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Benutzername: 
claudi
Wohnort: 
Stuttgart
Über mich: 
Ich bin eine absolute Leseratte und lese sehr viele Bücher vorab, unter anderem bei lovelybooks und vorablesen. Meine Lieblingsbücher sind Krimis,Thriller, Biografien, Dramen, humorvolles, christliche Literatur, aber auch ab und an ein Liebesroman.

Bewertungen

Insgesamt 1094 Bewertungen
Bewertung vom 02.08.2024
Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging
Neufeld, Vivien

Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging


ausgezeichnet

"Familie ist mehr als Blutverwandschaft. Familie ist wie das Nest, das einen Geborgenheit und Sicherheit fühlen lässt. Das sind Menschen denen du blind vertrauen kannst und zu denen du eine tiefe Verbindung hast. Ganz gleich wie oft du sie siehst oder mit ihnen sprichst." (Buchauszug)
Es ist der 15. Juli 2021, als Vivien Neufeld, ihr Ehemann Harry und der sieben Monate alten Tochter Kaia zu ihren Schwiegereltern aufbrechen. Harry möchte seinen Eltern helfen, den Keller auszupumpen. Allerdings haben sie keine Ahnung, was sie auf der Fahrt nach Heppingen noch alles erwarten wird. Dass sie in dieser Nacht Deutschlands schlimmste Naturkatastrophe seit der Nachkriegszeit miterleben müssen, hätten sie niemals vermutet. Straßen sind auf einmal nicht mehr passierbar, Brücken eingestürzt und Häuser von Wassermassen überschwemmt. So auch das Haus von Harrys Eltern, Edda, Hans und seinem Bruder Frank (Franky). Es gibt in dieser Nacht kein Durchkommen zu seinem Elternhaus und kein Lebenszeichen von den Dreien. Wochen später findet man dann Ella und Hans Leichnam, während von Franky jede Spur fehlt. Erst zwei Jahre später sollen sie Gewissheit bekommen, das Franky tot ist. Wie Harry und vor allem Vivien diese Katastrophe miterleben, wie sie die Ungewissheit verkraften. Wie sehr ihnen dabei ihr christlicher Glaube, die Familie und Freunde helfen, das erfährt man in diesem Buch. Was bleibt übrig, wenn wir nicht mehr da sind?

Meine Meinung:
Ich glaube, jeder von uns wird sich noch immer an diese Bilder erinnern. Als diese Wassermassen eine ganze Region im Ahrtal zerstören und dabei 135 Menschen aus dem Leben reißen. Drei davon sind aus der Familie von Harry und Vivien Neufeld, deren Leben sich für immer verändert hat. Doch sie sind nicht daran zerbrochen, denn ihr starker Glaube gab ihnen in dieser Zeit viel Halt und Kraft. Zudem durften sie einen großen Zusammenhalt von Freunden und der übrigen Familie erleben. Weshalb Vivien dieses Buch geschrieben hat, um anderen Menschen in so einer Lage Kraft zu schenken. Warum haben die Drei das Haus verlassen und sind nicht stattdessen ins Dachgeschoss gegangen? Das fragt sie sich bis heute. Hätte sie das getan, würden sie heute sicher noch leben. Vielleicht hatte Ella sogar schon eine Eingebung bekommen? In christlichen Kreisen gibt es oft Menschen, die solche Visionen im Gebet bekommen. In Ihrem Gedicht über "Die Krähe" könnte man es jedenfalls fast meinen. Einen Teil davon möchte ich hier zeigen:
Die Krähe
- Über dem tosenden Wasser,
weit über der Erde, hoch über dem Boden,
mit dem schrecklichen Sturm kämpfend,
flogen Krähen vorbei.
- Nur einer,
vergessen,
mit einem gebrochenen Flügel,
mit gebrochenem Herzen flog er umher.
- Er flog tiefer und tiefer
über dem Abgrund des Wassers,
wenn er auch sehr bemüht war
über der Welle zu schweben.
- Und es schien, dass der Tod
vor ihm schon nahe war.
Plötzlich sah er ein Boot
von oben zwischen den Wellen.
Den Rest dieses Gedichts dürft ihr gerne im Buch weiter nachlesen. Doch mich hat dieses Gedicht wirklich sehr berührt, wie im Übrigen das ganze Buch. Hat Ella von Gott wirklich eine Vorsehung zu dieser Flutkatastrophe bekommen? Sehr bewegend fand ich außerdem das selbst komponierte Lied von Franky. Es beginnt mit einem plätschernden Regen und man kann es bei Spotify unter „Hold your Hands – Bouchdag“ anhören. Für Harry selbst und seine Familie bleibt nichts als Erinnerung und ein Haus, in das sie nie einziehen werden. Diese Zusammenfassung von Viviens Eindrücken, dem Erlebten und ihren Sorgen fand ich sehr eindrucksvoll, aber auch traurig und berührend. Wie schnell ist ein Leben zu Ende, das noch Tage davor so voller Zuversicht und Zukunftspläne war? Das musste ich selbst erst kürzlich wieder im eigenen Bekanntenkreis erleben. Wir sollten froh und dankbar sein, aber vor allem unseren Blick immer auf Gott richten. Ein Buch, das ich nur jedem empfehlen kann. Selbst wenn es nicht immer einfach zu lesen ist, zeigt es doch so viel an Hoffnung, Liebe und Dankbarkeit. Deshalb gibt es von mir 5 Sterne dafür.

