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Benutzername: 
Christian
Wohnort: 
Neuenrade

Bewertungen

Insgesamt 118 Bewertungen
Bewertung vom 02.01.2021
Figuren zeichnen aus der Hüfte
Haas, Heike

Figuren zeichnen aus der Hüfte


ausgezeichnet

Darum geht‘s

In diesem Buch geht es um das Zeichnen von Figuren. Vorkenntnisse werden nicht benötigt. Es beginnt mit möglichen Zeichenwerkzeugen und ihren Stärken/Schwächen. Steigt dann ein ins Zeichnen einfachster Figuren und wird von da aus immer komplexer und detailreicher. Am Ende des Buches werden verschiedene Übungen vorgestellt, mit denen Zeichner die eigene Kreativität wecken können.
Umsetzung

Das Buch beginnt mit einer kleinen Orientierungshilfe. Es beinhaltet sowohl Infos für Anfänger (Materialien, Strichmännchen), als auch für fortgeschrittene Visualisierer. Durch eine kurze Inhaltsangabe zu jedem Kapitel kann der Leser genau an die Stelle springen, die er benötigt.

"Du kannst alles zeichnen, wenn du dich damit auseinandersetzt, wenn du übst, interessiert dranbleibst und vor allem genau hinschaust." - Heike Haas: Figuren zeichnen aus der Hüfte, 2020

„Figuren zeichnen aus der Hüfte“ ist ein Mitmach-Buch. Vom Lesen allein wird niemand Figuren zeichnen können. Vielmehr lädt es mit Anleitungen und Übungen dazu ein, selbst zum Stift zu greifen und nachzuzeichnen, bzw. Neues auszuprobieren.

Die Einstiegshürde ist bei diesem Buch sehr niedrig. Wer also sagt „ich kann gar keine Figuren zeichnen“, wird hier sacht an das Thema herangeführt. Es beginnt mit Strichmännchen – die bekommt schließlich jeder hin. Stück für Stück werden die Figuren dann komplexer. Mimik, Gestik, Kleidung, das alles wird nach und nach eingestreut und ehe man sich’s versieht, zeichnet man recht komplexe Figuren. Die einzelnen Schritte sind aufeinander abgestimmt, sodass sich die eigenen Figuren kontinuierlich entwickeln.

Sehr gut hat mir gefallen, wie detailliert auf die Mimik eingegangen wurde. Zum Teil werden Emotionen mit bis zu neun Bildern dargestellt. Das Gesicht schaut zuerst neutral und dann sieht man, wie kleinste Veränderungen an Augenbrauen, Augen und Mund dafür sorgen, dass man eine Bandbreite von leicht ungehalten zu wütend darstellen kann. Vor allem helfen die Vorlagen, wenn man selbst unsicher ist wie Emotionen dargestellt werden können.

Dieses Buch fokussiert sich tatsächlich nur auf Figuren. Symbole, Container, Schrift, etc. spielen hier eine untergeordnete Rolle und kommen nur vor, wenn sie in Bezug zu Figuren stehen.

Die einfachsten Figuren können innerhalb von Sekunden entstehen. Das ist für diejenigen hilfreich, die bei Vorträgen als Zuschauer mitzeichnen wollen, aber auch für Redner, die während des Vortrags etwas visualisieren wollen. Für anspruchsvollere Figuren wird auch gesorgt. Diesen Teil finde ich geeignet für diejenigen, die Zeit zum „ausführlichen“ zeichnen haben, also z.B. eine PowerPoint Folie mit Figuren ausstatten wollen oder Flipcharts für Seminare vorbereiten.

