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Lovebambaren
Wohnort: 
Uslar

Bewertungen

Insgesamt 526 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2025
Der Schlund (eBook, ePUB)
Kassner, Stefan S.

Der Schlund (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Gier

Darum geht es:

Die schöne Adelheid verliebt sich in Elmar und nun ist sie in der Rolle der Ehefrau und Mutter. Doch anfreunden konnte sie sich mit der Rolle nie. Als Elmar bei einem Unfall ums Leben kommt, steht sie mit den achtjährigen Zwillingen Joseph und Karl allein da. Überfordert. Wie soll sie die Kinder und sich versorgen?
Im Wald, unter den Wurzeln eines abgestorbenen Baums, entdeckt sie ein Loch. Daraus ertönen Stimmen, die ihr zuflüstern. Verführerische Stimmen. Alles, was sie in den Schlund werfe, würde sie verbessert zurückbekommen. Als sie der Aufforderung folgt, geschieht es tatsächlich genau so. Was, wenn sich nicht nur Dinge auf diesen Weg verbessern würden? In Adelheid reift eine düstere Idee.

Meine Meinung:

Ich bin mal wieder beeindruckt von Stefan S. Kassner. Er eine hier eine düstere Novelle geschrieben, die aber neben der Dunkelheit auch so viel aussagt. Was macht ein Mensch, wenn er unzufrieden mit seinem Leben ist? Wenn es plötzlich eine Möglichkeit gibt, mehr vom Leben zu bekommen? Ein besseres Leben? Hört die Gier irgendwann auf? Welche Grenzen ist man bereit zu überschreiten?

Mit der Protagonistin Adelheid zeigt uns der Autor eine Figur, die sich von der Gier beeinflussen lässt und wie sie sich dadurch verändert. Eine Rolle, die einem zum Nachdenken anregen kann. Wie weit würde man selbst gehen, wenn die Möglichkeit doch so verlockend ist? Es ist sehr spannend in sich selbst hinein zu horchen und sich dieser Frage zu stellen.

Adelheid war mir nie richtig sympathisch, aber dennoch ist sie eine wahnsinnig interessante Figur, die mich sehr neugierig gemacht hat.

Wenn ich düstere Phantastik von Stefan S. Kassner lese, werde ich jedes Mal gefangen genommen. Ich liebe es wie der Autor schreibt. Mit so einer packenden Atmosphäre, wortgewandt zieht er mich in seine Geschichte. Ich liebe es wie er die Spannung aufbaut und mich mit der ein oder anderen Gänsehaut beschenkt. Manchmal dachte ich schon, dass ich selbst die Stimmen hören, und das war dann schon ein bisschen gruselig :D Gruselig, aber genial. Auch wenn ich eine gewisse Beklommenheit nach dem Lesen empfunden habe, bin ich schlichtweg begeistert von dieser Geschichte.

Auch wenige Seiten können aussagekräftig sein und so viel mehr aufzeigen als manch ein dickes Buch. Das zeigt uns Stefan S. Kassner mit „Der Schlund“. Tiefgründig und vielschichtig ist diese, wahrlich fantastische, Novelle.

Fazit:

Eine tiefgründige Novelle mit viel Aussagekraft. Stefan S. Kassner hat mich gefangen genommen und zum Nachdenken angeregt. Ich liebe diese düstere Seite von ihm. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.03.2025
RE-GENERATION - Neues Leben
Alsted, Tala T.

RE-GENERATION - Neues Leben


sehr gut

Ewig leben?

Hier handelt es sich um den ersten Band einer Dilogie.

Darum geht es:

2203 in Europa. Die Menschheit lebt im Untergrund. Die Unsterblichkeit wurde tatsächlich wahr gemacht, dank der Re – Generation – Behandlung. Perfekt? Nicht für die 24 jährige Sibel.
Die Familienplanung wird staatlich geregelt und ein Verstoß würde harte Strafen mit sich bringen.
Rebellen kämpfen gegen diese Entwicklung. Als Sibels schwangere Freundin Hilfe benötigt, gerät Sibel selbst in Gefahr und ist abhängig von der Untergrundorganisation Natural Life und den geheimnisvollen Jonah Black.

