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April1985
Wohnort: 
Klosterneuburg

Bewertungen

Insgesamt 384 Bewertungen
Bewertung vom 25.08.2024
Wieso? Weshalb? Warum?: Wie leben wir miteinander?

Wieso? Weshalb? Warum?: Wie leben wir miteinander?


ausgezeichnet

'Wie leben wir miteinander?' macht als Hörspiel unglaublich viel Spaß und ist zudem wahnsinnig lehrreich, da Dinge, die für ein friedliches Miteinander wichtig sind, kindgerecht thematisiert werden. Bereits das Lied zum Einstieg macht Lust und Laune mehr zu erfahren.

Dieses Mal durften wir die kleine Enisa mit ihrer Nachbarin Sonja zu einem Nachbarschaftsfest im Park begleiten. Hier treffen die beiden auf die verschiedenensten Menschen mit unterschiedlicher Herkunft und eigenen Traditionen. Es wird gefeiert und gelacht, aber auch Streitigkeiten bleiben nicht aus. Gemeinsam mit Enisa und Sonja erfahren wir was wichtig ist für ein friedliches Miteinander.

Uns hat das Buch wieder richtig gut gefallen. Als Mama von zwei kleinen Kindern fand ich die Themen richtig gut gewählt und vorallem leicht verständlich aufgearbeitet. Die Kinder lernen, dass jeder Mensch anders ist. Dass gegenseitiger Respekt und Toleranz wichtig sind und dass man seine Vorurteile beiseite schieben sollte. Ein Thema widmet sich auch Streit und Konfliktlösungen. Etwas ernster wird es mit der Thematik Krieg. Wie kommt es dazu, dass Völker sich bekriegen und Menschen aus ihrer Heimat in die Fremde flüchten müssen. Welche Hürden warten auf die Flüchtlinge an ihrem Ziel und was bedeutet Heimat für sie? Auch ich bin bei einigen Themen ins Grübeln gekommen. Und das Buch hat definitiv für Gesprächsstoff mit meinen Kindern gesorgt.

Kurzum: Daumen hoch und große Empfehlung!

Fazit:
Ein lehrreiches Buch über Menschen, Traditionen und wie wir trotz großer Unterschiede friedlich miteinander Leben können. Große Empfehlung!

Bewertung vom 25.08.2024
Wieso? Weshalb? Warum? Junior: Im Krankenhaus (Fol

Wieso? Weshalb? Warum? Junior: Im Krankenhaus (Fol


ausgezeichnet

Auf die bekannten und von den Kindern geliebten Klappen und tollen Illustrationen mussten wir dieses Mal leider verzichten, da wir den Band als Hörbuch gehört haben. Ein Abenteuer und richtig informatives Erlebnis war es aber trotzdem. Und wir können bestätigen: Wieso? Weshalb? Warum? funktioniert auch als Hörspiel.

Im Krankenhaus ist es wirklich aufregend. David hat sich den Ellbogen gebrochen und wir waren dabei und haben David beigestanden in der Notaufnahme, beim Röntgen und im Operationssaal. Neben allerhand medizinischer Gerätschaften und superlieben Ärzten, hat so ein Krankenhaus aber noch viel mehr zu bieten. Es gibt sogar ein Spielzimmer! Und eine Babystation. Diesen kleinen Exkurs fand besonders meine 5-jährige Tochter richtig spannend.

Uns hat das Hörspiel richtig Spaß gemacht. Der neue Berufswunsch der Tochter ist jetzt Ärztin. Der Respekt vor Krankenhäusern bleibt wahrscheinlich bestehen. Das Buch kann aber sicherlich kleine Ängste nehmen und zeigt, wie einem im Krankenhaus, von den Ärzten, Pflegern und auch Hebammen geholfen wird.

Fazit:
Wieder einmal ein toller und sehr informativer Band der Reihe, der den Krankenhausalltag näher bringt. Auch als Hörspiel ein riesiger Spaß!

Bewertung vom 25.08.2024
Starling House
Harrow, Alix E.

