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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Suhani
Wohnort: 
Wilhelmshaven

Bewertungen

Insgesamt 28 Bewertungen
Bewertung vom 21.03.2024
Nordseesterne
Merburg, Marie

Nordseesterne


sehr gut

Ich lese gerne Bücher, die in meiner Region – oder zumindest drum rum – spielen. Greetsiel kenn ich übrigens auch und ich hatte den kleinen Ort wieder bildhaft vor Augen. Die Autorin kannte ich noch nicht und es ist ihr erster Nordsee-Roman und er ist ihr sehr gut gelungen!
Wenn ich diesen Roman mit einem Satz beschreiben sollte, dann so:
„Aufreger mit Happyend!“

Warum Aufreger?
Weil ich mich andauernd über Marianne, Luisas Mutter, aufgeregt habe.
Sie gängelt ihre Tochter, bestimmt über sie, fädelt Dinge ein und stellt Luisa vor vollendete Tatsachen. Kurz, sie bestimmt und manipuliert das Leben ihrer Tochter und andere Menschen, um ihre Vorteile durchzusetzen – alles „Zum Wohle ihrer Tochter“
Luisa ist über 30 Jahre alt!
Klar, Luisa könnte dagegen angehen und ihr Leben führen wie sie es mag, schließlich ist sie doch schon erwachen.
Luisa mag eigentlich auch gar nicht in dem Unternehmen ihrer Mutter arbeiten, und schon gar nicht später einmal übernehmen.
Viel lieber kocht sie. Sie hat sogar einen eigenen Kochkanal, auf dem sie sich auch immer Kochduelle mit ihrer besten Freundin liefert. Das Kochen ist ihre Leidenschaft und so gerne würde sie mehr als nur diesen Hobbykanal daraus machen.
Aber sie leitet die Marketingabteilung von „Natürlich schön“, der Firma ihrer Mutter. Aber selbst das ist der Mutter nicht genug. Ihr ist ein Dorn im Auge, das Luisa nicht ihren Ehrgeiz hat, um die Firma weiterzubringen und deswegen fädelt sie auch etwas in der Firmenleitung ein und stellt Luisa vor vollendete Tatsachen, die sie im Moment vor Schock nicht ablehnen kann. Bevor sie überhaupt Nein sagen kann, gratulieren ihr schon alle.
Auf der Party bricht Marianne zusammen und die Diagnose im Krankenhaus verändert schlagartig alles.
Ab da sind wir nur noch in Ostfriesland / Greetsiel und Umgebung.

Gleich bei der Anreise war ich mitten drin, in Greetsiel. Die Autorin beschreibt den Ort, die Menschen dort und alles drum rum so authentisch, dass das Kopfkino von Anfang an live und in Farbe mitläuft.
Greetsiel ist die Heimat von Marianne, aus der sie vor langer Zeit nicht im Guten weggegangen ist. Doch jetzt möchte sie alles ins Reine bringen, denn nach dem Schock der Diagnose wird ihr einiges klar.
Wenn Luisa zu Anfang auch nur dachte, dass ihre Mutter ihre Heimat wiedersehen will, so kommt gleich der nächste Schock, als sie statt vor einem Hotel vor einem kleinen Haus halten und sie von jetzt auf gleich eine „neue“ Familie kennenlernt.
Ihre Tante Helga, ihre Cousine Merle und ihren Cousin Björn.
Eine Familie, von der sie noch NIE etwas gehört hatte!
Aber warum?
Nach und nach tun sich für Luisa die Familiengeheimnisse auf und auch ihre Mutter erkennt sie manchmal nicht wieder. Diese friesische Art, die sie noch nie bei ihrer Mutter auch nur ansatzweise gesehen hat, erstaunen sie immer wieder.
So langsam gefällt ihr auch die Gegend und die Leute, ganz besonders auch Holger, der Restaurantbesitzer und Bekannte von Merle, bei dem sie spontan beim ersten Besuch in der Küche aushilft, weil der Koch abgehauen ist.
Na da entwickelt sich doch was ……
Aber was?

