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Benutzername: 
Suhani
Wohnort: 
Wilhelmshaven

Bewertungen

Insgesamt 34 Bewertungen
Bewertung vom 17.08.2022
Professor Koslows Äthermaschine
Pollaschek, J.

Professor Koslows Äthermaschine


ausgezeichnet

Die Geschichte spielt in Wien; und genau das spürt man durch und durch.
Das Buch ist ein einziger „Wiener Schmäh“, aber im absoluten POSITIVEN Sinn.
Es ist nicht reißerisch spannend, aber voll Spannung.
Es steckt die gemütliche Wiener Art von vorne bis hinten drin, ohne langweilig zu sein.
Es ist rätselhaft, weil man genauso wie Ros und Ada wissen will, was es mit dem Manometer auf sich hat und wie die Zusammenhänge mit der Zugentführung da reinpassen.
Da ist die Spannung gegeben, aber eben nicht kriminalistisch, sondern abenteuerlich.
Das Ganze mit Steampunk gewürzt.
Ich hab die ganze Zeit mitgerätzelt, aber dann kam eine Wendung und schon war meine Vermutung wieder dahin.
Am Ende wurden aber alle meine Fragen logisch beantwortet und alles macht Sinn.

Der Autor schafft es jeder Figur ein Leben einzuhauchen, mit all seinen Facetten.
Sie alle haben ihren eigenen (Wiener) Charme.
Aber auch die Feinde haben ihren Charakter der zu ihnen passt.
Keine Figur ist flach oder blass, jede hat ihre Eigenart und ist dadurch lebendig.

Ein Abenteuer, bei dem ich gern dabei und mittendrin war!

Sollte wer mal den einen oder anderen wienerischen Ausdruck nicht kennen - keine Angst:
ZITAT:
Der nicht aus der Hauptstadt stammende Teil p.t. Leserschaft findet im Anhang ein kleines Wiener-Deutsch Wörterbuch.
[Seite 8, Fußnote 1]
Apropos Fußnoten.
Die gibt es immer mal wieder im Buch, die mich mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht haben :)

ZITAT:
Wenn ein ungebremstes Fahrzeug, welcher Art auch immer, eine Straße entlang rast, gibt es immer eine Frau mit einem Kinderwagen, die ihm in die Quere kommt. Das ist so unvermeidlich wie der tägliche Sonnenaufgang.
[Seite 161, Fußnote 16]

Aber es gibt auch Fußnoten, die Erklärungen zum Text, oder dem gerade Erwähnten gibt und einige sind auch noch lehrreich über Wien.

Mein Fazit:
Meine erste Steampunk Geschichte, die nicht wie sonst im viktorianischen England, sondern im 19. Jahrhundert in Wien spielt. Ein tolles Abenteuer und ich würde gerne noch ein weiteres Abenteuer mit Ada, Ros und natürlich der Freifrau von Doleschal erleben.
Von mir klare Leseempfehlung, auch für alle, die nichts mit Steampunk zu tun haben!

Bewertung vom 28.01.2018
Lonely Hearts Travel Club - Nächster Halt: Indien / Travel Club Bd.2
Colins, Katy

Lonely Hearts Travel Club - Nächster Halt: Indien / Travel Club Bd.2


sehr gut

Am Anfang dieses zweiten Teils hab ich mich schon ein wenig erschrocken.
Ich habe mich gefragt wo die toughe Georgia aus dem ersten Teil geblieben ist.
Nein, das war nicht mehr die Georgia aus dem ersten Teil, wie ich sie kannte.
Alle ihre Erkenntnisse, die sie in Thailand über sich und das Leben gefunden hatte waren ausgelöscht.
Da war kein Platz mehr für Ben, der nun mit im Reisebüro arbeitet und auch die neue, leicht verrückte Angestellte Kell sieht sie nur als Nebenfigur.
Georgia ist diejenige die als erste im Laden ist und die letzte die geht. – Wenn sie nicht wieder wegen Erschöpfung am Schreibtisch einschläft und somit auch die Nächte im Laden verbringt.
Statt Arbeit auf die anderen zu verteilen und als Team das Reisebüro zu führen, kann Georgia nichts aus der Hand geben.
Das so was nicht ewig gut gehen kann ist wohl klar.
Als es dann auch noch schlechte Bewertungen für das neue Angebot einer Indienreise hagelt, sieht Georgia ihr Unternehmen den Bach runter gehen. Dabei war doch alles so gut geplant und die indischen Mitarbeiter mit Bedacht und Sorgfalt ausgewählt – WAS stimmte da nicht?

Um das herauszufinden entschließt sich Georgia kurzer Hand – wenn auch äußerst ungern – den Travel Club in Ben und Kells alleinige Verantwortung zu geben und schleust sich getarnt in die nächste Reisegruppe nach Indien mit ein.
Als Friseurin Louise hält sie ihre Tarnung aufrecht und nur der Hotelangestellte weiß zunächst von ihrer wahren Identität.
Bald erkennt sie woran es hapert und setzt nun alle ihre Möglichkeiten ein, damit die Indienreise wieder als Erlebnis für alle wird – und nicht als Albtraum in Erinnerung bleibt.
Wird Georgia es schaffen?
Und wer ist der undurchsichtige Chris in der Reisegruppe? Warum ist er nur am Rande dabei und macht nur Fotos und schreibt andauernd Notizen in sein Heft?
Viele Fragen, aber auf alle gibt es eine Antwort – mal mehr, mal weniger gute.

