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Benutzername: 
Rajani
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 20.06.2021
Sturmvögel
Golz, Manuela

Sturmvögel


gut

Die Geschichte beschreibt das Leben von Emmy, ein Inselkind, dass zu Zeiten der Kriege schlimmes durchleben muss. Erst stirbt die wenig geliebte Oma, dann die Mutter und zuletzt noch der Vater. Sie und ihre Geschwister sind gezwungen sich zu trennen und werden in alle Himmelsrichtungen verstreut. Emmy landet in Berlin, wo sie nach einiger Zeit aufblüht. Sie lernt dort ihre erste Liebe kennen... Parallel verläuft Emmys Geschichte in den 90ern mit ihren Kindern, die bereits selbst mitten im Leben stehen und wo Emmy mit Alterswehwechen zu kämpfen hat. Auch das jeweilige Leben der drei Kinder wird kurz angerissen.

Leider haben sich ein paar Fehlerteufel betätigt und Buchstaben oder ganze Wörter geklaut, der Text ist aber trotzdem noch verständlich. Dennoch fand ich es für ein Buch dieser Art zu viel. Bei einem kostenfreien 100-Seitenbuch von irgendwelchen Hobbyautoren ist mir das geläufig aber nicht von einem Autor, der über einen renommierten Verlag agiert.

Bewertung vom 25.03.2021
Denn Familie sind wir trotzdem
Duken, Heike

Denn Familie sind wir trotzdem


ausgezeichnet

Die Geschichte beginnt mit Ina, die eine zeitlang in Israel verbracht hat und sich währenddessen in den Israeli Ariel verliebt hat. Als sie seiner Familie (und eigentlich auch ihm) sagt, dass sie schwanger ist, wird sie sozusagen ausgeschlossen und sie verlässt Israel tieftraurig, aber entschlossen den kleinen "Pipifloh" zu behalten. Der kleine Pipifloh ist ein fröhliches, wildes Mädchen, dass sie Floriane genannt hat. Floh (Floriane) schreibt begeistert Tagebuch seit sie schreiben kann und schreibt dann Briefe an ihren Vater den sie nicht kennt. Das tut sie viele Jahre lang und erzählt ihm sozusagen von ihrem Leben und ihrer Mutter.

Das Buch ist sehr sehr gut geschrieben und ideal aufgeteilt zwischen hier und jetzt und Vergangenheit - die Vergangenheit, mit Paul und Gerd und dem grausamen Onkel und deren Werdegang in der nationalsozialistischen Zeit und die Gegenwart mit Ina als Mutter und zum Ende hin Floh, die ihren eigenen Weg findet. Somit ist es insgesamt schön flüssig lesbar, ohne dass man sich fragt, wo man gerade zeitlich ist. Mir persönlich gefiel es auch, dass nicht zu viel aus der nationalsozialistischen Zeit geschrieben ist, sondern sich dieses Thema tatsächlich viel mehr im Hintergrund hält, als ich erwartet hatte und erst später ziemlich realistisch beschrieben wurde, was gereicht hat. Das war aber auch Ziel der Autorin, denn der Opa Paul hat nie darüber gesprochen. Zum Ende hin hat es mich daher wirklich gepackt und mich sehr zu Tränen gerührt, das macht meiner Meinung nach ein wirklich gutes Buch aus - es muss den Leser packen und berühren.

Besonders gut fand ich die individuelle Art bei Floh, die ersten Tagebucheinträge der kleinen Floh beinhalteten herrlich süße und vor allem typische Schreibfehler. Auch die späteren Einträge machen den Charakter Floh sehr individuell und lebendig. Auch das letzte Kapitel ist eigentlich perfekt und absolut angepasst an unsere moderne Zeit.

Fazit: Absolut lesenswert! Es enthält weniger Vergangenheit als ich erwartet hatte und die ist sehr gut und realistisch dargestellt, so wie auch fast alles andere in der Geschichte. Das Buch hat sich seine Sterne verdient.

