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Gwynnys Lesezauber - Bloggerin & Lektorin
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Nüdlingen
Über mich: 
Buchverrückte mit der tiefen Leidenschaft für das geschriebene Wort. Ich lese nicht, ich tauche ein in fremde Welten, erlerne Magie und zähme Drachen! Ich lektoriere nicht, ich höre auf die Melodie eines Textes und fische die falschen Töne heraus.

Bewertungen

Insgesamt 120 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2024
Scátha
Bekker, Mina

Scátha


ausgezeichnet

Syllia nickte. »Man spürt sie nicht. Und was man spürt, glaubt man nicht.«
»Nay, man spürt sie nicht, bis es zu spät ist.«

Aus „Scátha – Schattensaat 1“ von Mina Bekker


KURZMEINUNG
Eindrucksvoll, ehrlich, schonungslos – vielschichtige Dark Fantasy, die mich beeindruckt zurücklässt.


SCHREIBSTIL & MEHR
Manchmal lese ich ein Buch und manchmal tauche ich in eine Geschichte so sehr ein, dass es fast wehtut.

Eines möchte ich vorwegnehmen:
Ich denke nicht, dass man dieses Buch so lesen muss wie ich, dass man hineininterpretieren und einen Spiegel vorgehalten bekommen muss. Die Geschichte kann auch für sich allein und ohne zwischen den Zeilen gelesen zu werden gewinnen. Lasst Euch also nicht von meinen eigenen Gedanken vereinnahmen, denn dieses Buch verdient es, gelesen zu werden!

Mina Bekker hat mich mit Scátha voll erwischt – auf allen Ebenen!
Da gibt es vor allem die Ebene der finsterdunklen Düsternis.
Hier lebt und atmet Scátha, dort entdeckt Syllia ihre tiefsten Abgründe. Doch was die Autorin hier bewirkt hat, ist eine Nummer für sich. Denn Scátha ist für mich ein Sinnbild für all die dunklen Schatten, die tief in uns lauern. Wir alle haben eine Scátha in uns. Und je nachdem, auf welchen Nährboden sie fällt, ist sie stärker oder schwächer. Sie verstärkt im Grunde nur, was schon in uns ist. So beschreibt Syllias Geschichte einen Kampf, den viele von uns täglich ausfechten müssen. Und hier steckt für mich die brutale Wahrheit zwischen den Zeilen.

Es gibt so viele Schichten in dieser Geschichte, die zwei Seiten haben. Und doch scheint zwischen all dem Hass, der Wut und Verzweiflung immer wieder Licht durch die Zeilen hindurch. Ich weiß nicht, ob Mina Bekker das beabsichtigt hat, doch diese Geschichte spricht das Herz an, schenkt auch Hoffnung. Sie hallt nach und schenkt mir Selbstreflexion.

Ich kann nicht recht in Worte fassen, wie die finstere Atmosphäre dieses Romans auf mich gewirkt hat. Es war in jedem Fall beeindruckend. Ein gefährliches Spiel mit der Hoffnung, die oft so trügerisch ist.

Mina Bekkers Schreibstil finde ich genial. Sie trägt so viele Emotionen mit ihren Worten, das man nicht umhinkann, diese in sich aufzunehmen und nachzuspüren. Das ist auch einer der Hauptgründe dafür, dass mich diese Geschichte so überrascht und überwältigt hat. Es fühlt sich auf der Gefühlsebene echt an, nachvollziehbar. Man wird ein Teil davon und versucht unweigerlich auch, gegen Scátha anzukämpfen. Nur gegen Syllias oder die Eigene? Das ist die Frage …


FAZIT
Für mich eines der besten Bücher, das ich in den letzten Jahren gelesen habe. Mina Bekker beeindruckt mit schonungsloser Wahrheit und der Konfrontation mit menschlichen Abgründen. Sehr geniale Dark Fantasy!