Trotz der friesischen Idylle und der neuen Familie, die (fast) nicht nachtragend ist, gibt es dennoch genug „Drama“.
Sollte man meinen, dass Marianne langsam umdenkt, was ihr Geschäft, deren Führung und vor allem Luisa angeht, hat man sich getäuscht.
Sie manipuliert die Menschen in ihrem Umfeld weiter und spinnt Fäden, die sie zum Ziel führen sollen – alles zum Besten von Luisa!
Nein, ist es aber nicht!
Und genau das ist der Punkt, der mir Marianne immer wieder unsympathisch macht und ich Lisa anschreien möchte „Hör verdammt nochmal nicht auf sie und lass dir das nicht gefallen!“
Wenn das meine Mutter wäre, ich hätte sie schon längst in die Wüste geschickt. Diagnose hin oder her.

Aber was wäre so meine Geschichte ohne Happy End?
Natürlich gibt es das hier auch, der Weg dahin ist eben steinig.
Die Autorin schafft es aber geschickt mit Wendungen, die ich als Leserin nicht vermutet habe, die Geschichte auch spannend zu halten und gibt damit eine Vollständigkeit, in der doch am Ende alle zufrieden sind. So wie es in einer Familie und deren „neuen“ Mitglieder sein sollte.
Natürlich kommt hier auch die Romantik nicht zu kurz, die aber nicht kitschig wird – bis auf ein ganz klein wenig, was aber nicht weh tut. Ja, die Romantik hat auch Höhen und Tiefen, wie im richtigen Leben auch, somit fand ich auch das realistisch.
Haben sich denn nun am Ende Luisa und ihre Mutter ausgesöhnt?
Wer ist denn jetzt für die Romantik zuständig?
Holger oder Erik, Luisas Verlobter in Hamburg und Mariannes Vertretung?
Lest selbst das Buch, dann habt ihr die Antworten.

Mein Fazit:
Ja, es ist definitiv ein „Feelgood“, mit tollem und bildreichem Schreibstil.
Aber es gibt auch Aufreger und Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe.
Eine tolle Geschichte, wie sie auch im richtigen Leben passieren kann und in der ich von Anfang bis Ende mittendrin war.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.01.2024
Der Weihnachtszwölf
Astner, Lucy

Der Weihnachtszwölf


ausgezeichnet

Wer ist „Wilson Wilbur Winterbottom?
Antwort: „Weihnachtszwölf aus der dritten Brigade von linkseinhalb!“

Na wenn das keine Vorstellung ist, dann weiß ich auch nicht.
Alfi, das mittlere Kind von dreien, staunt nicht schlecht, als er genau zwölf Tage vor Weihnachten eine Wichteltür und Utensilien in seinem Zimmer findet.
Als sich Wilson dann bei Alfi vorstellt, ist dieser schon mitten drin, im Abenteuer Weihnachtszwölf.
Ab jetzt wird alles anders.
Keine Langeweile mehr und schon gar nicht keine Weihnachten!
Angst vor der bösen Tante Gunilla und ihrer hässlichen, kleinen Hundedame Daisy?
Papperlapups! Ein Weihnachtszwölf doch nicht!
Keine Weihnachten?
Aber nicht doch. Weihnachten ist doch ein Wumsala-witziges Vergnügen!
Und dafür ist jetzt Wilson schließlich da.
Außerdem, wenn es Wilson nicht schafft ein richtiges Weihnachten auf die Beine zu stellen, dann würde er mindestens zwölfundzwanzig Jahre Hausarrest bekommen!
Wer will das schon?

Alfi steht schon öfters ratlos da und muss zusehen, wenn Wilson voller Vergnügen ein Haferschleimbad nimmt, oder Trampolin auf Gunillas Sülzfleisch springt.
Die Küche sieht danach natürlich wie ein Saustall aus und Alfi bekommt Angst.
Wenn das Tante Gunilla sieht. …..
Aber Wilson wäre kein Weihhnachtszwölf, wenn er dafür keine Lösung hätte.

Die Geschichte hat 155 turbulente Seiten, denn mit Wilson wird es nie Langweilig. Egal ob Zuhause, in der Schule beim Krippenspiel oder wenn es darum geht einen Mistelzweig zu finden und aufzuhängen. Die böse Tante und ihr hässlicher Hund treten auch gar nicht so in Erscheinung. Das gleiche gilt auch für Alfis Geschwister.
Hier dreht sich eigentlich alles um Alfi und Wilson.
Wilson ist einfach süß mit seinem Walnusspanzer und den Tigerfellstiefeln. Alfi braucht den pfiffigen Weihnachtszwölf auch, denn er leidet am meisten darunter, dass seine Eltern dieses Jahr Weihnachten nicht da sind und alles ausfallen soll.