Hat mir die Georgia am Anfang so gar nicht gefallen, hat sie mich während der Geschichte doch überzeugen können. Sie boxt sich auch hier wieder durch, egal wie dick es auch kommt. Sie lässt sich nicht unterkriegen und am Ende tut ihr Indien genauso gut wie es Thailand getan hat. Sie kommt gestärkt und mit Erkenntnissen über sich selbst mit neuer Kraft wieder zurück.
Und diese Kraft braucht sie auch!
Im Travel Club Büro hat sich auch so einiges getan.
Wer ist die neue Aushilfe, die alle so toll finden und die sich anscheinend überall unentbehrlich gemacht hat? Wieso bekommt sie alles besser hin als Georgia? Was ist mit Ben?
Wie es aussieht kommt er gnadenlos gut mit der Neuen aus. Ja er ist sogar wieder fröhlich und ausgelassen. Das war er schon seit ewigen Zeiten nicht mehr …
Selbst Kell ist ganz anders und macht ein auf beste Freundin mit der Neuen.
Kaum Zuhause fühlt Georgia sich wie das fünfte Rad am Wagen und ist diesmal wirklich kurz vorm Aufgeben. Aber als dann dem Travel Club von zwei Seiten Gefahr droht, ist Georgia wieder voll da.

Das hört sich jetzt alles ziemlich dramatisch und düster an, aber es ist trotz allem wieder ein „Feelgood“ Roman.
Diesmal im bunten, turbulenten und völlig gegensätzlichen Indien. Es sind wieder Leute dabei, die an einer Liebesbeziehung gescheitert sind, ohne dass es kitschig wird – auch wenn ein paar (kleine) Klischees über Indien dabei sind (Bollywood), so passen selbst die in die Geschichte.
Georgia tankt hier neue Kraft und sieht endlich ein, das sie so nicht weitermachen kann und auch zwischen ihr und Ben gibt es endlich Klarheit.

Mein Fazit:
Eine Geschichte die Spaß macht und trotzdem die Spannung um den Travel Club hält.
Für alle die mal wieder ein Buch mit einem Feelgood-Effekt lesen möchten.
Ich würde zwar nicht in den „Lonely Hearts Travel Club“ passen, aber so eine Indienreise würde ich schon gerne mitmachen wollen. Mal sehen wohin die Reise das nächste Mal geht, denn die Geschichte von Georgia Green und ihrem Reiseunternehmen ist noch nicht vorbei.

Bewertung vom 17.12.2017
Harti Hoppel blickt durch
Weber, Ben

Harti Hoppel blickt durch


ausgezeichnet

Wie man am Klappentext schon erkennen kann, geht es in diesem Buch um das Anderssein.
In der Karnickelsippe gibt es ganz unterschiedliche Charaktere und alle bilden eine Gemeinschaft.
Da gibt es Angeber und Aufschneider, Draufgänger und Ängstliche. Auch die Hasenmädchen schlagen sich mit ganz alltäglichen Dingen herum. Wie zum Beispiel pflegt man sein Fell, damit es immer und in allem Situationen seidig glänzend bleibt?
Und dann ist da Harti Hoppel.
Sie hinkt beim Hoppel, aber das macht ihr gar nichts aus. Sie ist mutig und rettet sogar den Aufschneider von der Sippe, als er mit ein paar anderen über den gefährlichen Weg der Riesenkäfer geht.
Harti Hoppel kennt sich aus, ohne belehrend zu werden und weil sie überall immer ganz genau hinhört, kann sie auch andere Tiere verstehen und mit ihnen reden. Denn reden ist auf jeden Fall immer besser – auch wenn es mal brenzlich wird.

Sehr schön fand ich an dem Buch, das die Illustrationen trotz Kindergeschichte nicht kitschig waren. Bei den Zeichnungen sind die Farben schön und real gehalten. Auch die Tiere sind nicht vermenschlicht dargestellt. Nur der gefährliche Riesenkäfer ist dramatisch dargestellt – aber das passt.
Wer der gefährliche Riesenkäfer ist?
Das müsst ihr selbst herausfinden!

Ganz nebenbei wird auch das Anderssein mit in die Geschichte eingebunden. Alles ohne extra drauf hinzuweisen oder mit dem erhobenen Finger zu betonen.
Hier erfährt der Leser das Zuhören hilfreich ist, das Andere gleich sind – auch wenn sie anders aussehen oder eine andere Sprache sprechen.
Das Ganze als Hardcoverausgabe, damit es auch Kinderhände standhält!

