Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
julemaus94
Wohnort: 
Jena

Bewertungen

Insgesamt 412 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2024
James
Everett, Percival

James


ausgezeichnet

Starke Stimme

Dass Percival Everett schreiben kann, hat er ja schon des Öfteren bewiesen. Seine Bücher sind hart, drastisch und schmerzhaft ehrlich. "James" bildet da wirklich keine Ausnahme.

Seine Titelfigur James, der von seinen Mastern nur Jim genannt wird (wenn er denn überhaupt wie ein denkender Mensch behandelt wird), lebt gemeinsam mit seiner Frau und Tochter als Sklave unter absolut unwürdigen Bedingungen. Als er verkauft und damit von seiner Familie getrennt werden soll, läuft er weg und versteckt sich. Bis ihn Ziehsohn Huck findet und mit ihm gemeinsam zu einer abenteuterlichen Reise aufbricht, immer von einer Gefahr zur nächsten hangelnd.

Wer Tom Sawyer und Huckleberry Finn in der Schule lesen musste, wird vielleicht so einiges wiedererkennen können. Und doch hat der Autor daraus eine vollkommen neue Geschichte geformt, aus der man sehr viel lernen kann. Sehr viel über abgrundtiefen Rassismus, Diskriminierung, Misshandlung und menschenunwürdige Behandlung und Denkweisen. Zu gerne möchte ich denken, dass wir heutzutage so viel weiter sind als Gesellschaft, diese Schilderungen als geschichtliche Rekapitulation abtun und weiß es doch insgeheim besser.

Sprachlich ist der Roman fast schon eine eigene Kunstform und fügt der Erzählung eine weitere Ebene hinzu.

Insgesamt einfach ein sprachliches und thematisches Kunstwerk.

Bewertung vom 10.03.2024
Yellowface
Kuang, R. F.

Yellowface


sehr gut

Starkes Stück mit schwachem Ende

R.F. Kuang- der Name ist mittlerweile mit relativ hohen Erwartungen verbunden. Wer "Babel" gelesen hat, wird einen sorgfältig recherchierten und minutiös ausgearbeiteten, seitenreichen Roman erwarten und könnte eventuell etwas enttäuscht werden. Denn die Autorin weicht, zumindest in gewissen Punkten, von ihrem altbewährten Schema ab.

Diesmal bleiben wir in der Gegenwart und hören der erfolglosen Debutautorin June dabei zu, wie sie von ihrer Freundschaft zur Bestsellerautorin Athena erzählt. Zumindest bis diese bei einem unglücklichen Unfall ums Leben kommt und June dabei deren nächstes Manuskript in die Hände fällt. Von da an wird ihr Erfolg in der Literaturbranche zum Selbstläufer- und wir bekommen einen sehr tiefen und aufschlussreichen Einblick.

Die Erzählung lässt tief blicken und ist gnadenlos bissig. Der besondere Clou, June selbst erzählen zu lassen führt dazu, jede ihrer Schilderungen zu hinterfragen. Alles scheint zutiefst subjektiv, höchst emotional und dank Junes teils labiler Verfassung nicht immer glaubwürdig.

Das macht natürlich unheimlich viel Spaß, lässt nebenbei aber auch sehr tief blicken und vieles hinterfragen, was man so in den sozialen Medien und auch im Buchhandel präsentiert bekommt.

Wer entscheidet eigentlich, welches Buch der nächste Bestseller wird? Wer bestimmt über Erfolg oder Miserfolg eines Debuts?

Zumindest "Yellowface" wäre für mich ein Jahreshit geworden, hätte die Autorin ihre Stärke bis zum Schluss ausspielen zu können. Doch das Ende kann leider mit dem Esprit der ersten Kapitel nicht mithalten.

