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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1214 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2025
Morgenstern, Christian

Ostergedicht


ausgezeichnet

Klassiker großartig für die kleinsten Leser in Szene gesetzt durch ausdrucksstarke, farbenfrohe Illustrationen.


Inhalt:

Das bekannte Ostergedicht von Christian Morgenstern zeigt sich mit Illustrationen von Pe Grigo in neuem Gewand.

Lesende begleiten den eifrigen Osterhasen bei seinem Lauf und später die fröhlichen Kinder bei der Ostereiersuche.


Ein im Kindermann Verlag erschienenes Bilderbuch aus der Reihe "Poesie für Kinder".


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Illustrationen/Covergestaltung:

Bereits optisch ist "Ostergedicht" ein wahrer Bilderbuchschatz:

In orangefarbenes Halbleinen gebunden und von großem Format gibt bereits das Cover einen zauberhaften Vorgeschmack auf die farbenfrohen Zeichnungen im Innern.

Die fröhlich-frechen Illustrationen von Pe Grigo bringen die Augen der kleinen und großen Lesenden zum Leuchten.

Sie geben den rasanten Lauf des Osterhasen und die fröhliche Ostereiersuche des kleinen Kurtchen ganz wunderbar wieder.

Zudem finden sich in den Bildern liebevolle Details und amüsante Kleinigkeiten.

Die kurzen Reime fügen sich harmonisch in die Illustrationen ein.


Mein Eindruck:

Die einzelnen Zeilen des Gesichts sind über viele Seiten verteilt, so dass den Illustrationen ausreichend Raum gegeben wird.

Abschließend wird das Gedicht zudem kompakt auf einer Seite gezeigt und es gibt weitere Infos zum Autor und zur Illustratorin.

Besonders das Zusammenspiel von Text und Bildern gefällt sehr und die Zeichnungen vertiefen die kurze Handlung noch ein wenig.

Ein wunderschönes österliches Bilderbuch, welches bereits den kleinsten Lesenden bzw. Zuhörenden die Welt der Poesie näher bringt.

Die fröhliche Kombination aus Wort und Bild sorgt für ein unterhaltsames Lesevergnügen für Mädchen und Jungen, für Jung und Alt.

Wir geben für dieses mit viel Liebe zum Detail gestaltete Bilderbuch 5 von 5 kunterbunte Ostereier!


Im Kindermann Verlag sind weitere Bücher unter anderem in den Reihen "Poesie für Kinder" und "Weltliteratur für Kinder" erschienen.


Fazit:

Das heitere Gedicht wird ganz zauberhaft in Szene gesetzt dank ausdrucksstarker und farbenfroher Illustrationen.

Ein Bücherschatz zum Vorlesen oder Selberlesen. Und natürlich auch hervorragend geeignet für's Osternest ;-)


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Rezensiertes Buch: "Ostergedicht" aus dem Jahr 2024

Bewertung vom 06.04.2025
Lönnqvist, Anna

Verliebt in Stockholm


gut

Kein typischer Wohlfühlroman: verzwickte Beziehungen, Familiengeheimnisse und teilweise bedrückende Stimmung.


Inhalt:

Die junge, talentierte Geigerin Mira strebt auf der Karriereleiter die nächste Sprosse an.

Zudem führt sie eine Beziehung mit Alessandro, einem weltberühmten Geiger.

Doch leider lassen sowohl sein Lebensstil als auch seine Karriereziele kaum Hoffnung auf eine gemeinsame, glückliche Zukunft.

Während der Vorbereitungen auf eine wichtige Konzertreihe tritt unerwartet Miras Jugendliebe William wieder in ihr Leben.

Zeitgleich zwingt eine Schulterverletzung Mira dazu, ihre Vorbereitungen für den nächsten Karriereschritt auf Eis zu legen.

Plötzlich steht die Geigerin vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens …


Mein Eindruck:

Immer im (Kapitel-)Wechsel begleitet man Mira in der Gegenwart und vierzehn Jahre zuvor.

Sie ist ein unsteter und nicht immer sympathischer Charakter. Einige Handlungen sind nachvollziehbar, andere sorgen für Kopfschütteln.

Das Hin- und Hergerissensein zwischen Alessandro und William ist oft zu gewollt.

Der Stargeiger ist von Beginn an ein Egoist und Frauenheld, nur auf seine Karriere fokussiert und mit seinem toxischen Handeln hält er Mira konsequent auf Abstand und vertröstet sie mit leeren Phrasen, was zu einer Art Abhängigkeit führt. Sympathiepunkte sucht man bei ihm vergeblich. Die Frage, für wen Mira sich entscheiden soll, stellt sich mir gar nicht erst.

Die Reise in die Vergangenheit wird erweitert durch eine interessante Spurensuche: Mira versucht herauszufinden, ob und wie viele Frauen bereits auf der Guarneri-Geige gespielt haben, da sie eine Art Verbundenheit und Vertrautheit beim Spielen verspürt.