Bewertung vom 10.01.2021
Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
Schröder, Alena

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid


ausgezeichnet

In diesem Buch sind sozusagen drei Geschichten, drei Schicksale gleichzeitig erzählt. Es beginnt in der Gegenwart mit Hannah, die ihren Weg im Leben noch nicht so richtig gefunden hat und ihrer Großmutter, die in einem Pflegeheim lebt und ihrer Enkelin oft als störrisch und eigenwillig erscheint. Eines Tages findet Hannah in deren Unterlagen einen Brief einer israelischen Kanzlei. Ihre Omi reagiert sehr unwirsch und abweisend, lässt sie aber den Brief mitnehmen und damit beginnt eine Zeit der Erkenntnisse und Veränderungen für Hannah. Sie hört zum ersten Mal von ihrer Urgroßmutter, von der Evelyn, ihre Omi, ihr nie etwas erzählt hat. Der zweite und dritte Strang dieser Geschichte beginnt. Denn Evelyns Mutter war ihr nie eine Mutter, da sie nie da war und Evelyn eigentlich bei ihrer Tante aufwuchs. Die Geschichte von Evelyn und ihrer Mutter Senta spielte sich zur Zeit des Nationalsozialismus ab. Eine sehr schwere und traurige Zeit, vor allem für Senta, die einen Juden geheiratet hatte und gezwungen ist, das Land und ihre Tochter zu verlassen... Hannah erfährt aber nichts von ihrer Großmutter und muss sich anderweitig Informationen beschaffen und nach und nach weckt es tatsächlich doch ein Interesse an der Familiengeschichte und nicht mehr so sehr an einem möglichen Vermögen, dass ihr in Aussicht gestellt wurde, denn ihre Urgroßmutter hatte eine Liste von Kunstgemälden angefertigt und später aus dem Gedächtnis heraus eine kleinere Auflistung derselben abgegeben, um die Bilder wiederzufinden. Erst 50 Jahre später wurde die Suche wieder aufgenommen und nun sucht Hannah Mithilfe einiger neuer und alter Bekanntschaften und versucht dazwischen ihr Leben auf Kurs zu bringen...

Zunächst hatte ich gedacht, jüdisches Kunstvermögen... Oje, das wird wohl eine Selbstfindungsreise im Deckmantel der Ahnenforschung. Aber nein, über das gesamte Buch hinweg kann man mit Hannah mitfühlen und man hegt darüber hinaus auch selbst die Hoffnung, dass sie etwas findet. Spannend und auch sehr rührend ist der historische Teil des Buches, der auch einen guten Einblick in die Gefühlswelt der unterdrückten Seite zur Zeit des Nationalsozialismus zeigt. Man kann sich heute kaum mehr vorstellen, wie sich jüdische Mitmenschen damals gefühlt haben mussten, als die jüdischen Mitmenschen immer mehr gemieden und verachtet wurden. Hier konnte man es einigermaßen nachvollziehen. Es hat mich zwar angerührt aber noch nicht so sehr, dass mir Tränen kamen. Was eigentlich auch gut ist, denn an solchen Stellen lege ich das Buch gern beiseite, wenn es so aufwühlend ist.

Es lässt sich sehr gut und flüssig lesen, dafür sorgen auch die Zeitangaben bei den Kapiteln der Vergangenheit. Es gab lediglich eine Stelle im Buch, wo ich verwirrt überlegt hatte ob da ein Fehler unterlaufen war, aber dem war nicht so. Das Buch ist absolut perfekt strukturiert und ich konnte nichts finden, dass mich mehr als einmal kurz überlegen ließ. Sehr gut ausgearbeitet und leicht und flüssig lesbar, man kann sich sehr gut in jede der Frauen hineinversetzen, die eine Rolle spielen, also in Hannah, Evelyn und Senta als auch Trude, die Frau, die für Evelyn mehr Mutter war als Senta.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.07.2020
Die nach den Sternen greifen / Das Grand Hotel Bd.1
Benedikt, Caren

