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Sireadh Wolf

Bewertungen

Insgesamt 18 Bewertungen
12
Bewertung vom 17.09.2016
Marlene / Honigtot-Saga Bd.2
Münzer, Hanni

Marlene / Honigtot-Saga Bd.2


ausgezeichnet

https://sireadhblog.wordpress.com/2016/09/17/marlene/

Die Handlung setzt ein, als Marlene nach einem Bombenanschlag auf die Stadt München im Juli 1944 vor ihrem ehemaligen Haus am Prinzregentenplatz steht. Ihre Freunde glaubt sie tot, das einzige, was sie jetzt noch in München sucht ist der Kontakt zum Widerstand. Marlene, eigentlich Baroness Anna von Dürkheim, wurde schon in ihrer Jugend im ehemaligen Polen zur Spionin ausgebildet, von dem Mann, den sie liebte. Die Nazis hatten ihn zu Tode gefoltert und sie zusehen lassen. In München lernt sie letztendlich ihren Kontakt, ein kleines Mädchen namens Trudi kennen. Ihr Auftrag: Sie soll einen der Anführer des ersten Warschauer Aufstandes und einzigen Überlebenden treffen und zu einem zweiten Aufstand drängen. Die kleine Trudi folgt ihr auf dieser Reise und die beiden begeben sich auf eine Zugfahrt in Richtung Posen, durch Bombenanschläge und Kriegsgewirr. Schnell wird klar, dass ihr Zug etwas besonderes ist, denn mitten in der Nacht werden 3 zusätzliche Wagons angehängt, in ihnen ist eine der wichtigsten Personen des Deutschen Reiches. In Warschau angekommen geben die beiden ihr bestes den Widerstand zu unterstützen und Marlene trifft alte Bekannte. Doch Warschau ist nur der Anfang: Vor Marlene steht eine lange Reise, auf der auch ein Halt das Konzentrationslager Auschwitz sein wird...

Hanni Münzer ist für mich eine Meisterautorin! Sie hat es geschafft, dass ich mir von der ersten Seite bis zur letzten alles so gut vorstellen konnte, dass ich das Gefühl hatte, in meinem Kopf würde während des Lesens ein Film ablaufen. Die Handlung ist total spannend und ich fand es super Marlene auf ihrer langen Reise begleiten zu können. Die einzelnen Kapitel sind hauptsächlich, mit einzelnen Ausnahmen, aus Marlenes Sicht geschrieben. Jedes Kapitel wird mit einem Zitat passend zum danach folgendem Text begonnen und zwischen jedem Kapitel ist eine Seite betitelt mit "Kriegssplitter". Dort werden dem Leser kurz einzelne, unabhängig voneinander, Nachrichten aus der Zeit des 2.Weltkrieges gezeigt. Alles hat mir sehr gut gefallen, auch Epilog und Prolog, die sich im Jahre 2012 abspielen. Hanni Münzer setzt mit dem Roman ein Zeichen der Bewunderung und des Respekts an alle Frauen, die in unserer Zeit und der Vergangenheit Mut gezeigt haben und sich für das Gute eingesetzt haben, ohne sich um das eigene Wohl zu sorgen.

Das Cover ist meiner Meinung nach ein totaler Blickfang, der jeden in der Buchhandlung sofort neugierig macht, auch weil das Cover noch nicht so viel über Inhalt und Genre erzählt. Sehr gut!

Völlig verdiente fünf Sterne für ein Buch, dass mich einfach nur in Staunen versetzt und mich mitgerissen hat in die Zeit des 2.Weltkriegs und das Leben einer bewundernswerten Frau.​