Ein paar Downloads auf der Verlagsseite ergänzen das Buch. Sie können für verschiedene Übungen verwendet werden. Am Hilfreichsten fand ich das Blatt mit den leeren Gesichtern, denn mimisch können Zeichner sehr viel ausdrücken.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ große Bandbreite von Strichmännchen bis hin zu anspruchsvollen Figuren
+ Mimik, Gestik, Aussehen, werden detailliert in eigenen Kapiteln vorgestellt
+ viele Anregungen zum Üben

Meine Meinung

Dieses Buch ist super hilfreich. Es gibt zu diversen Figuren mit unterschiedlichen Körperhaltungen, Gesichtsausdrücken und Gegenständen detaillierte Strich-für-Strich-Anleitungen. Die Bandbreite reicht von sehr einfachen Figuren (nur wenig mehr als Strichmännchen) bis hin zu detaillierten Versionen mit Kleidung und Accessoires. Es werden sowohl sehr einfache, als auch detaillierte Figuren vorgestellt.

Bewertung vom 02.01.2021
Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
Strobel, Arno

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.


gut

Darum geht‘s

Endlich einmal frei von Smartphone, Laptop und Internet sein. Das wünscht sich die kleine Gruppe, die einen fünftägigen Digital Detox Kurzurlaub gebucht hat. Sie wandern zu einem einsamen Hotel und genießen den Abstand zum Alltag. Was sie nicht ahnen: Am nächsten Tag sind sie eingeschneit, von der Außenwelt komplett abgeschnitten und der erste Teilnehmer wird vermisst… Es kann nur einer von ihnen gewesen sein. Aber wer?
Umsetzung

Ein abgeschiedenes Hotel, in dem die Bewohner von der Außenwelt abgeschnitten sind. Diese Idee ist nicht neu, aber ich finde sie immer wieder reizvoll. Leider hetzen die Eingeschlossenen immer wieder durch die Gänge, sodass die bedrückende Dunkelheit, die Stille, das Knarren des Gebäudes und derlei Sinneseindrücke ein wenig untergehen.

Die Geschichte wird zum Großteil aus Jennys Perspektive erzählt. Ständig analysiert sie ihr eigenes Verhalten und immer wieder will sie mit irgendwem über irgendetwas reden, ob es sie nun was angeht oder nicht. So richtig sympathisch war sie mir dadurch nicht.

Eines der Opfer überlebt, kann sich aber nicht verständlich machen. Es ringt immer wieder mit sich, unsicher ob es weiterleben oder sterben will. Gleichzeitig der Gedanke, dass es irgendwie einen Hinweis auf den Täter geben muss. Diese Perspektive war eine gelungene Mischung zusammen mit den Erlebnissen, die Jenny schilderte.

Immer wieder greift Arno Strobel am Ende eines Kapitels leicht vor. Warum? Ich finde es viel spannender nicht zu wissen, allerhöchsten zu erahnen, was passiert. Wenn eine Geschichte an sich nicht interessant ist, dann finde ich, dass auch solche künstlichen Cliffhanger nicht zum Weiterlesen animieren.

Ab der Mitte des Buches wird es ein wenig eintönig. Seite um Seite geht es darum, dass sich die im Hotel eingeschlossenen gegenseitig beschuldigen. Sie drehen sich Kreis, denn jeder könnte es gewesen sein. Das mag zwar realistisch sein, nimmt aber meiner Meinung nach zu viel Raum ein.

Das Ende erinnert ein wenig an Filme, in denen der Bösewicht, anstatt den Helden zu besiegen, erst erklärt, wie und was er alles warum unternommen hat. Das ganze Geschehen ergab sich nicht aus der Geschichte, sodass es ein wenig wirkt, als müsse eine plausible Begründung nachgeliefert werden.

Und hier die Kurzzusammenfassung
+ spannendes Setting
+ dichte Atmosphäre
- Hauptfigur ist nur begrenzt sympathisch
- Mittelteil dreht sich um gegenseitige Beschuldigungen
- Bösewicht muss am Ende alles erklären

Meine Meinung

Die Grundidee ist nicht neu, aber die Umsetzung macht gute Geschichten aus. Dieses Werk ist in Ordnung. Leider konnte ich mit keiner der Figuren so richtig mitfiebern oder mitleiden, für mich waren sie nicht ganz greifbar. Durch die gegenseitigen Beschuldigungen und wilden Suchaktionen kam auch das Bedrohliche der Situation nur zum Teil zur Geltung. Es mag vielleicht nicht mein letztes Buch von Arno Stobel gewesen sein, aber ich habe schon deutlich bessere Thriller gelesen.