Mein Fazit:
Eine wirklich schöne Geschichte für Kinder ab 7 mit schönen Bildern und mit Werten die in der heutigen Zeit um so wichtiger sind. Spannend und auch lustig zugleich. 
Ein Buch das ich allen Kindern in dem Alter - und alle anderen jung gebliebenen - empfehlen kann!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2017
Die Beschwörungsformel
Grünthaler, Hildegard

Die Beschwörungsformel


sehr gut

Nach diesem Buch weiß man das es die Flaschengeister so gar nicht gibt und es nur eine Erfindung der Menschen ist, die gerne Märchen erzählen.
In Wahrheit sind die Dschinns Geister des Rauches, die von den Göttern erschaffen wurden um weise und gute Menschen zu helfen. Diese weisen Menschen konnten aber nur mit einer Beschwörungsformel den Geist des Rauches um Hilfe BITTEN. Ansonsten war der Geist frei und konnte sich in seine Flasche – oder Kalebasse – zur Regenerierung seiner Kräfte und auch seiner Gestalt zurückziehen wie es ihm beliebte.

Aber wie das nun mal bei den Menschen so ist, gibt es immer wieder welche die sich durch das Gute verderben lassen, denen es dann zu Kopf steigt und es sich in Gier und Habsucht verwandelt.
So wurden die guten Geister des Rauches schnell für eigene Interessen missbraucht und sie waren gezwungen Böses zu tun.
Einer von diesen Geistern ist Kalatur. Vor 3000 Jahren wurde er in eine Flasche gesperrt und diese mit einem Bann belegt, damit er nie wieder heraus kann.
Die Flasche hat die 3000 Jahr überstanden, obwohl sie damals im Meer versenkt werden sollte und ist somit in unsere Zeit gelandet. Auf einen Bazar in Marocco. Dort kauft sie Oma Weber als Souvenir, ohne zu wissen was sie da gekauft hat.
Von ihrer Rundreise mit ihrem Enkel Philipp wieder zurück, schenkt sie ihm die Flasche, weil sie sich nicht öffnen lässt.
Der Geist schafft es aber doch aus der Flasche heraus und ab da ist es nicht nur für Kalatur eine abenteuerliche Herausforderung.
3000 Jahre später merkt Kalatur schnell das er viel zu lernen hat, wenn er seine neu gewonnene Freiheit genießen will. Aber Philipp und seine Familie muss erst einmal lernen mit einem Geist des Rauches klar zukommen.
Und dann sind da tatsächlich nach so ewig langer Zeit immer noch Menschen, die von der Existenz solcher Geister und auch von der Beschwörungsformel wissen. Von dieser ist nämlich ein Bruchstück im Museum ausgestellt.
Das diese Dschinnjäger nichts Gutes im Sinn haben ist natürlich klar.
Aber kann Philipps Familie Kalatur davor bewahren?
Oder geraten sie wohl möglich selbst in Gefahr?

Die Geschichte ist spannend und auch lustig.
Kalatur muss sich nicht nur tarnen um nicht entdeckt zu werden – was leider nicht immer klappt – sonder er muss auch in der heutigen Zeit mit all ihren technischen Erfindungen klar kommen.
Die sind für Kalatur teilweise noch schlimmer, als seine Verfolger zu entkommen.
Er will sich anpassen, um nicht aufzufallen, und erreicht meist das Gegenteil ohne es zu merken. Dann hat er mehr damit zu tun das wieder auszubügeln, als sich um seine Verfolger zu kümmern.
Denn gerade durch Kalaturs Probleme mit der Neuzeit kommen sie ihm immer mehr auf die Schliche und es wird immer gefährlicher für ihn.
So sehr, dass er irgendwann einsieht, dass er nicht bei Philipp bleiben kann.
Aber wird das die Dschinnjäger abhalten?

Die Geschichte ist sehr flüssig und leicht geschrieben, daher auch ab 9 Jahre zu empfehlen – allerdings mit einer Einschränkung, meiner Meinung nach.
In diesem Buch sind – vor allem im ersten Teil – Anmerkungen dabei, mit denen manche Kinder wohl nichts anfangen können. Wahrscheinlich würden sie bei leseschwächeren Kindern sogar stören.
Also würde ich es eher Kindern empfehlen, die in dem Alter schon sehr gut im Lesen und Verstehen sind, oder zumindest Kindern, die beim Lesen noch von einem Erwachsenen Unterstützung haben.
Ansonsten einfach noch ein bisschen warten, denn das Buch lohnt wirklich gelesen zu werden.
Es ist mal keine übliche Geschichte, wie wir sie sonst im Sinne von Flaschengeistern kennen. Auch einen Geist des Rauches in die heutige Zeit zu setzen ist eine tolle Idee und wurde hier auch sehr bildlich rüber gebracht.
Und auch ich habe mich noch gut unterhalten gefühlt und hatte meinen Spaß mit Kalatur.

Mein Fazit:
Ein Buch mit aufgefrischter Idee.
Spannend und unterhaltsam über mehrere Generationen hinweg.
Sehr lesenswert, welches ich gerne empfehle.