Dazu ist die Geschichte so toll und liebevoll illustriert, dass die Geschichte immer passend unterstrichen wird.
Außerdem gibt es im Anhang eine tolle Bastelanleitung für eine Wichteltür und Zubehör.
Vielleicht richte ich mir zu Weihnachten auch eine Wichteltür zur Deko in meinem Bücherregal ein – und wer weiß? Vielleicht zieht ja auch ein Weihnachtszwölf dann dort ein.

Warum eigentlich WeihnachtsZwölf und nicht Elf?
Na ist doch klar. Elfen sind einfach Spaßbremsen!

Mein Fazit:
Ein ganz bezauberndes Weihnachtsbuch zum Vor- und Selberlesen mit Spaß für Groß und Klein. Einfach eine Wumsala-herrliche Geschichte!

Bewertung vom 10.05.2023
Sugar Skulls
Duffy, Shannon

Sugar Skulls


gut

Schöne Motive, auch welche auf schwarzem Hintergrund, was die Farben sehr hervorhebt.
Leider sind nicht alle Motive auf einer Seite, so dass sie auf auf Doppelseiten ein Ganzes bilden. Da das Buch aber Taschenbuchformat hat, ist es sehr schlecht bis garnicht das Motiv im Ganzen auszumalen.
Wobei ab Mitte auch einzelne Motivseiten schon etwas unbequem zum Ausmalen sind, da man das Buch dann wirklich mit Kraft auseinander biegen muss.
Eine andere Bindung wäre hier mehr angebracht, als ein enger Taschenbuchrücken.

Bewertung vom 10.05.2023
Buntstifte Black Edition 100er

Buntstifte Black Edition 100er


weniger gut

Schade um das Geld!
Leider kann man mit diesen Stiften keine präziesen Konturen malen. Das Anspitzen ist auch etwas müsam, wegen der dreieckigen Form, aber das würde ja noch gehen.
Der Farbabrieb ist eigendlich ok. Soll die Farbfläche gedeckt gefüllt sein, ist leichter Druck angebracht, ansonsten sieht es eher wie schraffiert aus. Übt man leichten Druck aus, muss man auch sehr schnell wieder nachspitzen.
Die Farben sind aber gut und die einzelnen Farbbereiche mit vielen Nuancen - auch sind vier Neonfarben dabei, was sicher gut auf Farbflächen im schwarzen Hintergrund aussehen würde, wenn man nicht immer wieder auf die schwarzen Konturen kommen würde.
Für mich total unbrauchbar, da mbin ich besseres von Faber-Castell gewohnt, aber der Kindergarten um die Ecke hat sich gefreut - denn stabil sind die Stifte zumindest.
Fazit:
Für Kindermalereien sehr geeignet, aber für präziese Zeichnungen und für Konturen unbrauchbar.

3 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2022
Professor Koslows Äthermaschine
Pollaschek, J.

Professor Koslows Äthermaschine


ausgezeichnet

Die Geschichte spielt in Wien; und genau das spürt man durch und durch.
Das Buch ist ein einziger „Wiener Schmäh“, aber im absoluten POSITIVEN Sinn.
Es ist nicht reißerisch spannend, aber voll Spannung.
Es steckt die gemütliche Wiener Art von vorne bis hinten drin, ohne langweilig zu sein.
Es ist rätselhaft, weil man genauso wie Ros und Ada wissen will, was es mit dem Manometer auf sich hat und wie die Zusammenhänge mit der Zugentführung da reinpassen.
Da ist die Spannung gegeben, aber eben nicht kriminalistisch, sondern abenteuerlich.
Das Ganze mit Steampunk gewürzt.
Ich hab die ganze Zeit mitgerätzelt, aber dann kam eine Wendung und schon war meine Vermutung wieder dahin.
Am Ende wurden aber alle meine Fragen logisch beantwortet und alles macht Sinn.

