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Bookwood
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Bad Honnef

Bewertungen

Insgesamt 77 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2024
Schneesturm
Walsh, Tríona

Schneesturm


sehr gut

Wer lügt und wer sagt die Wahrheit?
Eine kleine irische Insel die durch einen Schneesturm von der Außenwelt abgeschlossen ist, was könnte ein besserer Schauplatz für einen nervenaufreibenden Krimi sein? Das hat sich wohl auch Triona Walsh gedacht, als sie ihren Thriller auf Inishmore, eine der Aran-Inseln, in den eisigen Temperaturen des Jahreswechsels Spielen ließ. Die junge Polizistin Cara begeht mit ihren teilweise extra angereisten Freundinnen und Freunden einen traurigen Jahrestag: Vor zehn Jahren verlor sie ihren Ehemann bei einem tragischen Bootsunfall. Doch das Treffen, das eigentlich dazu beitragen sollte, alte Wunden zu heilen, führt bald zu einer erneuten Katastrophe. Caras beste Freundin Maura kommt zu Tode und plötzlich sind alle verdächtig. Wer hat die junge Lehrerin getötet und was hat es mit dem geheimnisvollen Päckchen auf sich, das Maura irgendwo versteckt hat. Cara weiß bald nicht mehr, welchem ihrer Freunde sie noch trauen kann und wer sie anlügt.
Der Autorin gelingt es wirklich gut, die Spannung allmählich immer mehr zu steigern. Die Ermittlerin befindet sich mehr als einmal auf der falschen Fährte und auch in brenzligen Situationen. Das Ende ist nochmal sehr überraschend. Vor allem die toll beschriebene unheimliche Atmosphäre der urigen irischen Cottages ist absolut überzeugend wiedergegeben. Wer schon einmal selbst in Irland war, wird gefühlsmäßig hier perfekt abgeholt. Der Krimi eignet sich meiner Meinung nach besonders für dunkle gemütliche Winterabende an denen man genug Zeit hat sich in die Story zu versenken und mitzufiebern.
Die Covergestaltung gefällt mir und passt auch sehr gut. Ich kann nur sagen, ein rundum gelungenes Krimipaket, das ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 13.01.2024
Weight Watchers - der neue 4 Wochen Powerplan
Watchers, Weight

Weight Watchers - der neue 4 Wochen Powerplan


ausgezeichnet

Mmh, so macht Abnehmen sogar Spaß
Endlich ist er da: der neue 4 Wochen Powerplan zum Abnehmen von WeightWatchers.
Ich kenne die leckeren Rezepte von WeightWatchers schon aus einigen ihrer Kochbücher und habe auch schon ein paar Mal sehr erfolgreich mit dem früheren 4 Wochenplan abgenommen und mich dabei sehr wohlgefühlt. Neben den vielen neuen Rezepten gibt es in diesem Werk aber auch noch äußerst interessante Informationen rund ums bewusste Essen und die Möglichkeit, seine Ernährung umzustellen, ohne hungern zu müssen, selbst wenn man sich nicht sklavisch an die Punkte-Philosphie von WW halten möchte.
Besonders gut hat mir gefallen, dass die Rezepte wirklich aus einer modernen Küche stammen, die sehr abwechslungsreich ist und einen vielfältigen Speisezettel liefert, auch wenn man vielleicht die ein oder andere Zutat nicht als „gängig“ empfindet.
Ansprechend finde ich die gute Aufteilung des Buches: Es beginnt mit einer relativ kurzen Einführung, die auch Erfahrungsberichte einschließt, bevor der Rezepteteil dann gleich mit Frühstücks- und Snackvariationen startet. Der größte Anteil der Rezepte bezieht sich dann in Teil 2 des Buches auf Vorschläge für Mittag- und Abendessen. Die Fotos sind sehr ansprechend und machen Lust aufs Nachkochen. Erfahrungsgemäß lassen sich die Arbeitsanweisungen leicht umsetzen, da sie klar formuliert und gut verständlich sind. Allerdings ist m.E. die Zubereitungszeit meist doch um einiges höher anzusetzen. Da langt bei mir die angegebene Zeit eher selten und manches muss auch vorher geplant und vorbereitet werden, zumal wenn man berufstätig ist.
Ich freue mich auf jeden Fall über die tolle Zusammenstellung dieser modernen,bunten und kalorienarmen Rezeptevielfalt, die mich sicher zum Beginn des neuen Jahres hervorragend dabei unterstützen wird, wieder mehr auf gesunde Ernährung zu achten und dabei das ein oder andere Pfündchen zu verlieren.

