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Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 860 Bewertungen
Bewertung vom 21.10.2023
Deine Küche kann nachhaltig!
Hirsch, Verena

Deine Küche kann nachhaltig!


sehr gut

Das Buch ist kein klassisches Kochbuch, es gibt zwar etwas über 50 vegetarische Rezepte, der Schwerpunkt liegt aber meines Erachtens auf dem Thema Zero-Waste und Nachhaltigkeit.
Es geht viel um Organisation in der Küche und im Haushalt und Anregungen, wie man Lebensmittelverschwendung reduzieren kann.

Dazu zum Beispiel eine Auflistung, wofür man Produkte noch verwenden kann, wenn man z. B. Nüsse, Kekse oder Schokolade übrighat, die man nicht mehr so essen mag (das Weihnachtsmann-Problem..).
Es gibt Tipps zum Vorräte ordnen, kleine Mini-Challenges (sowas mag ich ja sehr)und Küchenroutinen.

Abgerundet wird das mit schönen Rezepten, die vegetarisch und/oder vegan sind, die Autorin aber sympathischerweise diese Ernährungsform zwar klar favorisiert, aber auch die Sonntagsbratenfraktion völlig o.k. findet.
Das fand ich sehr schön, im Buch geht es nicht um einen Exklusivzirkel, es gibt auch Tipps, wie man seine tierischen Produkte reduzieren kann, ohne dass ein völliger Verzicht gefordert wird.

Insgesamt weiß man als alter Küchenhase natürlich Vieles aus dem Buch schon, trotzdem ist es angenehm, es so schön aufbereitet und kompakt serviert zu bekommen.
Und einiges Neues habe ich trotzdem herausziehen können bzw. das Bewusstsein wieder mal fokusiert.
Insgesamt hatte ich aber etwas mehr mit einem Kochbuch und weniger mit einem Ratgeber gerechnet - das verspricht ja der Titel, deswegen hat es nicht ganz für fünf Sterne gereicht.

Für Neueinsteiger in einen eigenen Haushalt ist das aber ein prima Ratgeber, damit sich gar nicht erst blöde Routinen einschleichen.
Das ideale Einzugsgeschenk für die erste eigene Wohnung beispielsweise.
Garniert mit wirklich schönen Rezepten.

Bewertung vom 21.10.2023
Vom Ende der Nacht
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


ausgezeichnet

Das Buchcover finde ich ja wunderschön und auch der Klappentext hat mich sofort angesprochen.

Das Buch hingegegen...da bin ich hin- und hergerissen.

Die Handlung an sich ein Klassiker.
Zurückhaltendes Mädchen aus gutem Haus, das sich an alle Regeln hält, verliebt sich in den coolen, angesagten Frauenschwarm und Bad Boy der Schule.
Soweit, so vorhersehbar.

Die Umsetzung fand ich dann aber gut gemacht, weil ich mich sowohl in Rosie als auch in Will hineinversetzen konnte, trotz ihrer Gegensätzlichkeit.
Ihre Entwicklung im Laufe der Jahre - vom Schul-Teenie zu Erwachsenen - fand ich stimmig und manchmal hat mich das Buch richtig gepackt und berührt.
Gerade Will entwickelte sich für mich immer mehr zum Sympathieträger.

Über längere Stellen fand ich es aber ereignislos und redundant und musste mich zwingen, die Seiten nicht nur zu überfliegen. Da hat für mich das berühmte Etwas gefehlt, der Funken konnte nicht zu hundert Prozent überfliegen.

Mein Fazit: lesenswert, aber nicht überragend.

Bewertung vom 20.10.2023
Kocht mit Checker Tobi - Meine Lieblingsgerichte, Mitmach-Checks und Checker-Fragen rund ums Essen
Krell, Tobias;Eisenbeiß, Gregor

Kocht mit Checker Tobi - Meine Lieblingsgerichte, Mitmach-Checks und Checker-Fragen rund ums Essen


ausgezeichnet

"Checker Tobi hat jetzt ein Kochbuch - wie super" dachte ich mir, als ich das Buch sah.
Das stimmt so aber nicht, denn wie auch schon der Untertitel andeutet, geht es hier um mehr als nur um eine Rezeptsammlung.

