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Sabrina6683

Bewertungen

Insgesamt 20 Bewertungen
12
Bewertung vom 11.10.2023
Das Buch Eva
Clothier, Meg

Das Buch Eva


weniger gut

Leider kann ich für Das Buch Eva von Meg Clothier maximal zwei Sterne vergeben. Auch wenn ich das Cover wunderschön und die ersten Seiten des Buchs wirklich spannend und gut geschrieben sind, so hält das Buch absolut nicht, was es auf den ersten Seiten verspricht. Die Geschichte wird einfach nur langweilig und unglaublich langatmig erzählt. Zwar bekommt die Geschichte einen mystischen Touch, aber diese Momente werden überhaupt nicht erklärt und aufgelöst oder in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht, man kann alles nur leise erahnen. Auch gibt es viele biblische Andeutungen, aber so richtig einzuordnen, sind diese nicht. Der Grundgedanke der Geschichte ist sicherlich gut, die Umsetzung aber mangelhaft. Es gibt einige Protagonisten, die durchaus mehr Potential hätten, leider wird auch dieses nur wenig ausgeschöpft. Schade!

Bewertung vom 18.09.2023
Baustellen der Nation (eBook, ePUB)
Banse, Philip; Buermeyer, Ulf

Baustellen der Nation (eBook, ePUB)


sehr gut

Als langjährige Hörerin des Lage der Nation Podcasts der beiden Autoren Philip Banse und Ulf Buermeyer habe ich mich sehr auf das Buch gefreut. Gewohnt knackig, mit einer gewissen Prise Humor, leicht verständlich und auf den Punkt werden im Buch aktuelle Baustellen erklärt und Lösungsansätze vorgeschlagen. Es fließen außerdem Interviews mit Politikern und anderen Beteiligten ein. Gut unterteilt in viele kurze Kapitel reist der Lesefluss trotzdem nicht ab. Dieses Buch nimmt man auch sicherlich gerne später noch einmal in die Hand, um einzelne Kapitel nochmal zur Auffrischung zu lesen. Einzig zu bemängeln habe ich, dass als intensive Hörerin doch schon einiges bereits bekannt ist, das Buch wird für alle Interessierten aber trotzdem eine Bereicherung sein. Das Cover ist ansprechend und der Wiedererkennungswert zum Podcast Logo gut gelungen.

Bewertung vom 22.08.2023
Verlogen / Mörderisches Island Bd.2
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlogen / Mörderisches Island Bd.2


sehr gut

Eva Björg Ægisdóttir gelingt im zweiten Teil ihrer isländischen Krimireihe ein recht komplexer und dennoch spannender Fall. In "Verlogen' ist die sehr sympathische Protagonistin Kommissarin Elma auf der Suche nach dem*der Mörder*in einer Frau, deren Selbstmord vermutet wird, bis ihre Leiche gefunden wird. Viele mögliche Verdächtige machen den Fall ziemlich komplex und dann kommt alles doch ganz anders. Hier ist der Wechsel meiner Meinung nach etwas zu abrupt, obwohl mir der Perspektivenwechsel in den abwechselnden Kapiteln sehr gut gefallen hat. Das Ende hat mir nicht gefallen, aber das ist meine persönliche Meinung. Der Schreibstil ist sehr eingehend und trotz der vielen Kapitelunterbrechungen kommt ein guter Lesefluss zustande. Auch die Nebenschauplätze sind spannend und gut eingebunden. Es gibt einige sehr offensichtliche (Rechtschreib-)Fehler, was mich beim KiWi-Verlag doch sehr gewundert hat.

