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claudi
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Stuttgart
Über mich: 
Ich bin eine absolute Leseratte und lese sehr viele Bücher vorab, unter anderem bei lovelybooks und vorablesen. Meine Lieblingsbücher sind Krimis,Thriller, Biografien, Dramen, humorvolles, christliche Literatur, aber auch ab und an ein Liebesroman.

Bewertungen

Insgesamt 1146 Bewertungen
Bewertung vom 31.05.2025
Sampson, Freya

Ms Darling und ihre Nachbarn


sehr gut

"Ob man einen Nachbarn mag oder nicht, das merkt man oft erst, wenn der Möbelwagen vor seiner Tür steht." (Dt. Sprichwort)
Die 77-jährige Ms Dorothy Darling lebt schon viele Jahre in Shelley House. Dass sie in diesem Haus schon viel erlebt hat, liegt an ihrer guten Beobachtungsgabe. Dorothy mag zwar ihre Tage damit verbringen, die Nachbarn auszuspionieren, doch keiner weiß, dass sie selbst ein streng gehütetes Geheimnis und einen guten Grund hat, ihr Haus kaum zu verlassen. Nachdem Kat Bennett bei Joseph einzieht, ahnt sie, dass es Ärger geben könnte. Allerdings lauern hinter Kats Fassade Schuldgefühle aus ihrer Vergangenheit und sie ist auf der Suche nach ihrer neuen Identität. Doch dann erhalten plötzlich alle ihre Zwangsräumung. Joseph, der sich als einziger dagegen wehrt, findet Kat wenig später schwer verletzt in seiner Wohnung. Hat hier jemand nachgeholfen oder ist er nur gestürzt, und wer kümmert sich nun um Hund Reggie? Kat und Dorothy werden zu unerwarteten Verbündeten im Kampf um die Rettung des historischen Gebäudes. Noch überraschender werden sie zu Ermittlern, als sie merken, dass im Shelley House durchaus etwas schiefläuft.

Meine Meinung:
Ein herzerwärmender Gesellschaftsroman, bei dem mir allerdings ein wenig der Humor fehlt. Dabei punktet vor allem der Schreibstil, bei denen sich die Protagonisten abwechseln. Die Geschichte selbst zeigt einmal mehr, dass wir uns unsere Nachbarn nicht aussuchen können. Aber bei genauem Hinsehen es dann doch oft Nachbarn sind, die mehr Verständnis zeigen, als wir vermuten. Ein bewegendes Buch, das meiner Ansicht nach am Anfang schwächelt und unnötig in die Länge gezogen wird. Deshalb sollte man es auch nicht vorschnell zur Seite legen. Es braucht allerdings dann schon ein Drittel Lesezeit, ehe die Geschichte dann wirklich interessant wird. Denn ab da tauchen wir in das wahre Leben von Kat und Dorothy ein. Beide haben nämlich eine wirklich interessante Vergangenheit, weshalb mich das Buch dann immer mehr berührt. Besonders die Porträts der beiden Frauen, aber auch der Alltag der Bewohner bekommt von da an eine wirklich gute Wende. Allerdings wirkt es mitunter schon ein wenig kitschig und überspitzt. Gut ausgedacht sind dagegen die Geheimnisse rund um die Bewohner von Shelley House, mit denen ich so nicht gerechnet habe. Überrascht hat mich außerdem Dorothys Wandelbarkeit. Niemals habe ich gedacht, dass sie am Ende so reagiert. Ich hatte eher die Befürchtung, sie tut etwas Dummes. Viel zum Lachen allerdings fand ich in dem Buch eher nicht. Wenn, dann war es eher britischer, trockener Humor. Dagegen haben mir die gut durchdachten, unterschiedlichen Charaktere der Bewohner sehr gut gefallen. Es ist schon ein ganz spezieller Haufen, der da in diesem alten Gemäuer lebt. Dabei hat jeder von ihnen seine ganz eigenen Ecken und Kanten. Während einige Schicksalsschläge hinter sich haben, müssen andere mit schwierigen Alltagssituationen kämpfen. Dabei erkenne ich in Dorothy eher die isolierte, griesgrämige Frau und in Kat eine Einzelkämpferin, die es schwer im Leben hat und einen Neuanfang sucht. Schade, dass die kriminalistische Seite etwas zu kurz kommt und am Anfang zu viel Nebensächliches erzählt wird. Darum gebe ich dem Buch 4 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.05.2025
Moore, Liz

Der Gott des Waldes


ausgezeichnet

"Wälder sind die Kathedralen der Natur, in denen wir die Größe Gottes erkennen können." (Hildegard v. Bingen)
August 1975:
In diesem Jahr findet wieder ein Sommercamp in den Adirondack Mountains statt. Mit dabei ist sogar Barbara, die 13-jährige Tochter der reichen Familie Van Laar, denen das gesamte Anwesen gehört. Als an einem Morgen Barbara nicht anwesend ist, beginnt eine panische Suche nach dem Mädchen. Denn 14 Jahre zuvor wurde schon einmal ein Junge vermisst, ausgerechnet Barbaras 8-jähriger Bruder Bear. Er nahm damals ebenfalls am Sommercamp teil und ist dann plötzlich spurlos verschwunden. Bis heute weiß niemand, was mit dem Jungen geschah. Kann das alles Zufall sein oder wissen die anderen Kinder etwas über Barbaras Verschwinden? Was hat der aus dem Gefängnis entflohene "Schlitzer" mit all dem zu tun und welches Geheimnis hütet die Familie selbst?