Bei all den familiären Problemen und Schicksalsschlägen sowie gesundheitlichen Problemen rückt die (erste) Verliebtheit schnell in den Hintergrund.

Stellenweise harte Thematik und dramatische Ereignisse, die bis zum Ende nur angedeutet werden, um zum Weiterlesen zu animieren.

Auf der Buchrückseite heißt es:
"Bezaubernder Roman über die Macht der ersten Liebe und den Mut, seinem Herzen zu folgen."

Wer nun allerdings einen locker-leichten Liebesroman erwartet, wird bereits nach wenigen Kapitel enttäuscht.

Vielmehr ist es ein Roman für einen kurzweiligen Lesenachmittag, der zwar unterhält, aber kaum nachhaltig beeindruckt.


Fazit:

Kurzweilige Geschichte, aber kein typischer Liebesroman.

Titel, Cover und Klappentext versprechen eine heitere, hoffnungsvolle Story und sympathische Charaktere.

Doch die Entscheidungsfrage stellt sich kaum. Vielmehr stehen Missverständnisse und mangelnde Kommunikation im Fokus und es herrscht durchgehend eine beklemmende Stimmung.


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Rezensiertes Buch: "Verliebt in Stockholm" aus dem Jahr 2025

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2025
Smith, Sally

Der Tote in der Crown Row / Sir Gabriel Ward ermittelt Bd.1


sehr gut

Cosy Crime mit historischem Setting für zwischendurch: interessanter Ermittler, Mordfall unspektakulär, teilweise undurchsichtig.


Inhalt:

Im Herzen von London ist der Temple-Bezirk zu finden.

Mit seinen alten Gebäuden und eigenen Gesetzen und Vorschriften ist er das Zentrum der englischen Juristen und zudem ein Ort an dem Mord seit Jahrhunderten nur in der Theorie und in Fallbüchern vorkommt.

Alles ändert sich, als im Mai 1901 der Kronanwalt Sir Gabriel Ward bei einem morgendlichen Spaziergang durch die verwinkelten Straßen des Temple-Bezirks über die Leiche des Lordoberrichters Norman Dunnings stolpert.

Da die Polizei aufgrund besonderer Gesetzgebung im Temple-Bezirk keinelei Befugnisse besitzt, wird Sir Gabriel Ward mit den Ermittlungen betraut.

Ob seine gewohnte Methode aus Logik und Faktenanalyse ihm bei der Aufklärung weiterhelfen kann?

Schnell findet er heraus, dass nicht nur der Temple, sondern auch Mord eigenen Gesetzen unterliegt. Zudem verstecken sich hinter den schweren Eichentüren und dicken Mauern zur Wahrung von Ansehen und Integrität mehr dunkle Geheimnisse, als man zählen kann ...


Mein Eindruck:

Dies ist der erste Fall für Kronanwald Sir Gabriel Ward.

Der Untertitel "Ein Fall für Sir Gabriel Ward" lässt sowohl auf einen Reihenauftakt schließen und zeigt zudem Parallelen zu den Werken der Queen of Crime.

Krimi-Fans dürfen sich freuen auf einen Ermittler, der - ähnlich wie Hercule Poirot - zur Genauigkeit, Besonnenheit und kristallklaren, logischen Denkweisen tendiert. Akribisch genau und mit einigen schrulligen Eigenarten ausgestattet (exakte Ausrichtung aller Gegenstände auf seinem Schreibtisch) nimmt er Lesende mit in eine interessante, historisch belegte Welt eines nahezu autonomen Bezirks innerhalb Londons. Der Autor vergleicht den "Temple" mit dem Vatikan in Rom.

Da die Polizei keinerlei Befugnisse besitzt, wird Gabriel kurzerhand zum Ermittler und Constable Wright zu seinem - etwas blassen - Sidekick.

Der Mordfall wirkt mysteriös, an Verdächtigen mangelt es nicht und wie bei vielen Krimis tappt man auch hier lange im Dunkeln.

Es wird sich ewig an bestimmten Punkten aufgehalten, die für die Ermittlungen wichtig sein können; beispielsweise an der Tatsache, dass der Richter tadellos gekleidet, aber ohne Schuhe und ohne Strümpfe aufgefunden wurde.

Gäbe es eine Checkliste für erfolgreiche Kriminalromane, hätte man an dieser Stelle bereits einige Punkte abgehakt.

Leider driftet die Handlung schnell ab und der Fokus liegt plötzlich auf einer Gerichtsverhandlung zu einem Urheberrechtsfall. Es wird undurchsichtig, verwirrend und irgendwann uninteressant.

Auch wenn am Ende (sehr übereilt auf den letzten Seiten) alle Fäden zusammenlaufen und ganz fix die überraschende Auflösung präsentiert wird: über viele Kapitel hinweg fragt man sich nach dem Sinn des Ganzen und die Story dümpelt vor sich her.

Protagonist, Kulisse usw. bieten viel Potential, das dann leider nicht ausreichend genutzt wurde.

So bleibt am Ende ein typisch englischer Krimi mit einem faszinierenden Ermittler, aber einem unspektakulären Fall.