Bewertung vom 12.09.2016
Shinigami Games
Neuenkirchen, Andreas

Shinigami Games


sehr gut

https://sireadhblog.wordpress.com/2016/09/12/shinigami-games/

Gleich am Anfang des Krimis wird Yuka Sato, Inspektorin beim TMPD der Hauptstadt Japans, Zeugin eines Mordes. Das Opfer: Niemand anderes als ein guter Freund von ihr, ebenfalls Polizist beim TMPD. Kurze Zeit später findet sie, auf der Suche nach dem Mörder, einen Brief von jemandem, der sich selbst nur den "Shinigami" nennt. In Japan symbolisiert dieser eine Art Todesdämon.Er will mit ihr ein Spiel spielen: 7 Runden, 7 Tage, jedesmal steht das Leben einer Person, die Sato nahe steht, auf dem Spiel. Sie muss versuchen die Morde zu verhindern und nicht zu vergessen, am 7.Tag ist es ihr eigenes Leben, was sie retten muss. Es beginnt eine Jagd durch ganz Tokio, bei der Yuka Sato mit ihren Freunden und Kollegen versucht jedes einzelne Leben zu retten, leider ist dies nicht immer von Erfolg gekrönt. Währenddessen steht aber immer noch die Frage im Raum: Wer ist der Shinigami und welche Verbindung hat er zur Hauptprotagonistin?

"Shinigami Games" war der erste Roman, den ich aus der Yuka Sato-Reihe gelesen habe und auch der erste, den ich von Andreas Neuenkirchen gelesen habe. Abgesehen von dem Schreibstil, der sehr gut und auch spannend ist, war es am Anfang ein bisschen schwierig für mich in den Roman reinzukommen. Das hatte aber einen simplen Grund, denn ich als Nicht-Japan-Kenner habe am etwas länger gebraucht mir die Namen der Hauptcharaktere zu merken und nicht durcheinander zu bringen. Allerdings hatte ich dieses Problem nur, als ich noch ganz am Anfang war. Was mir auch sehr gut gefallen hat, war die Kapitel Einteilung: Immer schön kurz und knapp (Mich motiviert das immer besonders, weil ich mir denke: Ha! Schon wieder ein Kapitel geschafft!) und die Teilung des Buchs in verschiedene Abschnitte, jeweils zu den verschiedenen Runden. Grundsätzlich ist das Buch sehr spannend gemacht, vor allem für die Leute, die Schnitzeljagd Krimis lieben. Abschließend hatte ich jedoch das Gefühl, dass man am besten die Vorgänger des Buches gelesen haben sollte um den Lesespaß zu maximieren und das Verständnis zu erleichtern.

Das Cover: Ich gebe zu, dass ich wahrscheinlich nicht gewusst hätte, was das Cover mit dem Buch zu tun haben soll. Jedoch hatte ich das Glück an einer Leserunde mit dem Autor teilnehmen zu dürfen, der die Zusammenhänge erklärte. einerseits gibt es zwei kleinere Stellen bei denen Bezug auf die Schmetterlinge genommen wird, andererseits wird der Shinigami teilweise umgeben mit Schmetterlingen beschrieben.

Verdiente vier Sterne für ein Buch, das eine super Abwechslung zwischen durch ist und auch an vielen Stellen echt spannend ist und über die japanische Kultur aufklärt. Für fünf Sterne hat es mich dann aber leider doch nicht zu sehr vom Hocker gehauen.

Bewertung vom 06.09.2016
Über uns der Himmel, unter uns das Meer
Moyes, Jojo

Über uns der Himmel, unter uns das Meer


ausgezeichnet

https://sireadhblog.wordpress.com/2016/09/06/ueber-uns-der-himmel-unter-uns-das-meer/

Nach dem Lesen von "Ein ganz neues Leben" habe ich unbedingt ein neues Buch von Jojo Moyes benötigt. Also bin ich in die Buchhandlung gegangen und siehe da: Es gibt sogar ein Buch von ihr, dass sich mit Geschichte auseinandersetzt. Für mich als Geschichts- und Moyes-Fan war natürlich sofort klar: Her damit! Doch wie schafft es die Bestseller Autorin, die normalerweise nur Liebesromane schreibt, Geschichtliches zu integrieren? Mehr dazu hier...

Das Buch startet in unserer heutigen Zeit. Wir befinden uns mit Jennifer und ihrer Großmutter in Indien, sie machen Urlaub und Jen besucht ihren Freund Sanjay. Auf einem Schrottplatz für alte Schiffe am Strand sieht ihre Großmutter ein Schiff, von dem sie nie gedacht hätte es wieder zu sehen: Die HMS Victorious. Etwa 65 Jahre zuvor begleitet man 4 sogenannte "Kriegsbräute", welche während des 2.Weltkrieges in ihrem Heimatland Australien stationierte, englische Soldaten geheiratet haben, auf ihrer Reise auf der HMS Victorious. Sie sind eine Handvoll unter vielen und ein Platz auf einem der Schiffe, die die Frauen nach England bringen sollen ist begrenzt, deshalb schummelt die ein oder andere, indem sie sagt, sie sei schwanger oder indem sie Bestechungsgelder einsetzt. Die vier Frauen sind eine bunte Mischung, jede verschiedener als die andere: Margaret, ein schwangeres Bauernmädchen; Avice, die allein durch den Reichtum ihrer Familie auf das Schiff gelangen konnte; Jean, die fälschlicherweise vorgibt schwanger zu sein und Francis, ein Krankenschwester. Es ist eine Reise ins Ungewisse...Werden ihre Ehemänner sie erwarten?