Tobi erklärt ganz viel um das Thema Essen.
Ob Lebensmittelallergie, fleischlos glücklich, woher stammt der Döner oder was ist koscheres Essen.
Aber auch Basiswissen für die Küche, etwa wie man einen Kühlschrank richtig befüllt.
Natürlich darf auch der Klassiker nicht fehlen: Warum müssen wir furzen?

Dazwischen gibt es ganz viele Rezepte zum Nachkochen. Tobis Lieblingsessen aus seinem Familienkochbuch, aber auch eine Reise um die Welt mit etwas ausgefalleren Rezepten. Aus Georgien Imeruli Kchapuri, aus Äthopien Injera, aus Japan Pho-Gemüse mit Nitamago-Ei und noch viel, viel mehr.
Wer nicht ganz so mutig ist, probiert die Römertopflasagne, den Kartoffel-Nudel-Auflauf oder die Kartoffelsuppe mit Käsefüßen.
Meine Lieblingsrezepte sind Sommerrollen mit Erdnuss-Soße und in der Variante hier mit Tempeh kannte ich sie auch noch nicht sowie Zucchini-Bratling mit Feldsalat und Kartoffeldressing und die gefleckten Kuh-Waffeln.

Für Vegetarier sind die Fleisch-Rezepte zwar nichts, es gibt aber auch viele vegetarische Rezepte und den Hinweis auf Ersatzprodukte (z. B. Hähnchen oder Hähnchenersatz), so dass auch das Veggie-Kind fündig wurde.

Es ist kein klassisches Kinderkochbuch, die Rezepte sind zwar leicht verständlich, aber nicht auf Kinderkochbuchniveau heruntergebrochen. Hier soll man zusammenkochen.
Ein schönes Buchkonzept - auch bei den Wissensblöcken (die wie immer bei Checker Tobi spannend und leicht verständlich sind) habe ich als Erwachsene noch das ein oder andere mitnehmen können.

Gefällt mir ausgesprochen gut, das gemeinsame Kochen und Lernen mit Checker Tobi!

Bewertung vom 16.10.2023
Love Will Tear Us Apart / The Stranger Times Bd.3
McDonnell, C. K.

Love Will Tear Us Apart / The Stranger Times Bd.3


ausgezeichnet

Wie habe ich mich gefreut, dass endlich Teil drei in deutscher Übersetzung erscheint.
Ich nehme es gleich vorweg: dieser Band ist für mich zur Höchstform aufgelaufen und die weitere gute Nachricht: entgegen der ursprünglichen Absicht wird es wohl nicht bei einer Trilogie bleiben.

Vincent Banecroft ist natürlich als Kopf der STRANGER TIMES wieder mit an Bord, doch diesmal verhält er sich ungewohnt. O.K., hier kann man natürlich einwenden, dass er sich immer ungewohnt verhält, aber lest selbst, hier zeigt er eine neue Seite. Er ist ja nie über den (vermeintlichen?) Tod seiner Frau hinweggekommen und lässt nichts unversucht, sie zurückzubekommen.
Wobei ich sagen muss, dass ich das alte Scheusal Banecroft regelrecht vermisst habe!

Genauso wie Hannah, die sich leider in Richtung Selbstfindungs-Retreat verabschiedet hat und die ich schmerzlich vermisst habe.
Dafür bekommen andere Figuren diesmal mehr Raum, das hatte auch etwas.

Also etwas andere Vorzeichen in Band drei - aber keine Bange, es wird wieder turbulent, schön schräg, spannend, verrückt und einfach die allerbeste Unterhaltung.
Es gibt ein Wiederlesen mit alten Bekannten, gewohnt viele Handlungsstränge, die manchmal auch etwas verwirren und viele Seiten Humor, der genau der meine ist.

Band 2 fand ich im Vergleich zu Band eins ja nicht ganz so 100%-ig genial, Band drei spielt aber wieder in der höchsten Liga mit.
Und ich rate dringend davon ab, hier quer einzusteigen. Ohne die Entwicklung der Vorgängerbände wäre das ein komplett anderes Leseerlebnis.

Sehr gut gefallen hat mir hier auch, dass viele Stränge aufgelöst wurden und nicht nur Cliffhanger auf Band vier verweisen. Aber alles ist natürlich nicht in Butter, so dass ich es gar nicht erwarten kann, in die Zeitungsredaktion zurückzukehren.

Fazit: Highlight-Buch mit Kichergarantie. Völlig abgefahren und völlig verfahren.