3,5 von 5 Sternen.


Fazit:

Eher historischer Roman als Krimi. Interessant und unterhaltsam für zwischendurch, aber leider nur guter Durchschnitt, da die Story nicht überzeugt.


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Rezensiertes Buch: "Der Tote in der Crown Row - Ein Fall für Sir Gabriel Ward" aus dem Jahr 2025

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.03.2025
Kästner, Erich

Der 35. Mai


ausgezeichnet

Ein absurdes und witziges Abenteuer: turbulent und phantasievoll mit traumhaften Illustrationen.

Inhalt:

Konrad muss einen Aufsatz über die Südsee schreiben.

Wie soll er das nur anstellen? Wenn man noch nie dort war und keine Ahnung hat, wie es in der Südsee aussieht!

Zum Glück weiß sein verrückter Onkel, der Apotheker Ringelhuth, für jedes Problem eine passende Lösung.

Kurzerhand nimmt der Onkel seinen Neffen mit auf eine abenteuerliche Reise in die Südsee ... hoch zu Ross auf einem rollschuhfahrenden, sprechenden Zirkuspferd.

Alles Humbug?

Nicht am 35. Mai! Denn an diesem Tag sind allerhand kuriose Dinge möglich.


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre


Illustrationen:

Insgesamt hat Isabel Kreitz vier Erich Kästner Geschichten als Comic umgesetzt.

Ausgezeichnet wurde sie - wohlverdient - mit dem Max-und-Moritz-Preis als beste deutschsprachige Comic-Künstlerin sowie für "Der 35. Mai".

Ursprünglich wurden die Geschichten von Erich Kästner illustriert von Walter Trier.

Isabel Kreitz bleibt nahe an den lieb gewonnenen, schwarz-weißen Originalzeichnungen,nimmt einige Szenen nahezu identisch auf und verleiht den Bildern behutsam einen individuellen Strich.

Eine kleine (zusätzliche) Hommage ist in den regenbogenbunten Bildern zu finden.

Beim Betrachten der wunderschönen und intensiven Buntstiftzeichnungen fühlt man sich, als wäre man selbst mittendrin im Abenteuer.

Timing und Panel-Gestaltung sind ausgefuchst und lassen die Phantasiewelten lebendig werden.

Die abschließenden Zeichnungen runden die Erzählung perfekt ab: Ringelhuth schaut beim schlafenden Konrad vorbei und hält den Aufsatz über die Südsee in Händen. Beim Lesen kann man ihm dann über die Schulter schauen und das Abenteuer ein zweites Mal aus der persönlichen Sicht des Jungen erleben.


Mein Eindruck:

Die Charaktere sind so vielfältig und phantasievoll angelegt wie die Handlung.

Heimlicher Liebling ist Negro Kaballo - ehemaliges Zirkuspferd mit einer Rollschuhnummer im Zirkus Sarasani - das unglaublich höflich und zuvorkommend ist. Selbstverständlich spiegeln Konrad und sein Onkel dieses Verhalten wider.

Mit reichlich Tempo wird die Reise des Trios erzählt.

Logik und Rationalität sollte man direkt am Eingang abgegeben, d. h. bevor man durch die Türen des geschnitzten Schrankes aus dem 15. Jahrhundert geht und plötzlich in einer Blumenwiese geradezu versinkt als wäre man eine Ameise.

Es folgt eine Absurdität nach der anderen: "Schlaraffenland: Eintritt frei, Kinder die Hälfte" (vgl. S. 22)

Völlig verrückt und dabei unfassbar phantasievoll!

Bereits die Reise zur Südsee ist herrlich unterhaltsam gestaltet. Die amüsanten Dialoge und kleinen, liebenswerten Sticheleien lockern das Abenteuer zusätzlich auf.

Zwischen den Zeilen ist Platz für zeitlose Gesellschaftskritik, beispielsweise in der Art, dass Kinder das Verhalten Erwachsener ihnen gegenüber kritisieren, aber auch, dass man sich - egal was andere denken - seine Phantasie und Flausen im Kopf auch bis in's hohe Alter bewahren sollte.

Immer wenn man denkt, noch skurriler kann es nicht mehr werden, wird man eines Besseren belehrt: plötzlich sitzt man neben Julius Cäsar und Napoleon und schaut sich im Colosseum ein Tennisspiel an.

So unkonventionell wie Onkel und Neffe zur Südsee gelangt sind, so ungewöhnlich - geradezu magisch - ist auch die Rückreise.

"Die Wunder werden nur vollbracht von dem, der sich nicht wundert."
(Häuptlicng Rabenaas, vgl. S. 93)

Ein unterhaltsames Lesevergnügen für Jung und Junggebliebene.


Fazit:

Amüsant und vollkommen absurd!

Ein phantasievolles und schräges Abenteuer, eindrucksvoll umgesetzt als Comic.


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Rezensiertes Buch: "Der 35. Mai - als Comic" aus dem Jahr 2018

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2025
Kling, Marc-Uwe;Tielmann, Christian

Das NEINhorn Mitmachbuch


ausgezeichnet

Keine Chance für SchLANGEWEILE! Ein witziges Mitmachbuch voller Ideen und mit tollen Extras.