Meine Meinung:
In diesem erstaunlich literarischen Thriller geht es mitten in die Natur, bestehend aus Reservat, einem dunklen, gefährlichen Wald und dem großen See. Es ist jedoch kein eindeutiger Thriller, sondern das Ganze hat viel von einem Gesellschaftsroman. Wobei die Autorin die Spannung permanent hochhält. Es ist dabei keine actionreiche, blutige Spannung, sondern eher so, dass man von Seite zu Seite mehr ins Geschehen eintaucht und dadurch neugierig bleibt. Dabei hilft vor allem die ständige Abwechslung von Zeiten und Protagonisten. Das unentwegte Rätseln, was mit Barbara geschehen ist oder ob sie noch lebt, lässt mich nicht mehr los. Ich muss sagen, das hat die Autorin bravourös gehandhabt. Das naturbelassene Setting mit dem Sommercamp und dem unheimlichen Wald, das wohlhabenden Familien für einen Sommer lang als Überlebenstraining in der Natur dient, wird hier extrem gut dargestellt. Der damals in den 60er-Jahren verschwundene Bear musste von Barbara ersetzt werden, was im Grunde keine gute Voraussetzung war. Außerdem leidet ihre Mutter noch immer unter dem Verlust ihres Kindes und pumpt sich dementsprechend mit Medikamenten voll. Während Barbaras Vater auf mich eher gefühlskalt und abweisend wirkt. Was garantiert an seinem Vater lag, der wie ein Patriarch über allem steht. Überhaupt scheint es mit den Ehen der Van Laars nicht gerade zum Besten zu stehen. Geheimnisvoll wirkt zudem die Leiterin T. C. Hewitt. Sie löste vor fünf Jahren ihren Vater Vic ab, der dieses Camp davor geleitet hat. Ich habe das Gefühl, dieses Sommercamp hauptsächlich einem dient. Nämlich, dass einige der Eltern ungestört Party im riesigen Anwesen der Van Laars feiern können. Ungewiss ist, was der frisch entlassene Häftling "Schlitzer", der durch die Gegend streift, mit all dem zu tun hat. Es gibt es einige Verdächtige unter den Anwesenden, den Angestellten, aber auch die Van Laars scheinen einige Dinge nicht ansprechen zu wollen. Trotz fast 600 Seiten, die dieses Buch umfasst, wurde mir niemals langweilig. Im Gegenteil, die Autorin hat es geschafft, die Spannung fortlaufend zu steigern. Dabei sind Themen wie Alkoholismus, Tablettensucht, soziale Ungerechtigkeit und deren Auswirkungen gut dargestellt. Ferner wird in diesem Buch ohne den moralischen Zeigefinger besonnen diskutiert über Reiche, die ständig ihr eigenes Recht verschaffen, ohne an die Folgen für Unschuldige zu denken, ebenso wie über deren heftige Familienkonflikte. Von mir jedenfalls gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2025
Hamid, Rashid