Bewertung vom 13.01.2024
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

Spannungsgeladener Krimi mit aktuellen Bezügen
Der heiß ersehnte neue Band der Taunuskrimi-Reihe von Nele Neuhaus hat meine hohen Erwartungen mehr als erfüllt. „Monster“ ist bisher einer der besten Teile dieser Serie und der Autorin gelingt es, einen Mordfall mit aktuellen Bezügen zu verknüpfen, die das Buch noch realistischer erscheinen lassen.
Zwei Fälle gilt es für Pia Sander, Oliver von Bodenstein und ihr Team zu lösen: den Mord an der 16-jährigen Larissa, genannt Lissy, die nach einem Streit mit ihrer Freundin tot aufgefunden wird und den erweiterten Suizid eines Richters, der nach einer Geiselnahme im Gerichtssaal mehrere Menschen durch die Detonation eines Sprenggürtels mit in den Tod nimmt und beinahe auch Oliver Bodenstein umbringt.
Im Mordfall des jungen Mädchen tappen die Ermittler*innen der Mordkommission lange im Dunkeln. Es gibt verschiedene Verdächtige, jedoch verlaufen alle Spuren zunächst im Sande. Wie Lissy letztendlich ums Leben kam überrascht dann tatsächlich am Schluss des Buches etwas. Eigentlich noch mehr Raum im Buch erhält die zweite Geschichte, die erzählt wird. Warum nimmt ein angesehener Richter Geisel im Gerichtssaal und tötet sich dann mit ihnen zusammen? Und warum ist ihm die Anwesenheit von Oliver von Bodenstein vorher so wichtig. Pia und ihr Chef beginnen nur langsam zu erahnen, dass ein Mitglied ihres eigenen Teams eine entscheidende Rolle im Hintergrund gespielt hat und sie jahrelang belogen und betrogen hat.
In „Monster“ geht es inhaltlich viel um Themen wie „Rache“ und „Gerechtigkeit“. Die Frage wird aufgeworfen, ob man Selbstjustiz ausüben darf, wenn man der Meinung ist, dass Gerichte keine gerechten Strafen verhängt haben. Dürfen Opfer selbst zu Tätern werden?
Ich fand, dass die Problematiken glaubhaft dargestellt wurden und auch die Lösung des Mordfalles fand ich spannend dargestellt.
Oliver und Pia kamen wieder sehr menschlich rüber mit ihren privaten Problemen und Sorgen. Bleibt abzuwarten, ob Oliver seine traumatischen Erlebnisse im Gerichtssaal wirklich so leicht abschütteln kann und ob Pia tatsächlich die Entscheidung durchzieht, die sie meint zugunsten ihres Mannes treffen zu müssen. Es gibt also auf jeden Fall noch jede Menge Geschichten zu erzählen und weiteren Stoff für Taunuskrimis. Ich freue mich drauf!
Die Umschlaggestaltung finde ich mega-schön. Mein Cover des Jahres 2023.

