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Laura T.

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Insgesamt 20 Bewertungen
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Bewertung vom 07.12.2024
Brady, Fern

Strong Female Character


sehr gut

Die Lebensgeschichte von Fern Brady wirkt lange nach und hat mich sehr beschäftigt: In ihrem Buch zeichnet sie ihren Lebensweg als Frau mit lange undiagnostiziertem Autismus nach. Nicht nur einmal musste ich beim Lesen schlucken und tief durchatmen, denn die Einblicke sind schonungslos und viele der Erlebnisse einfach unfassbar schlimm. Und wenn ich dachte, dass es jetzt schon ganz schön viel ist, noch eins mehr und noch eins. Mir ging es an manchen Stellen fast schon so, dass ich mich noch mal daran erinnern musste, dass es keine Fiktion ist, sondern Fern Bradys Lebensgeschichte.
Ich bin sehr beeindruckt von der Klarheit im Schreiben und habe gemerkt, dass mich das an vielen Stellen noch einmal viel mehr auf meine Emotionen dazu zurückwirft. Teils könnte der Schreibstil als wenig sortiert und chaotisch bezeichnet werden, aber auch das hat für mich genau die Emotionen ausgelöst, die vielleicht auch kennzeichnend für ihre Geschichte sind – nicht linear und geordnet, sondern ein chaotisches Puzzle, in dem lange nichts so wirklich zusammenpassen zu scheint.
Insgesamt konnte ich mich gut einfühlen, war irgendwie gefühlt mittendrin in den ganzen Fragen, Zweifeln & Verzweiflungen, Erlebnissen, zwischen dem Wunsch nach einer Erklärung und dem Abprallen an einem ignoranten und uninformierten Gesundheitssystem, in permanenten Machtdynamiken verwickelt, usw.
Was für mich besonders spannend war und herausgestochen ist, ist noch mal die Verwebung mit dem Thema Klassismus. Da habe ich mich in so vielem, was sie beschreibt wiedergefunden und letztlich fand ich die Analysen dazu fast prägnanter als die zu Sexismus.
Insgesamt bin ich noch etwas unentschlossen und verwirrt, was ich von dem gesamten Buch halten soll. Ich habe auf jeden Fall viel Neues gelernt und bin schockiert und gleichzeitig beeindruckt von diesem Lebensweg und der Stärke der Erzählungen.

Bewertung vom 24.11.2024
Buchholz, Simone

Nach uns der Himmel


sehr gut

Das Buch "Nach uns der Himmel" von Simone Buchholz lässt mich mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Vielleicht passt aber dieser Nachklang einfach sehr gut zu der gesamten Geschichte, die sich an vielen Stellen dagegen sträubt, eingeordnet und sortiert werden zu können.
Aber von vorne: Nach einem intensiven Einstieg, in dem die Leserinnen in einen scheinbaren Beinahe-Flugzeugabsturz mitgenommen werden, lernen wir nach und nach 8 Passagiere dieses Fluges kenne, die jetzt ihren Urlaub auf einer Insel verbringen. Die Beziehungskonstellationen scheinen teils bizarr und verworren. Das Eintauchen in die Charaktere, die Vorgeschichten und Gefühle empfand ich einerseits sehr intensiv, andererseits aber von Anfang an in einer unbestimmten Art und Weise verwirrend. Ich wusste nicht wirklich, was mich erwartet und nach einem Anfang, der mich mitgerissen und begeistert hat, hat mich etwa zur Hälfte des Buches zunehmend eine Frustration und Ungeduld erfasst. Im Lesen wurde in ganz wohl dosierten und kleinen Schritten deutlich, dass etwas nicht stimmt und dass sich Dinge verschieben und schräg werden. Aber die große Frage, was es damit auf sich hatte, blieb für mich lange Zeit sehr unklar. Daher wollte ich einerseits unbedingt weiterlesen, da ich das große Bedürfnis nach einer Auflösung hatte, aber andererseits habe ich mich im Mittelteil schon etwas durch die Seiten treiben müssen. Ohne Spoiler kann ich hier wohl nicht mehr verraten.

