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queenbee_1611

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 10.07.2017
Darcy - Der Glückskater und der Geist von Renfield Hall (eBook, ePUB)
Schulz, Gesine

Darcy - Der Glückskater und der Geist von Renfield Hall (eBook, ePUB)


gut

Für alle Katzenliebhaber, wie ich einer bin. Denn der muss man schon sein, damit man das Buch auch wirklich mag obwohl der Kater nicht unbedingt die Hauptrolle inne hat.

Für mich war dieses Buch eine lockere, leichte Urlaubslektüre und dafür eignete es sich ganz hervorragen. Leicht und flüssig geschrieben kommt man auch ohne die Vorgänger gelesen zu haben einfach in die Geschichte hinein.

Der Autorin gelingt es dem Leser die Protagonisten (auch den Kater) nahe zu bringen, so dass man sich ihnen verbunden fühlt und sie sympathisch findet. Der Handlung kann man gut folgen und auch der Spannungsbogen sorgt dafür, dass man nicht aufhören möchte zu lesen. Dieses Buch macht gute Laune und ist die ideale Urlaubslektüre.

Bewertung vom 10.07.2017
Was man von hier aus sehen kann
Leky, Mariana

Was man von hier aus sehen kann


sehr gut

Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich in das Buch hineingefunden habe. Etwas sperrig ist die Sprache zunächst. Aber dann hat es mich voll gepackt. Wir lernen durch Luise ein Dorf mit all seinen Einwohnern kennen. Jeder eine Person für sich, viele davon skurril. Eine ganz besondere Person ist jedoch Luises Großmutter. Jedes Mal, wenn sie von einem Okapi träumt weiß man, dass jemand aus dem Dorf sterben wird. Und dieses Mal erschüttert es sie ganz besonders.

Wir haben hier keinen Krimi. Vielmehr eine leise und liebevolle Geschichte über das Miteinander, Verlässlichkeit, Liebe, Vertrauen – eben all die Dinge, die den Fels in der Brandung des Lebens darstellen.
Die Sprache von Mariana Leky ist schön unaufgeregt. Es gelang mir auch nicht viele Seiten auf einmal zu lesen. Immer wieder musste ich das Buch für einige Zeit weglegen. Aber es hallte nach. Und es machte Lust auf das Weiterlesen. Eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.07.2017
Swing Time
Smith, Zadie

Swing Time


gut

Die Ich-Erzählerin, die bis zum Schluss namenlos bleibt nimmt uns mit nach London, in dem sie als junges Mädchen Tracey kennenlernt. Beide haben eine Leidenschaft für das Tanzen, Tracey hat auch das erforderliche Talent, unsere Ich-Erzählerin hat dafür andere Stärken. Tracey ist es, die in der Freundschaft den Ton angibt. Die Ich-Erzählerin wirkt weitestgehend wie eine Statistin. Daher wird recht früh klar, dass die beiden Leben der Protagonistinnen auseinanderdriften und jede ihren eigenen Lebensweg gehen. Tracey wird eine erfolgreiche Tänzerin, die Ich-Erzählerin eine Art „Mädchen für Alles“ einer prominenten Sängerin.

Zadie Smith behandelt in ihrem Buch eine Vielfalt an Themen. Identität, soziale Stellung, Freundschaft, Popkultur, Ausbeutung und und und. Dies ist zunächst gut, zumal man der Autorin abnimmt über diese Themen Bescheid zu wissen. Allerdings war mir diese Themenvielfalt zu umfangreich. Ich hatte mehrfach das Gefühl, dass sie einen Strang aufnimmt um ihn aber im Laufe der Geschichte wieder zu verlieren.

Der Kunstgriff, die Ich-Erzählerin namenlos zu lassen um damit zu unterstreichen, dass sie als Figur untergeordnet und ausgebeutet ist, ist ein guter Gedanke. Allerdings blieb die Ich-Erzählerin mir damit fremd. Auch die anderen Figuren blieben eigenartig blass.

Nach Zähne zeigen und London NY hat mich dieses Buch von Zadie Smith leider enttäuscht. Vielleicht waren die Erwartungen aber auch zu hoch. Schade

Bewertung vom 30.06.2017
Liebe wird überschätzt
Parrella, Valeria

Liebe wird überschätzt


sehr gut

Kurzgeschichten sind eigentlich gar nicht so mein Ding. Oftmals lassen sie es nicht zu, das ich wirklich in die Geschichte eintauchen kann oder mir die Figuren wirklich nahe kommen. Dies ließ mich also zunächst skeptisch an die Kurzgeschichtensammlung von Valeria Parella herantreten.
Die Autorin liefert hier acht verschiedenste Geschichten in denen es vornehmlich um Liebe geht, aber auch um andere menschliche Geschichten, wie es im Untertitel heißt.
Gerade, wenn es um (körperliche) Liebe geht ist die Sprache nüchtern, kühl, sachlich und distanziert. Dies gefiel mir ausgesprochen gut, da die Autorin so die Gefahr umgeht, dass sie ins Kitschige oder Klischeehafte geht.
Wir haben völlig unterschiedliche Figuren, verschiedene Schauplätze und verschiedene Formen der Liebe. Der Blick des Lesers, die Liebe zu erkennen wird immer geschärft.
Insgesamt ein Buch, auf das ich mich gerne eingelassen habe.
Was der Verlag sich allerdings bei dem Cover gedacht hat bleibt mir ein Rätsel. Ich finde es nicht „kaufanregend“ und hat meiner Ansicht nach mit den Geschichten so gar nichts zu tun.