Bewertung vom 06.12.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


sehr gut

Lebenslügen
„Nur eine Lüge“ ist nach „Happy New Year“ bereits der zweite Kriminalroman den ich von der Autorin Malin Stehn gelesen habe. Wie schon in ihrem ersten Werk geht es in ihrem neuen Buch um tragische Ereignisse, die mehrere befreundete Familien miteinander verbinden.
Im Zentrum des Geschehens stehen die Familien Brandt und Nihlzén, deren beide Söhne Eric und William erst beste Freunde waren, dann aber durch einen Unfall quasi zu Feinden wurden. Doch dann werden William und Erics Schwester Emily Jahre später ein Paar. Auf ihrer Hochzeit kommt es zu einer Katastrophe, die auch die Geschehnisse von damals wieder an die Oberfläche spülen und durch die einige Lebenslügen ans Licht kommen.
Die Autorin spinnt die Story raffiniert von Kapitel zu Kapitel. Dabei wechselt sie immer zwischen zwei Zeitebenen: der Jetztzeit nämlich dem Hochzeitstag und dem Zeitpunkt des Unfalls, der sich vor acht Jahren ereignet hat. Zudem wird relativ häufig die Erzählperspektive gewechselt. Die Ereignisse werden abwechselnd aus der Sicht von Emily, ihrer Mutter Annika, ihres Vaters Mats und ihres Bruders Eric dargestellt. Das sorgt dafür, dass der Spannungsbogen bis zum Schluss gehalten wird. Außerdem wird eindrucksvoll vermittelt, welche Gefühle bei diesen Personen im Vordergrund stehen, was dazu führt, dass man sich als Leser*in gleichsam als Familienmitglied fühlt. Man wird dazu angeregt zu überlegen, wie man selbst in verschiedenen Situationen reagiert hätte und man sich auch die Frage stellt, wie weit die Liebe zur eigenen Familie gehen darf. Die Auflösung der Familiengeheimnisse zum Schluss überrascht durchaus und macht für mich das Buch zu einem gelungenen Krimi. Die Covergestaltung überzeugt mich nicht so ganz. Das ist aber, denke ich, mein persönlicher Geschmack. Sie erfüllt aber durchaus den Zweck, auf das Buch aufmerksam zu machen.

Bewertung vom 27.11.2023
Easy Indien
Wahi, Alex

Easy Indien


sehr gut

So bunt ist die Küche Indiens
Indisches Essen ist schon seit Jahren mein persönliches „Favorite“ und so schaue ich immer mit sehr viel Interesse auf die Neuerscheinungen im Kochbuchsektor aus diesem Bereich.
Das Buch „Easy Indien“ von Alex Wahin hat deshalb sofort mein Interesse geweckt, weil der Koch den Fokus auf Basics und einfache Gerichte gelegt hat, die man auch gut in das alltägliche Kochgeschehen integrieren kann. Dieses Ziel hat er meines Erachtens auch wirklich gut umgesetzt, denn es gibt schon genug Kochbücher, die man nur sehr seltenen die Hand nimmt, weil die Rezepte zu extravagant und kompliziert sind.
Eine übersichtliche Gliederung macht schon zu Beginn klar, was den Leser alles an Köstlichkeiten erwartet. Besonders gefreut hat mich, dass es auch ein eigenes Kapitel zur vegetarischen und veganen Küche gibt.
Unterbrochen werden die Rezeptteile von interessanten Info-Texten, die aber auch nicht so lang sind und kurzweilig geschrieben.
Die Arbeitsanweisungen der einzelnen Rezepte sind übersichtlich und präzise formuliert, die Bilder dazu mehr als ansprechend.
Besonders gut gefallen haben mir die verschiedenen Samosa-Varianten, die ich auf jeden Fall in mein indisches Kochrepertoire aufnehmen werde. Allerdings hätte man hier vielleicht auch noch beschreiben können, wie man Filo-Teig selbst anfertigen kann, wenn man keine Fertigprodukte verwenden möchte. Das gehört aber vielleicht ja auch zum Konzept des „easy“-Kochens.
Ich bin wirklich sehr begeistert von Alex Wahis Buch und werde ganz viel einmal ausprobieren. Von mir also volle Punktzahl und eine klare Weiterempfehlung!

