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Arachnophobia
Wohnort: 
Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 31 Bewertungen
Bewertung vom 14.05.2017
Brausepulverherz
Lastella, Leonie

Brausepulverherz


gut

Zuerst einmal: Das Cover hat mir sehr gut gefallen und hebt sich auch angenehm von der Masse der Covergestaltungen in diesem Genre ab mit der Silhouette der beiden Liebenden. Der Sonnenuntergang und das Meer lassen sofort Urlaubsstimmung aufkommen. Leider konnte das Buch selbst meine diesbezüglichen Erwartungen an den Inhalt nicht zu 100% erfüllen.

Das Setting stimmte von Anfang an. Die Beschreibung des italienischen Dörfchens, das Dolce Vita - alles durchweg zu meiner vollen Zufriedenheit. Man fühlte sich fast immer ans Meer und in den Urlaub versetzt.

Am Schreibstil habe ich bis auf die Tatsache, dass sich die Autorin nicht zwischen den Schreibweisen "Kathi" und "Kathie" entscheiden konnte, nichts auszusetzen. Der passte für meinen Geschmack sehr gut zum Genre, zum Setting und auch zu den Protagonisten. Grundsätzlich ließ sich das Buch flott weglesen... Meine Probleme, weshalb ich mich dann doch oft motivieren und aufraffen musste, um das Buch wieder in die Hand zu nehmen, waren anderer Natur.

Da wären nämlich vor allem die Protagonisten. An sich machten Jiara und Milo am Anfang keine schlechte Figur und das Buch steuerte auf die Richtung zu, die ich erwartet hab: Rettungslos verknallt, ein wenig Hin und Her - und dann hoffentlich ein Happy End.

Dieses Hin-und-Her war irgendwann aber leider ganz gar anstrengend. Die Dame und der Herr sind einfach nicht damit zu Potte gekommen, was sie denn jetzt bitteschön wollen. Ein Schwung Selbstzweifel, bisschen Bockigkeit, generell Planlosigkeit... grundsätzlich jetzt nicht die schlechtesten Gründe, die Geschichte ein wenig spannend zu machen und nicht gleich nach 100 Seiten mit einem ordentlichen Techtelmechtel zu beenden! Aber leider zog sich dadurch einerseits die Geschichte irgendwann (meiner Meinung nach) unnötig in die Länge und spätestens im letzten Drittel verloren beide Protagonisten dann so viele Sympathiepunkte, dass ich sie am liebsten geschüttelt hätte.

Der Schluss passt für mich dann wieder und war rund und prima... aber der Weg dorthin war dann leider nicht locker und fluffig genug, wie ich es mir erwartet und erhofft hatte.

Letztendlich also gute drei Sterne :)

Bewertung vom 25.03.2017
Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster
Pásztor, Susann

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster


ausgezeichnet

"Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" war für mich eins der seltenen Bücher, über das ich nach dem Beenden erst einmal schlafen und eine ganze Weile nachdenken musste. Dann setzte der Wow-Effekt ein und ich merke, dass ich auch einige Tage nach der Lektüre noch darüber nachdenke. Für meinen Geschmack hat hier die Autorin somit alles richtig gemacht.

Sterben und Sterbebegleitung ist ein sensibles Thema, dennoch ist das Buch wundervoll ohne großes Pathos geschrieben. Der Kontrast aus Thematik und der verglichen damit Leichtigkeit der Sprache, welche sich vor allem in den Gedanken und Dialogen der Protagonisten widerspiegelte, ohne ins allzu Umgangssprachliche und Schnodderige abzudriften, hat einfach perfekt gepasst.

Ich hatte zu Beginn kurz daran gezweifelt, ob man die Geschichte in diese doch recht wenigen Seiten zwängen könnte, aber es ist der Autorin perfekt gelungen. Das Buch wies an keiner Stelle Längen auf, verfiel aber auch nicht in Hektik. Man wird zwar recht abrupt in die Geschichte und die jeweiligen Kapitel der wechselnden Erzähler geworfen, aber bekommt dennoch genug Einsicht in die verschiedenen Charaktere, allen voran Fred und sein Sohn Phil. Beide sind angenehm "normale" Menschen, in welche ich mich gut einfühlen vermochte. Einige der tatsächlich auftretenden oder nur erwähnten Nebencharaktere (beispielsweise Freds Ex-Frau) wirken zwar leicht überzeichnet, aber sind nicht so präsent, um die Glaubwürdigkeit zu zerstören.

Alles in allem ein wunderbares und trotz der Thematik angenehm leicht zu lesendes Buch, das ich nur empfehlen kann.

Bewertung vom 25.03.2017
Das Buch der Spiegel
Chirovici, Eugene O.

