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Isaopera
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Insgesamt 139 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2018
Die Stürme der Zeit / Die Lytton Saga Bd.2
Vincenzi, Penny

Die Stürme der Zeit / Die Lytton Saga Bd.2


ausgezeichnet

Eine Verlegerfamilie zwischen zwei Weltkriegen - Geschäft, Familie und Liebe stehen auf dem Spiel. Die Lytton Saga von Penny Vincenzi fing mit dem ersten Band gut an, konnte sich aber nun im zweiten Band aber erst richtig entwickeln.
"Die Stürme der Zeit" hat mich absolut überzeugt und ich konnte es schwerlich aus der Hand legen. Nun sind die Figuren für mich wirklich ausgereift und alles noch etwas packender beschrieben - auch wenn man der Autorin vielleicht eine leichte Tendenz zusprechen könnte, ihre Protagonisten zu schützen ;)
Es gibt den einen oder anderen Schicksalsschlag in diesem Buch, trotzdem bleibt es noch im Rahmen. Die Reihe gehört damit für mich nicht zu den historischen Romanen, die drastisch von den Ereignissen während der Weltkriege berichten, sondern eher zu historischen Familienromanen. Ich fand es jedoch super, dass die Geschichte im zweiten Band nun richtig Fahrt aufnahm und freue mich auf den dritten Band - vor allem, da in der Leseprobe ein absoluter Umbruch vorweg genommen wird!
Toll entwickelt haben sich in diesem Band unter anderem die Zwillinge, die ich im ersten Band eher schwierig fand. Ich finde es gut, dass Penny Vincenzi nicht jede ihrer Figuren zum Sympathieträger aufbauen will - es darf ja auch mal Protagonisten gehen, die einem einfach nie so richtig ans Herz wachsen. Gerade das befeuert die Konflikte zwischen den Figuren und macht es noch spannender zu lesen.
Lesedaumen hoch!

Bewertung vom 13.06.2018
Azurblau für zwei
Sternberg, Emma

Azurblau für zwei


weniger gut

Sommer, Sonne und saure Zitronenlimonade - Emma Sternberg nimmt uns mit nach Capri und lässt ihre Protagonistin Isa in "Azurblau für Zwei" eine alte und eine neue Liebe entdecken.
Ich mag es sehr gerne, solche leichten sommerlichen Romane auf Autofahrten als Hörbuch zu hören. Daher dachte ich, diese Geschichte wäre genau das Richtige für mich. Die eigentliche Idee finde ich auch weiterhin gut, leider hat mir die Umsetzung nicht sonderlich gut gefallen.
Protagonistin Isa ist eine authentische junge Frau mit echten Problemen, verliert sich aber meiner Meinung nach ein wenig zu sehr in Gedanken. Diese fand ich wie so manchen gestelzten Dialog teilweise etwas anstrengend und die sehr...blumige Erzählweise von Sprecherin Vanida Karun hat es für mich nicht besser gemacht.
Manchem mag es vielleicht gefallen, wenn gerade die italienischen Männer alle mit Schmonzetten-Akzent imitiert werden, ich fand es aber eher nervig und auch unglaubwürdig, da Isa schließlich Italienisch mit ihnen spricht.
Ein Lichtblick war immer die alte Granddame Mitzi, deren Lebensgeschichte wirklich interessant angelegt war, sich aber wie alles andere auch etwas zu sehr ins Perfekte fügte.
Das Thema Kinderlosigkeit wird in diesem Roman teilweise sehr mitfühlend aufgegriffen, an anderen Stellen ist es mir aber auch etwas zu klischeehaft.
Leider gibt es für dieses Hörbuch von mir nur 2,5 Sterne - ein leichter Sommerroman, der streckenweise eher flach ist und ggf. lieber selbst gelesen als gehört werden sollte!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.05.2018
Summ, wenn du das Lied nicht kennst
Marais, Bianca