©Teja Ciolczyk, 14.09.2024

Bewertung vom 14.09.2024
Der Schlaf des Roten Löwen
Michael, Schwendinger

Der Schlaf des Roten Löwen


ausgezeichnet

»Muss das wirklich sein?«, fragte Dogrim, als wir die Burganlagen hinter uns gelassen hatten. »Diesem Kauz zuzuhören? Ich meine: jeden Tag? Jesper! Jeden verdammten Tag!«
»Du hast doch unser Ziel nicht vergessen, oder?«
»Nein, natürlich nicht«, entgegnete er kleinlaut.
»Sag es mir.«
Er schnaufte tief durch. »Unsterblichkeit.«

Aus „Der Schlaf des Roten Löwen“ von Michael Schwendinger


KURZMEINUNG
Fantasy mit viel Witz und vielschichtigen Charakteren, die richtig Spaß macht!


SCHREIBSTIL & MEHR
Ich lese ja viele gute Bücher und einige machen echt Freude, aber dieses hier hat mir so richtig Spaß gemacht! Spritzige Dialoge geben sich mit Jespers Gedankenwelt die Hand und bauen ein geniales Grundkonstrukt für diese Geschichte. Dann nehmen wir noch Dogrim als putzig-brutal-loyalen Sidekick her und stehen mitten in einer fulminanten Fantasygeschichte.
Michael Schwendingers Schreibstil hat mir sehr gefallen. Er ist sprachlich durchaus gehoben, jedoch in sich einfach gehalten, sodass die Lesefreude nicht in komplizierten Satzstrukturen untergeht. Er schreibt dynamisch und lebendig. Kurzweilig und überaus unterhaltsam.
Das Wörtchen verwegen passt sehr gut zu dieser Story. ^^ Mit Jesper haben wir einen Charakter in sehr vielen moralischen Grautönen. Und genau das macht ihn zu einem hervorragenden Protagonisten. Man findet in vielen Fällen nicht gut, was er macht, aber man versteht es und verzeiht ihm fast alles. Zwischen den Zeilen ist er ein guter Kerl, der auf seine Freunde achtet und nur Glück für sich sucht – ein schwieriges Unterfangen, wie er feststellen muss.
Zuerst dachte ich, das Ende passt nicht so recht. Doch dann habe ich die Geschichte Revue passieren lassen. Es ist stimmig und ein sehr gutes Ende für dieses Buch. :)


FAZIT
Fantasy mit viel Witz und Charme, die richtig Spaß gemacht hat! Ich würde gern mehr in diese Richtung von Michael Schwendinger lesen!


©Teja Ciolczyk, 14.09.2024

Bewertung vom 22.07.2024
Träume aus Nacht und Ewigkeit
Phoenix, Kenzie

Träume aus Nacht und Ewigkeit


ausgezeichnet

»Es war befreiend. Ich war frei. Frei von allem. Kein Schmerz. Kein Kummer. Keine Schuldgefühle.
Aber auch frei von: Liebe. Hoffnung. Vertrauen. Glaube.«

Aus „Träume aus Nacht und Ewigkeit“ von Kenzie Phoenix


KURZMEINUNG
Wort- und bildgewaltige Fantasy, die bis tief auf die Seele blickt. Wunderschön, weit und bedeutungsvoll.


