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maxibiene
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Erfurt

Bewertungen

Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2011
Die Spur der Kinder
Winter, Hanna

Die Spur der Kinder


ausgezeichnet

Fiona Seeberg ist Schriftstellerin und wohnt zusammen mit ihrem Verlobten Adrian Riedel in Berlin. Seit nunmehr 2 Jahren kämpft Fiona gegen den Verlust ihrer Tochter Sophie an. Die 2 ½ jährige Sophie wurde am hellerlichten Tag vom Spielplatz entführt ohne dass es Adrian bemerkte. Noch am selben Tag erhielt Fiona per Fahrradkurier eine weiße Lilie. Die weiße Lilie - das Markenzeichen des Entführers - der schon mehrfach in Deutschland auf gleiche Art und Weise zugeschlagen hat.

Kommissar Piet Karstens hatte zu dieser Zeit die Ermittlungen geleitet, die leider ergebnislos verliefen, als dieser plötzlich und zusammen mit seiner neuen Kollegin Frauke Behrendt, vor Fionas Tür steht. Weil ein 4 jähriger Junge aus Potsdam aus dem Schwimmbad entführt worden ist und die Mutter ebenfalls eine weiße Lilie erhielt, bittet Karstens Fiona nochmals um Auskunft, wie sich die damalige Entführung der kleinen Sophie zugetragen hat.

Zeitgleich wird Anne im Spreewald Opfer einer grausamen Bluttat. Sie war gerade mit ihrem Freund Lars mit dem Auto auf dem Weg nach Italien, als sie im Streit aus dem Auto sprang und anschließend ziellos durch den Wald lief. Um Hilfe bittend klopft sie an einem verlassenen Bungalow, was ihr schließlich zum tödlichen Verhängnis wird.

Hanna Winter hat mit ihren Debütroman „Die Spur der Kinder“ einen wirklich spannenden Thriller geschaffen. Schon das Cover des Buches ist sehr ansprechend. Für mich ist auch immer entscheidend, wie sich das Buch im Ganzen anfühlt. Für die Stärke der Seiten und die Schriftgröße sowie Zeilenabstände gibt es echte Pluspunkte.

Die Story um das Verschwinden der Kinder ist vollgepackt mit vielen Geschehnissen, die anfänglich sehr verwirrend erscheinen. Der ständige Wechsel zwischen den jeweiligen Handlungssträngen und die Anzahl der Personen und Namen benötigen durch die kurzen Kapitel eine gewisse Zeit der Zuordnung. Doch ist man erst einmal in die Story integriert (so ca. ab Seite 60), lässt sie einen auch nicht mehr los.

Die Figuren und ihre Charaktere sind sehr glaubwürdig dargestellt. Man entwickelt schnell Sympathien und Antipathien zu den jeweiligen Personen und ertappt sich dabei, die Gedankengänge derer fortzuführen. Obwohl die Charaktere sehr detailliert dargestellt sind, von denen man eine hervorragende Vorstellung gewinnt, ist es schwer, einen möglichen Täter zu ermitteln. Hanna Winter schafft es den Leser immer wieder auf verschiedene Fährten zu führen, so dass die Spannung des Plots stetig aufrecht erhalten bleibt.

Ihr Schreibstil ist einfach, aber sehr flüssig. Langeweile ist hier Fehl am Platz.

Die Ermittlungen der Polizei sind zwar nicht so tiefgründig dargestellt wie in manch anderen Thrillern, schmälert aber keineswegs den Lesegenuss.

Fazit: Ein gelungenes Debüt von Hanna Winter und eine Bereicherung für mein Bücherregal.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.10.2011
In weißer Stille / Kommissar Dühnfort Bd.2
Löhnig, Inge

In weißer Stille / Kommissar Dühnfort Bd.2


ausgezeichnet

„Rund um Island herrschte das seltsame Wetter, das die Seeleute die weiße Stille nennen, denn es rührte sich nichts in der Luft, als seien alle Winde erschöpft, erstorben.“

Dies war vermutlich der letzte Satz, den die an Krebs verstorbene Mutter, Elli Heckeroth, aus dem Buch „Islandforscher“ von Pierre Loti gelesen hat. Nur 4 Wochen später wird der 72 jährige Vater der Geschwister Albert, Bertram und Caroline, ermordet in seinem Wochenendhaus am Starnberger See, gefunden. Festgebunden an einer Heizung, noch dazu mit seinem eigenen Gürtel, hatte er einige Tage um sein Leben gekämpft, bis er schließlich jämmerlich verdurstet ist.