Starling House


ausgezeichnet

Wenn man Starling House verlässt, kommt es einem so vor, als klettere man durch einen Kleiderschrank zurück oder aus dem Kaninchenbau hinauf in die Welt, oder als wache man aus einem berauschenden Traum auf.
( Zitat aus 'Starling House', S. 47)

Mit einer schaurig schönen, melancholischen, düsteren Atmosphäre ist ,Starling House' für mich zu einem Highlight geworden. Besonders die vielen Legenden und Geschichten, die unterschiedlichen Wahrheiten, die sich um das verfluchte Anwesen ranken, haben es mir angetan und mich bis zuletzt an die Seiten gefesselt.

In der amerikanischen Kleinstadt Eden in Kentucky wurde einst ein herrschaftliches Anwesen errichtet. Und seit dem, so erzählt man sich bis heute, wird die Stadt von einem Fluch heimgesucht. Die Einwohner Edens meiden Starling House und den letzten Nachkommen. Für die 27-jährige Opal ist das Anwesen hingegen ein Mysterium, welches sie bis in ihre Träume verfolgt und sie nicht loslässt. Als Opal von Arthur Starling, dem Erben des Hauses, das Angebot erhält in Starling House als Reinigungskraft zu arbeiten, nimmt sie an. Mit dem in in Aussicht gestellten Gehalt, kann sie endlich die Studiengebühren für ihren 10 Jahre jüngeren Bruder, um den sie sich seit dem Unfalltod ihrer Mutter kümmert, abbezahlen. Mit jedem Tag, den sie länger in Starling House verbringt, taucht sie tiefer in dessen Geschichte ein. Einer Geschichte, die mir einer jungen wunderschönen Frau und drei vermögenden Brüdern beginnt und mit Trauer und Tod endet. Doch jeder erzählt die Geschichte von Eleanor Starling und den Gravelys anders; es gibt nicht nur eine Wahrheit. Was Opal aber mit Sicherheit weiß, ist, dass ihre Anstellung in Starling House nicht lange unbemerkt bleibt, obwohl sie niemanden davon erzählt hat.

Mich hat die Geschichte unglaublich fasziniert und in den Bann gezogen. Alix E. Harrows Schreibstil ist sehr atmosphärisch. Die kleinen Fußnoten lassen einen noch tiefer in die Geschichte Edens eintauchen. Die düstere melancholische Stimmung passt perfekt zu Eden und seinen verbohrt wirkenden Bewohnern, die hinter geschlossen Gardinen tratschen und böse Gerüchte verbreiten. Auch Opal ist alles andere als rechtschaffen und perfekt. Mit Gelegenheitsjobs und kleineren Gaunerein hält sie sich und ihren kleinen Bruder Jasper über Wasser. Das einzige Zuhause, das sie kennt, ist Zimmer 12 im heruntergekommenen Motel Edens, dessen Besitzerin Bev die beiden dort aufgrund einer verlorenen Wette gratis wohnen lässt. Opal ist weder hübsch, noch sonderlich sympathisch und trotzdem mochte ich sie. Opal ist eine verlorene Seele, sie leidet an PTBS, hat Albträume und sie macht alles für Jasper, selbst stehlen und betrügen. Ich konnte nicht anders als Verständnis für sie zu haben, aufgrund der Umstände, in die sie hineingeboren wurde.
Und auch Arthur hat mich als Charakter sehr fasziniert. Er ist schroff und unnahbar, aber er hat auch ein gutes Herz. Es sind kleine Gesten und Geschenke, die er Eden zukommen lässt. Seine Vergangenheit ist nicht minder tragisch.
Es entwickelt sich auch eine kleine Romanze zwischen Opal und Arthur. Für mich hat diese genauso wie sie war gepasst. Sehr unaufgeregt, sehr Slow Burn.

Von mir bekommt das Buch definitiv eine Leseempfehlung.

Fazit
Düster-romantische Urban Fantasy mit Haunted House Vibes, moralisch fragwürdigen, rätselhaften Charakteren uns vielen Legenden und Mythen. Ein großartiger Roman für Fans von 'Gallant' oder 'A Study in Drowning'.

Bewertung vom 21.08.2024
To Gaze Upon Wicked Gods - Falsche Götter (Collector's Edition)
Chang, Molly X.