Bewertung vom 14.10.2017
Seeblick kostet extra
Kördel, Christiane

Seeblick kostet extra


ausgezeichnet

Ines Fox, durchgeknallt wie eh und je ;)

Durchgeknallt?
Ja!
Aber im absolut positiven Sinn.
Ines ist eigentlich die Chefin einer kleinen IT-Firma mit einer handvoll Angestellten, aber irgendwo in ihr muss ein Kriminalisten-Gen sich verlaufen haben, das immer wieder bei ihr querschlägt.
Wo andere lieber in Deckung gehen, kann Indes nicht anders und muss ihre Neugier befriedigen. Und genau deswegen gerät sie immer wieder mit den „bösen Buben“ zusammen – nur das diese bösen Buben von der Mafia sind; und nicht nur ein paar Ladendiebe oder Handtaschenräuber.

Im Klappentext steht schon worum es geht und ich möchte auch nichts mehr vom Inhalt erzählen, aber jeder der das Buch liest, sollte sich im Klaren sein das dies eine KrimiKOMÖDIE ist.
Also hier wird die Komödie größer geschrieben als der Krimi.
Allerdings ohne dabei lächerlich zu werden!
Aber eben auch nicht so kriminalistisch spannend, um vor Spannung Fingernägel zu kauen oder vor Schreck den Tee oder Kaffee zu verschütten.
Ines ist aber nun mal Ines und sie schafft es immer wieder in brenzlige Situationen zu geraten, wo ich ihr am liebsten „NEIN! Lass das!“ oder ähnliches zugerufen hätte.
Wenn ich jetzt Ines im Einzelnen beschreiben sollte, wüsste ich gar nicht wo ich anfangen sollte, aber liebenswert, verrückt und sehr neugierig würden auf jeden Fall dabei sein.
Man muss Ines Fox einfach selbst erleben!
Sie ist so knallig wie das Buchcover, man muss sie einfach gern haben.
Ich hab weder im ersten Teil noch jetzt im zweiten Teil was an ihr auszusetzen. Ines schafft es sogar ihre außerkörperlichen Erfahrungen nach ihrer Logik zu erklären, ohne das ich ihr den Vogel zeige.
Das gehört einfach zu ihr, wie ihre knallrotes Haar.
Auch wenn ich mit solchem esoterischen Kram nichts am Hut hab, Ines nehme ich es sofort ab.

Natürlich sind die anderen Charaktere auch wieder mit dabei.
Allem voran Dr. Frieder von der Nordseeküste, mit seiner ruhigen Art und nordisch trockenem Humor.
David, ihr Ex vom BKA.
Nicht genug der Kriminalfall, nein, müssen auch noch die beiden Herren Ines im Privatleben tüddelich machen.
Eigentlich sind alle aus Teil 1 wieder mit von der Partie und es gibt auch neue Charaktere.
Da besonders Godehard Gruber. - Ich find den einfach knuffig! -
Ein Berliner Original, das an den Bodensee versetzt worden ist und nun als Ines Leibwächter beordert wird.
Außerdem eine neue Büroangestellte, die noch für eine Überraschung sorgt.
Na und die „Bösen Buben“ sind nach wie vor böse, aber selbst die sind noch höflich …. Oder doch nicht?

Geschrieben ist das alles wieder sehr leicht und spritzig mit ganz viel Kopfkino.
Die Autorin schafft es jeder Figur einen eigenen Wortwitz und Charaktereigenschaften zugeben, so das die Geschichte voller unterschiedlicher und lebendige Personen sind und doch alle zusammen passen und miteinander harmonieren.
Mir ist an keiner Stelle langweilig geworden und ich mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen.

Und ich hab mich total über den allerletzten Satz gefreut!

"E N D E.
Aber nur vorerst."

Mein Fazit:
Der zweite Teil von Ines Fox kann auch unabhängig vom Ersten gelesen werden – Aber es wäre nicht das Gleiche!
Ines Fox ist wieder in ihrem Element und man muss sie einfach selbst erleben.
Sollte ich mal an den Bodensee kommen, würde es mich nicht wundern, wenn Ines Fox mir leibhaftig über den Weg läuft.
Volle Kaufempfehlung für alle die in Urlaubslaune sind und / oder einfach nur Spaß beim Lesen wollen!

Bewertung vom 29.07.2017
Lonely Hearts Travel Club - Nächster Halt: Thailand / Travel Club Bd.1
Colins, Katy

Lonely Hearts Travel Club - Nächster Halt: Thailand / Travel Club Bd.1


ausgezeichnet

Nachdem ich in letzter Zeit viel Thriller und Krimis gelesen habe, war dies Buch wirklich wie ein frischer Urlaub in der Sonne.
Bei Georgia ist wirklich alles schief gelaufen, was nur schief gehen konnte.
Verlobter hat sich kurz vor der Hochzeit aus dem Staub gemacht. Im Job kommt sie auch nicht weiter, obwohl sie sich den Allerwertesten aufreißt und wirklich gut ist.
Da bleibt nur noch eins. Ihre etwas chaotische Freundin Marie nimmt sie kurzer Hand zu einem Last-Minute Urlaub in die Türkei mit. Dort soll Georgia eine andere Sicht auf alles bekommen. Marie besteht darauf, das Georgia eine Liste machen soll.
Auf diese Liste soll sie alles schreiben, was sie in ihrem Leben noch erleben will.
Leider fallen Georgia in der derzeitigen Lage nur Dinge ein, die sie nie wieder erleben will. Aber daraus ergibt sich dann noch eine Liste mit guten Dingen.