Wolfram Heckeroth war ein vermögender und pensionierter Kinderarzt und überall beliebt. Zumindest schien dies nach Außen hin so zu sein, denn er galt als guter Ehemann und guter Vater. Doch als Kommissar Konstantin Dühnfort und seine Kollegin Gina Angelucci die Ermittlungen aufnehmen und in der Wohnung des ehemaligen Kinderarztes auf mysteriöse Fotos stoßen, beginnt die Fassade zu bröckeln. Heckeroth schien seine Frau permanent betrogen zu haben, hat sogar ein Fotoalbum über all die Jahre hin angelegt um dort seine Geliebten zu verewigen. Die Frauen, die sich auf diesen Fotos in eindeutigen Posen zeigen, waren teilweise festgebunden. Ein Indiz, das das Ermittlerteam zunächst nachgeht und damit jede Menge Staub aufwirbelt. Doch das familiäre Umfeld bleibt davon nicht unverschont. Immer mehr deutet darauf hin, dass auch der jüngere Bruder Bertram, der mit seinem Architekturbüro in Insolvenz geraten ist und hohe Steuerschulden hat, in den Mord verwickelt ist, als letztendlich, ein nach Selbstmord aussehender Todesfall, die Ermittler erneut auf den Plan ruft.

Inge Löhnig hat mit ihrem 2. Kriminalfall ein wahres Meisterwerk präsentiert. Über 440 Seiten Spannung, die nicht einmal abebbte. Sie hat es tatsächlich geschafft, den Spannungsbogen über die ganze Story hinweg auf hohem Niveau zu halten. Ihr Schreibstil ist einfach, aber brillant und flüssig, so dass man das Buch wirklich nicht aus der Hand legen kann. Die kleinen Abschnitte und die ständigen Wechsel der Handlungen lassen den Leser tief in das Geschehen eintauchen und mitfiebern.

Die Figuren und Charaktere hat die Autorin sehr anschaulich, aber nicht übertrieben dargestellt, sodass man schnell die entsprechenden Sympathien für den Einen oder Anderen entwickeln kann. So hat sie beispielsweise das Privatleben der Ermittler in dieser Folge mehr beleuchtet und ist tiefer auf ihre Alltagsprobleme und Sorgen eingegangen als im Vorgängerbuch.

Ein bisschen frustrierend fand ich das offene Ende der Geschichte, das den Leser dann auch mit offenen Fragen zurück lässt. Aber zum Glück gibt es ja schon den 3. Band der Serie, sodass die Auflösung wahrscheinlich dem Buch „So unselig schön“ zu entnehmen ist.

Faszinierend fand ich auch den von der Autorin gewählten Buchtitel. Zunächst dachte ich, der Titel habe etwas mit einem Arztkittel und dem stillen Tod des Protagonisten zu tun, bis ich schließlich auf die Textpassage auf Seite 112 (siehe oben) gestoßen bin. In diesem Zusammenhang möchte ich auch erwähnen, dass mir die einfachen und schlichten Cover, wie bei diesem Buch, am besten gefallen.

Fazit: Das Buch erhält von mir eine klare Kaufempfehlung. Auch wer den 1. Band „Der Sünde Sold“ nicht gelesen hat, kann bedenkenlos in den 2.Teil der Serie um Kommissar Dühnfort einsteigen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.10.2011
Stirb
Winter, Hanna

Stirb


gut

Lara Simons ist das eigentliche Ziel des Serienmörders, der schon seit langer Zeit in Berlin sein Unwesen treibt. In kurzen Abständen wurden drei weibliche Leichen gefunden, die alle die gleichen Merkmale aufweisen, jung, hübsch, ca. 1,65 m groß, brünett und alle drei sind bestialisch zugerichtet worden. Wie ein Stalker hat der Mörder seine Opfer zuvor ausspioniert und nach deren Entführung tagelang gefoltert, bis er ihnen schließlich die Kehle mit einem Tranchiermesser durchschnitt. Doch mit Lara sollte der Höhepunkt erreicht sein. Lara, die vor der Erfüllung ihres langersehnten Traumes steht und soeben ihr eigenes Cafe eröffnet hat, ahnt nicht, was sie nach der gelungenen Eröffnungsparty noch erwarten würde.

