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Bücherhausen
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Falkensee

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Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2019
Up all night Bd.1
Dawson, April

Up all night Bd.1


sehr gut

Eine unterhaltsame Liebesgeschichte

Die Leseprobe zu "Up All Night" von April Dawson war vielversprechend, spritzig und witzig. Taylor eine der Hauptprotagonisten hat einen wirklich schlechten Tag: sie verliert ihren Job, ihr heißgeliebtes Auto wird gestohlen und dann erwischt sie ihren Freund auch noch mit einer anderen Frau im Bett. Klar, sie muss weg und braucht eine neue Bleibe. Da taucht ihr bester Freund aus der Kindheit auf, der ihr Hilfe anbietet. Eigentlich hat sie allen Männern abgeschworen, doch Daniel ist homosexuell und somit keine Gefahr, oder?

Die Autorin:
April Dawson ist eine bekennende Buchliebhaberin und somit war der Weg nicht weit, eigene Romane zu schreiben. Zunächst veröffentlichte sie einzelne Kapitel über diverse Online-Plattformen. Nachdem ihre Leserschaft sich begeistert dazu äußerte, schrieb sie Verlage an. April Dawson ist Mutter zweier Kinder und wohnt mit ihnen und ihrem Mann in Österreich auf dem Land.

Kritik und Fazit:
Das Cover des Buches hat mich direkt angesprochen. Die Sonnenstrahlen, die über die Skyline scheinen und die Farben in diverses Lilatönen harmonieren sehr gut miteinander. Außerdem verrät es nicht zu viel über den Inhalt des Buches.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Man findet sofort in die Geschichte hinein und lässt sich davontragen, sodass die Seiten nur so dahin fliegen.

Die Geschichte ist unterhaltsam aus zwei Perspektiven erzählt. Taylor, auch Tae genannt, schildert ihr Leben, ihre Gedanken und ihre Gefühle. Im Kontrast dazu kommt Daniel, auch Dan genannt, zu Wort. Er muss mit seiner Lüge Tae gegenüber fertig werden und sich dadurch ziemlich stark zurück nehmen. Irgend wann hat er sich so sehr in seiner Lüge verstrickt, dass er nicht mehr weiß, wie er sich daraus befreien kann. Die Autorin hat mit Daniel einen wunderbaren Charakter geschaffen, der es verdient hat, geliebt zu werden. Er wird mir wohl am ehesten im Gedächtnis bleiben.
Das Knistern zwischen Tae und Dan ist ganz deutlich zu spüren. Dennoch finde ich sehr gut, dass Tae nicht von einem Mann zum Nächsten übergeht, sondern, dass Zeit vergeht um die alte Beziehung zu verarbeiten und offen für eine neue zu sein.
Normalerweise folgt in diesem Genre gerne dann der ganz große, dramatische, oft zu überspitzte Knall, indem die vorherige Lüge versehentlich zu Tage kommt. Einer der Protagonisten zieht sich dann zurück und nach langem Hin und Her findet das Paar dann doch zueinander. April Dawson hat zwar das gleiche Konstrukt gewählt, aber zum Glück nicht zu viel Dramatik und Tränen zum Ausdruck gebracht. Die somit nicht zu Ausladende Darstellung der Leidensfähigkeit verliebter Menschen hat mir gut gefallen.

Eine tiefgängige Botschaft hat die Geschichte zwar nicht, aber alles in Allem ist das Buch eine unterhaltsame, schöne und leichte Lektüre gewesen. Ich hatte Spaß, der Geschichte zu folge. Im Herbst erscheint der zweite Teil der Reihe und befasst sich mit Addy, einer der Nebenfiguren aus "Up All Night".

Bewertung vom 02.05.2019
Sandor - Der geheime Schwarm
Flechsig, Dorothea

Sandor - Der geheime Schwarm


ausgezeichnet

Wenn Kinder sich für die Natur stark machen!
Jendrik und Sandor setzen sich diesmal mit einem ganz brandaktuellen Thema auseinander: dem Insektensterben.

Dorothea Flechsig (geboren 1968 in Oberfranken) schreibt bereits seit Jahren Geschichten für Kinder und ist Autorin verschiedener Buchreihen wie "Petronella Glückschuh", "Sandor", "Pünktchen" und "Aurelia".

Gelesen wird das Hörbuch von Nicolas Alexander Böll. Er ist ein deutscher Schauspieler, Synchron- und Hörbuchsprecher. Er las bereits die ersten drei Hörspiele der Sandor Reihe. Als Synchronsprecher lieh er seine Stimme Berühmtheiten wie Joaquin Phoenix, William Baldwin.