To Gaze Upon Wicked Gods - Falsche Götter (Collector's Edition)


sehr gut

Das Portal der Römer lauerte über uns wie ein stilles Versprechen. Ein Riss im Himmel, der leise und unheilvoll leuchtete.
(Zitat aus 'To Gaze Upon Wicked Gods', S. 73)

Inspiriert von historischen Ereignissen, den Gräueltaten, die sich in der Mandschurei in der Zeit russischer und japanischer Besatzung, zugetragen haben, ist 'To Gaze Upon Wicked Gods' ein wirklich außergewöhnliches Werk von Molly X. Chang. Wie es schon ihr mandachurischer Großvater gemacht hat, aus dem Erlebten Gruselgeschichten von Geistern und Dämonen zu spinnen, macht es auch die Autorin. 'To Gaze Upon Wicked Gods' ist ein fiktives Werk, es erinnert allerdings an Ereignisse, die China während der Zeit der Unterdrückung durchlebt hat. In Mittelpunkt ein junges Mädchen namens Ruying, welche gezwungen ist, sich gegen ihr eigenes Volk - gegen Er-Lang - zu stellen, im Namen des römischen Prinzen Augustus zu töten, um einen drohenden Krieg zwischen den Reichen, zwischen Magie und Wissenschaft, zu verhindern.

Ich mochte Ruying vom Fleck weg gerne. Ihre Familie, ihre Großmutter und ihre Zwillingsschwester Meiya stehen für Ruying an erster Stelle. Für sie tut Ruying wirklich alles, selbst wenn sie dafür ihre eigenen Moralvorstellungen über Bord werden muss. Ruying ist ein Xianling - ein magiebegabter Mensch. In ihrem Blut fließt die Macht des Todes. Diese erlaubt ihr Menschen ihr Qi, ihre Lebensenergie, zu rauben. Als der römische Thronfolger Augustus auf Ruying aufmerksam wird, stellt er sie vor eine folgenschwere Entscheidung. Ruying soll ihm helfen und zu seiner Waffe werden, andernfalls erwarten sie und ihre Familie der Tod und Er-Lang der Untergang.
Molly X. Chang ist es richtig gut gelungen Ruyings Zerrissenheit zu beschreiben. Die Schuldgefühle, die sie plagen, ihre eigene Macht, die sie zu überrollen droht, aber auch die Entwicklung, die Ruying durchmacht, habe ich als sehr intensiv wahrgenommen. Genauso wie die Liebe zu ihrer Familie, aber auch die Zuneigung, die sie für den Prinzen entwicket.
Die Charaktere haben mich tatsächlich am meisten beeindruckt, während ich mit dem Worldbuilding anfangs einige Schwierigkeiten hatte. Die Idee, dass eine fremde Macht über ein Portal die Welt Pangu einnimmt, dieses besetzt und die Menschen unterdrückt, mit Drogen gefügig macht, fand ich schon gut umgesetzt. Bei manchen Beschreibungen musste ich an Stargate denken. Dass es sich die den Besatzern um Römer handelt, musste ich erst Mal in meinem Kopf unterbringen. Römer, die Schusswaffen und Kampfjets bedienen, ist ein Bild, das für mich nicht ganz stimmig ist. Insgesamt hat es mich aber natürlich nicht vom Lesen abgebracht.
Ich wollte wissen welchen Weg Ruying einschlagen wird, was sie aus ihrer von den Göttern verliehenen Macht herausholt. Wie hoch der Preis ist, den sie zahlen muss. Und natürlich was Augustus mit seiner wohl mächtigsten Waffe wirklich vorhat.

Grandios ist auch der Schreibstil der Autorin. Die Gräueltaten sind nüchtern erzählt, wirken dadurch noch brutaler. Die geschickt eingesetzten Sinnspüche und Redewendungen verleihen dem Roman etwas Poetisches und Anmutiges. Alles sehr einnehmend.

Bist du bereit für einen Krieg zwischen Magie und Wissenschaft? Und wie weit würdest du gehen, um jene zu beschützen, die du liebst? Fragen, mit denen man konfrontiert wird, die einen zweifeln lassen und aufrütteln.

Fazit
Ein großartiger Debütroman inspiriert von historischen Ereignissen, voller Spannung und Manipulation. Große Empfehlung!