Bewertung vom 02.01.2021
Die besten Geschichten
Lovecraft, Howard Ph.

Die besten Geschichten


sehr gut

Darum geht‘s

"Es ist eine missliche Tatsache, dass die geistigen Fähigkeiten eines Großteils der Menschheit zu beschränkt sind, um mit Abgeklärtheit und Intelligenz jene vereinzelten Phänomene abzuwägen, die außerhalb der üblichen Erfahrungen liegen und sich nur psychologisch feinfühligen Individuen erschließen." - H.P. Lovecraft: Die besten Geschichten, 2016

In seinen Geschichten entführt uns H.P. Lovecraft in Welten des Grauens. Seine Protagonisten sehen sich immer wieder übernatürlichen Phänomenen gegenüber und versuchen oft genug, ihnen zu entkommen.

Umsetzung

Auch wenn die Geschichten aus der Feder eines Autors stammen, so sind sie total verschieden. Mal spielen sie auf einem Friedhof, dann wieder in einer Herberge, einer verfallenen Kirche oder jahrhundertealten Wohnhäusern. Auch die Geschehnisse kann man kaum vergleichen. Für Abwechslung ist gesorgt.

H.P. Lovecraft schreibt spannende Texte. Er schafft es immer wieder beklemmende Atmosphären einzufangen. Auch so gefällt mir sein Schreibstil super. Man merkt den Texten an, dass sie mehr als 80 Jahre alt sind, und doch sind sie lesenswert.

"Mein Gott, Mann! Erkennen Sie nicht, dass diese Orte nicht gemacht, sondern eigentlich gewachsen sind? Generation auf Generation lebte, fühlte und starb dort, zu den Zeiten als die Menschen sich nicht davor fürchteten, zu leben, zu fühlen und zu sterben." - H.P. Lovecraft: Die besten Geschichten, 2016

Geschichtensammlungen mit dem Titel “Die besten Geschichten“ stehe ich ein wenig skeptisch gegenüber. Immerhin habe nicht ich diese „besten“ Geschichten zusammengestellt, sondern sie entsprechen dem Geschmack eines anderen Menschen. Die Sammlung hier war spannend und lesenswert, auch wenn mich nicht jede Geschichte umgehauen hat. Allerdings fand ich die Texte so gut, dass ich nach weiteren Texten von H.P. Lovecraft suchen werde.

Und hier die Kurzzusammenfassung
+ abwechslungsreiche Geschichten
+ spannend und gruselig
+ toller Sprachstil

Meine Meinung

Die Geschichten sind abwechslungsreich, spannend und ließen mich immer wieder erschaudern. Auch wenn die Texte mehr als 80 Jahren als sind, finde ich H.P. Lovecrafts Schreibstil toll. Seine Texte lassen sich flüssig lesen und er schafft es immer wieder beklemmende Atmosphären einzufangen.

Bewertung vom 02.01.2021
Schluss mit dem täglichen Weltuntergang
Urner, Maren

Schluss mit dem täglichen Weltuntergang


sehr gut

Das Buch richtet sich an Journalisten, ist aber auch für Medienkonsumenten interessant. Die Autorin entlarvt den vielbeschworenen objektiven Journalismus als Fata Morgana. Sie ruft die Journalisten dazu auf, sich bewusst zu werden, dass sie nicht nur als Unbeteiligte berichten. Und auch die Medienkonsumenten müssen sich kritischer mit Berichterstattung auseinandersetzen.

"Das Reden über Probleme schafft Probleme, das Reden über Lösungen schafft Lösungen." - Steve de Shazer, Psychotherapeut

Die Autorin zieht sehr viele Studien heran, um ihre Positionen zu untermauern. Ihre Quellen stellt sie am Ende des Buchs zur Verfügung. Sie fordert den konstruktiven Journalismus. Dieser richtet sich nicht einseitig darauf, auf Probleme und Katastrophen hinzuweisen, sondern auch Lösungsvorschläge zur Diskussion zu stellen. Hierzu zeigt sie immer wieder, dass die Journalisten gar nicht selbst an Lösungen arbeiten müssen. Es gibt weltweit unzählige Initiativen, die bereits an Lösungsansätzen zu den verschiedensten Herausforderungen arbeiten und zum Teil bereits Erfolge vorweisen können.