Bewertung vom 02.08.2023
Simone
Reich, Anja

Simone


ausgezeichnet

CN: Suizid
Ich habe lange darauf gewartet, dass ein Buch in dieser Form erscheint. Suizide sind trotz ihrer Häufigkeit nach wie vor ein absolutes Tabuthema und das sollte sich meiner Meinung nach dringend ändern. Anja Reich schreibt in "Simone" die Biographie (so sie sich denn nachvollziehen lässt) ihrer Freundin Simone, die sich mit 27 Jahren das Leben nahm. Mit Hilfe der Familie, Wegbegleiter*innen und Tagebüchern aus ihrer Hinterlassenschaft recherchiert sie ihre Geschichte, was sehr berührend und trotzdem klar gelingt. Auch Experten zum Thema Suizid kommen vereinzelt zu Wort. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, habe oft an meine Freunde denken müssen, die sich suizidiert haben, obwohl ihre Geschichte (natürlich) eine komplett andere ist. Das Buch hat mich getröstet und doch kann ich die Sehnsucht nach einem Verstehen nachvollziehen, auch wenn es dies in den meisten Fällen nicht geben wird.

Bewertung vom 05.07.2023
Vom Ende der Nacht
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


schlecht

Ich habe jetzt wirklich lange über eine mögliche Rezension zu diesem Buch nachgedacht, aber es ändert nichts, ich fand das Buch einfach furchtbar. Wieso im Jahr 2023 noch so eine klischeehafte Liebesgeschichte veröffentlicht wird, ist mir wirklich schleierhaft. Es geht mit dem Mutter/ Kinder- Verhältnis los, in dem die Tochter komplett anders behandelt wird, als der Zwillingsbruder und zieht sich über die weise Großmutter, die den „wahren“ Charakter eines Menschen auf den ersten Blick erkennt und viele andere Protagonisten weiter, die ich, ohne zu Spoilern, leider nicht benennen kann. Auch die Liebesgeschichte an sich ist unfassbar vielen Klischees unterlegen, von denen man sich wünscht, dass diese heute keinen Raum mehr einnehmen würden und somit reproduziert werden bzw. als „normal“ angesehen werden. Außerdem sollte dem Buch eine eindeutige Content Note vorstehen.

Bewertung vom 30.05.2023
Über Leben in der Klimakrise
Glimbovski, Milena

Über Leben in der Klimakrise


ausgezeichnet

Milena Glimbovskis Buch ‚Über Leben in der Klimakrise‘ am Tag der Razzien gegen Mitwirkende bei Der letzten Generation zu lesen, passt auf ironische Weise mehr als zusammen. Der Autorin gelingt in dem Buch ein emotionales und trotzdem sachliches und auf Fakten (belegt durch mehr als 200 Quellen im Anhang) basiertes Aufrütteln - die Klimakrise wird kommen. Wie schnell und wie schlimm ist aktuell nicht absehbar, aber sie wird (wahrscheinlich schneller als erwartet) kommen und deswegen ist es allerhöchste Zeit sich mit der Klimaanpassung zu beschäftigen. Glimbovski gibt hier nicht nur einen Überblick welche Bereiche sich wie anpassen müssen, sondern auch wie im Privaten und Wirtschaftlichem gehandelt werden sollte. Dabei fließen auch immer wieder Aspekte und Impulse aus ihrem privaten und beruflichem Leben ein, sodass sich das Buch sehr flüssig lesen lässt.

Bewertung vom 20.04.2023
Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


ausgezeichnet

Vergessene Frauen aus der Geschichte gibt es leider viel zu häufig, viele bekommen nie die Aufmerksamkeit, die sie verdient hätten. Umso wichtiger, dass sich Marie Benedict in ihrem Buch 'Die einzige Frau im Raum' der Geschichte der historischen Persönlichkeit Hedwig Kiesler, besser bekannt unter ihrem Künstlerinnennamen Hedy Lamarr, annimmt und ihre Geschichte in Romanform niedergeschrieben hat. Das Buch liest sich sehr flüssig und ich hätte es am liebsten in einem Rutsch durchgelesen. Der Stil ist unaufgeregt und lässt trotzdem Spannung zu, bauscht aber nicht unnötig auf, sondern erzählt die wahre Geschichte mit eben auch allen negativen Erfahrungen und Unhappy Ends. Hedwig Kiesler sowie alle anderen Protagonisten werden mehr als authentisch dargestellt, was diesen Roman auch so besonders interessant macht. Auch die Übersetzung durch Marieke Heimbuger ist meiner Meinung nach mehr als gut gelungen!

