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Benutzername: 
schaetzelein83
Wohnort: 
Mühldorf

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2023
Wie ein Stern in dunkler Nacht (eBook, ePUB)
Thomas, Violet

Wie ein Stern in dunkler Nacht (eBook, ePUB)


gut

Christina hat einige private Schicksalsschläge erlebt unter der auch die Beziehung zu ihrem Lebensgefährten Steffen gelitten hat, da kommt es ihr gerade recht, dass ihre Studienkollegin Melina, die als Landärztin in Schottland arbeitet, sie um die Vertretung ihrer Praxis für die nächsten Monate bittet. Christina packt ihre Sachen in der Hoffnung, den Kopf frei und ihr Leben wieder geregelt zu bekommen, doch die Bewohner dort machen es ihr nicht leicht und treten ihr zunächst skeptisch und abweisend entgegen. Ob sie es schafft ihr Herz zu erwärmen und wirklich in Schottland anzukommen?

Das Cover zu „Wie ein Stern in dunkler Nacht“ harmonisiert farblich und der Titel suggeriert eine emotionale Liebesgeschichte. Zu Beginn wird jedoch direkt ganz tief in die Negativkiste gegriffen und die Schicksalsschläge und deren Folgen für Christina und Steffen ausführlich thematisiert, noch bevor man die Protagonisten wirklich kennenlernen und Mitgefühl für sie entwickeln kann. Das hat mir trotz des flüssigen Schreibstils den Einstieg ziemlich schwer gemacht und ich wurde auch danach nie das Gefühl los, Christina nicht richtig zu kennen und ihre Entscheidungen nachvollziehen zu können, obwohl die Geschichte nur aus ihrer Sicht erzählt wird. Der fehlende Perspektivenwechsel hat auch dazu geführt, dass die anderen Personen, allen voran Aidan, bis zum Schluss verschlossen und farblos wirkten, weil man eben nur die äußerlichen Eindrücke, die Christina so mitbekommt, als Leser angeboten bekommt.

Der gesamte Aufbau der Geschichte wirkte auf mich völlig anders als man sie von Liebesgeschichten kennt, und rückblickend könnte man sogar sagen, dass man aufgrund der vielen negativen Geschehnisse und Emotionen vielleicht hätte kommen sehen müssen, dass die Story möglicherweise auf ein Unglück zusteuert. Ich mag solche Überraschungen leider gar nicht und fühlte mich aufgrund des Covers und des Titels irgendwie irregeleitet.
Leider fehlte mir am Ende auch ein Ausblick in Form eines Epilogs, ein kleiner Lichtblick, dass doch noch alles gut werden könnte und der mein Herz nicht ganz so gebrochen zurückgelassen hätte. Aber leider blieb mir auch das verwehrt.

Die Story an sich hätte schön werden können und lies sich gut und schnell lesen, aber inhaltlich und emotional hat mich dann doch einiges gestört, weshalb ich gut gemeinte 3 Sterne vergebe.

Bewertung vom 05.04.2023
Die Liebe an miesen Tagen (eBook, ePUB)
Arenz, Ewald

Die Liebe an miesen Tagen (eBook, ePUB)


gut

Als Clara auf Elias trifft, ist sie sofort hin und weg und ihm geht es trotz seiner Beziehung zu Vera nicht anders. Doch Claras Zweifel sind groß, ist doch der Altersunterschied nicht unerheblich und ihre Vorbehalte da. Dennoch lässt sie sich irgendwie darauf ein und erlebt Einiges mit Elias neu. Doch kann die Liebe den Altersunterschied wirklich überdauern?

Das Cover ist schlicht, in hellen Farben gehalten und der Klappentext verspricht eine liebevolle Geschichte mit reifen Protagonisten. Ich bin durch den einfachen Schreibstil und die kurzen Kapitel ganz gut gestartet und fand die Konversationen zwischen Elias und Clara herrlich erfrischend.

Dennoch muss ich sagen, dass die Protagonisten wenig beschrieben wurden und sie mir deshalb allesamt zu farblos geblieben sind. Speziell anfänglich hatte ich Probleme Vera von Clara zu unterscheiden, weil ihnen einfach besondere Eigenheiten gefehlt haben. Den Kapiteln hätte eine Überschrift oder kurze Erwähnung der Person am Anfang gut getan, weil ich manchmal mehrere Seiten gelesen habe, in denen immer nur „sie“ erwähnt wurde ohne dass man wusste, ob es jetzt um Vera oder Clara ging.