Meine Meinung:

Die Thematik dieser Dystopie klang für mich von Beginn an hoch interessant und vielversprechend. Ein Leben ohne altern zu müssen? Ohne sterben zu müssen? Klingt doch gut, oder? Aber was passiert, wenn immer die gleichen die mächtigsten Positionen innehaben? Wenn das Kinder bekommen staatlich geregelt wird, weil sonst eine Überbevölkerung droht? Alles spannende Frage, die Tala T. Alsted in ihrer Dystopie mit eingebracht hat.

Durch den flüssigen und angenehmen Schreibstil der Autorin ist es mir leicht gefallen in die Geschichte einzutauchen und mich fallen zu lassen. Unter normalen Umständen hätte ich die Story wahrscheinlich nicht groß zur Seite legen können. Es tauchen spannende und brisante Dinge auf, die dem Ganzen eine Würze geben. Ich bin da sehr neugierig geworden. Es weckte in mir eine Mischung aus Faszination und Fassungslosigkeit.

Dazu diese zarte Liebesgeschichte, die sich anbahnt. Sehr schön beschrieben und erzählt. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Besonders gut gelungen finde ich die Charaktere. Mein persönlicher Liebling ist in diesem Fall Jonah. Er strahlt so eine Ruhe aus, selbst in kritischen Momenten. Seine ganze Art hat es mir irgendwie angetan. Dann diese Geheimniskrämerei um seine Person, dass ich mich immer wieder gefragt habe, was da noch kommt. Ein wirklich sehr interessanter Charakter.

Aber auch Sibel mag ich sehr. Sie hat es alles andere als leicht und trotzdem schafft sie es immer irgendwie weiterhin nach vorne zu schauen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Auch sie ist für mich absolut authentisch

Das Einzige, was mir etwas schleierhaft an der Geschichte war, ist, dass Sibel sich verstecken sollte und lieber nicht nach draußen sollte. Dafür aber kurz darauf bereits in einem Geschäft stand um zu helfen, was dazu auch noch häufig überprüft wird. Das ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Aber am Ende hat es mir nichts von dem Lesespaß genommen, den ich definitiv hatte.

Mit dem Ende des Buches hat Tala T. Alsted nochmal richtig einen rausgehauen, sodass ich wahrlich froh bin, dass ich Band 2 direkt weiter lesen kann.

Fazit:

Ich hatte gute und unterhaltsame Lesestunden. Dieses Buch kann zum Nachdenken anregen und gleichzeitig kann man dennoch komplett abschalten und das Lesen genießen. Ich empfehle es sehr gerne weiter.

Bewertung vom 22.03.2025
Der träumende Delphin und die Stimme des Ozeans
Bambaren, Sergio

Der träumende Delphin und die Stimme des Ozeans


ausgezeichnet

Güte, Vergebung und bedingungslose Liebe

Der träumende Delphin ist zurück.

Darum geht es:

»Sei gütig. Vertraue in die bedingungslose Liebe. Lerne zu vergeben. Wenn du diese drei Prinzipien beherrschst, dann und nur dann wirst du den Ort finden, den du suchst, und die ganze Welt für immer retten.«

Damals hat der träumende Delphin alles gegeben, um seinen Traum zu leben, um den Träumer in sich und in vielen anderen zu wecken. Nun ist der Ozean und seine Geschöpfe in großer Not und er vernimmt erneut die Stimme des Ozeans, die ihn um Hilfe bittet, denn wenn die Menschen ihr Verhalten nicht ändern, wird sich die Welt grundlegend verändern. Kann der träumende Delphin die Herzen der Menschen erreichen? Und welchen Preis muss er dafür zahlen?

Meine Meinung:

Ich habe relativ lange gebraucht, um mich an diese Rezension zu setzen. Es bedeutet einfach so viel mehr, als andere Rezensionen und ich habe lange überlegt wie ich meine Gefühle und Gedanken in Worte fassen kann.

Sergio Bambaren schafft es nicht nur mein Herz zu berühren, er berührt sogar meine Seele. Das habe ich wieder einmal ganz deutlich gespürt. Meiner persönlichen Meinung nach schafft es niemand so wie er, Probleme anzusprechen und gleichzeitig diese Hoffnung mit auf den Weg zu geben. Mich hat er mit seinen Worten getroffen. Die Geschichte regt definitiv zum Nachdenken an. Sie zeigt uns, was der Mensch den Ozeanen und der Natur antut. Aber dennoch zeigt der Autor nicht komplett mit dem Finger auf uns, er zeigt auch, dass wir die Hoffnung nicht aufgeben dürfen. Güte, bedingungslose Liebe und Vergebung spielen immer wieder eine ganz wichtige Rolle. Und so wie Sergio Bambaren all das einsetzt, ist es in meinen Augen perfekt.

