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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Hennie
Wohnort: 
Chemnitz

Bewertungen

Insgesamt 273 Bewertungen
Bewertung vom 14.08.2024
Was lebt im Wald? Kindernaturführer
Haag, Holger

Was lebt im Wald? Kindernaturführer


ausgezeichnet

Tiere und Pflanzen unserer Heimat
KOSMOS - Kindernaturführer: Was lebt im Wald?

Es gilt für diesen wie für den KOSMOS – Kindernaturführer: Welche essbare Pflanze ist das? Beide sind klein und ziemlich kompakt. Sie können sehr gut in einem Kinderrucksack mitgeführt und in der Natur an Ort und Stelle angewandt werden. Allerdings wäre eine feuchtigkeitsresistente Beschichtung für die Ratgeber praktischer.

Was lebt im Wald? führt 85 heimische Tiere und Pflanzen auf. Im vorderen Klappumschlag und auf der ersten sowie letzten Seite werden diese mit wundervollen kleinen Abbildungen und der entsprechenden Seitenanzahl schon einmal in der Übersicht vorgestellt. Das erfolgt einfach und informativ. Nützliche Hinweise werden durch unterschiedliche Farben in verschiedenen Rubriken kenntlich gemacht. Die Rubriken heißen:
Wichtig zu wissen!
Finger weg!
Mach mit!
Schau genau!
Auf einen Blick
Erstaunlich

Bleibt für mich zu beanstanden, dass prägnante Tiere unserer Heimat wie die Ringelnatter und die Kreuzotter keinerlei Erwähnung finden. Einige Pflanzen sind doppelt aufgeführt in den beiden Kindernaturführern, wie der Waldmeister, Bärlauch und die Haselnuss. Vielleicht könnte bei einer Neuauflage nochmal drüber geschaut werden! Zu einem Bewertungsabzug reicht es aber dann bei mir doch nicht.

Fazit:
Die beiden Ratgeber vermitteln eine große Menge an Wissen, Ratschlägen und wichtigen Hinweisen in sehr übersichtlicher Form und sind für Kinder attraktiv aufbereitet.

Bewertung vom 13.08.2024
Welche essbare Pflanze ist das? Kindernaturführer
Hecker, Katrin;Hecker, Frank

Welche essbare Pflanze ist das? Kindernaturführer


ausgezeichnet

Essbare Pflanzen unserer Heimat

KOSMOS - Kindernaturführer: Welche essbare Pflanze ist das?

Es gilt für diesen wie für den KOSMOS – Kindernaturführer: Was lebt im Wald? Beide sind klein und ziemlich kompakt. Sie können sehr gut in einem Kinderrucksack mitgeführt und in der Natur an Ort und Stelle angewandt werden. Allerdings wäre eine feuchtigkeitsresistente Beschichtung für die Ratgeber praktischer.

Die Broschüre ist übersichtlich nach Jahreszeiten - Frühling Sommer Herbst - mit wohlbekannten Pflanzen, die oft als nahrhaft bezeichnet werden, aufgeführt. Einige von ihnen sind auch als Unkräuter bekannt. Sie können nach der Anleitung leicht bestimmt werden. Auf gefährliche Verwechslungsgefahr wird hingewiesen, die aber beim Bärlauch leider nicht vollständig ist.
Die beste Sammelzeit der Pflanzen ist am unteren Seitenrand farbig unterlegt. Nützliche Hinweise werden durch unterschiedliche Farben kenntlich gemacht. Die Rubriken heißen:
Wichtig zu wissen!
Nicht verwechseln!
Mach mit!
Schau genau!
Auf einen Blick
Erstaunlich

Am Ende des Buches werden mit Bild und Text Rezepte vorgestellt, die appetitlich aussehen und auch so klingen. Am unteren Rand wieder farbig unterlegt die Seitenzahl der Pflanze, die sich zur Zubereitung für das betreffende Rezept eignet. Auch wichtig: Wie macht man Kräuter und Früchte haltbar? (Beispiel: Kräutereiswürfel)
Ein Register vervollständigt die schnelle Suche.
Im Anhang und den Klappumschlägen erfolgen noch viele zusätzliche Tipps und Anregungen bis hin zu sieben goldenen Regeln für Wildpflanzenprofis, die Ausrüstung fürs Outdoorkochen sowie eine Aufzählung der 16 giftigsten Gewächse, einschließlich der Telefonnummern der Giftnotzentralen.