Freundschaft kennt kein Alter (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Freunde sind Menschen, die dir nicht den Weg zeigen, sondern ihn einfach mit dir gehen. (Pinterest)
Rashid Hamid ist inzwischen Deutschlands beliebtester Pfleger. Mit seiner Pflegestation "Pflege Smile" ist er besonders durch seine Videos im Internet bekannt geworden. Mit 16 Jahren macht Rashid Hamid ein Praktikum in der Altenpflege. Obwohl an seinem ersten Tag gleich eine Frau verstirbt, bleibt er dabei und beginnt eine Ausbildung zum Altenpfleger. Trotzdem die Pflege heutzutage kein gutes Image mehr hat, ist Rashid davon überzeugt, dass sein Beruf Spaß machen kann. Dass unter seinen Freunden inzwischen über 90-Jährige dabei sind, stört ihn gar nicht. Im Gegenteil, er findet: "Freundschaft kennt kein Alter." Dass seine Freunde inzwischen zu Stars in seiner Community wurden, dafür sorgten Rashid und seine Mitarbeiter. Mit viel Engagement, Fürsorge und Einfühlungsvermögen werden aus seinen Patienten Freunde fürs Leben. In seinem Buch gibt er uns Einblick in seine sechs bekanntesten Freunde. Da ist Oma Lotti, die immer ein Lächeln im Gesicht hat. Oma Lotti ist kürzlich erst von uns gegangen, was viele seiner User zu Tränen gerührt hat. Thorsten, der kein einfaches Leben hatte und mit einer anderen Lebensgeschichte aufwartet. Heiko gehört zu den jüngeren Patienten. Mit seiner MS-Erkrankung hat er ein schweres Schicksal zu tragen, und trotzdem nimmt er es meist mit viel Humor. Barbara trägt ihr Herz auf der Zunge und hält mit der Wahrheit nicht hinterm Berg. Dass sie dadurch so manches Mal aneckt, macht ihr nichts aus. Ulli ist eine der inspirierenden Frauen, die ich bisher erlebt habe. Ihre Ratschläge als Psychologin und später als Streetworkerin haben schon vielen Menschen sehr geholfen. Trotz ihrer schweren Krankheiten bleibt sie dem Leben positiv aufgeschlossen. Für Oma Edith ist Yama so etwas wie Rashid für Oma Lotti. Die beiden verstehen sich blind und Yama ist für sie die wichtigste Bezugsperson. Oma Edith hat sich vorgenommen, unbedingt die Hundert zu knacken. Mal abwarten, ob sie weitestgehend gesund bleibt, besonders nach ihrem Schlaganfall. Inzwischen sind in Rashids Community alle zu Stars geworden und viele User verfolgen regelmäßig seine Videos, die er postet. Von allen sechs Freunden gibt es einen kurzen Einblick in ihr Leben, dessen Vergangenheit und ein anschließendes kurzes Interview.

Fazit:
Wer mehr über die sechs bekanntesten Freunde aus Rahids Community erfahren möchte, der ist hier gut aufgehoben. Ich habe alle Eindrücke sehr genossen und bin begeistert, mit wie viel Herzblut er und seine Mitarbeiter ihre Arbeit leisten. Dass dabei sogar manches Mal die eigene Freizeit geopfert wird, um mit ihnen essen zu gehen, ins Kino oder auf den Weihnachtsmarkt zu gehen, begeistert mich. Man merkt einfach, wieso Rashid seinen Beruf mit einer solchen Leidenschaft ausübt. Dadurch entwickeln sich mit der Zeit wahre Freundschaften, für die Alter keine Rolle spielt. Hier sollten sich manche Menschen ein Beispiel nehmen, denn ich glaube, alle Generationen lernen voneinander. Außerdem ist Fürsorge, Freundschaft und sich Zeit nehmen gerade für ältere Menschen wichtig. Von mir gibt es 5 Sterne für dieses Buch.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2025
Hörhold, Sylke

Café Katz - Der Tote in der Bibliothek


weniger gut

"Alle schlechten Eigenschaften entwickeln sich in der Familie. Das fängt mit Mord an und geht über Betrug und Trunksucht bis zum Rauchen." (Alfred Hitchcock)
Franz Katz, Polizeipsychologe a. D., der sonst mit seiner Frau Luise das Nachbarschaftscafé „Café Katz" betreibt, muss sich von seinem letzten Erlebnis erholen. Indessen dreht Pflegetochter Amanda zusammen mit ihrem Ex-Mann in der historischen Bibliothek ein neues Video. Diesmal geht es um wichtige Briefe aus der Zeit Napoleons, die Professor Rochardt hier näher erörtern wird. Doch dann kommt alles anders. Beim Dreh des Videos erleidet der Professor einen tödlichen allergischen Schock. Durch die Konflikte des Ehepaars und der Affäre des Professors mit einer Studentin rückt Amanda ebenfalls unter Mordverdacht. Franz Katz versucht zusammen mit dem Team des Cafés Amandas Unschuld zu beweisen, selbst wenn die Indizien gegen sie schwerwiegend sind. Da außerdem die Briefe verschwunden sind, kommt der Verdacht auf, dass jemand hinter diesen her war. Zusammen mit KHK Lukas Reinhardt geht Franz Katz auf die Suche nach dem Mörder.