Inhalt:

Das NEINhorn hat einen ganz eigenen Kopf, macht nur selten das, was es soll, und viel lieber das, was es will.

Es liebt das Klitzeln und Krakeln ... sogar über den Rand!

Drohender SchLANGEWEILE wird keine Chance lassen.

Das Buch vereint:

- Ausmalbilder

- freies Malen bzw. Weitermalen

- Zahlenverbinden

- Fehlersuche

- Labyrinth

- Sudoku

- Backrezept

Mit heraustrennbarem Spielplan und Spielfiguren, einem Türschild zum Basteln sowie mit großem NEINhorn-Poster.


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Meine Meinung:

Wer die Abenteuer des NEINhorns kennt und liebt, kommt an diesem Mitmachbuch kaum vorbei.

Man kann nach Herzenslust Kritzeln und Klecksen. Von Rätselseiten über Bastelideen bis hin zum Selbstporträt können sich Kinder kreativ austoben.

Wichtiger Hinweis direkt zu Beginn: "Ganz wie du willst! Es ist schließlich dein Buch."
(vgl. S. 2)

Die Papier- und Druckqualität ist sehr gut. Ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Gewöhnliche Mitmachbücher kann jeder. Bei Marc-Uwe Kling allerdings muss man sich immer auf etwas Ungewöhnliches gefasst machen.

- Kurios, aber sehr unterhaltsam: Finde die Nicht-Fehler. In zwei auf den ersten Blick vollkommen verschiedenen Bildern sind sieben Dinge gleich. Fehlersuche mal anders.

- Statt wunderschöner Bilder, die in Regenbogenfarben ausgemalt werden können (keine Sorge, auch die sind im Buch enthalten), darf ein Krickelkrackel-Schlammbad in den scheußlichsten Matschfarben gezeichnet werden.

SchLANGEWEILE sollte nicht aufkommen.

Wenn man keine Lust mehr auf einsames Rätseln oder Malen hat, bietet ein heraustrennbares Spielfeld die Möglichkeit gemeinsam "Das große Wegrennen nach Nirgens" zu spielen. Herausschubsen ist übrigens ausdrücklich erlaubt ... man muss aber dabei "Tschuldi" sagen ;-) Die passenden Spielfiguren und Münzen werden ausgeschnitten und zusammengeklebt.

Auch kleine Hände kommen hier gut zurecht.

5 von 5 Schlammbäder: Die herrlich schrägen Geschichten des NEINhorns bekommen mit diesem Mitmachbuch eine gelungene Ergänzung.


Bonus:

Auf dasNEINhorn.de gibt es noch weitere Ideen, Anleitungen, Ausmalbilder usw. zum Download.


Fazit:

Ein mit viel Liebe gestaltetes, abwechslungsreiches Mitmachbuch für Jung und Alt und perfekt gegen SchLANGEWEILE!


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Rezensiertes Buch: "Das NEINhorn Mitmachbuch" aus dem Jahr 2025

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2025
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2


ausgezeichnet

Altersempfehlung:

etwa ab 12 Jahre

Da das Buch beim Verlag als Roman gelistet wird, gibt es hierzu keine Altersangaben.
Im Hinblick auf Handlung, Charaktergestaltung und Illustrationen ordne ich es in die Kategorie Jugendbuch.

Illustrationen:

Ein detaillierter Stadtplan von Iriandria sowie eine Landkarte der verlorenen Provinzen zieren jeweils den Buchvorsatz.

Detaillierte, ausdrucksstarke und zum Großteil ganzseitige Bleistiftzeichnung ergänzen das Abenteuer, geben den Charakteren ein Gesicht und unterstreichen wichtige Szenen.

Gewählt wurde diese Art der Illustrationen, da es sich bei den Zeichnungen um Skizzen handelt, die Naru während der Ermittlungen für seinen Vater anfertigt: Gebäude, Landschaft, Personen.

Die Bandbreite reicht von kleineren Gegenständen, z. B. ein aufgeschlagenes Buch, bis hin zum faszinierenden Blick auf die Brücken der Hauptstadt des Königreiches bei Nacht.

In jeder Zeichnung gibt es viele Details zu entdecken. Für einen Jugendroman ist das Bildverhältnis erfreulich hoch.


Mein Eindruck zur Geschichte:

Dies ist das zweite Abenteuer aus der Feder von Marc-Uwe Kling und seinen Zwillingen. Neu bei diesem Vater-Töchter-Gemeinschaftsprojekt ist, dass erstmals auch die dritte Tochter an der Geschichte mitgewirkt hat.

Die Ereignisse knüpfen mit dem Prolog nahtlos an, so dass Vorkenntnisse erforderlich sind.

Band 1 wurde betitelt als "Fantasy-Krimi-Komödie" und dieses Konzept wird auch in Band 2 beibehalten.

