Mongo

weniger gut

Ein provozierender Titel, ein knallig buntes Cover mit Hemd, ein Klischee...
Als Mutter eines Kindes mit Down Syndrom triggert mich der Titel sehr, was vielleicht beabsichtigt ist, und so war ich nun gespannt, was sich hinter der Kombination verbirgt.
Die Geschichte beginnt, wie es in Deutschland sehr oft pro Jahr passiert, man bekommt eine Diagnose beim Frauenarzt, Down Syndrom, auch Trisomie 21 genannt. Wünsche und Träume der Eltern zerplatzen, Angst vor der ungewissen Zukunft macht sich breit. Die werdende Mutter weiß ungefähr, was sie erwarten wird, sie hat einen Bruder mit Down Syndrom.
Der Schreibstil von Harald Darer ist mit vielen langen Sätzen, sehr blockartig und für mich manchmal etwas langatmig geschrieben.
Die Geschichten über den Bruder mit Down Syndrom sind schrullig, nicht annähernd lustig oder liebevoll, es könnte auch eine ältere Person oder ein geistig behinderter Mensch mit anderen Diagnosen sein. Ich kenne einige Menschen unterschiedlichen Alters mit Down Syndrom, Harry konnte ich nicht abholen.
Den provokativen Titel für ein Buch, wo es um das Glück auf dem Lebensweg mit einem Menschen mit Down Syndrom gehen soll , ist mit nicht begreiflich.
Und nicht jeder Mensch mit Down Syndrom zieht sich schrullig und bunt an.
Er möchte mit Vorurteilen aufräumen und schafft neue.
Das einzige, was ich gut finde, ist das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen und den werdenden Eltern die Angst vor der Diagnose zu nehmen.
Den die braucht es nicht, das Leben wird anders sein, wie mit einem "Regel"kind, aber wer hat gesagt, das anders nicht auch gut und lebenswert sein kann.

Der zweite Sohn

gut

Das Buchcover von "Der zweite Sohn" von Loraine Peck hat mich sehr angesprochen. Einfach durch die schwarz-weiß Darstellung, mit dem zweiten Blick noch Details wie die Munition und die römische 2, gefällt mir gut.
Das Buch wird aus der Sicht vom Hauptdarsteller, Sohn Nummer zwei Johnny, und seiner Frau Amy abwechselnd erzählt.
Johnny soll den Mord an seinem Bruder rächen, das Buch beginnt ohne Umschweife.
Seine andere Aufgabe, Vater und Ehemann passt natürlich nicht dazu.
Wie schafft er es, beiden Rollen gerecht zu werden?
Die Idee und der Plott haben mir ganz gut gefallen. Auch die zwei unterschiedlichen Personen in der Erzählung schaffen Einblicke, die sonst verborgen bleiben würden.
Aber, es nimmt auch vollkommen den Schwung aus der Geschichte, die Spannung und das Tempo gehen verloren.
Ich finde die Geschichte an manchen Stellen unrealistisch dargestellt und hätte mir etwas mehr Realitätsnähe gewünscht.
Idee gut, Umsetzung befriedigend.
Eine mittelspannende Geschichte für einen ruhigen Leseabend.

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«

gut

Das Cover von Manifesto von Bernardine Evaristo hat mich angesprochen, das bunte Design, ihr etwas ernster, aber freundlicher Blick und der Untertitel " Warum ich niemals aufgebe".
Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Inhalte sind interessant. Die Autorin berichtet über ihre Lebensgeschichte, wie sie geworden ist, was sie heute ist. Mehr als einmal schwere Kost, sie hat viel erlebt.
Was mir etwas schwerfällt, ist das zeitliche Springen, viele Personen, Orte und auch Fachworte, die mir persönlich jetzt nicht bekannt waren. Es ist lehrreich geschrieben, ich verstehe ihr Lebensdilemma nach der Lektüre sehr gut.
So richtig eingefangen hat mich das Buch dennoch nicht, mir fehlte ein roter Faden, ein Ziel auf das ich hin hin lese. Es wird bei einer einmaligen Lektüre bleiben.
Beeindruckt hat mich, wie sie trotz der widrigen Umstände viel aus ihrem Leben gemacht hat, übertragbar ist es für mich und mein Leben leider nicht.