Die Idee war zwar gut gedacht, aber dem „Grundproblem“ des Altersunterschieds wurde meiner Ansicht nach zu wenig Raum gegeben, außer dass Clara bereits einmal verheiratet war, so dass die Protagonisten auch gut beide erst 30 hätten gewesen sein können.

Ich habe mir so viel von diesem Buch erhofft, aber es konnte mich leider nicht abholen. Ich werde den anderen Geschichten von Ewald Arenz aber noch eine Chance geben, da ich viel Gutes darüber gehört habe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2023
Dream and Dare / Faith-Reihe Bd.3
Stankewitz, Sarah

Dream and Dare / Faith-Reihe Bd.3


ausgezeichnet

Die Straßenmusikerin Hope bringt sich und ihren Bruder Noah finanziell mehr schlecht als recht durch, aber sie macht ihrem Namen alle Ehre und gibt die Hoffnung nicht auf. Als ihnen auch noch die Wohnung gekündigt wird, kommt das Angebot eines Musikmanagers gerade rechtzeitig, dass sie Isaac Walker und dessen Band bei der laufenden Tour unterstützen soll. Doch Isaac und Hope sind wie Benzin und Feuer, eine mehr als explosive Mischung. Doch können sie sich zusammenraufen und zumindest auf der Bühne harmonieren?

Das Cover des Finalbandes der Faith-Trilogie ist so auffällig wie auch passend gewählt.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, fesselnd und dennoch liebevoll in den richtigen Momenten.

Bereits der Prolog hat mich einmal tief durchatmen und schlucken lassen und so war ich noch vor Beginn des ersten Kapitels gefangen und wollte wissen, was diese möglicherweise besondere Geschichte noch für mich bereithält.

Der Perspektivenwechsel zwischen Isaac und Hope ist wunderbar aufgeteilt, manchmal gibt es mehrere Kapitel aus der Sicht einer Person, manchmal geht mit jedem Kapitel auch ein Wechsel der Perspektiven einher. Das ist toll gewählt und so lernt man Isaac und Hope unfassbar schnell kennen und auch lieben. Sie haben beide ihre Dämonen, die aber mehr als nachvollziehbar sind und sie keineswegs weniger liebenswürdig machen, ganz im Gegenteil.

Ich könnte noch weiter schwärmen, müsste dann aber zu sehr auf die eigentliche Geschichte eingehen und ich möchte, dass jeder diese Vielfalt der Gefühle, die ich beim Lesen hatte, ohne jeglichen Spoiler empfinden darf. Daher nur so viel: ich ziehe meinen unsichtbaren Hut vor der Stärke, Reife, Vernunft und dem Durchhaltevermögen, das Isaac hier an den Tag gelegt hat, ich bezweifle, ob ich diese Stärke bewiesen hätte. Ganz große Liebe für dieses Couple, das Buch ist ein echtes Highlight und bekommt daher eine klare Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 30.03.2023
Jede Welle flüstert deinen Namen
Moertl, Johanna

Jede Welle flüstert deinen Namen


ausgezeichnet

Isabelle hatte vor 10 Jahren ein traumatisches Erlebnis in Spanien und sich geschworen, nie wieder dort hin zurück zu kehren. Doch um den nächsten Karrieresprung zu machen erwartet ihr Chef, dass sie sich genau in Tarifa, wo damals das Unglück geschah, um die Übernahme eines Hotels kümmert. Schweren Herzens nimmt sie die Herausforderung an und stößt ziemlich bald an ihre Grenzen. Doch kann sie den Schock überwinden und sich ihren inneren Dämonen stellen?

Johanna Moertls Roman "So nah von dir entfernt" hat mich damals vollends überzeugt und daher war ich sehr gespannt was mich in ihrer Andalusien-Reihe nun erwartet.

Über den Schreibstil braucht es nicht viele Worte, der ist einfach wunderbar leicht und so findet man direkt einen guten Einstieg in die Geschichte. Auch die kurzen Kapitel und die Perspektivenwechsel zwischen Isabelle und Raul haben meinen Lesefluss unterstützt und ich konnte das Buch kaum noch weglegen und hab es innerhalb weniger Stunden fertig gelesen.

Die Protagonisten haben so gut wie alle ihre eigenen Dämonen und auch wenn man ihr Verhalten vielleicht manchmal nicht nachempfinden kann, sind sie dennoch wirklich toll dargestellt, äußerst liebenswürdig und ich hab sie alle schnell in mein Herz geschlossen. Deshalb freue ich mich auch sehr in den beiden anderen Teilen der Reihe bekannte Gesichter wiederzutreffen.

