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Lasszeilensprechen
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Deutschland

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Insgesamt 112 Bewertungen
Bewertung vom 26.12.2017
300 Fragen zum Baby
Laue, Birgit

300 Fragen zum Baby


sehr gut

Kompakt, aber einige Themen kommen zu kurz

Frischgebackene Eltern haben viele Fragen, vor allem wenn es sich um das erste Kind handelt. Aber auch Mehrfach-Eltern können guten Rat gebrauchen, da der Mensch vergesslich ist und sich auch die neusten Erkenntnisse immer wieder ändern. In dem Buch „300 Fragen zum Baby“ gibt die Hebamme Birgit Laue Antworten zu wichtigen Fragen. Gegliedert ist es nach den Themengebieten „richtige Ausstattung“, „Pflege und Ernährung“, „Schlaf und Entwicklung“ sowie „Babys Gesundheit“.

Dieser Ratgeber ist im Taschenbuchformat und in Textform ohne Abbildungen gehalten. Bereits auf den ersten Blick ist erkennbar, dass dieses Buch etwas kompakter und kürzer ist, als die meisten Standardwerke zu diesem Thema. Obwohl das Buch sich umfassend zu vielen Themen äußert, hätte ich mir häufig schon etwas tiefergehende Antworten gewünscht. Wo es knapp und „schnell“ sein soll, können nun mal nicht alle Fragen beantwortet werden. Auch die Antworten sind oftmals sehr subjektiv gefasst, sodass sich nicht unbedingt die Meinung der Autorin mit der Meinung des Lesers decken muss.

Wenn man sich dieses Buch zulegen will, so macht es Sinn, dies schon während der Schwangerschaft zu tun, da Themen wie die Ausstattung oder Elternzeit behandelt werden, die bereits vor der Geburt geklärt werden müssen. Wer schon gut informiert ist, findet vermutlich nicht so viel Neues, da sich das Buch eher Standardthemen widmet. Für jemanden, für den Babys noch Neuland sind, gibt es bestimmt einige Aha-Erlebnisse. Gegen Ende des Buches werden nochmal einige nützliche Seiten und Adressen aufgezählt, falls man in bestimmten Bereichen Beratung oder Hilfe benötigt.

Ein kompakter Ratgeber für diejenigen, die ein dicker und großer Wälzer eher abschreckt. Ich persönlich ziehe die Langversion vor, vor allem da mir auch einfach ein paar Illustrationen gefehlt haben. Ich vergebe vier Sterne.

Bewertung vom 22.11.2017
Flugangst 7A
Fitzek, Sebastian

Flugangst 7A


sehr gut

Aktuell und unterhaltsam, aber auch überspitzt und konstruiert

Der Psychiater Mats Krüger befindet sich auf dem Flug von Buenos Aires nach Berlin, um seiner Tochter nach der Entbindung ihres Kindes unter die Arme zu greifen. Selbst schon von Flugangst geplagt, wird Mats aber noch mit weitaus größeren Ängsten konfrontiert. Er erhält einen Anruf und soll einen psychisch labilen Passagier soweit manipulieren, dass dieser einen Absturz verursacht. Der Preis ist das Leben seiner Tochter. Ein Zwiespalt, für dessen Lösung ihm nur wenige Stunden und wenig Raum bleiben.

Bei dem Cover und dem Autorennamen kommt man als Thrillerfan wohl kaum um dieses Buch herum. Obwohl das Thema, oder besser gesagt, die Themen sehr aktuell sind, konnte mich das Buch nicht richtig fesseln. Fitzek verwendet mehrere Erzählstränge und kommt ohne große Umwege zu dem eigentlichen Geschehen. Eher wenig konnte ich mit dem Psycho-Veganer anfangen, der Mats Tochter entführt, um ein Exempel an ihr zu statuieren. Hier habe ich mich schon gefragt, was uns der Autor damit sagen möchte. Mats muss sich währenddessen auf die Suche nach dem Patienten machen und auf diesen einwirken. Seine einzige Hilfe ist seine ehemalige Geliebte Feli, die Mats gezwungenermaßen bei der Suche nach seiner Tochter hilft.