Wie immer habe ich mich beim Lesen eines Moyes-Roman erstaunlich gut in die Geschichte hineinversetzten können, aufgrund des hervorragenden Schreibstils. In jedem Kapitel wird die Geschichte wechselnd von einer der vier Frauen erzählt und es ist wunderbar, wie gut sie es schafft, die verschiedenen Charaktere und Perspektiven herauszuarbeiten. Wer schon mal einen ihrer Romane gelesen hat weiß wahrscheinlich, wovon ich spreche ;) .Der Unterschied zu ihren vorigen Romanen ist hier, dass einem nicht aktiv eine Liebesbeziehung geschildert wird (zumindest nicht hauptsächlich), sondern eher, dass man mit denen Hoffnungen, Wünschen und Erwartungen der Frauen konfrontiert wird. Gegen Mitte-Ende entwickelt sich zwar noch eine Liebesbeziehung, aber es ist nicht die Haupthandlung des Romans. Trotzdem finde ich den Handlungsstrang sehr gelungen und auch sehr berührend. Meiner Meinung nach ist es egal, ob in der Gegenwart oder der Vergangenheit: Moyes schafft es immer einen zutiefst berührenden und packenden Roman zustande zu bringen.

Zuletzt: Das Cover. Hat mich diesmal mehr überzeugt als die meisten anderen von ihr, da es dem Leser gleich am Anfang die Gefühle vermittelt, die auch hauptsächlich im Roman widergespiegelt werden: Hoffnung, Sehnsucht, Liebe, Erwartungen aber auch Einsamkeit.

Mein Fazit:

Absolut verdiente fünf Sterne, für ein Buch, dass zutiefst berührt und einen mit den Kriegsbräuten aus dem 2.Weltkrieg mitfühlen lässt

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.09.2016
Die Schande der Lebenden
Billingham, Mark

Die Schande der Lebenden


gut

https://sireadhblog.wordpress.com/2016/09/04/die-schande-der-lebenden/



Als Krimi für September habe ich dieses Mal einen neuen Roman vom britischen Kriminalautor Mark Billingham ausgesucht. Grund dafür war, dass ich das Thema Mord in Verbindung mit Suchtkranken noch nicht kannte. Wie mir das gefallen hat könnt ihr hier lesen...

Im Buch werden zwei Handlungsstränge verfolgt: Die Vergangenheit und die Gegenwart. In der Vergangenheit treffen sich die Gruppenmitglieder einer Suchttherapie jeden Montag im Haus des Therapeuten Tony De Silva. Alle können grundverschiedener gar nicht sein und alle streiten sich sehr oft. Dazwischen steht dann wieder der Therapeut. Er selbst lebt mit seiner Familie - die Tochter Emma, die selber Marihuana raucht und die Frau Nina, die eigentlich die Hosen in der Beziehung an hat - in einem Haus, mitten in einem der prächtigeren Wohnviertel Londons, finanziert durch das Vermögen der Ehefrau. Jeder der Teilnehmer und auch Tony selbst lebt so mit seiner Unzufriedenheit und seiner Scham. In der Gegenwart begleitet man hauptsächlich Nicola Tanner, eine Kommissarin des Londoner Polizeipräsidiums und bekommt mit, wie diese eine zwei Wochen alte Leiche in einem kleinen Appartement finden. Man weiß, dass es einer aus der Therapiegruppe ist, man weiß es war Mord und...einer von den Gruppenmitgliedern war der Mörder.....