Ich habe mich einerseits gefreut, dass ich Daniel Alexander Delphin, den träumenden Delphin, wiedersehen durfte. Gleichzeitig bin ich aber auch traurig, weil der Grund dafür so traurig ist. Wir alle wissen, dass unsere Ozeane immer mehr Probleme aufweisen. Dass zu viele Tiere sterben müssen, dass das Wasser verschmutzt wird, usw. Auch mir war all das natürlich bewusst, und trotzdem hat Sergio Bambaren es geschafft mir Tränen in die Augen zu treiben, weil er seine Worte so gut wählt, dass sie so sehr unter die Haut gehen. Ich musste während dem Lesen immer wieder schlucken und tief durchatmen.

Ich hoffe von Herzen, dass diese Geschichte von vielen gelesen wird, und dass sie die Menschen zum Nachdenken anregt. Wir dürfen unsere wunderschöne Natur mit all der Vielfalt nicht zerstören.

Fazit:

Eine tiefgründige und zutiefst bewegende Geschichte, die uns zum Nachdenken anregen sollte. Wunderschön geschrieben. Erschütternd ehrlich, aber dennoch mit einem Hoffnungsschimmer. Ich empfehle dieses Buch von Herzen weiter.

Bewertung vom 16.03.2025
Lebensplan Liebe
Mattutat, Torine

Lebensplan Liebe


gut

Schöne Liebesgeschichte

Das ist der dritte Band der Bernsteinfunkeln – Reihe. Dieser ist in sich abgeschlossen, und kann wie die anderen Bücher der Reihe, unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden.

Darum geht es:

Anne hat einen neuen Nachbar. Einen Attraktiven mit Luxuswagen noch dazu. Kann es wirklich sein, dass er einfach nur freundlich und hilfsbereit ist?
Als Anne bedroht wird, scheint sie zu ahnen, wer Malte wirklich ist. Und weiß ihre Nachbarin vielleicht mehr über ihn, als sie zugibt? Was passiert, wenn man seine Nase in anderer Leute Angelegenheit steckt, muss auch Anne erfahren.

Meine Meinung:

Für mich der bisher beste Roman aus der Bernsteinfunkeln – Reihe von Torine Mattutat.

Es scheint mir zwar so, dass ich mich daran gewöhnen muss, nicht ganz mit dem Schreibstil der Autorin warm zu werden, aber dennoch empfinde ich es so, dass sie wieder ein Stück besser geworden ist. Für mein Empfinden sieht man eine Weiterentwicklung und das finde ich so richtig schön.

Dieser Ostseeroman ist wieder vielfältig und bietet einige Abwechslung. Natürlich gibt es eine Liebesgeschichte. Diesen Teil finde ich sehr emotional und Torine Mattutat hat die Gefühle sehr schön rübergebracht. Ich denke, ein Vergnügen für alle Romantiker.

Es wird aber auch wieder spannend. Das macht das Ganze schön abwechslungsreich. Besonders ab der Hälfte geht es ordentlich rund und da kommt definitiv keine Langeweile auf.

Mit den Charakteren habe ich mich anfangs erneut etwas schwergetan. Ich konnte sie nicht recht greifen und sie wirkten auf mich etwas unnahbar. Das wiederum hat es mir schwer gemacht mit ihnen mitzufühlen. Was ich aber auch dazu sagen muss ist, dass sich das im Laufe des Buches zum positiven hin verbessert hat. Irgendwann konnte ich mich besser in die Protagonisten hineinversetzen und auch mit ihnen fühlen und teils auch mitleiden.

Anne ist alleinerziehende Mutter und man merkt ihr oft an, dass sie ihr Herz verschließt. Es zumindest versucht. Der Betrug aus der Vergangenheit sitzt tief bei ihr. Vielleicht war das mit ein Grund, dass ich ebenfalls nicht mit ihr warm wurde? Jedenfalls zu Beginn. Als Anne beginnt sich mehr zu öffnen, hat sie es aber geschafft auch in mein Herz zu schleichen.
Malte hingegen hat es doch etwas früher geschafft. Ich fand es einfach süß wie sehr er um Anne bemüht war. Das kann ich nur als hartnäckig bezeichnen, und das auf eine so charmante Art.

