Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
line129

Bewertungen

Insgesamt 27 Bewertungen
Bewertung vom 01.06.2020
flüchtig
Achleitner, Hubert

flüchtig


sehr gut

Über das Leben

Von einem Tag auf den anderen verschwindet Maria ohne eine Spur oder Worte des Abschieds nach fast 30-jähriger Ehe mit dem Lehrer Herwig (oder kurz Wig). Sie ist schon lange unglücklich in der Ehe, in der beide nur noch nebeneinander herleben und auch beruflich ist sie mit ihrem Leben nicht zufrieden. Deshalb fasst sie den Entschluss, ihre Tasche zu packen, ihren Job zu kündigen, den Großteil des Ersparten mit Wig von der Bank abzuheben und mit seinem Volvo einfach aufzubrechen und ohne Ziel ins Ungewisse zu fahren. Als Wig von der Schule zurückkehrt, kann er erst nicht glauben, dass Maria wirklich ohne Ankündigung fortgegangen ist, aber als sie auch in der Nacht und am nächsten Tag nicht wieder auftaucht, dämmert ihm langsam, dass sie tatsächlich fort ist. Für Maria beginnt nach der schicksalhaften Begenung mit der sehr viel jüngeren Lisa die Reise ihres Lebens. Und auch die Reise zu sich selbst...

Das Cover ist wunderschön und sehr passend zur Geschichte gewählt. Auch die Doppeldeutigkeit des Titels ist mehr als passend. Beim Lesen wird dem Leser die Flüchtigkeit der Momente und allgemein des Lebens immer wieder vor Augen geführt und natürlich ist auch Maria "flüchtig" und will ihrem festgefahrenen Leben und ihrer Ehe entkommen.

Die Geschichte ansich war zu großen Teilen leicht wie eine Feder und plätscherte nur so dahin, was dem Spannungsaufbau etwas geschadet hat. Aber wie das Vorwort vermuten lässt, ist das Buch die Nacherzählung tatsächlicher Ereignisse und keine erfundene Geschichte. Und die Realität interessiert sich ja bekanntlich nicht für den Aufbau eines Spannungsbogens.
Richtig gefesselt war ich zu keiner Zeit, aber ab der Hälfte des Buches habe ich mich in die Geschichte hineingefunden und habe den Rest fast in einem Rutsch gelesen.
Ein roter Faden der Geschichte ist auf jeden Fall die Liebe des Autors zur Musik und auch die detailreichen Beschreibungen der Landschaft lassen eine künstlerische Ader und eine große Liebe zum Heimatland Österreich und zur Musik in all ihren Formen und Facetten durchscheinen.
Auch die Abstecher nach Griechenland und damit verbunden die Beschäftigungen mit der Religion und dem Glauben fand ich interessant.

Ich vermute, dass ich das Buch irgendwann in Zukunft noch einmal lesen werde, weil mich unter anderem die Leichtigkeit und die Sichtweisen der Personen auf das Leben sehr fasziniert haben.

Bewertung vom 18.05.2020
Rendezvous in zehn Jahren
Pinnow, Judith

Rendezvous in zehn Jahren


sehr gut

Unverhofft kommt oft

Nach dem Ende ihrer gescheiterten Ehe mit Björn und dem Umzug aus der schönen Altbauwohnung hinein in eine WG macht die 30-jährige Valerie mit ihrer Schwester Anne einen Wochenendausflug nach Amsterdam. Als Anne sich verspätet, beschließt Valerie, schon mal alleine loszuziehen und entdeckt auf ihrer Erkundungstour die kleine Bäckerei "Bake my day". Dort teilte sie sich einen Tisch mit dem gleichaltrigen, sehr gutaussehenden Ted. Beide führen sofort ein tiefgründiges Gespräch und können ihre gegenseitige Anziehung schon bald nicht mehr leugnen. Da Ted nicht möchte, dass die Begegnung endet, schlägt er am Ende des Gesprächs spontan vor, sich in 10 Jahren erneut zu treffen, und Valerie willigt ein. Doch Ted beschließt nach kurzer Zeit, dass er nicht zehn Jahre lang warten kann, bis er Valerie wieder sieht und begibt sich auf die Suche nach ihr. Ob es ihm wohl gelingt, sie zu finden und ob die beiden schlussendlich noch zusammenfinden...?