Insgesamt kann ich sagen, dass ich es eine spannende und außergewöhnliche Lektüre fand - solch eine Art Buch habe ich in dieser Form bisher noch nicht gelesen und auch nicht kommen gesehen. Teils war es mir etwas zu skurril und abgefahren und dabei büßte die Geschichte für mich auch Glaubwürdigkeit ein. Klar, fiktive Elemente, aber diese wirkten für mich teils unrund. Total fasziniert und begeistert hat mich wiederum der Schreibstil und die feinen Nuancen, in denen es Simone Buchholz gelungen ist, das Skurrilitätslevel nach und nach zu steigern und wohl dosiert bei den Leserinnen Zweifel und Fragezeichen zu streuen - ganz natürlich und elegant nebenbei, was für mich eine große Kunst ist.
Und ein riesiges Lob an das wundervolle Cover und die besondere Gestaltung der Klappen - das passt sehr gut zur geheimnisvollen Gesamtatmosphäre des Buches.
Also ich würde auf jeden Fall eine Leseempfehlung für all jene aussprechen, die offen für etwas Außergewöhnliches sind und vor skurrilen und fiktiven Elementen nicht zurückschrecken.

Bewertung vom 03.10.2024
Zischke, Vera

Ava liebt noch


gut

Ich habe mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut, mich dann aber am Ende leider sehr schwer damit getan. Wundervolles Cover, ein Buch, bei dem es Spaß macht, es in den Händen zu halten und auch die Leseprobe und die Inhaltsangabe haben eine spannende Geschichte mit Auseinandersetzung mit Mutterschaft und den Strudeln der gesellschaftlichen Erwartungen versprochen.
Kurz zur Storyline: Ava ist 43, Mutter von drei Kindern und mit einem Mann verheiratet, der auf seine Karriere fokussiert ist und allenfalls mal auf Zuruf und mit expliziter Erinnerung, seinen Teil als Vater und Ehemann erfüllt. Das meiste und vor allen Dingen der Mental Load bleibt an Ava hängen und sie funktioniert darin - wenn auch zum hohen Preis, sich selbst vollkommen zu verlieren. Es kommt Bewegung in die Geschichte, als sie Kieran kennenlernt, der 19 Jahre jünger ist und mit ihm eine Affäre beginnt. Sie entdeckt längst verloren Geglaubte Teile an sich, fragt sich wieder, wer sie als Frau eigentlich ist und nimmt ihre Sehnsüchte wahr. Gleichzeitig ist der Preis hoch und sie entscheidet sich zunächst gegen Kieran und für ihre Familie.
An vielen Stellen mochte ich den Schreibstil der Autorin sehr, musste an der ein oder anderen Stelle schmunzeln oder dachte "Ja, so gut getroffen". Auch die (inneren) Konflikte werden gut dargestellt. Dennoch ist mir das Buch im Gesamten zu klischeehaft geblieben und ich hatte Mühe, es fertig zu lesen und habe mich etwas durchgequält. Gerade die Abschnitte, die Kierans Alltag zeigen, haben mich nicht angesprochen und sie sind für mich teils abstrakt und wenig nahbar geblieben.
Alles in allem gebe ich deswegen 3 Sterne - definitiv kein schlechtes Buch, aber es hat mich nicht mitgerissen und an vielen Stellen ist eher Ernüchterung geblieben.

Bewertung vom 23.09.2024
Lind, Jessica

Kleine Monster


ausgezeichnet

Wenn plötzlich alles ins Wanken kommt…
Es beginnt mit einem Zwischenfall in der Schule: Der 7-jährige Luca soll sexuell übergriffig gegenüber einer Mitschülerin geworden sein. Genaueres bleibt im Verborgenen und Luca schweigt. Eine herausfordernde Situation für die Eltern Pia und Jakob, die sich zwischen Überforderung, eigenen Ansprüchen an ihre Erziehungsideale, Druck und Ausschluss von anderen Eltern, Frustration über das Schweigen des eigenen Sohnes und dem Schwanken zwischen Liebe und Vertrauen zum eigenen Kind und teils wachsenden Zweifeln und Fragen, bewegen. Doch bald schon wird deutlich, dass da etwas bei Pia durchschimmert, was aus der Vergangenheit anklopft. Wir werden in beklemmende Rückblenden und Verstrickungen in die Gegenwart mitgenommen und die Schwerpunkte der Fragen verschieben sich schon sehr bald und das fesselnde und psychologische Drama entfaltet sich.
Vieles bleibt unbeantwortet, aber die aufgeworfenen Fragen haben es in sich und sind definitiv keine leichte Kost. Wie gut kann man einen Menschen kennen? Wie viel Düsteres steckt in uns allen? Wie gehen wir mit unseren eigenen Dämonen um? Wie beeinflussen sie, wer wir heute sind? Wer sind wir wirklich? Welche Geschichten werden in Familien erzählt, welche nicht?
Was das Buch auf jeden Fall geschafft hat, ist, dass ich es nicht mehr weglegen konnte, als ich einmal angefangen hatte - es hat mich sehr in den Bann gezogen. Psychologisch spannend, atmosphärisch und mit Überraschungen. Eine Leseempfehlung auf jeden Fall!