Der Autor schafft es jeder Figur ein Leben einzuhauchen, mit all seinen Facetten.
Sie alle haben ihren eigenen (Wiener) Charme.
Aber auch die Feinde haben ihren Charakter der zu ihnen passt.
Keine Figur ist flach oder blass, jede hat ihre Eigenart und ist dadurch lebendig.

Ein Abenteuer, bei dem ich gern dabei und mittendrin war!

Sollte wer mal den einen oder anderen wienerischen Ausdruck nicht kennen - keine Angst:
ZITAT:
Der nicht aus der Hauptstadt stammende Teil p.t. Leserschaft findet im Anhang ein kleines Wiener-Deutsch Wörterbuch.
[Seite 8, Fußnote 1]
Apropos Fußnoten.
Die gibt es immer mal wieder im Buch, die mich mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht haben :)

ZITAT:
Wenn ein ungebremstes Fahrzeug, welcher Art auch immer, eine Straße entlang rast, gibt es immer eine Frau mit einem Kinderwagen, die ihm in die Quere kommt. Das ist so unvermeidlich wie der tägliche Sonnenaufgang.
[Seite 161, Fußnote 16]

Aber es gibt auch Fußnoten, die Erklärungen zum Text, oder dem gerade Erwähnten gibt und einige sind auch noch lehrreich über Wien.

Mein Fazit:
Meine erste Steampunk Geschichte, die nicht wie sonst im viktorianischen England, sondern im 19. Jahrhundert in Wien spielt. Ein tolles Abenteuer und ich würde gerne noch ein weiteres Abenteuer mit Ada, Ros und natürlich der Freifrau von Doleschal erleben.
Von mir klare Leseempfehlung, auch für alle, die nichts mit Steampunk zu tun haben!

Bewertung vom 28.01.2018
Lonely Hearts Travel Club - Nächster Halt: Indien / Travel Club Bd.2
Colins, Katy

Lonely Hearts Travel Club - Nächster Halt: Indien / Travel Club Bd.2


sehr gut

Am Anfang dieses zweiten Teils hab ich mich schon ein wenig erschrocken.
Ich habe mich gefragt wo die toughe Georgia aus dem ersten Teil geblieben ist.
Nein, das war nicht mehr die Georgia aus dem ersten Teil, wie ich sie kannte.
Alle ihre Erkenntnisse, die sie in Thailand über sich und das Leben gefunden hatte waren ausgelöscht.
Da war kein Platz mehr für Ben, der nun mit im Reisebüro arbeitet und auch die neue, leicht verrückte Angestellte Kell sieht sie nur als Nebenfigur.
Georgia ist diejenige die als erste im Laden ist und die letzte die geht. – Wenn sie nicht wieder wegen Erschöpfung am Schreibtisch einschläft und somit auch die Nächte im Laden verbringt.
Statt Arbeit auf die anderen zu verteilen und als Team das Reisebüro zu führen, kann Georgia nichts aus der Hand geben.
Das so was nicht ewig gut gehen kann ist wohl klar.
Als es dann auch noch schlechte Bewertungen für das neue Angebot einer Indienreise hagelt, sieht Georgia ihr Unternehmen den Bach runter gehen. Dabei war doch alles so gut geplant und die indischen Mitarbeiter mit Bedacht und Sorgfalt ausgewählt – WAS stimmte da nicht?

Um das herauszufinden entschließt sich Georgia kurzer Hand – wenn auch äußerst ungern – den Travel Club in Ben und Kells alleinige Verantwortung zu geben und schleust sich getarnt in die nächste Reisegruppe nach Indien mit ein.
Als Friseurin Louise hält sie ihre Tarnung aufrecht und nur der Hotelangestellte weiß zunächst von ihrer wahren Identität.
Bald erkennt sie woran es hapert und setzt nun alle ihre Möglichkeiten ein, damit die Indienreise wieder als Erlebnis für alle wird – und nicht als Albtraum in Erinnerung bleibt.
Wird Georgia es schaffen?
Und wer ist der undurchsichtige Chris in der Reisegruppe? Warum ist er nur am Rande dabei und macht nur Fotos und schreibt andauernd Notizen in sein Heft?
Viele Fragen, aber auf alle gibt es eine Antwort – mal mehr, mal weniger gute.