Jendrik findet eine tote Fledermaus. Da er Angst hat, es könnte ein Tierhasser unterwegs sein, lässt er die Fledermaus vom Tierarzt untersuchen. Dieser vermutet, dass das arme Tier verhungert ist und auch Sandor berichtet, dass es immer weniger Insekten zu fressen gibt. Gemeinsam mit seinen tierischen wie menschlichen Freunden macht sich Jendrik auf die Suche nach den verschwundenen Insekten und deckt dabei aktuelle Missstände in der Landwirtschaft auf. Doch es gibt immer zwei Seiten einer Geschichte.

Auch der vierte Teil der Reihe bietet wieder einige Abenteuer und Spannung. Das Cover hebt sich mit seinem hellen Grün farblich von den bisher eher dunkel gehaltenen Bucheinbänden ab. Das passt so aber sehr gut zur Thematik des Buches. Schließlich geht es um die Natur und das Leben.
Der Titelsong ist mitreißend und eingängig. Ein Ohrwurms wird hier garantiert.
Nicolas Andreas Böll liest den Text spannend und flüssig vor. Seine Stimme ist dabei angenehm und die Betonung passend zu dem, was gerade passiert. Lediglich die Stimmen der Lehrer waren etwas befremdlich für mich.
Die Geschichte geht gleich ereignisreich los, da Jendrik Sandor vermisst. Denn normalerweise wird er von ihm morgens zuverlässig geweckt, doch diesmal ist weit und breit keine Spur von ihm zu finden. Auf der Suche nach ihm findet er dann auch noch eine tote Fledermaus und seine Sorgen werden immer größer.
Warum muss eine Fledermaus verhungern? Wo sind all die Insekten hin? Was passiert, wenn die Insekten weiter sterben?
Sicherlich ist jedem beispielsweise schon aufgefallen, wie sauber eine Autoscheibe inzwischen auch nach einer langen Autofahrt bleibt. Wo man sich früher über das ewige Reinigen der Insektenrückstände geärgert hat, sollte man sich nun aber nicht freuen. Insekten, so lästig, wie sie einem erscheinen mögen, sind ein wichtiger Bestandteil unserer Natur. Das haben auch die Kinder, die sich seit einiger Zeit zu den viel diskutierten Freitagsdemos während der Schulzeit einfinden, erkannt.
Aber woran liegt es, dass die Insekten immer weniger werden? Das wollen Jendrik und seine Freunde herausfinden. Und Sandor hat schon eine Idee, wo sie suchen müssen. So schleichen sie sich zum Bauern in der Nähe und finden dort Gift in großen Behältern. Das wollen sie nicht ungestraft durchgehen lassen und so machen sie darauf aufmerksam.
Positiv zu erwähnen ist hier, dass nicht einfach auf dem Landwirt herum gehackt wird, der mit seinem Gift die Natur zerstören würde. Auch der Landwirt kommt zu Wort und macht deutlich, dass er dazu gezwungen ist, eine große und dabei günstige Ernte zu erzielen, da der Verbraucher in der Regel nicht bereit ist, höhere Preise zu bezahlen. Das hier ein Umdenken in der Gesellschaft notwendig ist, wird ganz deutlich.
Außerdem gibt es noch Tipps, wie man den Insekten einen besseren Lebensraum schaffen kann. Denn eins ist klar, nur schimpfen reicht nicht. Man muss selbst aktiv werden, zum Beispiel in Form von Blühwiesen, Hecken, Biogärten hinter dem Haus oder einem Bienenstock im Garten.
Dorothea Flechsig ist es gelungen ein hochaktuelles Thema für Kinder zugänglich zu machen. "Sandor – Der geheime Schwarm" gehört in jedes Kinderzimmer, denn es ist so wichtig, dass wir umdenken, und dass auch unsere Kinder lernen, warum sie die Natur wertschätzen müssen und was sie tun können, um sie zu erhalten.

Bewertung vom 16.04.2019
Sandor
Flechsig, Dorothea

Sandor


ausgezeichnet

SPANNUNG RUND UM EINE KLEINE FLEDERMAUS UND SEINEN BESTEN MENSCHENFREUND

Nachdem wir so begeistert "Petronella Glückschuh" Band 2 und Band 3 von Dorothea Flechsig gelesen haben, wurde es Zeit, sich einmal der "Sandor" Reihe zu widmen. Hier steht ein Junge als Hauptprotagonist im Mittelpunkt der Geschichte. Er wird von einer liebevollen, sprechenden Fledermaus begleitet und beide erleben einige Abenteuer. Auch in dieser Buchreihe wird Wert darauf gelegt, Wissen gut verpackt und kindgerecht zu vermitteln. So ist natürlich die Rede von Fledermäusen im Allgemeinen (Band 1) und Sandors Heimat Transsilvanien (Band 2). Zusätzlich wird thematisiert, wie wertvoll der Beruf des Kinderpsychologen ist (Band 3). Uns haben die drei bisher erschienenen Bände absolut überzeugt.

