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A.
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T.

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Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 11.11.2011
Reden ist Silber, küssen ist Gold
Mallery, Susan

Reden ist Silber, küssen ist Gold


sehr gut

Mit "Reden ist Silber, Küssen ist Gold" präsentiert uns Susan Mallery nun den lang ersehnten zweiten Teil der "LoneStar Sister" Reihe und entführt uns wieder in das kleine Städtchen Titanville, in dem das schwesterliche Trio samt Freundin Dana wieder alle Hände voll zu tun hat, den dunklen Machenschaften ihres Vaters und Halbbruders zu trotzen.
Nachdem dies der ältesten Schwester Lexie in "Wer zuerst kommt, küsst zuerst" mit Hilfe ihrer großen Liebe Cruz geglückt scheint, sieht sich nun Skye Titan den gefährlichen Tricksereien ihrer männlichen Verwandtschaft ausgesetzt.

Skye Titan, Witwe und Mutter der achtjährigen Erin, trifft nach neun langen Jahre wieder auf ihre Jugendliebe Mitch, den sie damals auf "Wunsch" ihres Vater zurückgewiesen hat und daraufhin eine Pflichtehe mit dem älteren Ray eingegangen ist.
Der Ex-Seal Mitch muss nach einer schweren Verletzung seinen aktiven Dienst quittieren und kehrt in seine Heimatstadt zurück, um sich dort ein neues Leben aufzubauen und muss sich dabei auch seiner Vergangenheit in Gestalt von Skye stellen, denn außer Wut und Hass seinem Gegenüber gibt es da doch noch jede Menge andere Empfindungen, die erst noch erforscht werden wollen...

Susan Mallery stellt uns hier mit Skye eine Hauptprotagonistin vor, die zunächst mal völlig andere Charakterzüge aufweist als ihre Schwester aus dem Vorgängerband und das macht meiner Meinung nach auch den großen Reiz einer Serie aus, wenn so entgegengesetzte Romanfiguren die Bühne betreten. Da zehrt man als Leser doch sehr von der Abwechslung und Mannigfaltigkeit der Akteure, insbesondere bei eine Reihe mit Familienbande.

Syke verkörpert hier zunächst mal die gehorsame und verantwortungsvolle Tochter und zeigt sich eher angepasst und zufrieden mit Tochter und Job, wobei das Ganze dann richtig Fahrt aufnimmt, als Mitch auf der Bildfläche erscheint und Skyes Privatleben samt Hormone aufmischt und beruflich Halbbruder Garth ihr einige böse Nackenschläge versetzt.
Da offenbart sie uns auch ihre toughe Seite und schwimmt sich im Laufe des Geschehens doch ziemlich frei und bietet dem männlichen Geschlecht gegenüber auch ganz gekonnt Paroli.

Der gute Mitch zeigt sich hier des öfteren mal äußerst übellaunig und brummig, was man ihm als Leser aber durchaus nicht verdenken kann, hat ihm das Schicksal doch so einige Steine in den Weg gelegt und da darf er ruhig mal das Recht für sich beanspruchen, ein muffeliger Stinkstiefel zu sein.
An seiner Bärbeißigkeit lässt er dann auch ganz gerne mal den Rest der Welt teilhaben und ganz besonders im Visier hat er dann die beiden Titan Frauen Skye und Erin.
Beim Lesen beschleicht einen da auch so ein bisschen das Gefühl, dass diese beiden weiblichen Wesen grundsätzlich aus jeglicher Diskussion als Siegerinnen die Ziellinie überqueren und den armen Mitch da schnell mal um ihren kleinen Finger wickeln können.
Zudem plagt ihn da immer das schlechte Gewissen und dem kampferprobten Ex-Seal fehlt es hier dann einfach an einer richtig gemeinen Ader samt "Killerinstinkt".

Die Autorin beschert uns aber beileibe nicht nur eine simple Love Story, sondern lässt uns auch hinter die Kulissen schauen, welche Intrigen und Gemeinheiten innerhalb des Titan-Clans lauern und nur darauf warten, auf den Leser losgelassen zu werden.
Da knüpft Susan Mallery nahtlos am Vorgängerband an und spinnt die Story hier gekonnt weiter mit Jed und Garth als die Bösewichte schlechthin.

