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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 899 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2024
Wolfszone
Endres, Christian

Wolfszone


ausgezeichnet

Rotkäppchen und der Wolf
"Wolfszone" von Christian Endres ist ein ganz besonderer Cyber-Thriller, er ist gleichzeitig Dystopie und auch spannender Kriminalroman.
Wir begleiten hier den Berliner Privatdetektiv Joe Denzinger auf einem ganz brisanten Ermittlungsauftrag. Die Tochter der sehr reichen und sehr mächtigen Chefin eines Rüstungsunternehmen ist verschwunden. Als letztes war sie in einer Aktivistengruppe unterwegs, die vor einer Sperrzone campiert, um neu entstandene Cyberwölfe zu schützen.
Also begibt sich Joe genau dorthin, in die tiefste brandenburgische Provinz, heiß, trocken, menschenarm und hinter einem kleinen Ort hat die Bundeswehr ein Gebiet komplett abgeriegelt und gesperrt. Dort wurden die veränderten Wölfe gesichtet.
Bei seiner Suche tritt Joe so einigen auf die Füße, seien es Journalisten, die örtliche Drogenmafia oder dem Militär. Joe hat eine sehr eigene Art, selbstbewusst und voller Humor, ich mochte ihn von Beginn an sehr.
Als Leserin begleiten wir hier aber nicht nur die Perspektive von Joe, es wird abwechselnd erzählt, so kommt auch eine Fahrradkurierin, eine Wolfsforscherin, ein Soldat und sogar einer der veränderten Wölfe zu Gehör. Der Perspektivwechsel ist hier sehr spannend gestaltet.
Viele der Personen in diesem Buch bekommen einen ganz eigenen Charakter und es macht viel Spaß, sie zu begleiten.
Von der Handlung möchte ich nicht viel verraten, es werden hier ganz wichtige Themen mit angeschnitten, auch zum Thema technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, Klimaveränderungen, der Entwicklung von KI und weiteren Innovationen und auch moralischen Fragen dazu. Das ist sehr gut eingebunden, ohne erhobenen Zeigefinger.
Das Buch war von Beginn an spannend und hat mich sehr gut unterhalten bist zum filmreifen Finale hin, einem Abschluss, den ich so nicht habe kommen sehen, das war gekonnt gemacht.
Ein Buch, dass ich hier allen Leserinnen empfehlen möchte, die gerne etwas spannendes lesen, dass auch zum nachdenken und mitdenken einlädt. Ich würde mich freuen, weiteres von diesem Autor zu lesen.

Bewertung vom 07.05.2024
Die Stille der Flut
Bergsma, Elke;Johannsen, Anna

Die Stille der Flut


sehr gut

Vielversprechender Einstieg
"Die Stille der Flut" von Elke Bergsma und Anna Johannsen ist der erste Teil einer Krimi-Trilogie. Die Reihe mit den Ermittlerinnen Lina Lübbers und Kea Siefken spielt in Ostfriesland, was einen sehr schönen Hintergrund bildet.
Erzählt wird hier abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Ermittlerinnen, die allerdings sehr nahe beieinander liegen, also ähnlichen Inhalt haben.
Lina ist neu auf dieser Wache, sie arbeitet sozusagen undercover und soll einen Maulwurf entlarven, der Informationen an das örtliche Drogenmilieu gibt und dieses sich recht ungestört weiter ausbreitet. Dabei muss sie sich natürlich auch aktiv in den aktuellen Fall einbringen. Der Start der beiden Frauen miteinander gelingt erstmal nicht gut, beide haben ihre Probleme und Geheimnisse. Das macht allerdings die Zusammenarbeit nicht leichter, die Lektüre aber spannender.
Der aktuelle Fall ist ein totes Mädchen, abgeladen im Watt, entsorgt wie Abfall und was da bei den Ermittlungen zutage tritt, ist ein sehr wichtiger Ansatz, gut, dass darüber geschrieben wird. Die Themen in diesem Buch fand ich sowieso sehr wichtig und spannend.
Nicht so gut gefallen haben mir die sehr ähnlichen Erzählperspektiven der Ermittlerinnen, auch dass es teilweise zu oberflächlich blieb, ich hätte gerne tiefer geblickt.
Der aktuelle Fall wurde gut abgeschlossen, wobei mir einige Handlungen unlogisch erschienen, der große umspannende Bogen mit dem Maulwurf bleibt für die Folgebände offen.