Meine Meinung:
Das bezaubernde Cover mit dem Blick aufs Dresdner Café hat mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Leider wurde ich dann enttäuscht. Einerseits hatte ich den Eindruck, als ob dies nicht der erste Krimi dieser Reihe ist. Was vor allem daran liegt, dass man viel zu wenig darüber erfährt, was Franz Katz in seinem letzten Fall zugestoßen ist. Dadurch war der Einstieg doch sehr holprig und blieb auch eine ganze Zeit lang so. Besonders mit den Protagonisten bin ich nie wirklich warm geworden, was sicher daran liegt, dass sie doch sehr oberflächlich blieben. In Sachen Spannung und Humor hinkte der Krimi ebenfalls weitestgehend hinterher. Die ganze Geschichte plätschert so dahin und vor allem den versprochenen Humor musste ich förmlich suchen. Die Geschichte selbst hätte durchaus spannend sein können mit den geheimnisvollen Briefen aus der Zeit Napoleons. Leider jedoch blieben es bei den intensiven Beschreibungen der Nebenhandlung, wodurch die eigentlichen Ermittlungen viel zu kurz kamen. Es gab wenig Überraschendes oder Wendungen, mit denen die Autorin das Ruder noch mal herumriss. Von Amada selbst und ihrer Ehe erfährt man ebenfalls nur das Nötigste, und vor allem das Café-Team blieb hinter meinen Erwartungen zurück. Und selbst auf den Inhalt der Briefe ging man nie wirklich ein. Dazu kamen noch unnötige komplizierte Sätze und Fremdwörter, bei denen ich erst einmal nachschlagen musste, um überhaupt zu verstehen, was gemeint ist. Ich finde gerade ein Cosy-Crime lebt doch vom vielen Humor und einer gewissen Leichtigkeit. Das allerdings habe ich hier beides vermisst. Außerdem blieben am Ende noch einige Fragen offen. Wie zum Beispiel, wie auf einmal die Briefe wieder aufgetaucht sind. Gut gefallen hat mir das Personenregister gleich zu Beginn der Geschichte. Dagegen das Zitat vor jedem Kapitel hätte es für mich nicht gebraucht. Leider konnte mich dieser Krimi überhaupt nicht überzeugen und ich glaube kaum, dass ich einen weiteren Versuch wagen würde. Bedauerlicherweise gibt es dafür von mir nur 2 Sterne.

Bewertung vom 07.05.2025
Campbell, T. H.

Die Prophezeiung des weißen Raben


ausgezeichnet

"Unter der selbsterfüllenden Prophezeiung versteht man eine Annahme, die das eigene und das Verhalten anderer so beeinflusst, dass diese Annahme wahr wird." (Psycho. Beratung im Netz)
Die englische Gemeinde Sidbury wird durch den Doppelmord des Ehepaars Beryl und Gordon Grime erschüttert. Wie sich herausstellt, wurden beide mit Rattengift getötet. Sara und der Krimiclub können es natürlich nicht lassen und nehmen sich mal wieder diesen Fall an. Und das, obwohl Sara eigentlich gerade genug mit Ziehtochter Annie zu tun hat, die ihre Mutter vermisst. Doch der Tod von Beryl und Gordon lässt niemanden kalt. Irgendwann erfährt Sara, dass beiden bei der Wahrsagerin ihr Tod vorausgesagt wurde. Was hat es mit dieser Wahrsagerin und ihrem auffälligen weißen Raben Albus auf sich? Ist alles nur eine Show von ihr oder kann diese Frau wirklich die Zukunft und den Tod prophezeien? Mysteriös wird es, als Sara ebenfalls keine gute Zukunft vorausgesagt wird.

Meine Meinung:
Das Cover ist wieder einmal passend zum Inhalt und durch die Flagge in der Ecke weiß man sofort, in welchem Land dieser Krimi spielt. Für mich ist es der vierte Band und ich liebe diese Reihe. Umso trauriger bin ich, dass dies vorerst der letzte Band sein soll. Mir gefällt besonders das gut ausgearbeitete Setting, bei dem man sofort das Gefühl hat, mitten in England zu sein. Was natürlich an ihrem schönen Cottage, den Teezusammenkünften oder Saras Vorliebe für Fudges liegt. Nebenbei erinnert mich die neugierige Miss Spinter ein wenig an Miss Marple und ihr Partner Bobby Bobby an zurückhaltenden Mister Stringer. Dadurch hat diese Reihe sowieso sofort mein Interesse geweckt. In diesem letzten Band bekommen wir es mit Giftmorden, Wahrsagerei, einem unheimlichen Albinoraben und einer Reise in die Vergangenheit zu tun. Ob dieser Rabe Prophezeiungen wirklich voraussagt, ist fraglich, gleichzeitig finde ich es schon etwas unheimlich. So ganz kann ich es nicht glauben, dass er dies wirklich kann. Gleichzeitig finde ich es toll, wie liebevoll Sara sich neben ihrem Bruder um Annie kümmert, deren Mutter im Gefängnis sitzt. Auch die Streiche ihres Vaters gegen Sara nehmen in diesem Band nicht ab und so muss Sara wieder einmal um ihr Cottage kämpfen. Außerdem bekommt Silly Old Joe wieder seinen Auftritt. Makaber ist es ja schon, dass man ihn wieder mal am Friedhof antrifft. Ich frage mich, ob er wirklich die Geister sieht, mit denen er redet. In diesem Buch gibt es außerdem reichlich Tote und es bleibt bis zum Ende hin offen, wer der eigentliche Täter ist. Dabei wechseln sich Spannung und Humor gut miteinander ab, sodass nie Langeweile aufkommt. Gut durchdacht sind aber auch die vielen Charaktere, die neben dem Krimiclub hier richtig gut very britisch dargestellt werden. Ich werde diese Reihe jedenfalls vermissen und kann nur jedem empfehlen, deshalb von mir 5 Sterne.