Aber Johanna Moertl wäre nicht Johanna Moertl, wenn sie in ihrem Roman nicht auch ernste Themen behandelt und diese so unfassbar einfühlsam, verständnisvoll und authentisch in die Geschichte einbinden würde. Ich hab damit ehrlich gesagt nicht gerechnet und mir blieb bei der schrittweisen Auflösung oft kurz der Atem weg. Aber trotz des zeitweise schweren Themas findet sie die perfekte Balance, um der Liebesgeschichte zwischen Isabelle und Raul genug Raum zu geben und das positive Gefühl überwiegen zu lassen.

Dieses Buch umfasst in nur knapp 200 Seiten so viele Themen und ich hatte dennoch nie das Gefühl, dass irgendwas zu schnell, zu knapp oder nicht ausreichend beleuchtet wurde. Ich hatte wieder tolle, kurzweilige Lesestunden und freue mich sehr auf ein baldiges Wiedersehen, dann mit den Freunden von Isabelle und Raul in Andalusien. Uneingeschränkte Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.03.2023
Da wo sonst das Gehirn ist
Stuertz, Sebastian

Da wo sonst das Gehirn ist


gut

Der Titel des Buchs von Sebastian Stuertz ist ziemlich auffällig und man will natürlich wissen, was es damit auf sich hat. Der Klappentext gibt einen kleinen Einblick und verrät doch nicht zu viel, so was finde ich generell ganz gut. Die Story klang also ganz witzig, und eigentlich war sie das auch, aber ich hab ein bisschen gebraucht um reinzukommen. Der Jugend-Slang, der Umgang der 17-jährigen Alina mit ihrer Mutter, die ein Berufsclown ist, das war für mich alles etwas unrund und daher brauchte ich Eingewöhnungszeit.

Das Gruppenprojekt der Klasse mit der App fand ich sehr interessant, wenn auch dort zeitweise eine imaginäre Grenze überschritten wurde, aber es brachte etwas Spannung in den Verlauf der Geschichte, die wirklich sehr vielfältig war – eben so wie das Leben eines Teenagers kurz vor dem Schulabschluss so ist.

Zu den jugendlichen Protagonisten fand ich, wahrscheinlich auch aufgrund des Altersunterschieds, keinen rechten Zugang, aber auch die Erwachsenen fand ich in ihren Handlungen und Verhaltensweisen oft fragwürdig und konnte mich mit niemandem so recht anfreunden. Die Kapitellängen und der Schreibstil waren aber angenehm, so dass ich nach dem holperigen Einstieg aber gut durchgekommen bin.

Für mich war es eine Story für Zwischendurch, allerdings mit wenig Tiefgang und ohne bleibenden Eindruck.

Bewertung vom 18.03.2023
Anywhere / Dunbridge Academy Bd.1
Sprinz, Sarah

Anywhere / Dunbridge Academy Bd.1


ausgezeichnet

Die 17-jährige Emma lässt sich auf ein Auslandsjahr an der Dunbridge Academy in Schottland ein, vorwiegend um etwas über ihren Vater herauszufinden, der auch dort auf der Schule war und vor Jahren aus ihrem Leben verschwunden ist. Doch dort angekommen findet sie so viel mehr als sie sich erhofft hatte und die Suche gerät etwas in den Hintergrund. Ob sie doch noch etwas zum Verbleib ihres Vaters herausfinden kann bevor das Schuljahr vorbei ist?

Der Auftaktband der Dunbridge Academy Reihe sieht optisch schon mal toll aus. Das Cover wirkt edel, ist dunkel gehalten und mit schönen Details versehen, so wie man es sich für Dark Academia Romane vorstellt.

Der Schreibstil macht es einem sehr leicht, direkt in die Welt der Dunbridge Academy eintauchen zu können, durch die kurzen Kapitel und die wiederkehrenden Perspektivenwechsel zwischen Emma und Henry fliegt man nur so durch die Seiten, ohne das es jemals langweilig oder wiederholend wirkt. Auch das Setting am Internat und die dort herrschenden Vorgaben und Gegebenheiten sind interessant ausgearbeitet und ich hab mich dort direkt wohl gefühlt.

Die Protagonisten, allen voran Emma und Henry, aber auch alle Freunde der beiden, sind so liebenswürdig und toll dargestellt, dass man selbst auch gerne Teil dieser Clique wäre. Auch wenn es natürlich hauptsächlich um Emma und Henry geht, sind ihre Freunde genauso präsent und interessant, was natürlich dazu führt, dass man auch die Folgebände lesen möchte (auch wenn sie unabhängig voneinander gelesen werden könnten).