Fazit:
Für das kleine Buch wird eine große Menge an Wissen, Ratschlägen und wichtigen Hinweisen in sehr übersichtlicher Form vermittelt und für Kinder attraktiv aufbereitet.

Bewertung vom 02.08.2024
Die Unvollkommenheit des Glücks
Bagus, Clara Maria

Die Unvollkommenheit des Glücks


ausgezeichnet

Die Suche nach dem Sinn im Leben
Es gibt nur zwei Tage, an denen du dein Leben nicht beeinflussen kannst. Der eine ist gestern, der andere morgen.“ S. 119

Das Buch war nicht meine erste Begegnung mit der Autorin Clara Maria Bagus. Sie begeisterte mich bereits mit ihrem hervorragenden Sprachstil mit dem Buch „Der Duft des Lebens".
Nachdem mich nun auch hier schon die Leseprobe voll und ganz überzeugte, wollte ich die Geschichte unbedingt lesen und ich habe es nicht bereut.

Über 117 kurze Kapitel und 415 Textseiten begleitete ich die beiden charakterlich sehr gegensätzlichen Hauptpersonen Ana und Lew durch ihr Leben.
Es war für mich sehr spannend der Verwandlung von Ana von der unscheinbaren, unsicheren, ja fast verhuschten Person zu einem selbstbewussten Menschen zu folgen. Ebenso überzeugend gelang die Veränderung von Lew. Wie ein roter Faden folgte die Entwicklung beider Lebenswege aufeinander zu.

Clara Maria Bagus nahm mich mit in eine Welt, die mir sehr vertraut vorkam. Der Zeitraum und die Länder werden nie genannt, aber die Handlung ist äußerst gegenwärtig und deckt sich mit dem aktuellen Geschehen in der Ukraine. Die brutalen, unsäglichen Schrecken des Krieges kommen ungeschönt zur Sprache und gingen mir unter die Haut. Ich konnte mir das alles sehr gut vorstellen. Was für ein Wahnsinn, was für menschenverachtende Aktionen da geschildert werden!

Das Buch endet in der nahen Zukunft und zeigt im Rückblick, wie Ana und Lew zusammenfanden und gemeinsam noch eine lange erfüllte Ehe führten.

Fazit:
Was für eine Bildgewalt der Sprache! Der feinfühlige, poetische Wortlaut zieht sich durch das ganze Buch, obwohl die Handlung in weiten Strecken alles andere als märchenhaft ist. Die Sprache ist voller Kraft, voller Poesie trotz der traurigen Momente.
Für mich war dieses Buch voller Weisheiten mit vielen aussagekräftigen Sätzen, die ich in meine Zitatensammlung aufnahm. Es ist ein Buch mit wundervollen Einsichten und überraschenden Wendungen sowie tiefer Menschlichkeit.

Ich vergebe meine unbedingte Kauf- und Leseempfehlung mit der Höchstbewertung!

Bewertung vom 07.07.2024
Mord im Antiquitätenladen / Siggi Malich ermittelt Bd.1
Lehnertz, Waldi

Mord im Antiquitätenladen / Siggi Malich ermittelt Bd.1


gut

Der verschwundene Tote
Walter Lehnertz, der 80 € - Waldi aus der beliebten ZDF-Sendung "Bares für Rares" legt hier mit einer leichten unterhaltsamen Lektüre, obwohl mit einem verschwundenen Toten, seinen ersten Kriminalroman vor.