Bewertung vom 02.08.2024
Nur ein Schatten von dir (eBook, ePUB)
Loy, Janne

Nur ein Schatten von dir (eBook, ePUB)


sehr gut

"Liebe ist wie Krieg. Leicht zu beginnen, schwer zu beenden und unmöglich zu vergessen." (Unbekannt)
Viele Jahre ist es her, dass Linda Mondhi eine Liebesbeziehung mit ihrem viel jüngeren Kollegen Joe eingeht. Erst ganz verhalten gestehen sie sich gegenseitig ihre Liebe zueinander ein. Doch Linda ist es, die sich nicht traut, diese Liebe öffentlich zu machen. Denn viel zu groß ist der Altersunterschied zu dem fast halb so alten Joe. Stattdessen plagen Linda immer wieder Eifersucht und ein schlechtes Gewissen. Jahre später blickt die inzwischen 70-jährige Linda noch immer auf diese Liebe und das Geheimnis, das sie darum gemacht hat, zurück. Auf ihrem Weg in die Vergangenheit taucht sie ein in ihre große Liebe, Eifersucht, den Aufenthalt in einer Psychiatrie und das Bild eines Flussbetts. Was es damit auf sich hat, das erschließt sich Linda erst nach und nach. Eine Liebesgeschichte mit einer gravierenden Wendung.

Meine Meinung:
Hinter dem unscheinbar dunkelgrünen Cover mit Fahrrad steckt eine ungewöhnliche Liebe mit einem einschneidenden Schlussakt. Die Handlung wird in mehreren Kapiteln und zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Während sich die Vergangenheit hauptsächlich um die Liebe von Linda und Joe dreht, erleben wir in der Gegenwart Linda als Seniorin, die auf ihr Leben zurückblickt. Etwas abrupt beginnt die Geschichte von Linda und Joe. Gerne hätte ich vielleicht am Anfang noch etwas mehr über die beiden Hauptprotagonisten erfahren. Nicht nur, dass ihr Alter nie groß erwähnt wird, erfährt man auch sonst nur das Nötigste über die beiden. Wir lernen Linda in einer Reiseagentur kennen, wo sie Joe als Aushilfskraft für die Surfschule anstellt und sich sofort in ihn verliebt. Allerdings was bei Männern für selbstverständlich gehalten wird, nämlich die Liebe zu einer jüngeren Frau, da scheuen sich Frauen nach wie vor, eine Liebe zu einem Jüngeren einzugestehen. So auch Linda, sie behält lange ihre Liebe zu einem jüngeren Mann für sich. Erst als Joe sich eigenartig gegenüber ihr verhält und sie enttäuscht von ihm ist, gesteht sie ihm und er ihr ihre Liebe. Joe ist gutmütig und hilfsbereit und kann eigentlich nie Nein sagen. Er wird deshalb immer wieder von jüngeren Frauen umgarnt, sei es Lindas Kolleginnen oder ihre Freundin. Ganz zum Leidwesen Lindas kommt bei ihr erste Eifersucht und auch Zweifel auf. Ich lernen die Charaktere und besonders die beiden in ihren verschiedenen Facetten kennen, sodass ich mich gut in jeden Einzelnen hineinversetzen kann. Während Joe zu einhundert Prozent hinter der Liebe zu Linda steht, zweifelt sie immer mehr, ob diese Liebe richtig ist. Hauptsächlich wegen Joes Alter, aber außerdem, weil ihr Ex-Freund Benedikt Linda immer noch Avancen macht. Ein wenig langatmig und belanglos bei dieser Liebesgeschichte empfinde ich oft die Szenen in der Reiseagentur. Hier hätte ich durchaus lieber mehr Einblicke in Lindas Zustand in der Psychiatrie gewünscht oder mehr Einblicke zu dem gravierenden Ausgang am Buchende. Natürlich darf man nicht zu viel verraten im Laufe des Buchs, doch dieser Ausgang war für mich dann schon etwas sehr überraschend gewesen. Doch sollte das einfach so sein. Es ist jedenfalls eine Liebesgeschichte mit dramatischem Ausgang, aber definitiv keine Kriminalgeschichte, wie manche Leser meinen. Viele Gedankengänge und Charaktere empfand ich sehr gut durchdacht und ausgearbeitet. Weshalb ich dieses Buch trotz meiner 4 Sterne gerne weiterempfehlen möchte.

Bewertung vom 02.08.2024
Zoes Zufluchtsort
Powlison, David

Zoes Zufluchtsort


ausgezeichnet

"Gott ist uns Zuflucht und Stärke, ein bewährter Helfer in Zeiten der Not." (Ps. 46, 2)
Zoe liebt Märchen und ist deshalb öfter unaufmerksam im Unterricht. Dann bekommt sie gar nichts mehr um sich herum mit. Bei einem Museumsbesuch passiert ihr dann genau dieses. Während sich ihre Freundin Layla riesig auf einen erneuten Museumsbesuch freut, kommen Zoes Ängste wieder hoch. Angst und Unruhe begleiten Ihren Heimweg. In Ihrer Mutter hat sie jedoch eine gute Zuhörerin, die ihr gerne einen Tipp mitgibt. "Du musst Gott vertrauen und deine Angst zu einem Gebet werden lassen", vertraut Mutter ihr am Abend an.