Bewertung vom 23.09.2024
Karim Khani, Behzad

Als wir Schwäne waren


ausgezeichnet

Ein sprachgewaltiges und berührendes Buch
Ruhrgebiet, 90er Jahre, eine Familie, die aus dem Iran nach Deutschland geflohen ist. Ein Junge, Reza, 9 Jahre alt, der in einer Siedlung aufwächst, in der der Alltag von Kriminalität & Gewalt und von Rassismuserfahrungen geprägt ist.
Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen und ich konnte mich dem nur schwer wieder entziehen – dementsprechend schnell war es auch ausgelesen. Das hängt vielleicht auch mit dem Schreibstil von Behzad Karim Khani zusammen: Eine durchaus poetische Sprache, kurze Szenen, die sich nach und nach zu einem sehr dichten und eindringlichen Bild zusammensetzen und die Leserin mit jeder Seite tiefer und vielschichtiger eintauchen lassen. Durchweg sprachlich sehr stark und eindrücklich.
Ein Buch über Wut, über Chancen, über Ausschluss und Anschluss, über Fremdheit und Heimat und allem, was dazwischen liegt. Es ist gleichzeitig auch ein Buch über Generationenbeziehungen, ein Buch über sich entfernende Eltern-Kind-Beziehungen und die so unterschiedlichen Umgangsweisen mit Integration und Hoffnung.
An vielen Stellen ist das Buch hart zu lesen, ich habe mehr als einmal schlucken müssen, aber genau das ist wahrscheinlich auch die Stärke.
Große Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.09.2024
Lynch, Paul

Das Lied des Propheten


ausgezeichnet

Die Leseprobe hat mich sofort in den Bann gezogen, ich habe das Buch voller Vorfreude erwartet und dann auch in relativ kurzer Zeit verschlungen.
Paul Lynchs „Das Lied des Propheten“ erzählt die Geschichte einer Familie in Irland, bestehend aus Vater Larry, der Gewerkschafter ist, der Mutter Eilish, die als Wissenschaftlerin arbeitet und vier Kindern. Ein Regierungsumbruch mit immer stärker werdenden totalitären Tendenzen überzieht nach und nach das Land. Politisch Aktive, wie z.B. Vater Larry werden in diesen politischen Umwälzung zu gefährlichen Feinden markiert und so kommt es, dass Larry plötzlich von einer neu gegründeten Geheimpolizei verhaftet wird und verschwindet. Das Buch zeichnet dann den Weg der Familie in sich immer weiter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen und in den Konflikten von Auflehnung und Unterordnung, zwischen den Fragen von Gehen oder Bleiben und der verzweifelten Suche nach Larry.
Das Buch ist brutal, erschreckend und leider sehr aktuell. Es macht die schleichenden und plötzlich rasenden Prozesse von politischen Umbrüchen deutlich und zeichnet sehr facettenreich nach, was dies auf ganz verschiedenen Ebenen für eine Familie, wie die von Eilish und Larry bedeutet. Definitiv keine leichte Kost, aber eine riesige Leseempfehlung.
Ich habe anfangs mit dem Schreibstil etwas gekämpft, da er doch recht komplex, teils fast schon poetisch und daher teils anstrengend zu lesen ist. Aber mit der Zeit fand ich das Lesen einfach nur faszinierend und in den Bann ziehend.
Eine große Leseempfehlung ein so schreckliches wie wichtiges Werk in der aktuellen Zeit!