Hat mir die Georgia am Anfang so gar nicht gefallen, hat sie mich während der Geschichte doch überzeugen können. Sie boxt sich auch hier wieder durch, egal wie dick es auch kommt. Sie lässt sich nicht unterkriegen und am Ende tut ihr Indien genauso gut wie es Thailand getan hat. Sie kommt gestärkt und mit Erkenntnissen über sich selbst mit neuer Kraft wieder zurück.
Und diese Kraft braucht sie auch!
Im Travel Club Büro hat sich auch so einiges getan.
Wer ist die neue Aushilfe, die alle so toll finden und die sich anscheinend überall unentbehrlich gemacht hat? Wieso bekommt sie alles besser hin als Georgia? Was ist mit Ben?
Wie es aussieht kommt er gnadenlos gut mit der Neuen aus. Ja er ist sogar wieder fröhlich und ausgelassen. Das war er schon seit ewigen Zeiten nicht mehr …
Selbst Kell ist ganz anders und macht ein auf beste Freundin mit der Neuen.
Kaum Zuhause fühlt Georgia sich wie das fünfte Rad am Wagen und ist diesmal wirklich kurz vorm Aufgeben. Aber als dann dem Travel Club von zwei Seiten Gefahr droht, ist Georgia wieder voll da.

Das hört sich jetzt alles ziemlich dramatisch und düster an, aber es ist trotz allem wieder ein „Feelgood“ Roman.
Diesmal im bunten, turbulenten und völlig gegensätzlichen Indien. Es sind wieder Leute dabei, die an einer Liebesbeziehung gescheitert sind, ohne dass es kitschig wird – auch wenn ein paar (kleine) Klischees über Indien dabei sind (Bollywood), so passen selbst die in die Geschichte.
Georgia tankt hier neue Kraft und sieht endlich ein, das sie so nicht weitermachen kann und auch zwischen ihr und Ben gibt es endlich Klarheit.

Mein Fazit:
Eine Geschichte die Spaß macht und trotzdem die Spannung um den Travel Club hält.
Für alle die mal wieder ein Buch mit einem Feelgood-Effekt lesen möchten.
Ich würde zwar nicht in den „Lonely Hearts Travel Club“ passen, aber so eine Indienreise würde ich schon gerne mitmachen wollen. Mal sehen wohin die Reise das nächste Mal geht, denn die Geschichte von Georgia Green und ihrem Reiseunternehmen ist noch nicht vorbei.

Bewertung vom 17.12.2017
Harti Hoppel blickt durch
Weber, Ben

Harti Hoppel blickt durch


ausgezeichnet

Wie man am Klappentext schon erkennen kann, geht es in diesem Buch um das Anderssein.
In der Karnickelsippe gibt es ganz unterschiedliche Charaktere und alle bilden eine Gemeinschaft.
Da gibt es Angeber und Aufschneider, Draufgänger und Ängstliche. Auch die Hasenmädchen schlagen sich mit ganz alltäglichen Dingen herum. Wie zum Beispiel pflegt man sein Fell, damit es immer und in allem Situationen seidig glänzend bleibt?
Und dann ist da Harti Hoppel.
Sie hinkt beim Hoppel, aber das macht ihr gar nichts aus. Sie ist mutig und rettet sogar den Aufschneider von der Sippe, als er mit ein paar anderen über den gefährlichen Weg der Riesenkäfer geht.
Harti Hoppel kennt sich aus, ohne belehrend zu werden und weil sie überall immer ganz genau hinhört, kann sie auch andere Tiere verstehen und mit ihnen reden. Denn reden ist auf jeden Fall immer besser – auch wenn es mal brenzlich wird.

Sehr schön fand ich an dem Buch, das die Illustrationen trotz Kindergeschichte nicht kitschig waren. Bei den Zeichnungen sind die Farben schön und real gehalten. Auch die Tiere sind nicht vermenschlicht dargestellt. Nur der gefährliche Riesenkäfer ist dramatisch dargestellt – aber das passt.
Wer der gefährliche Riesenkäfer ist?
Das müsst ihr selbst herausfinden!

Ganz nebenbei wird auch das Anderssein mit in die Geschichte eingebunden. Alles ohne extra drauf hinzuweisen oder mit dem erhobenen Finger zu betonen.
Hier erfährt der Leser das Zuhören hilfreich ist, das Andere gleich sind – auch wenn sie anders aussehen oder eine andere Sprache sprechen.
Das Ganze als Hardcoverausgabe, damit es auch Kinderhände standhält!