Meine Meinung:
In der Reihe "Gute Nachricht für kleine Leute" geht es in diesem Buch diesmal um das Thema Ängste. Gott ist mit uns in unseren Ängsten und Nöten und er lässt uns nicht allein. Das will dieses Buch hier anhand kurzer Texte und wunderschöner Illustrationen Kindern zwischen 3 und 9 Jahren vermitteln. Ängste haben wir alle mal im Leben, doch wenn wir den Glauben im Herzen haben, wissen wir, dass Gott uns dabei nicht allein lässt. Das zeigt er uns außerdem anhand der vielen Tipps für die Eltern am Buchende. Er verweisen uns auf Bibelstellen, wo Gott uns verheißen hat, dass wir zwar Ängste haben werden, wir aber nicht alleine damit sind. Außerdem ist es wichtig, danach zu suchen, warum Kinder Ängste haben. Wir sollten als Eltern dabei unseren Kindern immer gut zuhören und sie auf jeden Fall ernst nehmen in ihren Ängsten. Außerdem sollten wir unsere Kinder immer wieder daran erinnern, dass Gott ebenfalls zuhört und sie zu ihm alles im Gebet sagen dürfen. Doch vor allem ist es wichtig, sie zu ermutigen, trotz ihrer Ängste mutig zu sein. Dies wird hier mit Zoes Geschichte sehr gut dargestellt, sodass es auch kleinere Kinder gut verstehen. Gleichzeitig zeigen wir den Kleinsten, wie biblische Texte selbst heute noch gelten. Der Tipp mit dem Hosentaschenvers, den Zoes Vater ihr mitgibt, ist dabei eine wirklich tolle Idee. Von mir gibt es für das Buch wieder eine Empfehlung und 5 Sterne.

Bewertung vom 17.07.2024
Träume aus Meerglas und Sand
Lowe, T. I.

Träume aus Meerglas und Sand


ausgezeichnet

"Die Schwierigkeiten bedrängen uns von allen Seiten, und doch werden wir nicht von ihnen überwältigt. Wir sind oft ratlos, aber wir verzweifeln nicht. Von Menschen werden wir verfolgt, aber bei Gott finden wir Zuflucht." (2.Kor. 4; 8-9a)
Sophie Prescott hat bisher ein gut situiertes Leben an der Seite von Ehemann und Spitzensportler Ty geführt. Doch dann brechen andere Zeiten an. Ausgerechnet als Sohn Collin das Licht der Welt erblickt, ist die Ehe der beiden am Ende. Sophie bekommt mit, wie Ty immer mehr Affären mit anderen Frauen hat. Mit ihrem Sohn zieht sie zurück in ihre Heimat Sunset Cove. Für die drei Sand Queens Josie, Opal und Sophie ist es ein schönes Wiedersehen, schließlich kennen sich schon seit der Schulzeit. Gemeinsam mit ihren Ehemännern Lincoln und August geben sie Sophie den nötigen Halt und die Hilfe, die sie jetzt braucht. Neu im Ort ist ebenfalls Kinderarzt Weston Sawyer, dessen erstes Aufeinandertreffen mit Sophie nicht gerade harmonisch verläuft. Seine Zurechtweisungen bekommt sie in den falschen Hals und so wird eine erneute Begegnung schwierig. Doch nicht nur Sophies Seele ist verletzt, sondern auch die von Weston. Werden die beiden der Liebe eine Chance geben? Kann der Glaube ihre Verletzungen heilen?

Meine Meinung:
Auch den dritten und letzten Band umgibt wieder ein bezauberndes Cover mit Meerblick. Wie schon in den vorherigen Bänden dieser Reihe bleibt die Autorin ihrem Schreibstil treu. Ich selbst empfinde es im Gegensatz zu anderen christlichen Büchern ein wenig aufwühlender und imposanter, als ich es sonst gewohnt bin. Doch irgendwie passt das zu dem Ort Sunset Cove und vor allem zu den eigenwilligsten Charakteren, die ich bisher kennenlernen durfte. Sophie Prescott ist für die Leser der Reihe keine Unbekannte, denn sie taucht immer wieder auf. Doch diesmal geht es hauptsächlich um Sie und Collin. Nach ihrer kaputten Ehe und einiger Blessuren mit Footballstar Ty Prescott ist sie mit Sohn Collin in die Heimat zurückgekehrt. Allerdings hat vieles, was passiert ist, seelische Verletzungen und Narben hinterlassen. Nicht nur bei ihr, sondern vor allem bei Söhnchen Collin. Er vermisst seinen Vater sehr, selbst wenn dieser sich oft viel zu wenig Zeit für ihn genommen hat. Deshalb ist Sophie auch ziemlich erbost darüber, als der neue Kinderarzt ihr erzieherische Ratschläge als Mutter erteilt. Zwar meint es Weston wirklich nur gut mit ihr, doch trifft er natürlich den falschen Ton. Nur gut, dass sie auf Anraten von Opal ihm eine zweite Chance gibt, da sie dringend einen Job benötigt. Allerdings meint es Weston wirklich nur gut mit ihr, doch er trifft natürlich den falschen Ton. Nur gut, dass sie auf Anraten von Opal ihm eine zweite Chance gibt, weil sie dringend einen Job braucht. Was sie bis dahin jedoch nicht ahnt, Westons Seele ist ebenso verletzt wie die ihre. Denn bei einem dramatischen Autounfall ist seine hochschwangere Frau Claire ums Leben gekommen und für ihn bricht dabei eine Welt zusammen. Nun trifft er ausgerechnet auf Sophie und Collin, die alles repräsentieren, was er verloren hat. Auch im dritten Band dieser Reihe wird es wieder emotional, dramatisch und bewegend. Besonders das Schicksal von Weston berührt mich sehr, Sophies Probleme hingegen haben sich ja schon im letzten Buch angedeutet. Gut gefällt mir wieder der starke Zusammenhalt der Sand Queens und deren Ehemänner Lincoln und August. Wer mehr über Sie wissen will, der sollte auf jeden Fall die komplette Reihe lesen. Weston zeichnet sich insbesondere durch seinen starken Glauben aus, in dem er Trost und Halt findet, und dies, obwohl er so viel verloren hat. Er wirkt auf mich zwar sympathisch, hat jedoch mitunter eine etwas überhebliche Art an sich. Obwohl er es durchaus nur gut meint mit seinen Patienten. Sophie wirkt auf mich eher niedergeschlagen, lustlos, überfordert und sogar ein wenig misstrauisch. Aufgelockert wird alles natürlich wieder einmal durch die alten Damen des Strickclubs, die lockere, freundschaftliche Art der Sand Queens und die kleineren Überraschungen. Emotionen, Herzschmerz und Humor treffen hier auf Hoffnung, Glaube, Freundschaft, Vertrauen und Liebe. Für mich ist Sunset Cove zu einem ganz besonderen Ort geworden, an dem man Wärme, Zusammenhalt und Liebe findet. Von mir gibt es 5 Sterne dafür.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.07.2024
Wein. Berg. Tod.
Bliesener, Kai