Bewertung vom 07.05.2025
Langenscheid, Adrian; Berg, Caja; Jennar, C. K.

True Crime Spanien (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Es ist nicht die Strafe, die das Verbrechen verhindert, sondern die Sicherheit, dass es entdeckt wird." (Cesare Beccaria)
Der siebzehnte Band der True-Crime-Reihe von Bestsellerautor Adrian Langenscheid befasst sich dieses Mal mit den Verbrechen unter der Sonne Spaniens. Von Betrug, Entführung und Attentat bis hin zu Mord erhalten diese 14 Geschichten alles von realen Verbrechen aus diesem schönen Urlaubsland. "Operation Wasserlilie" handelt vom Verschwinden der 12-jährigen Adoptivtochter Asunta, die man später tot auffindet. Schnell stellt sich heraus, dass dahinter ein schreckliches Verbrechen steckt. In "Die Tragödie live im Fernsehen" geht es um die drei Freundinnen Miriam, Desirée und Toñi. Die Teenager wollten eigentlich zu einer Schülerparty in eine Disko im Nachbarort, kommen dort aber nie an. Bis heute gilt dieser Fall als ungelöst. "Der kleine Gott" handelt von einem Verbrechen an alten Menschen. Ein Pfleger, der meint, Gott spielen zu müssen. Wie es so weit kommen konnte, erfahren wir in dieser Geschichte. Bei "Gefangen im Abseits" wird ganz Spanien von der Entführung eines sehr bekannten Fußballstars erschüttert. Drei Täter kidnappen ihn, als er auf dem Weg zum Flughafen war, um seine Familie abzuholen. "Kein Entkommen auf Ebene 4", wo in der Calle Bertran im Stadtteil El Putxet mehrere schwere Verbrechen in einer maroden Tiefgarage stattfinden. Darunter eine Mutter von vier Kindern. "100 Meter" zu seinem Cousin werden für den 8-jährigen Gabriel zum Verhängnis. Diese und acht weitere Geschichten befinden sich in diesem Buch. Wobei mir einige wirklich an die Nieren gingen, vor allem wenn die Opfer Kinder gewesen sind oder die Verbrechen recht brutal waren. Mit viel Liebe zum Detail hat der Autor auch diesmal wieder jeden einzelnen Fall gut recherchiert, sodass wir oft sogar Einblicke in die Vergangenheit der Opfer und der Täter bekommen. Diese True-Crime-Reihe ist ein Muss für alle Fans von wahren Verbrechen. Ganz besonders, weil der Autor uns mitnimmt zu wahren Verbrechen in verschiedene Länder der Welt. Von mir gibt es dafür erneut 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.04.2025
Kindler, Sonja

Schwarzwälder Treibjagd


sehr gut

"Die größte Gefahr für unseren Planeten ist der Glaube, dass schon jemand anderes ihn retten wird." (Robert Swan)
Auf der Kuppe des Fürstenbergs wird die Leiche eines 15-jährigen Mädchens gefunden. Als wenig später Kerstin Martin ihre Tochter Michaela als vermisst meldet, wird KHK Ines Sandner hellhörig. Ist sie gar ihr Opfer vom Fürstenberg? Was wollte die Jugendliche mitten in der Nacht dort in der dunklen Einöde und warum wurde sie erst jetzt von den Eltern vermisst? Klar ist, dass Michaela eine junge Umweltaktivistin war, die schon mehrmals auffällig wurde. Doch sie war auch hilfsbereit und hat als Babysitter bei einer Bauernfamilie ausgeholfen. Wer hätte also ein Interesse an ihrem Tod gehabt, oder war es gar doch ein Unfall gewesen? Ines Sandner und ihr Team laufen mit ihren Ermittlungen immer wieder ins Leere. Bis KK Peter Fuhrer endlich eine ganz neue Spur entdeckt, die ihnen eine neue Richtung gibt.