Bewertung vom 15.02.2024
Pilgrim / Oxen Bd.6
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


sehr gut

Jensens sechster Streich

Niels Oxen ist der Prototyp des verlorenen, verwundeten Soldaten, der an den Spätfolgen seiner militärischen Karriere leidet und sich nur langsam zurück in ein "normales" Leben zurückzukämpfen versucht. Ob ihm das gelingt, sollte man auf alle Fälle verfolgen- und das von Anfang an!

Wer dieses Buch in die Hand nimmt und sich denkt, einen perfekten Einstieg zu finden, sollte sich zuerst Band 1 vornehmen oder wenigstens den Vorgängerband "Oxen. Noctis" zuerst lesen, da es sich hier um eine fortlaufende Geschichte handelt.

Deswegen hier auch nur ein kurzer Abriss zur Handlung: Oxen wurde aus der Gefangenschaft befreit und versucht nun langsam wieder einen geregelten Alltag mit sich und seinem Sohn aufzubauen. Gleichzeitig geht die Jagd nach den geflohenen Strippenziehern weiter.

In gewohnter Manier beschreibt Jensen den Spionage- und Ermittlungsalltag der Geheimdienste, wem kann man trauen? Das ist natürlich spannend wie immer, aber trotzdem hat man ein wenig das Gefühl, dass sowohl Oxen als auch dem Autor zwischendurch ein wenig die Luft ausgeht. Gerade in der Mitte hat das Buch kleine Längen, die aber noch verschmerzbar sind.

Auch die anderen Figuren wie Mossman und Margarethe haben ihren gewohnt großen Auftritt und tragen zum Lesevergnügen bei.

Insgesamt war es wieder ein sehr unterhaltsames und abenteuerliches Buch, man wünscht Oxen aber trotzdem so langsam seinen wohlverdienten, geruhsamen Lebensabend.

Bewertung vom 15.02.2024
Das Mörderarchiv
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv


gut

Etwas too much

Ein Mordopfer, das ein Archiv über all seine potentiellen Mörder geführt hat? Das klingt zu spannend um gut zu sein! Tatsächlich hätte die Geschichte wirklich spannend und überraschend sein können. Stattdessen war es leider zwischenzeitlich etwas unübersichtlich und verwirrend und verliert den Leser dadurch etwas.

Tante Fracis hat als Jugendliche von ihrer Wahrsagerin gesagt bekommen, wie sie eines Tages sterben würde. Seitdem war sie damit beschäftigt, sich darauf vorzubereiten, indem sie alle Informationen über jeden in ihrer näheren Umgeung gesammelt hat. Als sie mit 60 stirbt, setzt sie ihre Großnichte und ihren Stiefneffen auf den Fall an, als Belohnung winkt ihr Erbe.

Tante Francis Todesfall allein hätte meiner Meinung nach schon genug Material für eine spannende Jagd nach dem Mörder geliefert. Dafür hätte sich die Autorin nur etwas mehr auf die Details konzentrieren müssen und hätte sich zudem mehr Mühe mit ihren Figuren geben können.

Stattdessen verstrickt sie sich in Nebenschauplätzen und einer, für meinen Geschmack unnötigen, zweiten Zeitlinie.

Mit den verschiedenen Handlungssträngen und den zugegebenermaßen zahlreichen Figuren fällt es teilweise etwas schwer, den Überblick zu behalten. Zudem fallen die Figuren relativ flach aus, was das Diefferenzieren zusätzlich erschwert.

Insgesamt hätte die Geschichte wirklich sehr viel Potential für eine originelle Story gehabt, verliert sich selbst aber zu sehr um zu fesseln.

Bewertung vom 15.02.2024
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


sehr gut

Unverändert spannend

Wer die ersten drei Bände dieser Reihe kennt, weiß eigentlich schon, worauf er sich einlässt. Neulingen würde ich immer empfehlen, mit Band 1 zu beginnen. Nicht zuletzt, weil Richard Osman ein Talent dafür hat, mit jedem Band eine Reihe neuer Figuren einzuführen.