Was mir besonders gut gefallen hat, waren zum einen die verschiedenen Perspektiven und zum anderen die Kapitelaufmacher "Hier" und "Jetzt". Es ist wie eine Art Katz-und-Maus Spiel, denn während die Polizei in der Gegenwart forscht, bekommt man immer einen Ticken bevor ihnen in der Vergangenheit gezeigt, was sich ereignet hat. Was ich auch sehr gut fand, war, dass die Frage, wer das Opfer ist erst sehr spät, genauer gesagt erst am Ende des ersten Teils von den dreien, in die das Buch aufgeteilt ist, erfährt. Billingham schafft somit eine Spannung und fordert den Leser auf unbedingt weiterzulesen, um es herauszufinden. Sein allgemeiner Schreibstil konnte mich zwar nicht wirklich fesseln, aber er war ganz in Ordnung insofern, dass ich das Buch in größeren Stücken gelesen habe und mich nicht hindurch quälen musste. Denn durch die Thematik mit den Gruppensitzungen und Suchterkrankungen gibt es sehr viel theoretisch belastete Stellen. Auch die Charaktere haben alle sehr anstrengende Persönlichkeiten und manipulierende Arten, die einen manchmal ziemlich langweilen und abschrecken. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, weil es einfach untypisch für einen Kriminalroman ist und einen insofern meiner Meinung nach positiv überrascht, da es nicht wirklich voraussehbar ist.



Das Cover habe ich bis jetzt noch nicht verstanden. Ich weiß in keinster Weise, was der Fuchs mit dem Thema/ der Handlung im Buch zu tun haben soll, wieso er ganz in grün ist oder sonstiges. Deshalb muss ich leider sagen, dass es bei mir durchgefallen ist und ich denke, dass man sich etwas Kreativeres hätte ausdenken können.



Mein Fazit:

untypischer Schreibstil für einen Krimi (positiv)
teilweise langweilige und theoriereiche Kapitel
teilweise anstrengende Charaktere
toller Perspektiven Wechsel
tolle Kapitelaufmachung



Zwar ein eher untypischer Krimi mit gutem Handlungsstrang, der jedoch in der Umsetzung und der Darstellung der Charaktere ein bisschen mehr ausbauen hätte können.

Bewertung vom 31.08.2016
Zwischen den Meeren
Moss, Sarah

Zwischen den Meeren


gut

Ally und Tom sind erst seit ein paar Wochen verheiratet und schon muss Tom eine Arbeitsreise nach Japan unternehmen. Sie bleibt alleine in ihrem kleinen Cottage in Cornwall zurück, aber nicht ohne Beschäftigung. Ally ist eine der ersten Ärztinnen, die im 19.Jahrhundert in England offiziell anerkannt werden, aber dies wird von ihren Mitmenschen nicht immer mit Wohlwollen gesehen. Um das halbe Jahr alleine zu überstehen arbeitet Ally in einer Irrenanstalt für Frauen. Tom dagegen ist fasziniert von der fremden Landschaft, der fremden Kultur und den Menschen, die mit ihm die Zeit in Japan verbringen. Doch während er sich mehr und mehr in das fremde Land verliebt versinkt Ally weiter in Depressionen, emotionalen Krisen und Selbstzweifel. Werden die beiden ein halbes Jahr von einander leben können und wird die junge Ehe dem allen stand halten können?


Eins muss man Sarah Moss lassen ihr Schreibstil ist echt gut. Trotz vieler theoretischer Einblicke in die Kultur Japans und das Leben einer Ärztin im 19.Jahrhundert in England ist er interessant und man kann sich die Geschichte gut vorstellen. Allerdings hatte ich echt meine Probleme mit der Handlung im Buch. Ich habe das Buch zwar in einem Stück gelesen, aber das wahrscheinlich nur aus einem Grund: Ich habe verzweifelt nach der Spannung gesucht. Für mich war diese im Buch eigentlich nicht vorhanden. Es wird wohl eher das Leben der beiden ohne den anderen beschrieben, wie man zurechtkommt ohne den Partner, ohne eine zusätzliche Konstante im Leben, die einen Aufrecht hält. Bei Ally fällt dies eher schlechter aus im Gegenteil zu Tom. Dennoch wird das Lesen durch kurze Kapitel mit ständigem Perspektiven Wechsel erleichtert. Grundsätzlich würde ich den Roman definitiv nicht als einen einordnen, den man liest um sich die Zeit zu vertreiben und um Spannung zu finden, doch eher als einen, der zum rein Nachdenken anregt: Über die Ehe die man führt, Selbstverwirklichung und Selbstzweifel und aber auch über das Bild einer Frau im 19.Jhdt. und die Kultur Japans. Als ich das Buch beendet hatte, war ich erst komplett der Überzeugung, dass es ein kompletter Flop war, aber als ich später darüber nachdachte habe ich gemerkt, dass ein Buch nicht immer nur gut ist, wenn es mit Action und Spannung voll gepackt ist, sondern auch, wenn es dich über die normalsten Dinge im Leben nachdenken lässt...