Siggi (Siegfried Malich), der Antiquitätenhändler macht schwere Zeiten durch. In seinem Laden wurde eingebrochen, eine ältere männliche Leiche in einen Sessel platziert, die dann beim Eintreffen der Polizei spurlos verschwunden ist. Außerdem hat der Händler plötzlich ein rätselhaftes Bild zuviel. Das stellt er aber erst später fest. Der tollpatschige, schieläugige Polizist, Siggis ehemaliger Schulkamerad Gunnar, glaubt ihm kein Wort und will ihn wegen Falschaussage und Irreführung der Behörden belangen. Für Siggi ist das Maß voll und daraufhin geht er mit seinem Freund Kurt und seiner neuen wunderbaren Putzhilfe Doro, die ihm wie vom Himmel ins Haus gekommen ist, auf Mörder- und Kunstsuche. Bis zur Lösung gibt es da einige merkwürdige Verwicklungen, schmerzhafte Zwischenfälle und Geschehnisse, die mir ab und zu recht blauäugig und naiv vorkamen.

Waldi gelang ein unterhaltsamer Krimi trotz weniger Überraschungen. Nur zum Ende hin, als es zur Auflösung des Falles ging, wurde es etwas spannender und ein wenig schneller. Ich staunte über die enorme Wandlungsfähigkeit des betreffenden Charakters, der gemordet hatte. Der führte alle Beteiligten übel an der Nase herum. Die Moral von der Geschichte: Wie man sich doch in den Menschen täuschen kann, die man glaubt, ganz gut zu kennen!
Hin und wieder blitzte Waldis Eifelcharme und sein spezieller Humor durch.

Lässt sich gut lesen und ist bestens geeignet als Urlaubslektüre.

Bewertung vom 24.05.2024
Die Verlierer
Hammesfahr, Petra

Die Verlierer


ausgezeichnet

Der Mediator
Petra Hammesfahr gehört seit vielen Jahren zu meinen Lieblingsautorinnen. Das letzte Buch von ihr – STILLE BEFREIUNG – las ich vor zwei Jahren. Dieses ging mir sehr unter die Haut. Das war hier auch so. Es wurde an einigen Stellen ziemlich emotional. Die wenigen Seiten der Leseprobe machten mich sehr neugierig darauf, wie die Dinge und die Personen miteinander korrespondieren. Der Ausgangspunkt der Story ist ziemlich verworren. Da gibt es verschwundene Frauen, ebenso ein 13 jähriger Junge, ein Ehemann, der seine Frau erst nach Tagen als vermisst meldet. Die Polizei sieht erst einmal keinen Handlungsbedarf, während die Ermittlerin Rita Voss sogar einen Doppelmord vermutet...

Die Verlierer ist ein Buch, dass mit Psycho und Spannung angekündigt wird. Es ist beides vorhanden, aber nicht in dem Maße wie ich das erwartet hatte. Die Story entwickelt sich eher ruhig mit einer gut durchdachten Handlung. Die Aktivitäten umfassen einen Zeitraum von wenigen Tagen, d.h. vom 5. Juli bis 21. Juli.

Carli, die Polizistin Rita Voss und Daniela sind die wichtigsten Personen, welche die Kapitelüberschriften bestimmen und von denen abwechselnd zu lesen ist. Aus hauptsächlich zwei Perspektiven entwickelt sich das Geschehen. Carli war dabei die interessanteste Figur für mich. Er tat mir leid, wie sich seine Kindheit und die Situation in der Familie drastisch veränderte und sein Vater für ihn nach und nach keine Rolle mehr spielte, schließlich ganz aus seinem Leben verschwand. Die Veränderungen und neuen Konstellationen im familiären Gefüge wurden sehr eindrucksvoll geschildert. Aus Carlis Erzählung wird klar, wer die Verlierer sind und was es mit dem Titel des Buches auf sich hat. Die Autorin führte mich mit Carli auf eine falsche Fährte. Ganz erstaunlich und ziemlich überraschend ist die Entwicklung dieser Person. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber da ist am Ende das Unerwartete auch wieder in diesem Roman von Petra Hammesfahr. Auf jeden Fall schließt sich der Kreis vom Prolog bis zum Schluss und ließ bei mir keine Fragen offen.

Fazit:
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir. Ich mag es, wie sie es versteht, Spannung aufzubauen. Es gab für mich einige Längen, aber den Gesamteindruck tut das keinen Abbruch.