Was mich zusätzlich positiv überrascht hat war die Reife und Vernunft in ihrem Verhalten und ihren Entscheidungen, die Emma und Henry trotz ihres Alters die meiste Zeit an den Tag gelegt haben, dadurch wurde die Geschichte abgerundet und war einfach toll zu lesen. Die Story kommt im Gegensatz zu vielen anderen NA-Romanen mit ganz wenig überschäumendem Drama aus, und auch wenn das eine oder andere Vorkommnis mich völlig überrumpelt hat, wurde ich toll aufgefangen und mehr als zufrieden zurückgelassen.

Das Buch bekommt von mir daher eine ganz klare Leseempfehlung und war zwar mein erstes, aber sicherlich nicht mein letztes Buch von Sarah Sprinz, denn es wird für mich sicherlich bald ein Wiedersehen an der Dunbridge Academy geben.

Bewertung vom 11.03.2023
Hot & Cold / Westwell Bd.3
Kiefer, Lena

Hot & Cold / Westwell Bd.3


ausgezeichnet

Da es sich um Band 3 und damit das Finale der Westwell-Reihe handelt, verzichte ich auch hier auf eine eigene Zusammenfassung der Ereignisse, weil ich euch nichts von diesem Erlebnis vorweg nehmen will.


Nachdem die Leser in Band 2 der Westwell-Trilogie wirklich dauerhaft gelitten und mit dem möglicherweise fiesesten aller Cliffhanger sitzen gelassen wurden, war es natürlich klar, direkt bei Erscheinen von „Hot & Cold“ das eigene Herz wieder etwas zu beruhigen. Die Geschichte knüpft auch hier nahtlos an den Vorgängerband an und man kann aufgrund des erfrischenden Perspektivenwechsels das Buch quasi wieder einfach so inhalieren.


Wer die Reihe kennt, kann sich denken, dass das scheinbare Happy End zwar oft zum Greifen nah, aber dann doch wieder von einem Tief durchkreuzt wird. Dabei hat mir aber gut gefallen, dass man letztendlich auf alle Fragen eine Antwort bekommt und auch wenn die gesamte Reise nicht unbedingt geradlinig aufs Happy End zusteuert, sie wieder einmal überhaupt nicht langweilig war.

Ich fand die Reise mit Jess und Helena in jeder Hinsicht toll, eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle und „Hot & Cold“ war der krönende Abschluss, der mich stellenweise auch echt überrascht hat, daher spreche ich für die gesamte Reihe eine eindeutige Leseempfehlung aus!

Bewertung vom 11.03.2023
Stille blutet
Poznanski, Ursula

Stille blutet


weniger gut

Das auffällige Cover und der vielversprechende Klappentext hat mich überzeugt, mich an mein erstes Buch von Ursula Poznanski zu wagen.

Mit dem Schreibstil bin ich recht gut klar gekommen, der Perspektivenwechsel ließ einen gut in die Geschichte einsteigen, stellenweise waren mir die Wiederholungen aus verschiedenen Perspektiven dann irgendwann aber doch zu viel. Etwas, das ich bei Thrillern auch immer sehr schätze sind Cliffhanger und viel Spannung, was man hier außer gegen Ende im Großteil des Buchs leider vergebens sucht. Auch die Hauptprotagonisten waren mir fast alle unsympathisch und ich war recht schnell genervt vom dauernden Bodyshaming und der schlechten Zusammenarbeit innerhalb der Polizei.

Ich muss leider sagen, dass bei der Story einfach nichts wirklich zusammenpasste: ein unbeteiligter Ex-Freund, der jedes Fettnäpfchen und jede Falle mitnimmt, so dass er schnell von der geradezu stümperhaft und unprofessionell arbeitenden Mordgruppe als einziger Verdächtiger gehandelt wird. Ein Trittbrettfahrer, der zusätzlich Verwirrung stiftet und eine Auflösung die zu konstruiert wirkt und den Leser leider mit einigen offenen Fragen zurücklässt.

Ich habe mir so viel von diesem Buch erhofft, aber es konnte leider nicht halten, was der Klappentext versprochen hat, weshalb es von mir leider nur jeweils einen Stern für den Schreibstil und einen Stern für die gegen Ende doch hin und wieder auftauchende Spannung gibt.

Bewertung vom 03.03.2023
Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1
Lück, Anne

Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1


ausgezeichnet

Aktuell gibt es wahrscheinlich kein auffälligeres Cover als das von „Silver & Poison“, ich glaub daran kommt vermutlich kaum jemand vorbei, ohne das Buch zumindest in die Hand genommen zu haben. Ich jedenfalls finde es sehr gelungen und es spricht mich total an. Zusammen mit dem Klappentext war ich dann vollends überzeugt und musste es einfach lesen, auch wenn Fantasy eigentlich nicht meinem bevorzugten Genre entspricht.