„Ich heiße Sandor. Sandor wird übrigens mit S geschrieben und darf auch wie ein Sch ausgesprochen werden. Ich bin ein großer Abendsegler, geboren in Transsilvanien und habe einen Knick in meinem linken Ohr.“ (Sandor – Fledermaus mit Köpfchen, Seite 27)

Jendrik und Sandor reisen mit dem Flugzeug von Rumänien zurück nach Deutschland. Bereits dieser Flug bringt einige Aufregung mit sich und zurück zu Hause gibt es für Jendrik einige Neuigkeiten zu verkraften. In der Schule gibt es einen neuen Lehrer, Jendriks Vater kommt überraschend zu Besuch und die Eltern stellen ihn vor eine schwierige Entscheidung. Doch zum Glück steht ihm Sandor zur Seite, der nicht nur Jendrik bei seinen Problemen hilft, sondern gleich auch noch den Erwachsenen, die auch hin und wieder einen Denkanstoß brauchen.

Der dritte Band der Reihe kommt etwas ruhiger daher, als die ersten beiden. So war meine Tochter ganz überrascht, als das Buch schon zu Ende war. Das liegt daran, dass der Fokus auf der Gefühlsebene liegt. Denn Jendrik muss sich nicht nur zwischen seinen geschiedenen Eltern entscheiden, auch seine Freundin Lilly fühlt sich von ihm zurückgesetzt.
Ich könnte mir vorstellen, dass dem ein oder anderen Leser missfällt, das gewisse Regeln missachtet werden. Doch was wäre ein Leben, wenn man nicht hin und wider und vor allem für eine wirklich gute Tat ein wenig schummelt?
Den dritten Band habe ich mir versehentlich als Taschenbuch besorgt. Hier sind die Illustrationen schwarz-weiß und das übliche Lesebändchen entfällt. Den dritten Band illustrierte Katrin Inzinger, die einen etwas feineren und filigraneren Stil hat. Lediglich die Covergrafik wurde von Christian Puille gestaltet.

"Sandor – Not macht erfinderisch" nimmt einen ruhigeren Verlauf, hat aber durchaus auch spannende Elemente. Im Mittelpunkt steht das seelische Befinden der Protagonisten. Hierzu wird im Anhang der Beruf das Psychologen näher erklärt.

Am 15. April 2019 erscheint der vierte Teil "Sandor – Der geheime Schwarm" zunächst als Hörspiel, im Herbst dann auch als Printausgabe. Wir freuen uns darauf.

Bewertung vom 16.04.2019
Sandor 02. Abenteuer in Transsilvanien
Flechsig, Dorothea

Sandor 02. Abenteuer in Transsilvanien


ausgezeichnet

SPANNUNG RUND UM EINE KLEINE FLEDERMAUS UND SEINEN BESTEN MENSCHENFREUND

Nachdem wir so begeistert "Petronella Glückschuh" Band 2 und Band 3 von Dorothea Flechsig gelesen haben, wurde es Zeit, sich einmal der "Sandor" Reihe zu widmen. Hier steht ein Junge als Hauptprotagonist im Mittelpunkt der Geschichte. Er wird von einer liebevollen, sprechenden Fledermaus begleitet und beide erleben einige Abenteuer. Auch in dieser Buchreihe wird Wert darauf gelegt, Wissen gut verpackt und kindgerecht zu vermitteln. So ist natürlich die Rede von Fledermäusen im Allgemeinen (Band 1) und Sandors Heimat Transsilvanien (Band 2). Zusätzlich wird thematisiert, wie wertvoll der Beruf des Kinderpsychologen ist (Band 3). Uns haben die drei bisher erschienenen Bände absolut überzeugt.