Bewertung vom 05.05.2024
Mühlensommer
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


sehr gut

Erinnerungen an ein Landleben
"Mühlensommer" von Martina Bogdahn ist weniger ein Buch zwischen Leben in der Stadt oder dem auf dem Lande, wie es der Klappentext aussagt, es ist vielmehr eine Erzählung, die uns in die Vergangenheit entführt und einen Ausblick in eine Zukunft gibt.
Wir begleiten hier Maria, die mit ihren beiden Töchtern aus einem Wochenendausflug zurückgerufen wird, von der Mutter auf den elterlichen Hof. Der Vater ist verunglückt, sie braucht Hilfe.
Auf dem Hof ist viel Arbeit, es gibt die Tiere zu versorgen, den Garten, eine demente Oma und es gibt Erinnerungen. Diese machen dann hier auch den Hauptteil des Buches aus. Sie führen Maria zurück bis in ihre Kindheit, die Jungend, bis hin zur Flucht vom elterlichen Anwesen.
Die Vergangenheit von Maria ist von harter Arbeit auf dem Hof geprägt, auch schon in Kindertagen, beispielsweise bei der Hopfenernte. Sie ist geprägt von einem ungeschönten Blick auf die Wirklichkeit der Fleischversorgung, hier wird das schlachten eines Schweines auch detailliert beschrieben. Das war für sie Alltag, normal.
Auch die Oma war nicht so liebevoll, wie man si gerne sehen würde, sie hat geherrscht und kommandiert, selbst am schwersten gearbeitet. Es ist wirklich ein ungeschönter Rückblick.
Allerdings hat das Buch auch eine Menge Humor und schöne, ja liebevolle Szenen zu bieten. Maria ist mir beim lesen ans Herz gewachsen und ich konnte viele ihrer Entscheidungen verstehen.
Die Autorin hat eine sehr emotionale, gut zu lesende Schreibweise, sie führt in die Vergangenheit, ich hatte Bilder vor Augen, wunderschöne und auch harte.
Mir hat bei einigen Teilen ein wenig die Tiefe gefehlt, beispielsweise bei dem Verhältnis zu ihrem Bruder und den kompletten Geschehnissen in der Gegenwart.
Es kam auch sehr gut zum tragen, dass zu wenig geredet wurde, in der Familie, Probleme verschwiegen und vertagt, man vieles hätte klären können.
Beim Cover hat mich die blühende Linde etwas irritiert, im Buch wird öfter von einer Birke gesprochen.

Bewertung vom 03.05.2024
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


ausgezeichnet

Sehr emotional und lesenswert
"Demon Copperhead" von Barbara Kingsolver habe ich als Hörbuch gehört, gesprochen von Fabian Busch. Das Buch hat mich so mitgenommen, dass ich der Handlung gut folgen konnte und kein Wort verpassen wollte.
Der Junge Demon Copperhead hat kein einfaches Leben, die Mutter ist noch ein Teenie und frisch auf Entzug, der Vater tot. Schon als Kind kümmert er sich mehr um seine Mutter, als sie um ihn. Trotzdem fühlt er sich geliebt und genießt seine Kindheit, bis seine Mutter mit einem neuen Kerl kommt und diesen auch noch heiratet. Dadurch verliert er sein Zuhause und jeder Tag wird ein Kampf für ihn. So beginnt sein Leben in der Obhut von Pflegefamilien und unter den Fittichen des Jugendamtes. So schön wie das hier klingt, so beschwerlich war es für den Jungen. Jeden Tag kämpft er um seine geistige und körperliche Gesundheit und bleibt trotzdem der liebeswerte Kerl, der er schon immer war. Es tut stellenweise sehr weh, das zu hören oder zu lesen.
Es gibt so viel was der Junge durchleiden muss, so viele Themen, die hier angesprochen und aktuell aufgearbeitet werden. Für mich war es immer wieder mal unerträglich, wie viele Erwachsene es schafften, wegzusehen und keiner wirklich helfen konnte oder wollte.
Demon ist so ganz durch alle Hilfssysteme gefallen, er ist eine tragische Figur, kommt aber nicht so rüber. Das Buch und vor allem der Protagonist verfügen trotzdem noch über eine gute Portion Humor, Lebensfreude und einen Lichblick in die Zukunft.