"Wer seinen Morgen mit Gewalt und Schrecken beginnt, normalisiert beides irgendwann. In der digitalen Welt des Dauerbeschusses mit Nachrichten pendeln wir also zwischen ständiger Alarmbereitschaft auf der einen Seite und Desensibilisierung auf der anderen Seite." - Prof. Dr. Maren Urner: Schluss mit dem täglichen Weltuntergang, 2019

Darüber hinaus plädiert sie dafür, dass auch positive Nachrichten Einzug in den Journalismus finden sollten. Wusstet ihr beispielsweise, dass weltweit bereits rund 87% aller Menschen lesen und schreiben können? Sie verweist auf den Ignoranztest und lässt die Leser selbst ein paar Fragen beantworten. So konnte ich selbst feststellen, dass ich so manche Wahrnehmung hinterfragen sollte. Deshalb wünscht sie sich, dass zu den klassischen W-Fragen des Journalismus eine hinzukommt: „Was jetzt?“ oder „Wie geht es weiter?“

Einzelnen Vergleichen kann ich nicht zustimmen. Die Autorin informiert darüber, dass statistisch betrachtet jährlich mehr Menschen (nicht nur Kinder) an Kugelschreibern sterben, als an Terroranschlägen. Nun, ich bin sehr sicher, dass noch nie ein Kugelschreiber mit dem Ziel aufgestanden ist, Menschen zu töten. Beim Islamisten wiederum sehe ich das anders. Deshalb denke ich, dass nicht alles auf Statistiken heruntergebrochen werden kann und sollte.

Die Autorin fordert nicht nur konstruktiven Journalismus, sie hat eine Online-Zeitung gegründet, die ausschließlich Mitgliederfinanziert ist. In dieser wird pro Tag nur ein Artikel veröffentlicht, in dem nicht nur Probleme, sondern auch Lösungsansätze und gute Neuigkeiten Platz finden sollen. Das Engagement finde ich gut, doch weist sie sehr oft, auf das eigene Unternehmen hin, was ich ab der Mitte des Buches dann doch als nervige Eigenwerbung empfand.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ Aussagen werden oft mit wissenschaftlichen Erkenntnissen untermauert
+ kritischer, aber nicht abwertender Blick auf Medien und Journalismus
+ Richtet sich an Journalisten, ist aber auch für Medienkonsumenten allgemein interessant
- sehr viel Eigenwerbung

Meine Meinung

Die Lektüre dieses Buches hat sich gelohnt. Es richtet sich in erster Linie an Journalisten, ist aber auch für uns Konsumenten von Medien interessant. Die Autorin zeigt anhand wissenschaftlicher Studien Fehlentwicklungen in der Berichterstattung auf und bietet Lösungsansätze an. Einziges Manko für mich ist, dass die Eigenwerbung ab dem letzten Drittel des Buchs überhandnimmt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.01.2021
Die vier Superhelden geben alles!
Lückel, Kristin

Die vier Superhelden geben alles!


gut

Darum geht‘s

Jonathan, seine kleine Schwester Sarah, sowie Elias und Marie befinden sich auf dem Spielplatz, dass eine Lichtexplosion die vier aufschreckt. Überrascht stellen sie fest, dass sie Superkräfte besitzen. Doch sie sind nicht die einzigen. Eine fünfte Person hat Superkräfte erhalten und nutzt diese, um auf Raubzüge zu gehen. Können die vier den Dieb aufhalten?
Umsetzung

Die Schrift ist größer gewählt und die Sprache eher einfach gehalten. Kinder können die Geschichte also selbst lesen. Ich denke aber, dass diese Geschichte auch jüngeren Kindern vorgelesen werden kann.