Mein Fazit:
Eine wirklich schöne Geschichte für Kinder ab 7 mit schönen Bildern und mit Werten die in der heutigen Zeit um so wichtiger sind. Spannend und auch lustig zugleich. 
Ein Buch das ich allen Kindern in dem Alter - und alle anderen jung gebliebenen - empfehlen kann!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2017
Die Beschwörungsformel
Grünthaler, Hildegard

Die Beschwörungsformel


sehr gut

Nach diesem Buch weiß man das es die Flaschengeister so gar nicht gibt und es nur eine Erfindung der Menschen ist, die gerne Märchen erzählen.
In Wahrheit sind die Dschinns Geister des Rauches, die von den Göttern erschaffen wurden um weise und gute Menschen zu helfen. Diese weisen Menschen konnten aber nur mit einer Beschwörungsformel den Geist des Rauches um Hilfe BITTEN. Ansonsten war der Geist frei und konnte sich in seine Flasche – oder Kalebasse – zur Regenerierung seiner Kräfte und auch seiner Gestalt zurückziehen wie es ihm beliebte.

Aber wie das nun mal bei den Menschen so ist, gibt es immer wieder welche die sich durch das Gute verderben lassen, denen es dann zu Kopf steigt und es sich in Gier und Habsucht verwandelt.
So wurden die guten Geister des Rauches schnell für eigene Interessen missbraucht und sie waren gezwungen Böses zu tun.
Einer von diesen Geistern ist Kalatur. Vor 3000 Jahren wurde er in eine Flasche gesperrt und diese mit einem Bann belegt, damit er nie wieder heraus kann.
Die Flasche hat die 3000 Jahr überstanden, obwohl sie damals im Meer versenkt werden sollte und ist somit in unsere Zeit gelandet. Auf einen Bazar in Marocco. Dort kauft sie Oma Weber als Souvenir, ohne zu wissen was sie da gekauft hat.
Von ihrer Rundreise mit ihrem Enkel Philipp wieder zurück, schenkt sie ihm die Flasche, weil sie sich nicht öffnen lässt.
Der Geist schafft es aber doch aus der Flasche heraus und ab da ist es nicht nur für Kalatur eine abenteuerliche Herausforderung.
3000 Jahre später merkt Kalatur schnell das er viel zu lernen hat, wenn er seine neu gewonnene Freiheit genießen will. Aber Philipp und seine Familie muss erst einmal lernen mit einem Geist des Rauches klar zukommen.
Und dann sind da tatsächlich nach so ewig langer Zeit immer noch Menschen, die von der Existenz solcher Geister und auch von der Beschwörungsformel wissen. Von dieser ist nämlich ein Bruchstück im Museum ausgestellt.
Das diese Dschinnjäger nichts Gutes im Sinn haben ist natürlich klar.
Aber kann Philipps Familie Kalatur davor bewahren?
Oder geraten sie wohl möglich selbst in Gefahr?

Die Geschichte ist spannend und auch lustig.
Kalatur muss sich nicht nur tarnen um nicht entdeckt zu werden – was leider nicht immer klappt – sonder er muss auch in der heutigen Zeit mit all ihren technischen Erfindungen klar kommen.
Die sind für Kalatur teilweise noch schlimmer, als seine Verfolger zu entkommen.
Er will sich anpassen, um nicht aufzufallen, und erreicht meist das Gegenteil ohne es zu merken. Dann hat er mehr damit zu tun das wieder auszubügeln, als sich um seine Verfolger zu kümmern.
Denn gerade durch Kalaturs Probleme mit der Neuzeit kommen sie ihm immer mehr auf die Schliche und es wird immer gefährlicher für ihn.
So sehr, dass er irgendwann einsieht, dass er nicht bei Philipp bleiben kann.
Aber wird das die Dschinnjäger abhalten?