Die nach den Sternen greifen / Das Grand Hotel Bd.1


ausgezeichnet

Ein wunderbares Buch, dass recht angenehm ein Bild der 20er Jahre zeichnet.
Eine einzelne Hauptperson gibt es hier allerdings nicht, es werden immer wieder mehrere Personen gleichermaßen beleuchtet und zusammen ergibt es eine perfekt ineinander verwobene Geschichte. Allerdings wirkt es zum Ende hin etwas rasant im Vergleich zum Rest, der sich angenehm gemächlich liest. Das tut der Geschichte jedoch keinen Abbruch.
Insgesamt ein sehr schönes Buch, dass Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 18.02.2020
Neuschnee
Foley, Lucy

Neuschnee


ausgezeichnet

9 Freunde, eine einsame Lodge in den schottischen Highlands und ein Silvesterurlaub, der sie alle wieder näher zusammen bringen soll. Denn die Zeit hat jeden mehr oder weniger seine eigenen Wege gehen lassen, auch wenn stetiger Kontakt vorhanden war. Doch so ganz, wie erwartet, wird es nicht. Die Abgeschiedenheit dieses Ortes macht alle nervös, der Serienmörder, der gerade sein Unwesen in den Highlands treibt, macht die Sache auch nicht besser. Und dann ist einer der Freunde verschwunden...

Eine so gut aufrecht erhaltene Spannung erlebt man selten. Schon der Rückentext jagt Gänsehaut ein. Bis zum Schluss ist es so spannend, dass man es fast nicht mehr aus der Hand legen will.
Die Art und Weise, wie es aufgebaut ist, ist zunächst gewöhnungsbedürftig, denn es beginnt in der Gegenwart, springt zurück in die Vergangenheit und im Wechsel mit verschiedenen Personen immer wieder hin und her, bis der Höhepunkt erreicht ist - und zwar wirklich fast am Ende des Buchs. Ganz so, wie es sein sollte.

Bewertung vom 09.09.2019
Ultimatum / Kommissar Eugen de Bodt Bd.5
Ditfurth, Christian von

Ultimatum / Kommissar Eugen de Bodt Bd.5


gut

Grundsätzlich gut geschrieben, aber die Art ist eher gewöhnungsbedürftig. Abgehackt kann man es nicht nennen, eher teils halbe Sätze. Aber genau genommen, so denken manche Menschen ja wirklich.
Es ist aber auch manchmal schwierig, mit teilweise extrem kurzen Kapiteln noch den Überblick zu behalten. Ich habe tatsächlich auch Kapitel als überflüssig empfunden.

Zum Thema. Es ist faszinierend, welch große Fantasie dieses allzu realistische Szenario in ein Buch gepackt hat. Ja, das ist doch wirklich denkbar. Man lernt einmal mehr, wie machtlos die Mächtigen manchmal sein können. Wenn nur die Rahmenbedingungen zu jedem Gegenteil ausgerichtet werden.

Letztlich muss ich aber sagen, es zieht sich zunächst bis zur Hälfte ein wenig wie Kaugummi, dann wird es plötzlich rasant und der Leser weiß trotzdem ganz genau, dass ist noch gar nicht das Finale. Dann flaut es wieder ab, bleibt aber interessant.
Was mich irgendwann wirklich genervt hat, war de Bodt mit seiner Idee, die ihn dauernd umkreist aber bis fast zum Schluss nicht in Worte gefasst wird. Es ist natürlich auch sehr schwer all die politischen Wirrungen zu verstehen, wenn man nicht so viel Ahnung von Weltpolitik hat. Ein Freund beschwert sich oft, dass die Russen immer für alles herhalten müssen, da macht es mich schon nachdenklich, wie viel Wahrheit hier drin steckt.