Bewertung vom 16.10.2023
Hundert Klassiker
Henssler, Steffen

Hundert Klassiker


ausgezeichnet

Das Buch kommt leider ein paar Jahr(zehnte) zu spät für mich - wie hätte ich mich gefreut, wenn ich es damals anlässlich meiner ersten eigenen Wohnung bekommen hätte.

Hier sind (fast) alle Klassiker der bodenständigen Küche versammelt, die ich so mag und teilweise auch schon ewig nicht mehr gegessen habe.
Von Eiern in Senfsoße zu dem typischen Nudelsalat mit Fleischwurst drin über Matjes, Krustenbraten und Rinderrouladen.

Ganz großes Kino auch der Nachtisch und Kuchenteil, hier fehlt mir wirklich gar nichts:
Zwetschgenkuchen mit Streuseln und natürlich aus Hefeteig, Käsekuchen, Süßer Hefezopf, alles die Stars meiner Kindheit. Aber auch Birnen-Crumble, Mousse au Chocolat und Butterkuchen (wie von Mama!) sowie Zitronenkuchen und noch viel mehr.

O.k., ein Rezept für Rührei hätte es vielleicht nicht gebraucht, aber andererseits ist das nun mal auch ein echter Klassiker und für absolute Kochanfänger ist es vielleicht doch hilfreich?

Hilfreich für Anfänger auf jeden Fall die Basics, wie etwa, ab wann ein Ei alt und nicht mehr verwendbar ist.
Aber auch die Zubereitungsexpertise finde ich nützlich. Unter jedem Rezept gibt es einen "Wichtig"-Kasten mit eben wichtigen Punkten, die man beachten sollte.

Die Rezepte an sich sind leicht verständlich, übersichtlich gegliedert und mit den Symbolen für Anzahl der Personen, Zubereitungszeit und Veggiesymbol (oder eben nicht) gekennzeichnet.
Ich habe sofort Lust auf das Nachkochen von zig Rezepten bekommen - ich glaube, so viele Post-It´s hat noch kein Kochbuch bislang.

Die Essensfotos sind reduziert auf das Wesentliche, so mag ich das.
Eine Ausnahme gibt es, das Foto zum Matjesrezept. Müsst Ihr Euch ansehen, so lustig!

Die Rezepte an sich sind jetzt nichts Neues, Klassiker eben und erfahrene Köche und Köchinnen werden vielleicht enttäuscht sein.
Ich habe zwar auch schon viele Jahre Kocherfahrung auf dem Buckel, bin aber dennoch sehr angetan, weil es so eine schöne komprimierte Sammlung meiner liebsten Kindheitsrezepte ist und ich manche Hinweise tatsächlich auch noch nicht kannte.

Es ist ideal für Kochanfänger, aber kein klassisches Koch-Lernbuch. Man lernt nicht das grundlegende, systematische Kochen wie in den Standardwerken.
Aber ich finde, so macht es viel mehr Spaß - ein zusätzliches Standardwerk schadet aber sicherlich nicht.

Bewertung vom 08.10.2023
Die graue Stadt
Kuhlmann, Torben

Die graue Stadt


ausgezeichnet

Ein neues Buch von Torben Kuhlmann - ich habe mich sehr darauf gefreut!

Die graue Stadt ist ein wunderschön gestaltetes Kinderbuch - nicht nur für Kinder.
Die Trostlosigkeit, die die Abwesenheit von Farbe bringt, wird gerade optisch sofort vermittelt.
Aber auch, was nur ein Hauch von Farbe für eine Veränderung bringt! Ein kleines Wandgraffiti oder der gelbe Regenmantel, man sieht den Unterschied sofort.

Die Geschichte an sich hat eine schöne Botschaft und zeigt auf, dass man mutig sein muss und sich nicht einfach so der vermeintlichen Mehrheit beugen darf.

Das Buch ist ab acht Jahren empfohlen und ideal zum Vorlesen.
Es hat zwar nur 63 Seiten, aber viel Text, es ist kein Bilderbuch für ganz kleine Kinder.
Man kann es zusammen entdecken und sich austauschen. Zum selbständigen Lesen ist es für Achtjährige noch zu viel und zu klein geschriebener Text.
Aber für mich ist es kein reines Kinderbuch - auch für uns Erwachsene ist es eine Entdeckung.
Ich mag es sehr, ein echter Schatz im "Unbedingt-Behalten-Bücherschrank".

