Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
katthi
Wohnort: 
Leipzig
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 51 Bewertungen
Bewertung vom 28.07.2017
Frag nicht nach Sonnenschein
Kinsella, Sophie

Frag nicht nach Sonnenschein


sehr gut

Katie, ein „Landei“, das die Farm in Somerset, auf der sie bei ihrem Vater aufgewachsen ist, hinter sich lassen und im „coolen“ London durchstarten möchte, muss erleben, dass das Leben dort leider nicht ganz so perfekt läuft, wie sie es sich vorgestellt hatte. Als sie dann noch urplötzlich von ihrer Chefin entlassen wird, kehrt sie nach Somerset zurück und unterstützt dort ihren Vater und dessen Lebensgefährtin beim Aufbau eines „Glamping“-Platzes. Als dann jedoch ihre Chefin dort ihren Urlaub verbringt, ist für sie die perfekte Gelegenheit gekommen, sich an ihr zu „rächen“ ...

Ein locker-leichtes Lesevergnügen mit einem Hauch Romantik zum Abschalten oder für den Urlaub, allerdings hatte ich es mir aufgrund der Leserstimmen auf dem Einband etwas witziger vorgestellt, aber alles in allem ein gelungener Schmöker für den Sommer.

Bewertung vom 03.05.2017
Die Geschichte der Bienen / Klima Quartett Bd.1
Lunde, Maja

Die Geschichte der Bienen / Klima Quartett Bd.1


sehr gut

Drei unterschiedliche Geschichten, eine in der Vergangenheit, eine in der Gegenwart und eine in der Zukunft, die durch das Schicksal und vor allem ein kleines Wesen eng miteinander verwoben sind – die Biene. Und genauso eng wie die Geschichten der Protagonisten ist auch unser Leben, wie wir es kennen, eng mit diesem kleinen Tierchen verbunden.

Ein ergreifendes Werk über das Scheitern, die Familie, die Natur und deren Erhalt sowie all die kleinen Entscheidungen, die wir tagtäglich treffen und die letztendlich große Auswirkungen haben können.

Für meinen Geschmack fehlt es ein wenig an Spannung, aber das wird durch den Stil der Autorin und den guten Fluss der Geschichte – trotz stetig wechselnder Erzählstränge – locker wieder aufgehoben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2017
Das Gedächtnis der Insel
Buder, Christian

Das Gedächtnis der Insel


sehr gut

Auch wenn es das Cover vermuten lässt, handelt es sich bei diesem Werk nicht um einen Thriller, sondern um einen Roman. Dennoch ist dieser spannend zu lesen: Innerhalb von nur 3 Tagen, über die sich die Handlung erstreckt, muss Yann, Archäologe aus Paris, erkennen, dass nichts ist, wie es schien. Die Geschichten über den Tod seiner Mutter, die er irgendwie nicht so recht wahrhaben will, und nun auch noch der vermeintliche Selbstmord seines Vaters lassen ihn Fragen stellen und an alten Geschichten rühren, die niemand auf seiner winzigen Heimatinsel in der Bretagne hören will. Irgendwie wird er das Gefühl nicht los, alle Inselbewohner hätten sich gegen die Vergangenheit verschworen. Aber die Wahrheit ist noch viel erschütternder, als bislang vermutet ...

Ein fesselnder Roman über die Eigenarten des Insellebens, ein schreckliches Unwetter und die Frage, wie sehr uns doch die Vergangenheit prägen und unsere Gegenwart beeinflussen kann.