Aber auch einige liebenswerte Nebenfiguren sind hier wieder mit von der Partie, sei es die etwas unorthodoxe jüngere Schwester Izzy, die toughe Polizistin Dana (meine heimliche Favoritin der Serie) oder die kleine Erin, die mit ihrem kindlichem Charme den Leser bezaubert.
I

Bewertung vom 11.11.2011
Gezeiten der Begierde
Jordan, Nicole

Gezeiten der Begierde


sehr gut

Rayne Kenyon, Earl von Haviland, kann sein Junggesellendasein nicht so wirklich genießen. Sitzt ihm doch seine etwas herrische Großmutter im Nacken, die ihn nur zu gerne unter die Haube bringen möchte, um den langersehnten Erben noch mitzuerleben.
Doch bei der Auswahl einer Gattin tut Rayne sich etwas schwer, bis ihm eines Nachts Gevatter Zufall die eher unauffällige Madeline Ellis in die Arme treibt und die potenzielle Braut scheint bestens in sein Beuteschema zu passen, denn scheint sie doch mit Aussehen und Herkunft für eine ihm vorschwebende Vernunftehe geradezu prädestiniert...

Beim mittlerweile fünften Teil der "Courtship Wars" Serie können wir nun ein genaueres Auge auf Rayne werfen, der ja schon mal als "Brautwerber" auf der Pirsch war und im zweiten Teil bei Roslyn Loring sein Glück versucht hatte und dort mit Pauken und Trompeten gescheitert ist.
Hier bekommt der damals Verschmähte seine nächste Chance mit der aufgeweckten Madeline und holt sich mit ihr eine Gattin ins Haus, die so scheinbar überhaupt nicht an die Seite eines so charismatischen Adeligen passt.

Verkörpert Rayne doch so den Strahlemann mit gutem Aussehen, Macht und Geld, in dessen Leben sich aber nach seiner aufregenden Spionage-Tätigkeit für die Krone so ein bisschen Langeweile breit gemacht hat und in der Ehe eine neue Herausforderung sieht.

Madeline präsentiert sich uns hier zunächst mal visuell so ein bisschen als unscheinbare graue Maus, die aber durchaus von Beginn an Präsenz und ja, Attraktivität auf den Leser ausstrahlt. Da hat Nicole Jordan wirklich eine mehr als interessante Romanheldin geschaffen, die zum einen mit Gewitztheit und zum anderen mit Scharfsinn beim Leser punkten kann.
Und selbstverständlich darf da auch nicht die so obligatorische Wandlung vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan fehlen, was die Autorin hier aber wirklich nicht zu übertrieben in Szene gesetzt hat und dabei doch "die Kirche im Dorf gelassen hat".
Mutiert die gute Madeline da nicht zur absoluten Schönheitskönigin, sondern diese Veränderung erfolgt eher nuanciert und nicht zu überzogen und drastisch. Hat mir wirklich gut gefallen.

Hier kommen übrigens die Protagonisten aus den Vorgängerbänden nur sporadisch zum Zuge und greifen eher minimalistisch ins Geschehen ein. Da hätten es durchaus gerne mehr Lorings samt Göttergatten sein dürfen.
Die Autorin legt hier aber eher ihren gesamten Fokus auf die Weiterentwicklung der beiden als Paar und lässt uns da auch sehr intensiv und ausgeprägt an deren Gefühlen und Emotionen teilhaben, sodass relativ wenig Platz für ablenkende Neben-Plots bleibt.
Einzig der gute Freddie Lunsford, seines Zeichens Raynes Cousin, sorgt mit seinen Auftritten für ein paar humorige Augenblicke, wenn sein Mundwerk mal wieder reißaus nimmt und seine Gehirnzellen auf Ruhemodus schalten.
Die Love Story entfaltet sich wirklich kontinuierlich und eher gleichbleibend und zeigt sich nicht unbedingt mit ganz großen Highlights durchsetzt, was ich ehrlich gesagt, hier doch auch etwas vermisst habe.
Gefehlt hat so ein bisschen der Esprit und die Schlagfertigkeit in der Erzählung, die sonst so die Würze von Nicole Jordans Romane ausmachen und sich da vor allem in den amüsanten und pfiffigen Wortwechseln widerspiegeln. Ist mir hier leider einen Tick zu kurz gekommen.
Wohingegen die Autorin sich bei der Beschreibung von Liebesszenen nach wie vor als eine Meisterin ihres Faches gibt und auch hier nicht mit sinnlicher und reizvoller Erotik geizt und unserem Heldenpaar einige heiße Darbietungen auf den Leib geschneidert hat.