Das Buch der Spiegel


gut

Was zu beweisen war: Die Liebe auf den ersten Blick kann leider doch trügerisch sein.
(Alternativ: Die Sache mit dem Book und dem Cover. Ihr wisst schon.)

Schon bevor ich überhaupt mitbekommen hatte, dass "Das Buch der Spiegel" in den Himmel gehypt wurde, hatte ich mich in dieses wunderschöne Cover verliebt. Dazu kam die für mich wirklich interessante Idee des unvollendeten Manuskripts, ein mysteriöser Todesfall - ich war gekauft.

Der Einstieg in das Buch fiel mir auch leicht. Nach einer kurzen Einleitung setzt bereits das erwähnte Manuskript ein und man begegnet Richard Flynn, Laura Baines und Prof. Wieder, deren schicksalhaftes Miteinander den weiteren Verlauf bestimmen soll. Abrupt endet nun das Manuskript nach einem Mord - und hier schwächelte die Geschichte leider. Gerade der Mittelteil, der zu großen Teilen aus Recherche und journalistischer Arbeit bestand, war zwar nicht wirklich langweilig, aber ließ im Großen und Ganzen dennoch Spannung vermissen. Diese kam zwar im letzten und recht überraschenden Teil wieder auf, konnte aber nicht vollständig über die etwas langatmige Mitte hinwegtrösten.

Der Schreibstil des Autors ist für meinen Geschmack sehr gut balanciert: Nicht zu seicht, aber auch nicht zu verschachtelt, um den Lesefluss zu hemmen. Das Buch ließ sich durchweg sehr gut lesen - ich wurde lediglich durch die erwähnte mangelnde Spannung ausgebremst.

Alles in allem keineswegs ein schlechtes oder nur mittelmäßiges Buch; meine Erwartungen waren halt einfach ein wenig zu hoch.

Bewertung vom 16.11.2016
Und nebenan warten die Sterne
Spielman, Lori Nelson

Und nebenan warten die Sterne


sehr gut

Ich mag die Bücher von Lori Nelson Spielman einfach. Zwar hat mich der Vorgänger "Nur einen Horizont entfernt" ein kleines bisschen enttäuscht, aber auch dieser ließ sich sehr gut lesen und deshalb war ich auch auf ihr neuestes Werk sehr gespannt.

Ein Hauptgrund dafür, dass ich die Bücher sehr gerne lese, ist der einfach wunderbar zu lesende, locker-fluffige Schreibstil. Die Seiten fliegen zeitweise nur so dahin und trotz seiner fast 400 Seiten war das Buch dann letztendlich sehr schnell vorbei.

Dementsprechend leicht fiel mir hier auch wieder der Einstieg in die Geschichte. Ich muss zwar sagen, dass ich zu Beginn weder mit Erika noch ihren beiden Töchtern so richtig warm wurde und die Sympathie erst im weiteren Verlauf aufkam, langweilig war es aber dennoch nie. Es gibt kein langes Vorgeplänkel, man ist sofort in der Story drin.

Die Geschichte selbst hat mir hier ebenfalls äußerst gut gefallen. Sie war durchweg recht abwechslungsreich, vor allem nach Annies "Abnabelung" wird es wirklich interessant. Gerade die dort hinzukommenden Nebenfiguren konnten mich überzeugen. Eher hatte ich mit Erika als Protagonistin ein wenig Probleme. Insgesamt kein schlechter Charakter, aber einige ihrer im Verlauf der Story vorkommenden Entscheidungen und Handlungen wirkten auf mich etwas sprunghaft und nicht ganz nachvollziehbar bzw. mit ihrem Charakter vereinbar. Auch bei Annie hatte ich zeitweise das Gefühl, dass sie sich nicht ganz altersgemäß verhält.

Das ist alles aber Jammern auf recht hohem Niveau. Insgesamt kann das Buch gut unterhalten und ist angenehm kurzweilig. Dennoch nur vier Sterne, weil mich die angesprochenen Punkte doch ein wenig gestört haben und letztendlich fehlte dem Buch noch das letzte gewisse Etwas, um perfekt zu sein. Aber dennoch sehr gute vier Sterne und eine Leseempfehlung für Freunde des Genres.

Bewertung vom 27.10.2016
Flawed - Wie perfekt willst du sein? / Perfekt Bd.1
Ahern, Cecelia

Flawed - Wie perfekt willst du sein? / Perfekt Bd.1


sehr gut

Man könnte jetzt so viele wunderbare Wortspiele mit „perfekt“ oder „fehlerhaft“ anbringen, weil es Titel und Inhalt des Buches schließlich hergeben, aber ich belasse es jetzt mal bei der Überschrift und werfe dafür lediglich einen symbolischen Euro ins Phrasenschwein.