Die Charaktere sind etwas speziell, wie auch das Erzählte. Beispielsweise hat Mats gleich mehrere Sitzplätze reserviert, um diverse Statistiken zu umgehen. Jeder und alles wird überspitzt dargestellt. So herrscht beispielsweise ja nicht schon genereller Zeitdruck, nein, Feli sitzt auch noch ihre eigene Hochzeit am selben Nachmittag im Nacken. Hier wäre weniger mehr gewesen. Schön fand ich, dass man auf den altbekannten Dr. Roth trifft.

Sebastian Fitzek arbeitet mit vielen Cliffhangern, kurzen Kapiteln und Perspektivwechseln, um das Tempo in der Geschichte zu lassen. Auch das Unbehagen im Flugzeug und wie allmählich Mats merkwürdiges Verhalten auffällt, sind bestens geschildert. Auch wenn der Autor sich natürlich kleine Überraschungen bis zum Ende aufbehält, bezieht sich meine Kritik vor allem auf die Auflösung. Es gibt mit einfach zu viel Zufälliges, soviel Unwahrscheinliches und Konstruiertes, als das man sich wirklich auf die Geschichte einlassen kann. Ein Highlight ist auf jeden Fall noch das Nachwort, in dem Fitzek auf einige meiner Gedanken gleich Antworten parat hatte.

Ein ungewöhnlicher und unterhaltsamer Thriller, der auf jeden Fall mit aktuellen Themen spielt. Auch wenn das Motiv nachvollziehbar war, war mir der Weg dorthin zu konstruiert und unwahrscheinlich. Daher vergebe ich 4 Sterne.

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Bewertung vom 22.10.2017
Erste Reime - erste Bilder: Meine ersten Wörter

Erste Reime - erste Bilder: Meine ersten Wörter


sehr gut

Worte mittels Reimen lernen

In diesem quadratischen Babybuch werden die ersten Wörter wie das Auto, der Ball und den Teddybär mittels Reimen dem Baby näher gebracht. Links befindet sich der Reim, der bunt umrandet ist, und rechts der farbenfrohe Gegenstand mit Bezeichnung.

Durch die passenden Reime kann man leicht dem Kind das Buch zeigen, ohne sich selbst etwas ausdenken zu müssen. Somit ist das Buch auch für Einsteiger geeignet, denen es nicht so liegt, sich passendes für die Bilder auszudenken. Die Sätze sind sehr prägnant und sollen es dem Kind so leichter machen, sich die neuen Begriffe zu merken. Preis-Leistung stimmt hier, ich vergebe vier Sterne.

Bewertung vom 05.10.2017
Die gute Tochter
Slaughter, Karin

Die gute Tochter


sehr gut

Eher ein Familiendrama statt eines Thrillers – ungewöhnlich für Karin Slaughter

Die beiden Schwestern Samantha und Charlotte – alias Sam und Charlie – werden in jungen Jahren Opfer eines Überfalls, bei dem ihre Mutter kaltblütig ermordet wird. Auf Geheiß ihrer Schwester Sam kann Charlie fliehen. Nur nicht vor ihren Problemen, die sich seitdem durch ihr Leben ziehen. Die Erinnerungen sind zu schlimm und sie leidet unter dem Ruf ihres Vaters, der kriminelle Ganoven vor Gericht vertritt. 28 Jahre später ist aber auch Charlie Anwältin. Sie gerät in einen Amoklauf an der hiesigen Schule und allmählich verschwimmen Gegenwart und Vergangenheit miteinander.

Ich habe schon einige Bücher von Karin Slaughter gelesen. Sie ist immer ein Garant für gute Thriller, manchmal sind mir einige der Szenen etwas zu blutig. Auch wenn es in „Die gute Tochter“ ebenfalls solche Szenen gibt, hatte ich doch in Großteilen des Buches das Gefühl, dass es sich eher um ein Familiendrama handelt, indem es darum geht, das Erlebte aufzuarbeiten. Die Schilderungen der Polizeiarbeit sind auch eher ein Spiegel der amerikanischen Gesellschaft, beziehungsweise eine Kritik an dieser.