Wein. Berg. Tod.


ausgezeichnet

"Der Wein ist eine Medizin, wenn er aber ohne eine Manier getrunken wird, ist er ein Gift. Der Wein ist eine Erquickung des Herzens, wenn er aber ohnmäßig getrunken wird, ist er ein Tod der Seele." (Abraham a Sancta Clara)
Hoch oben in den Weinbergen von Fellbach, kurz vor den Toren Stuttgarts, kommt der Winzer Markus Weber beim Joggen ums Leben. Bestatterin Julia Judith Schwarz, kurz JJ, ist eine seiner ehemaligen Geliebten von ihm, und nun liegt er auf ihrem Tisch. Was wie ein ganz normaler Tod durch Herzversagen aussieht, will JJ nicht wahrhaben. JJs Bauchgefühl sagt ihr, dass Markus ermordet wurde, nur kann sie dies bisher nicht beweisen. Doch da sie schon immer zur Polizei wollte und den nötigen Spürsinn einer Miss Marple hat, sucht sie nach einem Motiv und Täter. Als erfolgreicher Winzer hatte er sicher genug Neider. Zusammen mit ihrem Freund und Journalisten Vinzenz tauchen sie ein in die Welt des Weines und wirbeln dabei ganz schön viel Staub auf.

Meine Meinung:
Passend zu diesem Regionalkrimi ist das wunderschöne Cover mitten in den Weinbergen. Der erzählerische Schreibstil des Autors mit seiner lockeren Art, den teils unterhaltsamen, humorvollen Einlagen und einem Spannungsbogen am Ende hat mich total überzeugt. Besonders natürlich das Lokalkolorit, das Remstal einer Gegend, in der ich zu Hause bin und die ich bestens kenne. Ich habe quasi die Weinberge, die hier beschrieben sind, fast vor der Haustüre. So sind auch Winzer, Weinberge oder Weinlese für mich eingängige Begriffe. Der Tod in den Weinbergen, was für eine grandiose Idee. Ebenso wie die junge Bestatterin Julia Judith Schwarz alias JJ. Sie ist eine etwas andere Ermittlerin, wie man sie sonst aus Krimis kennt. Sie erinnert mich fast ein wenig an Brünhilde Blum aus den Krimis von Bernhard Aichner. Natürlich gibt es in diesem Kriminalfall außerdem noch einen Kommissar, der ermittelt, nämlich Simon Kalt. Er ist darüber hinaus auch ein guter Freund von JJ und Vinzenz, was das Ganze nicht einfacher macht. Die Polizei allerdings geht sofort von einer natürlichen Todesursache aus und schließt die Akte. Ganz zum Ärger von JJ, die nämlich einen Mord vermutet. Motive gebe es wohl genug, denn Weber hatte unzählige Frauenaffären und Neider unter den Winzern. Sodass es sowohl die Ehefrau, eine seiner Geliebten, als auch jemand anderes gewesen sein könnte. Doch wie soll man einen Mord nachweisen oder beweisen, wenn es keine Beweise dafür gibt? Hier kommt Journalist Vinzenz ins Spiel, er stochert nicht nur in der Familiengeschichte der Webers herum. Hier hat es nämlich in der Vergangenheit schon einmal einen merkwürdigen Unfall gegeben. Dass JJ und Vinzenz in dem Fall für Unruhe sorgen, ist natürlich jemandem ein Dorn im Auge, und so geraten beide in große Gefahr. Die Charaktere, die hier allesamt Ecken und Kanten haben, sind wirklich gut durchdacht. Besonders die couragierte JJ gefällt mir und ich hoffe, dass es noch weitere Krimis mit ihr geben wird. Doch selbst Vinzenz mit seiner etwas sorglosen, humorvollen Art fand ich passend zu JJ. Das Einzige, was mir noch gefehlt hat, ist ein wenig schwäbischer Dialekt, der für mich zu einem Regionalkrimi gehört. Doch sowohl das Buch als auch den Autor kann ich nur weiterempfehlen und gebe 5 Sterne dafür.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.07.2024
Das Gefühl von Leichenkälte
Dicken, Dania