Zum Cover. Als ich mit dem Lesen des Buches anfing habe ich erst nicht wirklich geglaubt, dass das Cover mehr ist als einfach nur ein Blümchenumschlag, der ganz nett aussieht. Nach dem Beenden des Buches, kann ich aber sagen, dass es doch eine Parallele zum Buch gibt, ganz einfach, wenn ich das Stichwort Japan gebe.

Mein Fazit:
• es existiert quasi keine Spannung
• sehr theoriereich
• regt stark zum Nachdenken an
• hat anstrengende Passagen (Depressionen und Selbstzweifel)

Literatur, die nicht für jeden etwas ist. Dennoch ein tolles Buch, dass zum Nachdenken anregt über die normalsten Dinge im Leben, besonders zum Thema Selbstverwirklichung

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.08.2016
Girl on the Train
Hawkins, Paula

Girl on the Train


gut

https://sireadhblog.wordpress.com/2016/07/27/the-girl-on-the-train/

In diesem Juli stand bei mir der Roman The Girl on the Train von Paula Hawkins in der Originalfassung auf der Liste.

Der Roman handelt hauptsächlich von Rachel Watson, eine Alkoholikerin welche jeden Morgen und jeden Abend mit dem Zug zwischen London und Ashtonbury hin- und herfährt. Jeden Morgen hält der Zug an der selben Stelle an und Rachel kann die Häuser, die in der Nähe des Zuggleises stehen betrachten. Dadurch kennt Rachel jedes Haus schon ziemlich gut - aber nicht nur die Häuser. In einem Haus beobachtet sie jeden Morgen ein Pärchen, sie nennt die beiden Jason und Jess, die auf sie wirken, als würden sie ein perfektes Leben führen, das perfekte Leben, nachdem Sie selbst sich so sehr sehnt. Eines Tages beobachtet Rachel, wie Jess einen anderen Mann küsst - wenige Tage darauf wird die Frau vermisst. Rachel beginnt nachzuforschen, was mit ihr passiert ist und begibt sich so in große Gefahr...

Ich fand die Handlung des Romans sehr gut, auch, da die Kapitel unter zwei Protagonisten aufgeteilt sind: Rachel Watson und Megan Hipwell (Jess). Hierbei werden die Kapitel immer mit Daten angefangen. Man sieht, dass die Handlung Rachel Watsons ein gutes Jahr später anfängt, als die, von Megan Hipwell. Außerdem gibt es bei letzterer größere Zeitsprünge in der Erzählung: von einer Woche bis zu einem Monat.Viele Szenen sind sehr spannend gemacht, leider muss ich sagen, dass mich die Stellen im Buch, bei denen nur die Protagonistin beschrieben wird, wie sie Alkohol einkauft und sich betrinkt, sehr ermüdend fand. Sie haben das Buch an mehreren Stellen sehr zäh und langweilig gemacht, besonders für den Mittelteil des Buches ist Durchhaltevermögen gefragt! Ansonsten war das Buch super geschrieben, auch die Lösung des Verschwindens ist sehr gut ausgedacht, ich konnte überhaupt nicht erahnen was passiert war.

Zum Buchcover. Ich denke das Cover ist sehr gut gemacht: Der Titel und das Bild dahinter wirken wie ein Zug der schnell vorbeizieht. Es vermittelt also, dass ein Zug eine wichtige Rolle im Buch spielt und das stimmt ja auch. Auf dem Cover steht außerdem noch ein Spruch:

"You don't know her but she knows you"

Ich denke, dass dieser nicht besonders gut gewählt ist, da er sich nicht mit dem Thema identifizieren kann. Wenn mit she Rachel Watson gemeint ist, dann ist das in einem gewissen Sinn unlogisch. Immerhin kennt Rachel Watson die Personen nicht wirklich, sie weiß was sie manchmal in ihrem Garten getan haben und, dass Megan eine Affäre hatte, aber ich finde, dass dieser Spruch in die Irre leitet. Als ich ihn gelesen habe, habe ich eher an eine Story wie im Film "Die Hand an der Wiege" gedacht.