Es handelt sich um eine universelle Heldengeschichte, in denen Mädchen und Jungen gleichermaßen coole Kräfte haben.

Die Illustrationen finde ich alle gelungen.

Die Geschichte selbst konnte mich nicht so recht in ihren Bann ziehen. Zu groß sind die Parallelen zu anderen Heldengeschichten, es gibt keine neuen Einfälle. Mit Tieren sprechen, super stark sein oder unsichtbar werden können – das alles ist bereits dagewesen.

Besonders nervig empfand ich deshalb, dass andere Heldengeschichten dann auch noch angesprochen wurden. Als die Kinder über Superheldennamen nachdenken wird das besonders deutlich. Sarah wird zu Miss Doolittle, denn Dr. Doolittle gibt es ja schon. Auch die Unsichtbare (Die fantastischen vier) oder Flash werden angesprochen. Hier fehlt mir einfach das Neue.
Und hier die Kurzzusammenfassung

+ schöne Illustrationen
+ für Jungen und Mädchen gleichermaßen geschrieben
- wirkt uninspiriert, da es frappierende Parallelen zu bereits existierenden Helden gibt

Meine Meinung

So richtig konnte mich dieses Kinderbuch nicht begeistern. Es ist für Jungen und Mädchen gleichermaßen geeignet. Die Schrift ist etwas größer und die Sprache einfach, sodass die Kleinen es auch schon selbst lesen können. Aber die Ideen sind nicht neu. Super schnell rennen, sich unsichtbar machen können oder super stark sein, das alles wirkt auf mich wie die Neuauflage alter Geschichten.

Bewertung vom 02.01.2021
Weihnachten steht vor der Tür / Kater-Reihe Bd.1
Feth, Monika

Weihnachten steht vor der Tür / Kater-Reihe Bd.1


weniger gut

Darum geht‘s

Der Hauskater ist ganz aufgeregt: Weihnachten kommt. Er sieht dabei zu, wie Kekse gebacken und Geschenke versteckt werden, alles für Weihnachten. Aber wer ist dieser Weihnachten? Der Kater legt sich auf die Lauer, um den unbekannten Gast kennenzulernen. Wird er ihn antreffen?

Umsetzung

Der Hauskater hat keinen Namen. Die Geschichte wird aus seiner Perspektive erzählt und man erfährt ein wenig über ihn und seine Vorfahren (Streuner). Doch er bleibt mir fremd.

Die Kapitel sind unterschiedlich lang. Manche gehen nicht einmal über eine halbe Seite, andere wiederum über mehrere. Ausgewogen finde ich diese Aufteilung nicht, besonders, wenn man das Buch zur Guten Nacht vorlesen möchte.

Die Geschichte richtet sich an ein junges Publikum. Dafür finde ich die Sätze allerdings zu lang. Sie sind zum Teil über 30 Worte lang und haben mehrere Nebensätze.

"Ellen übt für die Blockflötengruppe. Weihnachtslieder. Die Töne hüpfen durchs ganze Haus, schrill und falsch, zum Ohrenknicken. Das soll auch für Weihnachten sein. Wenn sie ihn mit dem Gejaule bloß nicht vertreibt!"- Monika Feth: Weihnachten Steht vor der Tür, 2014

Die Gerüche sind ihm fremd, das Flötenspiel hört sich falsch an und die Kekse darf er auch nicht naschen. Für den Kater gibt es Vieles, an dem er nörgeln kann.

Auch wenn die einzelnen Kapitel jeweils einem Tag im Dezember zugeordnet sind, handelt es sich nicht um ein Adventsbuch mit 24 Kapiteln.

Und hier die Kurzzusammenfassung

interessante Idee
schöne Illustrationen

Die Hauptfigur hat keinen Namen
Die Sprache ist nicht an Kinder angepasst

Meine Meinung

Die Idee finde ich super. Ein Kater hält Weihnachten für eine Menschen und wartet auf den Gast, für den sich die ganze Stadt ins Zeug legt. Der Kater hat viel zu kritisieren und ist gemein gegenüber Waldi, einem alten Dackel. Gleichzeitig hat der Kater keinen Namen. Die Sprache ist auch nur bedingt für Kinder geeignet. Leider hat mich die Umsetzung nur teilweise überzeugt.