Was die Geschichte für mich insgesamt so schön glaubhaft gemacht hat, ist der Punkt, dass Torine Mattutat nicht nur die Seite mit rosaroter Brille zeigt, sondern auch, dass das Leben nun mal auch Probleme mit sich bringt. Es ist nicht alles nur Sonnenschein, und genau das mag ich hier so, weil es so echt ist.

Fazit:

Eine schöne Geschichte zum Seele baumeln lassen und abtauchen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fand ich mich immer besser in die Story hinein. Abwechslungsreich, unterhaltsam, spannend und gefühlvoll.

Bewertung vom 11.03.2025
Kopfüber
Mattutat, Torine

Kopfüber


gut

Liebesroman mit Kick

Hierbei handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe, der aber in sich abgeschlossen und unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden kann.
(Neuauflage)

Darum geht es:

Das Leben von Lehrerin Samantha steht Kopf und sie zieht von Gardelegen zu ihrer Freundin an die Ostsee, um dort nochmal neu durchzustarten.
Dann ist da dieser Mann, der sich in Sams Welt drängt. Doch beide haben mit ihren Schatten der Vergangenheit zu kämpfen. Können sie einer neuen Liebe eine Chance geben, oder hält die Vergangenheit sie zu sehr gefangen?
Von unheimlichen Vorkommnissen ist Sam geängstigt und dann gerät sie auch noch in Gefahr und Filip kann ihr nicht helfen.

Meine Meinung:

Zurück geht es an die Ostsee mit Torine Mattutat. Die Geschichte verspricht erneut so viel mehr, als „nur“ eine Liebesgeschichte. Denn es gibt einige spannende Momente, ebenso wie Tiefgründigkeit.

Wie schon beim ersten Band hatte ich etwas Schwierigkeiten mit dem Schreibstil von der Autorin zurecht zu kommen. Ich empfand es nicht mehr ganz so holprig, was für mich auf eine Verbesserung hinweist, aber dennoch kam ich anfangs nicht ganz in den Lesefluss. Mit der Zeit legte sich das allerdings und ich habe mich an den Stil der Autorin gewöhnt.

Tja, Sam… ich kann euch gar nicht erklären, warum ich anfangs einfach nicht mit ihr warm geworden bin. Ich kann nichts negatives über sie sagen. Sie hat es nicht leicht im Leben, Veränderungen müssen her, ein Neustart,… Alles verständlich und nachvollziehbar. Dennoch hat mich irgendwas davon abgehalten sie ins Herz zu schließen. Ich habe wirklich hin und her überlegt, aber ich weiß einfach nicht warum. Aber nichtsdestotrotz bin ich mit Sam zurechtgekommen, auch wenn wir keine dicken Freunde wurden. Ich fand es auch sehr interessant ihre Geschichte mitzuverfolgen und sie auf ihren Weg zu begleiten.

Schön fand ich, dass es ein Wiedersehen mit Flo aus Band 1 gab. Ich mag solche Treffen mit bekannten Protagonisten ja total gerne. Aber keine Bange, man kann alle Bücher komplett unabhängig voneinander lesen.

Je mehr man liest, desto neugieriger wird man auf jeden Fall. Ich hab mich manches Mal gefragt, was da noch kommen wird. Das hat Torine Mattutat schön spannend geschrieben und damit meine Neugier geweckt.

Die Lovestory mag ich aber auch. Vor allem, weil eben nicht alles so einfach und leicht ist. Es gibt Hürden zu überwinden und das gibt dem Ganzen noch das gewisse i – Tüpfelchen mit.

Fazit:

Emotional und spannend mit kleineren Schwächen, die mir anfangs schwerer gefallen sind, als am Ende. Insgesamt wurde ich von Torine Mattutat gut unterhalten.

Bewertung vom 01.03.2025
MAMA SPRACHLOS
Gesslein, Daniela

MAMA SPRACHLOS


sehr gut

Lebensverändernder Schlaganfall

Darum geht es:

Die Mutter der 17 jährigen Marie erleidet aus dem Nichts einen Schlaganfall und ist anschließend sprachlos und kann nicht mehr mit Sprache kommunizieren.
So stellt sich auch das Leben von Marie komplett auf den Kopf. Statt Schule, Jungs oder der neueste Kinofilm, dreht sich ihr Leben nun um ganz andere Dinge. Krankheit, Angst, Missverständnisse und Sorge prägen ihren Alltag, da ihre Mutter nicht mehr sprechen und gehen kann.
Marie nimmt es sehr mit und da tut ihr die Unterstützung von Serafino, der plötzlich in ihrem Leben auftaucht, sehr gut.