Die Geschichte ist sehr flüssig und leicht geschrieben, daher auch ab 9 Jahre zu empfehlen – allerdings mit einer Einschränkung, meiner Meinung nach.
In diesem Buch sind – vor allem im ersten Teil – Anmerkungen dabei, mit denen manche Kinder wohl nichts anfangen können. Wahrscheinlich würden sie bei leseschwächeren Kindern sogar stören.
Also würde ich es eher Kindern empfehlen, die in dem Alter schon sehr gut im Lesen und Verstehen sind, oder zumindest Kindern, die beim Lesen noch von einem Erwachsenen Unterstützung haben.
Ansonsten einfach noch ein bisschen warten, denn das Buch lohnt wirklich gelesen zu werden.
Es ist mal keine übliche Geschichte, wie wir sie sonst im Sinne von Flaschengeistern kennen. Auch einen Geist des Rauches in die heutige Zeit zu setzen ist eine tolle Idee und wurde hier auch sehr bildlich rüber gebracht.
Und auch ich habe mich noch gut unterhalten gefühlt und hatte meinen Spaß mit Kalatur.

Mein Fazit:
Ein Buch mit aufgefrischter Idee.
Spannend und unterhaltsam über mehrere Generationen hinweg.
Sehr lesenswert, welches ich gerne empfehle.

Bewertung vom 14.10.2017
Seeblick kostet extra
Kördel, Christiane

Seeblick kostet extra


ausgezeichnet

Ines Fox, durchgeknallt wie eh und je ;)

Durchgeknallt?
Ja!
Aber im absolut positiven Sinn.
Ines ist eigentlich die Chefin einer kleinen IT-Firma mit einer handvoll Angestellten, aber irgendwo in ihr muss ein Kriminalisten-Gen sich verlaufen haben, das immer wieder bei ihr querschlägt.
Wo andere lieber in Deckung gehen, kann Indes nicht anders und muss ihre Neugier befriedigen. Und genau deswegen gerät sie immer wieder mit den „bösen Buben“ zusammen – nur das diese bösen Buben von der Mafia sind; und nicht nur ein paar Ladendiebe oder Handtaschenräuber.

Im Klappentext steht schon worum es geht und ich möchte auch nichts mehr vom Inhalt erzählen, aber jeder der das Buch liest, sollte sich im Klaren sein das dies eine KrimiKOMÖDIE ist.
Also hier wird die Komödie größer geschrieben als der Krimi.
Allerdings ohne dabei lächerlich zu werden!
Aber eben auch nicht so kriminalistisch spannend, um vor Spannung Fingernägel zu kauen oder vor Schreck den Tee oder Kaffee zu verschütten.
Ines ist aber nun mal Ines und sie schafft es immer wieder in brenzlige Situationen zu geraten, wo ich ihr am liebsten „NEIN! Lass das!“ oder ähnliches zugerufen hätte.
Wenn ich jetzt Ines im Einzelnen beschreiben sollte, wüsste ich gar nicht wo ich anfangen sollte, aber liebenswert, verrückt und sehr neugierig würden auf jeden Fall dabei sein.
Man muss Ines Fox einfach selbst erleben!
Sie ist so knallig wie das Buchcover, man muss sie einfach gern haben.
Ich hab weder im ersten Teil noch jetzt im zweiten Teil was an ihr auszusetzen. Ines schafft es sogar ihre außerkörperlichen Erfahrungen nach ihrer Logik zu erklären, ohne das ich ihr den Vogel zeige.
Das gehört einfach zu ihr, wie ihre knallrotes Haar.
Auch wenn ich mit solchem esoterischen Kram nichts am Hut hab, Ines nehme ich es sofort ab.

Natürlich sind die anderen Charaktere auch wieder mit dabei.
Allem voran Dr. Frieder von der Nordseeküste, mit seiner ruhigen Art und nordisch trockenem Humor.
David, ihr Ex vom BKA.
Nicht genug der Kriminalfall, nein, müssen auch noch die beiden Herren Ines im Privatleben tüddelich machen.
Eigentlich sind alle aus Teil 1 wieder mit von der Partie und es gibt auch neue Charaktere.
Da besonders Godehard Gruber. - Ich find den einfach knuffig! -
Ein Berliner Original, das an den Bodensee versetzt worden ist und nun als Ines Leibwächter beordert wird.
Außerdem eine neue Büroangestellte, die noch für eine Überraschung sorgt.
Na und die „Bösen Buben“ sind nach wie vor böse, aber selbst die sind noch höflich …. Oder doch nicht?