Summ, wenn du das Lied nicht kennst


ausgezeichnet

Robin ist ein ungewöhnliches Mädchen. Sie ist wild, abenteuerlustig, hat aber auch viele verletzliche Seiten, die sie nicht zeigen mag. Diese verkörpert eher ihre Schwester Cat, die ihr stets wie ein Schatten folgt. Doch was macht ein Kind, das im Zentrum seiner Familie steht und sich in der Aufmerksamkeit sonnt, wenn es plötzlich fast alleine ist?
Beauty ist eine kluge und starke Frau. Sie hat studiert, einen guten Beruf gelernt und ihre Kinder zu aufrechten Menschen erzogen. Aber: Beauty ist schwarz und hat daher nicht die Freiheiten und Rechte, die man ihr als Leser wünschen würde. Wir begleiten Beauty auf der Suche nach ihrer Tochter, und dabei, wie sie für ein anderes Mädchen zur zweiten Mutter wird.
„Summ, wenn du das Lied nicht kennst“ hat einen tollen Titel, ein schönes Cover und ist durch das besondere Design des Wunderraum-Verlags auch haptisch ein Erlebnis. Das allerdings wird nur wenigen Lesern ausreichen. Für mich ist viel wichtiger, dass mich die Geschichte von Robin und Beauty, eine Erzählung über Apartheid, Rassentrennung und Vergebung, sehr gepackt und berührt hat. Bianca Marais hat dieses Buch ganz wunderbar einfühlsam geschrieben – zugleich ist es perfekt recherchiert und man merkt, dass das Mädchen Robin viele ihrer persönlichen Erfahrungen in sich trägt. Robin ist unheimlich authentisch – so sehr, dass ihre kindliche Unvernunft für mich an vielen Stellen eine echte Herausforderung war und mich wahnsinnig gemacht hat! Das aber im positivsten Sinne, denn selten schaffen Romanfiguren das in dieser Weise. Obwohl das Buch viele Seiten hat, hätte ich die beiden gerne noch weiter begleitet und mochte die Geschichte zu keiner Zeit lange verlassen. Ein gewichtiges Buch über ein wichtiges Thema – von dem man nie aufhören darf zu erzählen! Klare Lessempfehlung

Bewertung vom 10.03.2018
Das Geheimnis der Muse
Burton, Jessie

Das Geheimnis der Muse


ausgezeichnet

4,5 Sterne für eine Geschichte mit tollen Protagonistinnen und viel Spannung!
Ein Roman über die Kunst, Frauen und die Liebe.
Eine junge Malerin im Spanien der 1930er Jahre, die zwischen den Wirren des Bürgerkrieges und gegen das starre Frauenbild ihres Vaters für ihre Liebe und ihre Kunst kämpft. Was verbindet sie und eine aufstrebende Schriftstellerin, die in den 60er Jahren in London lebt und sich nicht nur mit einer Menge Geheimnissen, sondern auch dem Misstrauen gegenüber ihrer Herkunft konfrontiert sieht? Findet es heraus, denn das Geheimnis der Muse ist so spannend, dass man es zunehmend kaum weglegen kann!
Nach einer kleinen Einstiegsschwierigkeit hat mich die Geschichte wirklich gepackt. Anfangs war es so, dass mir die Geschichte von Odelle in der Neuzeit deutlich besser gefallen hat, nach und nach fügte es sich aber in ein Ganzes zusammen und mich haben beide Erzählstränge überzeugen können.
Man merkt, dass Jessie Burton ihre weiblichen Figuren liebt. Sie sind die Stars in dieser Geschichte und die Autorin schafft diverse unterschiedliche Charaktere, die trotzdem alle voller Weiblichkeit stecken.
Von meiner Seite gibt es auf jeden Fall eine Empfehlung :)

Bewertung vom 27.02.2018
Die Geschichte des verlorenen Kindes / Neapolitanische Saga Bd.4
Ferrante, Elena

Die Geschichte des verlorenen Kindes / Neapolitanische Saga Bd.4


sehr gut

Das Ende einer Saga - obwohl Elena Ferrante diesen Begriff selbst nicht für ihre Romanreihe verwenden möchte, finde ich ihn durchaus angemessen. Die Verstrickung so vieler Haupt- und Nebencharaktere über vier dicke Bände ist ein kleines Meisterwerk!
So war der vierte Band "Die Geschichte des verlorenen Kindes" sicherlich der Brutalste der vier Romane, aber auch ein würdiger Abschluss. Wie immer habe ich kleine Kritikpunkte, denn gerade gegen Ende wechselten sich Spannung und teilweise doch recht ausführliche und etwas deplatziert erscheinende Schilderungen der neapolitanischen Geschichte ab. Elena Ferrantes Stil ist sehr detailliert und dadurch durchaus teilweise etwas anstrengend, die spannende Erzählung hält mich aber stets bei der Stange.
Ich finde es sehr schade, dass wir uns jetzt von Elena und Lina verabschieden müssen. In der Mitte des Buches gibt es einen Zeitsprung, bei dem ich erst Angst hatte, dass uns Vieles verloren geht - letztendlich wird aber doch alles ausreichend aufgearbeitet.
Für mich ein würdiger Abschluss der Reihe - ich bin gespannt, wann mich das nächste Mal eine mehrbändige Geschichte so fesseln kann!