Alles in allem haben wir hier durchaus einen ansprechenden und gefälligen Historical, der auch mit einer schönen und romantischen Love Story aufwarten kann, aber im Gesamteindruck eher die leisen Töne anschlägt und auf so perlende und schwungvolle Beziehungsmomente verzichtet.

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Bewertung vom 11.11.2011
Sonne, Mond und Liebeszauber
Jones, Christina

Sonne, Mond und Liebeszauber


sehr gut

Stadt-Girlie Amber Parslowe braucht dringend einen Tapetenwechsel. Freund erstmal ad Acta gelegt und den ausschweifenden Disco-Besuchen und Einkaufsorgien mit ihren mondänen Gespielinnen ebenfalls überdrüssig, muss jetzt einfach mal das Kontrastprogramm her und bei dem Leben auf der Überholspur mit all seinen Annehmlichkeiten einen Gang runter geschaltet werden.

Da schreit ein winziges englische Dorf doch laut: Hier, hier und diesem verführerischen Ruf kann Amber nur schwer widerstehen und begibt sich in eine Welt, in der so seltsame Bräuche wie Himmelsfeiern auf Gemeindewiesen an der Tagesordnung sind und Kräuterhexerei ein wichtiger Bestandteil des ortsansässigen Catering-Service darstellt.


Mit "Sonne, Mond und Liebeszauber" beschert uns Christina Jones einen zauberhaft romantischen und mystisch angehauchten Frauenroman und entführt uns Leser dabei in das kleine englische Dorf Fiddlesticks, welches auf den ersten Blick eigentlich ganz gewöhnlich und konventionell daherkommt.
Doch weit gefehlt: Hier tickt die Uhr anders und Andromeda, Kassiopeia & Co zaubern hier ihre Sternenbilder an den Himmel und setzen dabei jede Menge Liebeshormone frei, denen auch Neubewohnerin Amber hilflos ausgesetzt scheint.

Die gute Amber zeigt sich uns Lesern gar nicht mal als die so typisch zickige Stadt-Tussi, die mal kurz auf ihren High-Heels die Cottages dieses kleinen englischen Nestes aufmischen will, sondern präsentiert sich gleich mal als ganz umgängliche und liebenswerte junge Frau ohne Diva-Allüren. Mit ihrer so sympathischen und unkomplizierten Art erobert sie dann auch recht schnell die Herzen der so ungewöhnlichen Bewohner von Fiddlesticks.
Wobei wir ja eigentlich damit schon bei denen heimlichen Stars der Geschichte sind, denn die Menschen dort agieren hier als das absolute Salz in der Suppe und sorgen beim Lesen doch häufiger für Feixen und Schmunzeln.
Hier lässt die Autorin ihren Nebendarstellern so einiges an exzentrischen und skurrilen Eigenschaften angedeihen, die so herrlich schräg und bizarr daherkommen, dass man doch das ein oder andere Mal mit einem Kopfschütteln dasitzt. Ob ein einäugiger Möchtegern-Pfarrer, der mit seinen alkoholischen Elixieren und im Kräuterrausch den Mond um Hilfe bittet oder die Besitzerin einer Landfrauenküche, die mit ihren Kräuterrezepten dem Liebesleben der Dorfbewohner auf die Sprünge helfen möchte und dabei mit Veilchenwurzel und Hiobstränen den Kochlöffel schwingt.