Bewertung vom 08.07.2024
Young, Kate

Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten


sehr gut

Bette, 3o Jahre alt, spät geoutet, findet sich in einer von ihrer Freundin Mei auferlegten Zwangs-Beziehungspause wieder. Das Ziel der Pause: Erfahrungen sammeln, sich ausprobieren und die eigene Queerness entdecken. Unbeholfen und orientierungslos, das Ende der Beziehungspause als festes Ziel vor Augen, stürzt sich Bette in Dating-Apps mit dem Ziel, möglichst schnell Sex zu haben und Erfahrungen zu sammeln. Tag für Tag nimmt das Buch auf diesem Weg mit, der an einigen Stellen ganz anders verläuft als von Bette geplant.
Besonders beeindruckt hat mich, wie die Charaktere mit sehr viel Tiefe gezeichnet werden. Der Roman gewährt Einblicke in die LGBTQIA+-Community und tappt dabei nicht in die Falle einer allzu eindimensionalen und klischeebehafteten Erzählung. Dadurch hat die Geschichte für mich eine große Authentizität. Der Schreibstil wirkt auf mich frisch und flüssig. Ich war von Anfang an in den Bann gezogen und vor allen Dingen die sehr lebendigen und natürlichen Dialoge empfinde ich als große Stärke des Buches. Dadurch, dass ich als Lesende Tag für Tag im Alltag mitgenommen werde, entstand beim Lesen für mich eine große Nähe und an einigen Stellen, fühlte sich der Austausch mit ihrer Mitbewohnerin Ash fast schon so an, als würde ich mit auf der Couch sitzen. Emotionen und Konflikte werden vielschichtig, aber auch mit durchaus viel Humor und Leichtigkeit aufgenommen.
Auf jeden Fall empfehlenswert für alle, die sich für queere Liebesromane interessieren oder einfach eine leichte, aber nicht oberflächliche Liebesgeschichte lesen möchten.

Bewertung vom 08.07.2024
Del Buono, Zora

Seinetwegen


sehr gut

Das Buch „Seinetwegen“ der Schweizer Autorin Zora del Buono nimmt mit in eine Welt voller Fragen und Fragmente rund um den Unfalltod des Vaters der Autorin und der Frage, wer der Unfallfahrer, der „Töter“ war, von dem zunächst nur die Initialen E.T. einen Anhaltspunkt geben. Gerade einmal 8 Monate alt war die Autorin, als ihr Vater bei dem Unfall ums Leben kam. Wie ging das Leben des Unfallfahrers weiter? Wer war er? Wie ist er mit der Schuldfrage umgegangen?
All diesen Fragen nähert sich die Autorin in einer intensiven und berührenden Recherche, die zu Teilen eine Aufarbeitung der Familiengeschichte zwischen der Gegenwart mit ihrer demenzkranken Mutter und der Vergangenheit einer Kindheit ohne Vater ist und zu anderen Teilen auch Sachbuchelemente rund um das Thema Verkehrsunfälle einbindet
Der Schreibstil hat mich stellenweise sehr begeistert und fasziniert, weil er so schön einfängt, wie sich die Ereignisse in vielen Kleinigkeiten und im Alltäglichen eingebrannt haben und die Familie weiterverfolgen. Es wird darin spürbar, wie nagend Fragen sein können und wie stark der Drang nach Antworten werden kann. Insgesamt hat der Schreibstil des Buches aber auch viel Verwirrung bei mir ausgelöst. Ich würde ihn als assoziativ, springend und fragmentarisch beschreiben – Szenen der konkreten Suche an verschiedenen Orten mischen sich mit Kaffeerunden mit Freunden, in denen philosophisch Themen verhandelt werden, Sachbucheinschübe und Statistiken mischen sich mit teils recht zusammenhanglosen Anekdoten. Das Buch weigert sich schon fast, eine Struktur anzunehmen – so finden sich beispielsweise auch keine Kapitel in dem Buch.
Nach der Lektüre bin ich unentschlossen, wie mein Gesamtfazit ist: Anstrengend beim Lesen fand ich es sicherlich, aber vielleicht wird das auch dem Charakter einer Suche gerecht – das Unberechenbare, das zähe Ringen, die verwirrenden Emotionen. Ich fand das Buch recht hart zu lesen, aber vielleicht muss es bei diesem Thema eben genau das sein – nicht abgerundet, nicht geglättet, sondern in irgendeiner Form roh, ungeordnet, verwirrend und verstörend. Ein anderes Leseerlebnis ist es in jedem Fall und daher würde ich im Gesamten das Buch dennoch als Lektüre empfehlen.