Bewertung vom 18.08.2024
Sternenschweif, Wimmelbuch, Abenteuer im Einhornland
Chapman, Linda

Sternenschweif, Wimmelbuch, Abenteuer im Einhornland


ausgezeichnet

Einhornfohlen Schinmerhorn ist traurig. Es möchte unbedingt wissen wann es Geburtstag hat. Laura und Sternenschweif beschließen Schinmerhorn zu helfen und herauszufinden, wann Schinmerhorn Geburtstag hat. Die Reise führt Laura und Sternenschweif vom Elfenwald, über die Glitzerklippen bis zum Trolldorf und dem Drachengebirge. Irgendwer im magischen Land Arkadia muss doch wissen, wann Schinmerhorns Geburtstag ist .

Ich habe das Buch zusammen mit meinem Kindern von 3 und 5 Jahren gelesen und beide sind richtig begeistert. Neben einer wirklich süßen Geschickt, sind es vorallem sie traumhaften, farbenfrohen und sehr detailreichen Illustrationen, die das Herz kleiner Einhornfans höher schlagen lassen. Jede Seite ist einfach magisch und steckt voller Überraschungen. Wie viele Einhörner tummeln sich auf der Blumenwiese? Und hast du den Troll mit seiner Gitarre entdeckt? Es macht richtig Spaß Arkadia und seine magischen Bewohner kennen zu lernen.

Fazit:
Wir können das Wimmelbuch absolut empfehlen. Vorallem kleine Einhornfans werden viel Freude damit haben.

Bewertung vom 16.08.2024
Bücher und Barbaren / Die Viv-Chroniken Bd.2
Baldree, Travis

Bücher und Barbaren / Die Viv-Chroniken Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem ich 'Magie und Milchschaum' sehr geliebt habe, musste ich gleich mit 'Bücher und Barbaren' weitermachen. Und ich habe auch die Fortsetzung, welche eigentlich ein Prequel ist, genauso genoßen.

Im Grunde ist es egal in welcher Reihenfolge man die Bücher liest, da sich eigenständige Geschichten gegenüberstehen. Der Unterschied: statt Kaffee und süße Köstlichkeiten gibt's diesmal Bücher und das eine und andere leckere Häppchen.

Als sich Ork-Kriegerin Viv im Kampf schwer verletzt, beschließt sie eine Auszeit von ihrer Truppe, den Rackham Ravens, zu nehmen. Im der kleinen, beschaulichen Küstenstadt Murk will Viv genesen. Im Buchladen von Rättin Fern findet Viv Anschluss, neue Freunde, Leidenschaften und einiges an Arbeit. Während Viv damit beschäftigt ist, den heimeligen Buchladen zu renovieren, treibt ein Feind sein Unwesen.

Auch in seinem zweiten Band der 'Viv-Chroniken' ist es Travis Baldree super gelungen eine cosy Atmosphäre einzufangen. Das idyllische Städtchen Murk verzaubert mit seinen schrullig liebevollen Bewohnern und mittelalterlichem Charme. Besonders Fern mit ihrem Hühnerhund Potrost habe ich, abgesehen von Viv, schnell ins Herz geschlossen. Genauso wie Bäckerin Maylee, die Vivs und mein Herz mit Köstlichkeiten erobert hat.

Der Großteil der Geschichte ist herrlich unaufgeregt, humorvoll und cosy. Für Spannung neben den Renovierungsarbeiten in der Bücherei sorgt eine neue, oder besser gesagt alte Bedrohung, befinden wir uns ja in der Vergangenheit.

Kann ich das Buch empfehlen? Definitiv! Brauche ich mehr von Viv & Co? Aber sowas von! Travis Baldree werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.

Fazit:
Eine Fortsetzung, die die Vorgeschichte zu 'Magie und Milcbschaum' darstellt und auf gut als Standalone gelesen werden kann. Aber wer will das schon. Einmal Viv, immer Viv! Ich bin Travis Baldrees Charme jedenfalls verfallen. Große Empfehlung!

Bewertung vom 08.08.2024
When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1
Parker, Sarah A.

When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1


ausgezeichnet

"Rache ist die einsamste Gottheit von allen, Mondschein. Lass es dir von jemanden sagen, der es weiß."

(Zitat aus ‚When the Moon Hatched‘, S. 188)

Mit über 800 bild- und wortgewaltigen Seiten hat sich ‚When the Moon Hatched‘ direkt an die Spitze meiner Lesehighlights katapultiert. Ich habe das Buch verschlungen und geliebt. Ich konnte während des Lesens an nichts anderes denken als Raeve und Kaan und ihre schicksalhafte Beziehung zueinander.