Zudem gibt es noch den so wichtigen "Dorfcasanova", der sich auf den ersten Blick als echter Schwerenöter gibt, man aber beim Lesen dann doch sehr schnell feststellt, der junge Mann hat doch echtes Beziehungsmaterial und Amber hat ihn auch flugs auf ihrem Romantik-Radar.

Diese so ungewöhnliche Charakter laufen ja schon unserer Amber so ein bisschen den Rang ab, wobei es ja auch noch eine gewisse Zilla gibt, die trotz jeder Menge Sternenmagie noch ohne den richtigen Mann an ihrer Seite durch Fiddlesticks unterwegs ist. Da wechselt auch kurz mal die Perspektive von Amber zu Zilla, sodass der Leser einen guten Einblick in das Gefühlsleben beider Protagonisten bekommt und so doch auch reichlich Abwechslung vorhanden ist.

Hier hat Christina Jones eigentlich auch zwei Love-Stories in das Geschehen eingebunden, wobei beide auch nicht so absolut im Vordergrund stehen, sondern wunderbar in die Handlung eingeflochten sind und so dem Ganzen das gewisse Etwas geben und uns hier ein wirklich gelungenes Gesamtpaket mit idyllischer Romantik und astrologischer Magie geboten wird. Wer zudem noch auf wirklich schrullige und spleenige Romanfiguren steht, wird hier bestens bedient werden.

Alles in allem haben wir einen wirklich fluffigen und beschwingten Schmöker, der kurzweilig und amüsant unterhält, ohne grüblerische und allzu tiefsinnige Momente auskommt und dabei eher mit unbefangenen und entspannten Momenten dem Leser die Zeit vertreibt und dabei einfach nur für richtig Gute Laune sorgt.

Bewertung vom 11.11.2011
Fang des Tages
Higgins, Kristan

Fang des Tages


ausgezeichnet

Maggie Beaumont hat so ein, zwei oder drei Problemchen.
1. Sie verliebt sich grundsätzlich immer in den falschen Mann. 2. Ihre kleine Heimatstadt zeigt sich doch recht übersichtlich, was die Kategorie heiratswilliger und und vor allem heiratsfähiger Männer angeht und last but not least schliddert sie auf der Suche nach "Mr. Right" in aller Regelmäßigkeit von der einen Verlegenheit in die nächste und die Bewohner von Gideon's Cove nehmen dabei rege an Maggies Liebesleben teil.
Hat sie sich doch das Motto zu eigen gemacht: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen und erträgt das alles nach außen hin mit fast stoischer Gelassenheit.
Nachdem sich der neue gut aussehende Priester Tim ja nun wirklich nicht als der richtige Heiratskandidat entpuppt hat, sollte man doch vielleicht mal einen Blick über den Tellerrand werfen, um den geeigneten Partner zu finden. Doch bald muss sich Maggie die Frage stellen: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt?

Gleich mal vorab: Ich war für meine Verhältnisse ziemlich lange unentschlossen, mir diese Lektüre zuzulegen und ich kann nur sagen, was bin ich froh, dass ich mir letztendlich dieses Buch doch gegönnt habe. Da hätte ich nämlich eindeutig etwas verpasst und zwar eine witzigen, charmanten und manchmal auch traurigen Frauenroman, der absolut von seiner so eindringlich agierenden Romanheldin lebt.
Mit Maggie Beaumont stellt uns die Autorin eine Hauptprotagonistin vor, die man einfach vom ersten Augenblick an gern haben muss und mit ihrer warmherzigen und liebenswürdigen Art beim Leser sofort ein Stein im Brett hat.
Allein der Prolog lässt schon mehr als erahnen, mit was für einer chaotischen Maggie wir es hier zu tun haben, die aber immer auch mit einer guten Portion Begeisterung und Euphorie an die Sache geht und da einem spontan der Gedanke kommt: Na, das kann ja noch heiter werden.