Da er es aber gleichzeitig auch immer wieder schafft, seine Figuren mit Esprit und Humor zu versehen, nimmt man es ihm nicht krumm.

Auch die Geschicte ist gewohnt verworren und voller Wendungen, auch für mich kaum vorhersehbar und unterhaltsam.

Besonders die persönliche Entwicklung der fünf Hauptfiguren hat mich diesmal sehr berührt. Es geht um persönliche Erfahrungen, die mit dem Alter einhergehen, ebenso wird die Vergangenheit einer der Fünf endlich etwas näher beleuchtet. Das verspricht viel Sensibilität und Emotionen, die sehr gut dosiert und einfühlsam beschrieben werden.

Insgesamt bleibt der Donnerstagsmordclub auch weiterhin eine Reihe, von der ich mir noch viele Fortsetzungen wünsche.

Bewertung vom 15.02.2024
Thieves' Gambit
Lewis, Kayvion

Thieves' Gambit


gut

Hält dem Vergleich nicht stand

Ein Wettbewerb unter Meisterdieben- diese Art von Thema ist mir in Büchern bisher leider noch viel zu selten untergekommen. Und so greife ich natürlich sofort danach, zumal hier auch noch der Vergleich mit Oceans Eleven angestrebt wird (einer meiner Lieblingsfilme).

Ross Quest wächst in einer der berühmten Diebesfamilien auf und hat damit eine gewisse Stellung zu wahren und Erwartungen zu erfüllen. Um aus ihren familiären Verpflichtungen auszubrechen und auf eigenen Beinen zu stehen, meldet sie sich bei einem Wettbewerb an, bei dem eine große Belohnung winkt. Doch schnell wird es ernster als gedacht.

Mit seinen jugendlichen Protagonisten und der teilweise doch recht einfachen Story wirkt das ganze Buch leider eher wie Oceans Kindergarten. Man kann den Figuren ihr Können nicht immer zu hundert Prozent abnehmen, vor allem die verschiedenen Gimmicks wirken etwas an den Haaren herbeigezogen.

Darüber könnte man noch hinwegsehen, wären die Wendungen etwas ausgefeilter und weniger vorhersehbar. Hinzu kommt dann natürlich noch der obligatorische Love Interest, den die Geschichte auch nicht unbedingt gebraucht hätte.

Roslyn als Hauptfigur hat ihre Ecken und Kanten, macht insgesamt aber eigentlich eine ganz positive Entwicklung durch, würde sie sich nicht so unnötig durch diese eine Figur ablenken. Die jugendlichen Gedankenkreisel, die sie immer wieder durchläuft, werden mit der Zeit dann doch etwas anstrengend.

Nichts desto trotz hätte die Story als abgeschlossener band für mich gut funktioniert, hätte man an der Auflösung und dem Ende noch etwas gefeilt. Ob der Stoff auch für mehrere Bände funktioniert, bin ich mir leider nicht sicher.

Bewertung vom 15.01.2024
Stunde um Stunde
Fox, Candice

Stunde um Stunde


sehr gut

Solider Fox-Thriller

Candice Fox ist schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr. Mit einigen ihrer Reihen hat sie die Leserschaft in Atem gehalten und begeistert. In letzter Zeit hat sie sich eher auf Einzelbände verlegt, die zwar immer noch spannende Settings bieten, mit dem Erfolg ihrer Vorgänger aber nicht mehr ganz mithalten können.

Ob man von Hoskins und Lamb noch mehr hören (wollen) wird werden wir sehen.

Die frische Polizeiakademieabsolventin Lamb und Undercovercop Hoskins stolpern aus verschiedenen Richtungen in eine Geiselnahme. Ein verzweifeltes Ehepaar hat sich in einem forensischen Labor verbarrikadiert, ihre Geiseln sind die Beweismittel unzähliger Fälle. Ihr Wunsch ist es, endlich Gewissheit über ihre seit Jahren verschwundene Tochter zu bekommen, bisher ein ungelöster Vermisstenfall. Die beiden Polizisten beginnen zu ermitteln, während ein Wettlauf gegen die Zeit und die Vernichtung wichtier Proben beginnt.