Bewertung vom 02.05.2024
Notizen zu einer Hinrichtung
Kukafka, Danya

Notizen zu einer Hinrichtung


ausgezeichnet

Sehr eindringlich
"Notizen zu einer Hinrichtung" von Danya Kukafka ist ein ganz besonderes Buch. Es ist ein Buch, dass einen emotional mitnimmt und auch sehr lange nachhallt, gleichzeitig ist es aber ein Buch, dass auf Distanz bleibt. Da hat die Autorin genau den richtigen Stil getroffen.
Ansel Packer ist ein Mörder, er hat mehrere Frauen ermordet und wurde dafür verurteilt. Jetzt sitzt er in der Todeszelle und erwartet seinen eigenen Tod. Die Hinrichtung soll in 12 Stunden stattfinden. Eine grauenhafte Vorstellung.
Die Geschichte des Mannes, um den es hier geht, erfahren wir so nach und nach aus den Erzählungen der wichtigen Frauen in seinem Leben. Da ist seine Mutter, eine Pflegeschweste, eine Freundin und weitere, die ihn jeweils anders erlebt und wahrgenommen haben.
Ab und an kommt er auch selber zu Wort, aber nur in diesen letzten Stunden seines Lebens.
Mir gefällt sehr, dass hier nicht dem Täter eine Stimme gegeben wird, sondern den wichtigen Frauen in seinem Leben und vor allem, dass wir die Opfer sehen und kennenlernen, dass man sieht, was sich durch seine Taten verändert hat, wer darunter leidet.
Das Buch ist von seiner Erzählweise ganz anders, sehr geschickt aufgebaut, es geht in die Tiefe, sucht nach Ursachen und Entwicklungen, zeigt die Folgen.
Es ist nicht immer einfach zu lesen, aber dafür ist es ein Buch, an das ich noch lange denken werde, es hält der Gesellschaft einen Spiegel vor und man beginnt vieles zu hinterfragen.
Es ist kein Wohlfühlbuch, kein Thriller, es ist unbequem und schmerzhaft, es ist meisterhaft geschrieben.

Bewertung vom 02.05.2024
Gärten, Gift und große Liebe
Blasl, Klaudia

Gärten, Gift und große Liebe


ausgezeichnet

Basenfasten kann zum Tod führen
"Gärten, Gift und große Liebe" von Klaudia Basl ist der zweite Teil einer Reihe von Garten-Krimis. Ich habe ihn jetzt vor dem ersten gelesen, es ist alles verständlich, der Fall abgeschlossen, die Reihe bringt einem nur die Mitwirkenden näher, man kann die Entwicklung besser verfolgen.
Die lustige Seniorenrunde aus Oberdistelbrunn ist zum gemeinsamen Heilfasten in einem Wellnessresort eingerückt. Auch wenn das mit dem fasten dort nicht jedem gelingt, sind sie sehr schnell in andere, schwere Verbrechen verwickelt. Erst als Zeugen, aber nicht nur.
Berta, Pauline, Emma und Elsbeth liegen also nicht auf der faulen Haut, sondern versuchen einen Mörder oder Mörderin dingfest zu machen. Das ist nicht ganz ungefährlich.
Ich hatte mit dem Buch, trotz Mordfällen, einen Riesenspaß von Anfang an. Der Schreibstil ist voller Humor, was sonst nicht so unbedingt meins ist, aber hier passt das ganz herrlich. Ich hatte diese Damen-Clique direkt vor Augen.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Pauline, die kein Blatt vor den Mund nimmt, herrlich.
Was mir auch sehr gefallen hat, sind diese kleinen Ausflüge ins Reich der Kräuter und Giftpflanzen, das ist hier sehr schön integriert.
Das Buch hat eine sehr spannende Handlung, die nach einigen Irrwegen auch gut und souverän aufgelöst wird, es ist sehr locker und leicht zu lesen durch einen entspannten Schreibstil und schafft es nebenbei wirklich ständig, einen zum Lachen zu bringen. Mir hat dieses Buch viel Spaß gemacht, auch wenn ich nicht auf den Täter gekommen wäre.

