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misspider

Bewertungen

Insgesamt 685 Bewertungen
Bewertung vom 23.07.2025
Schoeters, Gaea

Das Geschenk


gut

Wie eine Elefantenherde die scheinheilige Welt der Politik aufmischt, erzählt diese Geschichte auf sehr humorvolle, aber auch erschreckende Weise, die einen wahlweise ungläubig den Kopf schütteln oder einem das Lachen im Halse steckenbleiben lässt. Obwohl der Titel erst einmal so positiv und schön klingt, verbirgt sich hinter diesem im wahrsten Sinne des Wortes großartigen Geschenk eine gewaltige Aufgabe, der anscheinend niemand gewachsen ist. Gewagte Pläne werden in die Tat umgesetzt, die sowohl die Elefanten als auch die Menschen schützen sollen, aber wie soll das gehen? Der Raum ist begrenzt und die Elefanten dürfen nicht eingesperrt werden: das erinnert stark an den Porzellanladen, der sich hier allerdings über ganz Berlin erstreckt. Besonders bitter zeigt sich am Ende, das man doch eigentlich wieder genau am Anfang steht. Leider bleiben mir aber auch einige elementare Fragen unbeantwortet, allen voran: wie konnten die Elefanten so unbemerkt, scheinbar aus dem Nichts, auftauchen? Das ging in diesem zugegebenermaßen sehr unterhaltsamen Polit-Zirkus leider völlig unter, beschäftigte mich aber tatsächlich über das ganze Buch hinweg, denn ohne diesen rätselhaften Umstand hätte die ganze Geschichte ja gar nicht erst stattfinden können.

Bewertung vom 22.07.2025
Claus, Calle

Die drei ??? Kids, Geheimnis um CubeMax


ausgezeichnet

Die Kombination aus der beliebten drei Fragezeichen Reihe mit dem nicht minder beliebten Pixelwelt-Spiel dürfte viele kleine und auch große Fans in ihren Bann ziehen. Bei den Vorstellung des neuen Videospiels Dice Max lernen Justus, Peter und Bob Nika kennen, deren Bruder an der Entwicklung des Spiels beteiligt war und welcher nun verschwunden ist - und zwar in der Welt seines Spiels. Noah hat nämlich ein Portal geschaffen, durch das man als Avatar wortwörtlich in das Spiel eintauchen kann. Und natürlich folgen die drei Detektive Noah in diese quadratische Welt, um ihn dort aufzuspüren und zurückzubringen. Doch auf dem Weg müssen sie sich einigen schwierigen Herausforderungen stellen, die nicht nur Justus Köpfchen, sondern auch Mut und Stärke erfordern. Aber es wären nicht die berühmten drei Fragezeichen, wenn sie die Aufgabe nicht meistern würden - oder? Die Kombination aus Comic-Sequenzen und geschriebener Geschichte macht es Leseanfängern leicht, in das Geschehen einzutauchen und erweckt die Würfelwelt sehr anschaulich zum Leben. Die Gefahren und Abenteuer sind teils bekannte, teils sehr originelle neue Abwandlungen, die Vergleiche mit dem Minecraft-Original sicherlich nicht scheuen müssen.
Fazit: gelungene Komposition aus Detektiv- und Gaming-Geschichte.

Bewertung vom 14.07.2025
Kloeble, Christopher

Durch das Raue zu den Sternen


sehr gut

Seit die Mutter weg ist, ist auch der Vater nicht mehr so richtig für sie da, und so muss sich Arkadia Fink alleine durchschlagen. In der Schule eckt sie an, ihre einzige Freundin sitzt im Altersheim und ihr einziger Trost ist die Musik. Kein Wunder also, dass Arkadia fest entschlossen ist, im Knabenchor zu singen - und mit einem großen Auftritt ihr Mutter daran zu erinnern, zu ihrer Familie zurückzukehren. Mit stoischem Starrsinn, klarer Direktheit, altklugen Sprüchen und unverbrüchlicher Hoffnung geht Arkadia, die lieber Moll genannt wird, ihren Weg. Und erhält dabei Unterstützung, mit der sie nicht gerechnet hätte und die ihr hilft, ihrem Ziel näher zu kommen. Zwischendurch geben ihr die Erinnerungen an ihre Mutter, die ihr die Liebe zur Musik beigebracht hat, neue Kraft. Und so geschieht das Unglaubliche, und Moll singt, wie sie noch nie gesungen hat. Ich war beeindruckt von der Zielstrebigkeit von Moll, die sich allen Widrigkeiten entgegen wirft als hinge ihr Leben davon ab. Geht nicht gibt es nicht in Molls Welt, und auch wenn das teilweise etwas überzogen wirkt und einige dramatische Wendungen mit sich bringt, kann man Moll dafür nur bewundern, auch wenn sie einem gleichzeitig leid tut.
Fazit: Mit Musik geht alles besser, und Beethoven war eine Frau.