Fantasy:

Das Setting ist mittelalterlich und mit reichlich Magie und fantastischen Details ausgestaltet.

Man begegnet Zwergen, Gestaltwandlern, Traumflüsterern und anderen Wesen mit magischen wie übermenschlichen Fähigkeiten. Während der Ermittlungen treffen die Spurenfinder zudem auf faszinierende Tierwesen, z. B. niedliche, unscheinbare Maushörnchen und gefährliche Schuppenwölfe.

Wenn es nach Naru geht sogar auf einen unsichtbaren Babydrachen.

Krimi:

Spannung und Geheimnisse begleiten die Ermittlungen. Zusätzlich zum mysteriösen Diebstahl lässt auch ein Mord nicht lange auf sich warten.

Die Storyline ist interessant gestaltet und gefällt mir besser als die im ersten Band.

Komödie:

Aberwitzige und herrlich lustige Sticheleien zwischen den Geschwistern (Zimtbrötchen-Neid und Neckereien wegen Narus erster Verliebtheit) sowie amüsante und schlagfertige Dialoge mit dem Vater sorgen dafür, dass die Atmosphäre niemals zu düster oder erdrückend wirkt.

Die flapsigen Sprüche von Elos nimmt man ihm aber nicht übel. Dem Vater ist durchaus bewusst, was seine Zwillinge alles auf dem Kasten haben und insgeheim freut er sich über ihre Unterstützung.

Die beiden sind abenteuerlustig, aufgeweckt und neugierig.

Ada ist ein cleveres Köpfchen, denkt voraus und strategisch, während Naru eher unüberlegt und aus dem Bauch heraus handelt.

Doch gerade die Gegensätze lassen die Zwillinge sympathisch und authentisch erscheinen und bilden die Grundlage für unterhaltsame Streitereien.


Fazit:

Die Fortsetzung des ersten Spurenfinder-Abenteuers ist abermals eine rundum gelungene Mischung aus Detektivgeschichte, Fantasy und einer angemessenen Portion Humor. Das zweite Abenteuer hat mir insgesamt noch besser gefallen als das erste.

Die detailverliebten Bleistiftzeichnungen sind ein Augenschmaus und die schrägen Dialoge der drei Spurenfinder unterhalten großartig.


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Rezensiertes Buch: "Die Spurenfinder und das Drachenzepter" aus dem Jahr 2025

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2025
Goodall, Anna

Das Portal zur Düsterwelt / Maggie Blue Bd.1


sehr gut

Magisches und temporeiches Abenteuer über eine Außenseiterin und eine gefährliche Parallelwelt.

Inhalt:

Maggie Blue Brown ist aus der Not heraus bei ihrer Tante Esme untergekommen und an der neuen Schule fühlt sie sich unwohl.

Ida Beechwood - Liebling aller - scheint sie obendrein auf dem Kieker zu haben.

Doch als Maggie miterlebt, wie Ida plötzlich durch ein magisches Portal in eine Parallelwelt entführt wird, begibt sie sich mutig in die Düsterwelt, eine Ort mit seltsamen Bewohnern und voller Gefahren.

Den sprechende Kater Hoagy an ihrer Seite durchwandert Maggie finstere Wälder, muss sich in Acht nehme vor Gestaltwandlern und Mondhexen.

In Sonnenstadt regiert der Herrschers Eldrow, der unheilvollen Pläne verfolgt, so dass Maggie nur noch wenig Zeit bleibt, um Ida zu retten ...

Band 1 der neuen Fantasy-Reihe.


Altersempfehlung:

etwa ab 12 Jahre


Mein Eindruck:

Das Abenteuer wird mit viel Phantasie erzählt, benötigt aber einige Kapitel, um Lesende abzuholen.

Die Sechstklässlerin Maggie Blue Brown ist authentisch und zugleich ein wenig rätselhaft. Einerseits will sie keine Freunde und für sich allein sein, sie macht komplett dicht gegenüber Mutter und Tante, andererseits ist sie (nahezu) besessen von Ida.

Bereits nach wenigen Seiten ist klar, dass Maggie es nicht leicht hat: die Mutter ist schwer depressiv und in einer Klinik, der Vater hat die Familie für eine andere Frau verlassen, in sich gekehrt ist Maggie an der neuen Schule eine Außenseiterin.

Die Tante hat das Mädchen zwar aufgenommen, versorgt es aber nur mit dem Nötigsten; keine Herzensgüte und keine verständnisvolle Ansprechpartnerin bei Problemen, z. B. Mobbing.

Auf sich allein gestellt, ist der schwerfällige, sprechende Kater Hoagy Maggies einzige Bezugsperson.

Trotzdem überwindet sich das Mädchen mehr als nur einmal, um anderen in Not zu helfen und beweist so Mut und Herz.

Zur Handlung möchte ich gar nicht zu viel verraten, um nicht zu spoilern.

Es wird magisch und geheimnisvoll, aber auch gefährlich, düster und gruselig.

Doch auch wenn die Geschichte spannend erzählt wird, stört der Wechsel der Szenerie durch zu viele Ideen und Ansätze den Lesefluss.