Bewertung vom 13.05.2024
Balli, Kaur Jaswal

Zuckerbrot


sehr gut

Der Roman „Zuckerbrot“ spielt in Singapur und hat zwei ineinander verwebte Erzählstränge. Einerseits die Sicht der Protagonistin Pin, ein 10-jähriges Mädchen, das zwischen Ausgrenzungserfahrungen, Fragen zum Richtig und Falsch, zwischen religiösen Traditionen und Ausbruchsversuchen ihren Platz sucht. Andererseits wird ein Einblick in die Kindheit und Jugend von Jini, Pins Mutter gegeben. Beides ist beeindruckend ineinander verwebt. Das Buch dreht sich um Familiengeheimnisse und Konflikte, um Generationenfragen, um die Verhältnisse zwischen Tradition und Moderne, um große gesellschaftliche Fragen, wie Ausgrenzung, Rassismus, Sexismus. All dies ist eingebettet in die Familienbeziehungen zwischen Müttern und Töchtern. Die Themen verschiedener Generationen werden in einer bemerkenswerten Leichtigkeit und fast nebenbei in den Alltagsszenen vermittelt. So spielt z.B. die besondere Verbindung von Jini zum Kochen eine große Rolle und auch die Art, wie ihre Tochter und ihr Mann darin ein Stück Einblick in ihre sonst oft sehr verschlossene Emotionswelt bekommen. Gleichzeitig wird jedoch auch die Komplexität von Familiengeheimnissen und belastenden Erfahrungen nachgezeichnet.
Anfänglich hatte ich etwas Probleme, wirklich in die Geschichte einzutauchen und fand es etwas langatmig, aber schon nach einigen Seiten hat sich diese gelegt und das Buch hat mich sehr begeistert und auch berührt. Neben vielen Eindrücken aus (dem Alltag von) Singapur, konnte ich beim Lesen auch sehr in die Stimmungen der Familie eintauchen.
Daher auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.04.2024
Wurster, Sandra

Bring dein Herz zum Tanzen


gut

Vielversprechende Idee, aber letztlich ein weiterer von vielen Selbstliebe-Ratgebern
Der Hinweis „Das etwas andere Tanzbuch“ und das Cover haben mich neugierig gemacht und ich habe mich auf Inspiration zum Tanzen und zum Loslösen von inneren Hindernissen gefreut.
Mein erster Eindruck: Ein wunderschön gestaltetes Cover, das Buch liegt schön in der Hand und die Farbauswahl finde ich ansprechend. Alles in allem würde ich das Buch auf jeden Fall als Schmuckstück bezeichnen, das sich sicherlich als Geschenk eignet und ein Blickfang im Bücherregal ist.
Auch beim ersten Durchblättern fällt direkt auf, mit viel Liebe und Bedacht, das Buch gestaltet ist – die Botschaft von Selbstliebe und Freude spiegeln sich in jedem Fall im Gestalterischen wider und der Ersteindruck ist sehr stimmig. Der Text ist immer wieder von Fotos, kleinen Infoboxen, Zitaten und Illustrationen durchbrochen, was das Lesen etwas kurzweiliger und abwechslungsreicher macht. Das Buch eignet sich auch super zum Blättern und sich kreuz und quer durch den Text treiben lassen.
Zwischen den beiden schönen Buchdeckeln findet sich ein Buch über das Tanzen, Self-Care und Self Love sowie Body Positivity. Grundlage der Themen bilden ausführliche autobiographische Ausführungen der Autorin und ihrem Lebensweg – mit und ohne das Tanzen.
Die praktischen Abschnitte zum Tanzen sind recht spärlich und auch im Text nimmt das Tanzen meiner Meinung nach für ein Tanzbuch sehr wenig Raum ein – aber es soll ja auch ein „etwas anderes Tanzbuch“ sein. Im Buch finden sich auf jeden Fall viele praktische Ideen und Tipps aus dem Bereich Self Care und z.B. auch Hinweise auf Anlaufstellen und Ressourcen. Alles in allem war mir der Inhalt etwas zu flach und die Struktur nicht klar erkennbar. Für mich reiht es sich in die vielen Selbstliebe-Ratgeber fließend ein und ich vermisse etwas Neues, das sich von dem reichlich überfüllten Selbstliebe-Ratgeber-Markt abhebt. Das Thema würde so viel mehr bieten und bei der angedeuteten Diversität auf dem Cover hatte ich die Hoffnung, dass auch der Inhalt mehr Bezug darauf nehmen würde, aber bis auf einen Absatz zu Blackfacing im Kontext von Kostümen vermisse ich eine konsequente Bezugnahme darauf.
Insgesamt bin ich leider etwas enttäuscht von dem Buch bzw. hatte andere Erwartungen. Geholfen hätte mir ein stärkerer Hinweis darauf, dass es primär ein autobiographisches Buch ist, welches das Thema Tanzen als zentrales Motiv hat. Bei mir ist der Funke leider nicht übergesprungen und mein Herz hat das Buch leider nicht zum Tanzen gebracht.

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