Mein Fazit:

mittel - gut zu lesen
langweilige Stellen sind inbegriffen
gute Geschichte hinter dem Verschwinden von Jess
verschiedene Sichtweisen
mittel - gutes Cover


Gut aber kein Muss

Bewertung vom 29.08.2016
Ein ganz neues Leben / Lou Bd.2
Moyes, Jojo

Ein ganz neues Leben / Lou Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem ich Ein ganzes halbes Jahr gelesen hatte, habe ich mich erstmal davor gescheut dieses Buch anzufangen. Aber als eine Bekannte immer wieder anfing von Ein ganz neues Leben zu schwärmen musste ich einfach ihrem Rat folgen und das Buch lesen.

Das komplette Buch dreht sich um die Protagonistin des ersten Teils: Louisa Clark. Im Epilog des ersten Teils hatte man ja das Gefühl, dass sie sehr traurig ist, aber trotzdem noch Lebenslust in sich hat und auch Lebensfreude. Am Anfang von Ein ganz neues Leben hat sich die Situation dramatisch verschlechtert: Louisa arbeitet in einer Kneipe im Flughafen, trägt nur noch dieselben Pullover und Jeans, hat sich mit ihrer Familie zerstritten und ein Alkoholproblem. Sie wohnt in London in einer Wohnung innerhalb eines alten Fabrikgebäudes, die sie sich von dem Geld, das Will ihr hinterlassen hat gekauft hat. An einem Abend passiert etwas schreckliches: Lou stürzt im Vollrausch vom Dach des Gebäudes. Doch sie hat Glück, denn sie überlebt. Durch den Unfall verträgt sie sich wieder mit ihren Eltern und bekommt ihr Leben einigermaßen wieder in den Griff. Eines Tages klingelt es bei ihr an der Tür und es steht eine Verwandte von Will vor ihr, von der sie nie gedacht hätte, dass es sie gibt.

Wie beschrieben kann der Anfang des Buches sehr deprimierend sein, wenn man davon ausgegangen ist, dass Louisa ohne Will trotzdem normal weiterleben kann. Aber kaum kommt der Umschwung nimmt das Buch einiges an Fahrt auf. Als Louisa dann auch noch jemanden Besonderes kennen lernt und so anfängt die Trauer langsam zu überwinden, will man das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen. Ein ganz großer Punkt der für das Buch sprich ist auch der grandiose Schreibstil von Jojo Moyes. Er ist meiner Meinung nach perfekt vom Anfang bis zum Ende. Ich hatte gerade erst die ersten beiden Seiten gelesen und war sofort wieder in der Story drin, obwohl ich den ersten Teil vor einem Jahr gelesen hatte. Was mir auch noch sehr gut gefallen hat, ist, dass das Buch nicht einfach nur eine steigende Besserung beschreibt, sondern, dass es realitätsgetreu immer wieder Einbrüche in der Aufwärtskurve gibt. Selbst die Protagonisten finde ich super, Lou hat mich sehr oft zum Weinen Lachen gebracht, aber manchmal ich zum Weinen. Man baut in solch rasanter Zeit eine emotionale Bindung mit ihr auf, es ist einfach unglaublich.

Als letztes wieder zum Cover. Es ist im typischen Moyes-Stil gehalten, das heißt Titel in Schreibschrift, weißer, schlichter Hintergrund und schwarze Personen auf der bunten Landschaft. Ich denke ich liege richtig, wenn ich sage, dass die einsame Frau auf dem Cover Lou sein soll. Kann ich ehrlich gesagt nicht viel dazu sagen. Meiner Meinung eher mittelmäßig.

Mein Fazit:
• Super Schreibstil
• Schnelle Bindung zu Protagonisten wird aufgebaut
• gibt einem die Gewissheit, was mit Lou passiert, nach Wills Tod
• Super Story
• mittel-gutes Cover

Wunderschöne Fortsetzung von Ein ganzes halbes Jahr, die sich jeder mal anschauen sollte, allerdings eine ganz eigene Story für sich!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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