Bewertung vom 27.11.2023
Als wir an Wunder glaubten
Bürster, Helga

Als wir an Wunder glaubten


sehr gut

Nachkriegsjahre
Helga Bürsters Roman „Als wir an Wunder glaubten“ ist keine leichte, aber doch eine lohnende Lektüre. Im Mittelpunkt des Romans stehen die beiden Frauen Edith und Annie, deren Schicksale im Deutschland der Nachkriegsjahre von der Autorin bewegend geschildert werden. Beide Frauen leben in einem kleinen Dorf im Moorland, wo die Aufbruchstimmung nach dem verlorenen Krieg noch in keinster Weise angekommen ist. Eher herrschen hier weiterhin Aberglaube, Misstrauen und Elend. Als nur Annies Mann aus dem Krieg zurückkehrt, ist bei ihr die Erleichterung darüber zunächst groß. Allerdings erkennt sie schnell, dass die Kriegstraumata ihres Mannes einen Neubeginn und ein normales Leben verhindern. Doch sie gibt Edith die Schuld dafür, dass ihre Welt in Trümmern liegt und bezichtigt sie der Hexerei. Dadurch setzt sie Ereignisse in Gang, die nur in die Katastrophe führen können.
Helga Bürster ist es wirklich sehr gut gelungen, den ganz eigenen Mikrokosmos des Moordorfes zu beschreiben. Das karge Leben, der auch in den neuen Zeiten noch herrschende Aberglaube, die Düsternis des täglichen Lebens, all das sieht man beim Lesen bildhaft vor sich. Besonders gut hat mir die Figur der Edith gefallen, die obwohl selbst noch mit den alten Traditionen verbunden, versucht sich ein neues Leben aufzubauen, das sie selbstständiger gestalten kann und das ihrer Tochter ermöglichen wird, den Beruf zu ergreifen, von dem sie träumt. Viele Familien mussten sicherlich nach dem Kriegsende die Erfahrung machen, dass heimkehrende Familienangehörige sich nicht mehr in ihr altes Leben zurückkämpfen konnten, weil sie zu stark traumatisiert waren.
Die Autorin geht mit diesem Thema empathisch aber auch schonungslos um, das fand ich sehr überzeugend.
Wer einmal ein etwas ernsthafteres Buch über die Deutsche Nachkriegszeit lesen möchte, dem kann ich diesen Roman wirklich empfehlen.

Bewertung vom 27.11.2023
Verlogen / Mörderisches Island Bd.2
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlogen / Mörderisches Island Bd.2


ausgezeichnet

Einfach grandios
Schon Band 1 der Krimireihe von Eva Björg Ægisdottir „Verschwiegen“ hat mich absolut begeistert. Der neue Band mit der Ermittlerin Elma und ihrem Team aus dem isländischen Akranes schafft es aber tatsächlich noch den Vorgängerband zu toppen.
Die wieder sehr sympathisch beschriebene junge Polizistin muss dieses Mal den Mord an einer jungen Frau aufklären, die tot auf einem einsamen Lavafeld gefunden wurde.
Schnell wird klar, dass Elma tief in die Vergangenheit der Toten eindringen muss, um das Motiv für die Tat zu erkennen. Doch erst ganz zum Schluss des Buches entwirren sich die Fäden der komplexen Geschichte und Elma weiss, wer den Mord begangen hat.
Meisterhaft fängt die Autorin wieder die düstere Atmosphäre Islands ein. Die beschriebenen menschlichen Tragödien, bei denen es in erster Linie um Mutter-Tochter-Beziehungen geht, fügen sich in diese Umgebung passend ein. Trotz der schwerwiegenden Themen ist der Fall aber dennoch super spannend und ein völlig überraschender Twist in der Story sorgt bravourös dafür, dass sich der Spannungsbogen bis zur letzten Seite zieht.
Auch finde ich es sehr wohltuend, dass private Probleme der Ermittlerin zwar durchaus ein Thema sind, aber nicht so dominant werden, dass der Kriminalfall zur Nebensache wird.
Für mich ist „Verlogen“ auf jeden Fall bei den skandinavischen Krimis einer der Spitzentitel dieses Jahres und ich blicke schon voller Erwartung einer Fortsetzung der Reihe entgegen.