Es gibt 2 Erzählstränge: Der Überfall in der Kindheit der beiden Mädchen und der aktuelle Amoklauf an der Schule. Der Überfall ist sehr spannend und wird aus Charlies und aus Sams Sicht erzählt. Auch wenn hier natürlich neue Aspekte ans Licht kommen, war mir hier schon zu viel Wiederholung, was unnötige Längen mit sich brachte. Ähnlich verhält es sich mit dem Amoklauf, der immer und immer wieder betrachtet wird, und nur allmählich mal ein neues Detail mitbringt. Beim Lesen habe ich mich mehrfach gefragt, warum sich der Inhalt so oft wiederholen muss.

Vor allem Charlie konnte mich nicht überzeugen, da es mir sehr unwahrscheinlich erschien, dass sie nach all dem Erlebten noch in ihrer Heimatstadt bleibt und eine ähnliche Laufbahn wie ihr Vater einschlägt, obwohl dies der Ursprung für die Tragödie war. Außerdem konnte ich bis zum Ende nicht verstehen, warum Charlie und ihr Vater von Anfang an die Schuld der Amokschützin in Frage stellen. Hier schien mir die Autorin dies eher für den Verlauf der Story nutzen zu wollen, anstatt es logisch herzuleiten.

Für einen Thriller würde ich nicht mehr als 3 Sterne vergeben können. Da ich aber Familiendramen mag und dies eine recht spannende Schilderungen war, komme ich zu knappen 4 Sternen. Leider muss ich zugeben, dass trotz alledem es auch 150 Seiten weniger getan hätten.

Bewertung vom 01.09.2017
Clean Eating
Junger, Alejandro

Clean Eating


weniger gut

Viele unbekannte Zutaten und wenig Rezeptbilder

Es gibt immer neue Herangehensweisen ans Essen und da mir „Clean Eating“ bisher nicht viel gesagt hat, wollte ich es einmal ausprobiert haben. Die Idee ist, den Körper fit zu halten, indem man ihm alle wichtigen Nährstoffe zuführt, aber gleichzeitig auch von Dingen reinigt, die dem Darm eventuell nicht so zuträglich sind. Also keine Diät, sondern eine Lebensweise, um die es hier geht. Offensichtlich ist diese Art des Kochens auch bei Stars beliebt, da ein paar Lieblingsrezepte namhafter Stars mit aufgenommen wurden. Wen das interessiert, kann also nachkochen, was beispielsweise Orlando Bloom gerne isst.

Umso weniger Lebensmittel verarbeitet wurden, umso „cleaner“ sind sie. Das wird auf einigen Seiten auch ausführlich erklärt, sodass man sich erst mal mit der Materie vertraut machen kann, bevor es mit dem Kochen losgeht. Neben den Rezepten gibt es auch ganze Cleaning-Programme, die auf 7 oder 21 Tage ausgelegt sind, sodass man auch nach einem Essenplan kochen kann.

Was mir positiv aufgefallen ist, dass aus allen Bereichen Rezepte vorhanden sind. Die Anzahl der Rezepte ist auch sehr umfangreich. Generell sind die Rezepte übersichtlich strukturiert und die Kochanweisungen leicht verständlich. Auch die Nährwerte sind äußerst genau angegeben, da sie nicht nur die kcal enthalten, sondern auch Werte wie Cholesterin oder Protein, was den einen oder anderen ja schon sehr interessiert.

Allerdings bin ich auch sehr schnell stutzig geworden. Vielleicht bin ich nicht genug mit dem Programm vertraut gewesen, aber schon die Lieblingszutaten des Clean Eating Teams fand ich merkwürdig. Bsp. flüssiges Chlorophyll, das geschmacklich in die Richtung von Minze geht. Ehrlich gesagt würde ich mir das nie kaufen, selbst wenn es gute Nährstoffeigenschaften hat. Generell gibt es nicht alle Zutaten im hiesigen Supermarkt (bsp. Tapiokastärke, Kokospulver, Schwarzkohl). Es bedarf mitunter schon eines spezialisierten Ladens oder eben dem Internet. Dies hat meine Lust gehindert, munter darauf loszukochen. Bei einigen Sachen musste ich erstmal nachlesen, was es ist - oder kennen Sie Mesquitepulver, Dulse, Tamari-Sauce, Zatar und Annatto? Was ich auch nicht verstehen konnte, ist, dass so viele Nahrungsergänzungsmittel enthalten waren wie Spirulinapulver und Kollagen-Hydrolysat.