Bewertung vom 03.10.2023
Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
Ford, Olivia

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn


gut

Jennifer Quinn geht auf die achtzig zu und backt für ihr Leben gern.
Seit fast sechzig Jahren ist sie mit ihrer großen Liebe Bernard verheiratet und immer noch glücklich.
Heimlich bewirbt sie sich bei einer Fernseh-Backshow und wie sich herausstellt, ist das nicht ihr einziges Geheimnis, dass sie vor Bernard hat...

Das Buch ist so warmherzig geschrieben! Jennifer und Bernard gehen so liebevoll miteinander um, dass es mir richtig warm ums Herz wurde.
Auch ihre erweiterte Familie ist sehr sympathisch.

In Rückblenden reist man dann mit ins Jennifers Vergangenheit und Stück für Stück erfährt man mehr von ihrer Lebensgeschichte und dem einen großen Geheimnis.

Bezüglich des Gesamtfazits bin ich hin- und hergerissen.
Einerseits ist diese Wärme des Buches so schön, es bewegt und am Ende hatte ich Tränen in den Auge
Andererseits ist es aber auch sehr vorhersehbar - das und die sich irgendwann ständig wiederholenden Backszenen haben mir den Lesegenuss auch ein wenig verleidet.

Ein kleiner Hinweis: es gibt keine Rezepte zum Nachbacken - das habe ich aber auch nicht vermisst.

Ich empfehle das Buch für alle, die große Emotionen mögen und ein Wohlfühlbuch für die stürmischen Herbsttage suchen. Eingemuckelt in eine Decke, eine schönen Tasse Tee nebendran und idealerweise auch das ein oder andere Gebäckstück. Dafür ist es prima - ein wirklich herausragendes Buch ist es allerdings für mich nicht.

Bewertung vom 01.10.2023
Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1
Wacker, Florian

Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1


gut

Die Handlung spielt in Frankfurt und das Lokalkolorit fand ich super. Auch wenn ich Frankfurt außerhalb des Flughafens nicht kenne, ich konnte in die Ecke eintauchen, für Lesende aus der Gegend macht das vermutlich nochmal mehr Spaß.

Auch gut gefallen hat mir die sympathische Hauptperson, die Staatsanwältin Greta Vogelsang, die so herrlich normal ist. Keine Alkoholproblem, keine verpfuschte Beziehung, keine absolute Einzelkämpferin. Auch die Beziehung zu ihren Eltern fand ich gut dargestellt. Es nahm zwar einiges an Raum ein, hat aber gut erklärt, wie Greta aufgewachsen ist.

Den Krimi an sich fand ich leider nicht spannend. Ich habe das Buch wie einen normalen Roman gelesen, gerne, aber ohne dass ich die Seiten vor lauter Spannung verschlingen musste.

Es ging hier um Glasaale, das Thema ist ungewöhnlich und mal etwas völlig anderes als die übliche Drogenszene, sehr gut - hier hätte ich mir aber noch mehr Infos über die Aale gewünscht und die Hintergründe um den Schmuggel.

Was mich genervt hat, waren die ständigen Anspielungen an ein Trauma Gretas aus der Vergangenheit, ohne dass es aufgelöst wurde.
Auch ansonsten wurde manches angerissen und blieb dann einfach so stehen. Evtl. soll das in Folgebänden weiter verfolgt werden, ich mag so etwas nicht.

Fazit: angenehm zu lesen, sympathische Hauptdarstellerin, aber etwas Potential verschenkt.

Bewertung vom 29.09.2023
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2


sehr gut

Ich habe mich riesig gefreut, dass es weiter geht mit den drei Freundinnen und ihrem Mordclub.
Auch wenn Judith in diesem Winter gar nicht so oft nackt in die Themse zum Schwimmen hüpft - aber sie hat ja schließlich schon wieder einen Mord (naja, so ganz ist das noch nicht raus) aufzuklären. Natürlich mit tatkräftiger Unterstützung von Suzie, der Hundesitterin und Radiomoderatorin und Becks, Pfarrersgattin und Kümmerin.

Gleich die ersten Seiten haben ein wohliges sofortiges Angekommen sein-Gefühl ausgelöst.
Und es geht auch gleich richtig in die vollen - die drei Freundinnen sind auf einem Hochzeitsempfang eingeladen und der Bräutigam stirbt. Aber ist es wirklich Mord oder nicht doch ein trauriger Unfall? Tja, das ist die große Frage.