Das Gefühl von Leichenkälte


ausgezeichnet

"Das Böse lauert nicht im Dunkel der Nacht, es lauert in den Tiefen der menschlichen Seele." (Titus Lenk)
In Sacramento bittet die Polizei beim FBI um Hilfe. In den letzten Wochen hatten sie Pakete mit Leichenteilen erhalten und bisher keine Spuren gefunden. Selbst bei den Vermisstenfällen gab es bisher keine Übereinstimmung. Inzwischen gehen sie sogar von einem Serientäter aus. Selbst für Libby und Julie wird dieser Fall zu einer Herausforderung. Das Gute allerdings ist, Libby kann gleichzeitig ihre Familie besuchen. Zur Unterstützung holen sie sogar ihre Mutter Sadie mit ihrer ganzen Erfahrung ins Boot. Erste Recherchen zeigen allerdings, dass unser Täter schon viel länger mordet, als Sie vermuten. Sie scheinen es mit einem extrem psychisch angeschlagenen Täter zu tun zu haben, der jedoch gezielt seine Opfer aussucht, quält und mordet.

Meine Meinung:
In dem inzwischen neunzehnten Fall bekommen es die zwei Agenten Libby Whitman und Julie Thornton mit einem schwierigen Fall zu tun. Dieser führt sie nach Kalifornien, wo der Polizei zwei Pakete schon länger Rätsel aufgeben. Da Libbys Mutter gerade einige Tage frei hat, bietet sie ihre Hilfe an. Doch kurz davor hat erst einmal Owen seinen großen Tag. Denn er hat inzwischen endlich die FBI-Academy mit Bravour abgeschlossen. Nun will er sich einer schwierigen Aufgabe widmen, nämlich der Kinderpornografie. Seine Kollegin Amaya ist dagegen weiterhin angespannt. Noch immer gibt es keine Spur von ihrem Bruder, der sie töten will. Zur Vorsicht bekommt sie eine neue Identität, in der Hoffnung, sie so zu schützen. Jedoch bleibt es weiterhin spannend um die Pakete in Sacramento. Zuerst einmal versuchen sie, die Identität der Opfer herauszufinden, um dann ein gezieltes Profil des Täters zu erstellen. Die ersten Hinweise führen Sie dann prompt in den Kreis der Obdachlosen und Prostituierten. Allerdings hätte niemand damit gerechnet, dass dieser Fall noch größere Dimensionen annimmt. Zudem erleben sie eine Überraschung, als ein weiteres Paket ankommt. Dieser Fall erschüttert mich einerseits bis ins Mark, allein wegen seiner Brutalität des Täters. Allerdings bleibt es diesmal doch etwas ruhiger und nicht ganz so actionreich, wie man es sonst von der Autorin kennt. Sehr facettenreich dagegen sind die Ermittlungen, bei denen die beiden in ihren ganzen Kenntnissen graben. Trotzdem bin ich froh, dass nicht alles so detailreich beschrieben wird. Ich möchte mir ehrlich gar nicht vorstellen, was diese Frauen erleiden mussten. Dass es dafür sogar noch eine familiäre Komponente gibt, macht das Ganze noch unbegreiflicher. Da kommen mir sofort die Bilder von Sadies Vater hoch, der als Oregon Strangler auch vor seiner Familie nicht Halt gemacht hat. Doch dieser Täter geht noch eine Stufe weiter und quält seine Opfer monatelang. Ich möchte mir lieber nicht vorstellen, dass es solche brutalen Täter auch im realen Leben gibt. Für die gute Umsetzung und die hervorragenden Ermittlungen bekommt das Buch 4 1/2 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.07.2024
Die Schwestern (eBook, ePUB)
Silber, Eva-Maria; Wilczek, Kirsten

Die Schwestern (eBook, ePUB)


sehr gut

"Einen Fehler durch eine Lüge zu verdecken heißt, einen Flecken durch ein Loch zu ersetzen." (Aristoteles)
An einem Tag im Sommer vor 23 Jahren werden die beiden Schwestern Susanne und Claudia Bosman als vermisst gemeldet. Zuerst denkt man an eine Entführung und wartet auf eine Lösegeldforderung. Doch die Familie passt eigentlich so gar nicht als Entführungsopfer ins Bild. Als man wenig später die Leichen der beiden Kinder findet, geraten die Eltern Heidrun und Roland Bosman immer mehr in den Fokus. Besonders die Mutter verstrickt sich immer mehr in Lügen, bis man sie wegen Doppelmord an ihren Töchtern anklagt. 23 Jahre später gesteht der Roland unter Zeugen, dass er seine Töchter getötet hat. Die zwei pensionierten Richterinnen Marte Campferbrinck und ihre Schwester Marie Louise Rebell wollen den Fall als Judges find Justice neu aufrollen. Besonders Marie Louise ist daran interessiert, da sie schon damals in den Fall involviert und nie an Heidruns Schuld geglaubt hat. Ist Roland wirklich der Täter oder doch Heidrun Mulders wie sie inzwischen nach der Scheidung heißt? Oder gibt es womöglich einen Dritttäter, von dem man bisher nichts weiß?