SCHREIBSTIL & MEHR
Eigentlich bin ich sprachlos, doch es gibt so viel zu sagen! Das meiste davon spielt sich auf emotionaler Ebene ab, denn dort wirkt und existiert auch diese Geschichte.
Dieses Buch berührt nicht nur tief im Herzen, es spricht auch Wahrheiten, drückt auf unangenehme Tatsachen und lädt doch gleichzeitig zum Träumen ein. Es schenkt Hoffnung, obwohl es in den Abgrund reißt. Und in seiner Summe ist es so viel mehr als die Buchstaben und Zeilen. Es klingt dazwischen und breitet Wellen um jedes Wort herum aus, die lange nachwirken.
Kenzie Phoenix hat ein fantastisches Buch geschrieben, das sowohl als solches gelesen werden kann, als auch als eine große und dunkel schimmernde Metapher für das Leben selbst. Für das Anderssein, das Weiterdenken, das Mehrfühlen und Mehrwollen. Aber eben auch für Das Ablehnen, das Verweigern, das Vonsichschieben und das Sichselbstverwehren.
Obwohl sie so tiefgründig und wunderschön schreibt, ist das Buch flüssig zu lesen. Sie trägt mit ihren Charakteren die Story durch eine vielfältige Kulisse, die in all ihren Facetten zu packen weiß. Es ist oft eher ruhig, dennoch blitzt die Spannung durch. Was mich zu Pausen während des Lesens gebracht hat, ist, dass ich erst sacken lassen musste, was ich gelesen hatte. Dieses Buch spielt auf mehreren Ebenen, die es zu erfassen gilt – wenn man die Story so nah an sich heranlässt. Und glaubt mir, das lohnt sich!
Die Protagonistin ist so viel und doch bloß eines: Eine junge Frau, die zu sich finden, fühlen, leben und gesehen werden möchte. Sie ist wie ein Aufschrei aller jungen Mädchen, die an einem Punkt im Leben ankommen, den sie nicht mehr beeinflussen können. Irgendwie hätte ich meinem jüngeren Ich genau dieses Buch gewünscht.
Lediglich ein oder zwei Dinge hätte ich gern genauer erfahren, vor allem in der Anderwelt. Doch das ist nichts so Gravierendes, dass es das Buch schlechter machen würde.


FAZIT
Ein besonderes Buch, das lange nachhallt und mich ehrlich beeindruckt hat. Fantasy, die in allen Farben schimmert – aber auch in Schwarz.


©Teja Ciolczyk, 22.07.2024

Bewertung vom 28.06.2024
Der Grauzorn / Minen der Macht Bd.3
Hennen, Bernhard;Valentin, Mira;Feuerbach, Sam

Der Grauzorn / Minen der Macht Bd.3


ausgezeichnet

Hörbuch-Rezension

Sie mussten hier im Herzen des Kehrichtviertels sein. Und niemand ließ sich blicken.
In der Ferne jedoch war noch der Schlachtruf der Rebellen zu hören. »Verbrenn, was dich verbrennt!«
Er fragte sich, wie viele zu den Brandopferschleuderern gehörten. War es nur eine Handvoll? Oder sorgte der Obrist mit seinen unbedachten Räumungen dafür, dass es zu einem regelrechten Aufstand kam?

Aus „Minen der Macht III: Der Grauzorn“ von Mira Valentin, Sam Feuerbach, Greg Walters, Bernhard Hennen und Torsten Weitze


KURZMEINUNG
Bisher der intensivste Band – sowohl von den Emotionen als auch der Handlung her. Man merkt, dass wir auf den Showdown zusteuern!


SCHREIBSTIL & MEHR
Zum Buch
Was für eine Fortsetzung! Es geht im wahrsten Sinne des Wortes heiß her, das kann ich Euch verraten. Für mich ist das der bisher tiefgreifendste Band. Er ist sehr emotional und überaus spannend. Da musste ich ab und an mal innehalten und eine kleine Pause einlegen, damit sich mein Puls wieder beruhigt. ^^
Ein sehr präsenter und starker Charakter ist in diesem Teil Rami – mein erklärter Liebling. Aber auch Nasiima und Woulf leuchten mehr. Insgesamt ein Band, der die fünf Gefährten noch einmal ein ganzes Stück näher zusammenrücken lässt.
Was mich bei dieser Reihe neben der genialen Zusammenarbeit der AutorInnen beeindruckt, ist, dass sie weder langweilig wird noch in der Grundspannung nachlässt. Von Band 1 an ist klar, dass etwas Größeres hinter allem steckt. Man wartet und bangt, wird aber nicht gelangweilt, denn alle Bände sind bisher in sich fesselnd. Dieses über allem schwebende Damokles-Schwert des/der eigentlichen Antagonisten bleibt aber unterschwellig erhalten. Ich bin so auf Band 4 gespannt!
Der Schreibstil der 5 AutorInnen passt einfach zusammen. Sicher, man erkennt die einzelnen Autoren in feinen Nuancen, aber in sich bieten sie ein gekonnt abgestimmtes Gesamtbild. Das hat sich auch in diesem Band nicht geändert. Ihr Stil ist sehr gut zu lesen und bietet ein „Mittendrin statt nur dabei“-Gefühl. Einfach herrlich!