„Ich heiße Sandor. Sandor wird übrigens mit S geschrieben und darf auch wie ein Sch ausgesprochen werden. Ich bin ein großer Abendsegler, geboren in Transsilvanien und habe einen Knick in meinem linken Ohr.“ (Sandor – Fledermaus mit Köpfchen, Seite 27)

Nachdem Jendrik und Sandor im ersten Teil der Reihe einen Schatz gefunden haben, unternehmen sie mit Jendriks Mutter, seinem Bruder und seinem Kinderpsychologen eine Reise. Bezahlt wird das alles vom Finderlohn. Natürlich geht es nach Transsilvanien, der Heimat Sandors. Auch dort erleben die beiden ein spannendes Abenteuer, denn sie verfolgen einen Dieb durch alte Burgen und dunkle Wälder. Doch können sie ihn stellen?

Die Geschichte um Jendrik und Sandor lässt sich gewohnt flüssig lesen. Sie ist spannend und mitreißend. So haben wir sie auf einer längeren Autofahrt in einem Rutsch gelesen.
Besonders gelungen sind die Beschreibungen über das Leben in Rumänien, die Landschaft, sowie die historischen Gebäude. Man merkt Sandor die Freude an, seine Heimat vorzustellen. Dabei wird es für den kindlichen Leser aber nicht trocken und eintönig. Die Beschreibungen sind absolut altersgerecht und fügen sich harmonisch in die Geschichte ein.
Dass dann auch noch ein kleiner rumänischer Hundewelpe ins Spiel kam, freute uns umso mehr, da wir selbst gerade erst im letzten Jahr einen Hundewelpen aus Rumänien in unserer Familie aufgenommen haben.
Im Anhang geht es diesmal um Transsilvanien. Für alle, die noch mehr über die Heimat des Abendseglers erfahren wollen, bietet dieses Kapitel einige weitere Informationen, die über die Geschichte hinaus gehen.

Die Liebe zum Detail wird weiterhin durch die farbigen Illustrationen von Christian Puille und das Lesebändchen der Hardcover Ausgabe deutlich.
Auch der zweite Teil ging voller Spannung weiter und die Seiten flogen nur so dahin. Durch die Verfolgung des Diebes wurde eine Brücke zwischen den beiden Bänden geschaffen.

Bewertung vom 16.04.2019
Sandor - Fledermaus mit Köpfchen
Flechsig, Dorothea

Sandor - Fledermaus mit Köpfchen


ausgezeichnet

SPANNUNG RUND UM EINE KLEINE FLEDERMAUS UND SEINEN BESTEN MENSCHENFREUND

Nachdem wir so begeistert "Petronella Glückschuh" Band 2 und Band 3 von Dorothea Flechsig gelesen haben, wurde es Zeit, sich einmal der "Sandor" Reihe zu widmen. Hier steht ein Junge als Hauptprotagonist im Mittelpunkt der Geschichte. Er wird von einer liebevollen, sprechenden Fledermaus begleitet und beide erleben einige Abenteuer. Auch in dieser Buchreihe wird Wert darauf gelegt, Wissen gut verpackt und kindgerecht zu vermitteln. So ist natürlich die Rede von Fledermäusen im Allgemeinen (Band 1) und Sandors Heimat Transsilvanien (Band 2). Zusätzlich wird thematisiert, wie wertvoll der Beruf des Kinderpsychologen ist (Band 3). Uns haben die drei bisher erschienenen Bände absolut überzeugt.

„Ich heiße Sandor. Sandor wird übrigens mit S geschrieben und darf auch wie ein Sch ausgesprochen werden. Ich bin ein großer Abendsegler, geboren in Transsilvanien und habe einen Knick in meinem linken Ohr.“ (Sandor – Fledermaus mit Köpfchen, Seite 27)

Im ersten Teil der Reihe lernen sich der Junge Jendrik und die sprechende Fledermaus Sandor kennen. Denn Sandor wohnt in einem Rollokasten im Klassenzimmer, in dem Jendrik Unterricht hat.
Jendrik ist ein Einzelgänger und hat so seine Schwierigkeiten mit der Schule und den Klassenkameraden. So freundet er sich mit der kleinen Fledermaus Sandor an und die beiden lüften ein Geheimnis, denn sie wissen, wo ein Dieb seinen Schatz vergraben hat.

Wie bereits bei den "Petronella" Büchern gibt es auch hier einige farbige Illustrationen, die den Text humorvoll und passend begleiten.
Die Sprache ist klar und verständlich. Empfohlen ist das Buch ab 6 Jahren. Ich denke aber, dass es als Vorlesebuch auch bereits für jüngere Kinder geeignet ist. Durch die große Druckschrift können auch Erstleser dieses schlanke Büchlein zur Hand nehmen und darin schmökern. So wurde das Buch auch von der Stiftung Lesen empfohlen und das Hörspiel erhielt die Auszeichnung GRANDIOS des "Bücher-Magazins".
Im Anhang befindet sich noch ein Kapitel mit Informationen rund um Fledermäuse. So erfährt man beispielsweise wie viele Fledermausarten es weltweit gibt, wie groß die größte Art und wie klein die kleinste ist, wie sie sich orientieren, wie sie fliegen oder wie sie schlafen.