Alles in allem ist es okay, besser, wenn man sich mit Weltpolitik etwas auskennt.
Da ich das nicht tue, gibt einen Stern dafür weniger. Den zweiten Sternabzug für die umständliche Schreibart sowie ein paar grammatikalische Fehler, die in der zweiten Hälfte so plötzlich wie die kurze Raserei auftauchten.

Bewertung vom 30.05.2019
Bleib doch, wo ich bin
Keil, Lisa

Bleib doch, wo ich bin


sehr gut

Die Geschichte handelt von Kaya, der Tante von Milli, die nebst einem Buchladen auch ein angrenzendes Cafe besitzt und ein leidenschaftlicher Pferdenarr ist. Sie lebt in dem ländlichen Ort Neuberg, irgendwo bei Köln. Eines Tages baut Milli Mist, weil sie aus Tierliebe aus einem Labor 2 Ratten stiehlt. Da sie Angst vor ihrer Mutter hat, fragt sie ihre geliebte Tante Kaya, ob die nicht den Termin deswegen in der Schule wahrnimmt und dem Lehrer, Herrn Lasse Fries, vorgaukelt, ihre Mutter zu sein. Kaya sieht ihrer Schwester zufällig zum Verwechseln ähnlich und Milli zuliebe macht sie es. Nicht ahnend, welche Folgen das noch hat... Sie kann wegen der Brille ihrer Schwester Lasse Fries nicht erkennen, dafür erkennt er sie sofort, als sie sich einige Zeit später auf einer Scheunenparty begegnen. Wegen einer Wette mit Kayas mit Freundin kommen sie ins Gespräch und die Geschichte nimmt ihren Lauf mit Irrungen und Wirrungen wie sie süßer nicht sein könnten...

Ich finde dieses Buch ganz niedlich, auch wenn es mit Klischees keineswegs geizt. Beim Lesen kam mir oft der Gedanke, dass es absolut klar war, dass das jetzt kommt. Es ist teilweise vorhersehbar, so wie bei vielen romantischen Filmen, wo man eigentlich schon fast den Ablauf erahnen kann. Trotzdem steht dieses Buch da drüber, weil es so luftig leicht zu lesen ist. Es ist süß und ich behaupte mal, wer selbst eine gute Beziehung führt, der kann hier gut mitfühlen und erkennt vieles wieder.
Einziger Knackpunkt ist, dass es oft schwer fällt, zu erkennen, welcher der beiden Protagonisten im Kapitel gerade im Vordergrund steht. Da muss man manchmal ein paar Sätze mehr lesen um zu erkennen, ob es nun Kaya oder Lasse ist.

Insgesamt gefällt es mir sehr gut, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Autorin das Buch ursprünglich nur für ihre Freundinnen geschrieben hat. Das finde ich sehr bemerkenswert, denn einfach ist das ganz und gar nicht. Dafür ist es schon sehr gut gelungen.

Bewertung vom 30.01.2019
Der Himmel gehört uns
Allnutt, Luke

Der Himmel gehört uns


sehr gut

Schon als ich das Buch in der Hand hatte und wusste, worum es ging, hatte ich geradezu Angst, es zu lesen. Ich habe selbst 2 Kinder und ich hoffe nie, wirklich niemals, in so eine Situation zu kommen. Ich war sehr sehr oft den Tränen nahe und wenn ein Buch das schafft, dann ist es wirklich gut...