Bewertung vom 02.05.2024
Evas Rache / Paul Stainer Bd.4
Ziebula, Thomas

Evas Rache / Paul Stainer Bd.4


ausgezeichnet

Ein absolut gekonnter Abschluss
"Evas Rache" von Thomas Ziebula ist der vierte und letzte Teil einer absolut spannenden Krimi-Reihe im historischen Leipzig. Ich habe alle Teile der Reihe mit ihrem Erscheinen gelesen und mich sehr gefreut, hier einige liebgewonnene Charaktere wieder zutreffen. Aber auch für Neueinsteiger ist dieser Band geeignet, es ist ein in sich abgeschlossener Kriminalfall. Danach möchte man sowieso die anderen Teile nachholen.
Im Mittelpunkt steht hier wieder der Kommissar Paul Stainer, der in der Wächterburg arbeitet. Es gibt brutale Morde an jungen Frauen, die nach einem ähnlichen Schema ablaufen, die Suche nach einem Serienmörder läuft also auf Hochtouren.
In einem anderen Handlungsstrang begleiten wir den Kriegsheimkehrer Nakaski, der seine Erfahrungen in Krieg und Gefangenschaft ganz anders verarbeitet und versucht in der Heimat wieder Fuß zu fassen.
Die titelgebende Eva ist die Frau des Ingenieur Armin Dorn, der auf der Messe in Leipzig seine neueste Erfindung der Öffentlichkeit präsentieren möchte. An dieser sind allerdings auch noch andere Mächte interessiert.
Eva selber möchte ernst genommen werden, sie ist eine intelligente junge Frau, die auch zur Messe nach Leipzig fährt. Sie passt haargenau in das Beuteschema des Serienmörders vor Ort. Spätestens als Eva dann verschwindet, verbinden sich gekonnt die verschieden angelegten Handlungsstränge und der Autor schafft es tatsächlich die Spannung nochmals zu steigern.
Das Buch ist nicht nur ein Krimi, es ist irgendwie ein Gesamtkonzept. Wir erleben hier die unterschiedlichsten Entwicklungen mit, persönliche, wie auch historische und politische. Es war eine sehr aufregende Zeit in der Geschichte Deutschlands und es hätte politisch zu einigen anderen Wegen führen können, all das wird hier sehr gekonnt und gut recherchiert mit eingeflochten.
Auch die Entwicklung der Charaktere im Buch selber und über die komplette Reihe ist sehr interessant nachzuverfolgen.
Der Schreibstil ist souverän und gut lesbar, das Buch ist spannend und interessant, die Auflösung gekonnt und nicht vorhersehbar.
Das einzige negative für mich ist, dass diese Reihe hiermit beendet ist. Ich freue mich auf weitere so gute Bücher des Autors.