"Sandor – Fledermaus mit Köpfchen" ist der gelungene Auftakt eine spannenden und vielversprechenden Buchreihe, deren Autorin es sich zur Aufgabe gemacht hat, wichtige Themen rund um unsere Natur bereits den Kleinsten unter uns nahe zu bringen.

Bewertung vom 14.02.2019
Die Antwort auf Vielleicht
Winter, Hendrik

Die Antwort auf Vielleicht


ausgezeichnet

Die Lektüre dieses Buches war keine leichte, da sie ein schweres Thema behandelt und auf einer wahren Begebenheit beruht. Der junger Taxifahrer Adam, der vornehmlich krebskranke Patienten zu ihren Behandlungen fährt, lernt die unheilbar kranke Jessi kennen. Die beiden fühlen sich sofort verbunden und so kreuzen sich auch privat ihre Wege. Während Adam Jessie auf ihren letztenWegen begleitet, denkt er selbst über seine Zukunft nach und stellt fest, dass er sein Leben endlich aktiv leben muss, anstatt immer alles auf später zu verschieben.

Hendrik Winter (geboren 1968) war Soldat, Sportlehrer, Redakteur und Taxifahrer. Inzwischen arbeitet er als Autor und veröffentlichte unter seinem richtigen Namen (Hendrik Winter ist ein Pseudonym), Andreas Winkelmann, bereits zahlreiche Thriller im Rowohlt Verlag.

Kritik und Fazit:

Hendrik Winter gelingt es, überaus einfühlsam und authentisch die Geschichte von Adam und Jessi zu erzählen. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend.
Natürlich handelt es sich um ein ernstes Thema und ich musste öfters ordentlich schlucken und die Tränen liefen dennoch. Aber die Kombination aus Dramatik und Humor macht es dem Leser leichter, mit allem klarzukommen.
Als ich mit dem Lesen begann, wusste ich noch nicht, dass der Autor aus seinem eigenen Erfahrungsschatz heraus, diese Geschichte geschrieben hat. Nachdem ich erfahren habe, dass sie auf einer wahren Begebenheit beruht, fiel es mir zunächst erst einmal enorm schwer, weiter zu lesen, da ich nicht sofort die nötige Distanz gefunden habe, denn bei jedem Satz dachte ich mir: „Das ist vermutlich wirklich so geschehen und Jessie hat es wohl nicht überlebt“. Dafür braucht man wirklich starke Nerven.
Am Schluss bleibt offen, welches Detail der Autor wirklich so erlebt hat und welches seiner dichterischen Feder entsprungen ist. Aber das ist am Ende auch gar nicht wichtig.

Das Cover ist schlicht gehalten, damit aber doch so aussagekräftig. Ein Auto (die Krebskarosse) vor einer Skyline, die Regentropfen (oder Tränen) über das gesamte Cover verteilt, die Farben in Blau- und Pinktönen gehalten. Dies alles symbolisiert eine Schwere aber auch gleichzeitig eine gewisse Leichtigkeit. Mit der Darstellung der Bremer Stadtmusikanten wird vielleicht auf die humorvolle Seite der Geschichte verwiesen.

Die Charaktere dieser Geschichte sind allesamt auf ihre Weise liebenswert. Adam steckt in seinem Leben fest, er hat einen großen Traum, den er wegen des Geldes aber immer wieder auf später verschiebt.
Sein bester Freund, der den gleichen Traum hat, ist ihm diesbezüglich keine Hilfe, sondern mit seinem Job zeitlich absolut ausgelastet. Dennoch ist er für Adam da und hilft ihm, wenn es darauf ankommt.
Adams Oma ist schon sehr alt, dafür aber noch agil, nur das Gedächtnis lässt sie langsam im Stich. Aber auch sie ist Adam mit ihrem Erfahrungsschatz und ihrer Weisheit eine große Hilfe.
Jessie ist eine starke Frau, die sich mit ihrem Schicksal abgefunden hat und mit dem nötigen Humor, um daran nicht zu zerbrechen, weiter durchs Leben geht. Und das muss sie auch, hat sie doch eine kleine Tochter, die auf sie zählt, solange es noch geht.
Ihr zur Seite steht ihre beste Freundin, eine selbstbewusste Frau mit Berliner Schnauze, die sich ganz solidarisch auch eine Glatze scheren lässt.
Ganz besonders ist mir