Meine Meinung:
Das Cover greift schon sehr schön die Thematik des Inhalts auf. Ich kenne alle Bücher dieser Reihe und habe sie bisher schätzen und lieben gelernt. Besonders das Ermittlerteam um Kriminalhauptkommissarin Ines Sandner gefällt mir dabei gut. In diesem Band geht es dieses Mal um sehr aktuelle Themen wie Umwelt, Klima, Windräder, Tierhaltung und wie die Politik damit umgeht. Zum einen geht es um den merkwürdigen Tod eines 15-jährigen Mädchens und einen fragwürdigen Jagdunfall eines Politikers bei einer Treibjagd. Haben diese Fälle gar irgendwie etwas miteinander zu tun? Zumindest war das tote Mädchen aktiv in einer Umweltaktivistengruppe gewesen. Trotzdem bleibt offen, was sie in jener kalten Nacht auf dem Fürstenberg wollte. Hat sie sich dort mit jemandem getroffen und es kam zum Streit? Eben so fragwürdig ist der Unfall von Landrat Thorsten Reimann. War es wirklich nur ein Jagdunfall oder haben wir es hier mit einem Attentat auf einen Politiker zu tun? Schließlich wirbt der Landrat aktiv für den Ausbau von Windparks. Leider verlaufen die Recherchen bisher immer in einer Sackgasse, was die Ermittlungen nicht gerade voranbringt. Ebenso ergeht es ihnen mit dem Jagdunfall, der erst so richtig interessant wird, als auch noch Reimanns Sohn verschwunden ist. Leider plätschern die beiden Fälle so ein bisschen vor sich hin und an Spannung fehlt es mir leider im Grunde fast permanent. Zumindest ist das meine Meinung, denn bisher hatten die Fälle um Ines Sandner immer recht viele Spannungsmomente und Überraschungen auf Lager. Doch die fehlen mir hier diesmal leider gänzlich. Erst ganz am Ende wartet die Autorin mit einer krassen Wendung und Auflösung auf, mit der ich so nicht gerechnet habe. Die Thematik selbst fand ich jedoch durchaus interessant und aktuell. Ebenso sind es der Schwarzwald als Setting und der leichte Humor, die mich erneut überzeugt haben. Schön fand ich, das Peter Fuhrer in diesem Buch viel mehr Raum bekommt und er scheint nun endgültig im Team angekommen zu sein. Der Spezialist für IT hängt sich auf seine ganz eigene Weise in den Fall ein. Ebenfalls pfiffig und speziell ist wieder einmal Ines Kollegin Emma Kleinschmidt. Erheiternd fand ich, als es mit ihrer riesigen Handtasche zu Problemen kommt. Lediglich was den Spannungsbogen anbelangt, fehlte es mir diesmal an Einfällen, und mitunter war es mir zu viel Privates rund um die Ermittler. Darum bekommt das Buch von mir nur 4 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.04.2025
Ohlandt, Nina;Wielpütz, Jan F.

Zornige Brandung / Kommissar John Benthien Bd.11


sehr gut

"Der Zorn ist ein Schreck, der zugleich die Kräfte zum Widerstand gegen das Übel schnell rege macht." (Immanuel Kant)
Nach der Kündigung seines Polizeipostens in Friedrichstadt macht John Benthien zusammen mit Vater und Tochter Celine Ferien in seinem Kapitänshaus auf Sylt. Wie sich schnell herausstellt, ist ein neuer Nachbar eingezogen. Es ist der prominente Regisseur Max Moser, wie Celine ihnen mitteilt, der für Filmaufnahmen auf die Insel gekommen ist. Ein sehr eigenartiger Mensch, muss John kurz darauf feststellen. Noch merkwürdiger wird es, als John wenig später vor seiner Leiche steht. Jemand hat Max Moser mit einer Armbrust getötet. Ausgerechnet Kriminalrat Gödecke, der Urlaub auf der Insel macht, übernimmt die Ermittlungen und John darf ihm assistieren. Doch wer hätte einen Grund, Moser zu töten und warum? Die Spuren führen zu einem alten Cold Case Fall, der ausgerechnet gerade verfilmt werden soll. Wie sich schnell herausstellt, scheinen Freundschaft und Rivalität nahe beisammen zu sein.

Meine Meinung:
Im elften Band der John Benthien Reihe geht es diesmal um einen alten Cold Case Fall von Sylt. Der Fund eines kürzlich unbekannten Leichnams stellt sich nach einer Rekonstruktion am CT als Torbjörn Svensen heraus. Von dem 1986 vermissten Jungen fehlte bis heute jede Spur. Der Zeitrahmen passt zum Leichnam und es gibt sogar eine Fallakte. Doch von dieser fehlt jede Spur. Warum hat ein gewisser Max Moser in Johns Namen eine Akte ihres Toten angefordert, fragt sich Lilly Velasco. Überaus merkwürdig ist, dass ausgerechnet Kriminalrat Gödecke diesen Fall übernehmen wird. Wie sich schnell herausstellt, scheint es in der Kripo Flensburg mehrere Umstrukturierungen zu geben, von denen nicht nur er, sondern ebenfalls der Staatsanwalt und Sanna betroffen sind. Möchte Gödecke sich etwa mit diesem Fall profilieren und wird John überhaupt eine Chance auf seinen alten Posten bekommen? Zumindest wird er mit der Assistenz bei Gödecke alles dafür tun. Wie sich schnell herausstellt, gibt es mehrere Personen, die ein Motiv an Mosers Tod hätten. Allen voran einige Leute aus der Filmcrew. Jedoch stellt sich schnell heraus, dass Moser ein Geheimnis aus der Vergangenheit in sich trug. Und nicht nur das, auch sein Halbbruder, der Schauspieler Klaus Krieger, scheint mehr zu wissen. In verschiedenen Handlungssträngen und Personen nimmt uns der Autor in die Kriminalfälle aus der Vergangenheit und Gegenwart mit. Wie ich es bisher von dieser Reihe kenne, wartet der Autor wieder mit jeder Menge Wendungen auf, die diese beiden Fälle erst so richtig interessant machen. Gut gefallen mir nach wie vor die intensive Ermittlungsarbeit und die gute Zusammenarbeit des Ermittlerteams. Eine dieser Wendung davon hat mich allerdings sehr überrascht, weil ich damit nicht gerechnet habe. Ein wenig enttäuscht dagegen bin ich von John Benthien, dessen Charakter der Autor sehr zum Negativen verändert hat. So wurde aus dem anfänglich sympathischen Kommissar inzwischen ein Ermittler, der mitunter keinerlei Skrupel mehr kennt. Trotzdem gefällt mir an der Krimireihe immer noch das gute Team, welches durch Freundschaft und Zusammenhalt wohl wieder auf einem guten Weg ist. Diesmal war der Fall zwar etwas früher durchschaubar, als ich es sonst von der Reihe kenne. Trotzdem hat es mich gut unterhalten, weshalb ich dem Buch 4 Sterne und eine Empfehlung gebe.