Und es wird noch deutlich mehr als heiter, denn die gute Maggie lässt so schnell kein Fettnäpfchen aus, verliert hin und wieder im Eifer des Gefechts den Überblick und sorgt nicht nur bei den Einwohnern ihres Heimatstädtchens für jede Menge Belustigung.

Wir begleiten Maggie bei ihren wirklich schrägen Blind Dates, die aber auch in aller Regelmäßigkeit in den größten Desastern enden und die Autorin spart hier nicht an ulkiger Situationskomik, sodass man hier als Leser auch spaßmäßig voll auf seine Kosten kommt.
Doch wir lernen Maggie auch ganz anders kennen: Einfühlsam und liebevoll ihrer Verwandtschaft gegenüber, da für mich persönlich beeindruckend der Umgang mit ihrer Schwester und deren Familie oder ihre souveräne Art mit ihrer nervigen Mutter umzugehen.
Zudem ist sie auch noch als eine Art guter Samariter unterwegs, bekocht Gott und die Welt und insgeheim wünscht man sich so ein bisschen, Maggie als Chefin adoptieren zu können, denn immer stellt sie das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter an erste Stelle.

Mit Malone stellt die Autorin der guten Maggie einen Mann an die Seite, der so richtig schön das Gegenteil unseres immer gutgelaunten Sonnenscheins darstellt, nämlich einen so finster und düster wirkenden Einheimischen, der zum Lachen in den Keller geht und der der Umschreibung "Der große Schweiger" aber eine völlig neue Bedeutung gibt.
Da möchte man den Kerl gerne mal kräftig durchschütteln und sagen: Mensch, einen einfachen Satz mit Subjekt, Prädikat, Objekt kann doch jetzt nicht so schwer sein. Also da hat Maggie mit ihm eine wirklich harte Nuss zu knacken.

Und das Herrliche dabei ist, dass selbst diese Zweiergespräche, so einsilbig und spärlich sie auch von der männlichen Seite aus geführt werden, doch zu jeder Belustigung und Amüsement beim Leser führen. Man wartet ja schon eigentlich mit so einer gewissen Vorfreude und Spannung auf das nächste Wortgefecht der beiden, was so wunderbar konträr und eher einsilbig geführt wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.11.2011
Drei Töchter und ein Hochzeitsfall
Conlon-McKenna, Marita

Drei Töchter und ein Hochzeitsfall


ausgezeichnet

Maggie Ryan, Witwe in den besten Jahren und stolze Mutter dreier erwachsener Töchter, hat nur ein Ziel vor Augen: Ihre wunderbaren Mädchen an den richtigen Mann zu bringen! Scheint diese Aufgabe doch auf den ersten Blick nicht so schwierig zu sein, denn die Drei bringen eigentlich alles mit, was das Männerherz höher schlagen lässt.
Doch Maggie steht bei dem störrischen Trio auf verlorenem Posten mit ihrer Kuppelei, die in dieser Angelegenheit ihre Ohren in schöner Regelmäßigkeit auf Durchzug stellen und schreiend Reißaus nehmen.

Doch in Puncto Hartnäckigkeit steht die "Familienministerin" denen dreien in nichts nach und Grace, Anna und Sarah haben alle Hände voll zu tun, dem energischen Treiben ihrer Mutter Einhalt zu gebieten.

Aber nicht nur ihre Beharrlichkeit, nein, auch "Brüderchen Zufall" spielt eifrig in Maggies Hände, als sich der neue Besitzer des Hauses gegenüber als attraktiver Bauunternehmer entpuppt und da Maggie die "Spanische Inquisition" quasi perfektioniert hat, ist schnell klar, dass sie Tür an Tür mit einem Junggesellen lebt...

Damit nicht genug, muss ein neuer Untermieter her und auch da meint es das Schicksal gut mit ihr und beschert ihr mit dem Schotten Angus einen jungen Mann, der durchaus vielversprechendes Potenzial aufweist, wäre da nur nicht seine zickige und unsympathische Freundin im Weg...