Die Geschichte beginnt mit Rob Coates, dem Protagonisten. Sie beginnt mit Teil 1 so ziemlich mittendrin. Er erscheint zunächst unsympathisch, um nicht zu sagen ein wenig widerlich. Es wird jedoch schnell deutlich, dass dem nicht so ist, sondern dieser Mann einfach unglaublich viel leidet und deswegen im Alkohol Zuflucht sucht. Gleichzeitig wird er aber auch sehr interessant dargestellt, wenn er von seinen Panoramen berichtet und was sich dahinter verbirgt. Rob ist nämlich Vater eines kleinen Jungen, dem er auf diese Weise Nachrichten überbringen möchte, egal, ob er sie jemals erhalten wird oder nicht. Zu Beginn ist es nicht sehr eindeutig, ob der Junge gestorben ist oder ob er einfach bei seiner Mutter lebt, von der sich Rob Coates getrennt hatte.
Mit Teil 2 folgt jedoch die Vergangenheit und damit die Aufklärung bis zu Teil 1 in einer wunderbar chronologischen Reihenfolge, mit einem einzigen Schnitzer, der mir aufgefallen ist. Es wird plötzlich um ein ganzes Jahr gesprungen, was aber wohl eher ein Druckfehler ist. In diesem Teil ist herrlich erfrischend zu spüren, wie sich Rob und Anna lieben, wie er für sie fühlt. Es ist aber genauso gut eingefangen, dass das Leben nicht aus Luft und Liebe besteht und Rückschläge immer wieder dazugehören. Rückschläge, die die beiden noch sehr gut kompensieren können. Das Glück könnte nicht schöner sein, während sie nach 2 Fehlgeburten endlich einen Sohn bekommen. Doch auch dieses Glück ist in Gefahr. Der kleine Jack ist krank, denn es wird ein Hirntumor diagnostiziert. Zunächst ist es eine Tumorart, welche sehr gut behandelbar ist. Das Glück schimmert hervor, denn der Tumor kann entfernt werden. Die Geschichte ist hier aber noch lange nicht zu Ende. Wieder schlägt das Schicksal zu, als Jack ein paar Monate nach der Operation zusammenbricht. Plötzlich ist es ein Tumor, bei dem es keine Überlebenschance gibt. Die Welt bricht zusammen für Rob und Anna. Es ist sehr gut beschrieben, wie sie beide damit umgehen. Da Anna grundsätzlich emotional schwächer ist als Rob, ist er automatisch viel deutlicher und klarer umrissen in seinen Gefühlen, als sie. Man leidet regelrecht mit ihm, man hofft mit ihm, man weint mit ihm.
Und dann folgt Teil 3, welcher sozusagen an Teil 1 anschließt und die Geschichte zu ihrem Ende bringt...

Es gibt nur einen einzigen riesigen Kritikpunkt, der mich gewaltig gestört hat und für den ich einen Stern abziehe:
Die Geschichte ist nur so gespickt mit Markennamen, die jeder kennt (Google, McDonalds, Java, Babybel, etc....). Das zieht sich durch das ganze Buch und das hat mich genervt. Jeder kennt diese Firmen und eine Umschreibung, wie z.B. Suchmaschine statt Google oder Burgerladen statt McDonalds hätte auch ausgereicht. Die Tatsache, dass die Marken genannt werden, impliziert – mir zumindest – dass diese auch an der Finanzierung des Marketings beteiligt sein könnten oder sonst einen Vorteil daraus ziehen. Ob das so ist, sei dahingestellt, aber die explizite Benennung der Marken in diesem Ausmaß ist mir noch nie untergekommen.

Bewertung vom 05.10.2018
Dark Lake / Gemma Woodstock Bd.1
Bailey, Sarah

Dark Lake / Gemma Woodstock Bd.1


gut

Kurz vor Weihnachten wird Detective Gemma Woodstock zu einem Fall gerufen, der ihr Leben mit einem Ruck noch stärker aus den Fugen schlägt, als es eh schon der Fall ist. Eine Frau wurde ermordet. Gemma kannte sie, war mit ihr zur Schule gegangen. Dennoch ermittelt sie zusammen mit ihrem Partner McKinnon in dem Fall. Nichts geht voran, es stockt, keine verwertbaren Hinweise... Und Gemma scheint immer mehr die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren...