Bewertung vom 07.06.2017
Als wir unbesiegbar waren
Adams, Alice

Als wir unbesiegbar waren


sehr gut

Wir begleiten in diesem Roman vier Freunde, die es nicht erwarten können, dass ihre College Zeit endet und sie ins wahre Leben entlassen werden.

Aus wechselnden Perspektiven erfahren wir, was jeder einzelne im Laufe der Jahre so erlebt. Hierbei handelt es sich vornehmlich um die ganz normalen Dinge im Leben. Pläne gehen auf, sie scheitern und die Liebe kommt auch nicht zu kurz. Wie ein roter Faden durchläuft diese vier unterschiedlichen Werdegänge aber ihre Freundschaft und die Loyalität, die alle füreinander empfinden.
Das Buch ist gefühlvoll und einfühlsam geschrieben. Ein der einen oder anderen Stelle findet man auch sog. Lebensweisheiten, die keinen unbekannt sein dürften, diese wirken aber nicht – wie so oft – störend. Sprachlich ist der Roman sicherlich keine Herausforderung sondern er erfüllt vielmehr die Anforderung des locker und leicht Lesbaren.

Bewertung vom 07.06.2017
Der Freund der Toten
Kidd, Jess

Der Freund der Toten


weniger gut

Mahoney ist auf Spurensuche nach seiner verstorbenen Mutter in einem irischen Dorf und erhält dabei Hilfe von Toten, die Mahoney sehen kann.

Nicht von allen im Dorf wird diese Spurensuche gerne gesehen. Denn Mahoneys Mutter ist einem Verbrechen zum Opfer gefallen.
Die Story als solche hat mich nicht wirklich vom Hocker gerissen. Hervorzuheben sind die Charaktere, Mahoney allen voran. Dieser unabhängige, eigenwillige und etwas introvertierte Junge hat es mir wirklich angetan. Wie er seine Fäden spinnt, mit Hilfe der Tote, zeigt aber auch, dass er in der Lage sein kann mit Menschen zu reden, sie zu überzeugen um damit seinem Ziel näher zu kommen.
Die Sprache ist unkonventionell. Die Story ist spannend, ein wenig mystisch, packend und mit einer gehörigen Prise Humor.
Mir gefiel das Buch, hauptsächlich wegen der Figuren, ganz gut.

Bewertung vom 03.04.2017
Unsere Seelen bei Nacht
Haruf, Kent

Unsere Seelen bei Nacht


sehr gut

Ein ungewöhnliches Angebot erhält der Rentner Louis von seiner Nachbarin Addie. Sie möchte mit ihm die Nächte verbringen. Das Ungewöhnliche an diesem Angebot ist, dass beide um die 70 sind und dieses Angebot rein gar nichts mit Sex zu tun hat. Es geht darum ein den Nächten nicht einsam zu sein, jemanden neben sich zu haben, mit dem man über Gott und die Welt reden kann. Und da Louis Addie sympathisch ist, fragt sie ihn, ob er dieser Jemand sein möchte. Die beiden kommen außerordentlich gut klar mit dieser Konstellation, sie verstehen sich gut, genießen die Gesellschaft des anderen und stellen sich gemeinsam gegen das Gerede der Nachbarn, Freunde und Bekannten. Beide kümmern sich gemeinsam um Addies Enkel, dem die Fürsorge der beiden gut tut und der sich positiv entwickelt. Doch leider werden den beiden Steine von unerwarteter Seite in den Weg gelegt und diesen Stein aus dem Weg zu räumen stellt eine große Herausforderung dar.
Dieses Buch hat mich gerührt. Die Protagonisten erlauben es sich lediglich ein Leben zu leben, das nicht unbedingt den Konventionen entspricht. Und nur um diese Konventionen durchzusetzen versucht man die beiden dort zu treffen, wo sie am empfindlichsten sind. Ich habe mit den Protagonisten genossen, mitgelitten, mitgefreut, mitgehofft. Eine wahre Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.04.2017
Lost in Fuseta / Leander Lost Bd.1
Ribeiro, Gil

Lost in Fuseta / Leander Lost Bd.1


sehr gut

Der deutsche Kommissar Leander Lost wird über das Austauschprogramm der Europol nach Fuseta versetzt. Dieser Ort in der Algarve bildet die wunderschöne Kulisse für einen Fall, in dem Lost mit seinen portugiesischen Kollegen ermittelt. Lost hat das Asperger-Syndrom, eine Variante des Autismus, das den Betroffenen die Fähigkeit nimmt nichtsprachliche Signale wie Mimik und Gestik bei Mitmenschen richtig zu deuten. Auf der anderen Seite sind vielfach Stärken wie eine erhöhte Gedächtnisleistung oder gesteigerte Aufmerksamkeit besonders ausgeprägt. Mit dem neuen Kollegen Lost richtig umzugehen ist eine Herausforderung für seine portugiesischen Kollegen, aber im Laufe der Ermittlungen finden Lost und seine Kollegen zueinander. Der eigentliche Fall tritt zwar oft ein wenig in den Hintergrund, ist aber in sich logisch und spannend und hält die Ermittler gewaltig auf Trab.
Die Mischung aus der interessanten Konstellation des Ermittlerteams, einer traumhaften Kulisse und einem spannenden Fall machen diesen Krimi lesenswert. Empfehlung!