Dabei ist mir der Einstieg in die Geschichte nicht leicht gefallen und ich hatte mehr Fragezeichen im Kopf als sonst was. Sarah A. Parker hat eine unglaublich komplexe Welt erschaffen – auf der einen Seite roh, brutal und düster. Auf der anderen Seite ist alleine die Welt schon reine Poesie. Es gibt drei große Königreiche, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das tropisch, sonnige Burn im Norden der Erdkugel, mit seinen Sabersythe-Drachen. Das kalte, verschneite Fade im mittleren Drittel, das durch einen Graben geteilt und mit Himmelsbrücken verbunden ist – die Heimat der federgeschmückten Moltenmaws. Ganz im Süden erstreckt sich das dunkle Königreich von Shade, die Brutstätte der Moonplume-Drachen. Die Drachen an sich sind schon sehr besonders, ihr Wesen und ihre Verbindung zu den Fae. Aber was ich am genialsten finde, ist die Tatsache, dass Drachen zu Monden werden, wenn sie sterben. Der Gedanke dahinter ist einfach wunderschön und ergreifend.

Die Welt ist zudem von einem sehr ungewöhnlichen, komplexen Magiesystem geprägt, in dem die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde, Götter und Gesänge eine wesentliche Rolle spielen. Nicht alle haben die Fähigkeit Elementargesänge zu hören. Jene werden als Nullen bezeichnet. Damit diese sofort erkannt werden, werden Nullen als Erkennungszeichen die Ohren eingeschnitten. Auch unsere Protagonistin Raeve ist als Null gekennzeichnet bzw. getarnt. Als Mitglied der Rebellengruppe Fíur du Ath kämpft und tötet sie für eine bessere Welt, eine weniger grausame Regierung. Als Raeves beste Freundin und einzige Familie einem Attentat zum Opfer fällt, schwört Raeve auf Rache. Raeve ist eine unglaublich toughe Protagonistin. Ein Bad Ass mit einem klaren Ziel vor Augen. Auch wenn ich Raeves Handlungen nicht immer nachvollziehen konnte, mochte ich sie total gerne.

Kaan habe ich ebenfalls schnell ins Herz geschlossen. Er ist auf der einen Seite gefährlich, wirkt besitzergreifend. Nach und nach lässt er tiefer blicken und er zeigt seine gütige und großherzige Seite.

Raeve und Kaan sind zusammen wie Feuer und Wasser. Die Energie zwischen ihnen ist geladen. Die Beziehung der beiden entwickelt sich langsam. Es gibt auch einige sehr spicy Szenen, allerdings nehmen diese nicht überhand und sie kommen auch erst eher spät im Buch.

Neben den Perspektiven von Raeve und Kaan, sind noch einige wenige Kapitel aus der Sicht von Veya Vaegor, Kaans Schwester, geschrieben, die nochmal andere Einsichten bietet. Zwischen den Kapitel sind Tagebucheinträge einer unbekannten Person eingestreut, die ich unglaublich spannend fand. Nach und nach eröffnet sich, um wem es sich handelt.

Ich habe den Handlungsverlauf, die ganzen Enthüllungen und Wendungen sehr geliebt und gefeiert. Ich war total genannt und hatte ständig den Drang weiterlesen zu müssen. Die rund 800 Seiten habe ich innerhalb von 3 Tagen weggelesen. Ich habe wie gesagt etwas gebraucht bis ich angekommen bin. Nach rund 150 Seiten hat es mich dann gepackt und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen.

Sarah A. Parkers Schreibstil ist unglaublich facettenreich. Sehr poetisch und bildgewaltig, zwischendurch geprägt durch derbe und rohe Sprache – je nach Situation und Szene. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass es einige sehr brutale und blutige Passagen gibt. Und auch die spicy Szenen hatten es ziemlich in sich.

Ich kann es, vorallem nach diesem Ende, kaum erwarten weiterzulesen und habe mir das Buch auch schon für einen Re-Read vorgenommen. Ich glaube, dass sagt eigentlich alles aus. Große Liebe, großes Highlight!

"Er ist loderndes Feuer. Ich bin zerbrochenes Eis. Wir sind dazu verdammt, uns gegenseitig zu zerstören, wenn wir aufeinandertreffen."