Bewertung vom 18.12.2018
Mein Weihnachtswunsch bist du
Hale, Jenny

Mein Weihnachtswunsch bist du


sehr gut

Eine kurzweilige, besinnliche Weihnachtsgeschichte mit Potential für mehr

Weihnachtszeit ist Schmökerzeit. Ich hatte das Glück, mal wieder bei einer Leserunde auf Lesejury mitmachen zu können und habe die Lektüre des unterhaltsamen Büchleins "Mein Weihnachtswunsch bist du" sehr genossen. Die Geschichte um Leah, Sadie und David ist ein schöner Begleiter zur Weihnachtszeit.

Inhalt:
Leah erbt nach dem Tod ihrer Großmutter Nan deren Villa mitsamt großem Anwesen. Endlich kann sie ihrer Tochter das Leben ermöglichen, welches sie verdient hat. Sie möchte das Anwesen in Gedenken an Nan und nach ihrer Vorstellung weiter verwalten, doch dann erfährt sie, dass sie nicht die alleinige Erbin ist. David, ihr Freund aus Kindertagen und der Enkel der vorherigen Besitzerin von Evergreen Hill, bekommt die Hälfte des Anwesens. Und er möchte das Haus nicht für Veranstaltungen der Öffentlichkeit zugänglich machen stattdessen Leah lieber ihre Hälfte ausbezahlen. Doch das nahende Weihnachtsfest wollen sie alle gemeinsam in Nans Haus verbringen und die alten Erinnerungen bringen Leah und David einander näher.

Kritik und Fazit:
"Mein Weihnachtswusch bist du" ist eine schöne unterhaltsame und gefühlsbetonte Geschichte. Die Erinnerungen, die Leah mit dem Anwesen Evergreen Hill verbinden sind zauberhaft und man möchte am Liebsten selbst dabei gewesen sein. Alles erschien unbeschwert und wunderschön.

Leah ist eine starke Frau, die ihre Tochter ganz alleine großzieht und so ist es nicht verwunderlich, dass sie in Erwägung zieht, Davids Angebot der Ausbezahlung anzunehmen. Immerhin hätte sie dann auf einen Schlag viel Geld und könnte ihrer Tochter so ein viel besseres Leben ermöglichen. Gleichzeitig verbinden sie starke Gefühle und wundervolle Erinnerungen an Evergreen Hill, welche auch ihre Tochter teilt. Aber auch David hat seine Grunde, an diesem Anwesen festzuhalten.

Die Geschichte wird vollständig aus Leahs Sicht geschildert und bleibt somit leider etwas einseitig. Mich hätten Teile daraus durchaus auch aus Sicht von David interessiert. Dann wäre die Geschichte vielseitiger und noch gefühlvoller geworden und David wäre keine blasse Nebenfigur geblieben. Er spielt eine wichtige Rolle und verhält sich sehr liebevoll und hilfsbereit. Er hätte einen größeren Auftritt in der Geschichte verdient gehabt.

Die Geschichte plätscherte eher leise und besinnlich dahin, als mich wie ein reißender Fluss mitzureißen. Für eine leichte Lektüre während der Weihnachtszeit ist das recht passend. Das Potential hätte jedoch noch weiter ausgeschöpft werden können.

Bewertung vom 03.11.2018
Das falsche Kind
Fox, Susi

Das falsche Kind


gut

EINER DER SCHLIMMSTEN ALPTRÄUME EINER MUTTER

Als ich die Leseprobe zu "Das falsche Kind" von Susi Fox las, war ich sofort ergriffen. Als Mutter zweier Kinder konnte ich den Gedankengang der Protagonistin Sasha, die um ihr vertauschtes Kind kämpft, absolut nachvollziehen und fieberte mit. Aber ist denn wirklich alles so, wie Sasha es denkt, oder leidet sie an einer psychischen Erkrankung und kann deshalb keine Gefühle für das ihr präsentierte Neugeborene entwickeln? Bis kurz vorm Schluss bleibt diese Frage offen und das Ende kommt überraschend und für mich leider etwas unglaubwürdig.

Autorin:

Susi Fox ist Australierin und studierte Medizin sowie Kreatives Schreiben in Melbourne. Sie arbeitet als Allgemeinmedizinerin in Central Victoria und wurde in mehrere australische Literaturförderprogramme aufgenommen.