Bewertung vom 02.05.2024
Bonjour Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.1
Hamberg, Emma

Bonjour Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.1


sehr gut

Leben lernen
Im Mittelpunkt von "Bonjour Agneta" von Emma Hamberg steht eine 49jährige Frau, die leicht frustriert von ihren momentanen Lebensumständen ist.
Ihr Mann stellt die Ernährung um, betreibt Sport in ausufernder Form und ansonsten pflegt er Vogelbeobachtungen und einen Blog dazu. Ihre erwachsenen Kinder sind aus dem Haus und melden sich eigentlich nur noch, wenn sie Geld brauchen.
Agneta selbst spürt, dass sie unzufrieden ist und ihr etwas fehlt und deshalb antwortet sie auf eine Annonce, die sie als Betreuerin in die französische Provence führt.
Ich fand diese Idee sehr spannend und mochte auch die Protagonistin sehr, ihr Leben war herrlich erfrischend beschrieben, ich musste oftmals schmunzeln.
Ihren Mut konnte ich nur bewundern, ohne nähere Informationen, ohne Sprachkenntnisse, ja ohne Handy, einfach so ins Ungewisse. Sie hat ganz andere Umstände als erwartet vorgefunden und sich damit arrangiert.
Dabei hat sie gelernt, was Leben auch heißen und bedeuten kann. Sehr interessante Menschen hat sie kennengelernt, die dann für mich auch teilweise zu viel Raum hier einnahmen, ich wäre gerne viel mehr bei Agneta geblieben.
Ein Buch, was sich leicht und flüssig liest, mir hat es sehr viel Spaß gemacht, auch das Ende hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 01.05.2024
Die Insel des Zorns
Michaelides, Alex

Die Insel des Zorns


sehr gut

Das Buch braucht seine Zeit
"Die Insel des Zorns" von Alex Michaelides ist ein sehr spannender Thriller, der es schafft, einen beim Lesen in eine andere Welt mitzunehmen.
Es gibt einen Mord, auf einer kleinen privaten griechischen Insel. Elliot Chase ist Dramatiker und erzählt alle Ereignisse darum, aus seiner Sicht. Gerade seine Perspektive und Erzählweise hebt dieses Buch von anderen Thrillern dieser Art ab.
Denn seine Erzählung legt es nicht immer nur auf die Wahrheit an, nein, vieles ist hier auch ein Verwirr- und Versteckspiel.
Auf jeden Fall gibt es hier handfeste Grundlagen, eine abgeschlossene Location, die Insel, einen Sturm, sieben sehr verschiedene Menschen und ein Todesfall unter mysteriösen Umständen.
Die Erzählweise ist hier manchmal etwas zäh und auch langatmig, arbeitet mit Wiederholungen, kleinen Verschiebungen und man muss manchmal auch ganz schön aufpassen, um keine Unwahrheit als gegeben hinzunehmen. Das Buch braucht seine Zeit, um in Fahrt zu kommen, nicht unbedingt für ungeduldige Leser.
Am Ende führt alles zusammen und das Vorgehen wird verständlich, das Ende weiß zu überraschen und ist echt gut gemacht.

Bewertung vom 21.04.2024
Nachbarn
Oliver, Diane

Nachbarn


gut

Sehr wichtiges Thema
"Nachbarn" von Diane Oliver habe ich in der ungekürzten Version gehört und vielleicht habe ich durch dieses Medium ein wenig den Faden verloren.
Beim hören sind mir manchmal die Übergänge zwischen den Geschichten etwas verloren gegangen.
Das Buch hat eine sehr eindringliche Sprache, die Protagonisten werden sehr gut vorgestellt, nicht alle sind sympathisch, gerade das macht hier für mich aber das echte und ehrliche aus.
Unvorstellbar, was sie erleben und erdulden müssen, einzig aufgrund Herkunft und Hautfarbe. Die Geschichten kommen aus ganz verschiedenen Situationen und natürlich geht auch jeder anders damit um.
Manchen der Geschichten merkt man ihr Alter an, andere könnten genauso auch jetzt entstanden sein.
Die Qualität ist sehr unterschiedlich, nicht jede Erzählung konnte mich mitnehmen, war für mich wichtig, aber zu sagen hatten mir alle etwas. Auch dass wir immer noch achten müssen, auf jeden einzelnen Menschen, damit niemand verloren geht.
Eine gute Sammlung kurzer Erzählungen, gut und verständlich gesprochen.