Zum Sprecher
Robert Frank ist mein Lieblingssprecher. Er hat diese Eigenschaft, dass er die Charaktere prägnant macht. Ich habe noch das Brüllen des Obristen im Ohr, Nasiimas schnippischen Tonfall oder Rutgers anzügliche Kommentare. Er lässt sie lebendig werden und macht sie bisweilen für eine kurze Zeit zu Freunden, die man vermisst, wenn das Buch endet.
Bisher ist jedes Buch, von ihm gelesen, ein auditives Erlebnis der Extraklasse. So auch hier.


FAZIT
Wer Fantasy-Krimi lesen/hören möchte, sollte unbedingt zu dieser Reihe greifen. Für mich war Band 3 der bisher Stärkste, obwohl ich alle grandios fand. Ich bin so gespannt auf den vierten Teil!


©Teja Ciolczyk, 28.06.2024

Bewertung vom 11.06.2024
Strandgeflüster mit Herz
Adams, Katie Jay

Strandgeflüster mit Herz


sehr gut

Bitte geh nicht, denke ich.
Doch meine Zimmertür fällt bereits hinter ihm ins Schloss …

Aus „Strandgeflüster mit Herz – Meer für dich“ von Katie Jay Adams


KURZMEINUNG
Wohlfühl-Romance mit Herz, die mir Spaß gemacht hat.


SCHREIBSTIL & MEHR
Ich lese sehr wenig Romance, weil ich einfach in der Fantasy daheim bin. Doch wenn Katie Jay Adams ein neues Buch herausbringt, bin ich direkt am Start. ^^
Ich mag, dass sie Geschichten mitten aus dem Leben schreibt. Mit echten Schicksalen, lebendigen Charakteren und durchaus dem einen oder anderen Kitsch- oder Klischeefaktor. Doch nicht so übertrieben, dass es nerven würde. Vielmehr setzt sie das gekonnt als Balsam für die Seele ein.
Auch dieses Buch gefällt mir sehr, ich fühle mich in dieser Geschichte wirklich wohl. Ich mochte Belle zu Beginn nicht ganz so, das hat sich aber nach ein paar Seiten gelegt. Sie hat bewusst diesen Großstadt-Flair um sich, so kommt der Umbruch an der Küste besser heraus. Nick ist nicht ganz einfach, da bin ich sehr gespannt, was in Band zwei auf uns zukommt, denn da gibt es ja auch noch … Ne, das darf ich nicht sagen, das müsst Ihr leider selbst lesen. :P Und Lena ist ein toller Charakter, ich finde, es bräuchte jeder eine Lena. ^^
Obwohl man das Buch als in sich abgeschlossen betrachten könnte, wird dem aufmerksamen Lesenden nicht entgehen, dass es noch ein paar Dinge gibt, die einen zweiten Band auf jeden Fall rechtfertigen – ich bin echt gespannt!


FAZIT
Gelungene Romance zum Wohlfühlen, die trotz ein paar Klischees und ein wenig Kitsch sehr angenehm war und Freude beim Lesen bereitet hat!