Die Protagonistin Valerie ist mir von Anfang an sympathisch. Nach der gescheiterten Ehe gönnt man ihr einen Neuanfang mit Ted.
Auch Ted wirkt vom ersten Moment an sehr nett und zugänglich. Auch er hat eine Trennung hinter sich, womit beide in einer ähnlichen Situation stecken.
Die Perspektive im Buch wechselt regelmäßig zwischen Valerie und Ted, was es dem Leser ermöglicht, die Gedanken und Gefühle beider Personen besser nachvollziehen und sich besser in sie hineinversetzen zu können.

Die Autorin beschreibt alles sehr detailverliebt und ausschmückend, sodass man beim Lesen praktisch das Gefühl hat, alles vor seinem inneren Auge zu sehen. Das Buch hat in mir auf jeden Fall den Wunsch geweckt, selbst mal wieder ein paar Tage nach Amsterdam zu fahren.

Insgesamt liest sich die Geschichte leicht und flüssig und ist ein kurzweiliges Vergnügen und eine gelungene Ablenkung von der momentanen Situation.

Bewertung vom 17.05.2020
Aufgetaut
Safier, David

Aufgetaut


sehr gut

Steinzeit trifft Moderne

Felix, ein Mann in seinen besten Jahren, hat im Leben noch nicht wirklich etwas zustande gebracht und gibt jetzt gegen Kost und Logie Kurse über Erfolg auf einem Kreuzfahrtschiff. Eines Tages macht er sich Gedanken über sein nächstes Projekt - eine Glücks-App - als auf einmal in einem Eisblock gefroren eine Frau aus der Steinzeit und ein kleines Mammut im Wasser gesichtet werden. Um die Chancen zu erhöhen, dass beide das Auftauen überleben, kontaktiert er seine alte Schulliebe Amanda und zusammen mit seiner kleinen Tochter und dem mürrischen Kapitän beginnt das Abenteuer für die Steinzeitfrau Urga und ihr Minimammut Trö, die sich erst einmal in der modernen Welt zurechtfinden muss.

Die Charaktere sind teilweise sehr stereotypisch gehalten, was mich allerdings nicht gestört hat. Der Schreibstil ist wie von Safirs anderen Werken gewohnt locker und spritzig und ich habe die Seiten nur so umgeblättert und völlig die Zeit vergessen. Ich habe mit Urga mitgelitten und während des ganzen Buches die Daumen gedrückt, dass die Sache ein gutes Ende für sie nehmen wird.

Die Geschichte der Steinzeitfrau Urga hat mich sehr gut unterhalten und ist für jeden zu empfehlen, der eine lustige, leichte und kurzweilige Lektüre für Zwischendurch sucht.

Bewertung vom 13.05.2020
Lips Don't Lie
Scott, Ginger

Lips Don't Lie


ausgezeichnet

Basketball, die Gang und die große Liebe

Tristan ist der Sohn des Gründers der Gang FiftySeven und im Grunde dreht sich sein ganzes Leben nur um die Gang. Wer einmal Mitglied ist, kann nur über seine Leiche wieder austreten. Daher hatte er alle Hoffnungen auf eine gang-freie Zukunft bereits begraben und sich mit einem Leben als Gangster abgefunden. Bis von einem Tag auf den anderen Riley in sein Leben tritt und seine Welt komplett auf den Kopf stellt. Sie ist ein ganz normales Mädchen und in Tristans Augen gehört sie nicht in diese, in seine Welt. Deshalb versucht er, sie mit seiner abweisenden Art auf Abstand zu halten. Aber der Drang, sie zu beschützen und in ihrer Nähe zu sein, ist einfach zu stark und mit der Zeit auch der Drang, für sie ein besserer Mensch zu werden und vielleicht doch den Absprung zu schaffen...

Tristan ist im Grunde seines Herzens ein guter Mensch, der unglücklicherweise in diese Welt hineingeboren wurde. Sein Vater ist tot und seine Mutter hat nach langer Drogenabhängigkeit zum Glauben gefunden und leidet sehr unter Tristans Situation. Allerdings haben seine abweisende Art und wie er mit Riley umspringt es mir anfangs etwas schwer gemacht, ihn zu mögen, auch wenn er es nur zu ihrem vermeintlich Besten gemacht hat. Im Laufe des Buches schafft er es aber doch, sie an sich heranzulassen und zeigt seine verletzliche Seite. Auch die Entwicklung des Charakters hat mir sehr gut gefallen. Man konnte praktisch spüren, wie er mit sich gekämpft hat und doch immer wieder schwach geworden ist.