Nachdem sie sich, wieder Zuhause, über einige Dinge klar geworden ist, bucht Georgia tatsächlich eine Reise, um den aller ersten Punkt auf ihrer Liste abhaken zu können.
In einem Reisebüro das total anders ist, als die neumodernen mit ihren überdrehten Personal. Dem „Erinnerungen fürs Leben“ mit der liebenswerten Trisha als Inhaberin.
Was jetzt kommt sind Hochs und Tiefs für Georgia. Situationen an denen sie wieder zweifelt noch bei Sinnen zu sein – und dann wieder, wo sie merkt das mehr in ihr steckt.
Sie boxt sich durch und wird immer mutiger.
Bis sie auf eigene Faust das Paradies entdeckt!

Es war so schön, als Leser mit Georgia diesen Trip zu machen. Zu sehen wie aus einer grauen und unsicheren Maus eine selbstsichere Frau wird, die sich auch nicht unterkriegen lässt als ein Schicksalsschlag sie von jetzt auf gleich aus dem Paradies katapultiert.
Am Ende läuft sie zu Höchstform auf und ist stärker als je zuvor.

Das Ganze in einem Schreibstil, der mich nur so durch das Buch hat fliegen lassen und mein Kopfkino ruckelfrei laufen ließ.
Was ich auch sehr gut fand, waren die Überschriften der einzelnen Kapitel.
Es war immer ein Wort, das dann wie im Duden erklärt wurde. Aber genau das war es dann immer, wie Georgia sich in dem Kapitel gefühlt hat, bzw. konnte man schon ahnen worum es in dem Kapitel geht.
Alles in allem eine leichte Lektüre, in der mehr als nur oberflächlicher Urlaub unter Palmen steckt.

Mein Fazit:
Ein FeelGood in toller Kulisse, in dem mehr als Party und Urlaub steckt.
Teil 2 steht schon auf meiner Wunschliste!

Bewertung vom 24.07.2017
Der Fünfzigjährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte / Der Fünfzigjährige-Trilogie Bd.1
Bergstrand, Mikael

Der Fünfzigjährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte / Der Fünfzigjährige-Trilogie Bd.1


sehr gut

Aus der Autoren-Vita geht hervor, das der Autor den gleichen Beruf wie der Hauptprotagonist Göran Borg hat und ebenfalls von Malmö nach Delhi für einige Jahre zog. Genau wie Göran war auch der Autor dort freier Auslandskorrespondent für skandinavische Zeitungen.
Deswegen kam es mir doch immer wieder so vor, das wohl einiges vom Autor selbst mit in die Geschichte geflossen ist – wobei nicht mal sagen kann was, halt so ein Gefühl.
Aber das macht die Geschichte auch so authentisch. Ich war auf jeden Fall mit Göran mittendrin im indischen Chaos. Das bunte, laute Indien, wo die Extreme sich nicht abwechseln, sondern sich vermischen.
Die Behördenwillkür und die indische Auslegungssache aller Dinge.

Ob ich selbst schon mal da war?
Nein, leider nicht. Aber ich habe Bekannte, die genau das alles schon hautnah miterlebt haben. Eine davon hat sogar einen indischen Mann geheiratet.
Und genau weil ich durch diese Leute auch weiß wie Indien im Alltag ist, konnte ich mir das innere Augenrollen nicht ganz bei dieser Geschichte verkneifen.
So hautnah auch die Geschichte war, so war sie doch an manchen Stellen wieder so klischeehaft wie Bollywood auf RTL 2.
Musste denn unbedingt ein Shah Rukh Khan (es gibt noch so viele und mindestens genauso GUTE Schauspieler in Indien!) eingebaut werden?
Und auch wenn ich es immer gut finde, wenn Tatsachen in fiktive Geschichten mit eingebaut werden – aber wenn, dann sollten die Tatsachen auch Tatsachen bleiben.
Ja, Shah Rukh Khan hat eine Cricketmannschaft, aber die heißt „Kolkata Knight Riders“ und nicht „Kolkata Knight Rangers“. Das nur als Beispiel, wobei es noch andere falsche „Tatsachen“ gibt.

Ok, das macht die Geschichte in keiner Weise jetzt kaputt und ich behaupte mal, das es vielleicht 95% der Leser gar nicht auffällt – aber wenn Tatsachen, warum dann die dann doch wieder verfälschen?
Aber davon ab, das Buch hat mir wirklich gefallen!

Göran als leidendes Häufchen Elend wie er im Buche steht.

Zitat Seite 80:
Tod im Hotel. Von und mit Göran Borg. Eine Tragödie ohne absehbares Ende.
So fühlte ich mich zwei Tage später am Abend: wie in einem richtigen schlechten Trauerspiel.