©Teja Ciolczyk, 09.06.2024

Bewertung vom 20.05.2024
Der letzte Rabe des Empire
Hertweck, Patrick

Der letzte Rabe des Empire


ausgezeichnet

Der Bischof lachte schallend. »Es freut mich, dass Ihnen Ihr Mut nicht abhandengekommen ist, obgleich Sie doch ebenso tot wie eine ertrunkene Kanalratte sind und dies auch unwiderruflich bleiben werden.«
Aus „Der letzte Rabe des Empire“ von Patrick Hertweck


KURZMEINUNG
Eine grandiose Mischung aus Krimi, alten Sagengestalten und Abenteuer!


SCHREIBSTIL & MEHR
Ich habe bisher alle Romane von Patrick Hertweck gelesen und war immer restlos begeistert. Mit diesem Buch ist er nicht nur deutlich erwachsener in seiner Geschichte geworden – obwohl der Protagonist noch recht jung ist –, er hat auch seine in meinen Augen bisher beste Geschichte geschrieben!
Es ist die famose Mischung aus alten Sagengestalten, Jack the Ripper und dem fantastischen Aspekt, der mich hier so begeistert hat. Es ist stetig spanend und die verschiedenen Blickwinkel setzen ganz langsam das Puzzle zusammen. Es hat nicht sehr lange gedauert, bis ich einen wichtigen Teil davon gelöst hatte, aber es hat unheimlich viel Spaß gemacht, auch die kleinen Mosaiksteine an ihre richtige Stelle zu schieben.
Die fast 500 Seiten habe ich innerhalb kürzester Zeit gelesen. Die Geschichte hält auf mehreren Ebenen in Atem und man begreift erst nach und nach, wie die Dinge zusammenhängen. Ich finde ebendiese Art des Aufbaus richtig klasse. Und dazu noch das finstere London 1888 – besser geht es gar nicht!
Der Protagonist war mir sehr sympathisch, auch viele der nach und nach hinzukommenden Charaktere fand ich ganz außerordentlich. Am meisten ans Herz gewachsen ist mir Sam, der grobschlächtige Kerl.
Grandios war auch die Verbindung zum Mittelalter, auf die ich leider nicht näher eingehen kann, weil ich Euch sonst spoilern würde. ^^
Das Einzige, was ich bemerken muss, ist, dass dieses Buch in meinen Augen nicht ab 12 Jahren sein sollte. Sicher gibt es ein paar Kinder, die das da schon lesen können – aber ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte, dass es die wenigsten sind. Ich würde die Geschichte frühestens ab 14 Jahren empfehlen.


FAZIT
In meinen Augen das bisher beste Werk von Patrick Hertweck! Mich konnte es vollkommen überzeugen, gerade wegen der gelungenen Kombination aus dem düsteren London, alten Sagengestalten, der Geschichte um Jack the Ripper und dem fantastischen Aspekt.


©Teja Ciolczyk, 20.05.2024

Bewertung vom 20.05.2024
Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
Oh, Axie

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand


ausgezeichnet

»Sein Rat ist unnötig, ich hätte das Messer ohnehin behalten, schließlich ist es, abgesehen von dem Kleid, das ich trage – das Einzige, was mir von meiner eigenen Welt geblieben ist. Die einzige Verbindung zu meiner Familie und meinen Freunden.«

Aus „Das Mädchen, das in den Wellen verschwand“ von Axie Oh


KURZMEINUNG
Eine märchenhaft traurig-schöne Geschichte, die mich berührt und verzaubert hat.