Bewertung vom 08.04.2025
Hannon, Irene

Wer das Feuer schürt


sehr gut

"Nur wer das Spiel mit dem Feuer nicht beherrscht, verbrennt sich die Finger." (Oscar Wilde)
Der pensionierte Brandermittler Les Kavanaugh kontaktiert seine ehemalige Kollegin Bri Tucker. Doch ehe sie den Termin wahrnehmen kann, wird Kavanaugh zur Unkenntlichkeit verbrannt in seinem Haus aufgefunden. Seine Tochter und Bri sind sich recht schnell sicher, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Allerdings, wie soll man einen Mord nachweisen, wenn der Täter sich so gut vorbereitet hat und man keine Spuren nachweisen kann? Gemeinsam mit dem ATF Agenten Marc Davis möchte sie dem Brand auf den Grund gehen. Schnell empfinden die beiden füreinander Sympathie. Allerdings nach ihrer letzten Partnerschaft ist Bri sehr zurückhaltend und vorsichtig geworden. Als sich eigenartige Unfälle in ihrem Leben häufen, steht Marc ihr mit Rat und Tat zur Seite. Obendrein kommen sie dem Rätsel von Kavanaughs Notiz langsam auf die Spur.

Meine Meinung:
Mehrere Brände mit Todesfolge stellen das Team der Brandermittler vor Rätsel. Das Les allerdings diese Brände weiter für sich heimlich verfolgt und zu lösen versucht, ahnt da noch niemand. Darum ist der Tod ihres ehemaligen Kollegen Les Kavanaugh für alle unbegreiflich. Gerade ihm, einem ehemaligen Brandermittler, sollten solche gravierenden Fehler unterlaufen sein? So wirft das Unglück viele Fragen auf, für die Bri unbedingt Antworten finden möchte. Sie und Les Tochter sind sich ziemlich sicher, jemand hat bei Les Tod nachgeholfen. Denn er wollte sich ja mit ihr noch ganz dringend treffen. Selbst der Notizzettel, den man in seinem Haus findet, erscheint mehr zu verwirren, statt dass er ihnen Antworten gibt. Auch gegenüber dem ATP-Agenten Marc Davis ist sie zu Beginn recht verhalten. Bri ist ein gebranntes Kind, was Arbeitskollegen anbelangt, und bleibt lieber erst einmal auf gewisse Distanz. Erst als jemand nach ihrem Leben trachtet, in dem er einen Unfall nach dem anderen inszeniert, wird sie gegenüber Marc offener. Ihre gemeinsame Zusammenarbeit gestaltet sich sehr gut, sie finden sogar einige Parallelen in ihrem Leben. So ist es kein Wunder, wenn aus Sympathie zunächst Zuneigung und später sogar Liebe wird. Leider konnte mich das Buch nicht vollständig überzeugen, da es doch recht viel Raum für die beiden Privatleben der Ermittler einnimmt. Hier kamen mir eindeutig die Spannung und Ermittlungen etwas zu kurz. Außerdem ist recht schnell klar, wer ein Interesse an den Bränden und an Kavanaughs Tod hatte. Dadurch wird bedauerlicherweise dem Buch ein Großteil der Spannung genommen. Trotzdem schafft die Autorin es am Ende noch, den Spannungsbogen nach oben zu steigern, mit einem schönen Showdown. Überzeugt hat mich ebenso der Glaube der beiden Ermittler. Allen voran die Thematik Vergebung, welche eine große Rolle im Leben der beiden Charaktere einnimmt. Diese realistischen Personen hat die Autorin sehr gut durchdacht. Besonders die sympathische Bri, für die neben ihrem Beruf, Familie und der Glaube überaus wichtig sind. Allerdings finde ich mitunter den Familienzusammenhalt der drei Geschwister etwas zu überspitzt dargestellt. Marc ist für mich der zweite Sympathieträger. Allein deshalb, weil er sich ganz uneigennützig um seine kranke Großmutter kümmert und auch sonst sehr zuvorkommend ist. Trotz allem ist es ein guter Serienauftakt, der sich hoffentlich noch steigern wird. Er konnte mich trotz der Unstimmigkeiten bestens unterhalten, weshalb ich 4 Sterne vergebe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2025
Stranzl, Nicole