Er verliert nicht nur Frau, sondern auch Job und „heult“ nur noch vor sich hin.
Seine Zeitrechnung besteht nur noch aus Tage-Stunden-Minuten seit seine Frau ihn verlassen hat. Erst als er sich aufraffen kann und sich mit alten Freunden in der Stammkneipe trifft, gibt ihm das eine Wendung in seinem Leben.
Eine seiner Freunde ist Reiseführer für eine Indienreise und Göran lässt sich überreden mitzukommen.
Anfangs total hilflos entwickelt sich Göran immer mehr zu einem (wieder) selbstständigen Wesen und bleibt wider Erwarten in Indien. Er hat dort einen Inder zum Freund gefunden und hat mit seiner Hilfe – und nicht immer ganz legalen Mitteln – einen Job, eine Aufenthaltsgenehmigung, eine Wohnung und sogar eine neue Liebe gefunden.
Das Leben kann so schön und aufregend sein.
Kann, muss aber nicht ….

Aber Göran hat ja seinen Freund, Yogendra Singh Thakur – kurz Yogi, seinen besten indischen Freund.
Durch und wegen ihm durchlebt Göran nicht nur ein neues und friedvolles Leben. Im Gegenteil, durch Yogi manövriert er sich auch immer wieder in brenzliche oder völlig unnötige Situationen. Aber Yogi wäre nicht Yogi, wenn er die nicht wieder ganz auf indische Art und mit indischen Weisheiten ausbügeln könnte.
Und irgendwann stellt Göran fest, das sein Leben wieder einen Sinn hat und vergisst ganz seine eigene Zeitrechnung, weil er wieder im Hier und Jetzt angekommen ist.
Er erlebt viel und gewinnt noch viel mehr.

Mein Fazit:
Trotz einiger Klischees immer noch authentisch. Für mich ein tolles Buch mit liebenswerten Charaktere. Mir haben alle gefallen, Hauptprotagonisten wie Nebencharaktere. Das alles im lauten, bunten und gegensätzlichen Indien. Leicht geschrieben mit viel Kopfkino und doch sind leise ernste Töne mit dabei.
Ein Buch das ich empfehlen kann!

Bewertung vom 04.07.2017
Leons Erbe
Theißen, Michael

Leons Erbe


gut

Katja und ihr Mann Markus haben sich nicht mehr viel zu sagen.
Während Katja zuhause in ihrer Trauer allein ist, stürzt sich Markus in seine Arbeit und lässt nichts unversucht den Autofahrer zu finden.
Der Autofahrer, der nachts Leon überfahren hat und einfach weiter gefahren ist.
Aber der Tot ihres Sohnes ist nicht alles, womit Katja kämpft.
Da ist auch noch ihre Schwester, der sie sehr nahe stand, die einfach spurlos verschwunden ist.
Und obwohl Katja nicht wirklich ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern hat, verbindet sie die zwei Schicksale wieder.
Doch als der Notar bei ihr anruft und sie was von Leon bei ihm abholen soll, gerät sie in einen Strudel der alles durcheinander wirbelt. Während Katjas Mutter nicht mehr daran glaubt dass ihre andere Tochter noch lebend wieder gefunden wird, fragt sich Katja was ihr 16 jähriger Sohn bei einem Notar für sie hinterlassen haben soll.
Aber da wird alles noch dubioser.
Sie soll die Sache mit dem Notar verschweigen, da es kein offizielles Erbe ist. Aber warum sollte Leon einem Notar einfach so diese kleine Kiste zugeschickt haben?
Als sie den Inhalt sieht, wird ihr schwarz vor Augen.
Wie kam Leon an das Armband ihrer Schwester?
Es war ein Geschenk von ihr, welches die Schwester seit dem immer trug.

Nachdem sie an der frischen Luft wieder klarer denken kann, ist die Kiste weg und Katja versucht den Fall selbst zu klären.
Dabei tauchen immer mehr Fragen auf und sie gerät immer tiefer in die Familiengeheimnisse.
Was ist mit Leon wirklich passiert?
Wieso hat er sich Zuhause so ganz anders gegeben?
Was hat das Ganze mit dem Armband ihrer Schwester zu tun?
Und ihre Eltern?
Auch da liegt einiges im Argen und nach und nach merkt Katja, das auch da einiges nicht zusammen passt.

Es scheint ein ganzer Sumpf zu sein, in dem Katja da hinein gerät und das baut die Spannung der Geschichte auf.
Auch wenn ich bei einigen Situationen mich gefragt habe, warum Katja gerade SO handelt.
Es schien mir nicht logisch, warum Katja in einer bestimmten Situation nicht zur Polizei geht – jede andere hätte sofort die Polizei gerufen, aber Katja nicht.
Auch in anderen Situationen verhält sie sich nicht so, wie jeder es sonst getan hätte.
Aber auch wenn ich mich das beim Lesen in solchen Situationen gefragt habe, hat es mich als Ganzes der Geschichte nicht so gestört, das ich sie nicht mehr spannend fand.
Kann auch sein das die Spannung dadurch etwas gefördert wurde, weil ich dann schon so Gedanken hatte wie: „Mensch mach DAS nicht, sonst ….“.
Aber vielleicht war das ja auch die Absicht des Autors.