Bewertung vom 05.02.2018
All die Jahre
Sullivan, J. Courtney

All die Jahre


sehr gut

Es gibt Bücher, die einfach ganz toll geschrieben sind und dadurch bereits glänzen - und dieses Buch ist so eins! "All die Jahre" ist ein echter Familienroman, der sich über mehrere Generationen erstreckt und so authentisch wirkt, dass die Figuren einem bald schon sehr vertraut erscheinen.
J. Courtney Sullivan hat bereits zwei andere Romane veröffentlicht, die ich nun sicherlich auch bald lesen werde. Mit "All die Jahre" erzählt sie nicht nur die schwierige und kurvenreiche Lebensgeschichte zweier Schwestern, sondern auch den Weg vieler irischer Einwanderer nach Amerika. Durch die verschiedenen Zeitebenen fügt sich alles genau ineinander und der Leser erfährt eine ganze Menge über die Geheimnisse der Figuren.
Leider bin ich als Leserin am Ende ein wenig auf diesem Wissen sitzen geblieben, denn nach der sehr ausführlichen Schilderung blieb es mir am Ende dann leider zu verschachtelt, es gab kaum Aufklärung zwischen den Figuren und es war auch etwas abrupt.
Dafür gibt es von mir leider einen halben bis einen Stern Abzug. Sonst war ich aber sehr zufrieden und hatte ein tolles Leseerlebnis. Ich würde das Buch in jedem Fall weiterempfehlen!

Bewertung vom 03.01.2018
Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
Green, John

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken


ausgezeichnet

Die meisten kennen John Green durch "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" und lieben ihn eben deswegen. Gerade dieses Buch habe ich bisher noch nicht gelesen, werde es aber gerade nach der Lektüre von "Schlaft gut..." nicht mehr lange liegen lassen. Ich kannte vorher nur "Margos Spuren" von diesem Autor, das ich gut fand, aber nicht perfekt. Aufgefallen ist mir damals schon sehr gute Schreibstil und Wortwitz des Autors und auch die Leseprobe von "Schlaft gut..." konnte mich überzeugen!
Und was soll ich sagen, das Buch war für mich ein echter Überraschungsknüller! Ich finde es toll, wie sensibel das Thema psychischer Erkrankungen verarbeitet wird. Die Darstellung ist sehr persönlich, sehr ausführlich...aber gerade das hat mir so gut gefallen. Ich konnte mich auf die Gedankenspiele der Protagonistin einlassen und habe mit ihr gefühlt. Dadurch gab es den einen oder anderen emotionalen Höhepunkt und das Ende blieb weitgehend unklar.
Ich mag den Stil, der sehr frisch, jugendlich, aber auch sehr klug ist. Aza beobachtet genau und zeigt uns viele Wahrheiten auf - und auch ihr Umfeld ist von klugen und sehr besonderen Figuren bevölkert.
Leider hat das Buch nur 280 Seiten und begleitet einen daher nicht sehr lange, aber mir hat die Lektüre sehr gefallen! Über die letzten beiden Seiten...gut, darüber kann man sich streiten und ich würde für den doch etwas hektischen Zukunftsexkurs wohl auf 4,5 Sterne runterstufen. Dennoch von mir eine deutliche Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.11.2017
Die Lichter von Paris
Brown, Eleanor

Die Lichter von Paris


weniger gut

Eine junge Frau, die in den 20er Jahren nach Paris geht, eine heimliche Liebesgeschichte, Kunst & Reichtum in der Gegenwart...all das scheinen solide Elemente für einen tollen Frauenroman zu sein.
"Die Lichter von Paris" ist mein erstes Buch der Autorin und konnte mich mit der Leseprobe überzeugen. Leider hatte die Begeisterung nicht allzu lange Bestand, denn obwohl mir die Rückblenden gut gefallen haben, fand ich das Buch zunehmend anstrengend zu lesen. Der Grund war die Protagonistin in der Gegenwart, Madeleine. Den Druck, den sie von ihrer Familie erfahren hat und die Gründe für die Unzufriedenheit in ihrer Ehe konnte ich zwar nachvollziehen, aber die Passivität und, ich muss leider sagen, Weinerlichkeit, mit der sie ihre Geschichte erzählt, hat mich sehr ungeduldig gemacht. Immer wieder wollte ich sie gerne an den Schultern packen und ihr sagen: Reiß dich zusammen! und ich denke, dass die Autorin hier zu dick aufgetragen hat. Wäre diese Geschichte nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben, hätte ich vielleicht etwas neutraler bleiben können. So aber wurde ich als Leserin einfach zu sehr in ihre Gedanken hineingezogen und die Opfer-Rolle stülpte sich quasi über das ganze Lesevergnügen. Bei allem Verständnis für Madeleine, deren Ehemann wirklich ein fieser Typ ist, war mir diese Emotionalität einfach zu viel.
Das Buch konnte mich leider nicht wirklich erreichen. Es ist soweit gut geschrieben, nicht genial, aber gut. Die Rückblende fand ich stärker, aber leider endete sie etwas abrupt. Für mich blieben am Ende zu viele Dinge unausgesprochen und das ganze wurde durch ein schnelles Happy End überlagert. Leider nicht wirklich gut gelungen!