Riley ist ein toughes Mädchen, das nicht auch von Jungs nichts gefallen lässt und deren loses Mundwerk und Sturheut nicht immer gut für sie sind. Seit ihre Mutter die Familie verlassen hat, hat sie so gut wie eben möglich versucht, die klaffende Lücke zu füllen und sich bestmöglich um ihren Vater zu kümmern. Durch die vielen Umzüge und die damit verbundenen neuen Gegebenheiten hat sie gelernt, sich Respekt zu verschaffen, um das zu bekommen, was sie möchte und schnell Freunde zu finden. Aber auch sie ist unter der toughen Fassade empathisch und verletzlich und leidet zunehmens unter Tristans Verhalten.

Das Buch hat mich absolut umgehauen, ich konnte es kaum aus der Hand legen und habe es geradezu verschlungen.
Die Geschichte von Tristan und Riley ist den Protagonisten angemessen in jugendlicher Sprache verfasst und liest sich sehr flüssig. Natürlich bleiben durch das Rahmenthema "Gang" Alkohol, Gewalt und Drogen nicht aus und man ist möglicherweise das ein oder andere Mal sprachlos und traurig, wenn man sich vorstellt, dass das für manche Menschen leider Alltag ist.
Durch den Perspektivwechsel zwischen Riley und Tristan in den verschiedenen Kapiteln wird es dem Leser ermöglicht, beide Seiten der Geschichte nachvollziehen zu können und ich habe mit beiden gleichermaßen mitgelitten.
Auch Basketball ist ein großes Thema in der Geschichte und verbindet Tristan und Riley von Anfang an, was ich als Rahmenhandlung sehr interessant und außergewöhnlich fand.

Allen, die mal nicht die typische High School/College-Liebesgeschichte suchen, sondern einfach mal was anderes wollen und von Gangs und Basketball nicht abgeschreckt sind, kann ich dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen.

Bewertung vom 02.05.2020
Crazy in Love / Weston High Bd.1
Winter, Emma

Crazy in Love / Weston High Bd.1


ausgezeichnet

Vielversprechender Auftakt der Weston-High-Reihe

Die Protagonistin Natasha, gennant Sasha, nimmt für ihren großen Traum - ein Medizinstudium an der renommierten Yale-Universität - große Einschnitte in ihrem Leben in Kauf, da sie für ihr letztes Schuljahr an eine teure Privatschule ans andere Ende der USA zieht, weit weg von Familie und Freunden. Dort trifft sie bei ihrem Nebenjob in einem kleinen Café den arrogant und unnahbar wirkenden, aber sehr gutaussehenden Ben.

Das Cover ist wunderschön gestaltet und sehr ansprechend, ich musste sofort den Klappentext lesen. Dieser hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht, da ich selbst auch gerne backe und Kaffee liebe.

Die Geschicht ist sehr gut geschrieben, liest sich flüssig und hat mich ab der ersten Seite gefesselt.
Der Schreibstil erlaubt es, sich sehr gut in Sasha hineinzuversetzen, die in Boston mit einigen Widrigkeiten des Lebens zu kämpfen hat. Sie ist dennoch immer zielstrebig und strukturiert und gibt alles, um sich ihren großen Traum zu erfüllen.
Ben hingegen wirkt auf andere überheblich und arrogant und nur selten lässt er andere hinter seine Fassade blicken. Aber vielleicht schafft es Sasha, diese Fassade einzureißen...?

Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Sasha und Ben geschrieben, was ich an den Büchern des Genres generell sehr schätze, da man so Einblick in die Gedanken und Gefühle beider Protagonisten bekommt.

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und hatte es innerhalb eines Tages durchgelesen. Jetzt fiebere ich schon auf die Bände 2 und 3 und bin sehr gespannt, wie es mit Sasha und Ben weitergeht.