Egal ob es nun ein Stilmittel oder unabsichtlich war, im Gesamtpaket hat es mich nicht gestört. Alles hat sich am Ende aufgelöst und mit der Wendung am Ende habe ich echt nicht gerechnet.
Ich persönlich würde das Buch zwar nicht unter „Psycho-Thriller“ einordnen, aber unter Thriller auf jeden Fall.

Mein Fazit:
Ein Debütroman der mich unterhalten hat und deren Wendung einiges zutage bringt.
Ein Debüt das noch gesteigert werden kann und ich auf ein weiteres Buch vom Autor gespannt bin.
Empfehlen kann ich dieses Buch jedem, der sich nicht an kleine Ungereimtheiten festhält, sondern eine Geschichte im Ganzen sieht.

Bewertung vom 18.06.2017
Harry und das tödliche Finale
Kahn, C. H.

Harry und das tödliche Finale


ausgezeichnet

Diese Geschichte ist der 2. Krimi vom Ermittlerduo Watson und Harry und spielt abwechselnd in Vancouver und in Deutschland zur WM 2006.

Als ich das Buch bekam, habe ich es wie jedes Andere auch, erst einmal durchgeblättert um zu schauen wie das Buch aufgeteilt ist.
Sind die Kapitel nummeriert oder haben sie einen Titel?
Gibt es ein Vor- oder Nachwort, einen Anhang oder eine Vorschau auf andere Bücher?
Das sind so meine ersten Interessen, wenn ich ein neues Buch in der Hand halte – vom eigentlichen Buch mal abgesehen, sonst würde ich es ja gar nicht erst in der Hand halten.
Als ich dies Buch also so durchblätterte viel mir sofort die doch sehr ungewohnten Titel der Kapitel auf, die da lauten:

Die Lage
Letztes Kapitel
Erstes Kapitel
Erstes Zwischenkapitel
Zweites Kapitel
Zweites Zwischenkapitel
[………]
Allerletztes Kapitel

Mein erster Gedanke ….. öhm….. was das?
Muss ich das Buch noch lesen, wenn ich nach der “Lage“ gleich schon das “Letzte Kapitel“ noch vor dem ersten lese?
Ja natürlich!
Sonst hätte ich ja nie erfahren was es mit den Zwischenkapiteln auf sich hat, wie es zu dem letzten Kapitel gekommen ist und warum es dann ganz am Ende doch noch ein allerletztes Kapitel gibt.

Schnell wusste ich was es mit diesen Kapiteln auf sich hat und ich fand die Erzählweise einfach toll. Hab ich so noch nie gehabt und es handelt sich hier um eine Geschichte über ein Buch. Also quasi ein Buch in einem Buch.
Watson wollte einfach nur mit seinem kleinen Hund Harry und der Fotografin Sally, die er im ersten „Harry + Watson Krimi“ kennen lernte, nach Deutschland, die EM besuchen und diese in Bildern festhalten um einen Bildband über diese herauszubringen.
Und um diesen Bildband und seiner Veröffentlichung geht es in diesem Buch.
Aber es wäre kein „Harry und Watson Buch“, wenn das alles glatt und ohne Krimifall verlaufen wäre!
Auch bei so einem harmlosen Vorhaben geraten Watson und Harry wieder mitten hinein, in das Verbrechen und müssen nicht nur um das Leben vieler Fußballfans bangen, sondern auch selber aufpassen, um am Leben zu bleiben – was manches Mal nur um Haaresbreite gelingt….

Mit diesem Abenteuer des „Sechsbeinigem“ Duo hab ich mich wieder sehr gut unterhalten. Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig, sowie bildhaft, das man einfach von Anfang bis Ende mit dabei ist. Die Protagonisten sind authentisch und liebenswert, man muss sie einfach gern haben.
Wer hier einen Krimi mit Hochspannung und professionelle Ermittler sucht, der ist hier falsch.
Hier gibt es zwar Spannung und auch ein echter Fall für die zwei, aber Watson und Harry haben ihre eigene Art einen Fall zu lösen. Obwohl Watson nur ein Fotograf ist, stolpert er auch hier wieder ungewollt in einen Kriminalfall rein und das er da hereinstolpert hat er eigentlich seinem Hund Harry zu verdanken. Dieser konnte es nämlich gar nicht ab, das so ein Grobian in fast getreten hätte und Watson lässt natürlich nichts auf seinen Terrier kommen – und schon legen sie sich mit einem Terroristen an – welches sie da natürlich noch nicht ahnten.
Gemeinsam mit der Polizei kommen sie dem Täter immer näher, aber schaffen sie es noch rechtzeitig, bevor die Bombe hochgeht?
Welche Rolle spielt dabei das Fotobuch?
Diese und noch weitere Fragen müssen Watson und Harry lösen, und das tun sie auf ihre ganz besondere Art.

Mein Fazit:
Ich hab mich wirklich sehr über das Buch gefreut. Ich mag die Art von Watson, wie er mit an der Auflösung des Falls beteiligt ist, das Verhältnis zu seinem kleinen Terrier und die ganze Art, wie er mit seinem Umfeld und deren Menschen umgeht.
Ein Protagonist, den ich gerne mal persönlich kennen lernen möchte.
Ein Watson und Harry Krimi ist ein Krimi der besonderen Art!