Dieser Familienroman beruht auf einer wahren Geschichte.

Meine Meinung:

Dieser Roman ist ziemlich bewegend. Gerade auch deswegen, weil das Schlaganfall – Thema in meiner Familie kein unbekanntes ist. Daher war ich gespannt, wie Daniela Gesslein diese Thematik umgesetzt hat.

„Mama sprachlos“ zeigt auf wie schnell und unerwartet solch ein Schicksalsschlag das Leben verändern kann. Nicht nur des Betroffenen, sondern auch die Angehörigen des Schlaganfallpatienten. Wenn ein geliebtes Familienmitglied plötzlich nicht mehr laufen und nicht mehr sprechen kann.

Verzweiflung, Wut, Trauer und Verzweiflung reichen sich hier oft die Hände. Die Hilfslosigkeit ist spürbar und ich hatte beim Lesen immer wieder einen Kloß im Hals, weil mich die Geschichte berührt hat.
Ich glaube vielen ist gar nicht bewusst, was alles nicht mehr geht, wenn einem die Sprache verloren geht. Es geht nicht nur um das Sprechen an sich. Dahinter steckt noch so viel mehr und das macht eine Kommunikation sehr herausfordernd.

Sehr interessant finde ich auch die medizinischen Anhaltspunkte, die aus meinem Wissensstand, gut recherchiert sind. So kann man doch einiges dazulernen.
Die Autorin nutzt hier einige Fachbegriffe, die sie dann in der Fußzeile erklärt. An und für sich eine gute Idee. Mich persönlich hat es dann allerdings etwas beim Lesen gestört, weil ich einfach den Lesefluss verloren habe. Daher habe ich die Fußnoten irgendwann, meistens, weggelassen zu lesen.

Neben all den Sorgen schenkt diese Geschichte aber auch Hoffnung und kann Mut mitgeben. Denn mit ganz viel Liebe, Miteinander und sehr viel Geduld, kann man mehr schaffen, als man manchmal denkt.

Der mystisch angehauchte Teil der Geschichte, hat mir hier leider nicht zugesagt. Ich finde den Ansatz und die Idee zwar nicht schlecht, aber für mich war es in so einem Buch dann doch etwas zu viel und ich habe es stellenweise nicht ganz passend gefunden. Und gegen Ende der Geschichte auch noch etwas überhastet.

Fazit:

Eine bewegende Geschichte über ein Leben nach einem Schicksalsschlag. Was ein Schlaganfall mit einem Patienten und dessen Angehörigen machten kann, wird hier deutlich. Nichtsdestotrotz können Liebe und Glaube auch viel bewirken. Daher empfehle ich das Buch gern weiter.

Bewertung vom 01.03.2025
Dieses Mal für immer?
Mattutat, Torine

Dieses Mal für immer?


gut

Erfrischender Auftakt mit Schwächen

Das ist der erste Band der Bernsteinfunkeln – Reihe. Dieser ist in sich abgeschlossen und unabhängig von den anderen lesbar.

Darum geht es:

Toni wird nach einem Arbeitsunfall in die Universitätsklinik eingeliefert. In der Zeit seiner Genesung möchte er die Suche nach seinem Sohn intensivieren.
Was ihn überrascht, ist die unerklärliche Vertrautheit zu seiner Ärztin Florentine. Zwischen den Beiden beginnt eine leidenschaftliche Romanze. Manchmal verhält Florentine sich seltsam, doch Toni beachtet es nicht weiter. Bis die Ärztin unachtsam wird und Dinge ans Licht kommen, mit denen er nicht gerechnet hätte. Kann ihre Liebe das überstehen?

Meine Meinung:

Das ist nach längerer Zeit mal wieder eine Rezension, die mir nicht leicht fällt zu schreiben. Es gibt viel positives, aber auch den ein oder anderen Kritikpunkt von mir.

Es ging schon los, dass mir der Einstieg in die Geschichte nicht leicht gefallen ist. Der Schreibstil von Torine Mattutat ist anders. Versteht mich nicht falsch, ich finde ihn nicht schlecht, eher ungewöhnlich. Über den Satzbau bin ich ab und zu gestolpert. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen, was ich aber auch tat.