Bewertung vom 29.11.2018
Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick / Redwood Bd.1
Moran, Kelly

Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick / Redwood Bd.1


ausgezeichnet

Endlich zu Hause in der Kleinstadt

Avery kehrt nach der Scheidung von ihrem Mann zusammen mit ihrer autistischen Tochter zurück zu ihrer Mutter, die vor einigen Jahren in die Kleinstadt Redwood in Oregon, USA, gezogen ist. Dort weiß jeder alles von jedem, Geheimnisse zu haben ist dort fast unmöglich. Bereits am ersten Abend lernt sie in der örtlichen Tierklinik Cade O'Grady kennen, der anfangs wenig begeistert von Avery ist, da er sie aufgrund eines Missverständnisses für eine rücksichtslose Tierhalterin hält, die sich nichts für ihr Tier interessiert. Schnell übernimmt sie die organisatorische Praxisleitung und kommt Cade immer näher, der zu ihrem großen Missfallen sein Dasein als Junggeselle nach außen hin sehr genießt und neben seinen Brüdern der begehrteste Junggeselle Redwoods ist. So sehr sie auch gegen die Anziehungskraft und ihre Gefühle für Cade ankämpft, ist sie dennoch nicht dazu im Stande, ihm zu widerstehen.

Avery und ihre Tochter Hailey waren mir von Anfang an sympatisch. Avery ist eine toughe junge Frau, die es in der Ehe mit ihrem Ex-Mann nicht immer leicht hatte, da er sie nie wirklich geschätzt hat und mit der Behinderung der gemeinsamen Tochter nie zurecht gekommen ist. Sie hat sich dadurch aber nicht unterkriegen lassen und hat sich alleine durchgekämpft. Als sie nach Rosewood kommt erlebt sie zum ersten Mal das Gefühl von selbstloser Hilfsbereitschaft fremder Menschen und ist davon erst einmal völlig überfordert und weiß gar nicht, wie sie damit umgehen soll.
Averys Tochter Hailey weigert sich zu sprechen, was es für Avery und alle anderen in ihrem Umfeld noch zusätzlich schwierig macht, mit ihr umzugehen und ihre Bedürfnisse zu verstehen.
Cade ist nach außen hin der Playboy schlechthin. Feste Bindungen stehen für ihn nicht auf dem Plan, da er am Beispiel seines Bruders, der seine Frau bei einem Unfall verloren hat, gesehen hat, wie schmerzhaft es ist, seine große Liebe zu verlieren und möchte sich diesen Schmerz ersparen. Dann lernt er Avery kennen und seine Einstellung zum Thema Beziehung ist plötzlich nicht mehr so strikt.
Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Avery und Cade geschrieben. Es hat mir sehr gut gefallen, ich habe mit Avery und Cade mitgelitten und konnte es stellenweise kaum aus der Hand legen.
Ein schöner Liebesroman, der sich leicht nebebei lesen lässt und neugierig auf mehr macht. Teil zwei liegt schon bereit und wartet darauf, von mir gelesen zu werden.

Bewertung vom 29.11.2018
Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit / Lügenwahrheit Bd.1
Snow, Rose

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit / Lügenwahrheit Bd.1


ausgezeichnet

Sehr schöne Romantasy-Geschichte!

Jane zieht für ihr letztes Schuljahr von Frankfurt zu ihrem Onkel nach Cornwall. Dort trifft sie auch auf ihre beiden Cousins Blake und Preston, die sie beide auf unterschiedliche Art und Weise anziehen, ihr aber gleichzeitig irgendwie seltsam vorkommen. Sie findet schnell Freunde in der Schule und lebt sich gut in England ein, aber nach einem Schulausflug entwickelt sie eine Fähigkeit, die sie anfangs sehr verwirrt. Ihr fällt auf, dass auch Blake und Preston anders sind als ihre Mitschüler und sie kann nicht anders, als sich auf die Suche nach Hinweisen zu machen, welche Fähigkeit die beiden haben und was sie drei verbindet.