Der 3. Teil von dem Duo ist schon bestellt – nur muss ich leider auf einen Nachdruck warten und weiß noch nicht wann er bei mir ankommt.

Bewertung vom 04.03.2017
Hingabe
Verhoef, Esther

Hingabe


sehr gut

Wieder ein Buch, das mein „Sherlock-Gen“ getrotzt hat!
Wobei ich dieses Buch eher in das Genre Frauen-Thriller gepackt hätte, statt Thriller oder auch Psychothriller.
Dies ist kein Thriller mit großem Knalleffekt, sondern eher mit ruhig verlaufender, hintergründiger Spannung.

Als ich das Buch entdeckte hat der kurze Klappentext mich sofort neugierig gemacht – wobei ich auf Preisauszeichnungen und „Schlagzeilen“ auf Klappentexte nichts gebe.
Aber diese kurzen Sätze über ‚Sie’ und ‚ER’ ließen irgendwie schon mein Kopfkino anspringen.

Margot (SIE) ist eine junge Frau, die gerade eine schwierige Trennung hinter sich hat und nun endlich noch einmal neu anfangen will. Vor allem will sie ihr Selbstbewusstsein zurück haben und fängt schon mal mit einer neuen, selbst eingerichteten Wohnung an, in der sie alleine bestimmen kann. Außerdem bucht die spontan mit einer befreundeten Arbeitskollegin einen Kurztrip übers Wochenende nach London.
„Einkaufen, spazieren gehen, vergessen.“
Aber dann sagt die Kollegin ab und Margot entschließt sich nach langer Überlegung doch allein zu fliegen. Unsicher tritt sie ihre Reise an. Auf einem Fensterplatz in einer Dreierreihe hebt sie ab in Richtung London. Als der gutaussehende Typ am Gang sie auf harmlose Art anspricht flattern ihr vor lauter Unsicherheit die Knie, nimmt aber den Zettel mit seiner Telefonnummer an und steckt ihn ein.
Als sie dann in London ihre Unterkunft aufsucht bekommt sie Panik. „Billighotel“ ist hier mehr billig als Hotel und auch der schmierige Besitzer macht es nicht besser.
Voller Verzweiflung ruft sie den sympathischen Typ aus dem Flieger an, in der Hoffnung er kann ihr auf der Suche nach einer besseren Bleibe helfen, da sie sich überhaupt nicht in London auskennt und mit der Situation total überfordert ist.
Von da an ändert sich Margots Leben in rasanter Geschwindigkeit. Leon, der Typ aus dem Flieger, zeigt ihr eine ganz neue Welt und hilft ihr ihre Träume zu verwirklichen.
Das sie ihre Vorgängerin sehr ähnelt – die das gleiche „Manko“ hatte wie sie selbst, erfährt sie erst später. Aber ist es da vielleicht schon zu spät?

Das Buch ist aus zwei Perspektiven, jeweils in der Ich-Perspektive, geschrieben. Hauptsächlich ist da Margot, aber dann taucht immer wieder ein Kapitel auf und das ist dann „ER“.
Aber wer ist ER?
Ja, er ist ein Mörder, denn er lässt den Leser an seine Gedanken und Morde teilhaben. Er zelebriert diese Morde in allen Einzelheiten. Für ihn sind es echte Kunstwerke und er geht dabei sehr selbstsicher und gründlich vor, plant alles akribisch.

Der Kapitelwechsel ist optisch gleich zu erkennen, da die Kapitel bei „ER“ in römischen Zahlen unterteilt und auch in eine andere Schrift gedruckt sind. So weiß man immer gleich ob es sich um Margot oder „ER“ im nächsten Kapitel handelt.

Ich bin nur so durch die Kapitel „geflogen“, weil ich immer wieder wissen wollte, wie es mit der anderen Person weitergeht.
Auf der einen Seite bin ich Margot gefolgt durch ihr neues, aufregendes Leben, konnte sehen wie sich immer selbstbewusster und immer mehr in der Künstler-Highsociety Fuß fasste, der Leon angehörte. Aber Leon fördert nicht nur, er fordert auch….. in allen Bereichen ihres Lebens und langsam beherrscht er sie immer mehr.
Auf der anderen Seite wollte ich einfach wissen wie es mit diesem „ER“ weitergeht und vor allem WER er ist. Eigentlich war ich mir sicher wer er ist, meine grauen Zellen waren im Hinterkopf immer wieder am rattern und mein „Sherlock-Gen“ lief auf Hochtouren – und am Ende lag es (ich) doch daneben!

Mein Fazit:
Ein Buch, das mein „Sherlock-Gen“ in die Irre führt, bekommt von mir volle Punktzahl und kann ich nur weiter empfehlen!
Ein Thriller ohne Knalleffekt der trotzdem mich von Anfang bis Ende fesseln konnte. Und auch wenn die Erotik in der Geschichte leicht in Richtung von einem „“Mr. Grey“ geht, passte aber alles zusammen.