Geschrieben ist das alles wieder sehr leicht und spritzig mit ganz viel Kopfkino.
Die Autorin schafft es jeder Figur einen eigenen Wortwitz und Charaktereigenschaften zugeben, so das die Geschichte voller unterschiedlicher und lebendige Personen sind und doch alle zusammen passen und miteinander harmonieren.
Mir ist an keiner Stelle langweilig geworden und ich mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen.

Und ich hab mich total über den allerletzten Satz gefreut!

"E N D E.
Aber nur vorerst."

Mein Fazit:
Der zweite Teil von Ines Fox kann auch unabhängig vom Ersten gelesen werden – Aber es wäre nicht das Gleiche!
Ines Fox ist wieder in ihrem Element und man muss sie einfach selbst erleben.
Sollte ich mal an den Bodensee kommen, würde es mich nicht wundern, wenn Ines Fox mir leibhaftig über den Weg läuft.
Volle Kaufempfehlung für alle die in Urlaubslaune sind und / oder einfach nur Spaß beim Lesen wollen!

Bewertung vom 29.07.2017
Lonely Hearts Travel Club - Nächster Halt: Thailand / Travel Club Bd.1
Colins, Katy

Lonely Hearts Travel Club - Nächster Halt: Thailand / Travel Club Bd.1


ausgezeichnet

Nachdem ich in letzter Zeit viel Thriller und Krimis gelesen habe, war dies Buch wirklich wie ein frischer Urlaub in der Sonne.
Bei Georgia ist wirklich alles schief gelaufen, was nur schief gehen konnte.
Verlobter hat sich kurz vor der Hochzeit aus dem Staub gemacht. Im Job kommt sie auch nicht weiter, obwohl sie sich den Allerwertesten aufreißt und wirklich gut ist.
Da bleibt nur noch eins. Ihre etwas chaotische Freundin Marie nimmt sie kurzer Hand zu einem Last-Minute Urlaub in die Türkei mit. Dort soll Georgia eine andere Sicht auf alles bekommen. Marie besteht darauf, das Georgia eine Liste machen soll.
Auf diese Liste soll sie alles schreiben, was sie in ihrem Leben noch erleben will.
Leider fallen Georgia in der derzeitigen Lage nur Dinge ein, die sie nie wieder erleben will. Aber daraus ergibt sich dann noch eine Liste mit guten Dingen.

Nachdem sie sich, wieder Zuhause, über einige Dinge klar geworden ist, bucht Georgia tatsächlich eine Reise, um den aller ersten Punkt auf ihrer Liste abhaken zu können.
In einem Reisebüro das total anders ist, als die neumodernen mit ihren überdrehten Personal. Dem „Erinnerungen fürs Leben“ mit der liebenswerten Trisha als Inhaberin.
Was jetzt kommt sind Hochs und Tiefs für Georgia. Situationen an denen sie wieder zweifelt noch bei Sinnen zu sein – und dann wieder, wo sie merkt das mehr in ihr steckt.
Sie boxt sich durch und wird immer mutiger.
Bis sie auf eigene Faust das Paradies entdeckt!

Es war so schön, als Leser mit Georgia diesen Trip zu machen. Zu sehen wie aus einer grauen und unsicheren Maus eine selbstsichere Frau wird, die sich auch nicht unterkriegen lässt als ein Schicksalsschlag sie von jetzt auf gleich aus dem Paradies katapultiert.
Am Ende läuft sie zu Höchstform auf und ist stärker als je zuvor.

Das Ganze in einem Schreibstil, der mich nur so durch das Buch hat fliegen lassen und mein Kopfkino ruckelfrei laufen ließ.
Was ich auch sehr gut fand, waren die Überschriften der einzelnen Kapitel.
Es war immer ein Wort, das dann wie im Duden erklärt wurde. Aber genau das war es dann immer, wie Georgia sich in dem Kapitel gefühlt hat, bzw. konnte man schon ahnen worum es in dem Kapitel geht.
Alles in allem eine leichte Lektüre, in der mehr als nur oberflächlicher Urlaub unter Palmen steckt.

Mein Fazit:
Ein FeelGood in toller Kulisse, in dem mehr als Party und Urlaub steckt.
Teil 2 steht schon auf meiner Wunschliste!