"Ein Augenblick für immer" war mein erster Roman des Autorenduos. Er hat mir so gut gefallen, dass ich mir die anderen Bücher der beiden auch noch anschauen werde.
Der Schreibstil des Buches war flüssig und generell hat es mich sehr gut unterhalten.
Ich konnte mich gut in Jane hineinversetzen und habe mit ihr mitgelitten, als sie ihre Fähigkeit entdeckt hat, wenn die Jungs sie mal wieder in den Wahnsinn getrieben haben oder irgendetwas anderes nicht so lief wie erwartet.
Die Beschreibung der Umgebung war so bildhaft und detailreich, dass ich mich gut in den Roman hineinversetzen konnte und ich mir die Umgebung gut bildlich vorstellen konnte. Bei der Beschreibung von Janes Zimmer habe ich sie glatt darun beneidet, in so einem schönen Haus wohnen zu dürfen.
Die beiden Charaktere Blake und Preston könnten unterschiedlicher nicht sein. Preston war mir von Anfang an sympathisch, bei Blake hat es entwas länger gedauert. Seine ruppige und abweisende Art macht es dem Leser nicht leicht, ihn zu mögen.

Für mich ein absolut lesenswertes Buch für Jugendliche und Junggebliebene, die nichts gegen Fantasyelemente einzuwenden haben. Ich habe mir den zweiten Band bereits vorbestellt und bin sehr gespannt, wie die Geschichte weiter geht!

Bewertung vom 30.08.2018
Warum mein Dackel mehr Follower hat als ich / Mein Leben im Hotel Royal Bd.1
Birchall, Katy

Warum mein Dackel mehr Follower hat als ich / Mein Leben im Hotel Royal Bd.1


sehr gut

Aus dem Leben einer Hotelerbin

Felicity, die von allen nur Flick genannt wird ist 14 Jahre alt und lebt zusammen mit ihrer Mutter, der Besitzerin des Hotels, im Hotel Royal in London. Zu Beginn möchte ich gleich sagen, dass der Titel des Buches etwas irreführend ist, weil der Dackel Fritz keine wirklich zentrale Rolle im Buch spielt. Die Frage, warum Flicks Dackel mehr Follower hat als sie wird dennoch direkt zu Anfang des Buches behandelt. Es wird erklärt, dass Fritz ein Star auf Instragram ist und seine Follower jeden Abend pünktlich um 17.30 Uhr auf ein neues, süßes Foto von ihm warten. Daher ist es eine Katastrophe, dass Flicks Mutter dem im Hotel gastierenden Prinzen Gustav III. ihren Selfie-Stick geliehen hat. Nun kann Flick kein neues Foto von Fritz aufnehmen und ist so praktisch dazu gezwungen, in die Suite des Prinzen einzubrechen und sich den Stick zurückzuholen. Leider wird sie dabei von Prinzen und seinem Assistenten überrascht und muss sich im Wandschrank verstecken, wo sie erwischt wird und von ihrer Mutter zu zwei Wochen Hausarrest verdonnert wird. Und so nimmt das Chaos seinen Lauf...

Flick ist ein typischer Teenager mit all ihren Stimmungen. Sie ist mit dem beliebtesten Mädchen der Schule befreundet und wird so von ihren Mitschülern gleichermaßen bewundert und gefürchtet. Anfangs fand ich ihre zickige, trotzige und teils sehr aufmüpfige Art stellenweise etwas nervig, aber im Laufe des Buches macht sie mehr oder minder unfreiwillig einen Wandel zum Positiven durch und sie wurde mir deutlich sympathischer. Nichts desto trotz gefiel mir ihre lustige und fast sarkastische Art von Anfang an. Sie hat immer einen Spruch auf Lager und ist nicht auf den Mund gefallen. Um ihre Mutter um den Finger zu wickeln zieht sie alle Register.
Auch ihre Freunde Cal und Grace, aber auch Sky und Ethan gefallen mir gut. Sie helfen Flick, sich zu entwickeln und zeigen ihr, wie wichtig wahre Freundschaft im Leben ist.
Aber auch die typischen Probleme eines Teenagers wie die erste Liebe und Selbstfindung werden im Buch angesprochen.
Der Schreibstil des Buches ist allgemein sehr locker und es liest sich auch für den jüngeren Leser sehr gut und flüssig.
Insgesamt ein sehr gelungenes Buch für Mädchen im Teenageralter. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band!