Zudem kommt Maggies Reise leider komplett ohne Illustrationen, Karten oder ähnliches aus. Lediglich kleine schwarz-weiß Vignetten zum Kapitelanfang sind zu finden: stilisierte Pflanzen u.ä.

Die erste Geschichte ist in sich abgeschlossen. Jedoch hat sie Potenzial für weitere Abenteuer.
"Die Ehrwürdige O hat dich auserwählt, Maggie, daran lässt sich nichts ändern. Du kannst deinem Schicksal nicht entrinnen."

Band 2 erscheint voraussichtlich im Herbst 2025.


Fazit:

Ein phantasievolles und magisches Abenteuer. Die Rettungsmission ist mitreißend, oftmals aber zu überladen und sehr düster und gruselig.

3,5 von 5 Sterne.


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Rezensiertes Buch: "Maggie Blue - Das Portal zur Düsterwelt" aus dem Jahr 2025

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.03.2025
Stevenson, Benjamin

Jeder im Zug ist verdächtig / Die mörderischen Cunninghams Bd.2


ausgezeichnet

Klassischer Kriminalroman mit einem ungewöhnlichen Protagonisten und einer raffinierten Art zu Erzählen.


Inhalt:

Anlässlich des 50. Australischen Kriminalautoren-Festivals steigen sieben Krimiautoren in einen Zug.

Doch nicht alle werden diesen lebend wieder verlassen.

Ernest Cunningham ist Teil der geladenen Autoren und bereits vor Abfahrt gestresst.
Zwar ist er - da sein erstes Buch zu einem Bestseller wurde - inzwischen sehr gefragt, doch mangelt es gerade an Ideen für eine ebenbürtige Fortsetzung.

An Bord des berühmten Langstreckenzuges, der tagelang durch das australische Outback unterwegs sein wird, und in Gesellschaft von Gleichgesinnten, erhofft er sich, neue Inspiration zu finden.

Als einer der Fahrgäste stirbt, wittert Cunningham einen neuen Mordfall, obwohl alle anderen zunächst von einem natürlichen Tod ausgehen. Allerdings bleibt eine Leiche selten allein und plötzlich sind mehr Verdächtige im Spiel, als es Cunningham recht ist.

Kein Wunder, wo sie doch alle ihr Geld damit verdienen, perfekte Verbrechen zu planen ...


Mein Eindruck:

Obwohl es der zweite Fall für Ernest Cunningham ist, findet man sich mühelos zurecht. Ein paar Verweise auf den ersten Band wecken die Neugier - was der Autor unverblümt als gewollt zugibt.

Der Krimi ist eigenständig, spannend geschrieben und zugleich eine Hommage an die Königin der Kriminalliteratur, Agatha Christie sowie allgemein an klassische Detektivgeschichten.

Bereits beim Titel kommen Assoziationen zum "Mord im Orientexpress" auf, obwohl die Handlung in einem - mir bis dahin unbekannten - anderen Langstreckenzug stattfindet.

Der Ghan (auch: Afghan Express) ist ein touristischer Personenzug, der von der Nord- zur Südküste Australiens fährt von Darwin über Alice Springs bis Adelaide.

Dementsprechend ist für atmosphärische Kulissen und beeindruckende Beschreibungen der Natur gesorgt.

Was bereits nach wenigen Zeilen auffällt, ist die Offenheit des Erzählers:

"Ich bin, wie Sie vielleicht bemerkt haben, etwas gesprächiger als der Standard-Detektiv, den Sie aus dieser Art von Büchern kennen. Eben weil ich nichts vor Ihnen verbergen werde. Fair Play, wie gesagt.
Ich verspreche Ihnen also eine Rarität des modernen Kriminalromans: einen zuverlässigen Erzähler. Sie können jederzeit darauf vertrauen, dass ich die Wahrheit sage. Keine Tricksereien."
(vgl. S. 17)

Ein cleverer Schachzug. Lesende erhalten während der gesamten Ermittlung tatsächlich die Möglichkeit, gleichauf mit Ernest Cunningham zu ermitteln. Sie werden geradezu ermutigt, eigene Schlüsse zu ziehen und von allein auf die Lösung der Rätsel zu kommen.

Zugleich bietet diese Art der Erzählung den Vorteil, ein wenig hinter die Kulissen und die Entstehung eines Kriminalromans zu blicken.
Cunningham zieht mit viel Humor über Kniffe seines Genres her und nimmt auch sich selbst nicht allzu ernst.

Der Fall erinnert oberflächlich an "Mord im Orientexpress", entwickelt sich jedoch so ganz anders und punktet neben vielfältigen Charakteren mit raffinierten Wendungen.

5 von 5 Züge und eine Leseempfehlung an alle Krimifans, die klassische Detektivgeschichten lieben und offen sind für ein wenig Neues.

Benjamin Stevenson ist es gelungen:
"Die mörderischen Cunninghams - Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen" steht nun auf meiner Leseliste.