Inhalt:

Als Sasha im Krankenhaus aufwacht, beginnt ihr Alptraum. Eben noch schwanger, ist ihr Bauch nun flach und sie kann sich nur schwach an einen Notkaiserschnitt erinnern. Wo steckt ihr Mann Mark und wieso kann sie nicht sofort ihr Kind in die Arme schließen? Das lang ersehnte Wunschkind ist dann nicht das erwartete Mädchen, sondern ein Junge und Sasha kann einfach keine mütterlichen Gefühle für dieses fremde Kind aufbringen. Das ist nicht ihr Sohn, wo ist nur ihr wahres Kind oder leidet Sasha unter eine Depression?

Kritik und Fazit:

Die ganze Zeit über litt ich mit Sasha mit. Dieses Krankenhaus, in welchem sie erwacht und die Atmosphäre die dort herrscht ist einfach schrecklich und auch ihr Mann Mark verhält sich absolut unsensibel. Immer wieder tauchen merkwürdige Protagonisten auf und man weiß einfach nicht, wem man noch glauben kann und wem nicht. All das scheint auch Sasha immer wieder aus der Bahn zu werfen, aber dennoch scheint sie rational zu denken und überlegt sich einen Plan um ihr leibliches Kind zu finden. Ich habe über die Seiten hinweg mit Sasha mitgefiebert.
Man könnte der Meinung sein, dass es nicht wirklich ein Thriller ist, wie der Untertitel angibt. Ich kenne mich mit dem Genre nicht gut genug aus, um hier eine Entscheidung treffen zu können, aber ich kann sagen, dass mir die Spannung und Dramatik absolut gereicht haben und es muss für mich nicht blutrünstig, absolut nervenaufreibend oder dergleichen werden.
Der Schluss der Geschichte hat mich dann leider sehr enttäuscht, da er mir absolut unglaubwürdig erscheint. Sascha trifft eine Entscheidung, die ich in vielerlei Hinsicht nicht nachvollziehen kann und somit rutscht die Bewertung von eigentlich fünf Sternen auf dreieinhalb.
Ein gutes Buch mit enormen Potential, welches leider nicht bis zu Auflösung des Ganzen durchhält.

Bewertung vom 19.09.2018
Save Us / Maxton Hall Bd.3
Kasten, Mona

Save Us / Maxton Hall Bd.3


ausgezeichnet

Das gelungene Finale der Maxton-Hall Trilogie

Endlich ist der finale Band der Maxton-Hall Reihe "Save Us" erschienen und ich bin vom Aufbau der Trilogie begeistert. Diese Young Adult Reihe bietet einiges an Tiefgang und behandelt nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern weitere wichtige Themen jener jugendlicher Generation.

Mona Kasten (geboren 1992) studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement. Inzwischen konzentriert sie sich auf ihre schriftstellerische Karriere und lebt mit ihrem Mann in Niedersachsen. Mit ihrer Again-Reihe ("begin again" (2016), "trust again" (2017) und "feel again" (2017)) feierte sie bereits große Erfolge.

Während Band 1 vorwiegend von der aufkeimenden Liebe zwischen Ruby und James handelt, kamen bereits im zweiten Band weitere Stimmen bisheriger Nebencharaktere zu Wort, nämlich die jeweiligen Geschwister Ember und Lydia. Im dritten Teil wird die Balance zwischen männlicher und weiblicher Sicht wieder ausgeglichen und so kommen Grahams (Lydias Freund) und Alistairs (James Freund seit Kindertagen) Sichtweisen zum Ausdruck.

Auch beim dritten und finalen Teil der Reihe findet man sich von Beginn an wieder mitten in der Geschichte wieder. Ruby muss mit ihrem Rauswurf aus der Schule zurecht kommen und James Freunde bieten ihr hier einen sicheren Hafen. Es ist schön zu sehen, wie die Menschen alle zusammen finden und gemeinsam wachsen. Auch James hat es nicht leicht, er muss mitansehen, wie sein Vater seine Schwester wegen ihrer Schwangerschaft verbannt. Er versucht alles, um die Wogen wieder zu glätten. Graham steht für Lydia ein und auch Ember geht weiter ihren Weg. Alles scheint sich zum Guten zu wenden, aber natürlich hat Mona Kasten noch einige Höhepunkte parat. Insgesamt nimmt sie sich aber viel Zeit, um ein wenig Harmonie zu schildern. Das gefiel mir sehr gut, da ich nicht immer nur von Dramen und Streitigkeiten lesen möchte. Ein bisschen Friede ist eine schöne Abwechslung.