(Zitat aus ‚When the Moon Hatched‘, S. 481)

Fazit:

Komplexe, im positiven Sinne überbordende, bild- und wortgewaltige Fantasy mit Drachen, Fae, einer Vielzahl anderer außergewöhnlicher Wesen und Gottheiten und faszinierender Elementarmagie. Große Liebe!

Bewertung vom 02.08.2024
A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1
Faizal, Hafsah

A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1


sehr gut

Kaffeehäuser, Schlachtereien und Buchmacher warteten schlummernde auf die Morgendämmerung, die Stadt wurde von der Sünde am Leben gehalten - und von einer Teestube, die sich zwischen Elend und Reichtum an eine Ecke schmiegte.

(Zitat aus 'A tempest of Tea', S. 14)

Da habe ich gerade erst die ersten Seiten gelesen und mich direkt in Hafsah Faizals poetisch bildhaften Schreibstil verliebt, der mir die Tür zu einem Imperium aus Geheimnissen, Tee und Blut, aus Intrigen und Verschwörungen, geöffnet hat. Ich mochte das den Dilogieauftakt trotz einiger Längen zu Beginn richtig gerne.

Gleich zu Beginn lernen wir Arthie Casimir kennen, die als Waisenkind in Ettenia gestrandet, sich hochgekämpt hat. In ihrem Teehaus in White Roaring genannt 'Spindrift' serviert sie tagsüber Tee und sammelt Geheimnisse der Oberschicht. Nachts jedoch bedient Arthie die Ausgestoßenen und Geächteten der Stadt - Vampire. Wenn der Mond den Himmel erhellt, verwandelt sich das Spindrift in ein Bluthaus. Immer an Arthies Seite ist Jin - ihr treuer Gefährte und selbsterwählter Bruder. Als das Teehaus bedroht wird und Arthie alles zu verlieren droht, was sie sich aufgebaut hat, eröffnet ihr ein Fremder einen möglichen Ausweg. Arthie soll ein Buch stehlen. Doch dieses befindet sich im Athereum, der gefährlichen Unterwelt Ettenias. Um auch nur den Hauch einer Chance zu haben, stellt Arthie eine Crew zusammen. Doch nicht alle verfolgen das gleiche Ziel.

Es dauert wie gesagt etwas bis das ganze ins Rollen kommt und mich die Handlung so richtig packen konnte. Aber der besondere Schreibstil und die unterschiedlichen Charaktere sorgen für Ausgleich. Wir bekommen hier neben Tee und Blut eine bunt zusammengewürfelte Truppe serviert. Jeder hat andere Fähigkeiten, die der Sache dienlich sind. Nicht alle stehen an Arthies Seite. Ich hab die ganze Dynamik untereinander einfach geliebt.

Der große Knall kommt erst relativ spät, dafür umso heftiger. Was soll ich sagen: Ich brauche Band 2.

Fazit:
Eine Found Family, ein Heist, ein Handel mit Geheimnissen, Tee und Blut. Geniale Idee und tolle Umsetzung.

Bewertung vom 02.08.2024
Funny Story
Henry, Emily

Funny Story


ausgezeichnet

Und wieder einmal hat mich Emily Henry total begeistern können. 'Funny Story' hat mich auf ganzer Linie überzeugt - mit tollen, greifbaren Protagonisten, humorvollen Szenen gemischt mit bittersüßen Nuancen und einer Liebesgeschichte, sie sich die nötige Zeit nimmt.

Daphne ist eine tolle Protagonistin, sehr natürlich und nahbar. Der Liebe wegen ist sie in ein kleines Städtchen in Michigan gezogen, wo sie als Kinderbibliothekarin arbeitet und Vorlesesstunden für Kinder abhält. Traumjob und Traumhaus sind da, fehlt nur noch die Traumhochzeit. Doch der Bräutigam hat andere Pläne. Noch während seines Junggesellenabschiedes betrügt er Daphne mit seiner besten Freundin Petra und setzt Daphne vor die Tür. Da Daphne nicht weiß, wo sie auf die schnelle eine bezahlbare Unterkunft herbekommt, beschließt sie kurzerhand bei Miles, Petras Ex, einzuziehen. Damit nimmt das Chaos seinen Lauf.
Ich habe Daphne richtig ins Herz geschlossen. Sie ist so ein liebevoller und herzensguter Mensch. Die Vergangenen hat Daphne sehr geprägt, wodurch auch ihr Selbstvertrauen sehr leidet.
Auch Miles, hat seine Päckchen zu tragen. Durch seine chaotische Art hat er mit Vorurteilen zu kämpfen. Dabei ist Miles ein hilfsbereiter und herzensguter Mensch. Er ist sofort da, als Daphne ihn um Hilfe bittet, obwohl sein Herz selbst gerade erst gebrochen wurde.
Die Freundschaft, die sich zwischen Daphne und Miles entwickelt ist wundervoll. Die Dialoge großartig - eine gute Mischung aus Humor und tiefgründigen Themen. Genau das gefällt mir so gut an Emily Henrys Werken. Es geht immer im mehr als "nur" eine Liebesgeschichte. Familie, Freundschaft, Selbstfindung und Selbstwertschätzung sind Themen, die angesprochen werden.