Last but noch least, hält das Landleben um Dublin herum auch noch den ein oder anderen unwiderstehlichen Single bereit, der in Gestalt eines pragmatischen Handwerkers erstmal so gar nicht in das Beuteschema passt...

Aber nicht nur die Töchter wandeln plötzlich auf Freiersfüßen, nein, auch Maggie knüpft unverhofft wieder ganz zarte Bande...

Diese wunderbare Familiengeschichte entführt uns Leser in das zauberhafte Irland und Umgebung und stellt uns mit den weiblichen Mitgliedern der Familie Ryan wirklich vier tolle Frauen vor, die uns einen faszinierenden Einblick in ihr Familien- und Seelenleben gewähren.

Als unumstrittener Mittelpunkt und Fels in Brandung agiert hier Maggie, die als fürsorgliche Mutter in jeder Lebenslage Trost spendet und immer ein wachsames Auge auf ihre "Babys" hat und dabei natürlich nur deren Bestes im Sinne hat. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes haben sich ihre Prioritäten nämlich etwas verschoben und frönt nun ihrem neuen Hobby als Strippenzieherin, eine Aufgabe, die ihr auf den Leib geschneidert scheint.
Maggies Darstellung als herzliches und fürsorgliches Familienoberhaupt überzeugt auf ganzer Linie und das ein oder andere Schmunzeln huscht einem beim Lesen über die Lippen, wenn sie im Hintergrund die Fäden zieht, um "Kind und Kegel" an den Mann zu bringen, sehr zum Ärger ihrer Töchter.

Nichtsdestotrotz halten die Vier zusammen wie Pech und Schwefel und pflegen ihre lieb gewonnenen Familientraditionen, um daraus Kraft und Energie zu schöpfen, die ab und an dringend von Nöten ist.
Da hat es die Autorin doch wirklich meisterhaft geschafft, uns Leser einen Tick neidisch zu machen und uns das Wasser im Munde zusammen laufen zu lassen bei all den kulinarischen Köstlichkeiten, die hier aufgetischt werden.
Da sind Gaumenorgien pur angesagt!
Und jetzt mal Hand aufs Herz: Welche Tochter wünscht sich insgeheim nicht eine solch gütige und liebevolle Mama, die trotz ihrer permanenten Einmischung in deren Privatleben das Herz auf dem rechten Fleck hat und stets ihre Arme offen hält und man in wohltuender Umarmung einen das tröstliche Gefühl überkommt: Jetzt wird alles wieder gut!

Alles in allem haben wir hier eine mehr als bezaubernde und gesellige Familienkomödie, bei der das Liebesbarometer voll nach oben ausschlägt und auch mit einem wunderbar altmodischen Flair zu überzeugen weiß und das träumerische Lokalkolorit der "grünen Insel" sein Übriges tut und einlädt zu vergnüglichen und stimmungsvollen Lesestunden.

Bewertung vom 10.11.2011
Die große Liebe ihres Lebens
Evans, Harriet

Die große Liebe ihres Lebens


sehr gut

Kate Miller ist vor drei Jahren Hals über Kopf aus ihrer Heimatstadt London nach New York zu ihrer Mutter und ihrem Stiefvater geflohen, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Sie hat nicht nur Freunde und Bekannte hinter sich gelassen, nein, auch eine vielversprechende Karriere als Zeitungsredakteurin hat sie auf Eis gelegt, um nun ein eher trostloses Dasein als Bürogehilfin zur Aktenablage einer kleinen und erfolglosen Literaturagentur zu führen.
Aber ihre kleine zufriedene Scheinwelt findet ein jähes Ende, als Kate wegen der schweren Erkrankung ihres Vaters zurück nach London muss und sie sich nun ihrer peinigenden Vergangenheit stellen muss...