Die Flucht beginnt / Survivors Bd.1

gut

Viel zu kurz...
Das Buch " Survivors" von Boris Pfeiffer hat mir insgesamt nicht so gut gefallen.
Nach dem Klappentext habe ich ein andere Geschichte erwartet. Ich hatte mich auf eine spannende Erzählung gefreut, aber es ging um das fehlende Fressen der Tiefseefische.
Die einzelnen Charaktere wurden nur kurz beschrieben. Mir fehlte, das man sich in die Fische hineinfühlen konnte. Die einzelnen Orte des Riffs wurden nur angedeutet und nicht näher ausgeführt. Spannung kam für mich erst gegen Ende des Buches auf, davor ging es eher um Freundschaft und um die Flucht aus dem Riff. Der Hauptcharakter Zacky ist ein Clownfisch und war ein netter Charakter.
Die Geschichte beginnt mittendrinn und war mir viel zu schnell vorbei. Das Cover finde ich sehr ansprechend, die schwarz weiß Zeichnungen im Inneren sind viel gröber und mit weniger Details gezeichnet.
Ich würde das Buch nicht noch einmal lesen.

Auf Basidis Dach

sehr gut

Mona Ameziane nimmt uns mit! Sie nimmt uns mit auf eine Reise zwischen ihre Welten, auf Differenzen ihrer beiden Kulturen, auf Dinge, die es überall gibt.
Marokko zeigt sich von seiner guten Seite, kulturell, zwischenmenschlich und einfach auch menschlich.
Mir hat sehr gut die Darstellweise und Erzählform gefallen, man liest gern von ihr, ihrem Vater und ihrem Basidi ( = Großvater).
Manchmal hätte ich mir noch etwas mehr Dokumentation zu Marokko selbst gewünscht, damit es nicht zu theoretisch wird, insgesamt hat mir das Buch aber gut gefallen. Es macht Lust auf eine Reise, es macht Freude, Mona und ihren Geschichten zuzuhören, ich muss dringend mal nach Marokko, auch wenn ich nicht weiß, wo ich Basidis Dach finde. Neugierig hat es mich auf alle Fälle gemacht.
Sehr passend finde ich dazu das Buchcover, das mir in natura noch viel besser gefällt, wie auf dem Bildschirm ;-)

Böse

weniger gut

Das Buch "Böse" hat mich von der Vorschau sehr angesprochen, das komplette Buch war für mich sehr enttäuschend.
Das Cover hat mir sehr gut gefallen, farblich und auch mit der Musterung des Umschlags.
Die Geschichte war mir viel zu plump, die Charaktere waren nicht authentisch und die einzelnen Schritte der Geschichte viel zu seicht.
Die vorgegebenen Rollen waren mir zu arg vorhersehbar, die gute Mutter, die freizügige Tochter, die rettende Journalistin, das ach so beschauliche Hussfeld...
Der Gute, der böse wird, der "Böse" der hilft---
Ich fand den Schreibstil flüssig, aber die Personen fad und die Dialoge platt.
Selbst das "spannende" Ende hat mich überhaupt nicht überzeugt. Alle Katastrophen waren total vorhersehbar und das Ende für mich auch. Böse war nicht böse genug für mich :-(
Schade, ich hatte mir viel mehr Versprochen!!

SCHWEIG!

ausgezeichnet

Judith Merchants neustes Buch "Schweig" ist die Geschichte von zwei sehr unterschiedlichen Schwestern und ihrer Familiengeschichte.
Der vermeintlich harmlose, schnelle Besuch vor Weihnachten entpuppt sich als nicht so einfach und ungezwungen wie gedacht!! Harmlose Dinge eskalieren, alte Ereignisse holen die zwei ein. Und am Ende kommt alles anders...
Spannend bis zum bitteren Schluss hat mir die Geschichte richtig gut gefallen.
Der besondere Schreibstil aus der Sicht der jeweiligen Person pro Kapitel war super, ebenso Länge und Inhalt der Kapitel.
Das harmlose Cover mit Bäumen und Wurzel bekommt mit dem passenden Hintergrundinformationen einen ganz anderen Kontext und passt perfekt zum einsamen Haus im Wald.
Mir hat das Buch besonders gefallen, da es bis zur letzten Seite spannend blieb und die Stimmung nicht abbrach. Klare Lese- und Kaufempfehlung!!