"Save Us" ist ein schöner Abschluss für die Reihe und besonders die ganz neue Sichtweise von Alistair hat mich begeistert. Er bringt einen neuen Ansatz und noch mehr Tiefe in die Handlung und ich hoffe, dass es über ihn vielleicht doch noch mal einen eigenen Band geben wird. Der dritte Teil war ein gelungener Abschluss der Geschichte um Ruby und James und bietet dennoch Potential für weitere Erzählungen.

Bewertung vom 13.06.2018
Pädagogisch arbeiten mit Bilderbüchern
Müller, Thomas;Temper, Anette

Pädagogisch arbeiten mit Bilderbüchern


gut

Ein Nachschlagewerk über Bilderbücher mit pädagogischem Hintergrund

Kinderbücher sind mein kleines Steckenpferd. Schon während meines Studiums und bei meiner Magisterarbeit habe ich mich viel mit Kinderbüchern beschäftigt. Die pädagogische Sichtweise blieb dabei allerdings noch ein wenig außen vor. Abhilfe versprach mir das Buch "Pädagogisch arbeiten mit Bilderbüchern". Hier gibt es einige Kinderbücher zu entdecken, die sich mit diversen Problematiken der heutigen Zeit befassen.

Thomas Müller, lehrt und forscht am Lehrstuhl Pädagogik bei Verhaltensstörungen an der Universität Würzburg.
Anette Temper studierte Sonderpädagogik und arbeitet inzwischen an einem sonderpädagogischen Förderzentrum, außerdem kümmert sie sich ehrenamtlich um geflüchteten Kinder und Jugendliche. Im Mabuse Verlag erschien ihr Bilderbuch "Schattenschwester – Ein Kinderfachbuch für Kinder mit depressivem Geschwisterkind".

In diesem Buch finden sich eine Vielzahl an Bilderbüchern, die sich mit verschiedenen Themen wie Mobbing, Trauer, Depression oder Flucht beschäftigen. Die einzelnen Bücher werden unter pädagogischem Gesichtspunkt analysiert (Zusammenfassung, Hinweise zum Erschließen, Inhalt, pädagogische Empfehlung und Anregungen zur Arbeit mit dem Buch).

Dieses Buch hält eine Vielzahl an Kinderbüchern bereit, die sich mit diversen Themen unserer heutigen Zeit beschäftigen. Unterteilt sind diese in folgende Kapitel: Kranke oder belastete Eltern, verhaltensauffällige und belastete Kinder, Geschwisterkinder und ihr Erleben, Emotionen als Thema, Flucht und ihre Folgen.
Der Bereich der Depressionen erschien mir hier sehr umfangreich, mir fehlten dafür Bücher anderer psychischer Erkrankungen oder Verhaltensauffälligkeiten.
Das Thema Flucht erreicht uns heutzutage überall, so auch in diesem Ratgeber. Sowohl geflüchtete Kinder, als auch Kinder, die mit Flüchtlingen in Kontakt kommen brauchen Brücken, um miteinander zurecht zu kommen. Eine gute Hilfe sind in all diesen Fällen Bilderbücher, über welche man Zugang zu gewissen Themen auf spielerische Weise erlangen kann.

Dieses Buch bietet keine psychiatrische Aufklärung, sondern beleuchtet die Kinderbücher aus einer sonderpädagogischen Perspektive. Da gibt es neben dem Inhalt und den pädagogische Empfehlungen auch Anregungen zur weiteren Arbeit mit den entsprechenden Büchern.
Während die Bücher zunächst nach ihrer Thematik besprochen werden, findet sich am Ende eine Übersicht aller besprochener Titel nach Alter.

Ich hatte ursprünglich von diesem Buch etwas ganz anderes erwartet, nämlich einige allgemeine Informationen, wir man mit Bilderbüchern pädagogisch (aber auch zu Hause) arbeiten kann. Vielleicht sogar on Kombination mit ein paar Dos and Don’ts.
Hier werden allerdings wirklich nur ganz gezielt Bücher besprochen und es ist wohl auch nahezu unmöglich alle Thematiken des Alltags abzudecken.
Gerade deswegen hätte ich mir ein vorangestelltes Kapitel mit Methodiken und der Bedeutung des Einsatzes von Kinderbüchern gewünscht. Dennoch handelt es sich bei "Pädagogisch arbeiten mit Bilderbüchern" um ein gutes Nachschlagewerk mit hilfreichen Informationen, wenn man gezielt nach Bilderbüchern mit pädagogischer Thematik sucht.

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