Bewertung vom 02.01.2021
Die Jagd nach dem Geisterdieb
Bertram, Rüdiger

Die Jagd nach dem Geisterdieb


gut

Darum geht‘s

Lale und Henry proben für ein Theaterstück, in dem sie Sherlock Holmes und Dr. Watson verkörpern. Doch vor der Aufführung werden sie entführt. Cecilia, die Gräfin der Geister von Ottershausen, benötigt die Hilfe der beiden Meisterdetektive. Jeden Tag verschwinden Geister. Wer entführt sie? Und warum? Da die zwei Kinder erst wieder in die reale Welt zurück dürfen, wenn der Fall gelöst ist, begeben sie sich auf Spurensuche.
Umsetzung

Die Idee ist interessant. Hier geht es nicht um einen geisterhaften Dieb, denn hier werden tatsächlich die Geister selbst gestohlen oder vielmehr entführt.

Die Figuren sind individuell und alle haben ihre Eigenheiten. Alfons zum Beispiel vergisst seinen Kopf immer wieder an den unmöglichsten Orten und Chang Miau Sing, die Knochenklapperkatze, hat immer eine Weisheit aus China parat.

Am sympathischsten fand ich die Katze Chang Miau Sing. Auch wenn es mit der Herkunft ihrer Weisheiten nicht allzu weit her zu sein scheint.

“Mit Verlaub, niemand wird ihm glauben!“, schnurrte Chang Miau Sing, die auf dem Schoß der Gräfin saß und sich mit süßsauren Heringen füttern ließ. „Oder wie es in China heißt: Wer Stäbchen hat, braucht keine Gabel.“ - Rüdiger Bertram: Die Jagd nach dem Geisterdieb, 2016

Die Darstellung aller Erwachsenen finde ich sehr einseitig. Obwohl die Kinder verschwunden sind, denken deren Eltern nur an sich und machen sich überhaupt keine Sorgen um ihren Nachwuchs. Sehr unsympathisch. Der Konflikt der Kinder mit ihren Eltern wird gezeigt, aber nicht gelöst. Der Verbrecher ist ebenfalls ein gieriger und skrupelloser Erwachsener. Und auch der Lehrer, der das Theaterstück organisiert, wirkt auf mich eher dümmlich und kraftlos.

Die Illustrationen wirken auf mich eher wie Skizzen. Mir persönlich haben sie nicht sehr gefallen.

Die klassische Rollenverteilung wird aufgehoben. Lale, ist ein furchtloses Mädchen, quasi die Schlägerin an der Schule, vor der alle Angst haben. Henry hingegen ist eher ein zartbesaiteter Junge.
Und hier die Kurzzusammenfassung

+ interessante Idee
+ individuelle Figuren
- Illustrationen wirken wie Skizzen
- Konflikt zwischen Eltern und Kindern wird nicht gelöst
- alle Erwachsenen sind unsympathisch

Meine Meinung

Die Geschichte ist ganz in Ordnung, mehr leider nicht. Die Erwachsenen werden einseitig als schlecht dargestellt und die Konflikte zwischen den beiden Kindern und ihren Eltern nicht gelöst. Väter kommen gar nicht vor. Aus der Idee, dass Geister entführt werden, hätte man meiner Meinung nach mehr machen können.

Bewertung vom 02.01.2021
Geliebte Mangaka
Kodama, Naoko

Geliebte Mangaka


sehr gut

Darum geht es

Haruka Hada hat sich endlich ihren großen Traum erfüllt: Sie ist die neue Redakteurin ihres großen Idols Ritsu Kuroi. Doch sie muss erschrocken feststellen, dass ihre Vorstellungen nichts mit der echten Mangaka zu tun haben. Sie strengt sich an, damit die Autorin ihr ganzes Potenzial entfalten kann und dabei kommen sich beide näher.