Ich bin ein großer Fan von Fox's Büchern, da sie ein bewundernswertes Händchen für ungewöhnliche Settings hat und es trotzdem schafft, ihren Hauptfiguren Menschlichkeit und Authentizität zu verleihen. Zumindest das mit dem Setting hat auch in diesem Fall wieder sehr gut geklappt. Eine Story wie diese habe ich noch nie gelesen (bin aber eventuell kein wirklich aussagekräftiger Leser, da Thriller nicht unbedingt zu meinem Hauptgenre zählen). Auch die Spannung wird über die fast 500 Seiten konstant hochgehalten, was das Ganze zu einem wahren Pageturner macht.

Die Figuren sind ganz gut gelungen, wenn auch nicht zu hundert prozent überzeugend. Gerade Hoskins wirkt zeitweise wie ein wahrer Übermensch, ohne die Tugenden eines Helden vorzuweisen. Die Chemie zwischen ihm und Lamb stimmt aber auf irritierende Art und Weise.

Insgesamt schafft es das Buch nicht unter die Top 3 meines Candice Fox-Rankings, schmälert meine Begeisterung für die Autorin und ihre Bücher aber trotzdem nicht.

Bewertung vom 14.01.2024
Julia
Newman, Sandra

Julia


gut

Besser als Orwell?

Wer, wie ich, denkt, dass dieses Buch ein guter und hilfreicher Einstieg in die von George Orwell erschaffene Welt von "1984" sei, könnte eventuell enttäuscht werden.

Julia lebt als Mechanikerin in einem totalen Überwachungsstaat. Tagsüber gibt sie sich linientreu und vollkommen integriert, doch insgeheim hat sie verschiedene Wege gefunden, die Grenzen zu dehnen und sogar zu übertreten. Doch das aufblühende Verhältnis zu ihrem Kollegen Winston wird ihr zum Verhängnis.

Diese hier beschriebene Welt erscheint düster und hoffnungslos, das Leben der Menschen ist bestimmt von einer Kälte und Emotionslosigkeit, die das Mistrauen untereinander schürt. Das schlägt sich sowohl in den Beschreibungen als auch, und das auf eine sehr unbequeme Art, in den Dialogen nieder. Dadurch lässt sich das Buch stellenweise nur sehr schwer ertragen, wirkt aber gleichzeitig auch sehr authentisch.

Diese emotionale Kälte trägt natürlich dazu bei, dass man zu keiner der Figuren eine irgendwie geartete Sympathie aufbauen kann. Besonders Julia bleibt den ganzen Roman über sehr ambivalent. Mal agiert sie sehr naiv, dann wiederum überaus berechnend und kalt. In ihrer Zuneigung, wenn man das überhaupt so nennen kann, scheint sie sehr wankelmütig.

Soweit scheint sich die Neuauflage mit dem Original zu decken. Allerdings driftet die Sprachwahl ab dem ersten Drittel des Romans zu sehr ins vulgäre ab. Gefühlt geht es nur noch um Fi**en und Fo**en, die Szenen werden immer härter und ab einem gewissen Punkt nur noch schwer zu ertragen.

Die letzten Seiten des Romans dann bieten den Versuch, die Geschichte des Originals weiterzuführen, zu einem befriedigenden Ende zu bringen, das aber zumindest mir nicht schlüssig genug erscheint.

Insgesamt war das Buch nicht schlecht und würde, stünde es für sich selbst, einen radikalen, aber interessanten Roman abgeben. Doch ich habe das Gefühl, dass es einem Vergleich mit George Orwell nicht standhalten kann.