Besonders schade finde ich zudem, dass es soo wenig Rezeptbilder gibt. Schon von anderen Kochbüchern kannte ich es, dass nicht unbedingt jedes Rezept abgebildet wird, was auch nicht weiter schlimm ist. Hier ist es allerdings so, dass viel mehr Rezepte nicht abgebildet sind, als dass es Rezepte mit Bildern gibt. Vielleicht gibt es bei 1/10 Rezepten ein Bild. Das finde ich sehr schade und auch ein No-go, da das Bild eine Idee gibt und Lust auf ein bestimmtes Essen macht. Man muss es dann ja nicht gleich aussehend nachkochen.

Für mich ist das Buch wirklich nicht praktikabel gewesen, vielleicht bin ich auch einfach nicht die Zielgruppe, die es ansprechen soll. Auch wenn die meisten Rezepte sehr interessant klangen, war doch fast immer etwas enthalten, was ich nicht besitze. Ich werde wohl eher Clean Eating auf eine eigene Weise betreiben, und viel frisches Obst und Gemüse und wenig verarbeitete Lebensmittel essen. Ich denke, das ist auch gesund und weniger kompliziert. Ich vergebe 2 Sterne.

Bewertung vom 18.08.2017
Schwarzes Wasser / Nordsee-Morde Bd.3
Maron, Isa

Schwarzes Wasser / Nordsee-Morde Bd.3


ausgezeichnet

Eine äußerst spannende Fortsetzung der Reihe

In einem Garten in Amsterdam wird ein grausiger Fund gemacht: ein menschlicher Schädel, jedoch ohne den Rest des Körpers. Maud Mertens wird mit der Ermittlung betraut, die sich unmittelbar auch in der Nachbarschaft von Kyra Slagter, einer Kriminalisikstudendin, ereignet. Insgesamt werden gleich 10 Köpfe entdeckt und Kyra stellt sich die Frage, ob ihre verschwundene Schwester unter den Opfern, direkt vor ihrer Nase, sein könnte. Maud schlägt sich währenddessen mit den Fragen durch, ob es sich hier um ein Verbrechen aus der Vergangenheit handelt und was die Intention des Irren sein muss. Die beiden unterschiedlichen Ermittlerinnen gehen ihre ganz eigenen Wege und gleichzeitig zusammen. Vor allem, da es auch Neuigkeiten im Fall von Kyras vermisster Schwester Sarina gibt.

Schauplatz der gefundenen Leichen ist der Garten eines ehemaligen, geachteten Politikers, der aber auch gleichzeitig schon wegen Kinderpornographie im Fokus der Polizei stand. Aufgrund des medialen Interesses benötigt Maud Mertens eine Menge Feingefühl, um nicht den falschen Leuten auf die Füße zu treten. Obwohl es um einige düstere Themen geht, werden diese nicht ausgeschlachtet. Gewalt und Leid werden nur soweit in das Buch eingeflochten, wie sie eben für die Schilderung der Geschichte benötigt werden. Das macht den Krimi angenehm zu lesen und sehr ausgeglichen.

Kyra unternimmt unterdessen ein paar letzte Anstrengungen, um Fortschritte in dem Fall von Sarina zu machen und scheint diesmal sogar einigen Erfolg zu haben. Dazu reiht sich ein dritter Erzählstrang eines verstörten Mädchens, welches wir schon aus den vorherigen Bänden kennen, und welches nun ein paar bedeutsame Erinnerungen an den Verbleib von Sarina hat. Beide dieser Nebenstränge finde ich persönlich total super. Sie ziehen sich durch die gesamten Bände (und das nicht zu knapp im Umfang) und mich interessiert immer noch brennend, was passiert ist und wie es weitergeht. Aufgrund dieser beiden Erzählstränge empfehle ich ein Lesen der vorangegangenen 2 Bände, auch wenn man an sich Band 3 so lesen könnte.

Der Krimi beginnt recht gemächlich, wird aber mit der Zeit umso interessanter. Das Buch endet mit einem riesigen (!) Cliffhanger und lässt so einige Fragen offen. Das dürfte manch einen Leser unzufrieden zurücklassen. Bei mir hat es allerdings eher das Interesse am nächsten Band geweckt, den ich sicherlich lesen werde.