Ich kannte Anne Lück bereits von den St. Alex Büchern und vermutete daher, dass mir der Schreibstil gefallen würde. Der Lesefluss war von der ersten Seite an gegeben und auch wenn die gesamte Geschichte nur aus Averys Sicht geschrieben ist, hatte ich nicht das Gefühl, dass die anderen Protagonisten zu farblos oder gar außen vor bleiben. Die kurzen Kapitel und die Schnelligkeit der anfänglichen Ereignisse trugen zusätzlich dazu bei, dass man direkt in die Geschichte eintaucht und sich wie ein ständiger Begleiter von Avery fühlt.

Ich bin wirklich kritisch was Fantasy angeht und kann mich schwer in fremde Welten, außergewöhnliche Wesen oder seltsame Fähigkeiten reinfühlen, weil es meist zu abstrus wirkt für mich. In „Silver & Poison“ befinden wir uns aber im realen New York und auch die Fähigkeiten sind wohldosiert und sehr gut erklärt, auch dank des Glossars am Ende des Buchs.

Auf die Story kann ich wegen Spoilergefahr natürlich nicht näher eingehen, aber es ist alles einfach unfassbar stimmig, nicht überladen und total vielseitig, da neben Urban Fantasy, auch Crime-Elemente und etwas Romance (die in Band 1 noch ein zartes Pflänzchen ist) enthalten sind. Natürlich endet der Band mit einem Cliffhanger und vielen Fragezeichen, aber umso mehr freue ich mich auf den 2. Band dieser tollen Geschichte.

Ich kann euch nur empfehlen, dieses Buch zu lesen, für mich war es eine echte Überraschung und ein Lesehighlight!

Bewertung vom 27.02.2023
Die Stille des Bösen
Perry, Kyle

Die Stille des Bösen


gut

Bei einem Schulausflug in die tasmanischen Wäldern verschwinden vier Mädchen und die Lehrerin kommt orientierungslos, mit einer Platzwunde und ohne jegliche Erinnerung an den Vorfall wieder zu sich. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt für die Detectives Con Badenhorst und Gabriella Pakinga, denn vor vielen Jahrzehnten sind dort bereits Mädchen ums Leben gekommen und die Legende vom „Hungermann“, der sich Mädchen schnappt, hält sich seitdem hartnäckig. So dauert es auch nicht lange, bis die Medien und die Bewohner Wind davon bekommen und den Ermittlern das Leben schwer machen. Schaffen sie es diesmal die Mädchen leben aus den Wäldern nach Hause zu bringen?

Das Cover mit der blutroten Schrift deutet einen Thriller an und man steigt auch direkt mit dem Wanderausflug der Schülerinnen recht vielversprechend in die Geschichte ein. Die mit einzelnen Protagonisten überschriebenen Kapitel bringen zwar keinen direkten Perspektivenwechsel mit sich, aber es führt dazu, dass man die einzelnen Handlungsstränge, in die die Protagonisten gerade verwickelt sind, gut mitverfolgen kann.

Im Laufe des Buches tauchen einige mehr oder minder logische Theorien zum Verschwinden der Mädchen auf, Verdächtige werden schnell gefunden, wieder freigelassen und dann doch wieder verdächtigt, gefühlt hat jeder Lehrer was mit seinen Schülerinnen am Laufen, die Polizisten rennen irgendwann dem Mob nur noch hinterher, statt selbst Ermittlungserfolge erzielen zu können und die Auflösung des Falles ist dann leider auch nicht unbedingt auf solide Ermittlungsarbeit zurückzuführen. Außerdem finden sich im Buch auch so viele einzelne Handlungsstränge, Verdächtigungen und Theorien, die dann aber keinerlei Relevanz hatten, sondern rückblickend gesehen nur zur Verwirrung des Lesers beigetragen haben, weshalb das Buch auch gut und gerne mit 150 Seiten weniger ausgekommen wäre. Leider leidet dadurch auch die Spannung, die ich nach kurzer Zeit wohl in den Tiefen der tasmanischen Wäldern irgendwo verloren haben muss und nicht wiedergefunden habe.

Auch die Auflösung hat meiner Ansicht nach ihre Schwächen, aber aufgrund von Spoilergefahr, kann ich hier nicht näher darauf eingehen, aber man hätte sich hier schon noch einen Plott-Twist einfallen lassen können.

Grundsätzlich war das Thema wirklich gut und hätte spannend sein können, aber die Umsetzung war leider nicht mein Fall.