Fazit:

Spannung, falsche Fährten, unzählige Verdächtige ... Dieser raffinierte Kriminalfall hat alles, was man von einem klassischen Detektivroman erwartet. Und doch sorgt er auf eigene Art für frischen Wind.

Eine außergewöhnliche Erzählweise sorgt für unterhaltsames Lesevergnügen!


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Rezensiertes Buch: "Die mörderischen Cunninghams - Jeder im Zug ist verdächtig" aus dem Jahr 2025

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.03.2025
Runberg, Sylvain

Captain Future


ausgezeichnet

Bildgewaltige Adaption eines Klassikers der 1980er Jahre! Faszinierende Charaktere und ein spannendes, temporeiches Abenteuer.


Inhalt:

Eine mysteriöse Epidemie wütet auf dem Planeten Megara im Sternbild des Schwans.

Scheinbar ist das Gefängnis der Ausgangspunkt der schrecklichen Krankheit, die ausschließlich Menschen befällt. In kürzester Zeit mutieren die Infizierten und werden zu affenähnlichen Monstern.

Megara ist nicht nur Exil für Schwerkriminelle, zudem wurden die ursprünglichen Magaraner von den Menschen unterdrückt, versklavt und jeglicher Rechte beraubt als "Primos" bezeichnet. Von dem geheimnisvollen und gottähnlichen "ewigen Herrscher" erhoffen sie sich Errettung.

Wird es Curtis "Captain Future" Newton gelingen, die Ursache der Krankheit zu finden und eine Ausweitung der Epidemie in der Galaxie zu verhindern?

Unterstützung erhält er von seinen Freunden, der Crew der Comet: Androide Otto, Roboter Grag und Professor Simon Wright, das fliegende Gehirn!


Autor und Szenarist Sylvain Runberg und Comiczeichner Alexis Tallone erwecken den ikonischen Helden Captain Future zum Leben. Eine Hommage an den Romanautor Edmond Hamilton sowie an die berühmte Zeichentrickserie.


Mein Eindruck:

Captain Future ist vermutlich vielen Kindern der 1980er Jahre ein Begriff. Etwa 50 Episoden der TV-Serie aus dem japanischen Studio Toei Animation (u.a. bekannt für Dragon Ball Z) wurden im ZDF ausgestrahlt.

Doch auch wenn ich die Serie als Kind nie im Fernsehen geschaut habe, kommt beim Lesen der Comic-Adaption unvermittelt ein Gefühl von Nostalgie auf.

Beginnend mit einem Rückblick in die Kindheit des kleinen Curtis' und der Schilderung des Schicksalsschlages, dem Verlust beider Eltern, kann man problemlos ohne Vorkenntnisse in das Captain Future Universum eintauchen.

Die Handlung orientiert sich an "Der Herrscher von Megara".

Die Kulissen und die Charaktere sind detailliert gezeichnet und Captain Future ist optisch ein typischer Held der Comics aus den 1980ern: hochgewachsen, schlank, muskulös. Ungewöhnlich sind einzig die feuerroten Haare.

Mimik und Gestik wirken sehr lebendig.

Das Abenteuer bietet einen Wechsel von ruhigen Dialogen und dynamischen Actionszenen sowie das raffinierte Spiel mit Perspektiven und Farbgestaltung.

Für eine Kinderserie ist die Handlung überraschend düster und ernst. Grund hierfür sind unter anderem tiefgreifende und hochaktuelle Themen wie künstliche Intelligenz, Rassismus, Kolonialismus, Fake News, uvm.

Auch wenn es in einigen Szenen zunächst brutal wirkt: Captain Future nutzt keine tödlichen Waffen. Im Kampf lässt er seine Gegner bewusstlos zurück. Grundsätzlich verabscheut er jegliche Art (unnötiger) Gewalt. Sein innerer Konflikt ist deutlich spürbar und fordert ihn zum großen Showdown bis zum Äußersten.

Der ewige Herrscher allerdings ist weniger zimperlich.

Das Lesealter für diese Comic-Adaption liegt laut Verlag bei "ab 10 Jahre ". Angesichts einiger blutiger Szenen würde ich es vielmehr ab 12 Jahren ansetzen.

An Humor mangelt es aber keineswegs. Der Running Gag sind die herrlichen Dialoge und Streitgespräche zwischen Androide Otto und dem Roboter Grag. Die beiden sticheln sich immer wieder gegenseitig, beispielsweise wer von beiden der Menschlichere ist.

Obwohl stahlhart und ausgestattet mit übermenschlichen Kräften, ist Roboter Grag zu Empathie fähig. Harte Schale, butterweicher Kern.

Der Androide Otto besitzt die erstaunliche Fähigkeit, seinen Körper beliebig zu verwandeln, was ihm ermöglicht, in Gestalt eines der unterdrückten Primos inkognito zu ermitteln.

Special Agent Joan Landor bildet den Gegenpart zu Captain Future. Sie ist tough (manchmal etwas zu sehr), schlagfertig und nimmt kein Blatt vor den Mund. Für das Gemeinwohl müssen die beiden sich für die Mission zusammenraufen.