Bewertung vom 25.03.2023
Das Ende der Ehe
Roig, Emilia

Das Ende der Ehe


ausgezeichnet

Ich sage oft über Bücher, dass sie meiner Meinung nach Pflichtlektüre für jede*n sein sollten. Wenn ich mich für ein Buch entscheiden müsste, das als Pflichtlektüre für alle gilt, so wäre es 'Das Ende der Ehe' von Emilia Roig. Dieses Buch ist sowohl für alle absoluten Feminismus-Neulinge als auch für gut bewanderte Feminist*innen geeignet, es ist sehr umfassend und absolut auf den Punkt. Der provokante Titel ist nurmehr das I-Tüpfelchen, natürlich wird hier ein Kernproblem des Patriarchats beleuchtet aber noch viel mehr darüber hinaus. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht einzelne Passagen mit wichtigen Aussagen / Impulsen zu markieren, denn sonst hätte ich das komplette Buch markiert. Auch ein umfassendes und zur weiteren Lektüre anregendes Literaturverzeichnis rundet das Buch als ein einfach fantastisches Werk ab. Ich kann dieses Buch wirklich nur als mehr empfehlen!

Bewertung vom 24.02.2023
Anti-Girlboss
Shehadeh, Nadia

Anti-Girlboss


ausgezeichnet

Nadia Shehadeh gelingt mit Anti-Girlboss eine perfekte Mischung aus Sachbuch und Biografie, beides sehr feministisch geprägt. Das Buch liest sich sehr flüssig und in einem Rutsch weg. Selten habe ich bei einem Buch so oft nickend und zustimmend davor gesessen, ich fühle dieses Buch so sehr!
Die oft humorvolle Art passt perfekt zum Cover, trotzdem gibt es durchaus auch ernsthafte Passagen, in denen deutlich aufgezeigt wird, wie negativ der Kapitalismus sich auf die gesamte Gesellschaft auswirkt. Es wird auch deutlich gemacht, das niemand unfehlbar ist und wir alle Teil des Systems sind, was aber nicht bedeutet, das nicht jede*r auch seinen Beitrag leisten kann, es besser zu machen. Was mir besonders gut gefallen hat, ist der Umgang mit dem Wort 'Faulheit', ihm wird hier eine positive Definition verpasst und das sollten wir alle viel mehr leben und verinnerlichen. Auch das sehr ausführliche Quellenverzeichnis ist zu betonen und lädt zur weiteren Vertiefung ein.

Bewertung vom 11.01.2023
Frankie
Köhlmeier, Michael

Frankie


sehr gut

Ich muss leider direkt mit der Tür ins Haus fallen, das Ende ist einfach bombastisch! Von Anfang an schafft es Michael Köhlmeier mit ruhiger und trotzdem eindringlicher Sprache einen Spannungsbogen aufzubauen, der am Ende fulminant explodiert. Die erste Hälfte des Buches liest sich in einem Atemzuge weg, dann verliert es leider etwas an Sogkraft - deswegen ein Stern Abzug -, um dann auf den letzten Seiten nochmal richtig Fahrt aufzunehmen. Auch das Cover ist für das Buch mehr als gelungen.
Wir begleiten den 14 jährigen Frank auf seiner wohl prägendsten Reise, auch wenn sein Leben vorher schon sicherlich nicht immer einfach war. Als Sohn einer alleinziehenden Mutter, der Vater hat sich nie gekümmert. Nun kommt sein Großvater nach 18jähriger Haft aus dem Gefängnis und schon die erste Begegnung der beiden weist eine bestimmende Dynamik auf, die aber erstmal alles offen lässt.
Wer Lust auf eine kurzweilige Geschichte hat, die ohne großes Tamtam auskommt und trotzdem Spannung pur verspricht, ist mit 'Frankie' sehr gut aufgehoben!

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