Das Buch zeichnet sich für mich vor allem durch seine Charaktere, allen voran natürlich die drei Freundinnen aus.
Etwas verschroben Judith, tatkräftig und so herzlich Becks und die quirlige Suzie.
Der Fall an sich - naja - er sorgt jetzt nicht für schlaflose Nächte, aber das muss er auch nicht.
Denn allein das drumherum macht so viel Spaß, dass der eigentliche Krimiplot fast etwas ins Hintertreffen gerät.
Mein Highlight war gleich die Anfangsszene mit einem Schwan, aber auch für Sätze wie "war mit dem Pastor von Marlow verheiratet, einem sehr netten Mann namens Colin - mit allen positiven und negativen Konnotationen des Adjektivs "nett" " feiere ich den Autor.

Allerdings hat das Buch dann insgesamt etwas von seinem Anfangswitz verloren und plätscherte zeitweise nur noch vor sich hin - deshalb hat es nicht für fünf Sterne gereicht.
Eben eine schöne altmodische Krimikost mit gemäßigtem Spannungsbogen und netten Charakteren.

Bewertung vom 25.09.2023
Kochen mit Christina
Bauer, Christina

Kochen mit Christina


ausgezeichnet

Ich mag die Bücher von Christina Bauer sehr gerne und habe einige davon in der Küche stehen. Bislang aber ausschließlich Backbücher - nun gibt es ein Kochbuch, wie fein!
Das Konzept hat mich sofort angesprochen "Gutes ganz einfach" - perfekt für mich. Die Buchrückseite verspricht gutes, bodenständiges, alltagstaugliches Essen, das garantiert schmeckt. Genau mein Ding.

Aber hält das Buch das Versprechen?

Es startet mit einer Einführung und Grundlagen rund um Ofengerichte, Infos und Tipps wie Wochenpläne, Lagerung und Haltbarkeit sowie Grundrezepten für Hefe-Mürb- und Strudelteig.
Das macht das Buch zu einem idealen Buch für Einsteiger*innen, da man auch viele Basics erklärt bekommt und die nachfolgenden Rezepte auch schön einfach sind.
Für Menschen, die schon einiges an Kocherfahrung mitbringen sind die (meisten) Rezepte jetzt nicht neu - allerdings alle ofentauglich, auch die, die man normalerweise anders zubereitet. Zum Beispiel Milchreis, ansonsten klassisch im Topf hier in einer Ofenvariante.
Es sind aber immer noch Ideen dabei, die ich so nicht kannte und die mich begeistert haben.

Die Herkunft der Autorin aus Österreich zeigt sich am süßen Kapitel, das ist umfangreich und geht von Marillenknödel über Topfenstrudel zu Salzburger Nockerl und noch mehr. Lecker! Wobei mir das fast zu viel war, denn im späteren Kapitel "Spar dir Herdzeit: wenn wirklich jede Minute zählt" kommen noch weitere Süßspeisen, z. B. gleich zwei Schmarrn-Varianten.

Das Cover hat mich zuerst getäuscht, es wirkte auf den ersten Blick so, als ob es um vegetarische Rezepte geht, dem ist nicht so. Es ist insgesamt ziemlich fleischlastig, hat aber ein Kapitel mit vegetarischen Gerichten und eben den großen Süßspeisen-Teil.

Die Rezepte sind auch keine Fix-Rezepte, das hatte ich auch falsch eingeschätzt (war aber mein Fehler, wurde so nicht beworben). Auch wenn letztlich alle Zutaten irgendwann im Ofen landen - vieles muss vorher geschnipselt und in der Pfanne angebraten werden, etwas Zeit und Geschirr braucht man meistens schon auch.

Mein Lieblingsgericht (bis jetzt, es steht ja noch ganz viel auf meiner Nachkoch-Liste) sind die gefüllten Zucchini, hier in der Veggie-Variante mit Couscous und gebratenem Gemüse. So lecker - das habe ich in der Kombination noch nie gegessen.

Sehr gut gefällt mir auch das Kapitel "Wenn Besuch kommt" - denn das ist so praktisch. Alles im Backofen und man hat Zeit für die Begrüßung der Gäste und steht bei Ankunft nicht hektisch in der Küche.

Ein schönes Buch, fernab von ChiChi und mit vielen Rezepten, die ich sofort nachkochen wollte.