Bewertung vom 12.11.2023
Glutspur / Liv Jensen Bd.1 (eBook, ePUB)
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Komplizierte Mordermittlungen
Die Autorin Katrine Engberg startet mit „Glutspur“ eine neue Krimiserie um die junge dänische Ermittlerin Liv Jensen, die es in ihrem ersten Fall mit einer komplizierten Mordermittlung zu tun hat. Es handelt sich hier um eine Kombination aus zwei Cold Cases und einem aktuellen Mordfall. Liv selbst steckt gerade in einer Art Lebenskrise, hat sie doch ihren Posten als Polizistin in Aalborg aufgegeben und sich zwangsläufig in Kopenhagen als Privatdetektivin selbstständig gemacht. Auch in der Liebe läuft es alles andere als gut. Liv scheint unter Bindungsangst zu leiden, fühlt sich aber immer öfter einsam und sehnt sich nach einer Partnerin.
Besonders gut gefallen haben mir an diesem Krimi die interessanten Nebendarsteller*innen. Da ist zum einen Hannah, die Vermieterin von Liv, deren psychisch labiler Bruder Daniel Suizid begangen hat und der für den Mord an seiner Ex-Frau im Gefängnis saß. Sie macht sich Vorwürfe, ihren Bruder allein gelassen zu haben und versucht deshalb mehr über die letzten Lebensmonate von Daniel herauszubekommen.
Und da gibt es noch den iranischen Flüchtling Nima, der in Livs Nachbarschaft eine Autowerkstatt betreibt. Er versucht seine traumatischen Erlebnisse aus seinem Heimatland und seiner Flucht mit der Familie zu verdrängen. Er hatte ein Verhältnis mit dem jüngsten Mordopfer und gerät deshalb in Tatverdacht.
Die Geschichte, die die Autorin erzählt setzt sich aus ganz vielen Puzzleteilen zusammen, die erst ganz zum Schluss ein klares Bild ergeben. Anfangs hat man schon etwas Mühe, da noch durchzublicken. Das Buch ist ja auch recht lang und da hätte man vielleicht hier und da eine Seitengeschichte weglassen können. Die Auflösung und die Zusammenhänge der drei Mordfälle kommt dann auch wirklich erst ganz zum Schluss und beinhaltet nochmal eine überraschende inhaltliche Wende.
Alles in allem fand ich das Buch, nachdem ich mich etwas eingelesen hatte, ziemlich spannend. Einiges bleibt offen, so dass da noch reichlich Erzählpotenzial für weitere Bände besteht. Das Cover finde ich jetzt nicht so aussagekräftig bezogen auf den konkreten Titel, es ist aber trotzdem geschmackvoll und skandinavisch schlicht gestaltet.