Ich fühlte mich gut unterhalten und ich vergebe meine Leseempfehlung mit der Höchstbewertung!

Bewertung vom 20.05.2024
Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1
Koppelstätter, Lenz

Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1


sehr gut

Mörderische Geheimnisse
Mit „Was der See birgt“ startet Autor Lenz Koppelstätter in eine neue Krimireihe. Seine Protagonistin ist die junge Gianna Pitti, die als Polizeireporterin bei der Zeitung Messagero di Riva arbeitet. Unversehens stolpert sie in ihren persönlichsten Fall, als am Ufer des Gardasees eine männliche Leiche gefunden wird, in der sie den jungen Mann erkennt, mit dem sie am Abend zuvor ein Rendezvous hatte. Sie ist schockiert und beginnt sofort mit der Recherche auf eigene Faust. Einige Zeit später weiht sie ihren Onkel Francesco Marchese Pitti-Sanbaldi und ihre Vorgesetzte, die Chefredakteurin Elvira Sondrini, ein. Ihre Ermittlungen führen sie zu einem rätselhaften Geheimbund. Rätselhaft sind auch viele andere Dinge, die den Fall begleiten. Welche Bedeutung haben die goldenen Fischanhänger, von denen einige im Rachen des Toten steckten? Was ist mit Giannas Vater? Hat sein Verschwinden mit dem Tod des jungen Investigativjournalisten Filippo zu tun?

Ich war noch nie in Italien, aber das Flair, die Atmosphäre am Gardasee, scheint mir gut eingefangen zu sein. Die ganze Stimmung mit dem aufziehenden Gewitter, die Beschreibung der verschiedenen Charaktere, die Hauptperson Gianna, der Tod des am Vorabend noch quicklebendigen potentiellen Liebhabers und dessen Auffindesituation am See, die vielen undurchsichtigen Örtlichkeiten und dubiosen Ereignisse: Das alles finde ich schon mal sehr ansprechend für einen Krimi. Ich fühlte mich gut unterhalten.
Der letzte Abschnitt (ab S. 173 bis zum Ende) kam mir in der Fülle der brisanten Begebenheiten sehr überfrachtet vor, nachdem vorher in epischer Breite die Personen und die Umgebung vorgestellt wurden. Ich denke aber, da dieser Band der erste einer Reihe ist, werden wir noch das eine oder andere in den nächsten Büchern erfahren.
Ich habe das Buch schnell ausgelesen. Es war für mich mehr ein Reise“verführer", da ich noch nie am Gardasee war. Schön geschrieben! Macht Lust auf diese Region.

Fazit:
Der Gardaseekrimi scheint mir eine geeignete Urlaubslektüre zu sein. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 21.04.2024
Natürlich sauber
Kern, Doris

Natürlich sauber


ausgezeichnet

Do it yourself!
Schon rein äußerlich ist dieser Ratgeber sehr ansprechend. Die Gestaltung des Covers gefällt mir sehr gut und die handliche Größe des kleinen Büchleins in der gebundenen Ausgabe tut ihr übriges.
Die bewährte Devise lautet: Mach es selbst!
Bereits in der Einleitung kommt die Autorin Doris Kern schnell zur Sache und erläutert, wie einfach es sich gestalten kann, sein Heim umweltfreundlich, natürlich und nachhaltig sauber zu halten. Mit wenigen natürlichen Zutaten wie Zitrone, Essig, Natron, Seife, Alkohol und Wasser zeigt sie uns, wie es geht, selber Putzmittel herzustellen.
Es macht Sinn für die eigene Gesundheit und die der Familie und für die Umwelt beim Reinigen, Putzen, Pflegen auf aggressive Mittel, auf Gifte und Chemie zu verzichten.
Wie das funktioniert? Antworten gibt es in dem Ratgeber jede Menge. Rezepte, Anleitungen und Tips und Tricks für jeden Reinigungsbereich des Hauses, der Wohnung...