Aufmachung des Buches

Der Manga erscheint m Taschenbuchformat. Am Ende der Geschichte meldet sich die Autorin zu Wort und gibt Einblicke in die Entstehung der Geschichte und ihren Alltag als Mangaka.

Umsetzung

Den Zeichenstil von Naoko Kodama finde ich toll. Ich kann mir ihre Illustrationen immer wieder ansehen.

Haruka und Ritsu ist es in der Kindheit sehr ähnlich ergangen. Doch beide haben sich ganz unterschiedlich entwickelt. Diese Gemeinsamkeiten und Gegensätze machen das Zusammenspiel der beiden interessant.

Es handelt sich um eine zarte Liebesgeschichte, in der sich die beiden jungen Frauen ganz allmählich annähern. Sie ist gespickt mit Konflikten und Missverständnissen, entwickelt sich aber kontinuierlich weiter.

Naoko Kodama hat sich für diese Ausgabe ein weiteres Kapitel einfallen lassen müssen. Dadurch wirkt die Geschichte aber nicht aufgebläht, ganz im Gegenteil. Ich empfinde den Umfang als genau richtig.
Und hier die Kurzzusammenfassung

+ schöne Illustrationen
+ sympathische Figuren
+ unterhaltsame Geschichte

Meine Meinung

Dies ist eine weitere, tolle Geschichte der Mangaka Naoko Kodama. Ich mag ihren Zeichenstil sehr. Die beiden jungen Frauen sind unterschiedlich, passen aber trotzdem sehr gut zusammen. Ich lese die Geschichte immer mal wieder.

Bewertung vom 02.01.2021
Ihr tötet mich nicht (eBook, ePUB)
Kirk, Shannon

Ihr tötet mich nicht (eBook, ePUB)


schlecht

Darum geht‘s

Ein schwangeres, sechzehnjähriges Mädchen wird entführt. Als erwachsene Frau lässt sie das Geschehen Revue passieren. Anstatt zu verzweifeln, hat sie daran gearbeitet ihre Peiniger zur Strecke zu bringen.
Umsetzung

Die Lektüre dieses Buches hat mich enttäuscht. Für mich liegt der Reiz einer Geschichte darin, nicht zu wissen, wie sie ausgeht. Unvorbereitet spannende, manchmal unfassbare Wendungen zu erleben. In diesem Buch weiß der Leser bereits im zweiten Absatz, dass die Protagonistin alles heil übersteht.

"Meine damaligen Gedanken sind mir heute noch so präsent, als erlebe ich sie erneut, als gingen sie mir gerade zum ersten Mal durch den Kopf. Da ist er wieder, vor der Tür, denke ich, obwohl seither siebzehn Jahre vergangen sind." - Shannon Kirk: Ihr tötet mich nicht, 2016

Auch wenn man das Ende einer Geschichte kennt, kann sie spannend sein. Wenn die Protagonistin sympathisch ist, dann fiebert man gerne mit ihr und will wissen, wie sich alles seinerzeit zugetragen hat. Leider ist mir die Protagonistin von Anfang an unsympathisch gewesen. Sie selbst findet es gut, dass ihr ihre Eltern beigebracht haben, ihre Feinde geringzuschätzen. Die Herabwürdigung ihrer Entführer wirkt auf mich allerdings nur arrogant und abstoßend.

Für mich ist wichtig, dass ich die Räume in Geschichten miterleben kann. Ich möchte das warme Sonnenlicht auf der Haut spüren, das Plätschern des Baches hören und den muffigen Geruch in einer Abstellkammer riechen. Leider zerstört die nüchterne Erzählweise der Protagonistin diese Wahrnehmungen.