Was mir gut gefällt ist, dass diese Geschichte mehr ist, als „nur“ ein Liebesroman. Die Autorin greift hier auch einige schwierige Themen auf, was dem Ganzen noch mehr Tiefgang verleiht. Allerdings war es für meinen persönlichen Geschmack dann doch zu viel. Das musste dann recht schnell „abgearbeitet“ werden und die einzelnen Thematiken hatten nicht die Gelegenheit richtig zur Geltung zu kommen. Für einen Debut – Roman dennoch nicht schlecht. Vielleicht das nächste Mal mehr nach dem Motto Weniger ist mehr, damit die Geschichte nicht so an einem vorbei rauscht.
Dazu kommen noch einige Zufälle, die für mich auch einfach zu viel wurden.

Mit den Protagonisten konnte ich gut mitfühlen und ich fand sie auch authentisch und glaubwürdig. Was ich aber besonders an ihnen mag, ob Toni oder Florentine, ist dass sie nicht perfekt sind. Beide haben Ecken und Kanten, für meine Begriffe teilweise auch ordentliche, aber genau das macht sie aus. Und genau das schätze ich so. Beide haben ihr Köfferchen zu tragen und manches lastet schwer auf den Schultern. Doch Beide sind genauso liebenswerte Personen. Ich hätte sie manchmal schütteln und rütteln können, um sie im nächsten Moment in die Arme zu schließen.

Was ich mir ganz persönlich noch gewünscht hätte, wäre mehr Ostsee – Feeling. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Fazit:

Auch wenn ich ein bisschen was zu kritisieren hatte, wurde ich von der Autorin gut unterhalten und ich kam beim Lesen auf andere Gedanken. Ich bin gespannt auf die nächste Runde mit dem Bernsteinfunkeln.

Bewertung vom 27.02.2025
Schattenseele - Vom Licht begehrt
Sperling, Miriam

Schattenseele - Vom Licht begehrt


ausgezeichnet

Großes Kino

Hier handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe. ACHTUNG!!! Wenn ihr Band 1 nicht kennt, besteht SPOILERGEFAHR!

Darum geht es:

„Der Äther ist unberechenbar und tödlich. Und WIR sind es auch.“

Nun lebt Leyra am Hof ihres Vaters. Ein Leben in einem goldenen Käfig. Doch Leyra möchte nicht lange bleiben, denn sie sinnt noch immer auf Rache an ihren Erzfeind. Dafür muss sie zum Palast der Herrscher von Akasha. Dem Epizentrum der Macht. Dazu ist es der Ort, an dem ihre Liebe zu Alarik unter Todesstrafe steht.

Meine Meinung:

Auf dieses Buch habe ich mich so sehr gefreut, weil Miriam Sperling mich mit Band 1 mitgerissen hat. Und was soll ich sagen? Band 2 ist mindestens genauso gut, wenn nicht sogar noch besser. Was die Autorin hier aufs Papier gebracht hat ist dermaßen packend und mitreißend, dass ich immerzu weiter lesen musste. Ich konnte es nur unter gefühlten Höchstqualen zur Seite legen, weil das reale Leben gerufen hat 😉 Und es waren wirklich Qualen, weil ich doch unbedingt wissen musste wie es weitergeht und was als nächstes passiert. Die Autorin hat immer wieder so eine Spannung aufgebaut, gepaart mit dieser düsteren Atmosphäre, dass ich komplett in der Geschichte versunken bin. Der Schreibstil hat etwas einnehmendes an sich, dem ich mich einfach nicht entziehen kann.
Außerdem schreibt Miriam Sperling wunderbar bildhaft, sodass es ein leichtes ist, sich das Geschehen vorzustellen. Die Bilder im Kopf entstehen wie von selbst, herrlich kann ich da nur sagen.

Ich mag es ja immer wieder sehr, wenn eine Geschichte in gut und böse gesplittet ist, Licht und Schatten, hell und dunkel. Aber, und ganz besonders, wenn dazwischen die vielen Nuancen von Grau dabei sind. Das ist eine ganz tolle Mischung aus meiner Sicht. Und gerade mit Leyra und Alarik gibt es hier jede Menge an Potenzial damit zu spielen, was die Autorin sehr gut nutzt und umsetzt.