Bewertung vom 03.04.2017
Die Geschichte der Bienen / Klima Quartett Bd.1
Lunde, Maja

Die Geschichte der Bienen / Klima Quartett Bd.1


sehr gut

Mich nerven Bienen. Sie nerven mich, wenn ich mit einem Buch und einem Stück Kuchen auf dem Balkon sitze und plötzlich angeflogen kommen um mir mein Stück Kuchen zu verleiden indem sie mich wild herumfuchteln lassen um sie zu verscheuchen. Zu oft habe ich in der Vergangenheit Bekanntschaft mit ihrem Stachel gemacht, auch wenn ich meinte, dass ich sie nicht geärgert hätte. Ich stellte irgendwann Duftkerzen auf, von denen es hieß, deren Duft vertreibe sie. Allzu oft benutzte ich die Fliegenklatsche um den Plagegeistern den Garaus zu machen. An diesem Bewusstsein hat dieses Buch etwas verändert. Natürlich ist dem Menschen, der sich halbwegs bewusst durch unser Zeitalter bewegt klar, dass das Aussterben einer Tierart einen Dominoeffekt nach sich zieht, aber selten wird es einem so vor Augen geführt wie in diesem Buch.

Die Autorin schildert eine Episode aus dem Leben Williams (England, 1852), Georges (Ohio 2007) und Taos (China 2098). Das verbindenden Glied, dieser in mehreren Jahrhunderten lebenden Personen sind die Bienen. William, ein Forscher, erfindet einen neuartigen Bienenstock, der den Bienen aber auch der Forschung das Leben erleichtern soll. George ist ein Imker, der alten Traditionen nachhängt und die moderne fabrikartige Bienenzucht verweigert, obwohl sie wirtschaftlich erträglicher ist. Tao erlebt die Folgen des Bienensterbens. In dem China jener Zeit werden Obstbäume nun von den Menschen bestäubt um dafür zu sorgen, dass das Notwendigste an Essen für die Menschen produziert werden kann.
Die Leben dieser drei in verschiedenen Jahrhunderten lebenden Personen sind miteinander verbunden, dies stellt sich zum Ende der Geschichte heraus. Sehr geschickt lässt die Autorin den Leser bis dahin im Unklaren, welche Verbindung die einzelnen Geschichten (außer dass Bienen darin vorkommen) haben. Überhaupt gelingt es der Autorin den Leser am Ball zu halten. Die kurzen Kapitel erzeugen einen wahren Lesestrom, in den der Leser hineingezogen wird. Die Protagonisten erreichen den Leser. Man bedauert William, der als gescheiterter Forscher enden wird. Man leidet mit George, den das Bienensterben wirtschaftlich trifft und Tao (die Figur, die mir am nächsten ging) vermittelt dem Leser Verzweiflung aber zum Ende des Buches auch Hoffnung.

Zwar werden hier keine wesentlich neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse vermittelt, allenfalls zum Ende des Buches bekommt der Lesen einen kurzen Exkurs in die Hintergründe des Bienensterbens, jedoch regte mich das Buch zum Weiterdenken an. Fortan keine Duftkerzen und keine Fliegenklatschen mehr!

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Bewertung vom 07.03.2017
Betrunkene Bäume
Dorian, Ada

Betrunkene Bäume


sehr gut

Der Titel „Betrunkene Bäume“ liefert bereits vorab ein schönes Bild auf den Inhalt des Buches. Betrunkene Bäume sind entwurzelt und die Natur lässt diese Bäume dann schief wachsen, um ein komplettes Fallen zu verhindern. Wir haben mit dem 80 Jahre alten Erich einen stark verwurzelten Baum, der aber nun mit Alterserscheinungen zu kämpfen hat und dies weitestgehend jedoch nicht wahrhaben will. Hilfestellungen, die ihm angeboten werden lehnt er ab. Einzig von der 17 Jahre alten Katharina, eine Ausreißerin und dementsprechend nicht so stark verwurzelten Baum, lässt er an sich heran. So unterschiedlich die beiden sind, so sehr sind sie in der Lage sich zu stützen, einander Halt zu geben. Wir erfahren in Rückblicken immer mehr über Erich und sein früheres Leben und natürlich auch einiges aus dem Leben Katharinas.
Die Themen Freundschaft, Naturverbundenheit und Heimat werden von der Autorin sehr langsam, fein und klar beschrieben und behandelt. Ich habe mich den Personen sehr nahe gefühlt und konnte das Buch sehr genießen.