Nachdem ich (längst überfällig) in die Zeichentrickserie hinein geschnuppert habe, ist hinzuzufügen, dass die Comic-Adaption feinfühlig und respektvoll am Original geschrieben ist und doch eine ganz eigene Geschichte erzählt.

Den französischen Künstlern Sylvain Runberg und Alexis Tallone ist es gelungen, eine eigene Interpretation zu erschaffen und zugleich eine Verneigung vor dem Original.


Fazit:

Eine gelungene und bildgewaltige Hommage sowie ein außergewöhnliches und nostalgisches Lesevergnügen für Jung und Alt!


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Rezensiertes Buch: "Captain Future - Der ewige Herrscher - nach dem Werk von Edmond Hamilton" aus dem Jahr 2025

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.02.2025
Metz, Alina

Tinte, Staub und Schatten: Das Buch der Verlorenen


gut

Eine abenteuerliche Rettungsmission in phantasievoller und beeindruckender (aber vertrauter) Kulisse mit magischen Wesen.

Inhalt:

Die 16-jährige Minna möchte in die großen Fußstapfen ihrer Mutter treten und eine Büchersucherin werden!

Das Bücherlabyrinth ist ein magischer Ort voller Geheimnisse, aber auch gespickt mit tödlichen Gefahren.

Vor elf Jahren ist Minnas Mutter in den Tiefen des Labyrinths verschwunden und seitdem nie zurückgekehrt.

Nur wer die Kunst der Staubmagie beherrscht, kann die gesuchten Bücher aufspüren. Minna hat Talent und es gelingt ihr, den grummeligen Antiquar Raban Krull zu überzeugen, sie als Lehrling aufzunehmen.

Bei ersten Erkundungen entdeckt das Mädchen, dass ihre Mutter noch lebt und gefangen ist in den Spiegelgängen!

Um sie zu befreien, muss Minna das legendäre Buch der Verlorenen finden. Unterstützung erhält sie vom tollpatschigen Gulliver (Sohn des Antiquars) und dem geheimnisvollen wie eleganten Jascha.

Die drei geraten bei ihrer Suche in gefährliche Situationen und enthüllen Geheimnisse des Labyrinths ...


Altersempfehlung:

ab 12 Jahre

Das Buch ist bei Antolin gelistet.


Cover und Illustrationen:

Das Cover wirkt atmosphärisch und geheimnisvoll. Minnas rote Mähne bietet den perfekten Blickfang.

Der Bildanteil im Innern ist sehr gering, was hauptsächlich dem Lesealter geschuldet ist.

Und doch finden sich neben ganzseitigen schwarz-weiß Zeichnungen (Charaktere) auch ein paar Vignetten (magische Wesen, Werkzeuge uvm.)


Mein Eindruck:

Kinderbücher über Bücher erwecken sofort meine Aufmerksamkeit.

Die Büchersuche und die magischen Wesen in der faszinierenden Unterwelt erinnern stark an das Labyrinth in "Die Stadt der träumenden Bücher", in dem Walter Moers Bücherjäger, gefährliche Bücher und sympathische Buchlinge verortet.

Dieser Umstand hat mich bereits beim Klappentext neugierig gemacht, jedoch sind die Parallelen am Ende doch zu viele. Automatisch kommen immer wieder Vergleiche in den Sinn.

Zudem finden sich reichlich Zitate (Don Quijote oder Götz von Berlichingen) und Anspielungen auf klassische Weltliteratur, aber auch Auszüge aus (fiktiven) Ratgebern für Büchersuchende.

Auch hier hat man sogleich ähnliche Kniffe von Walter Moers im Kopf.

Die Charaktere, insbesondere die 16-jährige Minna, die aufgrund ihrer Handlungen viel jünger wirkt, sind mit viel Herz gestaltet und der tollpatschige Gulliver und der geheimnisvolle, androgyne Jascha erweisen sich tatsächlich als große Hilfe bei der Suche im Labyrinth.

Dies sowie magische Elemente und deren Eigenschaften sind sehr komplex gestaltet, wohingegen die Handlung einige Längen aufweist.

Zu viel zum Abenteuer möchte ich nicht verraten. Es wird gefährlich und mehrfach fragt man sich, wem eigentlich noch Vertrauen geschenkt werden kann.

Da dieser Band mit einer Überraschung (nicht direkt ein Cliffhanger) endet, darf man sich freuen, dass der zweite Band noch in diesem Jahr erscheinen und die Reihe abschließen soll.

Für das phantasievolle Abenteuer in dieser außergewöhnlichen Kulisse vergebe ich 3,5 von 5 Bücherstapel!


Fazit:

Familiengeheimnisse, Vertrauen und Rache!

Ein faszinierendes Abenteuer in phantasievoller (vertrauter) Kulisse mit einigen Längen.

Mit liebenswerten, vielfältigen Protagonisten und einigen detaillierten Zeichnungen.


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Rezensiertes Buch: "Tinte, Staub und Schatten: Das Buch der Verlorenen" aus dem Jahr 2025