freundinnen fürs Glück


ausgezeichnet

Ein ganz wunderbarer Roman über starke Frauen, das Leben, das Schicksal und tiefe Freundschaft, der mich von Anfang an in seinen Bann gezogen hat. Jede der Protagonistinnen, zwischen denen sich eine vertrauensvolle Freundschaft entwickelt, hat ihr ganz eigenes Schicksal zu meistern und dem Leser wird vor Augen geführt, was im Leben wirklich zählt. Ein Roman, so zart wie das Cover, der zu herrlichen Schmökerstunden einlädt.

Bewertung vom 29.10.2021
Klitschko, Wladimir;Kiel, Tatjana

F.A.C.E. the Challenge


sehr gut

Auch ich muss zugeben, dass ich anfangs nicht so richtig an dieses Buch heran wollte. Ich sah keinen Anlass dafür, musste mich aber eines Bessern belehren lassen, denn Willenskraft zählt nicht nur bei den ganz großen Träumen, Vorhaben und Umbrüchen im Leben, sondern beginnt bereits im Kleinen. Der Leser erhält praktische Tipps, Struktur in sein Leben zu bringen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und an seinen Plänen festzuhalten. Die immer wieder herangezogenen Beispielpersonen machen das Buch gut lesbar und die Methoden verständlich.

Bewertung vom 28.07.2021
Dalton, Trent

Der Junge, der das Universum verschlang


weniger gut

Zum Inhalt wurde an dieser Stelle schon genug gesagt, deshalb möchte ich hier nur meine Eindrücke schildern. Ich muss zugeben, dass ich zunächst mit einer Geschichte ähnlich wie „Oma lässt grüßen und sagt es tut ihr leid“ von Fredrik Bachmann gerechnet habe – die grausame Realität, betrachtet durch die Augen eines Kindes, geschickt kombiniert mit einem Hauch von Magie … Diese Erwartung konnte Trent Dalton aber leider nicht erfüllen, der ganzen Geschichte fehlt es irgendwie am Zauber, stattdessen wird versucht, diesen auf den autistischen Bruder des Hauptprotangonisten zu laden, was aber nur mäßig gelingt. Auch bin ich mir nicht sicher, ob es sich hier um einen Roman für Jugendliche oder für Erwachsene handelt. Irgendwie lässt er sich keiner dieser Rubriken zuordnen und schaffte es auch nicht, mich in seinen Bann zu ziehen, sodass es mir im Laufe der ersten zwei Drittel sehr schwerfiel, mich auf die Geschichte einzulassen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.03.2021
Wortberg, Christoph

Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1


sehr gut

Ich muss zugeben, zuerst war ich skeptisch – ein Thriller eines deutschen Autors, der noch dazu in Deutschland spielt. Kann der mit den fesselnden amerikanischen Pendants mithalten, die ich so mag und die ich gewohnt bin? Durchaus, das kann er.

Die Handlung entspinnt sich parallel – einerseits das Trauma eines Kindes in der Vergangenheit, andererseits die Morde in der Gegenwart, die es von der Münchner Mordermittlerin Katja Sand aufzuklären gilt – trotz aller Hürden, die ihr dabei in den Weg gestellt werden ...

Etwas schade ist eigentlich nur, dass der Täter allzu schnell für den Leser ersichtlich wird. Ansonsten bietet der Romans ein recht packendes Lesevergnügen, wenn auch keinen blanken Nervenkitzel. Für meinen Geschmack ist es eher ein Krimi als ein Thriller.

Bewertung vom 30.11.2020
Christie, Michael

Das Flüstern der Bäume


sehr gut

Das klassisch-elegant gestaltete Cover des zweiten Romans des kanadischen Schriftstellers Michael Christie hat mich neugierig gemacht und passt ganz wunderbar zur leisen, anrührenden und dennoch wachrüttelnden Geschichte, mit der der Autor Familiendrama und Umwelt-Appell geschickt miteinander verknüpft.

Aufgeteilt ist der Roman in 3 verschiedene Etappen – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft –, die ebenso miteinander verwoben sind wie sowohl die Protagonisten als auch die Bäume eines Waldes und zeigen, dass „Familie“ nicht unbedingt eine Frage der Blutsverwandschaft, geschweige denn des klassischen Vater-Mutter-Kind-Modells sein muss.

Da hier eher die Familiengeschichte im Vordergrund steht, verzichtet der Autor auf den streng erhobenen Zeigefinger, wie man ihn beispielsweise aus „Die Geschichte der Bienen“ kennt, und flicht seine Ermahnungen eher subtil in die Geschehnisse ein.

Eine wunderbare, fesselnde Geschichte, die uns zu mehr Toleranz ermahnt und uns die (bereits realen!) Folgen des Klimawandels gekonnt vor Augen führt.

Bewertung vom 28.08.2020
Sanderson, Jane

Das war die schönste Zeit


gut

Zu Beginn des Romans findet der Leser eine Playlist mit den Songs, die Alison und Dan mit ihrer Jugend im Sheffield der 1970er-Jahre und natürlich ihrer Liebe verbinden ... eine hübsche Idee der Autorin, nur leider bin ich etwas zu jung, um mit den Titeln wirklich etwas anfangen zu können.
Nachdem nun Alison aufgrund tragischer Verhältnisse ihr „altes“ Leben Hals über Kopf hinter sich lassen und somit auch Dan verlassen musste, „laufen“ sie sich über 30 Jahre später im Internet wieder über den Weg ...

Ich bin ein wenig hin und hergerissen. Kann eine alte Liebe nach so langer Zeit immer noch so präsent sein, bricht man wirklich alle Zelte hinter sich ab in der Illusion, der andere sei noch genau wie früher, nichts hätte sich verändert und die Schmetterlinge im Bauch bleiben für immer? Dass beide derart spontan bereit sind, ihre jeweiligen Ehepartner zu betrügen und ihr Leben eventuell komplett umzukrempeln, finde ich doch etwas unrealistisch. Auch wenn die Autorin versucht, die aktuellen Partner der beiden in ein schlechtes Licht zu rücken, so darf man doch nicht vergessen, dass all die Jahre weder Dan noch Ali je einen Versuch unternommen haben, den anderen ausfindig zu machen ... und nun, da die Kinder aus dem Gröbsten raus sind, hat der eigentliche Ehepartner seine Schuldigkeit getan und für die beiden ist ihr bisheriges Leben plötzlich bedeutungslos ...