Meine Meinung:
Dieses Buch ist die neubearbeite Ausgabe von "Schwesterntod". Das düstere Cover mit den beiden Kinder, die davonrennen, hat mich neugierig gemacht. Vor allem weil ich Eva-Maria Silber bis dahin schon kenne. Der Schreibstil ist ruhig, informativ und zu Beginn etwas trocken, langatmig, bis es in der Mitte des Buchs dann interessant wird. Das es sich hier um einen auf Tatsachen beruhenden Fall auch True Crime genannt ging, hat mich vor allem interessiert. Es geht um den sehr bekannten Justizfall Monika Weimar (jetzt Böttcher), die 1986 ihre 5 und 7-jährige Töchter Karola und Melanie getötet haben soll. Jedoch bis heute gibt dieser Fall noch immer Rätsel auf. Dies hat sicherlich die beiden Autorinnen dazu bewogen, ihre ganz eine Geschichte daraus zu machen. Da True Crime Bücher immer einen realen Hintergrund haben, wirken sie oft zu Beginn ein wenig unspektakulär. So auch hier in diesem Buch, ich brauchte eine ganze Weile, bis mich die Geschichte wirklich packen konnte. Gerade am Anfang wurde mir zu viel über die Auseinandersetzung mit den beiden Richterinnen berichtet, sodass ich mich die ersten 80 Seiten regelrecht durchquälte. Erst dann wurde es langsam ein wenig spannender und vor allem interessanter. Informativ durch die guten Recherchen war es definitiv, sodass ich es auf alle Fälle weiterlas und nicht abgebrochen habe. Schon alleine, da ich wissen wollte, wer wirklich der Täter gewesen ist. Selbst wenn vieles vom Fall Monika Weimar entnommen wurde, haben die Autorinnen doch ihre ganz eigene Sichtweise dazu getragen und eine gute Geschichte daraus gemacht. Ob es sich wirklich so zugetragen hat, kann bis heute niemand sagen, es bleibt nach wie vor ungelöst und geheimnisvoll, genauso wie die Judges find Justice Organisation, die hier im Buch erwähnt wird. Dabei konnten mich vor allem die beiden Charaktere Marte und Marie Louise überzeugen. Ihre Beharrlichkeit an dem Fall dranzubleiben und nicht aufzugeben, selbst nach dem sie bedroht wurden, gefiel mir gut. Das sich die Autorinnen sich sehr gut im Justizwesen auskennen, spürt man natürlich ebenfalls auf jeder Seite. Was ich jedoch schon recht schnell vermutet habe, wird am Ende des Buchs ganz kurz erwähnt. Nämlich um wessen realen Fall es sich hier wirklich handelt. Trotz leichter Schwächen zu Beginn bekommt dieses Buch von mir 4 von 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.07.2024
Einladung in die kleine Pension im Weinberg / Die Moselpension Bd.2
Erlenkamp, Barbara

Einladung in die kleine Pension im Weinberg / Die Moselpension Bd.2


ausgezeichnet

"Ein Haus sollte schön, gemütlich und ordentlich sein. Des Segens Hauses sollte die Zufriedenheit sein. Doch die Ehre des Hauses ist die Gastfreundschaft." (sprueche.co)
Katie hat sich als Leiterin in der Moselpension gut eingelebt, da reisen wieder neue Pensionsgäste an. Neben einem eigenartigen Amerikaner, der für jede Menge Unruhe in der Pension sorgt, haben sich auch drei ehemalige Schulfreundinnen auf ein Wiedersehen angemeldet. Alle sorgen für jede Menge Abwechslung im täglichen Pensionsalltag. Außerdem kümmert sich Katie mit viel Elan um den schönen Blumengarten. Traurig ist sie ein wenig, dass Winzer Oliver wegen der Weinlese so wenig Zeit für sie hat. Auf ihre Kräuterspirale, die er Katie versprochen hat, wartet sie ebenfalls vergebens. Sorgen dagegen bereitet ihr Kollege Theo, dessen Ehe nach der Affäre seiner Frau vor dem Abgrund steht. Nur gut, dass er bei Katie Unterschlupf findet, allerdings ganz zum Leidwesen Olivers. Außerdem gibt es in Sachen Emma Neuigkeiten.