Bewertung vom 17.11.2017
Kleine große Schritte
Picoult, Jodi

Kleine große Schritte


ausgezeichnet

Jodi Picoult ist vielen Lesern bereits durch ihre gut recherchierten Romane zu schwierigen Themen bekannt, in denen sie in Form eines Gerichtsprozesses stets alle Seiten darstellt und oft genug zum Nachdenken angeregt hat. Mir persönlich ist "Neunzehn Minuten" als sehr brisant und aufwühlend im Gedächtnis geblieben.
Mit "Kleine große Schritte" wagt die Autorin nun ein großes Projekt, wie sie im hinten enthaltenen Interview eindrücklich beschreibt. Das Thema Rassismus ist in den USA ein omnipräsentes und immer noch sehr schwieriges Thema, obwohl bereits viele positive Dinge in Bewegung gesetzt wurden. Ich finde, die Darstellung der verschiedenen Sichtweisen in diesem Roman gelingt ihr ganz ausgezeichnet und obwohl ich die Ideologie der sogenannten arischen Bewegung ablehne, die hierbei genau beschrieben und charakterisiert wird, konnte ich das Gedankenkonstrukt der Personen nachvollziehen und habe viel darüber gelernt. Die detaillierte Darstellung der Seiten lässt nicht nur auf eine intensive Recherchearbeit schließen, sondern auch auf eine hohe Identifikation der Autorin mit diesem Thema. Für mich ist es sehr passend, dass das Buch häufig in die Tradition von "Wer die Nachtigall stört" gesetzt wird!

Obwohl das Buch recht dick ist, sind die Seiten für mich nur so verflogen. Gerade während des eigentlich Gerichtsprozesses konnte ich es nicht mehr weglegen und musste eine halbe Nacht durchlesen. Die Spannung, mit der dieses Buch geschrieben ist, schaffen nur wenige Autorin so zu vermitteln und ich kann das Buch sowohl als Roman, als auch als wichtiges Zeugnis unserer Gesellschaft absolut weiterempfehlen.
Eine Verfilmung ist mit Viola Davis und Julia Roberts geplant - bis dahin sollte man das Buch unbedingt gelesen haben :)

Bewertung vom 07.11.2017
Preiselbeertage
Lund, Stina

Preiselbeertage


gut

Aufwachsen in einem freien westlichen Staat oder in einem reglementierten Staat mit Überwachung wie der DDR – davon, wie groß der Gegensatz nur sein kann und was das für die Menschen bedeutet hat, erzählt dieser Roman. Und das ist an manchen Stellen nicht ohne – die Geschichte ist sehr interessant und wirkt gut recherchiert, aber eben an vielen Stellen auch tragisch und ich fand die Empfindungen der Protagonisten zu jedem Zeitpunkt sehr authentisch dargestellt. Und dennoch ist dieses Buch leider kein Herzensbuch geworden und konnte mich nicht richtig erreichen. Ich denke, der Grund dafür liegt in den Figuren.
Ariane ist eine angenehme Protagonistin, denn ich habe sie nicht besonders liebgewonnen, war aber auch nicht von ihr genervt oder gestört. Sie hat im Verlauf der Geschichte eine Menge zu verkraften und ich war froh, dass ihr die Liebe ein klein wenig Unterstützung geleistet hat. Oma Margarethe und Opa Benno waren auf jeden Fall meine Lieblingsfiguren, denn ihr enges Verhältnis zu Ariane konnte ich 100% nachvollziehen. Die beiden waren mir sehr sympathisch. Auch Arianes Schwester mochte ich gern, konnte ihre Ideen und Träume aber nicht immer wirklich nachvollziehen.
Schwierig war für mich Arianes Mutter Ina. Einerseits konnte ich sehr gut verstehen, wie schwierig alles für sie war, aber andererseits blieb ich die ganze Zeit über unbeteiligt. Das Buch hat mich emotional einfach nicht erreicht und ich glaube, es lag vor allem daran, dass ich zu Ina einfach keinen richtigen Zugang gefunden habe.
Insgesamt eine gute Geschichte, aber sie konnte mich nicht packen. Daher solide, aber eben auch nur mittelmäßige, 3 Sterne!