SCHREIBSTIL & MEHR
Axie Oh hat mich mit dieser Geschichte wirklich von der ersten Zeile an in ihren Bann gezogen. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Bei der wundervollen Atmosphäre, die zwischen Legenden, Mythen und Sagen ihren ganz eigenen Zauber webt?
Bei den Charakteren, die sich in ihren Zweifeln, Sehnsüchte und Ängsten so real anfühlen?
Bei der Erzählweise, die mit und zwischen den Zeilen vibriert und ihren Nachhall im Herzen zurücklässt?
Ihr seht, dieses Buch, diese Geschichte, haben mich sehr berührt. Es sind auch die spürbare Echtheit der Liebe, die Aufopferungsbereitschaft und diese eine Wendung, die mich ehrlich verblüfft haben. Selten liest sich etwas Märchenhaftes so real.
Man versinkt beim Lesen ganz und gar im Geschehen, die Seiten fliegen nur so dahin. Und danach schmerzt es, gehen zu müssen, hinterlässt ein Ziehen im Herzen.
Ich bin verliebt in „Das Mädchen, das in den Wellen verschwand“. Ich würde so gern mehr von dieser Art lesen. Ein Märchen und doch auch nicht. Ein Lesegefühl, das man nur schwer in Worte fassen kann.
Diese Geschichte sollte von den Ghibli Studios verfilmt werden. Sie hätte es wahrlich verdient und würde sich hervorragend einreihen in die Werke, die nie ohne Moral bleiben.


FAZIT
Dieses Buch ist wunderschön und ich wünsche mir, dass Axie Oh mehr solche Geschichten schreibt!


©Teja Ciolczyk, 20.05.2024

Bewertung vom 09.05.2024
Die Nacht von Shyness
Hall, Leanne

Die Nacht von Shyness


ausgezeichnet

Sie ist so witzig, ich fasse es nicht. Ich hab den Jackpot geknackt. Wenn ich ein anderer Mensch wäre, wenn mein Leben nicht so kompliziert wäre, wenn ich ihr mehr zu bieten hätte als nur Traurigkeit, wenn ich nicht so müde vom Gewicht der ganzen Welt wäre, das auf mir lastet dann würde ich genau in diesen Moment versuchen sie zu küssen.

Aus „Die Nacht von Shyness“ von Leanne Hall


KURZMEINUNG
Eine intensive und ehrliche Geschichte, die in ihren Bann zieht.


SCHREIBSTIL & MEHR
Diese Geschichte ist in ihrer Erzählweise sehr intensiv. Wir erleben sie aus der Sicht der beiden Protagonisten Wildgirl und Wolfboy. Zwei junge Menschen, die sich in einer ungewöhnlichen Nacht treffen und sich in wenigen Stunden besser kennenlernen als manche Menschen, die ein ganzes Leben Zeit dafür haben.
Was mich an diesem Buch so zwischen die Seiten zieht, ist dieser Hauch von Fantasy, der in der Luft liegt, aber nicht richtig benannt wird. Die Ehrlichkeit, mit der mir die beiden Charaktere begegnen und auch das echte Leben, das zwischen den Zeilen lebt. Das ist ein Erlebnis, wie ich es zuletzt, wenn auch ein wenig anders, bei dem Buch „Der Mitreiser und die Überfliegerin“ von Mira Valentin hatte.
„Die Nacht von Shyness“ geht unter die Haut und berührt auf eine seltsame und schwer greifbare Weise.
Ich finde es sehr schade, dass Band 2 nie ins Deutsche übersetzt worden ist – und an die englische Version kommt man sehr schwer dran. Aber ich werde versuchen, sie mir zu besorgen, denn ich würde sehr gern wissen, wie es mit Wolfboy und Wildgirl weitergeht!


FAZIT
Ein Buch, dass mir unter die Haut gegangen ist.