Bewertung vom 08.07.2016
Fünf am Meer
Sternberg, Emma

Fünf am Meer


gut

Nachdem sie sich Hals über Kopf von ihrem treulosen Freund getrennt hat, kommt Linn der plötzliche Besuch eines amerikanischen Erbenermittlers ganz gelegen. Spontan beschließt sie, mit ihm in die USA zu fliegen, wo sie von einer ihr bislang unbekannten und jüngst verstorbenen Tante zweiten Grades ein Haus geerbt haben soll.
So ganz entspricht das Haus dann zwar nicht den zuerst gehegten Vorstellungen eines aufregenden Lebens in Manhattan, denn zum einen befindet es sich ein gutes Stück entfernt inmitten der Hamptons und zum anderen findet sie das Haus bewohnt vor – und zwar von fünf Senioren. Nachdem die anfängliche Skepsis gewichen ist, lernt Linn die Herrschaften, ihre Eigenarten sowie ihre Lebens- und Liebesgeschichten kennen. Und so kommt es, dass sie eigentlich gar nicht mehr nach München zurück, das Haus verkaufen und somit die Senioren, die ihr immer mehr ans Herz wachsen, auf die Straße setzen will. Wären da nur nicht der Ermittler und das Finanzamt, die schon bald Provision bzw. Erbschaftssteuer verlangen ...

Ich muss zugeben, ich hätte mir den Roman und die Seniorentruppe etwas witziger vorgestellt, aber alles in allem ein gelungener Schmöker für einen lauen Sommerabend.

Bewertung vom 15.03.2016
Kameraübung
Köhler, Synke

Kameraübung


ausgezeichnet

„Der Alltag ist ein Schmetterling. Beinahe reglos sitzt er einem Einkaufszentrum gegenüber. Man muss sich ihm behutsam nähern, der Alltag ist kamerascheu, er flattert davon.“

Dieses Zitat auf dem Cover trifft es ganz genau – hauchzarte Momente des Alltags werden gnadenlos festgehalten, in all ihrer Eintönigkeit, mit all ihren Makeln, ihrem Drama. Diese neun Erzählungen gilt es, Stück für Stück zu genießen und noch eine Weile nachhallen zu lassen.

Zugegeben, zu Anfang überraschte mich der nüchterne Stil der Autorin, aber genau den braucht es, um die fast schon beiläufigen Alltagsmomente ungeschönt von allen Seiten zu beleuchten. Ein wahres Meisterwerk, das nachdenklich, vor allem aber Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 26.02.2016
Weine nicht
Salvayre, Lydie

Weine nicht


gut

Inmitten der grausamen Wirren des spanischen Bürgerkriegs erlebt die 15-jährige Montse 1936 den Sommer ihres Lebens. Sie bricht aus aus dem „bescheidenen“ Dorfleben und reist gemeinsam mit ihrem Bruder in eine von den Anarchisten „befreite“ Stadt, wo sie der Liebe ihres Lebens begegnet ...

Viele Jahre später erzählt sie im hohen Alter ihrer Tochter vom Zauber, den diese kurze Zeit noch immer auf sie ausübt. Und diese Dame ist tatsächlich die Mutter der Autorin, die in diesem autobiografischen Roman, in den sie zudem intensiv recherchierte Fakten von Georges Bernanos einfließen lässt, ein authentisches Bild der damaligen Zeit zeichnet – grausame politische Realität trifft auf einen Hauch Romantik.

Bewertung vom 16.12.2015
Die Nacht schreibt uns neu
Atkins, Dani

Die Nacht schreibt uns neu


ausgezeichnet

In einer einzigen Nacht wird Emmas Leben völlig auf den Kopf gestellt – bei einem schrecklichen Unfall ausgerechnet nach ihrem Junggesellinnenabschied verliert sie ihre beste Freundin und muss sich am Ende fragen, ob bisher wirklich alles so gelaufen ist, wie sie es sich vorgestellt hat. Ist ihr Verlobter und Sandkastenfreund wirklich der Mann, wie sie geglaubt hat und mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen will? Und dann wäre da noch ihr attraktiver und charmanter Retter, der sie in dieser furchtbaren Nacht aus dem Autowrack befreit hat und ohne den sie nicht mehr am Leben wäre. Dieser Held zieht sie völlig in seinen Bann und sorgt für noch mehr Gefühlschaos. Neben ihrer Trauer, den Problemen mit ihrer an Alzheimer erkrankten Mutter und einem Geheimnis, dem sie nach und nach auf die Schliche kommt, bleiben die Fragen: Soll die Hochzeit trotzdem stattfinden? Und welcher dieser beiden Männer ist der richtige?

Dieses charmante Werk bringt den Leser zum Weinen, zum Lachen, zum Träumen und geht mit seinem überraschenden Ende so sehr ans Herz, dass man es am liebsten gleich noch einmal lesen würde.