Und auch das cosy Kleinstadtsetting und die zahlreichen Nebencharaktere tragen zum Charme und der tollen Atmosphäre bei. Besonders die alleinerziehende 43-jährige Ashley mit ihrem Sohn Mulder ist mir sehr ans Herz gewachsen.

Für mich ist 'Funny Story' ein Highlight, mit dem ich einfach Spaß beim Lesen hatte.

Fazit:
Gewohnt humorvoll, liebevoll und charmant, wie auch tiefgründig. Ein weiteres Highlight von Emily Henry.

Bewertung vom 02.08.2024
Der Vertraute
Bardugo, Leigh

Der Vertraute


ausgezeichnet

Wenn die Gedanken kreisen; ich absolut keinen Kopf für eine neue Geschichte habe, dann weiß ich, dass ich gerade ein Highlight beendet habe. Genau so geht es mir gerade nach ‚Der Vertraute‘ aus der Feder von Leigh Bardugo. Dabei waren es insbesondere die Charaktere, die mich begeistert haben und die ich auch nicht so schnell vergessen werde.

Vor dem Hintergrund der Spanischen Inquisition lernen wir in Madrid das Küchenmädchen Lucia kennen. Während die Menschen Lucia kaum wahrnehmen und sie als einfältig abstempeln, erleichtert sich die junge Frau ihr Leben mit ein bisschen Magie. Die Einkäufe vom Markt werden schnell einmal verdoppelt, das verbrannte Brot wieder genießbar gemacht. Doch Lucias Begabung bleibt nicht unentdeckt. Hausherrin Valentina möchte diese für ihre Zwecke einsetzen, um in Rang und Ansehen zu steigen. Sie zwingt Lucia vor Gästen ihre Fähigkeiten zu präsentieren. So wird auch Pérez auf Lucia aufmerksam. Der ehemalige Sekretär von König Philipp unterbreitet Lucia ein Angebot. Sie soll ihm helfen wieder in die königlichen Reihen aufzusteigen, die Gunst des Königs zurück zu erlangen, indem sie ihre von Gott gegebene Gabe in dessen Dienst stellt. Pérez stellt seinen Diener Santangel an Lucias Seite. Er soll helfen Lucias Magie zu stärken, damit diese in einem Wettstreit gegen weitere magisch Begabte als Siegerin hervorgeht, ohne dabei ein weiteres Opfer der Inquisition zu werden.

‚Der Vertraute‘ ist ein sehr charakterstarkes Buch; Lucia eine Protagonistin, die eine faszinierende Entwicklung durchmacht und im Verlauf der Handlung immer mehr aufblüht. Doch auch der geheimnisvolle, von den Menschen gefürchtete Santangel konnte mein Herz erobern. Seine tragische Rolle hat mich total in den Bann gezogen.

Der historische Hintergrund bietet Raum für eine spannende Handlung. Dabei ist es Leigh Bardugo perfekt gelungen ihre Magie und Wunder einfließen zu lassen als ob diese ganz natürlich auf dieser Welt existieren würden.

Auch den Schreibstil habe ich sehr gefeiert. Dieser reicht von poetischen Phrasen bishin zu bissigen, schlagfertigen Dialogen, ist stimmungsvoll und düster. Einfach wunderschön und sehr einnehmend.


Fazit
Ein Roman, dessen große Stärke die Charaktere sind. Unglaublich einnehmend und durch den historischen Hintergrund und magischen Realismus sehr spannend. Für mich ein großes Highlight!