Zu Beginn zeigt sich "Die große Liebe ihres Lebens" doch etwas zäh und langatmig und man braucht als Leser so ein bisschen Geduld und Durchhaltevermögen, um in die Story reinzufinden und Zugriff zu Romanfiguren und Handlung zu bekommen.
Das ändert sich aber wirklich dann schlagartig, als die Autorin uns dann endlich mit dem so tragischen Ereignis aus Kates Vergangenheit konfrontiert. Da lässt uns Harriet Evans durchaus lange im Dunkeln tappen und so ein bisschen herum spekulieren und man da als Leser doch schon die ein oder andere Vermutung parat hat, aber das Ganze sich letztendlich doch viel furchtbarer und grauenvoller entpuppt, als allgemein hin gemutmaßt.
Da bleibt man auch als Leser nicht ganz verschont, mal kräftig zu schlucken ob dieser entsetzlichen Tragödie, die das ganze Leben unserer Hauptprotagonistin auf den Kopf stellt.

Die gute Kate zeigt sich hier zunächst doch als etwas unnahbare und distanzierte Romanheldin, die zudem ständig von einer traurigen und bedrückten Aura umgeben ist und einen als Leser das Gefühl überkommt, die junge Frau trägt einen Riesenklotz an Schuldgefühlen auf ihren schmalen Schultern mit sich herum.
Wir erleben hier nicht nur den traurigen Höhepunkt in Kates Leben, sondern auch deren lange und schwierige Trauerphase mit Schuldzuweisung und der mühsamen Gesundung, bis die junge Frau endlich erkennt, die ihr entgegen gebrachte Liebe verdient zu haben. Da muss sie sich durch ein Riesental von Tränen und Depression kämpfen, um mit sich und ihrer Umgebung Frieden schließen zu können.
Da es auch einige Infos über Kates Kindheit und Jugendzeit gibt, die auch auf Grund der Trennung ihrer Eltern nicht so wirklich rosig war, gab es für die junge Frau nicht allzu viel Freude und Spaß in ihrem Leben, das eher von Ernsthaftigkeit und Schüchternheit geprägt war.

Bei den Nebenprotagonisten hat die Autorin recht unterschiedliche Charaktere aufs Papier gebracht, die beim Leser auch die verschiedensten Emotionen hervorrufen, zum einen dieses Mitfühlen und Mitleiden bei den liebenswerten und sympathischen Akteuren, zum anderen empfindet man da durchaus auch etwas Hass und Wut bei dem Verhalten einiger anderer Beteiligter.

Die Autorin lässt die Romanfiguren zudem in verschiedenen Zeitebenen agieren in einer Zeitspanne von insgesamt sieben Jahren, beginnend bei dem schicksalhaften Kennenlernen ihrer besten Freundin Charly bis zum letztendlich fragilen Happy End, bei dem einem selbst als Leser spontan in den Sinn kommt: Endlich ist sie angekommen!

Die eigentliche Liebesgeschichte zeigt sich hier eher etwas unterschwellig präsent, zwar immer mal wieder gegenwärtig, aber nicht zum eigentlichen Haupt-Plot gehörend, der doch Kate mit ihrer Story eindeutig in den Mittelpunkt stellt. Liebesirrungen und Wirrungen gehören hier aber durchaus mit dazu.

Alles in allem präsentiert uns Harriet Evans hier die bewegende Erzählung einer jungen Frau, deren Story zu Beginn etwas schwer in Tritt kommt, dann aber deutlich an Fahrt gewinnt und den Leser dann auch durchaus in den Bann zieht. Hier überzeugen auch eher die leisen und melancholischen Untertöne, die diesen Schmöker tragen und somit auch für feinsinnige und angenehme Lesestunden sorgen.

Bewertung vom 10.11.2011
Do you yoga?
Burstall, Emma

Do you yoga?


ausgezeichnet

"Gym & Slimline" heißt der ganz persönlicher Zufluchtsort von Percy, Suzanne, Patrice und Carmen, vier Frauen, die hier nicht nur in aller Regelmäßigkeit jede Menge Schweiß vergießen, sondern schon vor Jahren in diesem Fitness-Studio ein mehr als enges Freundschaftsband haben entstehen lassen und nun feststellen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt, denn "Trautes Heim, Glück allein" gilt ab sofort nur noch für das Familienleben anderer...