Das Buch beginnt sehr ruhig und das zieht sich auch durch. Trotz dieser gelassenen Ruhe ist es spannend. Man fragt sich irgendwann selbst, wer denn nun Grund genug für einen Mord gehabt hätte. Die Tatsache, dass das Buch in der Ich-Perspektive geschrieben ist, gefällt mir nur bedingt. Es ist anders. Das Gefühl ist ein anderes. Man kann sich dadurch viel mehr in die Protagonistin einfühlen, wenngleich mir ihr Handeln oft schleierhaft erscheint. Ich kann mich in keinster Weise mit ihr identifizieren, auch wenn sie recht interessant dargestellt ist. Trotzdem gehört dieses Buch tatsächlich zu jenen, wo es wirklich gelungen ist, mir einen Kloß im Hals zu bescheren.
Leider sind mjr tatsächlich grammatische Fehler aufgefallen und das in einem maß, das mir noch nicht untergekommen ist. Manche Sätze musste ich zweimal lesen, um sie zu verstehen. Schade eigentlich, denn die Geschichte ist schon mitreißend, wie schwer der Weg zum Ermittlungserfolg sein kann. Und ich finde, es muss nicht immer actiongeladen sein, auch wenn ich das manchmal mag. Hier ist es höchst passend, dass es sehr ruhig sozusagen zugeht.

Alles in allem, trotz der Fehler, würde ich es durchaus weiterempfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.06.2018
Frauen, die Bärbel heißen
Reiners, Marie

Frauen, die Bärbel heißen


weniger gut

Frauen, die Bärbel heißen... Nun ja, nicht jede Bärbel ist so makaber und eigenartig wie diese hier. Bärbel Böttcher, 54, Tierpräparatorin, Hundehalterin und allein lebend. Doch ihr Eremiten-Dasein wird jäh unterbrochen, als sie im Wald eine Leiche findet, welche das perfekte Stöckchen für ihre Hündin Frieda bei sich hat... allerdings im Auge. Nun nimmt man ja an, man macht seine Aussage und damit ist die Sache erledigt. Nicht hier. Danach kommt das ganze erst so richtig ins Rollen, als eine Frau bei ihr auftaucht. Die Ehefrau des Toten. Und als die dann auch noch Bärbel angreift, ist ihr Leben erstmal völlig aus der Bahn geraten und dabei soll es auch nicht bleiben...

Diese Geschichte ist mindestens genauso makaber und eigenartig wie die Protagonistin selbst. Deren Darstellung, bzw. eigentlich eher ihre Logik, entzieht sich gänzlich meinem Verständnis von Logik. Ihre Handlungsweise wollte sich mir das gesamte Buch über nicht so recht erschließen. Es ist zwar durchaus lustig geschrieben, dennoch kann ich den Verlauf nicht nachvollziehen. Ich glaube, dass jeder logisch denkende Mensch hier in so manchen Situationen anders gehandelt hätte. Aber nun gut, dann wäre die Geschichte ja auch ziemlich schnell zu Ende, wenn Bärbel nicht das getan hätte, was sie in der Geschichte tat.
Dennoch macht es für mich keinen Sinn, so zu handeln und es kommt mir im Nachhinein eher so vor, als wäre Bärbel psychisch krank. Zudem kommen zwischendurch auch Informationen hinzu, die zwar interessante Entwicklungen versprechen, jedoch überhaupt nicht weiter ausgebaut sind. Vielleicht soll das auch gar nicht so sein, manche Dinge bleiben im echten Leben ja auch nur an der Oberfläche angekratzt aber werden nie aufgeklärt. Oder es soll noch ein Folgeroman erscheinen? Das könnte man bei einem eher offenen Ende wie diesem auch vermuten.

Alles in allem ist es okay, wer makabere Geschichten wie diese mag, sollte es auf jeden Fall lesen, für mich ist das kein Buch, dass ich zweimal lese.