Noch total von Hanna Winters Debütroman „Die Spur der Kinder“ beeindruckt, das ich erst vor wenigen Tagen gelesen habe, habe ich gleich am Erscheinungstag des Thrillers „Stirb“ die Buchhandlung gestürmt. Auch die Leseprobe, die ich vorab mehr als verschlungen habe, ließ meine Erwartungshaltung für dieses Buch weit nach oben schnellen. Nachdem ich nun das Buch zu Ende gelesen habe, muss ich sagen, dass ich mehr als enttäuscht bin.

Nicht, dass es nicht spannend gewesen wäre. Hanna Winter hat mit ihrem flüssigen Schreibstil und ihren ständigen Perspektivwechsel die Spannung so richtig angeschürt um dann im dramatischsten Moment der Rückblende zur Gegenwart zurück zu kehren. Ihre Figuren erscheinen ziemlich farblos, mir fehlten einfach die Details um eine klare Vorstellungskraft von ihnen zu bekommen. Den Plot finde ich mit zu vielen Nebenhandlungen und den ständigen Wendungen der Ermittlungsarbeit viel zu überladen. Auch die verschiedenen Fährten, die die Autorin in dem Buch legte, ließen letztendlich fast jedem zum Täter werden. Das Finale dagegen fand ich wiederum unrealistisch und an den Haaren herbei gezogen. Cover, Buchseitenstärke, Schriftgröße und eingebundenes Lesebändchen bekommen von mir allerdings volle Punktzahl.

Fazit: Auch wenn ich persönlich das Buch mit einigen Mängeln behaftet sehe, ist es eine gut unterhaltende Lektüre. Zumindest konnte ich es nicht aus den Händen legen, bevor ich nicht wusste, ob es noch ein Happy End geben würde.

Bewertung vom 31.10.2011
Nichtschwimmer
Wegener, Felix; Stolz, Matthias

Nichtschwimmer


weniger gut

Felix ist 33 und seit 3 Jahren mit seiner Traumfrau Sonja liiert. Eigentlich bezeichnet sich Felix als nicht beziehungsfähig und trotzdem will Sonja ein Kind von ihm. Das muss doch für ihn bedeuten, dass Sonja mit Felix zusammen bleiben will.

Als nach 8 Monaten des unendlichen Probierens Sonja noch immer nicht schwanger ist, gehen beide der Sache auf den Grund und jeder für sich begibt sich in die jeweilige Facharztpraxis um die Ursache ermitteln zu lassen. Und ausgerechnet bei Felix liegt das Übel oder besser gesagt, bei seinen Spermien. Er bezeichnet sie ganz einfach als Spermmüll, denn sie sind nur so inaktiv, wie sie nur sein könnten. Gerade einmal 7 % von ihnen könnten, wie gesagt könnten, den Weg in Sonjas Eizelle finden. Doch auch das scheint nicht zu funktionieren. Ein langer Weg des Schwangerwerdens zeichnet sich für Beide ab, aber sie stellen sich der großen Herausforderung.

Anfänglich sehr amüsant und ironisch erzählt Felix Wegener in der Ich-Perspektive die Geschichte über sich selbst und den Problemen, die es mit dem Kinderzeugen auf sich hat. Auf 237 Seiten wird das Thema „Spermien“, „Kinderzeugen“ und „künstliche Befruchtung“ ausführlich behandelt. Die Story als solches fand ich dann bedauerlicherweise etwas fad und im Ausgang auch vorhersehbar. Meine Erwartungshaltung zu diesem Buch war, wahrscheinlich auch der guten Leseprobe wegen, einfach zu hoch angesetzt. Spannung baute sich gar nicht auf, der Witz aus den ersten Seiten blieb im Verlauf des Buches auf der Strecke. Leider war ich dem Thema „Spermien“ dann ab Mitte des Buches recht überdrüssig geworden und sehnte mir nur noch das Ende herbei. Was ich allerdings positiv bewerten möchte, ist der flüssige Schreibstil des Autors, die Untergliederung des Buches in kleinere Kapitel, die Schriftgröße und das tolle Cover.