Bewertung vom 09.07.2025
Schelling, Isabelle

Giraffenhund und Kratzbürste - Eine Reise nach Paris


gut

Der Giraffenhund ist es leid, zuhause zu sitzen und die schlechte Laune von Kratzbürste zu ertragen, daher schlägt er vor nach Paris zu reisen. Aber Kratzbürste hat keine Lust und so macht er sich alleine auf den Weg, Paris zu entdecken - nur um zu merken, dass der Urlaub zusammen viel mehr Spaß machen würde. Doch Kratzbürste hat offenbar ähnliche Gedanken, und so nimmt die Handlung (natürlich) ein gutes Happy End. Die liebevollen Illustrationen, die jede Seite begleiten, sind wunderschön und sehr detailliert. Die Geschichte wird in Reimform erzählt, was manchmal aber etwas holprig wirkt und meines Erachtens letztlich im Umfang zu kurz gefasst ist, um alle Fragen zu beantworten, die sich beim Lesen stellen. Vor allem haben wir uns gefragt: warum hat Kratzbürste schlechte Laune? Das wird leider nicht aufgelöst. Auch die Stationen in Paris werden nur kurz benannt aber nicht weiter erklärt, was sehr schade ist, da es nicht ausreicht um die Stadt wirklich kennenzulernen. Trotzdem macht es großen Spaß mit Giraffenhund und Kratzbürste auf Reisen zu gehen und die letzte Seite deutet schon das nächste sonnige Reiseziel an, auf das sich alle freuen können.

Bewertung vom 08.07.2025
Jando

Der Poet des Meeres


weniger gut

Leider konnte mich das Buch nicht abholen, auch wenn ich erkenne wieviel Herzblut und Überzeugung der Autor in das Buch gelegt hat. Aber für mich war die Geschichte zu wiederholend und im Schreibstil wohl auch zu kindlich. Die Botschaften, die der Autor durch die Stimme des Wals vermittelt, sind schön, wirken aber letztlich wie aufpolierte Kalendersprüche, zumindest empfinde ich das so. Vermutlich bin ich zu praktisch veranlagt, um mit dieser Art von Poesie etwas anfangen zu können. Die Aufmachung an sich mit den Illustrationen war allerdings wunderschön gestaltet.

Bewertung vom 07.07.2025
Morton-Thomas, Sophie

Das Nest


gut

"Das Nest" erzählt zugleich einen Krimi und eine dramatische Familiengeschichte vor der überwältigenden Kulisse der englischen Küstenlandschaft. Fran ist Besitzerin eines Campingparks, Hausfrau und Mutter - aber am glücklichsten ist sie, wenn sie Vögel beobachten und den Alltag vergessen kann. Dass ihre Familie langsam aber sicher auseinanderbricht, nimmt Fran daher nur am Rande wahr. Dann wird die neue Lehrerin ermordet und nichts ist mehr wie es war. Zur selben Zeit haben Roma, unter ihnen der alternde Tad, in der Nähe ihr Lager aufgeschlagen, das Frans Sohn und ihre Nichte magisch anzieht. Geschickt wird die Geschichte in wechselnden Kapiteln aus der Sicht von Fran und Tad erzählt, und nach und nach weitet sich ihr jeweiliger Mikrokosmos aus, überschneidet sich und ergibt schlussendlich ein dramatisches Gesamtbild, das ich so nicht erwartet hatte. Obwohl oder gerade weil der Schreibstil oft seltsam teilnahms- oder emotionslos wirkt, vor allem wenn Fran erzählt, ergab sich ein düsteres, nahezu hoffnungsloses Bild vom Leben der Menschen, die es an diesen Ort verschlagen hat. Und obwohl ich mit keiner der Personen wirklich mitfühlen konnte, hat mich ihr Schicksal doch auch berührt. Ein zwiespältiges Buch, das mich sowohl beeindruckt als aber auch oft kalt gelassen hat.