Leyra ist eine großartige Protagonistin. Ich erinnere mich noch an den Beginn von Band 1 wie ich dachte: „Physikstudentin mit einem `besonderem` Hobby.“, und inzwischen habe ich ein ganz anderes Bild von ihr. Sie ist einerseits so tough und sie weiß, was sie will. In anderen Momenten zeigt sie aber auch Schwächen, genauso wie Ecken und Kanten. Den Weg mit ihr zu gehen ist spannend und hoch interessant. Bei ihr bin ich immer wieder gespannt, was als nächstes kommen mag.

Auch emotional wird hier was geboten sag ich euch. Ich meine, eine Liebe, die einfach nicht sein darf? Auf die der Tod steht? Hallo, allein das reizt ja schon die ersten Emotionen aus einem raus. Und glaubt mir, die Autorin hat es drauf Emotionen auf ihre Leser zu transportieren und diese mitzureißen.

Fazit:

Ein absolut gelungener zweiter Band, der mich voll und ganz überzeugen konnte. Ich war von Anfang bis Ende an die Seiten gefesselt. Ich kann gar nicht anders, als hierfür eine klare Leseempfehlung auszusprechen. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.

Bewertung vom 21.02.2025
The Spell of a Witch (The Spell of a Witch 1) (eBook, ePUB)
Werning, Sandra

The Spell of a Witch (The Spell of a Witch 1) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Spannend und unterhaltsam

Hierbei handelt es sich um den ersten Band einer Reihe.

Darum geht es:

Trotz vieler fantasievoller Gespräche in ihrer Kindheit mit ihrer Mutter, ist Ava ein Mensch ohne jegliche magischen Fähigkeiten. Dennoch wird sie plötzlich von einem Hexenjäger angegriffen. Sie braucht unbedingt Hilfe. Doch warum muss es ausgerechnet der arrogante Schattenhexer Shay sein? Der zwielichtige Hexer sieht zu allem Überfluss auch noch verdammt gut aus. Die Reise an seiner Seite ist gefährlich und könnte tödlich enden. Aber auch ihr Herz gerät ins Wanken. Warum ist er nur der Einzige, der ihr helfen kann?

Meine Meinung:

Ich muss sagen, dass mir die Geschichte von Anfang an gut gefallen hat. Ava hat es mir schnell angetan, weil sie so echt ist und das Ganze schnell lebendig gestaltet. Eine junge Frau, die auch die eigene Nachbarin sein könnte. Man spürt schnell, dass sie trotz ihrer Sorgen auch ordentlich Eier hat. Sie ist mit ihrer ganzen Art so authentisch, und das gefällt mir sehr.
Die Geschichte beginnt vielleicht etwas ruhig, was aber gerade Dank Ava überhaupt nicht schlimm ist. Denn sie schafft es einfach eine wunderbare Stimmung auszustrahlen, dass ich jede Seite genossen habe.

In den spannenden Szenen ist es dann aber auch echt spannend. Huiii da kann der Puls auch schon mal etwas in die Höhe gehen. Richtig toll und fesselnd geschrieben, dass ich jedenfalls immer weiterlesen wollte. Und mehr man in die Story eintaucht, desto mehr erfährt man.

Der Schreibstil von Sandra Werning ist sehr angenehm zu lesen. Flüssig und gut verständlich. Da war ich sofort in der Geschichte. Außerdem hat sie es geschafft mich schon ganz früh neugierig zu machen. Da ging es also schon los mit diesem gefährlichen „nur noch ein Kapitel“ 😉
Ich konnte beim Lesen ganz wunderbar abtauchen und genießen.

Dann ist da natürlich Shay. Der mysteriöse, düstere Schattenhexer. Er strotzt vor Überheblichkeit und Arroganz, was Ava wiederum zur Weißglut treibt. Die Dialoge zwischen den Beiden sind herrlich und haben mich manches Mal zum Schmunzeln gebracht. Frech und mürrisch, aber auch da kann man interessantes bei entdecken wie ich finde. Shay ist ein spannender Charakter. Ich finde es interessant, dass Ava versucht hinter seine Fassade zu schauen und sich nicht von seiner unnahbaren Art abschrecken lässt. Er ist und bleibt aber schwer einzuschätzen und solche Charaktere finde ich ja sehr spannend.

Auch Überraschungen hat die Autorin drauf und dadurch wird es nie langweilig. Ich hatte mit einigen Dingen nicht gerechnet.