Meine Meinung:
Auch im zweiten Band der Moselpension geht es wieder mit jeder Menge Geschichten, Kuriositäten und Neuigkeiten einher. Die neuen Gäste bringen wieder alle ihre individuellen Geschichten und Erlebnisse mit. Natürlich steht Katie immer mit Rat und Tat bei Seite und kann ihren Gästen dabei meist behilflich sein. Da findet ein Treffen von drei ehemaligen Schulfreundinnen statt, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Keiner der Drei rückt so richtig heraus, was sie wirklich auf dem Herzen haben. Während die geschiedene Biologin Jule um ihren Job bangt, fühlt sich Wiebke nach dem Auszug ihrer Kinder immer mehr fehl am Platz. Ihr Ehemann Thomas scheint irgendwo in der Steinzeit festzustecken und lässt sich nur noch bedienen. Die etwas überhebliche Hélène dagegen fühlt sich in Paris wohl. Allerdings nach drei gescheiterten Ehen scheint auch ihr Bild von der Modebranche immer mehr Risse zu bekommen. Doch bei ihrem Zusammentreffen können sie endlich mal wieder die Wahrheit eingestehen und jeder kann dem anderen behilflich sein. Mit Enno kommt ein Yogalehrer nach Wümmerscheid-Sollensbach und mit der Blockschwanznatter eine neue Spezies. Kurzzeitige Ängste tauchen mit ihrem Gast Bob auf, sodass sogar die Polizei in der Pension erscheint. Allerdings wirkt ein klärendes Gespräch oft Wunder, bringt allerdings jede Menge Unruhe für das Dorf. Selbst in dieser Angelegenheit kann Katie für das Dorf mit einer guten Idee punkten. Mit Emma hat sich Katie nun endlich ausgesöhnt. Selbst wenn es ihr noch immer wehtut, dass sie nicht „Mutter“ zu ihr sagt. Oliver dagegen ist durch die Weinlese und einem Problem auf seinem Hof im Stress. Derweil hätte er gerne mehr Zeit für Katie. Jede Menge Neues erleben ich auch im zweiten Band der Moselpension, und so ist wie schon im letzten Band das Lesen wieder sehr kurzweilig. Alles rund um die drei Freundinnen hat mir sehr gut gefallen, besonders als sie Jules Kollegen so einen Bären aufgebunden haben. Man spürt die gute Freundschaft, die von Tag zu Tag immer besser wird. Auch diesmal hat sich das Autorenpaar wieder jede Menge einfallen lassen. Es gibt ein Wiedersehen mit vielen Charakteren vom letzten Mal und man spürt, wie die Freundschaft von Katie und Oliver sich immer mehr vertieft. Gerade durch die unterschiedlichen Charaktere der Gäste kommt wieder viel Leben in die Pension, was ich als sehr angenehm empfand. Ich glaube, in dieser Pension würde ich mich ebenfalls wohlfühlen. Für mich hat diese Reihe einen echten Wohlfühlcharakter, den man zu jeder Jahreszeit genießen kann. Ich freue mich auf weitere Begegnungen in der Moselpension und gebe 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.07.2024
Mordsmäßig durchgebrannt (eBook, ePUB)
Louis, Saskia

Mordsmäßig durchgebrannt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Welcher Mann würde nicht durchbrennen, wenn sie es nicht wollte?" (Franziska zu Reventlow)
Louisa Manu steckt mitten in den Vorbereitungen für die Hochzeit mit Joshua Rispo. Da wird sie auf eine fehlgeschlagene Hochzeitsanzeige von Ihnen in der Zeitung aufmerksam. Um das Ganze für die Familie Manu wieder richtigzustellen, sucht sie den Zeitungsverlag auf und findet prompt eine Leiche im Kofferraum von einem der Reporter. Auch das noch, wo sie doch keine Leiche und keinen Fall mehr vor ihrer Hochzeit wollten. Dass der Tote dann zufällig auch noch der Auftragsmörder von Dispos Mutter ist, scheint dann doch etwas zu viel Zufall zu sein. Louisa bleibt nichts anderes übrig, als dass sie den Mörder mitsuchen muss. Wenn sie nicht womöglich in drei Tagen alleine vor dem Altar stehen möchte. Denn sie befürchtet, Josh wird diesen Fall nicht so einfach loslassen. Allerdings, je näher sie in die Ermittlungen eintauchen, desto abstruser und verwirrender wird die ganze Angelegenheit. Gleichzeitig kommen sie auch immer mehr auf die Spur, warum Joshs Mutter sterben musste und wer der Auftraggeber dazu gewesen ist.

Meine Meinung:
Im zehnten Band der Reihe um Blumenladeninhaberin Louisa Manu und den Kommissar Joshua Rispo geht es nun auf die Zielgerade der Hochzeit zu. Lange genug mussten wir Leser warten, bis die beiden nun endlich heiraten werden. Doch drei Tage vor der Hochzeit entdeckt, wie soll es anders sein, Manu eine Leiche. Ausgerechnet vor dem ehemaligen Zeitungsverlag von Joshs Mutter, und zudem ist unser Toter auch noch der Auftragsmörder von ihr. Wer außer der Familie Rispo hatte wohl noch ein Interesse, den Auftragskiller von damals umzubringen? Es sei denn, der Auftraggeber selbst hat kalte Füße bekommen und hat ihn deshalb um die Ecke gebracht. Mit jeder Menge Humor geht das ultimative Detektivteam um Louisa, Trudi, Finn und die schwangere Emmi wieder auf Mördersuche. Die fast siebzigjährige Trudi hat mal wieder Elan für drei und fällt natürlich auch diesmal wieder durch ihr äußeres Erscheinungsbild auf. Mit ihren schrägen Kommentaren sorgt sie regelmäßig für Spaßmomente. Genauso damit, dass sie ihre Memoiren durch Finn schreiben lassen will. Eine weitere Herausforderung ist die hochschwangere Emmi, die kurz vor der Entbindung steht. Trotzdem Freund Finn ihr verbietet, mit auf Mördersuche zu gehen, gerät sie eben trotzdem mitten hinein. Heiter und für reichliche Debatten sorgen auch Trudi und Louisas Oma, während sie plötzlich mitten in Kölns Kulturstätte, dem Kronleuchtersaal, feststecken. Urplötzlich entdecken sie Rauch und einen Verdächtigen und kurz darauf hat es Manu Trudi zu verdanken, dass sie mitten im Dreck einer Großstadt feststeckt. Nur gut, dass ihr Zukünftiger und Held sie wenig später aus dieser Misere rettet. Romantisch geht es außerdem bei Marvin und Adriane zu ihren beiden Trauzeugen. Mit ganzem Einsatz ihres Lebens finden sie dann gerade noch rechtzeitig den Auftraggeber und Mörder von Rispos Mutter und ihrem letzten Toten. So kann nun endlich die Hochzeit des Jahres gefeiert werden, die dann doch noch für eine weitere Überraschung sorgt. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nehme ich nun Abschied von dieser Cosy-Crime Reihe. Ich hoffe, der Autorin fehlen ihre Protagonisten irgendwann doch so sehr, weshalb sie vielleicht doch eines Tages an der Reihe weiterschreiben wird. Bei zehn Krimis mit einer smarten Blumendetektivin und einer lustigen, chaotischen Truppe gab es jedenfalls jede Menge zu lachen und zu staunen, sodass ich diese Reihe sehr vermissen werde. Von mir gibt es noch mal eine Empfehlung und 5 Sterne für das Buch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.06.2024
Die kleine Pension im Weinberg / Die Moselpension Bd.1 (eBook, ePUB)
Erlenkamp, Barbara