Mit "Do you Yoga?" präsentiert uns Emma Burstall einen wunderbar kurzweiligen Frauenroman, der mit vier tollen Hauptprotagonistinnen aufwarten kann, die sich dem Leser hier mit all ihren Stärken und Schwächen vorstellen und in der sich sicherlich auch die ein oder andere Leserin durchaus wiederfindet, wenn es darum geht, überflüssige Pfunde purzeln zu lassen oder die Muskeln zu stählen.

Die Autorin stellt hier aber eben nicht diese eher kleinen Sorgen des Körper-Tunings in den Mittelpunkt des Geschehens, sondern einzig und allein das chaotische und auch sehr bewegende Privatleben mit all den Höhen und Tiefen unserer Romanheldinnen gibt hier den Ton an und bestimmt das Geschehen mit meist aufregender Intensität.

Emma Burstall hat hier wahrhaftig vier Amazonen ins Spiel gebracht, die allesamt bezaubern und faszinieren und so herrlich authentisch agieren und handeln und aufzeigen, dass Ehefrau und Mutter sein bisweilen auch eine Herkules-Aufgabe sein kann.

Unser so bezauberndes Quartett sieht ihre Mucki-Bude als ihre ganz persönliche Wohlfühl-Oase, in der sie alle ihre Sorgen und ihren Kummer für kurze Zeit hinter sich lassen können und sich gänzlich auf sich selbst und ihren nicht immer makellosen Körper konzentrieren können und dabei so herrlich ausgelassen einfach ungehemmt Frau mit Problemzonen sein dürfen.

Mit Percy lernen wir hier die "Kummerkastentante" der Vier kennen, die zunächst mal mit allen Mitteln versucht, alles zusammenzuhalten und für jede der anderen da zu sein. Da kann sie ihr eigenes häusliches Leid mit Kind und Kegel so ein bisschen vergessen und ihren Fokus auf die nicht minder schweren Probleme des restlichen Trios richten.
In Patrices Bilderbuch-Ehe liegt derweil auch so einiges im Argen, gestaltet sich ihr Sexleben doch so trocken wie die Wüste Gobi und der Göttergatte weigert sich da standhaft, Abhilfe zu schaffen.
Karrierefrau Suzanne glaubt hingegen, dass trotz beruflichem Stress in ihrer Familie Friede, Freude, Eierkuchen herrscht, denn ihr Zehn Jahre jüngerer Ehemann Justin scheint zu Hause mit den vier Kindern alles im Griff zu haben und hält ihr so dabei routiniert und ohne Nörgeln den Rücken frei, dass das fast zu schön ist, um wahr zu sein.
Im Gegensatz dazu pflegt die rassige Carmen eine Art On-Off Verhältnis mit einem Beziehungsphobiker, der sich alle paar Monate mal einfindet, um sich und Carmen dann sofort in die Waagerechte zu katapultieren, wo doch unsere Romanheldin eigentlich von Hochzeit und Babies träumt.

Bei all ihren so persönlichen Ups und Downs begleiten wir hier die Mädels durch die Story, bekommen dabei auch einen sehr intimen Einblick in das traute Heim unserer Romanheldinnen, leiden mit ihnen, lachen und trauern auch mit ihnen und hoffen vor allem, dass ein zufriedenes und wohlverdientes Happy End mit oder ohne Traummann an ihrer Seite für die Vier bereitsteht.

Alles in allem haben wir einen wirklich bewegenden und ergreifenden Frauenroman, der ohne all zu viel Kitsch auskommt und dafür umso mehr an Esprit und Schwung mitbringt und dabei auch beim Leser einiges an Emotionen frei werden lässt und man dabei gar nicht anders kann, als sich von dieser so einladenden Atmosphäre gefangen nehmen zu lassen.

Also entspannt zurücklehnen, genießen und sich von Emma Burstall und ihren vier großartigen und liebenswerten Heldinnen des Alltags auf ein packendes und ergreifendes Leseabenteuer mitnehmen lassen.