Die Vorteile liegen auf der Hand. Ich selbst verwende seit vielen Jahrzehnten Kernseife (am liebsten ganz alte aus Omas Haushaltsauflösungen) für viele Anwendungsbereiche. Das ist mein Universalreinigungsmittel.

Ich gebe gern meine unbedingte Empfehlung für „Natürlich sauber". Das ist ein schönes und nützliches Buch! Kann man auch gut verschenken.

Bewertung vom 17.04.2024
Und Großvater atmete mit den Wellen
Teige, Trude

Und Großvater atmete mit den Wellen


ausgezeichnet

Das Meer als Seelentröster
"Und wenn du Angst hast oder traurig bist, musst du mit dem Meer atmen.“ Das sagte der liebevolle Großvater Konrad zu seiner Enkelin Juni. Doch woher hatte er diese Weisheit?

Die Erzählung setzt ein im Jahr 1943 mitten im Indischen Ozean vor der Küste von Java. Das Handelsschiff Anitra, auf dem die beiden norwegischen Brüder Konrad und Sverre als Seemänner arbeiten, wird von einem Torpedo getroffen. Die Hölle bricht los. Viele sterben auf qualvolle Weise entweder im Kugelhagel der Japaner oder im Wasser. Die Brüder werden getrennt. Nach einer unbeschreiblichen, fast tödlichen Odyssee auf dem Meer gelingt Konrads Rettung. In einem Hospital auf der von den Japanern besetzten Insel Java pflegt ihn die junge, norwegischstämmige Krankenschwester Sigrid aufopferungsvoll gesund. Sie verlieben sich ineinander und werden bald in verschiedene Gefangenenlager gebracht, wo sie unfassbare Grausamkeiten durch die Besatzer erfahren...

Während Trude Teige in „Als Großmutter im Regen tanzte“ vom schrecklichen Schicksal der Großmutter erzählt, ist es hier der Großvater, dessen dramatische Geschichte vorgestellt wird. Obwohl die beiden Bücher zusammengehören, sind sie nicht unbedingt als Fortsetzung zu verstehen. Sie können unabhängig voneinander gelesen werden, zumal Konrads Erlebnisse vor dem Kennenlernen der Großmutter Thekla stattfinden. Der Kreis schließt sich für mich nach dem zweiten Buch.

Der Autorin gelingt es in hervorragender Weise das berührende, tragische Schicksal Konrads an einem fernen Ort zu schildern, den ich als Kriegsschauplatz nie so wahrgenommen habe. Die Japaner haben sich in ihrer Grausamkeit gegenüber den Gefangenen in den Lagern auf Java in gar nichts unterschieden zu den ungeheuerlichen Gräueltaten der Nazis in Europa. Es ist sehr belastend davon in ausführlichen Details zu lesen. Die Menschen sind dem Tode näher als dem Leben und trotzdem geht es immer weiter. Da gibt es stets auch optimistische Momente in all dem Elend.

Mir ist es verständlich, dass die Großeltern nie über die Erlebnisse im zweiten Weltkrieg und danach mit ihren Nachfahren gesprochen haben. Sie haben es sich erzählt und bei sich behalten und konnten so ihr Leben weiterführen. Sehr gut, dass sich diese Beiden gefunden haben!

Fazit:
Das Buch hat mich sehr bewegt, auch wegen der realistischen Erzählweise und der authentischen Figuren. Trude Teige hat es sehr gut verstanden in all der Hoffnungs- und Erbarmungslosigkeit, in der Schwere des Schicksals, am Ende den Sieg der Menschlichkeit herauszuarbeiten.
Meine unbedingte Leseempfehlung mit der Höchstbewertung!

Bewertung vom 09.04.2024
Das Verbot: Thriller
Shepherd, Catherine

Das Verbot: Thriller


ausgezeichnet

Rätsel um die schweigenden Mönche
Auch „Das Verbot“ wurde von der Autorin nach dem mittlerweile vertrauten und ebenso bewährten Muster geschrieben. Die Übeltäter verbergen sich bis zuletzt und können ihre grausamen, irren Taten vollbringen. Sie tarnen sich wie Wölfe im Schafspelz. Ich wundere mich nur immer im nachhinein, wie ruhig und unauffällig sich die Täter verhalten haben. Auch hier versteckte Catherine Shepherd diese Typen mit ihren wahnwitzigen und kranken Ansichten wieder unübertrefflich in der Handlung, legte falsche Spuren und führte mich erneut lange an der Nase herum. Überraschende Wendungen tragen dazu bei, dass ich den Thriller nur ungern beiseite legte. Leider ist es ja selten, dass nur Lesezeit angesagt ist!