Die kleine Pension im Weinberg / Die Moselpension Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Es gibt kein schöneres Vergnügen als einen Menschen dadurch zu überraschen, dass man ihm mehr gibt, als er erwartet hat." (Charles Baudelaire)
Weltenbummlerin Katie Sheridan hat nach ihrer langen Zeit als Sterneköchin nun die Moselpension in Wümmerscheid-Sollensbach erworben. Gleichzeitig ist sie so nun auch in der Nähe ihrer Freundinnen Sophie und Heidi. Mit der Pension "Gutshof Moselthal" möchte sie sich endlich ihren Ruhepol einrichten, bei dem sie mit ganzem Herz für ihre Gäste da ist. Selbst die liebenswerten Dorfbewohner heißen Katie herzlich willkommen. Bis auf ihren Nachbar, den Winzer Oliver Körten-Buschmeier, der Teile von Katies Eigentum als Gewohnheitsrecht beansprucht. Deshalb versucht er die Gartenarbeit zu sabotieren. Viel erfahren wir außerdem über die ganz eigenen Pensionsgäste. Da wäre zum Beispiel der Computerspezialist und Nerd Kevin Neumann, so wie die vierfache Mutter Franziska Borchert, die einen Urlaub in der Pension gewonnen hat. Katie hat für jeden Gast immer ein offenes Ohr, ein gutes Wort oder Hilfe zur richtigen Zeit. Nur was Ihr eigenes Leben anbelangt, da wollen die Sorgen nicht weniger werden.

Meine Meinung:
Band eins der "Moselpension" besticht schon durch sein wunderschönes Cover mit dem Fachwerkhaus in den Weinbergen. Genau so stelle ich mir die Pension von Katie vor, umringt von Weinbergen in einem kleinen Dorf an der Mosel. Bisher kenne ich leider keines der Bücher der Autorin, was ich nach dem Beenden des Buchs sehr bedauere. Allerdings bin ich schon von den ersten Seiten an von der Herzigkeit der Pensionsleitung und ihrer Angestellten überzeugt. Der lockere, unterhaltsame und teils humorvolle Schreibstil tut da sein Übriges dazu. Durch die eigenwilligen Gäste und ihre Geschichten fliegen bei mir die Seiten nur so dahin. Obwohl Katie eine leidenschaftliche Köchin ist, will sie sich nun ganz auf ihre Gäste, ein gutes Frühstück und auf den gelegentlichen Imbiss am Abend konzentrieren. Das Kochen beschränkt sie nur noch auf sich selbst oder aber für gute Freunde. Katies sympathische, offene Art kommt nicht nur bei den Gästen und den Angestellten gut an, sondern ich finde sie ebenfalls großartig. Winzer Oliver dagegen erscheint mir eher wie ein kalter Eisblock. Allerdings wenn man ihn zu nehmen weiß, dann spürt man, dass er sein Herz doch am richtigen Fleck hat. Computerspezialist Kevin benötigt für seine Arbeit vollkommene Ruhe. Da er zuvor bei seiner Partnerin rausgeflogen ist, hofft er, in der Pension die nötige Ruhe zu finden. Jedoch sein nächtliches Zocken ist alles andere als leise und so bringt er dadurch so manchen Gast zur Weißglut. Die alleinerziehende Franziska freut sich über den Gewinn eines Preisrätsels, bei dem sie und die Kinder einen 14-tägigen Aufenthalt in der Pension genießen dürfen. Nichtsdestotrotz bleiben die Sorgen um die Kinder und die Geldsorgen. Den Almosen lehnt sie generell ab. Hier sind das nötige Einfühlungsvermögen und die Sensibilität von Katie gefragt. Zum Glück weiß sie genau, wie sie mit Franziska umgehen muss. Humorvoll dagegen wird es durch das Ehepaar Zimmerbach, die mit allen möglichen Kosenamen nur so um sich werfen. Last but not least lässt sich ihr Nachbar jede Menge einfallen, um Katies Leben schwer zu machen und sich selbst von seiner unliebsamen Seite zu zeigen. Da helfen nur noch eine gute Idee und ein Gespräch auf Augenhöhe, um endlich Frieden zu schließen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass ich dieses Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen habe. Dieses Buch kann ich nur empfehlen. Es ist eine Art Wohlfühlroman, den man bei einem lauen Sommerabend und einem Gläschen Riesling genießen sollte. Übrigens ist der Riesling in diesem Buch ebenfalls angesagt und wohl eine Spezialität dieser Moselgegend. Ich freue mich auf weitere Geschichten aus Moselpension. Deshalb von mir 5 Sterne.

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