Bewertung vom 21.10.2023
Die Superkräfte der Vögel
Hartmann, Silke

Die Superkräfte der Vögel


ausgezeichnet

Erstaunliches aus der Vogelwelt
Eigentlich bin ich nicht wirklich der Sachbuch-Fan, aber das Buch von Silke Hartmann hat mich ganz schön neugierig gemacht. Geht es hier doch um „Die Superkräfte der Vögel“. Gerne beobachte ich die putzigen Piepmätze in meinem Garten oder in der Natur und war deshalb recht gespannt, was ich in diesem Buch aus dem Kosmos-Verlag wohl noch Neues über sie erfahren könnte.
Ein bisschen musste ich mich doch erst in den etwas unkonventionellen Schreibstil der Autorin hineinarbeiten, denn die Sachbücher, die ich schon gelesen habe, waren in punkto Schreibstil eher nüchtern und wissenschaftlich gehalten. Ich muss aber letztendlich sagen, dass der lockere Plauderton in dem Silke Hartmann in ihrem Buch erstaunliche Fakten über Vögel vermittelt, einen großen Teil des Charms ihres Werkes ausmacht. Ergänzt wird der Text sowohl durch schöne Fotos als auch durch die originellen Zeichnungen der Illustratorin Veró, die an Comics erinnern. Diese gelungene Mischung ist die Grundlage dafür, dass man ein Sachbuch über Vögel in der Hand hält, das witzig ist, aber gleichzeitig auch Wissenswertes vermittelt ohne belehrend zu wirken. Für mich war es eine perfekte Mischung oft zu schmunzeln, aber gleichzeitig auch über außergewöhnliche Entdeckungen aus der Vogelwelt zu staunen. Außerdem hat das Buch mit seinen knapp 200 Seiten die perfekte Länge und überhäuft bei der Lektüre nicht mit Informationen.
Die Auswahl der verschiedenen Kapitelthemen fand ich sehr gelungen. Da war ganz viel Verblüffendes dabei, was manche Vogelart in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Das kräftige Blau des Covers ist sicherlich ein guter Eyecatcher und auch der Titel macht neugierig. Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen, die Neuerscheinungen des Kosmos-Verlags mal wieder etwas mehr in den Blick zu nehmen. So macht das Lesen von Sachbüchern nämlich wirklich Spaß.

Bewertung vom 18.10.2023
Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2
Sten, Viveca

Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2


ausgezeichnet

Mal wieder richtig richtig gut
Es gibt ja inzwischen wirklich sehr viele skandinavische Krimis. Einige Autor*innen sind sicherlich besser als andere, aber Viveca Sten sticht für mich mit ihren Büchern da immer ganz besonders hervor. Auch der zweite Band ihrer neuen Serie, die in Åre spielt, ist für mich wieder sehr überzeugend, spannend und kurzweilig. Dabei gefällt mir immer besonders gut, wie hervorragend es der Schriftstellerin gelingt, Atmosphäre zu beschreiben und den Spannungsbogen bis zur letzten Seite aufrecht zu erhalten. Dabei hat sie mit Hanna Ahlander und Daniel Lindskog ein sehr sympathisches Ermittlerduo kreiert, in dem jeder auf seine Art, nicht nur gegen seine eigenen Dämonen kämpft und neben der Aufklärung eines Gewaltverbrechens auch noch mehr oder weniger versucht, das eigene Leben in geregelten Bahnen verlaufen zu lassen.
Dabei tun sich die beiden Ermittler zunächst nicht leicht mit der Lösung ihres neuen Falles. Der ehemalige Skistar Johan Andersson wird tot aufgefunden. Erschreckend ist die Brutalität mit der er ermordet wurde. Doch wer hat diese schreckliche Tat begangen? Angeblich haben ihn alle geliebt und niemand hätte einen Grund gehabt ihn umzubringen.
Doch da ist auch noch die Geschichte von Rebecka. Sie ist schon von Kind an Mitglied in einer extrem konservativen Sekte und mit dem charismatischen Ole verheiratet. Er misshandelt sie und sie beginnt sich zu fragen, ob sie diesem Leben irgendwie entrinnen kann.
Mir hat an der Anlage des Buches besonders gefallen, dass die einzelnen Kapitel immer relativ kurz waren und es demzufolge häufige Perspektivwechsel gab. Deshalb wurde das Buch trotz seiner 500 Seiten nie langweilig, sondern steigerte bis zum Schluss die Spannung.
Die Umschlaggestaltung finde ich sehr schön und passend. Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band mit den Ermittlern Hanna und Daniel.