Nachdem mich „Der Glasmurmelsammler“ eher enttäuscht zurückgelassen hatte, ging ich eher mit gemischten Gefühlen an ihr neuestes Buch heran. Aber da es sich hier um ein ganz anderes und von mir präferiertes Genre handelt, gab ich ihm dann doch eine Chance und wurde zumindest, so viel sei gesagt, gut unterhalten.

Ich muss allerdings sagen, dass Celestine als Protagonistin nicht allzu gut geschrieben ist. Ihre Oberflächlichkeit und Naivität zu Beginn hat ja noch Existenzberechtigung, um ihre Abkehr von der ungerechten, oberflächlichen Welt ohne Fehlerakzeptanz zu verdeutlichen. Und es ist zwar schön, dass das Buch keine großen Längen aufweist, aber ihr Wandel ist mir an einigen Stellen einfach zu plötzlich. Vor allem ist ihre Entwicklung auch nicht konsequent. Manchmal hat man das Gefühl, dass sie tatsächlich an ihren Erfahrungen und ihrem eigenen Schicksal gewachsen ist, und manchmal fragt man sich, aus welcher Höhle dieses naive Kindchen jetzt wieder gekrochen ist und ob sie denn gar nicht dazugelernt hat. Sehr anstrengend war für meinen Geschmack auch Celestines absolut unsinnige und für mich einfach nicht nachvollziehbare Fixierung auf ihren Zellennachbarn. Ihr groupiehaftes Denken und Verhalten führte manchmal zu Szenen, bei denen ich mich prima fremdschämen konnte.

Der Schreibstil an sich hat mir gut gefallen. Gut lesbar und zwar relativ einfach, aber wenigstens nicht allzu primitiv – meiner Meinung nach gut passend für ein Jugendbuch.

Inhaltlich sind mir aber ähnliche Mankos wie bei Celestines Charakter aufgefallen: Einige Dinge gingen mir für meinen Geschmack doch ein wenig zu schnell und waren nicht ganz nachvollziehbar.

Trotz dieser Kritikpunkte konnte ich dem Buch dennoch 4 Sterne geben, wenn auch recht knapp. Die Autorin hat es geschafft, die Geschichte recht flott, ohne große Längen in Gang zu bekommen und einen guten Spannungsbogen geschaffen. Ich war stets zum Weiterlesen motiviert und bin jetzt auch durchaus neugierig auf den zweiten Teil.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2016
Glück ist, wenn man trotzdem liebt / Hamburg-Reihe Bd.3
Hülsmann, Petra

Glück ist, wenn man trotzdem liebt / Hamburg-Reihe Bd.3


sehr gut

Endlich wieder ein Buch, das meine Erwartungen im Großen und Ganzen erfüllt hat! Nachdem ich im Genre „leicht kitschige Liebesgeschichten“ in den letzten Monaten so einige Male enttäuscht wurde, hat mich „Glück ist, wenn man trotzdem liebt“ fast durchweg gut bis sehr gut unterhalten.

Dabei ist Isa keineswegs ein einfacher Charakter, weder zu Beginn noch im späteren Verlauf des Buches. Sie ist recht anspruchsvoll, wenn es darum geht, ihre alten Gewohnheiten im Tagesablauf über den Haufen zu werfen – aber bis zu einer gewissen Grenze kann ich sie da auch durchaus verstehen. Und als unterhaltsamer Bonus für den Leser resultieren aus dieser Starrköpfigkeit wirklich wunderbare Dialoge mit Restaurantchef Jens. Dank dieses durchweg lockeren Schreibstils bin ich sehr gut in das Buch reingekommen und konnte es zu Beginn wirklich kaum aus der Hand legen.

In der Mitte der Geschichte flachte der Spannungsbogen leider merklich ab und es drehte sich um gefühlt immer die gleichen Themen: Traummann hier, Blumenladen dort – und so richtig voran ging es bei keinem. Zum Ende hin bekam die Story zum Glück wieder eine ordentliche Portion Schwung – vielleicht auch schon ein bisschen zu viel. Es kam zu einigen für Isa unverhofften Überraschungen im positiven und auch negativen Sinn und meiner Meinung nach hätte die Autorin auf mindestens eins der Themen ruhig verzichten können. So wirkte es teils ein wenig gequetscht und es blieb kaum Zeit, um die Thematik vernünftig und detailliert auszuarbeiten.

Trotz der kleinen Kritikpunkte konnte mich das Buch insgesamt überzeugen. Dass das Ende der hauptsächlichen Liebesgeschichte von Anfang an klar war: geschenkt. Das sollte bei dem Genre keine Überraschung sein. Solange die Personen und der Schreibstil stimmen, habe ich damit kein Problem. Somit ist das Buch jedem zu empfehlen, der eine leichte Sommerlektüre ohne große Dramen und Schicksalsschläge sucht.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.