Bewertung vom 30.08.2018
Gork der Schreckliche
Hudson, Gabe

Gork der Schreckliche


gut

Gork der Schreckliche, der so gar nicht schrecklich ist und von den anderen Drachenkadetten nur Weichei genannt wird, ist in seinem letzten Jahr auf der WarWings Akademie für Drachen. Das Buch spielt am Krönungstag, an dem alle Drachenkadetten des Abschlussjahrgangs einen König bzw. eine Königin finden müssen, mit dem/der sie einen neuen Planeten besiedeln sollen. Gelingt es ihnen nicht, einen Partner zu finden, werden sie versklavt. Gork versucht, die schöne Draconette Runcita für sich zu gewinnen und sie zu fragen, ob sie seine Königin sein möchte. Doch da ist er nicht der Einzige. Noch dazu kommt es, dass als Enkel des berühmt-berüchtigten Professoren Dr. Schrecklich die Erwartungen an ihn natürlich hoch sind. Doch der Weg zu Runcita ist lang und steinig für den armen Gork...

Das Cover hat mir sofort gefallen und ich musste das Buch unbedingt lesen. Der Anfang hat mir sehr gut gefallen, allerdings wird die Geschichte spätestens im Dritten Teil durch diverse Rückblicke sehr verschachtelt und vor lauter Erklärungen und Rückblenden geht die eigentliche Geschichte, also die Suche nach der Königin, völlig verloren.
Die Sprache ist dem Genre absolut angemessen. Auch die erfundene Welt mit den Robodrachen, dem Teleportieren und den ganzen anderen Details hat mir gut gefallen.
Gork ist ein sympathischer Drache, der mit seinem viel zu großen Herzen und seiner nah am Wasser gebauten Art leider völlig fehl am Platz in der harten Welt der Drachen ist, vor allem an der WarWings Akademie. Ich habe mit ihm mitgelitten, wenn er von den anderen Kadetten angegriffen wurde und um sein Leben kämpfen musste.
Was mir etwas negativ aufgefallen ist ist der übermäßige Hang zu Gewalt, der sich durch das ganze Buch zieht. Meiner Meinung nach etwas zu übertrieben, aber das ist Ansichtssache.
Streckenweise hat sich das Buch in meinen Augen gezogen und ich habe es einige Male aus der Hand gelegt und habe mir Zeit gelassen, bis ich weitergelesen habe.
Auf gar keinen Fall ist das Buch für Kinder zu empfehlen, wie das Cover vielleicht vermuten lässt. Auch für Jugendliche empfinde ich es als eher bedingt geeignet.
Die Idee der Geschichte hat mir gut gefallen, die Umsetzung hätte man besser machen können.

Bewertung vom 31.07.2018
Wenn die Sterne Schleier tragen
Nigra, Anna

Wenn die Sterne Schleier tragen


ausgezeichnet

Modernes Märchen

Cecilia ist gerade 18 Jahre alt und muss ihr Zuhause verlassen, um den zukünftigen König von Europa zu heiraten. Auch ihr betteln lässt ihren Vater nicht erweichen und so reist Cecilia zusammen mit ihren Eltern und ihrer Schwester nach Vienna, um ihren zukünftigen Ehemann Noran zu treffen, den sie zuletzt gesehen hat, als sie noch ein Kind war. Zu ihrer eigenen Überraschung muss sie feststellen, dass Noran nicht so ätzend ist, wie sie ihn in Erinnerung hatte und sie beginnt, sich mit ihrem Schicksal abzufinden. Aber nicht nur Noran gefällt ihr besser, als sie es vor ihrer Anreise erwartet hätte...

Die Autorin war mir vor diesem Buch gänzlich unbekannt, aber ihr Schreibstil hat mir von Anfang an gefallen. Das Buch liest sich leicht und flüssig, was passend für das Genre ist. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht und ich hatte das Buch schnell durchgelesen.

Auch die Charaktere haben mir gut gefallen. Cecilia ist eine starke junge Frau, die keine Angst davor hat, ihre Meinung zu sagen, auch wenn sie dabei nicht immer auf Gegenliebe stößt.
Die beiden Brüder Noran und Elias lernt man auch schnell kennen. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Noran ist nett, liebevoll und fürsorglich und das komplette Gegenteil von seinem Bruder, der arrogant, egoistisch und alles andere als nett ist.

Die Spannung wird bis zum Schluss aufrecht erhalten und ich habe mich zu keinem Zeitpunkt beim Lesen gelangweilt.
Ein rundum gelungenes Buch! Ich freue mich sehr auf den zweiten Teil!