Fazit: Für meine Verhältnisse gehört das Buch „Nichtschwimmer“ nicht in die Rubrik „Humor“, sondern es würde vermutlich eher als Aufklärungs- oder Erfahrungsbuch in die Rubrik „Sachbuch“ passen.

Bewertung vom 31.10.2011
So unselig schön / Kommissar Dühnfort Bd.3
Löhnig, Inge

So unselig schön / Kommissar Dühnfort Bd.3


sehr gut

Vicki Senger ist 22 und Auszubildende in Clara Mohns Reisebüro. Nach dem Tod ihrer Mutter wuchs Vicki einige Jahre bei ihrer Großmutter auf, da der Vater unbekannt war. Nachdem auch die Großmutter verstarb, war Vickis zu Hause ein Kinderheim. Auch wenn Vicki es nur zu einem Hauptschulabschluss gebracht hat, steckt doch wesentlich mehr Potential in ihr. Zumindest ist sie eine gute Hobbyfotografin und hat das Gespür für außergewöhnliche Aufnahmen. So glaubt sie auch, diese in der stillgelegten Brauerei zu finden. Doch sie findet nicht nur geniale Objekte, die sie bei erstklassigem Licht in Szene setzt, sondern auch eine Leiche.

Noch am Fundort der Leiche wird Vicki von Kommissar Dünfort und seinem Team als Zeugin befragt und muss ihre Aufnahmen der Polizei übergeben. Doch die raffinierte Vicki übergibt nur den einen Speicherchip, der sich in ihrer Kamera befindet, nicht aber den, den sie schon sicher verstaut hat.

Die enthauptete weibliche Leiche, die zudem völlig ausgeblutet zu sein scheint, gibt dem Ermittlerteam einige Rätsel auf, die sie auf der Stelle treten lassen. Zwischenzeitlich beginnt mit Vicki mit ihren eigenen Ermittlungen, die sie anhand ihrer Aufnahmen, die sie nicht der Polizei übergeben hat, dazu ermutigt haben. Dabei kommt Vicki dem Täter gefährlich nahe.

Inge Löhnig hat mit ihrem 3. Krimi „So unselig schön“ um Kommissar Dünfort und seinem Team wieder einen spannungsgeladenen Roman präsentiert. Auf jedem Fall ist eine Steigerung gegenüber den ersten beiden Teilen in Bezug auf Schreibstil und Spannung zu erkennen. Der Leser wird regelrecht durch die einzelnen Kapitel katapultiert. Wieder lässt die Autorin den Leser auch am Privatleben des Ermittlers teilhaben, das bei weitem nicht so läuft, wie er sich das vorstellt. Lange bleibt es dem Leser auch verschlossen, wer wohl der Mörder der Frauen sein könnte. Man schwankt zwischen mehreren Verdächtigen, was die Spannung des Krimis aufrecht erhalten lässt.

Fazit: Wer sich für Krimis begeistert, sollte nicht an die „Kommissar-Dünfort-Reihe“ vorbei gehen. Es lohnt sich alle Male, sie zu lesen. Auch wer die ersten beiden Teile „Der Sünde Sold“ und „In weißer Stille“ nicht gelesen hat, findet einen guten Einstieg in den 3.Teil „So unselig schön“. Was mich besonders freut ist, dass noch dieses Jahr der 4. Teil „Schuld währt ewig“ erscheint.

Bewertung vom 31.10.2011
In die Füße atmen
Welte, Mark

In die Füße atmen


schlecht

Die Leseprobe fand ich so vielversprechend, dass ich mir beim Lesen des Buches ein paar heitere Stunden vorstellen konnte. Doch leider bin ich vom Gegenteil überzeugt worden. Einzig und allein die Episoden mit Jans Zwillingsbruder Henrik haben mich etwas erheitern können. Ansonsten fand ich den Plot leider viel zu fad und langatmig.

Erzählt wird die Geschichte von Jan und seiner unglücklichen Liebe zu Lina, in die er seit der 8. Klasse verliebt ist. Doch seine Schüchternheit hat es ihm nie erlaubt, es Lina in irgendeiner Form mitzuteilen bzw. spüren zu lassen. Henrik, sein Zwillingsbruder ist da ganz anders. Er ist der coole Typ, der die Mädchen nur so aufreisen kann. Und nur Henrik ist es zu verdanken, dass Jan inzwischen Student der Otto-Falkenberg-Schauspielschule in München und somit wieder ganz nahe bei Lina ist. Jan hatte es nicht einmal geschafft, die Bewerbung für die Schule abzuschicken, geschweige denn, eine Aufnahmeprüfung zu absolvieren. Hätte Henrik die Sache nicht in die Hand genommen und für ihn die Prüfung bestanden, so wäre Jan jetzt nicht in München.