Die tierischen Sidekicks sind dazu auch noch ein Highlight. Für mich ganz vorne Jinx, die Katze von Ava. Genau so stelle ich mir eine Katzendiva vor, und ich liebs einfach nur. Wobei Shadow auch toll ist. Ach wie gut, dass ich mich ja gar nicht entscheiden muss 😊

Fazit:

Eine sehr unterhaltsame Geschichte, die mit herrlichen Dialogen und authentischen Charakteren auffährt. Ich mochte das Buch gar nicht zur Seite legen, weil ich zum einen so neugierig war, aber auch, weil ich einfach so viel Spaß beim Lesen hatte. Ich freue mich sehr auf Band 2 und muss diesen natürlich unbedingt lesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.02.2025
Ghosts of Gaia 2
Bloom, J. K.

Ghosts of Gaia 2


ausgezeichnet

Zum Weinen schön

Hierbei handelt es sich um den zweiten Band einer Dilogie. Daher ACHTUNG, wenn ihr Band 1 nicht gelesen haben, besteht SPOILERGEFAHR!

Darum geht es:

Die größte Hoffnung für Gaia scheint verloren. Engültig. Unwiderrufbar. Für Ayren bricht alles zusammen. Nur eine alte Ruine, schafft es ihm erneut Mut zu machen. Denn darin befinden sich Schriften mit unermesslichem Wert an Wissen.
Zurück zu Hause trifft er auf eine neue Figur in diesem unglaublichen Spiel des Schattenlords. Ayren ist nicht sicher, ob er ihr trauen kann. Doch sie erzählt eine Geschichte, in der Gaia in ein ganz neues Licht gerückt wird…. Und nicht einmal die Geister wissen noch, ob die Welt überhaupt noch gerettet werden kann.

Meine Meinung:

J. K. Bloom hat mich mit diesem Buch fertig gemacht. Ich weiß gar nicht, wohin mit all meinen Emotionen, die mich beim Lesen überrollt haben. Ich bin zutiefst erschüttert, aber gleichzeitig fühle ich auch so ein ruhende Glück im Herzen. Kann das möglich sein? Ja, J. K. Bloom hat genau das mit dieser Geschichte bei mir geschafft. Bittersüß könnte ich es vielleicht nennen, aber das ist nicht genug.

Ich habe selten so viele heftige Emotionen gespürt, wenn ich ein Buch gelesen habe, wie bei Ghosts of Gaia 2. Das ist der pure Wahnsinn. Ich rate euch nur, dass ihr Taschentücher bereitlegen solltet. Es könnte sehr gut möglich sein, dass ihr sie gebrauchen werdet. Ich musste doch das ein oder andere Tränchen wegblinzeln, was gar nicht so einfach war. Die Story hat mich dermaßen berührt, dass ich anschließend erstmal eine Weile brauchte, um wieder im Hier und Jetzt anzukommen.

Band 1 fand ich schon sehr stark. Im Anschluss blieb noch das Ein oder andere offen und in diesem finalen Band gibt es auch auf alles Antworten. Einiges wird klarer und ergibt plötzlich so viel Sinn. Die Autorin hat mich immer wieder überrascht und staunen lassen.

Die Figuren sind alle hochinteressant getroffen, wie ich finde. Jede einzelne hat seine Geschichte und alle fügen sich so gut in die Story ein. Den einen schenkt man sein Vertrauen, den anderen traut man keinen Zentimeter weit. Teils hat man mich verwirrt, um in einem anderen Augenblick Klarheit geschenkt zu bekommen.

Der Schreibstil von J. K. Bloom hat es in sich. Dieser lässt sich flüssig und leicht lesen, sodass man überhaupt keine Probleme hat sich in die Geschichte hinein zu denken und – zu fühlen. Zum anderen steckt so eine Power dahinter, dass mich all die Emotionen mit Vollgas umgehauen haben. Dazu diese bildhaften Beschreibungen, die mir das Lesen in ein lebendiges Abenteuer geschenkt haben. Einfach faszinierend kann ich da nur sagen.

Fazit:

Wow, was für eine Geschichte. Eine volle Ladung an Emotionen. Spannend wie auch herzzerreißend. Diese Geschichte ist facettenreicher, als ich es zu Beginn gedacht hätte. Was soll ich nur sagen? Nach dieser Dilogie liebe ich J. K. Bloom, habe aber auch ein bisschen Angst vor ihr :D Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für dieses wundervolle Werk.