Bewertung vom 07.07.2025
Preis, Robert

Waldestod


gut

Dieser als Öko-Thriller angepriesene Roman besticht durch seinen hohen Spannungsbogen und die vielen unheimlichen Momente, in denen die Protagonistin sich verfolgt, beobachtet und sogar durch den Wald selbst bedroht fühlt. Wem kann Emmi trauen? Was machen die Männer in den weißen Overalls im Wald tatsächlich? Wie konnte es zu der tragischen Umweltkatastrophe kommen, die eine Familie das Leben kostete? Und wer hat den Förster im Wald aufgeknüpft? Ein ums andere Mal läuft Emmi bei ihren Nachforschungen in eine Sackgasse, auch wenn sie vor Ort unerwartete Hilfe bekommt. Bis sie dann selbst ins Fadenkreuz gerät - aber von wem?! Fast bis zum Ende konnte mich das Buch mühelos fesseln, angefangen bei der unheimlichen Atmosphäre, die alleine durch die Beschreibung der einsamen Gegend und des Waldes Gänsehaut hervorruft, hin zu den vielen mysteriösen Momenten, die nicht nur Emmi ein ums andere Mal Rätsel aufgaben. Dann aber nahte das Ende der Geschichte, und hier hatte ich den Eindruck dass der Autor sich nicht entscheiden konnte und einfach zu viel hineingepackt hat. Die Auflösung fand ich dann eher enttäuschend, da sie fast banal wirkte angesichts der vielen vorausgegangenen unheimlichen Geschehnisse und gleichzeitig zu plötzlich und hektisch daherkam. Fazit: spannend und unheimlich fast bis zum Ende.

Bewertung vom 01.07.2025
Bradley, Kaliane

Das Ministerium der Zeit


gut

Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut, allerdings konnte die Geschichte meine duch die Beschreibung geweckten Erwartungen nicht gänzlich erfüllen. Ich hatte mehr Abenteuer, mehr Spannung, mehr Romantik und mehr Science Fiction erwartet. Den Großteil des Buches nahmen eher belanglose Dinge ein, die verdeutlichten wie schwierig es für die aus der Vergangenheit in die Gegenwart geholten Personen war, sich anzupassen. Gepaart mit den Gedankengängen der Erzählerin, die mich emotional leider nicht packen konnten, wurde das Buch so für mich zu einer teilweise langwierigen Angelegenheit. Zwar blitzte ab und zu mal ein interessantes Detail zum Thema Zeitreise und wie es in diesem Buch "funktioniert" durch, aber insgesamt fehlte mir einfach die Spannung, die ich mit diesem Thema assoziiere. Selbst die überraschende Wendung am Ende des Buches konnte da nicht mehr viel retten. Die alternierenden Kapitel, die vom letzten arktischen Einsatz von Graham Gore bis zu seiner "Entführung" erzählen, haben mich allerdings sehr fasziniert. Fazit: tolle Idee, aber der Umsetzung fehlte einfach das Feuer.

Bewertung vom 26.06.2025
Jäger, Fritzi

Die Blumentochter


ausgezeichnet

Dieser Krimi hat mir richtig gut gefallen und es hat einfach alles gepasst: eine nicht durch und durch, aber doch recht sympathische und vor allem bodenständige und glaubwürdige Ermittlerin. Ein aufsehenerregender und kniffliger Fall, der zu einem ähnlich gelagerten Cold Case führt und die Vergangenheit ordentlich aufmischt. Spannung von Anfang bis Ende, viele Spuren, die einen mal mehr, mal weniger in die Irre führen, aber auch die Möglichkeit geben, mitzudenken und eigene Schlüsse zu ziehen. Besonders gut gefallen hat mir, dass Johanna den alten Fall aus ihrer eigenen Jugend kennt und selbst in dem Ort aufgewachsen ist, was eine Verbindung schafft und bei den Ermittlungen natürlich auch mehr als hilfreich ist. Die Auflösung war spektakulär, überraschend und ließ keine Fragen offen.
Fazit: für mich ein echtes Krimi-Highlight.

Bewertung vom 24.06.2025
Brandi, Charlotte

Fischtage


gut

Bei diesem Buch war für mich ganz klar der Weg das Ziel. Es hat unheimlich viel Spass gemacht, Ella auf ihrer Suche - nicht nur nach Louis, sondern letztlich auch nach sich selbst - zu begleiten. Der Schreibstil war frisch und vor allem sehr frech, und einige Situationen wirklich urkomisch, auch wenn es dann immer wieder deprimierte und deprimierende Momente gab. Das Ende fand ich leider wenig glaubhaft und daher etwas enttäuschend. Den sehr skurrilen und fantastischen, aber extrem witzigen Einfall mit dem Fisch fand ich dagegen sehr gelungen, da er die Geschichte so besonders macht. Insgesamt konnten mich seine Kommentare und Ellas vorwitzige Art über so manchen ansonsten unlogischen Handlungsfaden hinwegtrösten.
Fazit: In dieser überraschenden Geschichte ist der Titel „Fischtage“ tatsächlich und wortwörtlich Programm.