Mark Welte hat versucht die Geschichte heiter zu verpacken, das ihm meiner Ansicht nach, leider nicht gelungen ist. Sein Schreibstil ist zwar flüssig und gut verständlich aber viel zu langatmig. Die ganzen detaillierten Ausschweifungen zu verschiedenen Schauspielübungen fand ich ziemlich nervig.

Der Plot wird aus der Sicht von Jan in der Ich-Perspektive erzählt. Die Figuren und Charaktere wirken eher langweilig als interessant.

Fazit: Es war ein mühsamer Kampf, sich durch die Seiten zu quälen, was mir echt schwer gefallen ist. Ich kann nur sagen, Schuster bleib bei deinen Leisten. Übersetzt: Als Gagschreiber bei Ladykracher und lass Andere, die es wirklich können, Romane schreiben.

Bewertung vom 31.10.2011
Toter geht's nicht / Henning Bröhmann Bd.1
Faber, Dietrich

Toter geht's nicht / Henning Bröhmann Bd.1


ausgezeichnet

Henning Bröhmann ist Kriminialhauptkommissar in Bad Salzhausen und lebt zusammen mit seiner Familie, das sind seine Frau Franziska, seine 14 jährige Tochter Melina, sein 5 jähriger Sohn Laurin und sein Hund „Berlosconi“ in einer kleinen gemütlichen Doppelhaushälfte.

Und ausgerechnet jetzt, wo es gilt den Mord an dem Sensenmann aufzuklären dreht Franziska durch und verlässt ihn. Angeblich braucht sie eine Auszeit von Mann, Familie, Beruf und Haushalt. Zudem steigt auch noch Hennings bester Mann im Team aus und dem völlig überforderten „Chef der Mordkommission“ und Vater wächst alles über dem Kopf.

Doch Henning scheint nach und nach seiner Rolle gerecht zu werden. Seine unkonventionelle Art die Ermittlungen zu führen, die ihn eher zufällig als logisch an sein Ziel bringen, als auch seine Fähigkeiten als Vater, die genauso ungewöhnlich dargestellt werden.

Dietrich Faber hat mit seinem Debütroman „Toter geht´s nicht“ einen völlig anderen Krimi präsentiert. Denn die Ermittlungen um den Kriminalfall, in dem ein Mann als Tod – dem Sensenmann – verkleidet, während des Faschingsumzuges erschlagen wird, werden mehr beiläufig erzählt. Mit viel Ironie und eine Portion Witz nimmt sich der Protagonist Henning Bröhmann selber auf die Schippe und erzählt seine Geschichte in der ICH-Perspektive. Henning wird als teilweise trotteliger Kommissar, zurückhaltender und bequemer Ehemann und sich den Kindern überlassender Vater dargestellt. Doch ausgerechnet diese Art macht ihn richtig sympathisch. Aber auch Melina, die zu Beginn der Handlung völlig verzogen und respektlos ihrem Vater gegenüber tritt wird im Verlauf der Handlung liebenswerter.

Der Autor ist mit relativ wenigen Figuren ausgekommen, die aber sehr lebendig und authentisch dargestellt sind. Der Einblick in das chaotische Leben der Familie Bröhmann und dem nach chaotischerem Ermittlungsteam verleitet einen immer wieder zum Schmunzeln. Sein Schreibstil ist einfach, leicht verständlich, flüssig und spritzig, sodass die 24 Kapitel des Buches schnell gelesen sind. Obwohl zwischendurch eine kleine Spannungsflaute eingetreten ist, reist das Ende mit seinem nicht vermuteten Ausgang alles wieder heraus.

Fazit: Der erste Fall von Kommissar Bröhmann ist ein recht amüsanter und unterhaltsamer Krimi der „Anderen Art“, mit wenig Blutvergießen und Brutalität. Auf jedem Fall würde ich gern wissen, wie es um ihn und seiner Familie weitergeht. Und sicherlich gibt es bestimmt bald wieder einen Fall im hessischen Vogelsberg aufzuklären.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.