Bewertung vom 06.12.2023
Kleine Probleme
Pollatschek, Nele

Kleine Probleme


sehr gut

Enttäuschender Lars

Wer kennt es nicht. Zu Beginn der freien Zeit nimmt man sich so viel vor und wenn die Zeit dann verstrichen ist hat man so gar nix geschafft.

So ähnlich geht es Lars, 49 jähriger Familienvater und Möchtegernautor, als seine Johanna am 31.12. zurückkommen will und er noch so überhaupt nix von dem geschafft hat, was er sich in ihrer Abwesenheit vorgenommen hat. Wir begleiten ihn durch seinen letzten Tag des Jahres und dem Versuch sich endlich aufzuraffen und merken schnell, dass er sowohl sich selbst als auch seine Familie immer wieder enttäuscht.

Zu Beginn herrscht ein Schmunzeln auf meinem Gesicht vor, zu gut kenne ich dieses Gefühl, noch unendlich viel Zeit und Kraft zu haben. Die Motivation ist groß, ebenso die Ablenkung durch Handy und Gedanken.

Doch je weiter man Lars durch dieses kleine aber feine Buch folgt, desto deutlicher wird, dass er sich selbst unheimlich im Weg steht und man bekommt das Gefühl, dass seine Blockade über ein gesundes Maß hinausgeht.

Nele Pollatschek schafft es, sowohl sprachlich als auch tehmatisch zu fesseln. Es liest sich teilweise wie einen Autounfall, man möchte Lars am liebsten wachrütteln. Ob man hier Parallelen zu Angehörigen mit Depressionen oder ADHS-Diagnose ziehen kann? Auf jeden Fall lässt es mich sehr nachdenklich und gut unterhalten zurück.

Bewertung vom 29.11.2023
Marschlande
Kubsova, Jarka

Marschlande


sehr gut

Typischer Ansatz

Wer kennt sie nicht, diese "Frauenromane", die in letzter Zeit wie Pilze aus dem Boden schießen. In denen auf zwei verschiedenen Zeitebenen die Schicksale zweier (starker) Frauen miteinander verknüpft werden und ihre Probleme am Beispiel der jeweils anderen aufarbeiten. "Marschlande" reiht sich da in gewisser Weise ein.

Durch die Augen der verheirateten Britta erhalten wir Einblick in das Leben und Schicksal von Abelke Bleken, die als eine der wenigen Eigentümerinnen eines Hufnerhofes die Wende vom Feudalismus zum Kapitalismus schmerzlich am eigenen Leib erfahren musste.

Das Buch spielt in den Marschlanden, einem zu Hamburg gehörenden Landstrich, der noch heute von den Wassern der Elbe und den sie umgebenden Deichen geprägt ist. Allein für diesen Lokalkolorit lohnt sich das Buch wirklich, denn die Autorin schafft es meisterlich die teils etwas bedrückende Stimmung einzufangen.

Mit Abelke hat sie zudem eine Frau ins Zentrum ihrer Erzählung gerückt, deren Leben und, viel wichtiger, deren Tod anhand verschiedener Dokumente belegt ist und sie damit zu einer wichtigen Zeitzeugin einer besonders dunklen Ära gemacht. Mit Abelke fiebert man und leidet man mit, ihre Wut und Entrüstung ist fast greifbar. Sie ist der (nicht so) eimliche Star des Buches.

Britta hingegen erlebt das Schicksal des ungeliebten Sidekicks. Ihre Geschichte führt zwar ähnlich ernste Themen an, kann aber mit Abelkes Stärke und Authentizität nicht mithalten. Ihre Probleme wirken teilweise bemüht und konstruiert. Ihr hätte die Rolle der Erzählerin vollkommen ausgereicht.

Insgesamt möchte ich das Buch aber trotzdem nicht allzu schlecht wegkommen lassen, denn mit Abelkes Stärke hat die Autorin wirklich einen Glücksgriff gelandet.