Die Spannung beginnt schon mit dem Prolog und wird bis zum Ende gehalten.

Sowohl in der Gegenwart als auch im Zons vor 500 Jahren werden die Opfer auf brutale Weise ermordet und mit ausgebreiteten Armen (wie ein Kreuz) drapiert. Das Motiv für die Handlungsweise bleibt lange im Verborgenen, ebenso die Mörder, und ihre grausamen Taten finden glaubhafte, nachvollziehbare Auflösungen.

Fazit:

Erneut eine Zonsfolge, die mir viel Kurzweil und Lesefreude bereitete. Der Thriller wurde im Sinne der Leser abwechslungsreich und in einem großen Spannungsbogen bis zum Ende gebracht.

Ich vergebe meine Empfehlung mit der Höchstbewertung!

Bewertung vom 23.03.2024
Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2 (eBook, ePUB)
Leciejewski, Barbara

Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Deutsche Geschichte, lebendig erzählt

Nach nunmehr vier Monaten kam ich jetzt in den Genuss, Teil 2 der Mühlbachsaga zu lesen.
Es geht dort weiter, wo es im vorigen Buch endete. Der erzählerische Bogen reicht von 1914 bis 1946. Die furchtbare Zeit der zwei Weltkriege sowie die ebenso hoffnungsvollen wie abscheulichen Jahre dazwischen, werden mit den Schicksalen der Familien Borger und Schäfer und vieler weiterer Menschen realistisch gestaltet.

Nachdem im ersten Band Karl und Lina, die Urgroßeltern der Autorin, weitgehend im Mittelpunkt stehen, geht es nun mit den Großeltern Charlotte und August weiter.
Die Erzählung, die im wesentlichen im Wechsel zwischen dem kleinen pfälzischen Dorf Mühlbach und der Hansestadt Bremen erfolgte, empfand ich hier noch intensiver. Zeit und Ort wechselte in den Überschriften, auch Kriegsschauplätze und Augusts Kriegsgefangenschaft wurden nachdrücklich dargestellt.

Die Umsetzung der Familiengeschichte im Kontext mit der deutschen Geschichte ist hervorragend gelungen. Ich bin begeistert von der Authentizität der Charaktere. Barbara Leciejewski stellte alles sehr gut und bildhaft dar. Die Situationen waren für mich immer nachvollziehbar. Die Beschreibungen zogen mich in ihren Bann und nahmen mich gerade bei der Judenverfolgung emotional ganz schön mit. Es ist lebendig erzählte deutsche Geschichte mit viel Herzblut und Liebe zum Detail. Ich war oft ergriffen, zu Tränen gerührt, ich litt und freute mich mit, war zutiefst betroffen und erschüttert.
Obwohl der Roman 464 Seiten umfasst, hatte ich ihn schnell weggelesen und ich bin traurig, dass ich Charlottes und Augusts Lebensweg und die Lebenswege ihrer Nachfahren nicht weiter verfolgen konnte. 1946 endete das Buch. Vielleicht schreibt B. L. noch einen dritten Teil? Wie geht es weiter?

Fazit:
„Für immer, dein August“ ist ein sehr lesenswerter historischer Roman in sensiblen, warmherzigen Schreibstil und das mit authentischen Charakteren. Hier wird lebendiger Geschichtsunterricht geboten. Ich könnte mir beide Bücher auch als Verfilmung vorstellen!

Ich vergebe meine unbedingte Leseempfehlung mit der Höchstbewertung. Vorher lieber noch den ersten Teil „In Liebe, deine Lina" lesen, um die wunderbaren Personen näher kennenzulernen!