©Teja Ciolczyk, 09.05.2024

Bewertung vom 09.05.2024
Assassin's Wood
Karschnick, Ann-Kathrin

Assassin's Wood


ausgezeichnet

»Du hasst Papier, weil es angeblich aus deinen Freunden ist«, erwiderte Penta und schüttelte den Kopf.
»Stimmt.« Wurzel richtete sich auf und schleuderte ihm Erde entgegen. » Hass für dich und die anderen Leichenschubser. Schande über deine Weichteile. Schande über deine Haare und Schande über deinen Hosenstall. Du hast Moss auf dem Gewissen, du Aas!«

Aus „Assassin’s Wood – Bürokratie kann tödlich sein“ von Ann-Kathrin Karschnick


KURZMEINUNG
Ich habe schon lange nicht mehr so viel gelacht bei einem Buch. Herrlich skurril-humorvolle Unterhaltung!


SCHREIBSTIL & MEHR
Leute, was habe ich gelacht! Dieses Buch wartet mit Charme, Esprit und einem Humor auf, der bisweilen durchaus als schwarz bezeichnet werden kann. Dazu kommt noch ein bisschen Krimi, eine gute Prise Fantasy und der beste Charakter neben Penta: Wurzel.
Ich weiß genau, dass ich mit Wurzel an meiner Seite vollkommen durchdrehen würde, aber ich liebe ihn in seiner gehessig-verschrobenen Art! Das ist schon fast kein Sidekick mehr, denn Wurzel versteht es, sich in den Fokus zu rücken. ^^
Doch ich mag auch Penta sehr. Ein Junger Mann mit Ambitionen und Skrupel – was in seinem Tätigkeitsfeld bisweilen ein wenig hinderlich sein kann. Der ist mir ans Herz gewachsen.
Tonja ist eine Wucht, der nimmt so leicht niemand die Butter vom Brot, dennoch mochte ich sie am wenigsten, weil sie mir zu fanatisch war.
Insgesamt hat Ann-Kathrin Karschnick mit diesem Buch eine famose Geschichte geschrieben, die so richtig Spaß gemacht hat. Die Seiten sind nur so dahingeflogen und ich war richtig traurig, als ich mich von Penta und Wurzel verabschieden musste.
Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Sie beschreibt sehr gut und lebendig, ohne sich darin zu ergehen. Längen sucht man in diesem Buch also vergeblich. Vielmehr hält sich die Spannung durch Szenenwechsel, Witz und Abenteuer gekonnt aufrecht.


FAZIT
Ein Buch, das einfach von vorne bis hinten Spaß gemacht und meine Lachmuskeln ordentlich gefordert hat! Ein richtig geniales Werk!


©Teja Ciolczyk, 09.05.2024

Bewertung vom 28.04.2024
Chiikawa - Süßer kleiner Fratz 01
nagano

Chiikawa - Süßer kleiner Fratz 01


sehr gut

Cuteness overload in Bildern!


KURZMEINUNG
Vor allem für Kinder ein niedliches und lustiges Spektakel.


SCHREIBSTIL & MEHR
Viel gibt es über den Schreibstil an sich nicht zu sagen, da dieser Mange hauptsächlich von den überaus goldigen Bildern lebt. Dennoch ist der Text lustig und gut geeignet für die jüngere Leserschaft. Einzig die vielen Auslassungszeichen könnten es dem Zielpublikum ein wenig schwer machen. So als Lese-Beginner ist es sicher nicht einfach zu lesen. Als Erwachsene habe ich schmunzelnd durchgeblättert und fand es süß.
Der Zeichenstil ist ebenso niedlich wie der Rest dieses Mangas. Die Gesichtsausdrücke sind oft herrlich und haben mich immer wieder lachen lassen. Ich mag es, wie schlicht es gehalten ist. Mehr braucht es hier auch nicht, um die Mundwinkel zu heben.
Wer Gehaltvollere Unterhaltung sucht, sollte sich jedoch anderweitig umsehen. Dieses Büchlein dient vornehmlich dazu, gute Laune zu bekommen. ^^


FAZIT
Eine schöne Mischung aus lustigen, kleinen Geschichten, die ein guter Start für das jüngere Publikum in das Schmökern von Mangas sein könnte.

©Teja Ciolczyk, 28.04.2024