Galgenwald (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Rache entspringt immer einer schwachen Seele, die nicht imstande ist, Verletzungen zu ertragen." (François de La Rochefoucauld)
An der Richtstätte im Galgenwald in Tannhausen hängt die Leiche der Prostituierten Gabiela Avram. Nachdem man zuerst von einem Suizid ausging, stellt sich schnell heraus, dass Gabi ermordet wurde. Gabi hatte kein einfaches Leben, nachdem sie mit siebzehn aus Rumänien nach Deutschland kam. Mit drei Kindern blieb ihr keine andere Wahl, als weiter in der Prostitution zu arbeiten. Für ihre Tochter Elisa, die Journalismus studiert hat, war dies schwer zu ertragen. Zwei Jahre ist es her, seit sie keinen Kontakt zur Mutter hatte. Jetzt macht sie sich Vorwürfe und will nicht glauben, dass ihre Mutter Suizid begangen hat. Leon Esposito und Richard Schantl vom LKA werden mit diesem Fall betraut. Doch Elisa vertraut den Polizisten nicht und ermittelt auf eigene Faust. Mehrere Verdächtige geraten ins Visier, da sie Verbindungen zum Galgenwald oder dem Bordell "Starship" haben. Ein Motiv hätte auch Gerry, Bordellbesitzer und ehemaliger Lebensgefährte von Gabi, mit dem sie zuvor Streit hatte.

Meine Meinung:
Eindrucksvoll ist das Cover, welches den realen Richtplatz in Tannhausen zeigt. Außerdem geht es mal wieder sehr geheimnisvoll in dem neuen Krimi von Nicole Stranzl zu. Ich durfte ja schon Bücher der Autorin lesen und bin immer wieder fasziniert von ihren vielfältigen Themen und interessanten Wendungen, die ihre Bücher nehmen. Sie sind zwar nicht immer einfach zu lesen, da sie oft bei ihren Charakteren hin- und herwechselt. Nur gut, dass bei den Kapiteln meist die Namen der bestimmten Charaktere angegeben sind. In kursiver Schrift kann ich dagegen die Gedanken des Täters verfolgen, was ich sehr interessant finde. So muss man also ganz bei der Sache sein, um diese Geschichte nachzuvollziehen. Gabi hat im Grunde ein gefährliches Leben geführt. Sie traf sich mit ihren Freiern nicht mehr im Bordell, sondern zu Hause. Dort wird sie dann auch von ihrem Täter überrascht und ermordet, wie sich wenig später herausstellt. Doch zuvor hatte sie Kontakt zu einem jungen Mädchen und zu der Hellseherin Josy. Was hat es mit diesem Mädchen auf sich und warum besuchte sie eine Hellseherin? Mit den beiden Ermittlern kommen weitere Charaktere dazu, die ihre ganz eigenen Probleme mitbringen. Leon macht sich Sorgen um seine jüngere, drogenabhängige Schwester, die vermisst wird. Richard dagegen hat noch immer an seiner Vergangenheit und dem Tod seines Bruders zu nagen. Selbst mit dem Galgenwald hat sich die Autorin hier ein sehr mystisches Setting ausgesucht. Diese Richtstätte im Galgenwald gibt es übrigens tatsächlich heute noch in Tannhausen. Hier wurden im 17. Jahrhundert Menschen für ihre schweren Straftaten hingerichtet. Eliza lässt der Tod der Mutter nicht mehr los und sie entdeckt einige Verdächtige, die ein Motiv hätten oder auffällig sind. Da wäre Gerry Gabis Ex-Mann und Bordellbesitzer, mit dem sie zuvor Streit hatte. Des Weiteren Influencer und Buchautor Flo, der sich extrem für die Richtstätte interessiert. Außerdem macht sich Elisa große Sorgen um ihre Schwester Marina, bei der sie häusliche Gewalt durch ihren Ehemann Simon vermutet. Als ein weiteres Opfer dazukommt, läuft den Ermittlern langsam die Zeit davon. Sie müssen schnell handeln, bevor es noch weitere Opfer gibt. Ein Krimi, der mich von Beginn an gefesselt, fasziniert und zusehends geheimnisvoller wurde. Dass die Geschichte am Ende noch so krasse Wendungen nimmt und es zu einem Showdown kommt, hätte ich mir ja denken können. Denn dies darf man fast immer bei dieser Autorin erwarten. Es hat mal wieder Spaß gemacht, diesen Krimi zu lesen. Ich kann ihn nur weiterempfehlen und gebe 5 Sterne dafür.