"Wir betraten wieder eine Rasenfläche und blieben dann stehen. Schlüssel klapperten, eine Tür wurde geöffnet. Bevor ich die Zahlen vergaß, errechnete ich die Gesamtzeit, die wir vom Transporter zur Tür gebraucht hatten, und speicherte sie ab: zwei Minuten, sechs Sekunden zu Fuß." - Shannon Kirk: Ihr tötet mich nicht, 2016

Und hier die Kurzzusammenfassung
- unsympathische Protagonistin
- die Sinne werden nicht angesprochen
- das Ende ist bereits zu Beginn bekannt

Meine Meinung

Dies ist eines der wenigen Bücher, bei denen ich das Lesen abgebrochen habe. Ich bin gar nicht erst in die Geschichte hineingekommen. Die Hauptfigur ist mir unsympathisch, sodass mich nicht berührt, was ihr passiert. Mit ihrer arroganten und nüchternen Art erstickt sie auch alle Sinneswahrnehmungen, sodass ich zwar die Beschreibungen lesen, aber keinen Film im Kopf sehen konnte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.01.2021
Magic Marta und der Wunderkater / Magic Marta Bd.1
Sabbag, Britta

Magic Marta und der Wunderkater / Magic Marta Bd.1


sehr gut

Darum geht‘s

Marta kommt nun in die fünfte Klasse und ist nervös. Sie trägt eine Brille, hat eine Zahnspange und ein kleines Bäuchlein. Wie soll sie so neue Freunde finden? In einer besonders peinlichen Situation kommt ihr der magische Kater Hieronymus zur Hilfe und bleibt hartnäckig an ihrer Seite. Seine Mission: Marta zu einem beliebten Mädchen machen.
Umsetzung

Das Buch ist für die jungen Leser lustig geschrieben. Es gibt immer wieder Stellen zum Schmunzeln:

"Also holte ich so doll Luft, wie ich nur konnte, atmete tief aus und – Plopp! Nur ein ganz leises Geräusch ließ erahnen, was soeben passiert war. Ich blickte an mir herab und sah, was ich bereits befürchtet hatte: Der Hosenknopf meiner Jeans war abgeplatzt." - Britta Sabbag: Magic Marta und der Wunderkater, 2019

Hieronymus ist ein wenig arrogant, aber davon abgesehen super charmant. Ich habe den kleinen Kater gleich ins Herz geschlossen.

“Ein Meisterwerk an Geschicklichkeit und Timing, würde ich sagen. O ja, ich bin einfach der Beste! Und natürlich auch der Charmanteste, der Witzigste – und der Unterhaltsamste sowieso.“ - Britta Sabbag: Magic Marta und der Wunderkater, 2019

Sehr gut gefallen mir die Illustrationen.

Gut gefallen mir auch Aussagen, die man so als Sprüche oder Zitate für Postkarten verwenden könnte und über die sich nachzudenken lohnt.

"Wenn du lächelst, lächelt die Welt zurück!" - Britta Sabbag: Magic Marta und der Wunderkater, 2019

“Das Wichtigste im Leben ist, dass man sich etwas zutraut“, sinnierte der Kater. „Du entscheidest, ob du wegläufst oder ob du weitergehst.“ - Britta Sabbag: Magic Marta und der Wunderkater, 2019

Die Themen sind aktuell. Es geht um die Angst an einer neuen Schule, an der man niemanden kennt. Die Frage, ob man akzeptiert wird und die Ablehnung von Menschen, deren Ansprüchen man nicht genügt, weil man z.B. übergewichtig ist. Es geht um echte Freundschaft und den Mut man selbst zu sein.

Die Wortwahl ist manchmal unglücklich, finde ich. „Goutieren“ (Bedeutung laut Duden: Geschmack an etwas, Gefallen an etwas, (selten:) jemandem finden) wird wohl kein achtjähriger Leser verstehen. „Spinksen“ gibt es laut Duden nicht (im Zusammenhang soll es wohl „linsen“ oder „spähen“ bedeuten).

Und hier die Kurzzusammenfassung
+ lustig
+ charmanter Kater
+ schöne Illustrationen
- unglückliche Wortwahlen

Meine Meinung

Dies ist der Start einer neuen Serie von Autorin Britta Sabbag (Hummel Bommel). Der Schreibstil gefällt mir sehr und besonders Kater Hieronymus habe ich ins Herz geschlossen. Frech und dennoch charmant hilft er Marta ihren Weg unter neuen Mitschülern zu finden. Aktuelle Themen/Probleme von Kindern werden angesprochen.